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   SG Bremen, 23.04.2021 - S 39 AY 44/21 ER   

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SG Bremen, 23.04.2021 - S 39 AY 44/21 ER (https://dejure.org/2021,11353)
SG Bremen, Entscheidung vom 23.04.2021 - S 39 AY 44/21 ER (https://dejure.org/2021,11353)
SG Bremen, Entscheidung vom 23. April 2021 - S 39 AY 44/21 ER (https://dejure.org/2021,11353)
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  • BVerfG, 05.11.2019 - 1 BvL 7/16

    Sanktionen zur Durchsetzung von Mitwirkungspflichten bei Bezug von

    Auszug aus SG Bremen, 23.04.2021 - S 39 AY 44/21
    Bei Leistungseinschränkungen nach § 1a Abs. 3 AsylblG sind neben der notwendigen Befristung nach § 14 AsylblG auch die verfassungsrechtlichen Vorgaben aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 5. November 2019 - 1 BvL 7/16 zu beachten (vgl. insoweit LSG Sachsen, Beschluss vom 3. März 2021 - 8 AY 8/20 B ER).

    Die Leistungseinschränkung erscheint sowohl hinsichtlich der Dauer als auch der Höhe unter Berücksichtigung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 5. November 2019 (Az.: 1 BvL 7/16) bedenklich.

    Der Gesetzgeber kann auch weder für einen internen Ausgleich noch zur Rechtfertigung einer Leistungsminderung auf die Summen verweisen, die in der pauschalen Berechnung der Grundsicherungsleistungen für die soziokulturellen Bedarfe veranschlagt werden, denn die physische und soziokulturelle Existenz werden durch Art. 1 Abs. 1 GG in Verbindung mit Art. 20 Abs. 1 GG einheitlich geschützt (BVerfG, Urteil vom 5. November 2019 - 1 BvL 7/16 - juris Rn. 119).

    Wenn einem Menschen die zur Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins notwendigen materiellen Mittel fehlen, weil er sie weder aus eigener Erwerbstätigkeit noch aus eigenem Vermögen noch durch Zuwendungen Dritter erhalten kann, ist der Staat im Rahmen seines Auftrags zum Schutz der Menschenwürde und in Ausfüllung seines sozialstaatlichen Gestaltungsauftrags verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass die materiellen Voraussetzungen für dieses menschenwürdige Dasein zur Verfügung stehen (BVerfG, Urteil vom 5. November 2019 - 1 BvL 7/16 - juris Rn. 120).

    Das Bundesverfassungsgericht hat Sanktionsnormen im SGB II für verfassungswidrig erklärt, die über die Höhe der Leistungsminderung selbst bei wiederholten Pflichtverletzungen von 30 Prozent hinausgingen; Kürzungen in Höhe von 60 Prozent hat es als unzumutbar und für verfassungswidrig beurteilt, weil mangels hinreichender empirischer Erkenntnisse nicht sicher war, ob die menschenwürdige Existenz der Hilfebedürftigen tatsächlich noch gesichert war (Urteil vom 5. November 2019 - 1 BvL 7/16 - juris Rn. 168, 189f)" LSG Sachsen, Beschluss vom 3. März 2021 - 8 AY 8/20 B ER.

  • LSG Sachsen, 03.03.2021 - L 8 AY 8/20
    Auszug aus SG Bremen, 23.04.2021 - S 39 AY 44/21
    Bei Leistungseinschränkungen nach § 1a Abs. 3 AsylblG sind neben der notwendigen Befristung nach § 14 AsylblG auch die verfassungsrechtlichen Vorgaben aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 5. November 2019 - 1 BvL 7/16 zu beachten (vgl. insoweit LSG Sachsen, Beschluss vom 3. März 2021 - 8 AY 8/20 B ER).

    Diese fehlende Mitwirkung stellt ein typisches rechtsmissbräuchliches Verhalten im Sinne des § 1a Abs. 3 S. 1 AsylblG dar (LSG Sachsen, Beschluss vom 3. März 2021 - 8 AY 8/20 B ER; BSG, Urteil vom 12.05.2017 - B 7 AY 1/16 R).

    Die Regelung in § 1a Abs. 1 S. 2 AsylbLG ist verfassungsrechtlich bedenklich (LSG Niedersachsen-Bremen, Beschluss vom 4. Dezember 2019 - L 8 AY 36/19 B ER; LSG Sachsen, Beschluss vom 3. März 2021 - 8 AY 8/20 B ER, Siefert, AsylbLG, 2. Aufl. 2020, § 1a Rn. 6 ff).

