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   OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18   

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OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18 (https://dejure.org/2018,45986)
OLG Saarbrücken, Entscheidung vom 19.12.2018 - 5 U 53/18 (https://dejure.org/2018,45986)
OLG Saarbrücken, Entscheidung vom 19. Dezember 2018 - 5 U 53/18 (https://dejure.org/2018,45986)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2019, 296
 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (41)

  • OLG Saarbrücken, 05.10.2016 - 5 U 3/16
    Auszug aus OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18
    Allerdings hat die Beklagte mit ihrer Berichterstattung, für die sie als Verlegerin - auch - die Verantwortung trägt (vgl. Senat, Urteil vom 5. Oktober 2016 - 5 U 3/16, AfP 2017, 65; Urteil vom 17. Mai 2017 - 5 U 47/16; Soehring, Presserecht 4. Aufl., § 28 Rn. 3), rechtswidrig in den Schutzbereich des allgemeinen Persönlichkeitsrechts des Klägers (§ 823 Abs. 1 BGB i.V.m. Artikel 1 Abs. 1, 2 Abs. 1 des Grundgesetzes, auch i.V.m. §§ 22 ff. KUG) eingegriffen, weil dort - jedenfalls zeitweise - der Name des Klägers genannt und ein nicht anonymisiertes Lichtbild des Klägers gezeigt worden sind.

    Eine solche, grundsätzlich jedem interessierten Internetnutzer zugängliche Berichterstattung über das Strafverfahren unter namentlicher Nennung des Klägers beeinträchtigt zwangsläufig dessen Recht auf Schutz seiner Persönlichkeit und seines guten Rufes, weil sie sein mögliches Fehlverhalten öffentlich bekannt macht und seine Person in den Augen der Adressaten negativ qualifiziert (vgl. BGH, Urteil vom 16. Februar 2016 - VI ZR 367/15, VersR 2016, 606; Urteil vom 15. Dezember 2009 - VI ZR 227/08, BGHZ 183, 353; Senat, Urteil vom 5. Oktober 2016 - 5 U 3/16, AfP 2017, 65).

    Der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht ist nur dann rechtswidrig, wenn das Schutzinteresse des Betroffenen die schutzwürdigen Belange der anderen Seite überwiegt (vgl. BGH, Urteil vom 16. Februar 2016 - VI ZR 367/15, VersR 2016, 606; Senat, Urteil vom 5. Oktober 2016 - 5 U 3/16, AfP 2017, 65).

    Dies gilt auch für eine - hier in Rede stehende - Berichterstattung über ein Ermittlungsverfahren unter namentlicher Nennung des Beschuldigten (vgl. BGH, a.a.O.; Urteil vom 15. November 2005 - VI ZR 286/04, VersR 2006, 274; Senat, Urteil vom 5. Oktober 2016 - 5 U 3/16, AfP 2017, 65).

    Relevante Faktoren der Abwägung, die immer unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände des Einzelfalles erfolgen muss, sind insbesondere die Art der Tat, die Intensität des Verdachts, der Stand des Strafverfahrens, die drohende Stigmatisierung des etwaigen Täters, ein öffentliches Interesse an seiner Person ("Leitbildfunktion"), die betroffene Eingriffssphäre, die Informationsquelle und die Anhörung auch des Beschuldigten (Senat, Urteil vom 5. Oktober 2016 - 5 U 3/16, AfP 2017, 65).

    Stets gilt, dass die Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts im angemessenen Verhältnis zur Schwere des Fehlverhaltens und seiner sonstigen Bedeutung für die Öffentlichkeit stehen muss (BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 10. Juni 2009 - 1 BvR 1107/09, NJW 2009, 3357; Senat, Urteil vom 5. Oktober 2016 - 5 U 3/16, AfP 2017, 65).

  • BGH, 16.02.2016 - VI ZR 367/15

    Rechtmäßigkeit der Abrufbarkeit von Altmeldungen im Online-Archiv einer

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18
    Eine solche, grundsätzlich jedem interessierten Internetnutzer zugängliche Berichterstattung über das Strafverfahren unter namentlicher Nennung des Klägers beeinträchtigt zwangsläufig dessen Recht auf Schutz seiner Persönlichkeit und seines guten Rufes, weil sie sein mögliches Fehlverhalten öffentlich bekannt macht und seine Person in den Augen der Adressaten negativ qualifiziert (vgl. BGH, Urteil vom 16. Februar 2016 - VI ZR 367/15, VersR 2016, 606; Urteil vom 15. Dezember 2009 - VI ZR 227/08, BGHZ 183, 353; Senat, Urteil vom 5. Oktober 2016 - 5 U 3/16, AfP 2017, 65).

