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OVG Nordrhein-Westfalen, 15.05.2015 - 11 D 12/12.AK |
Volltextveröffentlichungen (6)
- openjur.de
- NRWE (Rechtsprechungsdatenbank NRW)
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Rechtmäßigkeit eines Planfeststellungsbeschlusses über den Ausbau der Bundesstraße 51 (B 51) einschließlich des Verknüpfungsbereiches mit einer Landesstraße
- ra.de
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Rechtmäßigkeit eines Planfeststellungsbeschlusses über den Ausbau der Bundesstraße 51 (B 51) einschließlich des Verknüpfungsbereiches mit einer Landesstraße
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- OVG Nordrhein-Westfalen, 15.05.2015 - 11 D 12/12.AK
- BVerwG, 21.06.2016 - 9 B 65.15
- OVG Nordrhein-Westfalen, 17.11.2017 - 11 D 12/12
Wird zitiert von ... (15)
- VG Neustadt, 16.11.2015 - 4 K 1000/14
Klage gegen Planfeststellungsbeschluss zur Beseitigung des Bahnübergangs in …
Angesichts der grundsätzlichen Ausrichtung des verwaltungsgerichtlichen Rechtsschutzes auf den Schutz subjektiv-rechtlicher Rechtspositionen hat die Klägerin indes keinen Anspruch darauf, dass die Planung insgesamt und in jeder Hinsicht auf einer fehlerfreien Abwägung beruht (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris).Hieraus folgt zunächst, dass die Klägerin sich nicht auf die geltend gemachten naturschutzrechtlichen Mängel im Verfahren berufen kann (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris m.w.N.).
Der in Rede stehende Planfeststellungsbeschluss des Beklagten vom 24. September 2014 i.d.F. der Prozesserklärung vom 16. November 2015, bei dessen Überprüfung auf die Sach- und Rechtslage bei Erlass des Planfeststellungsbeschlusses abzustellen ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 12. August 2009 - 9 A 64/07 -, UPR 2010, 193 ; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris), erweist sich, soweit er auf die Klage der Klägerin hin rechtlich zu kontrollieren ist, als rechtmäßig und verletzt diese nicht in ihren Rechten (§ 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO).
Hiernach war der Beklagte nicht verpflichtet, die die "Verkehrsuntersuchung Römerberg" des Fachbüros für Verkehrsplanung Modus Consult aus dem Jahre 2002 auszulegen (vgl. BVerwG, Urteile vom 9. Juni 2010 - 9 A 20.08 -, Buchholz 407.4 § 17 FStrG Nr. 208 …und vom 6. Oktober 2010 - 9 A 12.09 -, Buchholz 407.4 § 17 FStrG Nr. 212, S. 187; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris).
Das für jede hoheitliche Planung geltende Abwägungsgebot verlangt, bezogen sowohl auf den Vorgang als auch das Ergebnis des Abwägens, dass eine Abwägung überhaupt stattfindet, dass in die Abwägung alle im konkreten Fall abwägungsbeachtlichen Belange einbezogen werden und dass weder die Bedeutung der betroffenen öffentlichen und privaten Belange verkannt noch der Ausgleich zwischen ihnen in einer Weise vorgenommen wird, die zur objektiven Gewichtigkeit einzelner Belange außer Verhältnis steht (vgl. z.B. BVerwG, Beschluss vom 14. Juni 1996 - 4 A 3.96 -, NVwZ-RR 1997, 340; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris) .
Eine Planaufhebung kommt nur in Betracht, wenn die von dem Betroffenen beklagten Lärmschutzdefizite ausnahmsweise so gravierend wären, dass sie die Ausgewogenheit der Gesamtplanung oder eines wesentlichen Planungsteils in Frage stellen würden (OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris m.w.N.).
Zwar müssen bereits vorhersehbare Entwicklungen im Streckennetz, die sich auf die Verkehrsmenge der planfestgestellten Strecke auswirken, von vornherein bei der Verkehrsprognose berücksichtigt und im Planfeststellungsbeschluss bewältigt werden (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris m.w.N.).
