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   OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21   

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OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21 (https://dejure.org/2022,8170)
OVG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 22.03.2022 - 4 L 49/21 (https://dejure.org/2022,8170)
OVG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 22. März 2022 - 4 L 49/21 (https://dejure.org/2022,8170)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de
  • Rechtsprechungsdatenbank Sachsen-Anhalt

    Art 19 Abs 4 GG, Art 12 Abs 1 GG, § 8 Abs 1 KrPflAPrV 2004, § 15 Abs 3 KrPflAPrV 2004, § 4 Abs 4 KrPflAPrV 2004
    Besetzung des Prüfungsausschusses; Pflicht des Prüfers zur vollständigen Kenntnisnahme der Prüfungsleistungen; Beteiligung Dritter an Prüfung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Zulassung zu einem erneuten Prüfungsversuch im praktischen Teil der staatlichen Prüfung für Gesundheits- und Krankenpfleger; Persönliche, unmittelbare und vollständige Zurkenntnisnahme der Prüfungsleistungen durch den Prüfer (hier: verneint bei seinem Aufenthalt in ...

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (37)

  • BVerwG, 28.10.2020 - 6 C 8.19

    Staatliche Ergänzungsprüfung für den Beruf "Notfallsanitäter"

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21
    Die streitbefangene staatliche Prüfung und deren Wiederholungsprüfung sind den Zugang zum Beruf eröffnende staatliche Prüfungen im Sinne eines berufsqualifizierenden Abschlusses und unterliegen deshalb gerichtlicher Kontrolle am Maßstab von Art. 19 Abs. 4 Satz 1 i. V. m. Art. 12 Abs. 1 GG (vgl. BVerwG, Urteil vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, juris Rn. 11).

    Davon ist auszugehen, wenn sie oder die Prüfungsbehörden Verfahrensfehler begehen, anzuwendendes Recht verkennen, von einem unrichtigen Sachverhalt ausgehen, allgemeingültige Bewertungsmaßstäbe verletzen oder sich von sachfremden Erwägungen leiten lassen (vgl. BVerfG, Beschluss vom 17. April 1991 - 1 BvR 419/81 und 213/83 -, juris Rn. 56; BVerwG, Urteil vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 11; jeweils m. w. N.).

    Der Normgeber muss dafür Sorge tragen, dass für alle Teilnehmer vergleichbarer Prüfungen so weit wie möglich gleiche Prüfungsbedingungen und Bewertungsmaßstäbe gelten und einheitlich angewandt werden (vgl. BVerwG, Urteile vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 21, und vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 12).

    Durch die Einschaltung mehrerer Prüfer wird das Ergebnis objektiviert, was Bevorzugungen und Benachteiligungen einzelner Prüflinge minimiert (vgl. BVerwG, Urteil vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 22; Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, a. a. O. Rn. 547 ff., 26).

    Hängt das Resultat der Prüfung aber maßgeblich von der gerichtlich nur beschränkt überprüfbaren Ausübung des Beurteilungsspielraums durch den jeweiligen Prüfer ab, ist die Zahl der Prüfer wesentlich für das Prüfungsergebnis und muss diese für alle Teilnehmer einer berufsbezogenen Abschlussprüfung vorab und vorhersehbar festgelegt sein; ihre Bestimmung darf nicht der Verwaltungspraxis überlassen bleiben (vgl. BVerwG, Urteile vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 15 und 17, und vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 22; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, juris Rn. 30).

    Die Norm legt damit nicht vorab und vorhersehbar die konkrete Anzahl an Prüfern fest (vgl. BVerwG, Urteil vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 15 ff. [19] mit Anm. von Tegethoff, jurisPR-BVerwG 24/2019 Anm. 2; VG Lüneburg, Beschluss vom 16. Oktober 2020 - 5 B 21/20 -, juris Rn. 11; VG Hamburg, Urteile vom 15. Juni 2020 - 2 K 4808/17 -, juris Rn. 31, 35 ff., und - 2 K 1996/17 -, juris Rn. 38 ff. und 49 ff.; zum vergleichbaren § 18 Abs. 3 Satz 1 NotSan-APrV: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, a. a. O. Rn. 32; BVerwG, Urteil vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 23).

