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   OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94   

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OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94 (https://dejure.org/1999,12948)
OVG Niedersachsen, Entscheidung vom 15.06.1999 - 11 L 4170/94 (https://dejure.org/1999,12948)
OVG Niedersachsen, Entscheidung vom 15. Juni 1999 - 11 L 4170/94 (https://dejure.org/1999,12948)
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Volltextveröffentlichung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

  • VG Oldenburg - 11 A 1684/92
  • OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (18)

  • OVG Niedersachsen, 29.06.1998 - 11 L 5510/97

    Gruppenverfolgung; Religiöse Verfolgung; Asyl; Syrisch-orthodoxe Christen

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
    Dass ihm dort eine Zwangsbeschneidung drohte, ist nach den Erkenntnismitteln eher unwahrscheinlich (vgl. das in das Verfahren eingeführte Urteil des Senats v. 29.6.1998 - 11 L 5510/97 -, S. 14 f.).

    Der Senat hat 1998 im Anschluss an die oben zitierte Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts von 1996/97 entschieden, dass die Verfolgung der Christen im Südosten der Türkei als eine sogenannte "örtlich begrenzte" Verfolgung einzustufen ist (vgl. die eingeführten Urt. v. 29.6.1998 - 11 L 5510/97 - u. v. 28.8.1998 - 11 L 155/98 -).

    Das ist zu bejahen; denn zumindest im Westen der Türkei, insbesondere in Istanbul, können Christen ohne die beachtliche Wahrscheinlichkeit politischer Verfolgung leben (vgl. Urt. d. Sen. v. 29.6.1998 - 11 L 5510/97 -, S. 20 ff.).

  • BVerwG, 09.09.1997 - 9 C 43.96

    Regionale Gruppenverfolgung - Örtlich begrenzte Gruppenverfolgung -

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
    Soweit Herkunftsort und Ort einer inländischen Fluchtalternative identisch sind, erübrigt sich demnach eine Prüfung der Frage der Existenzmöglichkeit (BVerwG, Urteile v. 9.9.1997 - 9 C 43.96 -, DVBl. 1998, 274, u. 9 C 44.96 -).

    Ihnen ist als unverfolgt Ausgereisten die Rückkehr in die Heimat bereits dann zumutbar, wenn ihnen dort nicht nach dem allgemeinen Prognosemaßstab mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit Verfolgung droht (vgl. BVerwG, Urt. v. 30.4.1996 - 9 C 171.95 -, BVerwGE 101, 134; v. 9.9. 1997 - 9 C 43.96 -, DVBI. 1998, 274; v. 9.9. 1997 - 9 C 44.96 -).

    Unter Änderung seiner bisherigen Rechtsprechung (vgl. z. B. zuletzt Urt. v. 13.6.1997 - 11 L 3863/94 -, der allerdings noch der früher einheitlich verwendete Begriff der regionalen Verfolgung zugrunde lag) geht der Senat nunmehr im Anschluss an die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts vom 9.9.1997 (- 9 C 43.96 -, DVBl. 1998, 274) und vom 30.4.1996 (- 9 C 171.95 -, BVerwGE 101, 134) davon aus, dass derjenige, der in dem Zeitpunkt, zu dem die örtlich begrenzte Gruppenverfolgung einsetzt, nicht (mehr) in dem verfolgungsbetroffenen Gebiet lebt und der insoweit nicht vorverfolgt ausgereist ist, sich nicht auf eine örtlich begrenzte Gruppenverfolgung als objektiven Nachfluchtgrund berufen kann.

  • BVerfG, 10.07.1989 - 2 BvR 502/86

    Tamilen

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
    Voraussetzung ist, dass dem Asylbewerber in seinem Heimatland gezielt Rechtsverletzungen von beachtlicher Intensität in Anknüpfung an asylerhebliche Merkmale zugefügt wurden oder solche ihm drohten, d. h. aus Gründen, die in seiner politischen oder religiösen Grundüberzeugung, seiner Volkszugehörigkeit oder in anderen Merkmalen liegen, welche sein Anderssein prägen (BVerfG, Beschl. v. 10.7.1989, BVerfGE 80, 315, 355).