Da sich die Klägerin als nicht enteignend Betroffene nur auf ihre geschützten Privatbelange berufen kann, und folglich nur die Lärmeinwirkungen auf ihre beiden Grundstücke maßgebend sind, sind ihre weiteren Einwendungen in Bezug auf die Verkehrslärmproblematik, die sich nicht auf ihre beiden Grundstücke bezieht, nicht entscheidungserheblich (OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris).
Der angefochtene Planfeststellungsbeschluss ist bezüglich der Luftschadstoffproblematik bereits deshalb nicht abwägungsfehlerhaft, weil die Einhaltung der Grenzwerte der 39. BImSchV - darin ist erstmals auch ein neuer Grenzwert für Feinstaubpartikel PM 2.5 festgelegt worden, der ab 1. Januar 2015 einzuhalten ist - keine Rechtmäßigkeitsvoraussetzung für die Planfeststellung eines Straßenbauvorhabens ist (OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris).
§ 50 Satz 1 BImSchG kommt in Bezug auf Verkehrslärm und sonstige Immissionen wie Feinstaub die Funktion einer Abwägungsdirektive zu ( OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris m.w.N.).
Der allgemeine Planungsgrundsatz des § 50 BImSchG wendet sich als objektivrechtliches Gebot an die für die Planungsentscheidung zuständige Stelle; er enthält aber für den Planbetroffenen kein subjektives öffentliches Recht ( OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris) .
Gleiches gilt für die von der Klägerin befürchteten Erschütterungen ( OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris) .
- OVG Nordrhein-Westfalen, 28.04.2016 - 11 D 33/13
Klagen gegen den sechsstreifigen Ausbau der BAB 43 nur zum Teil erfolgreich
vgl. OVG NRW, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris, Rn. 228 f. - VG Hamburg, 05.06.2019 - 7 K 7639/16
Planfeststellungsbeschluss zum Gewässerausbau für Hafeninfrastrukturanlagen (sog. …
Dabei besteht ein Anspruch auf Aufhebung eines Planfeststellungsbeschlusses wegen Mängeln des Schutzkonzepts nur, wenn aufgrund unbewältigter Immissions- oder sonstiger Beeinträchtigungen Dritter die fachplanerische Abwägung insgesamt oder bezogen auf einen abtrennbaren Planungsteil wegen mangelnder Ausgewogenheit keinen Bestand mehr haben könnte, weil sich eine konzeptionell andere Planungsentscheidung aufgedrängt hätte (…BVerwG, st. Rspr., vgl. Urt. v. 19.12.2017, 7 A 7.17, juris Rn. 16 m.w.N.;… Urt. v. 8.9.2016, 3 A 5.15, juris Rn. 21;… Urt. v. 23.11.2005, 9 A 28.04, juris Rn. 17 m.w.N.;… OVG Magdeburg, Urt. v. 23.8.2017, 2 K 66/16, juris Rn. 168; OVG Münster, Urt. v. 15.5.2015, 11 D 12/12.AK, juris Rn. 199 m.w.N.;… OVG Hamburg, Urt. v. 3.9.2001, 3 E 32/98.P, juris Rn. 120 m.w.N.;… Beschl. v. 19.2.2001, 2 Bs 370/00, juris Rn. 82).Damit verkennen sie, dass durch Bauarbeiten unter Maschineneinsatz verursachte Immissionen wegen ihres unregelmäßigen Entstehens nicht regelhaft durch eine entsprechende Immissionsprognose ermittelt werden müssen (…vgl. BVerwG, Urt. v. 3.3.2011, 9 A 8.10, juris Rn. 109 ff.; dem folgend OVG Münster, Urt. 17.11.2017, 11 D 12/12.AK, juris Rn. 399 ff.;… VG Neustadt, Urt. v. 16.11.2015, 4 K 1000/14.NW, juris Rn. 170 m.w.N.).
