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   OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19   

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OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19 (https://dejure.org/2020,33298)
OVG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 08.10.2020 - 1 L 72/19 (https://dejure.org/2020,33298)
OVG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 08. Oktober 2020 - 1 L 72/19 (https://dejure.org/2020,33298)
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Volltextveröffentlichungen (6)

Kurzfassungen/Presse

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    Haftung des Dienstherrn wegen Mobbings und nicht amtsangemessener Beschäftigung ...

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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (55)

  • BVerwG, 15.06.2018 - 2 C 19.17

    Kein Schadensersatz wegen Nichtbeförderung bei Verstoß des Beamten gegen

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19
    Als im öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis wurzelndes und insofern "quasi-vertragliches" Institut gewährleistet der beamtenrechtliche Schadensersatzanspruch Sekundärrechtsschutz für Pflichtverletzungen aus dem Beamtenverhältnis, wie dies § 280 Abs. 1 BGB für vertragliche Schuldverhältnisse vorsieht (vgl. BVerwG, Urteil vom 15. Juni 2018 - 2 C 19.17 -, juris Rn. 9 m. w. N.).

    Der beamtenrechtliche Schadensersatzanspruch war ursprünglich auf Verletzungen der Fürsorgepflicht bezogen, ist in der Rechtsprechung nachfolgend aber auch auf andere Pflichtverletzungen ausgedehnt worden (vgl. BVerwG, Urteil vom 15. Juni 2018, a. a. O. Rn. 10).

    Er setzt hiernach voraus, dass der Dienstherr eine ihm gegenüber dem Beamten obliegende Verpflichtung schuldhaft verletzt hat, diese Verletzung einen Schaden des Beamten verursacht hat und der Beamte es nach dem Rechtsgedanken des § 839 Abs. 3 BGB nicht schuldhaft unterlassen hat, den Schaden durch Gebrauch eines Rechtsmittels abzuwenden (vgl. etwa BVerwG, Urteile vom 12. Juni 1979 - 2 C 19.75 -, juris Rn. 26, vom 13. November 1997 - 2 A 4.97 -, Rn. 21, und vom 17. November 2017 - 2 A 3.17 -, juris Rn. 26, und vom 15. Juni 2018, a. a. O. Rn. 11; Beschluss vom 3. November 2014 - 2 B 24.14 -, juris Rn. 6).

    § 839 Abs. 3 BGB ist eine besondere Ausprägung des Mitverschuldensprinzips, das in allgemeiner Form in § 254 BGB niedergelegt ist und für das gesamte private und öffentliche Haftungsrecht anerkannt ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 15. Juni 2018, a. a. O. Rn. 23, und Beschluss vom 3. November 2014, a. a. O. Rn. 7).

    Dem Betroffenen soll die von der Rechtsordnung missbilligte Wahlmöglichkeit genommen werden, entweder den rechtswidrigen Hoheitsakt mit ordentlichen Rechtsschutzmitteln anzugreifen oder aber ihn zu dulden und zu liquidieren, d. h. untätig zu bleiben und sich den Schaden finanziell abgelten zu lassen (vgl. BVerwG, Urteil vom 15. Juni 2018, a. a. O. Rn. 24, und Beschluss vom 3. November 2014, a. a. O.).

    Rechtsmittel im Sinne von § 839 Abs. 3 BGB sind nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts wie des Bundesgerichtshofs alle (auch formlosen) Rechtsbehelfe, die sich gegen eine Amtspflichtverletzung richten und sowohl deren Beseitigung oder Berichtigung als auch die Abwendung oder Verringerung des Schadens zum Ziel haben und herbeizuführen geeignet sind; der Begriff ist in einem weiten Sinne zu verstehen (vgl. BVerwG, Urteil vom 15. Juni 2018, a. a. O. Rn. 26).

  • VGH Bayern, 12.03.2014 - 6 ZB 12.470

    Bundesbeamtenrecht; Fürsorgepflicht; Mobbing; Schadensersatz; Schmerzensgeld

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19
    Damit kommt ein Schadensersatzanspruch wegen Fürsorgepflichtverletzung in Betracht, wenn der Dienstherr seinen Beamten Verhaltensweisen aussetzt oder nicht gegen Verhaltensweisen in Schutz nimmt, die dem Begriff des Mobbings unterfallen (vgl. OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013 - 1 A 71/11 -, juris Rn. 52; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014 - 6 ZB 12.470 -, juris Rn. 8).