    Vielmehr ist das Gericht aufgrund des auf der Ebene der Prüfungsordnung bestehenden Regelungsdefizits zur Vermeidung einer verfassungsferneren Regelungslücke und Wahrung der Berufsfreiheit gehalten, bis zur Herstellung verfassungsgemäßer Zustände durch den Verordnungsgeber eine Übergangsregelung zu treffen, damit den aus Art. 12 Abs. 1 GG resultierenden Gewährleistungen der Prüflinge Rechnung getragen wird (vgl. BVerwG, Urteile vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, juris Rn. 24 und 68, vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 20 m. w. N., und vom 15. März 2017 - 6 C 46.15 -, juris Rn. 29, unter Hinweis auf BVerfG, Beschluss vom 27. Januar 1976 - 1 BvR 2325/73 -, juris Rn. 36; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, a. a. O. Rn. 33; VG Lüneburg, Beschluss vom 16. Oktober 2020 - 5 B 21/20 -, a. a. O. Rn. 12).

    Es lässt sich vorliegend nicht ausschließen, dass sich der Fehler auf das Prüfungsergebnis ausgewirkt hat, er also (wenigstens) möglicherweise von Einfluss auf das Prüfungsergebnis gewesen ist (vgl. BVerwG, Urteile vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 12, und vom 18. Dezember 1987 - 7 C 49.87 -, juris Rn. 21; Brehm/Zimmerling, Der Prüfungsprozess. Überdenkungsverfahren. Klageverfahren. Vorläufiges Rechtsschutzverfahren, 2004, Rn. 232).

  • BVerwG, 10.04.2019 - 6 C 19.18

    Anspruch auf Überdenkensverfahren; Begründung der Notenfestsetzung;

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21
    Denn die Rechtmäßigkeit der Durchführung einer berufsbezogenen Prüfung und deren Bewertung sowie die darauf beruhende Feststellung ihres endgültigen Nichtbestehens sind anhand der zum Zeitpunkt der Erbringung der Prüfungsleistung maßgebenden Sach- und Rechtslage zu beurteilen (vgl. BVerwG, Urteil vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, juris Rn. 9).

    Weil das Bestehen der staatlichen Prüfung der Klägerin - wie zuvor dargelegt - den Zugang zum Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin eröffnet, die einschlägigen Normen der KrPflAPrV demgemäß in ihre durch Art. 12 Abs. 1 Satz 1 GG geschützte Berufswahlfreiheit eingreifen und einer den Anforderungen des Art. 12 Abs. 1 Satz 2 GG genügenden Rechtfertigung bedürfen, müssen Regelungen über das Verfahren der Bewertung der Prüfungsleistungen, die Bestehensvoraussetzungen und Notenvergabe rechtssatzmäßig festgelegt werden (vgl. BVerwG, Urteil vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 11 m. w. N.; OVG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 23. Juli 2014 - 3 L 243/13 -, juris Rn. 24) und diese dem prüfungsrechtlichen Gebot der Chancengleichheit (Art. 3 Abs. 1 i. V. m. Art. 12 Abs. 1 GG) genügen.

    Der Normgeber muss dafür Sorge tragen, dass für alle Teilnehmer vergleichbarer Prüfungen so weit wie möglich gleiche Prüfungsbedingungen und Bewertungsmaßstäbe gelten und einheitlich angewandt werden (vgl. BVerwG, Urteile vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 21, und vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 12).