    Der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht ist nur dann rechtswidrig, wenn das Schutzinteresse des Betroffenen die schutzwürdigen Belange der anderen Seite überwiegt (vgl. BGH, Urteil vom 16. Februar 2016 - VI ZR 367/15, VersR 2016, 606; Senat, Urteil vom 5. Oktober 2016 - 5 U 3/16, AfP 2017, 65).

    Auch diese Beurteilung erfordert eine Abwägung zwischen den Rechten des Abgebildeten aus Art. 1 Abs. 1, Art. 2 Abs. 1 GG, Art. 8 Abs. 1 EMRK einerseits und den Rechten der Presse aus Art. 5 Abs. 1 GG, Art. 10 Abs. 1 EMRK andererseits (BGH, Urteil vom 16. Februar 2016 - VI ZR 367/15, VersR 2016, 606).

    Soweit das Bild nicht schon als solches eine für die öffentliche Meinungsbildung bedeutsame Aussage enthält, ist der Informationsgehalt einer Bildberichterstattung im Kontext der dazu gehörenden Wortberichterstattung zu ermitteln (BGH, a.a.O.; Urteil vom 16. Februar 2016 - VI ZR 367/15, VersR 2016, 606).

    Entscheidend ist auch, ob die Medien im konkreten Fall eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse ernsthaft und sachbezogen erörtern, damit den Informationsanspruch des Publikums erfüllen und zur Bildung der öffentlichen Meinung beitragen oder ob sie - ohne Bezug zu einem zeitgeschichtlichen Ereignis - lediglich die Neugier der Leser befriedigen (BGH, Urteil vom 16. Februar 2016 - VI ZR 367/15, VersR 2016, 606).

  • BGH, 17.12.2013 - VI ZR 211/12

    Persönlichkeitsrechtsverletzung durch Internetveröffentlichung: Zurechnung bei

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18
    Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, der sich der Senat angeschlossen hat, begründet eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts einen Anspruch auf Geldentschädigung, wenn es sich um einen schwerwiegenden Eingriff handelt und die Beeinträchtigung nicht in anderer Weise befriedigend aufgefangen werden kann (zuletzt etwa: BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, BGHZ 199, 237; Urteil vom 21. April 2015 - VI ZR 245/14, VersR 2015, 898; Urteil vom 14. November 2017 - VI ZR 534/15, ZUM 2018, 440; Senat, Urteil vom 17. Mai 2017 - 5 U 47/16; Urteil vom 11. April 2018 - 5 U 28/17, GesR 2018, 531; siehe auch Staudinger/Schiemann (2017) BGB, § 253 Rn. 51 ff.; Rixecker, in: MünchKomm-BGB 8. Aufl., Anh. § 12 (AllgPersönlR) Rn. 294 ff.).

    Hierbei sind insbesondere die Bedeutung und Tragweite des Eingriffs, also das Ausmaß der Verbreitung der Veröffentlichung, die Nachhaltigkeit und Fortdauer der Interessen- oder Rufschädigung des Verletzten, ferner Anlass und Beweggrund des Handelnden sowie der Grad seines Verschuldens zu berücksichtigen (BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, BGHZ 199, 237; Urteil vom 21. April 2015 - VI ZR 245/14, VersR 2015, 898).

    Dass das Ansehen des Klägers in erheblicher Weise gemindert worden wäre (vgl. KG, KGR 2008, 663: "Abstempeln"; OLG Koblenz, NJW-RR 2010, 1348; OLG Dresden, NJW 2004, 1181: "Pranger"), oder dies gar geeignet war, ihn in seinem gesellschaftlichen Ansehen zu "vernichten" (vgl. BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, BGHZ 199, 237; weitere Beispiele bei Rixecker, in: MünchKomm-BGB, a.a.O., Anh. § 12 Rn. 302), kann bei dieser Sachlage nicht festgestellt werden.