    Eine derartige inländische Fluchtalternative besteht in anderen Landesteilen dann, wenn der Betroffene dort vor politischer Verfolgung hinreichend sicher ist (herabgestufter Wahrscheinlichkeitsmaßstab) und wenn ihm dort auch keine anderen Nachteile und Gefahren mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit (normaler Maßstab) drohen, die nach ihrer Intensität und Schwere einer asylerheblichen Rechtsgutbeeinträchtigung aus politischen Gründen gleichkommen, sofern diese existentielle Gefährdung am Herkunftsort so nicht bestünde (vgl. BVerfG, Beschlüsse v. 10.7.1989 - 2 BvR 502, 1000, 691/86 -, BVerfGE 80, 315, 343 ff.; U. v. 10.11.1989 - 2 BvR 403, 1501/84 -, BVerfGE 81, 58, 65 ff.).

    Diese unterschiedliche Behandlung der Frage nach einer Existenzmöglichkeit ist Folge der Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts (Beschl. v. 10.7.1989 - 2 BvR 502, 1000, 691/86 -, BVerfGE 80, 315), im Rahmen der Prüfung einer inländischen Fluchtalternative nicht nur auf die politische Verfolgungssituation, sondern (u. a.) auch auf die wirtschaftliche Existenzmöglichkeit einzugehen.

  • OVG Niedersachsen, 18.06.1996 - 11 L 7836/95

    Türkei; Syrisch-orthodoxe Christen; Inländische Fluchtalternative

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
    Hierfür muss eine so große Vielzahl von Eingriffshandlungen in asylrechtlich geschützte Rechtsgüter festgestellt sein, dass sich daraus für jeden Gruppenangehörigen ohne weiteres die aktuelle Gefahr einer Betroffenheit ableiten lässt (vgl. im einzelnen die in das Verfahren eingeführten Urteile des Senats vom 29.4.1997 - 11 L 4226/94 -, S. 7 ff., u. v. 18.6.1996 - 11 L 7836/95 - S. 7-10).

    aa) Hinsichtlich der geschichtlichen Entwicklung der Lage der Christen verweist der Senat - um Wiederholungen zu vermeiden - insoweit auf das angeführte Urteil vom 18. Juni 1996 - 11 L 7836/95 -, S. 14-18. Zu ergänzen ist im Hinblick auf die chaldäische Glaubensausrichtung lediglich noch, dass es innerhalb der syrisch-orthodoxen Kirche seit dem 4. Oder 5. Jahrhundert zu Auseinandersetzungen kam.

    bb) Allerdings geht der Senat für den Zeitraum ab etwa Frühjahr 1993 von einer mittelbaren Gruppenverfolgung der (syrisch-orthodoxen) Christen in ihrem angestammten Siedlungsgebiet im Südosten der Türkei, insbesondere im Tur Abdin, aus (vgl. z. B. Urt. v. 17.6.1996 - 11 L 6154/93 - v. 18.6.1996 - 11 L 7836/95 - ebenso Hess. VGH, Urt. v. 23.3.1998 - 12 UE 2918/96.A - u. Urt. v. 10.11.1997 - 12 UE 4483/96.A - Bay. VGH, Urt. v. 25.9.1997 - 11 BA 95.36396 - OVG NW, Urt. v. 19.10.1995 - 2 A 10110/89 - VGH Bad.-Württ., Urt. v. 23.11.1995 - A 12 S 3571/94 - a. A.: OVG Rh.-Pf., Urt. v. 4.12.1995 - 10 A 11776/95.OVG -).

  • OVG Niedersachsen, 28.08.1998 - 11 L 155/98

    Arabisch-orthodoxe Christen werden im Hatay/Türkei

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
    Der Senat hat 1998 im Anschluss an die oben zitierte Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts von 1996/97 entschieden, dass die Verfolgung der Christen im Südosten der Türkei als eine sogenannte "örtlich begrenzte" Verfolgung einzustufen ist (vgl. die eingeführten Urt. v. 29.6.1998 - 11 L 5510/97 - u. v. 28.8.1998 - 11 L 155/98 -).