    (1) Unter Mobbing wird in der Rechtsprechung ein systematisches Anfeinden, Schikanieren oder Diskriminieren von Beschäftigten untereinander oder durch Vorgesetzte verstanden, das über gewöhnliche? von jedermann zu bewältigende berufliche Schwierigkeiten hinausgeht und eine mehr oder weniger schwerwiegende Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts? der Ehre und/oder der Gesundheit des Betroffenen darstellen kann (vgl. BVerwG, Urteile vom 11. Juni 2002 - 2 WD 38.01 -, juris Rn. 21, vom 15. Dezember 2005 - 2 A 4.04 -, juris Rn. 36, vom 28. September 2018 - 2 WD 14.17 -, juris Rn. 86, und vom 5. Dezember 2019 - 2 WD 29.18 -, juris Rn. 26; BGH, Beschluss vom 1. August 2002 - III ZR 277/01 -, juris Rn. 17; BAG, Beschlüsse vom 15. Januar 1997 - 7 ABR 14/96 -, juris Rn. 16, und vom 14. Januar 2015 - 7 ABR 95/12 -, juris Rn. 18, sowie Urteile vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06 -, juris Rn. 58, 60, und vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07 -, juris Rn. 29; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 42; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 9; OLG Stuttgart, Urteil vom 28. Juli 2003 - 4 U 51/03 -, juris Rn. 26 f.; OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018 - 5 U 28/17 -, juris Rn. 35).

    Nicht hingegen sind dies in der Regel einzelne abgrenzbare Handlungen? die für sich genommen "neutral" sein bzw. wirken können (vgl. BAG, Urteile vom 16. Mai 2007, a. a. O., vom 24. April 2008, a. a. O., und vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15 -, juris Rn. 38; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 44; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O.).

    Es muss jedoch zwischen den einzelnen Handlungen im juristischen Sinn ein Fortsetzungszusammenhang bestehen (vgl. BAG, Urteil vom 15. September 2016, a. a. O. Rn. 36 ff.; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 48, und Beschluss vom 16. Juli 2012 - 6 A 2612/11 -, juris Rn. 4 ff.; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 10; OLG Stuttgart, Urteil vom 28. Juli 2003, a. a. O. Rn. 27; OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018, a. a. O.).

    Gestützt auf das Beamtenverhältnis kann der Beamte von seinem Dienstherrn Ersatz eines ihm entstandenen Schadens nur unter der Voraussetzung verlangen, dass ein für den Dienstherrn handelnder Amtswalter oder eine andere Person, deren sich der Dienstherr bedient, um seiner Fürsorge- und Schutzpflicht zu genügen, eben diese Pflicht verletzt hat (vgl. BVerwG, Urteile vom 18. Oktober 1966 - 6 C 39.64 -, juris Rn. 34, und vom 13. November 1997 - 2 A 4.97 -, juris Rn. 21; OVG NRW, Urteil vom 2. Juli 2007 - 1 A 1920/06 -, juris Rn. 34; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 8; zur Erfüllungsgehilfenhaftung des Arbeitgebers gegenüber dem Arbeitnehmer s. auch BAG, Urteil vom 15. September 2016, a. a. O. Rn. 32).

  • OLG Saarbrücken, 11.04.2018 - 5 U 28/17

    Amtshaftung des Universitätsklinikums des Saarlandes: Entschädigungsanspruch

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19
    (1) Unter Mobbing wird in der Rechtsprechung ein systematisches Anfeinden, Schikanieren oder Diskriminieren von Beschäftigten untereinander oder durch Vorgesetzte verstanden, das über gewöhnliche? von jedermann zu bewältigende berufliche Schwierigkeiten hinausgeht und eine mehr oder weniger schwerwiegende Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts? der Ehre und/oder der Gesundheit des Betroffenen darstellen kann (vgl. BVerwG, Urteile vom 11. Juni 2002 - 2 WD 38.01 -, juris Rn. 21, vom 15. Dezember 2005 - 2 A 4.04 -, juris Rn. 36, vom 28. September 2018 - 2 WD 14.17 -, juris Rn. 86, und vom 5. Dezember 2019 - 2 WD 29.18 -, juris Rn. 26; BGH, Beschluss vom 1. August 2002 - III ZR 277/01 -, juris Rn. 17; BAG, Beschlüsse vom 15. Januar 1997 - 7 ABR 14/96 -, juris Rn. 16, und vom 14. Januar 2015 - 7 ABR 95/12 -, juris Rn. 18, sowie Urteile vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06 -, juris Rn. 58, 60, und vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07 -, juris Rn. 29; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 42; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 9; OLG Stuttgart, Urteil vom 28. Juli 2003 - 4 U 51/03 -, juris Rn. 26 f.; OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018 - 5 U 28/17 -, juris Rn. 35).