    Der Kläger hat zwar Recht, wenn er mit der Berufung vorbringt, dass ein (objektiv) schwerwiegender Eingriff in das Persönlichkeitsrecht nicht zwingend ein (subjektiv) vorsätzliches Verhalten erfordert; doch ist der Grad des Verschuldens - und damit die Frage, ob - nur - fahrlässiges oder möglicherweise - schon - vorsätzliches Verhalten vorliegt, im Rahmen der gebotenen Abwägung als ein maßgebliches Kriterium zu berücksichtigen (BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, BGHZ 199, 237; Urteil vom 21. April 2015 - VI ZR 245/14, VersR 2015, 898; Staudinger/Schiemann (2017) BGB, § 253 Rn. 58; vgl. auch BVerfG, Beschluss vom 14. Februar 1973 - 1 BvR 112/65, BVerfGE 34, 269, 285).

  • OLG Saarbrücken, 27.01.2016 - 5 U 5/15

    Schadensersatzanspruch eines Unternehmers wegen Presseberichterstattung über

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18
    Dabei ist der Wahrheitsgehalt der angegriffenen Aussage von zentraler Bedeutung: Wahre Tatsachen müssen in der Regel hingenommen werden, unwahre nicht, weil an ihrer Verbreitung kein schützenswertes Interesse besteht (BVerfG, Beschluss vom 25. Oktober 2005 - 1 BvR 1696/98 - BVerfGE 114, 339; BGH, Urteil vom 30. Oktober 2012 - VI ZR 4/12, NJW 2013, 229; Senat, Urteil vom 27. Januar 2016 - 5 U 5/15, juris).

    Diese Grundsätze gelten auch, wenn sich - wie hier - Tatsachenbehauptung und Meinungsäußerung miteinander vermischen (BGH, Urteil vom 11. März 2008 - VI ZR 7/07, NJW 2008, 2110; Senat, Urteil vom 27. Januar 2016 - 5 U 5/15, juris).

    Im Rahmen der Abwägung ist auch zu berücksichtigen, dass vor dem Hintergrund der in Artikel 5 Abs. 1 des Grundgesetzes enthaltenen Wertentscheidung und angesichts der Bedeutung der Meinungs- und Pressefreiheit als eines die demokratische Gesellschaft konstituierenden Grundrechts jedenfalls bei die Öffentlichkeit maßgeblich berührenden Fragen zunächst einmal eine Vermutung für die Zulässigkeit der Verbreitung von Meinungen spricht (Senat, Urteil vom 27. Januar 2016 - 5 U 5/15, juris; Urteil vom 28. Oktober 2016 - 5 U 25/16; vgl. BGH, Urteil vom 30. Mai 2000 - VI ZR 276/99, NJW 2000, 3421; BVerfG, Urteil vom 15. Januar 1958 - 1 BvR 400/51, BVerfGE 7, 198).

    Es handelte sich zwar um eine in starke Formulierungen eingekleidete, möglicherweise sogar etwas polemisierende Kritik an der Tat des Klägers; doch ging es im Kern gleichwohl um eine Auseinandersetzung mit dessen strafwürdigen und sozialschädlichen Verhalten, die auch ersichtlich nicht in erster Linie vordergründiger persönlicher Diffamierung diente, sondern der sachbezogenen Information über ein für den regionalen Leserkreis wesentliches Thema (vgl. Senat, Urteil vom 27. Januar 2016 - 5 U 5/15, juris).

  • BGH, 21.04.2015 - VI ZR 245/14

    Unterlassungsanspruch bei zufälliger Mitabbildung in Boulevard-Blatt

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18
    Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, der sich der Senat angeschlossen hat, begründet eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts einen Anspruch auf Geldentschädigung, wenn es sich um einen schwerwiegenden Eingriff handelt und die Beeinträchtigung nicht in anderer Weise befriedigend aufgefangen werden kann (zuletzt etwa: BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, BGHZ 199, 237; Urteil vom 21. April 2015 - VI ZR 245/14, VersR 2015, 898; Urteil vom 14. November 2017 - VI ZR 534/15, ZUM 2018, 440; Senat, Urteil vom 17. Mai 2017 - 5 U 47/16; Urteil vom 11. April 2018 - 5 U 28/17, GesR 2018, 531; siehe auch Staudinger/Schiemann (2017) BGB, § 253 Rn. 51 ff.; Rixecker, in: MünchKomm-BGB 8. Aufl., Anh. § 12 (AllgPersönlR) Rn. 294 ff.).