    Der vom türkischen Staat den Großgrundbesitzern durch die Errichtung des Dorfschützersystems eingeräumte Freiraum wird von diesen dazu genutzt, im Rahmen der im Südosten stattfindenden Auseinandersetzungen mit der PKK auch ihren privaten ökonomischen Interessen nachzugehen (vgl. hierzu im Einzelnen das in das Verfahren eingeführte Urteil des Senats vom 28.8.1998 - 11 L 155/98 -, S. 20 f.).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 19.10.1995 - 2 A 10110/89

    Gruppenverfolgung; Syrisch-orthodoxe Christen; Qualifizierte Berufsausbildung;

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
    bb) Allerdings geht der Senat für den Zeitraum ab etwa Frühjahr 1993 von einer mittelbaren Gruppenverfolgung der (syrisch-orthodoxen) Christen in ihrem angestammten Siedlungsgebiet im Südosten der Türkei, insbesondere im Tur Abdin, aus (vgl. z. B. Urt. v. 17.6.1996 - 11 L 6154/93 - v. 18.6.1996 - 11 L 7836/95 - ebenso Hess. VGH, Urt. v. 23.3.1998 - 12 UE 2918/96.A - u. Urt. v. 10.11.1997 - 12 UE 4483/96.A - Bay. VGH, Urt. v. 25.9.1997 - 11 BA 95.36396 - OVG NW, Urt. v. 19.10.1995 - 2 A 10110/89 - VGH Bad.-Württ., Urt. v. 23.11.1995 - A 12 S 3571/94 - a. A.: OVG Rh.-Pf., Urt. v. 4.12.1995 - 10 A 11776/95.OVG -).

    Die nunmehr vorgenommenen Differenzierungen führen im Ergebnis dazu, dass derjenige Asylsuchende christlicher Religionszugehörigkeit, der im Südosten der Türkei wohnte und über ländlichen Besitz verfügte, jedoch erst nach Einsetzen der örtlich begrenzten Verfolgung (also nach Frühjahr 1993) in das Bundesgebiet gekommen ist, den Status eines Asylberechtigten nach Art. 16 a GG erhält, weil eine inländische Fluchtalternative für ihn mangels Aufbau einer zureichenden wirtschaftlichen Existenz (st. Rspr. d. Senats vgl. z. B. zuletzt Urt. v. 13.6.1997 - 11 L 3863/94 -, ebenso Hess. VGH, Urt. v. 23.3.1998 - 12 UE 2918/96.A - BayVGH, Urt. v. 25.9.1997 - 11 BA 95.36396 - VGH Bad.-Württ., Urt. v. 23.11.1995 - A 12 S 3571/94 - OVG NW, Urt. v. 19.10.1995 - 2 A 10110/89 -) zu verneinen ist.

  • VGH Hessen, 23.03.1998 - 12 UE 2918/96

    "Durchentscheiden" des Gerichts nach rechtsfehlerhafter Ablehnung der

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
    bb) Allerdings geht der Senat für den Zeitraum ab etwa Frühjahr 1993 von einer mittelbaren Gruppenverfolgung der (syrisch-orthodoxen) Christen in ihrem angestammten Siedlungsgebiet im Südosten der Türkei, insbesondere im Tur Abdin, aus (vgl. z. B. Urt. v. 17.6.1996 - 11 L 6154/93 - v. 18.6.1996 - 11 L 7836/95 - ebenso Hess. VGH, Urt. v. 23.3.1998 - 12 UE 2918/96.A - u. Urt. v. 10.11.1997 - 12 UE 4483/96.A - Bay. VGH, Urt. v. 25.9.1997 - 11 BA 95.36396 - OVG NW, Urt. v. 19.10.1995 - 2 A 10110/89 - VGH Bad.-Württ., Urt. v. 23.11.1995 - A 12 S 3571/94 - a. A.: OVG Rh.-Pf., Urt. v. 4.12.1995 - 10 A 11776/95.OVG -).

    Die nunmehr vorgenommenen Differenzierungen führen im Ergebnis dazu, dass derjenige Asylsuchende christlicher Religionszugehörigkeit, der im Südosten der Türkei wohnte und über ländlichen Besitz verfügte, jedoch erst nach Einsetzen der örtlich begrenzten Verfolgung (also nach Frühjahr 1993) in das Bundesgebiet gekommen ist, den Status eines Asylberechtigten nach Art. 16 a GG erhält, weil eine inländische Fluchtalternative für ihn mangels Aufbau einer zureichenden wirtschaftlichen Existenz (st. Rspr. d. Senats vgl. z. B. zuletzt Urt. v. 13.6.1997 - 11 L 3863/94 -, ebenso Hess. VGH, Urt. v. 23.3.1998 - 12 UE 2918/96.A - BayVGH, Urt. v. 25.9.1997 - 11 BA 95.36396 - VGH Bad.-Württ., Urt. v. 23.11.1995 - A 12 S 3571/94 - OVG NW, Urt. v. 19.10.1995 - 2 A 10110/89 -) zu verneinen ist.