    Aufgrund der Gewichtung der einzelnen Vorzüge und Nachteile der Prüfungsleistung und deren Vergleich mit anderen Bearbeitungen vergibt der Prüfer die Note, das heißt er ordnet die Prüfungsleistung in eine normativ vorgegebene Notenskala ein (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom 17. April 1991 - 1 BvR 419/81 und 213/83 -, a. a. O. Rn. 52 - 54, und vom 16. Januar 1995 - 1 BvR 1505/94 -, juris Rn. 16; BVerwG, Urteil vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O., und Beschluss vom 5. März 2018 - 6 B 71.17 -, juris).

    Hängt das Resultat der Prüfung aber maßgeblich von der gerichtlich nur beschränkt überprüfbaren Ausübung des Beurteilungsspielraums durch den jeweiligen Prüfer ab, ist die Zahl der Prüfer wesentlich für das Prüfungsergebnis und muss diese für alle Teilnehmer einer berufsbezogenen Abschlussprüfung vorab und vorhersehbar festgelegt sein; ihre Bestimmung darf nicht der Verwaltungspraxis überlassen bleiben (vgl. BVerwG, Urteile vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 15 und 17, und vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 22; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, juris Rn. 30).

    Die Norm legt damit nicht vorab und vorhersehbar die konkrete Anzahl an Prüfern fest (vgl. BVerwG, Urteil vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 15 ff. [19] mit Anm. von Tegethoff, jurisPR-BVerwG 24/2019 Anm. 2; VG Lüneburg, Beschluss vom 16. Oktober 2020 - 5 B 21/20 -, juris Rn. 11; VG Hamburg, Urteile vom 15. Juni 2020 - 2 K 4808/17 -, juris Rn. 31, 35 ff., und - 2 K 1996/17 -, juris Rn. 38 ff. und 49 ff.; zum vergleichbaren § 18 Abs. 3 Satz 1 NotSan-APrV: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, a. a. O. Rn. 32; BVerwG, Urteil vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 23).

    Vielmehr ist das Gericht aufgrund des auf der Ebene der Prüfungsordnung bestehenden Regelungsdefizits zur Vermeidung einer verfassungsferneren Regelungslücke und Wahrung der Berufsfreiheit gehalten, bis zur Herstellung verfassungsgemäßer Zustände durch den Verordnungsgeber eine Übergangsregelung zu treffen, damit den aus Art. 12 Abs. 1 GG resultierenden Gewährleistungen der Prüflinge Rechnung getragen wird (vgl. BVerwG, Urteile vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, juris Rn. 24 und 68, vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 20 m. w. N., und vom 15. März 2017 - 6 C 46.15 -, juris Rn. 29, unter Hinweis auf BVerfG, Beschluss vom 27. Januar 1976 - 1 BvR 2325/73 -, juris Rn. 36; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, a. a. O. Rn. 33; VG Lüneburg, Beschluss vom 16. Oktober 2020 - 5 B 21/20 -, a. a. O. Rn. 12).

  • VGH Baden-Württemberg, 26.06.2019 - 9 S 1209/18

    Rügeobliegenheit des Prüflings; Notwendigkeit von abstrakt-generellen Regelungen

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21
    Überdies soll es der Prüfungsbehörde eine eigene zeitnahe Überprüfung mit dem Ziel schnellstmöglicher Aufklärung und gegebenenfalls noch rechtzeitiger Behebung oder zumindest Kompensation des Mangels ermöglichen, um die Chancengleichheit mit den anderen Prüflingen zu wahren (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. Juni 1994 - 6 C 37.92 -, juris Rn. 18; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 26. Juni 2019 - 9 S 1209/18 -, juris Rn. 24 m. w. N.; OVG Sachsen, Urteil vom 25. Oktober 2016 - 2 A 308/15 -, juris Rn. 15 f. m. w. N.; VG Lüneburg, Beschluss vom 16. Oktober 2020 - 5 B 21/20 -, a. a. O. Rn. 17; Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, a. a. O. Rn. 213 ff. m. w. N.).