    Es muss jedoch zwischen den einzelnen Handlungen im juristischen Sinn ein Fortsetzungszusammenhang bestehen (vgl. BAG, Urteil vom 15. September 2016, a. a. O. Rn. 36 ff.; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 48, und Beschluss vom 16. Juli 2012 - 6 A 2612/11 -, juris Rn. 4 ff.; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 10; OLG Stuttgart, Urteil vom 28. Juli 2003, a. a. O. Rn. 27; OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018, a. a. O.).

    Zudem liegt die Annahme einer Fürsorgepflichtverletzung durch Mobbing im Verhältnis des Vorgesetzten zum Untergebenen - wie hier - näher als bei Kollegen untereinander, die nicht in einem Verhältnis der Über- und Unterordnung zueinander stehen (vgl. OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018, a. a. O. Rn. 36, 48).

    Auch wenn dieses Gespräch allein ihrer Information gedient haben sollte ("damit sie es nicht aus der Presse erfahren müsse"), hatte sie danach Gelegenheit, sich gegenüber dem Oberbürgermeister zum maßgeblichen Sachverhalt zu äußern und ihre subjektive Sicht der Dinge darzustellen oder zumindest darum zu bitten, ihr eine gegebenenfalls kurzfristige schriftliche Stellungnahme einzuräumen (vgl. OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018, a. a. O. Rn. 45).

    Es ist allgemein anerkannt, dass die Einleitung oder das Betreiben eines gesetzlich geregelten Verfahrens der Rechtspflege grundsätzlich kein rechtwidriges Verhalten darstellt (vgl. OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018, a. a. O. Rn. 43 m. w. N.).

  • OLG Hamm, 20.02.2017 - 3 U 138/15

    Intimes Foto unerlaubt im Internet veröffentlicht - 7.000 Euro Schmerzensgeld

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19
    Bei diesem Anspruch handelt es sich anerkanntermaßen nicht um einen Schmerzensgeldanspruch, sondern um einen Entschädigungsanspruch eigener Art, der auf den Schutzauftrag aus Art. 1 und Art. 2 Abs. 1 GG zurückgeht (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom 14. Februar 1973 - 1 BvR 112/65 -, juris Rn. 13, und vom 8. März 2000 - 1 BvR 1127/96 -, juris Rn. 9; OLG Düsseldorf, Urteil vom 10. Juni 2016 - I-16 U 89/15 -, juris Rn. 156; OLG Hamm, Urteil vom 20. Februar 2017 - I-3 U 138/15 -, juris Rn. 106 f.).

    Gleichwohl stellen diese Ansprüche in einem Fall der vorliegenden Art keine verschiedenen und das Gericht in diesem Sinne bindenden Streitgegenstände dar (§ 88 VwGO), sondern es geht nur um unterschiedliche rechtliche Bewertungen desselben Streitgegenstands (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 20. Februar 2017, a. a. O. Rn. 41).

    Die beiden Rechts- bzw. Rechtsgutsverletzungen und deren Auswirkungen lassen sich nämlich nicht trennscharf voneinander abgrenzen, sondern überschneiden sich vielmehr (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 20. Februar 2017, a. a. O. Rn. 44).

    So wären bei beiden Anspruchsgrundlagen die Gesamtumstände jedenfalls auf der Rechtsfolgenseite zur Bemessung des erforderlichen Geldbetrags umfassend zu berücksichtigen (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 20. Februar 2017, a. a. O. Rn. 45 m. w. N.).

    Die fehlende genaue Bezifferung der von der Klägerin erstrebten Entschädigungsleistung steht der hinreichenden Bestimmtheit ihres Klageantrags (§ 82 Abs. 1 Satz 2 VwGO) nicht entgegen (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 20. Februar 2017, a. a. O. Rn. 48).

  • BAG, 15.09.2016 - 8 AZR 351/15

    "Mobbing" - Auslegung von Klageanträgen - Ersatz des materiellen Schadens -

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19
    Nicht hingegen sind dies in der Regel einzelne abgrenzbare Handlungen? die für sich genommen "neutral" sein bzw. wirken können (vgl. BAG, Urteile vom 16. Mai 2007, a. a. O., vom 24. April 2008, a. a. O., und vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15 -, juris Rn. 38; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 44; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O.).