  • VGH Baden-Württemberg, 23.11.1995 - A 12 S 3571/94

    Mittelbare staatliche Gruppenverfolgung der syrisch-orthodoxen Christen aus dem

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
    bb) Allerdings geht der Senat für den Zeitraum ab etwa Frühjahr 1993 von einer mittelbaren Gruppenverfolgung der (syrisch-orthodoxen) Christen in ihrem angestammten Siedlungsgebiet im Südosten der Türkei, insbesondere im Tur Abdin, aus (vgl. z. B. Urt. v. 17.6.1996 - 11 L 6154/93 - v. 18.6.1996 - 11 L 7836/95 - ebenso Hess. VGH, Urt. v. 23.3.1998 - 12 UE 2918/96.A - u. Urt. v. 10.11.1997 - 12 UE 4483/96.A - Bay. VGH, Urt. v. 25.9.1997 - 11 BA 95.36396 - OVG NW, Urt. v. 19.10.1995 - 2 A 10110/89 - VGH Bad.-Württ., Urt. v. 23.11.1995 - A 12 S 3571/94 - a. A.: OVG Rh.-Pf., Urt. v. 4.12.1995 - 10 A 11776/95.OVG -).

    Die nunmehr vorgenommenen Differenzierungen führen im Ergebnis dazu, dass derjenige Asylsuchende christlicher Religionszugehörigkeit, der im Südosten der Türkei wohnte und über ländlichen Besitz verfügte, jedoch erst nach Einsetzen der örtlich begrenzten Verfolgung (also nach Frühjahr 1993) in das Bundesgebiet gekommen ist, den Status eines Asylberechtigten nach Art. 16 a GG erhält, weil eine inländische Fluchtalternative für ihn mangels Aufbau einer zureichenden wirtschaftlichen Existenz (st. Rspr. d. Senats vgl. z. B. zuletzt Urt. v. 13.6.1997 - 11 L 3863/94 -, ebenso Hess. VGH, Urt. v. 23.3.1998 - 12 UE 2918/96.A - BayVGH, Urt. v. 25.9.1997 - 11 BA 95.36396 - VGH Bad.-Württ., Urt. v. 23.11.1995 - A 12 S 3571/94 - OVG NW, Urt. v. 19.10.1995 - 2 A 10110/89 -) zu verneinen ist.

  • BVerwG, 30.04.1996 - 9 C 171.95

    Asylrecht: Asylberechtigung von Kurden aus der Türkei, Nachfluchtgrund einer

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
    Ihnen ist als unverfolgt Ausgereisten die Rückkehr in die Heimat bereits dann zumutbar, wenn ihnen dort nicht nach dem allgemeinen Prognosemaßstab mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit Verfolgung droht (vgl. BVerwG, Urt. v. 30.4.1996 - 9 C 171.95 -, BVerwGE 101, 134; v. 9.9. 1997 - 9 C 43.96 -, DVBI. 1998, 274; v. 9.9. 1997 - 9 C 44.96 -).

    Unter Änderung seiner bisherigen Rechtsprechung (vgl. z. B. zuletzt Urt. v. 13.6.1997 - 11 L 3863/94 -, der allerdings noch der früher einheitlich verwendete Begriff der regionalen Verfolgung zugrunde lag) geht der Senat nunmehr im Anschluss an die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts vom 9.9.1997 (- 9 C 43.96 -, DVBl. 1998, 274) und vom 30.4.1996 (- 9 C 171.95 -, BVerwGE 101, 134) davon aus, dass derjenige, der in dem Zeitpunkt, zu dem die örtlich begrenzte Gruppenverfolgung einsetzt, nicht (mehr) in dem verfolgungsbetroffenen Gebiet lebt und der insoweit nicht vorverfolgt ausgereist ist, sich nicht auf eine örtlich begrenzte Gruppenverfolgung als objektiven Nachfluchtgrund berufen kann.