    Denn die Prüfungsbehörde ist dafür verantwortlich, dass der Prüfung in ihrer konkreten Form eine hinreichende Rechtsgrundlage zugrunde liegt und eine rechtmäßige Bestimmung der zuständigen Prüfer erfolgt (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 26. Juni 2019 - 9 S 1209/18 -, a. a. O. Rn. 25, und vom 10. März 2015 - 9 S 2309/13 -, juris Rn. 35; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 9. März 1989 - 22 A 688/88 -, juris Rn. 27; Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, a. a. O. Rn. 217 und 401 m. w. N.).

    Bei dieser Sachlage ist dem Prüfling eine entsprechende Rüge schwerlich zuzumuten und begründet eine unterlassene Rüge kein widersprüchliches Verhalten des Prüflings (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 10. März 2015 - 9 S 2309/13 -, a. a. O. Rn. 35, und vom 26. Juni 2019 - 9 S 1209/18 -, a. a. O. Rn. 26).

    Wie zuvor dargelegt, ist die Prüfungsbehörde dafür verantwortlich, dass der Prüfung in ihrer konkreten Form eine hinreichende Rechtsgrundlage zugrunde liegt und eine rechtmäßige Bestimmung der zuständigen Prüfer erfolgt (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 26. Juni 2019 - 9 S 1209/18 -, a. a. O. Rn. 25, und vom 10. März 2015 - 9 S 2309/13 -, a. a. O. Rn. 35; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 9. März 1989 - 22 A 688/88 -, juris Rn. 27; Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, a. a. O. Rn. 217 und 401 m. w. N.).

  • BVerfG, 16.01.1995 - 1 BvR 1505/94

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Bewertung von Prüfungsleistungen

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21
    Aufgrund der Gewichtung der einzelnen Vorzüge und Nachteile der Prüfungsleistung und deren Vergleich mit anderen Bearbeitungen vergibt der Prüfer die Note, das heißt er ordnet die Prüfungsleistung in eine normativ vorgegebene Notenskala ein (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom 17. April 1991 - 1 BvR 419/81 und 213/83 -, a. a. O. Rn. 52 - 54, und vom 16. Januar 1995 - 1 BvR 1505/94 -, juris Rn. 16; BVerwG, Urteil vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O., und Beschluss vom 5. März 2018 - 6 B 71.17 -, juris).

    Denn jeder, der nach der Prüfungsordnung eine Prüfungsleistung zu bewerten hat, muss die Leistung persönlich, unmittelbar und vollständig zur Kenntnis nehmen und eine selbständige, eigenverantwortliche Bewertungsentscheidung treffen (vgl. BVerfG, Beschluss vom 16. Januar 1995 - 1 BvR 1505/94 -, a. a. O. Rn. 17; BVerwG, Urteil vom 16. März 1994 - 6 C 1.93 -, juris Rn. 9, 33, und Beschlüsse vom 19. Mai 2016 - 6 B 1.16 -, juris Rn. 12, vom 10. Juni 1983 - 7 B 48.82 -, juris Rn. 6, und vom 2. April 1979 - 7 B 61.79 -, juris Rn. 2).

    Das Gebot der eigenen, unmittelbaren und vollständigen Kenntnisnahme der Prüfungsleistungen macht es unumgänglich, dass alle für die Bewertung verantwortlichen Personen (hier: sowohl die Zeugin D. als auch die Zeugin E.) während der gesamten Prüfung im Prüfungsraum anwesend sind und das Prüfungsgeschehen verfolgen (vgl. BVerfG, Beschluss vom 16. Januar 1995 - 1 BvR 1505/94 -, a. a. O.).