    Das Bundesverfassungsgericht hat Sanktionsnormen im SGB II für verfassungswidrig erklärt, die über die Höhe der Leistungsminderung selbst bei wiederholten Pflichtverletzungen von 30 Prozent hinausgingen; Kürzungen in Höhe von 60 Prozent hat es als unzumutbar und für verfassungswidrig beurteilt, weil mangels hinreichender empirischer Erkenntnisse nicht sicher war, ob die menschenwürdige Existenz der Hilfebedürftigen tatsächlich noch gesichert war (Urteil vom 5. November 2019 - 1 BvL 7/16 - juris Rn. 168, 189f)" LSG Sachsen, Beschluss vom 3. März 2021 - 8 AY 8/20 B ER.

  • OVG Niedersachsen, 01.09.2020 - 13 ME 312/20

    Asylbewerber; Botschaft; Mitwirkungspflicht, Pass; Passbeschaffungspflicht;

    Auszug aus SG Bremen, 23.04.2021 - S 39 AY 44/21
    Zur Begründung verweist er auf die Ausführungen im Widerspruchsbescheid und den Beschluss des OVG Lüneburg - 13 ME 312/20.

    Entgegen der Auffassung des Antragstellers ist er von der Mitwirkungspflicht auch nicht nach § 60b Abs. 2 S. 2 AufenthG befreit (OVG Lüneburg, Beschluss vom 1. September 2020 - 13 ME 312/20).

  • BSG, 30.10.2013 - B 7 AY 7/12 R

    Asylbewerberleistung - Unzulässigkeit der Anspruchseinschränkung aufgrund der

    Auszug aus SG Bremen, 23.04.2021 - S 39 AY 44/21
    Es muss also ein dem Ausländer vorwerfbares Verhalten vorliegen, das ursächlich für die Nichtvollziehbarkeit aufenthaltsbeendender Maßnahmen ist (BSG, Urteil vom 30. Oktober 2013 - B 7 AY 7/12 R).
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 04.12.2019 - L 8 AY 36/19

    Leistungskürzungen nach § 1a AsylbLG verfassungskonform

    Auszug aus SG Bremen, 23.04.2021 - S 39 AY 44/21
    Die Regelung in § 1a Abs. 1 S. 2 AsylbLG ist verfassungsrechtlich bedenklich (LSG Niedersachsen-Bremen, Beschluss vom 4. Dezember 2019 - L 8 AY 36/19 B ER; LSG Sachsen, Beschluss vom 3. März 2021 - 8 AY 8/20 B ER, Siefert, AsylbLG, 2. Aufl. 2020, § 1a Rn. 6 ff).
  • BSG, 29.04.2015 - B 14 AS 19/14 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Minderung des Arbeitslosengeld II wegen

    Auszug aus SG Bremen, 23.04.2021 - S 39 AY 44/21
    Im Bereich der Grundsicherung nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) sind lediglich Leistungskürzungen von 30 Prozent des maßgeblichen Regelbedarfs für verfassungsgemäß erachtet worden (BSG, Urteil vom 29. April 2015 - B 14 AS 19/14 R - juris Rn. 56).
  • VG Bremen, 08.03.2021 - 4 K 749/19
    Auszug aus SG Bremen, 23.04.2021 - S 39 AY 44/21
    Gegen diesen Bescheid erhob der Antragsteller vor dem Verwaltungsgericht Bremen Klage (4 K 749/19) und, nachdem der Senator für Inneres dem Antragsteller die Abschiebung aus der Strafhaft mitteilte, auch einen Eilantrag (4 V 1497/19), den das VG Bremen ablehnte.
  • BSG, 12.05.2017 - B 7 AY 1/16 R

    Kürzung von Asylbewerberleistungen auf das "unabweisbar Gebotene" bei Verstoß

    Auszug aus SG Bremen, 23.04.2021 - S 39 AY 44/21
    Diese fehlende Mitwirkung stellt ein typisches rechtsmissbräuchliches Verhalten im Sinne des § 1a Abs. 3 S. 1 AsylblG dar (LSG Sachsen, Beschluss vom 3. März 2021 - 8 AY 8/20 B ER; BSG, Urteil vom 12.05.2017 - B 7 AY 1/16 R).
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