    Es muss jedoch zwischen den einzelnen Handlungen im juristischen Sinn ein Fortsetzungszusammenhang bestehen (vgl. BAG, Urteil vom 15. September 2016, a. a. O. Rn. 36 ff.; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 48, und Beschluss vom 16. Juli 2012 - 6 A 2612/11 -, juris Rn. 4 ff.; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 10; OLG Stuttgart, Urteil vom 28. Juli 2003, a. a. O. Rn. 27; OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018, a. a. O.).

    Gestützt auf das Beamtenverhältnis kann der Beamte von seinem Dienstherrn Ersatz eines ihm entstandenen Schadens nur unter der Voraussetzung verlangen, dass ein für den Dienstherrn handelnder Amtswalter oder eine andere Person, deren sich der Dienstherr bedient, um seiner Fürsorge- und Schutzpflicht zu genügen, eben diese Pflicht verletzt hat (vgl. BVerwG, Urteile vom 18. Oktober 1966 - 6 C 39.64 -, juris Rn. 34, und vom 13. November 1997 - 2 A 4.97 -, juris Rn. 21; OVG NRW, Urteil vom 2. Juli 2007 - 1 A 1920/06 -, juris Rn. 34; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 8; zur Erfüllungsgehilfenhaftung des Arbeitgebers gegenüber dem Arbeitnehmer s. auch BAG, Urteil vom 15. September 2016, a. a. O. Rn. 32).

    Hierbei sind insbesondere die Bedeutung und Tragweite des Eingriffs, Anlass und Beweggrund des Handelnden sowie der Grad seines Verschuldens zu berücksichtigen (vgl. etwa BGH, Urteile vom 24. Mai 2016 - VI ZR 496/15 -, juris Rn. 9, und vom 14. November 2017 - VI ZR 534/15 -, juris Rn. 19; BAG, Urteil vom 15. September 2016, a. a. O. Rn. 35).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 12.12.2013 - 1 A 71/11

    Schadensersatz eines Beamten für vermeintliche Verletzungen seines

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19
    Damit kommt ein Schadensersatzanspruch wegen Fürsorgepflichtverletzung in Betracht, wenn der Dienstherr seinen Beamten Verhaltensweisen aussetzt oder nicht gegen Verhaltensweisen in Schutz nimmt, die dem Begriff des Mobbings unterfallen (vgl. OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013 - 1 A 71/11 -, juris Rn. 52; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014 - 6 ZB 12.470 -, juris Rn. 8).

    (1) Unter Mobbing wird in der Rechtsprechung ein systematisches Anfeinden, Schikanieren oder Diskriminieren von Beschäftigten untereinander oder durch Vorgesetzte verstanden, das über gewöhnliche? von jedermann zu bewältigende berufliche Schwierigkeiten hinausgeht und eine mehr oder weniger schwerwiegende Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts? der Ehre und/oder der Gesundheit des Betroffenen darstellen kann (vgl. BVerwG, Urteile vom 11. Juni 2002 - 2 WD 38.01 -, juris Rn. 21, vom 15. Dezember 2005 - 2 A 4.04 -, juris Rn. 36, vom 28. September 2018 - 2 WD 14.17 -, juris Rn. 86, und vom 5. Dezember 2019 - 2 WD 29.18 -, juris Rn. 26; BGH, Beschluss vom 1. August 2002 - III ZR 277/01 -, juris Rn. 17; BAG, Beschlüsse vom 15. Januar 1997 - 7 ABR 14/96 -, juris Rn. 16, und vom 14. Januar 2015 - 7 ABR 95/12 -, juris Rn. 18, sowie Urteile vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06 -, juris Rn. 58, 60, und vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07 -, juris Rn. 29; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 42; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 9; OLG Stuttgart, Urteil vom 28. Juli 2003 - 4 U 51/03 -, juris Rn. 26 f.; OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018 - 5 U 28/17 -, juris Rn. 35).

    Nicht hingegen sind dies in der Regel einzelne abgrenzbare Handlungen? die für sich genommen "neutral" sein bzw. wirken können (vgl. BAG, Urteile vom 16. Mai 2007, a. a. O., vom 24. April 2008, a. a. O., und vom 15. September 2016 - 8 AZR 351/15 -, juris Rn. 38; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 44; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O.).

    Es muss jedoch zwischen den einzelnen Handlungen im juristischen Sinn ein Fortsetzungszusammenhang bestehen (vgl. BAG, Urteil vom 15. September 2016, a. a. O. Rn. 36 ff.; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 48, und Beschluss vom 16. Juli 2012 - 6 A 2612/11 -, juris Rn. 4 ff.; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 10; OLG Stuttgart, Urteil vom 28. Juli 2003, a. a. O. Rn. 27; OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018, a. a. O.).

