Volltextveröffentlichungen (2)

• Justiz Sachsen

  SächsDO § 23 S. 1; StPO § 235
  Berufung, Wiedereinsetzung, Rechtsmittel, Falschbezeichnung

• juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (6)

• BVerwG, 11.03.1994 - 1 DB 32.93

  Auszug aus OVG Sachsen, 23.11.2012 - D 6 A 563/11

  2 Entgegen der Ansicht der Einleitungsbehörde ist bereits höchstrichterlich geklärt, dass in Disziplinarverfahren, in denen die Strafprozessordnung ergänzend anzuwenden ist (wie hier gemäß § 23 Satz 1 SächsDO), der Beamte - wenn die Hauptverhandlung ohne ihn stattgefunden hat - gemäß § 235 Satz 1 Halbsatz 1 StPO gegen das Urteil der Disziplinarkammer die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand unter den gleichen Voraussetzungen wie gegen die Versäumung einer Frist beantragen kann (BVerwG, Beschl. v. 11. März 1994 - 1 DB 32/93 - und 19. Februar 1990 - 2 WDB 1/90 -, beide juris;… Claussen/Janzen, BDO, 8. Aufl., § 72 Rn. 6).
• BVerwG, 19.02.1990 - 2 WDB 1.90

  Disziplinargerichtliches Verfahren - Hauptverhandlung - Ordnungsgemäße Ladung - …

  Auszug aus OVG Sachsen, 23.11.2012 - D 6 A 563/11

  2 Entgegen der Ansicht der Einleitungsbehörde ist bereits höchstrichterlich geklärt, dass in Disziplinarverfahren, in denen die Strafprozessordnung ergänzend anzuwenden ist (wie hier gemäß § 23 Satz 1 SächsDO), der Beamte - wenn die Hauptverhandlung ohne ihn stattgefunden hat - gemäß § 235 Satz 1 Halbsatz 1 StPO gegen das Urteil der Disziplinarkammer die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand unter den gleichen Voraussetzungen wie gegen die Versäumung einer Frist beantragen kann (BVerwG, Beschl. v. 11. März 1994 - 1 DB 32/93 - und 19. Februar 1990 - 2 WDB 1/90 -, beide juris;… Claussen/Janzen, BDO, 8. Aufl., § 72 Rn. 6).
• BVerwG, 17.02.1997 - 1 DB 26.96

  Auszug aus OVG Sachsen, 23.11.2012 - D 6 A 563/11

  4 Auch § 300 StPO gilt in Disziplinarverfahren, in denen die Strafprozessordnung ergänzend anzuwenden ist (BVerwG, Beschl. v. 17. Februar 1997 - 1 DB 26/96 -, juris Rn. 6 = Buchholz 235 § 79 BDO Nr. 2) und zwar ungeachtet der Rechtskenntnisse des Rechtsmittelführers, im Strafprozess daher selbst dann, wenn Staatsanwaltschaft oder Verteidiger das Rechtsmittel falsch bezeichnen, sofern die Einlegung des tatsächlich allein zulässigen Rechtsmittels von ihnen offensichtlich bezweckt ist (…Meyer-Goßner, StPO, 53. Aufl. 2010, § 300 Rn. 2).

 
• OLG Düsseldorf, 24.02.1987 - 3 Ws 713/86

  Auszug aus OVG Sachsen, 23.11.2012 - D 6 A 563/11

  5 Insbesondere gilt § 300 StPO auch dann, wenn von einem Rechtunkundigen trotz zutreffender Belehrung über beide Rechtmittel irrtümlich nur die Wiedereinsetzung nach § 235 Satz 1 Halbsatz 1 StPO beantragt wird, aber eine Auslegung ergibt, dass wegen § 315 Abs. 1 StPO zugleich fristwahrend gemäß § 315 Abs. 2 Satz 1 StPO Berufung für den Fall eingelegt werden sollte, dass der Wiedereinsetzungsantrag verworfen wird (OLG Düsseldorf, Beschl. v. 24. Februar 1987 - 3 Ws 713/86 -, NJW 1988, 153).
• OLG Hamm, 04.11.2008 - 2 Ws 328/08

  Wiedereinsetzung in den vorigen Stand; öffentliche Zustellung; Aushang; …

  Auszug aus OVG Sachsen, 23.11.2012 - D 6 A 563/11

  Umgekehrt kann wegen § 315 StPO eine Berufungsschrift zugleich als Wiedereinsetzungsantrag nach § 235 Satz 1 Halbsatz 1 StPO ausgelegt werden (so zu dem mit § 315 StPO inhaltsgleichen § 342 StPO: OLG Hamm, Beschl. v. 4. November 2008 - 2 Ws 328/08 -, juris Rn. 21 bis 23).
• OVG Nordrhein-Westfalen, 31.01.2003 - 22d A 2728/02

  Auszug aus OVG Sachsen, 23.11.2012 - D 6 A 563/11

  8 Die Sache wird daher zunächst an die Disziplinarkammer des Verwaltungsgerichts Dresden zwecks Entscheidung durch beschwerdefähigen Beschluss über den Wiedereinsetzungsantrag vom 15. August 2011 zurückgereicht (vgl. zu einem in der Sache ähnlichen Fall: OVG NRW, Beschl. v. 31. Januar 2003 - 22d A 2728/02.O -, juris), während das vorliegende Berufungsverfahren bis zur endgültigen Erledigung des Antrags auf Wiedereinsetzung ausgesetzt bleibt (§ 23 Satz 1 SächsDO i. V. m. § 315 Abs. 2 Satz 2 StPO).

• VG Göttingen, 16.10.2014 - 4 A 108/13

  Afghanistan, Sikhs, Tempel, Ältestenrat, Kabul, Abschiebungsverbot, …

  Wegen der vielfältigen Diskriminierungen und Benachteiligungen für Sikhs in Afghanistan wird es dem Kläger im Falle einer Rückkehr in sein Heimatland zur Überzeugung der Einzelrichterin voraussichtlich unmöglich sein, sich eine neue Existenz aufzubauen (vgl. auch für die ähnliche Situation von Hindus in Afghanistan: VG Stade, Urteil vom 25. April 2012 - 6 A 563/11 -, n.v.; VG Lüneburg, Urteil vom 18. Dezember 2007 - 1 A 124/06 - n.v.).