    Hierbei sind insbesondere die Bedeutung und Tragweite des Eingriffs, also das Ausmaß der Verbreitung der Veröffentlichung, die Nachhaltigkeit und Fortdauer der Interessen- oder Rufschädigung des Verletzten, ferner Anlass und Beweggrund des Handelnden sowie der Grad seines Verschuldens zu berücksichtigen (BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, BGHZ 199, 237; Urteil vom 21. April 2015 - VI ZR 245/14, VersR 2015, 898).

    Die Gewährung einer Geldentschädigung hängt demnach nicht nur von der Schwere des Eingriffs ab, es kommt vielmehr auf die gesamten Umstände des Einzelfalles an, nach denen zu beurteilen ist, ob ein anderweitiger befriedigender Ausgleich für die Persönlichkeitsrechtsverletzung fehlt (BGH, Urteil vom 21. April 2015 - VI ZR 245/14, VersR 2015, 898; vgl. BGH, Urteil vom 24. November 2009 - VI ZR 219/08, BGHZ 183, 227; Senat, a.a.O.; Urteil vom 7. Oktober 2009 - 5 U 152/09 - 42).

    Der Kläger hat zwar Recht, wenn er mit der Berufung vorbringt, dass ein (objektiv) schwerwiegender Eingriff in das Persönlichkeitsrecht nicht zwingend ein (subjektiv) vorsätzliches Verhalten erfordert; doch ist der Grad des Verschuldens - und damit die Frage, ob - nur - fahrlässiges oder möglicherweise - schon - vorsätzliches Verhalten vorliegt, im Rahmen der gebotenen Abwägung als ein maßgebliches Kriterium zu berücksichtigen (BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, BGHZ 199, 237; Urteil vom 21. April 2015 - VI ZR 245/14, VersR 2015, 898; Staudinger/Schiemann (2017) BGB, § 253 Rn. 58; vgl. auch BVerfG, Beschluss vom 14. Februar 1973 - 1 BvR 112/65, BVerfGE 34, 269, 285).

  • OLG Koblenz, 15.12.2009 - 4 U 1546/08

    Verletzung des Persönlichkeitsrechts durch Medienberichterstattung:

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18
    Doch lag dieser Berichterstattung ein wahrer Sachverhalt zugrunde, der auf das eigene Handeln des Klägers zurückging, in einem öffentlichen Strafprozess verhandelt worden war und über den die Beklagte im Rahmen ihres verfassungsmäßig garantierten Auftrages sachlich zutreffend berichten durfte (vgl. auch OLG Koblenz, NJW-RR 2010, 1348).

    Dass das Ansehen des Klägers in erheblicher Weise gemindert worden wäre (vgl. KG, KGR 2008, 663: "Abstempeln"; OLG Koblenz, NJW-RR 2010, 1348; OLG Dresden, NJW 2004, 1181: "Pranger"), oder dies gar geeignet war, ihn in seinem gesellschaftlichen Ansehen zu "vernichten" (vgl. BGH, Urteil vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, BGHZ 199, 237; weitere Beispiele bei Rixecker, in: MünchKomm-BGB, a.a.O., Anh. § 12 Rn. 302), kann bei dieser Sachlage nicht festgestellt werden.

    Das Ansehen des Klägers in der Öffentlichkeit hat vielmehr in erster Linie unter dem gegen ihn erhobenen Strafvorwurf und den damit verbundenen Folgen gelitten, die den Anlass zu der Berichterstattung gaben und für die er selbst, nicht die Beklagte, verantwortlich ist (vgl. auch OLG Celle, NJW-RR 2001, 335; OLG Koblenz, NJW-RR 2010, 1348).

  • BGH, 15.09.2015 - VI ZR 175/14

    Persönlichkeitsverletzung eines minderjähriges Kindes: Buchveröffentlichung einer

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18
    Bei der gebotenen Gesamtwürdigung ist auch ein erwirkter Unterlassungstitel zu berücksichtigen; der Titel und die mit ihm verbundenen Vollstreckungsmöglichkeiten können den Geldentschädigungsanspruch beeinflussen und im Zweifel sogar ausschließen (BGH, Urteil vom 15. September 2015 - VI ZR 175/14, BGHZ 206, 347).

    Ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht kann sich deshalb auch vor diesem Hintergrund als erheblich erweisen, wenngleich auch dies nur ein Faktor in der gebotenen Abwägung ist (vgl. BGH, Urteil vom 15. September 2015 - VI ZR 175/14, BGHZ 206, 347; Senat, Urteil vom 17. Mai 2017 - 5 U 47/16).