  • BVerwG, 03.11.2014 - 2 B 24.14

    Voraussetzungen eines Schadensersatzanspruchs eines Beamten gegen den Dienstherrn

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19
    Er setzt hiernach voraus, dass der Dienstherr eine ihm gegenüber dem Beamten obliegende Verpflichtung schuldhaft verletzt hat, diese Verletzung einen Schaden des Beamten verursacht hat und der Beamte es nach dem Rechtsgedanken des § 839 Abs. 3 BGB nicht schuldhaft unterlassen hat, den Schaden durch Gebrauch eines Rechtsmittels abzuwenden (vgl. etwa BVerwG, Urteile vom 12. Juni 1979 - 2 C 19.75 -, juris Rn. 26, vom 13. November 1997 - 2 A 4.97 -, Rn. 21, und vom 17. November 2017 - 2 A 3.17 -, juris Rn. 26, und vom 15. Juni 2018, a. a. O. Rn. 11; Beschluss vom 3. November 2014 - 2 B 24.14 -, juris Rn. 6).

    § 839 Abs. 3 BGB ist eine besondere Ausprägung des Mitverschuldensprinzips, das in allgemeiner Form in § 254 BGB niedergelegt ist und für das gesamte private und öffentliche Haftungsrecht anerkannt ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 15. Juni 2018, a. a. O. Rn. 23, und Beschluss vom 3. November 2014, a. a. O. Rn. 7).

    Dem Betroffenen soll die von der Rechtsordnung missbilligte Wahlmöglichkeit genommen werden, entweder den rechtswidrigen Hoheitsakt mit ordentlichen Rechtsschutzmitteln anzugreifen oder aber ihn zu dulden und zu liquidieren, d. h. untätig zu bleiben und sich den Schaden finanziell abgelten zu lassen (vgl. BVerwG, Urteil vom 15. Juni 2018, a. a. O. Rn. 24, und Beschluss vom 3. November 2014, a. a. O.).

  • BVerwG, 13.11.1997 - 2 A 4.97

    Rechtskraft

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19
    Er setzt hiernach voraus, dass der Dienstherr eine ihm gegenüber dem Beamten obliegende Verpflichtung schuldhaft verletzt hat, diese Verletzung einen Schaden des Beamten verursacht hat und der Beamte es nach dem Rechtsgedanken des § 839 Abs. 3 BGB nicht schuldhaft unterlassen hat, den Schaden durch Gebrauch eines Rechtsmittels abzuwenden (vgl. etwa BVerwG, Urteile vom 12. Juni 1979 - 2 C 19.75 -, juris Rn. 26, vom 13. November 1997 - 2 A 4.97 -, Rn. 21, und vom 17. November 2017 - 2 A 3.17 -, juris Rn. 26, und vom 15. Juni 2018, a. a. O. Rn. 11; Beschluss vom 3. November 2014 - 2 B 24.14 -, juris Rn. 6).

    Gestützt auf das Beamtenverhältnis kann der Beamte von seinem Dienstherrn Ersatz eines ihm entstandenen Schadens nur unter der Voraussetzung verlangen, dass ein für den Dienstherrn handelnder Amtswalter oder eine andere Person, deren sich der Dienstherr bedient, um seiner Fürsorge- und Schutzpflicht zu genügen, eben diese Pflicht verletzt hat (vgl. BVerwG, Urteile vom 18. Oktober 1966 - 6 C 39.64 -, juris Rn. 34, und vom 13. November 1997 - 2 A 4.97 -, juris Rn. 21; OVG NRW, Urteil vom 2. Juli 2007 - 1 A 1920/06 -, juris Rn. 34; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 8; zur Erfüllungsgehilfenhaftung des Arbeitgebers gegenüber dem Arbeitnehmer s. auch BAG, Urteil vom 15. September 2016, a. a. O. Rn. 32).

  • BVerwG, 20.10.2016 - 2 A 2.14

    Klage eines Beamten auf höhere Bewertung des Dienstpostens unzulässig

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19
    Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Dienstherr bei der Erstellung von Aufgabenbeschreibungen und Dienstpostenbewertungen im Rahmen seiner Organisationsgewalt und damit in einem Bereich handelt, in dem subjektive Rechte des Beamten grundsätzlich nicht betroffen sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 20. Oktober 2016 - 2 A 2.14 -, juris Rn. 19 f.).