Wie bereits im Zusammenhang mit baubedingten Erschütterungen ausgeführt, sind Immissionen von Bauarbeiten durch ihre unregelmäßige Entstehung gekennzeichnet mit der Folge, dass eine Planfeststellungsbehörde regelhaft nicht gehalten ist, solche Immissionen eigens durch eine sachverständige Prognose zu ermitteln (…s.o. und vgl. BVerwG, Urt. v. 3.3.2011, 9 A 8.10, juris Rn. 109 ff.; dem folgend OVG Münster, Urt. 17.11.2017, 11 D 12/12.AK, juris Rn. 399 ff.;… VG Neustadt, Urt. v. 16.11.2015, 4 K 1000/14.NW, juris Rn. 170 m.w.N.).
- VG Arnsberg, 29.11.2016 - 4 K 1589/15
Rechtmäßige Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung zur …
vgl. für Planungsentscheidungen: BVerwG, Urteil vom 28. März 2007- 9 A 17/06 -, juris, R. 16 und OVG NRW, Urteil vom 15. Mai 2015- 11 D 12/12.AK -, juris, Rn 77; für immissionsschutzrechtliche Genehmigungen: OVG NRW, Beschluss vom 7. Oktober 2015- 8 B 483/15 -, n.v. - VG Düsseldorf, 01.03.2018 - 28 K 5087/17
Interimsverfahren
vgl. BVerwG, Urteil vom 22. September 2016 - 4 C 2.16 -, BVerwGE 156, 148 = juris Rn. 12; OVG NRW, Urteil vom 15. Mai 2015 - 11 D 12/12.AK -, juris Rn. 75 ff. - OVG Sachsen-Anhalt, 09.11.2016 - 2 K 48/15
Rechtsschutz gegen eine Umgehungsstraße
Sie können nur die Verletzung gerade sie schützender Normen des materiellen und des Verfahrensrechts sowie eine nicht ordnungsgemäße Abwägung ihrer geschützten Privatbelange rügen, nicht aber eine insgesamt fehlerfreie Abwägung und Planung verlangen (vgl. OVG NW, Urt. v. 15.05.2015 - 11 D 12/12.AK -, juris RdNr. 73;… NdsOVG, Urt. v. 22.04.2016 - 7 KS 35/12 -, a.a.O. RdNr. 79).Private Interessen werden hierdurch nicht geschützt (vgl. OVG NW, Urt. v. 15.05.2015 - 11 D 12/12.AK -, juris RdNr. 77).
- VG Minden, 07.12.2017 - 9 K 209/15
L 712n - IV. Bauabschnitt - darf gebaut werden
- OVG Thüringen, 16.08.2018 - 1 O 169/11
(Kein Anspruch auf Ergänzung eines Planfeststellungsbeschlusses um Auflagen für …
Das Rechenprogramm SoundPLAN gehört zu den gängigen Rechenmodellen für die Berechnung der Schallausbreitung in komplexer Topografie (vgl. OVG NRW, Urt. v. 13. Dezember 2007 - 7 D 122/06.NE -, zit. n. juris, Rn. 74, 76 und v. 15. Mai 2015 - 11 D 12/12 - zit. n. juris, dort Rn. 278). - OVG Nordrhein-Westfalen, 01.02.2017 - 7 D 49/14
Abwägungsmängel des Bebauungsplans; Beurteilung der Auswirkungen der Herstellung …
vgl. OVG NRW, Urteil vom 15.5.2015 - 11 D 12/12.AK -, juris, m. w. N. - VG Arnsberg, 16.11.2021 - 4 K 576/20 vgl. für Planungsentscheidungen: BVerwG, Urteil vom 28. März 2007- 9 A 17/06 -, juris, Rdnr. 16 und OVG NRW, Urteil vom 15. Mai 2015- 11 D 12/12.AK -, juris, Rdnr. 77; für immissionsschutzrechtliche Genehmigungen: OVG NRW, Beschluss vom 7. Oktober 2015- 8 B 483/15 -, n.v.
- VG Minden, 07.12.2017 - 9 K 170/15
L 712n - IV. Bauabschnitt - darf gebaut werden
- VG Arnsberg, 16.11.2021 - 4 K 718/20
- VG Arnsberg, 16.11.2021 - 4 K 688/20
- VG Arnsberg, 16.11.2021 - 4 K 689/20
- OVG Nordrhein-Westfalen, 01.02.2017 - 7 D 109/14
Änderung einer öffentlichen Straße als wesentlich durch bauliche Erweiterung der …