    Zwar existiert vorliegend kein Unterlassungstitel, der auch in Verbindung mit den daraus resultierenden Vollstreckungsmöglichkeiten den Geldentschädigungsanspruch beeinflussen und im Zweifel sogar ausschließen könnte (BGH, Urteil vom 15. September 2015 - VI ZR 175/14, BGHZ 206, 347).

  • OLG Saarbrücken, 28.10.2016 - 5 U 25/16

    Zulässigkeit der Äußerung des Verdachts der persönlichen Bereicherung eines

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18
    Im Rahmen der Abwägung ist auch zu berücksichtigen, dass vor dem Hintergrund der in Artikel 5 Abs. 1 des Grundgesetzes enthaltenen Wertentscheidung und angesichts der Bedeutung der Meinungs- und Pressefreiheit als eines die demokratische Gesellschaft konstituierenden Grundrechts jedenfalls bei die Öffentlichkeit maßgeblich berührenden Fragen zunächst einmal eine Vermutung für die Zulässigkeit der Verbreitung von Meinungen spricht (Senat, Urteil vom 27. Januar 2016 - 5 U 5/15, juris; Urteil vom 28. Oktober 2016 - 5 U 25/16; vgl. BGH, Urteil vom 30. Mai 2000 - VI ZR 276/99, NJW 2000, 3421; BVerfG, Urteil vom 15. Januar 1958 - 1 BvR 400/51, BVerfGE 7, 198).

    Erst recht handelte es sich nicht um - stets unzulässige - Schmähkritik, bei der nicht mehr die Auseinandersetzung in der Sache im Vordergrund steht (vgl. BGH, Urteil vom 30. Mai 2000 - VI ZR 276/99, VersR 2000, 1162; Senat, Urteil vom 28. Oktober 2018 - 5 U 25/16).

  • OLG Hamburg, 04.08.2010 - 5 U 152/09

    Anzeige in redaktioneller Gestalt - Wettbewerbsverstoß durch getarnte Werbung in

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18
    Die Gewährung einer Geldentschädigung hängt demnach nicht nur von der Schwere des Eingriffs ab, es kommt vielmehr auf die gesamten Umstände des Einzelfalles an, nach denen zu beurteilen ist, ob ein anderweitiger befriedigender Ausgleich für die Persönlichkeitsrechtsverletzung fehlt (BGH, Urteil vom 21. April 2015 - VI ZR 245/14, VersR 2015, 898; vgl. BGH, Urteil vom 24. November 2009 - VI ZR 219/08, BGHZ 183, 227; Senat, a.a.O.; Urteil vom 7. Oktober 2009 - 5 U 152/09 - 42).

    Dies gilt selbst wenn man berücksichtigt, dass infolge der unzulässigen Veröffentlichung der Name und das Abbild des Klägers im Internet - vorübergehend - eine weitergehende Verbreitung gefunden hat und auf diese Weise auch mehrere Wochen später noch über Suchmaschinen eine Verbindung zwischen seiner Person und der von ihm begangenen Tat hergestellt werden konnte (vgl. hierzu auch Senat, Urteil vom 7. Oktober 2009 - 5 U 152/09 - 42).

  • BGH, 30.05.2000 - VI ZR 276/99

    Meinungsäußerung "Babycaust"

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 19.12.2018 - 5 U 53/18
    Im Rahmen der Abwägung ist auch zu berücksichtigen, dass vor dem Hintergrund der in Artikel 5 Abs. 1 des Grundgesetzes enthaltenen Wertentscheidung und angesichts der Bedeutung der Meinungs- und Pressefreiheit als eines die demokratische Gesellschaft konstituierenden Grundrechts jedenfalls bei die Öffentlichkeit maßgeblich berührenden Fragen zunächst einmal eine Vermutung für die Zulässigkeit der Verbreitung von Meinungen spricht (Senat, Urteil vom 27. Januar 2016 - 5 U 5/15, juris; Urteil vom 28. Oktober 2016 - 5 U 25/16; vgl. BGH, Urteil vom 30. Mai 2000 - VI ZR 276/99, NJW 2000, 3421; BVerfG, Urteil vom 15. Januar 1958 - 1 BvR 400/51, BVerfGE 7, 198).