  • VGH Bayern, 25.09.1997 - 11 BA 95.36396
    Auszug aus OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 4170/94
    bb) Allerdings geht der Senat für den Zeitraum ab etwa Frühjahr 1993 von einer mittelbaren Gruppenverfolgung der (syrisch-orthodoxen) Christen in ihrem angestammten Siedlungsgebiet im Südosten der Türkei, insbesondere im Tur Abdin, aus (vgl. z. B. Urt. v. 17.6.1996 - 11 L 6154/93 - v. 18.6.1996 - 11 L 7836/95 - ebenso Hess. VGH, Urt. v. 23.3.1998 - 12 UE 2918/96.A - u. Urt. v. 10.11.1997 - 12 UE 4483/96.A - Bay. VGH, Urt. v. 25.9.1997 - 11 BA 95.36396 - OVG NW, Urt. v. 19.10.1995 - 2 A 10110/89 - VGH Bad.-Württ., Urt. v. 23.11.1995 - A 12 S 3571/94 - a. A.: OVG Rh.-Pf., Urt. v. 4.12.1995 - 10 A 11776/95.OVG -).

    Die nunmehr vorgenommenen Differenzierungen führen im Ergebnis dazu, dass derjenige Asylsuchende christlicher Religionszugehörigkeit, der im Südosten der Türkei wohnte und über ländlichen Besitz verfügte, jedoch erst nach Einsetzen der örtlich begrenzten Verfolgung (also nach Frühjahr 1993) in das Bundesgebiet gekommen ist, den Status eines Asylberechtigten nach Art. 16 a GG erhält, weil eine inländische Fluchtalternative für ihn mangels Aufbau einer zureichenden wirtschaftlichen Existenz (st. Rspr. d. Senats vgl. z. B. zuletzt Urt. v. 13.6.1997 - 11 L 3863/94 -, ebenso Hess. VGH, Urt. v. 23.3.1998 - 12 UE 2918/96.A - BayVGH, Urt. v. 25.9.1997 - 11 BA 95.36396 - VGH Bad.-Württ., Urt. v. 23.11.1995 - A 12 S 3571/94 - OVG NW, Urt. v. 19.10.1995 - 2 A 10110/89 -) zu verneinen ist.

  • BVerwG, 09.09.1997 - 9 C 44.96

    Antrag auf Asyl - Türkische Staatsangehörige christlichen (chaldäischen) Glaubens

  • VGH Baden-Württemberg, 04.12.1998 - A 14 S 495/98

    Jugoslawien: Gruppenverfolgung der Kosovo-Albaner verneint; keine extreme

  • OVG Niedersachsen, 22.10.1998 - 12 L 1448/98

    Kosovo-Albaner; Gruppenverfolgung; Jugoslawien; Asyl

  • VGH Hessen, 27.01.1999 - 6 UE 1253/96

    Türkei: örtlich begrenzte Gruppenverfolgung der Kurden in den Notstandsprovinzen

  • VGH Hessen, 14.08.1995 - 12 UE 2496/94

    Türkei: zur Verfolgung der Angehörigen der syrisch-orthodoxen

  • VGH Hessen, 21.12.1992 - 12 UE 1472/90

    Zur Verfolgungssituation für syrisch-orthodoxe Christinnen in der Türkei -

  • BVerfG, 10.11.1989 - 2 BvR 403/84

    Religion - Existenzminimum - Fluchtalternative

  • OVG Rheinland-Pfalz, 04.12.1995 - 10 A 11776/95
  • OVG Niedersachsen, 15.06.1999 - 11 L 3456/94

    Keine Gruppenverfolgung v. Chaldäern in der Stadt; Chaldäer; Christ; Existenz,

    Unter Abänderung seiner bisherigen Rechtsprechung (vgl. z. B. zuletzt Urt. v. 13.6.1997 - 11 L 3863/94 -, der allerdings noch der früher einheitlich verwendete Begriff der regionalen Verfolgung zugrunde lag) geht der Senat nämlich nunmehr (vgl. Urteil vom heutigen Tage in dem Verfahren 11 L 4170/94) im Anschluss an die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts vom 30.4.1996 (- 9 C 171.95 -, BVerwGE 101, 134) u. v. 9.9.1997 (- 9 C 43.96 -, DVBl. 1998, 274 -) davon aus, dass sich auf eine örtlich begrenzte Gruppenverfolgung als objektiven Nachfluchtgrund derjenige nicht berufen kann, der das Gebiet, in dem die örtlich begrenzte Gruppenverfolgung stattfindet, bereits zeitlich vor Einsetzen dieser Verfolgung verlassen hat.
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