  • VGH Baden-Württemberg, 05.06.2020 - 9 S 149/20

    Verfassungswidrigkeit der Ausbildungs-und Durchführungsordnung für

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21
    Hängt das Resultat der Prüfung aber maßgeblich von der gerichtlich nur beschränkt überprüfbaren Ausübung des Beurteilungsspielraums durch den jeweiligen Prüfer ab, ist die Zahl der Prüfer wesentlich für das Prüfungsergebnis und muss diese für alle Teilnehmer einer berufsbezogenen Abschlussprüfung vorab und vorhersehbar festgelegt sein; ihre Bestimmung darf nicht der Verwaltungspraxis überlassen bleiben (vgl. BVerwG, Urteile vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 15 und 17, und vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 22; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, juris Rn. 30).

    Die Norm legt damit nicht vorab und vorhersehbar die konkrete Anzahl an Prüfern fest (vgl. BVerwG, Urteil vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 15 ff. [19] mit Anm. von Tegethoff, jurisPR-BVerwG 24/2019 Anm. 2; VG Lüneburg, Beschluss vom 16. Oktober 2020 - 5 B 21/20 -, juris Rn. 11; VG Hamburg, Urteile vom 15. Juni 2020 - 2 K 4808/17 -, juris Rn. 31, 35 ff., und - 2 K 1996/17 -, juris Rn. 38 ff. und 49 ff.; zum vergleichbaren § 18 Abs. 3 Satz 1 NotSan-APrV: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, a. a. O. Rn. 32; BVerwG, Urteil vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 23).

    Vielmehr ist das Gericht aufgrund des auf der Ebene der Prüfungsordnung bestehenden Regelungsdefizits zur Vermeidung einer verfassungsferneren Regelungslücke und Wahrung der Berufsfreiheit gehalten, bis zur Herstellung verfassungsgemäßer Zustände durch den Verordnungsgeber eine Übergangsregelung zu treffen, damit den aus Art. 12 Abs. 1 GG resultierenden Gewährleistungen der Prüflinge Rechnung getragen wird (vgl. BVerwG, Urteile vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, juris Rn. 24 und 68, vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 20 m. w. N., und vom 15. März 2017 - 6 C 46.15 -, juris Rn. 29, unter Hinweis auf BVerfG, Beschluss vom 27. Januar 1976 - 1 BvR 2325/73 -, juris Rn. 36; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, a. a. O. Rn. 33; VG Lüneburg, Beschluss vom 16. Oktober 2020 - 5 B 21/20 -, a. a. O. Rn. 12).

  • VGH Baden-Württemberg, 10.03.2015 - 9 S 2309/13

    Staatsprüfung in der Ersten juristischen Prüfung

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21
    Denn die Prüfungsbehörde ist dafür verantwortlich, dass der Prüfung in ihrer konkreten Form eine hinreichende Rechtsgrundlage zugrunde liegt und eine rechtmäßige Bestimmung der zuständigen Prüfer erfolgt (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 26. Juni 2019 - 9 S 1209/18 -, a. a. O. Rn. 25, und vom 10. März 2015 - 9 S 2309/13 -, juris Rn. 35; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 9. März 1989 - 22 A 688/88 -, juris Rn. 27; Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, a. a. O. Rn. 217 und 401 m. w. N.).

    Bei dieser Sachlage ist dem Prüfling eine entsprechende Rüge schwerlich zuzumuten und begründet eine unterlassene Rüge kein widersprüchliches Verhalten des Prüflings (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 10. März 2015 - 9 S 2309/13 -, a. a. O. Rn. 35, und vom 26. Juni 2019 - 9 S 1209/18 -, a. a. O. Rn. 26).

    Wie zuvor dargelegt, ist die Prüfungsbehörde dafür verantwortlich, dass der Prüfung in ihrer konkreten Form eine hinreichende Rechtsgrundlage zugrunde liegt und eine rechtmäßige Bestimmung der zuständigen Prüfer erfolgt (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 26. Juni 2019 - 9 S 1209/18 -, a. a. O. Rn. 25, und vom 10. März 2015 - 9 S 2309/13 -, a. a. O. Rn. 35; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 9. März 1989 - 22 A 688/88 -, juris Rn. 27; Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, a. a. O. Rn. 217 und 401 m. w. N.).