    Erst recht handelte es sich nicht um - stets unzulässige - Schmähkritik, bei der nicht mehr die Auseinandersetzung in der Sache im Vordergrund steht (vgl. BGH, Urteil vom 30. Mai 2000 - VI ZR 276/99, VersR 2000, 1162; Senat, Urteil vom 28. Oktober 2018 - 5 U 25/16).

  • OLG Saarbrücken, 11.04.2018 - 5 U 28/17

    Amtshaftung des Universitätsklinikums des Saarlandes: Entschädigungsanspruch

  • BGH, 07.06.2011 - VI ZR 108/10

    Bildveröffentlichung und sitzungspolizeiliche Verfügung

  • BGH, 11.03.2008 - VI ZR 7/07

    BGH erlaubt Greenpeace, Milchprodukte als "Gen-Milch" zu bezeichnen

  • BGH, 15.11.2005 - VI ZR 286/04

    Verkehrsverstoß von Prominenten

  • BVerfG, 05.06.1973 - 1 BvR 536/72

    Der Soldatenmord von Lebach

  • BGH, 07.12.1999 - VI ZR 51/99

    Verdachtsberichterstattung: "Schleimerschmarotzerpack"

  • BGH, 04.12.1967 - III ZR 37/67

    Verurteilung zur Zahlung eines angemessenen Schmerzensgeldes ohne bezifferten

  • BVerfG, 14.10.2009 - 1 BvR 2430/09

    Keine Verletzung von Art 5 Abs 1 S 1 und Art 5 Abs 1 S 2 GG durch die

  • BGH, 06.10.2009 - VI ZR 315/08

    Kein umfassender Anspruch eines Kindes gegen die Presse, die Veröffentlichung

  • BGH, 11.05.1965 - VI ZR 16/64

    Anwendung wettbewerbsrechtlicher Grundsätze bei einem der Leserschaft

  • OLG Dresden, 27.11.2003 - 4 U 991/03

    Zulässigkeit und Sorgfaltsanforderungen bei pressemäßiger

  • KG, 27.07.2007 - 9 U 211/06

    Geldentschädigungsanspruch wegen Pressekampagne - Puff-Politiker

  • BGH, 12.12.1995 - VI ZR 223/94

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch wiederholte und

  • OLG München, 14.06.2002 - 21 U 3904/01

    Zeitungsberichte über Angriffe von Punkern auf einen Juristen

  • OLG Celle, 20.04.2000 - 13 U 160/99

    Presseberichterstattung über ein Ermittlungsverfahren:

  • BVerfG, 25.01.1961 - 1 BvR 9/57

    Richard Schmid ./. DER SPIEGEL

  • BVerfG, 14.02.1973 - 1 BvR 112/65

    Soraya

  • BGH, 14.11.2017 - VI ZR 534/15

    Schmerzensgeld bei schwerer Persönlichkeitsrechtsverletzung: Schwere Beleidigung

  • BGH, 24.05.2016 - VI ZR 496/15

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts: Geldentschädigungsanspruch bei

  • OLG Saarbrücken, 02.10.2013 - 5 U 35/13

    Vorwurf der Begehung einer Straftat in Ausübung eines öffentlichen Amtes:

  • BGH, 30.10.2012 - VI ZR 4/12

    Meldung im "Online-Archiv" über Ermittlungsverfahren wegen falscher

  • BGH, 22.11.2011 - VI ZR 26/11

    Persönlichkeitsschutz in der Presse: Identifizierende Wort- und

  • BGH, 15.12.2009 - VI ZR 227/08

    Sedlmayr-Mörder I - Löschung aus dem Online-Archiv einer Rundfunkanstalt

  • BGH, 24.11.2009 - VI ZR 219/08

    Esra

  • BVerfG, 25.06.2009 - 1 BvR 134/03

    Haftung für Pressespiegel

  • BVerfG, 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09

    Individualisierende Medienberichterstattung auch bei Sexualstraftaten

  • BGH, 03.05.1977 - VI ZR 36/74

    Abgeordnetenbestechung

  • BGH, 21.11.2006 - VI ZR 259/05

    Klinik-Geschäftsführer

  • BVerfG, 25.10.2005 - 1 BvR 1696/98

    Stolpe - Unterlassungsanspruch bei mehrdeutigen Äußerungen

  • BVerfG, 15.01.1958 - 1 BvR 400/51

    Lüth - Boykottaufruf, mittelbare Drittwirkung der Grundrechte

  • BGH, 30.01.1996 - VI ZR 386/94

    Lohnkiller

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