    Die Bereitstellung und Ausgestaltung von Stellen und deren Bewirtschaftung dienen grundsätzlich allein dem öffentlichen Interesse an einer bestmöglichen Erfüllung der öffentlichen Aufgaben; hierdurch nimmt der Dienstherr keine Verpflichtung gegenüber seinen Beamten wahr (vgl. BVerwG, Urteil vom 20. Oktober 2016, a. a. O. Rn. 20).

  • OLG Stuttgart, 28.07.2003 - 4 U 51/03

    Amtshaftungsanspruch eines Polizeibeamten gegen seinen Dienstherren: "Mobbing"

    Auszug aus OVG Sachsen-Anhalt, 08.10.2020 - 1 L 72/19
    (1) Unter Mobbing wird in der Rechtsprechung ein systematisches Anfeinden, Schikanieren oder Diskriminieren von Beschäftigten untereinander oder durch Vorgesetzte verstanden, das über gewöhnliche? von jedermann zu bewältigende berufliche Schwierigkeiten hinausgeht und eine mehr oder weniger schwerwiegende Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts? der Ehre und/oder der Gesundheit des Betroffenen darstellen kann (vgl. BVerwG, Urteile vom 11. Juni 2002 - 2 WD 38.01 -, juris Rn. 21, vom 15. Dezember 2005 - 2 A 4.04 -, juris Rn. 36, vom 28. September 2018 - 2 WD 14.17 -, juris Rn. 86, und vom 5. Dezember 2019 - 2 WD 29.18 -, juris Rn. 26; BGH, Beschluss vom 1. August 2002 - III ZR 277/01 -, juris Rn. 17; BAG, Beschlüsse vom 15. Januar 1997 - 7 ABR 14/96 -, juris Rn. 16, und vom 14. Januar 2015 - 7 ABR 95/12 -, juris Rn. 18, sowie Urteile vom 16. Mai 2007 - 8 AZR 709/06 -, juris Rn. 58, 60, und vom 24. April 2008 - 8 AZR 347/07 -, juris Rn. 29; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 42; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 9; OLG Stuttgart, Urteil vom 28. Juli 2003 - 4 U 51/03 -, juris Rn. 26 f.; OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018 - 5 U 28/17 -, juris Rn. 35).

    Es muss jedoch zwischen den einzelnen Handlungen im juristischen Sinn ein Fortsetzungszusammenhang bestehen (vgl. BAG, Urteil vom 15. September 2016, a. a. O. Rn. 36 ff.; OVG NRW, Urteil vom 12. Dezember 2013, a. a. O. Rn. 48, und Beschluss vom 16. Juli 2012 - 6 A 2612/11 -, juris Rn. 4 ff.; BayVGH, Beschluss vom 12. März 2014, a. a. O. Rn. 10; OLG Stuttgart, Urteil vom 28. Juli 2003, a. a. O. Rn. 27; OLG Saarbrücken, Urteil vom 11. April 2018, a. a. O.).

  • BVerwG, 11.04.2002 - 4 C 4.01

    Anschlussberufung; Zulassung; Zulassungsberufung; Anspruch, prozessualer;

  • BVerfG, 24.02.2017 - 2 BvR 2524/16

    Erfolglose Verfassungsbeschwerde gegen die Notariatsreform Baden-Württemberg

  • BAG, 16.05.2007 - 8 AZR 709/06

    Persönlichkeitsverletzung - Mobbing - Ausschlussfrist

  • BVerwG, 01.03.2012 - 10 C 5.11

    Anschlussberufung; Asylverfahren, gerichtliches; Berufung; Berufungsbegründung,

  • BVerwG, 23.05.2002 - 2 A 5.01

    Amtsgemäße Beschäftigung

  • BAG, 24.04.2008 - 8 AZR 347/07

    Schadensersatzanspruch - Selbstmord des Arbeitnehmers

  • BVerwG, 17.11.2017 - 2 A 3.17

    Beamter; Befristung; Bestandskraft; Ermessensentscheidung; Funktionsamt;

  • OVG Sachsen-Anhalt, 27.08.2015 - 1 O 147/15

    Einstweilige Anordnung; Inlaufsetzen der Vollziehungsfrist

  • VG Düsseldorf, 19.01.2011 - 13 K 4141/10

    Fürsorgepflichtverletzung Schadensersatz Nichtbeförderung Personalrat

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 02.07.2007 - 1 A 1920/06

    Anspruch eines Beamten auf Schadenersatz wegen fehlerhafter Auskuft bezüglich der