  • VG Lüneburg, 16.10.2020 - 5 B 21/20

    Anzahl Prüfer; Beurteilungsspielraum; Glaubhaftmachung; Krankenpflege;

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21
    Die Norm legt damit nicht vorab und vorhersehbar die konkrete Anzahl an Prüfern fest (vgl. BVerwG, Urteil vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 15 ff. [19] mit Anm. von Tegethoff, jurisPR-BVerwG 24/2019 Anm. 2; VG Lüneburg, Beschluss vom 16. Oktober 2020 - 5 B 21/20 -, juris Rn. 11; VG Hamburg, Urteile vom 15. Juni 2020 - 2 K 4808/17 -, juris Rn. 31, 35 ff., und - 2 K 1996/17 -, juris Rn. 38 ff. und 49 ff.; zum vergleichbaren § 18 Abs. 3 Satz 1 NotSan-APrV: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, a. a. O. Rn. 32; BVerwG, Urteil vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, a. a. O. Rn. 23).

    Überdies soll es der Prüfungsbehörde eine eigene zeitnahe Überprüfung mit dem Ziel schnellstmöglicher Aufklärung und gegebenenfalls noch rechtzeitiger Behebung oder zumindest Kompensation des Mangels ermöglichen, um die Chancengleichheit mit den anderen Prüflingen zu wahren (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. Juni 1994 - 6 C 37.92 -, juris Rn. 18; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 26. Juni 2019 - 9 S 1209/18 -, juris Rn. 24 m. w. N.; OVG Sachsen, Urteil vom 25. Oktober 2016 - 2 A 308/15 -, juris Rn. 15 f. m. w. N.; VG Lüneburg, Beschluss vom 16. Oktober 2020 - 5 B 21/20 -, a. a. O. Rn. 17; Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, a. a. O. Rn. 213 ff. m. w. N.).

    Vielmehr ist das Gericht aufgrund des auf der Ebene der Prüfungsordnung bestehenden Regelungsdefizits zur Vermeidung einer verfassungsferneren Regelungslücke und Wahrung der Berufsfreiheit gehalten, bis zur Herstellung verfassungsgemäßer Zustände durch den Verordnungsgeber eine Übergangsregelung zu treffen, damit den aus Art. 12 Abs. 1 GG resultierenden Gewährleistungen der Prüflinge Rechnung getragen wird (vgl. BVerwG, Urteile vom 28. Oktober 2020 - 6 C 8.19 -, juris Rn. 24 und 68, vom 10. April 2019 - 6 C 19.18 -, a. a. O. Rn. 20 m. w. N., und vom 15. März 2017 - 6 C 46.15 -, juris Rn. 29, unter Hinweis auf BVerfG, Beschluss vom 27. Januar 1976 - 1 BvR 2325/73 -, juris Rn. 36; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Juni 2020 - 9 S 149/20 -, a. a. O. Rn. 33; VG Lüneburg, Beschluss vom 16. Oktober 2020 - 5 B 21/20 -, a. a. O. Rn. 12).

  • BVerwG, 04.05.1999 - 6 C 13.98

    Gesetzlicher Richter, Besetzungsrüge; Substantiierungspflicht bei der Rüge von

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21
    In Anwendung dieser Grundsätze rechtfertigt der festgestellte Fehler die Aufhebung der Prüfungsentscheidung, weil sein Einfluss auf das Ergebnis der Prüfungsentscheidung nicht mit der erforderlichen Gewissheit objektiv ausgeschlossen werden kann (vgl. BVerwG, Beschluss vom 12. November 1971 - VII B 71.70 -, juris Rn. 3; BVerwG, Urteil vom 4. Mai 1999 - 6 C 13.98 -, juris Rn. 48; VGH Bayern, Urteil vom 8. September 1999 - 7 B 99.292 -, juris Rn. 31; Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, a. a. O. Rn. 488).