  • BVerwG, 18.10.1966 - VI C 39.64

    Ansprüche eines Lehrers aus Verletzung der Fürsorgepflicht des Dienstherrn in

  • BGH, 24.05.2016 - VI ZR 496/15

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts: Geldentschädigungsanspruch bei

  • BGH, 14.11.2017 - VI ZR 534/15

    Schmerzensgeld bei schwerer Persönlichkeitsrechtsverletzung: Schwere Beleidigung

  • OVG Sachsen-Anhalt, 16.11.2011 - 4 M 92/11

    Vollziehung eines Arrestbefehls

  • OVG Sachsen-Anhalt, 16.02.2009 - 4 M 463/08

    Zur Anwendbarkeit des § 929 Abs. 2 ZPO nach Erlass einer auf eine Unterlassung

  • BVerwG, 15.12.2005 - 2 A 4.04

    Beamtin des Bundesnachrichtendienstes; schriftliche Zeugenerklärungen;

  • BVerwG, 23.11.1995 - 2 A 2.94

    Dienstherr - Erteilung eines qualifizierten Dienstzeugnisses -

  • BVerwG, 20.11.1990 - 2 B 51.90

    Beamtenrecht: Wegfall des Feststellungsinteresses hinsichtlich dienstlicher

  • BVerwG, 17.08.2005 - 2 C 37.04

    Beförderung; Fahrlässigkeit; höherwertiger Dienstposten; Kausalität;

  • LAG Rheinland-Pfalz, 04.04.2019 - 5 Sa 105/18

    Mobbing - Schadensersatz - vorwerfbare Pflichtverletzung - Abgrenzung zu üblichen

  • BVerwG, 12.06.1979 - 2 C 19.75

    Anspruch auf die rückwirkende Beförderung eines verstorbenen Ehemannes -

  • BVerwG, 28.09.2018 - 2 WD 14.17

    Schwere Beschädigung des Vertrauens in die Integrität und Zuverlässigkeit eines

  • BVerwG, 11.06.2002 - 2 WD 38.01

    Demütigung, Erniedrigung bzw. ehrverletzende Behandlung untergebener Soldaten

  • BVerwG, 09.05.2019 - 2 C 1.18

    Erforderlichkeit einer Anlassbeurteilung in einem auf Regelbeurteilungen

  • OVG Sachsen-Anhalt, 20.01.2014 - 1 M 132/13

    Aufhebung einer auf ein Unterlassen gerichteten einstweiligen Anordnung aufgrund

  • BVerwG, 07.05.2019 - 2 A 15.17

    Beamter; Beurteiler; Beurteilungsmaßstab; Beurteilungszeitraum; Bewährung;

  • BVerwG, 17.11.2016 - 2 C 23.15

    Mehrarbeit in Form von Bereitschaftsdienst ist im Verhältnis "1 zu 1" durch

  • BVerwG, 16.11.2017 - 2 A 5.16

    Versetzung eines Beamten in den vorzeitigen Ruhestand wegen dauernder

  • BAG, 14.01.2015 - 7 ABR 95/12

    Betriebsrat - Schulung - Mobbingseminar

  • BVerwG, 19.05.2016 - 2 C 14.15

    Beamter; Anspruch auf amtsangemessene Beschäftigung; Zuweisung;

  • BVerfG, 16.12.2015 - 2 BvR 1958/13

    Ein Dienstposten kann mehreren Besoldungsgruppen zugeordnet werden, wenn hierfür

  • BVerwG, 20.12.2012 - 3 B 20.12

    Landwirtschaft; Beihilfe; Flächenzahlung; beihilfefähige Fläche;

  • BVerwG, 31.08.2017 - 2 A 6.15

    Ausdehnung des Disziplinarverfahrens; Bundesnachrichtendienst;

  • LAG Rheinland-Pfalz, 11.09.2019 - 7 Sa 56/19

    Verletzung des Persönlichkeitsrechts - Abänderung der Arbeitsbedingung -

  • BGH, 01.08.2002 - III ZR 277/01

    Haftung des Dienstherrn für Schäden durch Mobbing durch den Vorgesetzten eines

  • BVerwG, 15.04.2019 - 2 B 51.18

    Klage gegen die Nichtzahlung einer Verwendungszulage eines verbeamteten

  • OVG Berlin-Brandenburg, 03.04.2019 - 4 B 15.18

    Rechtsnatur der Umsetzung; Anhörungserfordernis bei einer Umsetzung; Begründung

  • BVerwG, 05.12.2019 - 2 WD 29.18

    Mobbing; Persönlichkeitsstörung; Posttraumtische Belastungsstörung;