    Derartiges wird im Zweifel nur in Fällen des annähernd völligen Versagens in Betracht kommen, also nur bei einem schwachen "mangelhaft" oder "ungenügend" (vgl. BVerwG, Urteil vom 4. Mai 1999 - 6 C 13.98 -, a. a. O. Rn. 51).

  • VGH Baden-Württemberg, 16.01.1990 - 9 S 3071/88

    Prüfungsrecht: Bildung eines Bewertungsrasters; Korrektur durch Nichtmitglied

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21
    Es widerspricht aber dem Wesen der Beurteilungsermächtigung und dem rechtsstaatlichen Gebot sachlicher Unabhängigkeit der Prüfer, außenstehende Dritte in einer Weise zu beteiligen, dass ihnen ein bestimmender Einfluss auf das Prüfungsergebnis eingeräumt wird (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 16. Januar 1990 - 9 S 3071/88 -, juris Rn. 36).

    Es ist ferner nicht auszuschließen, dass Frau C. als hierzu nicht berufene Dritte neben dieser expliziten Einflussnahme auf das Prüfungsergebnis zu einem wesentlichen Teil auch unbewusst, das heißt nicht als solches wahrgenommen, auf die Prüfung einwirkte (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 31. Januar 1995 - 14 S 2867/93 -, a. a. O. Rn. 36, und vom 16. Januar 1990 - 9 S 3071/88 -, a. a. O. Rn. 37).

  • BVerwG, 12.11.1997 - 6 C 11.96

    Korrekturfehler bei Prüfungen; Bewertungsfehler bei Prüfungen; Kausalität eines

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 22.03.2022 - 4 L 49/21
    Dieselben Grundsätze gelten für die Feststellung materieller Prüfungsfehler (vgl. BVerwG, Urteil vom 12. November 1997 - 6 C 11.96 -, juris Rn. 21).

    In den prüfungsspezifischen Bewertungsspielraum der Prüfer darf auch die gerichtliche Kausalitätsprüfung nicht eindringen (vgl. BVerwG, Urteil vom 12. November 1997 - 6 C 11.96 -, a. a. O. Rn. 22).

  • VGH Baden-Württemberg, 31.01.1995 - 14 S 2867/93

    Mindestvoraussetzungen für das Bestehen einer Meisterprüfung; Verfahrensfehler

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 09.03.1989 - 22 A 688/88
  • BVerfG, 17.04.1991 - 1 BvR 419/81

    Gerichtliche Prüfungskontrolle

  • VG Ansbach, 31.01.2020 - AN 2 K 18.01544

    Prüfungsanfechtung wegen Prüfungsunfähigkeit

  • BVerwG, 15.03.2017 - 6 C 46.15

    Ausgestaltung; Befähigungsschein; Berufsbezogene Prüfung; Berufsfreiheit;

  • BVerwG, 10.06.1983 - 7 B 48.82
  • BVerwG, 18.12.1987 - 7 C 49.87

    Fehlerhaftes Prüfungsverfahren - Abhandekommen einzelner Blätter -

  • BVerwG, 20.09.1984 - 7 C 57.83

    Prüfungsentscheidungen

  • VGH Bayern, 08.09.1999 - 7 B 99.292
  • OVG Niedersachsen, 29.09.2015 - 2 ME 234/15

    Prüfung; Bewertungsmaßstab; Verfahrensfehler; zweite juristische Staatsprüfung;

  • BVerwG, 16.03.1994 - 6 C 1.93

    Habilitation

  • BVerwG, 19.05.2016 - 6 B 1.16

    Offene Zweitbewertung und Nachbewertung von Klausuren der Zweiten Juristischen

  • BVerwG, 05.03.2018 - 6 B 71.17

    Bewertung von Aufsichtsarbeiten; Bewertungsmaßstab des fachwissenschaftlichen

  • VGH Baden-Württemberg, 29.02.2012 - 9 S 2793/10

    Fehlende Beteiligung eines Prüfers

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 18.01.2019 - 14 A 2042/18

    Medizin-Studierende müssen in der Regel vor der mündlichen Prüfung praktische

  • BVerfG, 27.01.1976 - 1 BvR 2325/73

    Speyer-Kolleg

  • BVerwG, 12.11.1971 - VII B 71.70

    Zulässigkeit und Begründetheit einer Beschwerde gegen die Nichtzulassung der

  • BVerwG, 02.04.1979 - 7 B 61.79
  • OVG Sachsen, 25.10.2016 - 2 A 308/15

    Prüfung; Rügepflicht; Zumutbarkeit; Prüfungsfähigkeit eines Prüfers

  • OVG Sachsen-Anhalt, 23.07.2014 - 3 L 243/13

    Relative Bestehensgrenze bei Leistungsnachweisen im Multiple-Choice-Verfahren

  • BVerwG, 21.09.2000 - 2 C 5.99

    Verfahrensmangel, Darlegungsanforderungen an die Revisionsbegründung; Besetzung

  • VG Hamburg, 15.06.2020 - 2 K 4808/17

    Zum Erfordernis der rechtssatzmäßigen Festlegung der konkreten Anzahl der Prüfer

  • OVG Berlin-Brandenburg, 27.04.2017 - 5 B 9.16

    Endgültiges Nichtbestehen einer Lehramtsprüfung

  • BVerwG, 24.02.2003 - 6 C 22.02

    Habilitation; Lehrbefugnis; mündliche Prüfung; zahnärztliche Abschlussprüfung.

  • BVerwG, 22.06.1994 - 6 C 37.92

    Prüfungsrecht - Prüfling - Obliegenheiten - Ausschlußfrist - Geltendmachung von

  • BVerwG, 26.08.1993 - 4 C 24.91

    Sackgasse Bargteheide - Zu den Voraussetzungen und Ausschlußgründen für einen

  • VG Hamburg, 15.06.2020 - 2 K 1996/17

    Zur Festlegung der konkreten Anzahl der Prüfer in einer Prüfungsordnung

  • VG München, 20.04.2023 - M 27 K 20.5744

    Ärztliche Kenntnisprüfung, Verfahrensfehler (bejaht), Besetzung der

    Zum anderen dient die Rügeobliegenheit dem Interesse der Prüfungsbehörde an einer eigenen, möglichst zeitnahen Überprüfung des gerügten Mangels mit dem Ziel einer schnellstmöglichen Aufklärung, Korrektur oder zumindest Kompensation (vgl. hierzu OVG Lüneburg, U.v. 13.9.2021 - 2 LB 63/21 - juris Rn. 33 f.; SächsOVG, U.v. 22.3.2022 - 4 L 49/21 - juris Rn. 37; B.v. 4.9.2020 - 2 B 333719 - juris Rn. 9; OVG NRW, B.v. 7.8.2017 - 19 A 1451/15 - juris Rn. 8 ff.; Jeremias a.a.O. Rn. 213 ff., jeweils m.w.N.).
  • VG Köln, 14.06.2022 - 6 K 6748/19
    vgl. BVerwG, Urteile vom 28.10.2020 - 6 C 8.19 -, juris, Rn. 24 und 68, vom 10.04.2019 - 6 C 19.18 -, juris, Rn. 20 m. w. N., und vom 15.03.2017 - 6 C 46.15 -, juris, Rn. 29, unter Hinweis auf BVerfG, Beschluss vom 27.01.1976 - 1 BvR 2325/73 -, juris, Rn. 36; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 05.06.2020 - 9 S 149/20 -, juris, Rn. 33; OVG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 22.03.2022 - 4 L 49/21 -, juris, Rn. 39; VG Lüneburg, Beschluss vom 16.10.2020 - 5 B 21/20 -, juris, Rn. 12.
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