  • BAG, 15.01.1997 - 7 ABR 14/96

    Übernahme von Schulungskosten für die Teilnahme eines Betriebsratsmitglieds an

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 16.07.2012 - 6 A 2612/11

    Antrag auf Zulassung der Berufung eines Verwaltungsamtsrats a.D. bzgl. einer

  • BVerfG, 14.02.1973 - 1 BvR 112/65

    Soraya

  • BVerfG, 08.03.2000 - 1 BvR 1127/96

    Schmerzensgeld bei psychischen Gesundheitsschäden, hier: Nichtannahme einer

  • OLG Düsseldorf, 10.06.2016 - 16 U 89/15

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch die Berichterstattung der

  • OVG Sachsen-Anhalt, 01.04.2015 - 1 M 7/15

    Zur Umsetzung einer Beamtin

  • BVerwG, 29.10.2019 - 1 C 47.18

    Aufnahme; Aufnahmebescheid; Aussiedlungsgebiete; Erstverfahren; Fehleinschätzung;

  • VG Lüneburg, 10.06.2021 - 5 A 80/21

    Fürsorgepflicht; Mobbing; Schadensersatz; Schmerzensgeld

    Nicht hingegen sind dies in der Regel einzelne abgrenzbare Handlungen, die für sich genommen "neutral" sein bzw. wirken können (vgl. BAG, Urt. v. 15.9.2016 - 8 AZR 351/15 -, juris Rn. 38 und v. 24.4.2008 - 8 AZR 347/07 -, juris Rn. 29; OVG Sachsen-Anhalt, Urt. v. 8.10.2020 - 1 L 72/19 -, juris Rn. 73; OVG NRW, Urt. v. 12.12.2013 - 1 A 71/11 -, juris Rn. 44).

    Es muss jedoch zwischen den einzelnen Handlungen im juristischen Sinn ein Fortsetzungszusammenhang bestehen (vgl. BAG, Urt. v. 15.9.2016 - 8 AZR 351/15 -, juris Rn. 36 ff.; OVG Sachsen-Anhalt, Urt. v. 8.10.2020 - 1 L 72/19 -, juris Rn. 74; OVG NRW, Urt. v. 12.12.2013 - 1 A 71/11 -, juris Rn. 48 und Beschl. v. 16.7.2012 - 6 A 2612/11 -, juris Rn. 4 ff.; Bay. VGH, Beschl. v. 12.3.2014 - 6 ZB 12.470 -, Rn. 10; OLG Stuttgart, Urt. v. 28.7.2003 - 4 U 51/03 -, juris Rn. 27).

    Ob selbst bei Annahme von einzelnen Mobbinghandlungen eine beamtenrechtliche Schadensersatzpflicht der Beklagten abzulehnen wäre, bedarf mithin keiner Erörterung (vgl. OVG Sachsen-Anhalt, Urt. v. 8.10.2020 - 1 L 72/19 -, juris Rn. 92).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 06.04.2021 - 10 S 3.21

    Anwendbarkeit der zivilprozessualen Monatsfrist des § 929 Abs 2 ZPO im

    Zwar findet die zivilprozessuale Monatsfrist des § 929 Abs. 2 ZPO grundsätzlich auch im Rahmen des verwaltungsprozessualen Vollstreckungsverfahrens Anwendung (so Beschluss des Senats vom 7. Februar 2012 - OVG 10 S 26.11 -, juris Rn. 2; wie hier: Hessischer VGH, Beschluss vom 7. September 2004 - 10 TG 1498/04 -, juris Rn. 3 f; Bayerischer VGH, Beschluss vom 3. Mai 2006 - 4 CE 06.637 -, juris Rn. 11; OVG Sachsen-Anhalt, Beschlüsse vom 16. Februar 2009 - 4 M 463/08 -, juris Rn. 5, vom 17. Juni 2016 - 1 M 71/16 -, juris Rn. 3 f. und vom 1. Juni 2018 - 1 O 61/18 -, juris Rn. 4 sowie Urteil vom 8. Oktober 2020 - 1 L 72/19 -, juris Rn. 97; OVG Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 21. November 2013 - 6 B 11027/13 -, juris Rn. 9 ff.; VGH Baden-Württemberg, Beschlüsse vom 28. April 2014 - 9 S 358/14 -, juris Rn. 9 und vom 1. Februar 2019 - 4 S 2770/18 -, juris Rn. 21; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 23. Juli 2020 - 5 B 1391/19 -, juris Rn. 3).
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