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   SG Dresden, 19.01.2022 - S 45 KR 575/21   

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https://dejure.org/2022,1371
SG Dresden, 19.01.2022 - S 45 KR 575/21 (https://dejure.org/2022,1371)
SG Dresden, Entscheidung vom 19.01.2022 - S 45 KR 575/21 (https://dejure.org/2022,1371)
SG Dresden, Entscheidung vom 19. Januar 2022 - S 45 KR 575/21 (https://dejure.org/2022,1371)
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Kurzfassungen/Presse (4)

  • anwaltonline.com (Kurzinformation)

    Keine negativen Folgen für Versicherten durch verspätete Einführung der elektronischen ...

  • onlineurteile.de (Kurzmitteilung)

    Digitalisierung im Gesundheitswesen - Defizite dürfen nicht zu Lasten der Versicherten gehen: Krankenkasse verweigerte zu Unrecht Krankengeld

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Krankengeld trotz angeblich verspäteter Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei der Krankenkasse

  • kostenlose-urteile.de (Kurzmitteilung)

    Verspätete Umsetzung elektronischer Meldung von Krankschreibungen nicht zu Lasten des Patienten - Arztpraxis war technisch noch nicht in der Lage, die Arbeitsunfähigkeitsdaten elektronisch an die Versicherung zu übermitteln

 
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Wird zitiert von ... (6)

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 16.11.2022 - L 10 KR 245/22

    Anspruch auf Krankengeld in der gesetzlichen Krankenversicherung Keine

    Eine entsprechende Entscheidung habe zwischenzeitlich das Sozialgericht Dresden mit Urteil vom 19.01.2022 (Az: S 45 KR 575/21) getroffen.

    Nach dem Wortlaut des §§ 49 Abs. 1 Nr. 5 SGB V und unter Berücksichtigung des systematischen Zusammenhangs mit § 295 Abs. 1 SGB V traf den Kläger ab dem 01.01.2021 keine Meldeobliegenheit für seine Arbeitsunfähigkeit gegenüber der Beklagten (vgl SG Dresden, Urteil vom 19.01.2022 - S 45 KR 575/21 - in juris Rn 18 ff und Urteil vom 28.03.2022 - S 25 KR 651/21 - in juris Rn 21 ff jeweils mwN; Knorr, KrV 2021, 9-13, Seite 8; Schifferdecker in: Kasseler Kommentar, Sozialversicherungsrecht, 116. Ergänzungslieferung, September 2021, § 49 SGB V, Rn 36a; Rieke in Krauskopf, Soziale Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Werkstand: 114. EL April 2022, § 49 SGB V, Rn 41; Tischler in Beck OK Sozialrecht, Rolfs/Giesen/Meßling/Udsching, 65. Edition, Stand: 01.03.2022 § 49 SGB V, Rn 24; Müller: Die Obliegenheit des Versicherten zur Meldung seiner Arbeitsunfähigkeit in NZS 11/2020 Seite 416 ff, 417).

    Für diese Auslegung sprechen zunächst die Motive des Gesetzgebers bei der Änderung der §§ 49 Abs. 1 Nr. 5 und § 295 Abs. 1 SGB V (vgl SG Dresden, Urteil vom 19.01.2022, aaO, Rn 19 ff mwN und Urteil vom 28.03.2022, aaO, Rn 31; aA SG Gelsenkirchen, Urteil vom 25.07.2022 - S 45 KR 511/21).

    Dementsprechend sind diese Einrichtungen nach § 295 Abs. 1 S 10 aE SGB V von der Übermittlung im elektronischen Verfahren ausgenommen (vgl SG Dresden, Urteil vom 19.01.2022, aaO, Rn 24 mwN).

    Insoweit stand die verlängerte Umsetzungsfrist nach § 4 Z. 4.1.1 der Anl. 2b BMV-Ä nicht im Einklang mit höherrangigem Recht (vgl SG Dresden, Urteil vom 28.03.2022, aaO, Rn 25 ff und Urteil vom 19.01.2022, aaO, Rn 25 mwN; aA offenbar Rieke, aaO).

    Überdies würden solche Vereinbarungen zum Wiederaufleben der Meldeobliegenheit und damit zu Rechtsnachteilen der Versicherten führen, die im Rahmen der Verhandlungen und des Abschlusses dieser Ausgestaltungsvereinbarung nicht repräsentiert waren (SG Dresden, Urteil vom 19.01.2022, aaO mwN).

    Traf den Kläger schon dem Grunde nach keine Obliegenheit zur fristgerechten Meldung der Arbeitsunfähigkeit, spielt es auch keine Rolle, ob bzw dass er nicht darauf vertraut hat, dass die behandelnden Ärzte die Arbeitsunfähigkeitsdaten übermitteln würden und er deshalb der fristgebundenen Anzeige der fortdauernden Arbeitsunfähigkeit enthoben war (vgl SG Dresden, Urteil vom 19.01.2022, aaO, Rn 26 und vom 28.03.2022, aaO, Rn 38; aA Schifferdecker, aaO, Rn 36b).

  • SG Köln, 08.03.2022 - S 23 KR 1875/21
    Die Versicherten sind jedoch im Rahmen von Verhandlungen und dem Abschluss eventueller Vereinbarungen durch die Verbände nicht repräsentiert (vgl. SG Dresden, Urteil vom 19.01.2022 - S 45 KR 575/21).

    Denn die verspätete Einführung des elektronischen Verfahrens liegt außerhalb des Verantwortungsbereichs des Versicherten (SG Dresden, Urteil vom 19.01.2022 - S 45 KR 575/21).

  • SG Gelsenkirchen, 05.05.2022 - S 46 KR 586/21
    Auch wenn die Regelungen zunächst eventuell "überhastet" erfolgte (a.A. SG Dresden, Urteil vom 19.01.2022, S 45 KR 575/21, welches auf den Zeitraum der Gesetzesverabschiedung bis zum Inkrafttreten von nahezu 2 Jahren hinweist), da die technische Infrastruktur fristgerecht nicht zur Verfügung stand und nach einer Vereinbarung zwischen kassenärztlicher Bundesvereinigung und Bundesministerium der Gesundheit, entgegen der gesetzlichen Regelungen, die elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen erst ab Oktober 2021 verpflichtend eingeführt seien sollen, so kann dies zunächst nicht derart mit der gesetzlichen Regelung übereingebracht werden, als das hierdurch erneut eine Verpflichtung des Versicherten zur Meldung entstehen könnte (vgl. hierzu Schiffer-Decker, a.a.O., Randnr. 35 d).

    Eine etwaige Verspätung bei der ab dem 01. Januar 2021 von den an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzten und Einrichtungen an die Krankenkasse zu übermittelnden Arbeitsunfähigkeitsdaten nach § 295 Abs. 1 Satz 1 SGB V, kann nicht zu Rechtsfolgen zu Lasten der Versicherten führen (Schiffer-Decker, a.a.O., Randnr. 36 a; vgl. auch SG Dresden, Urteil vom 19.01.2022, S 45 KR 575/21, dessen Rechtsansicht sich die Kammer nach umfassender Prüfung aus eigener Überzeugung anschließt).

    Daraus ergibt sich, dass den Versicherten, welche bei einem Vertragsarzt vorstellig wird und durch diesen die Arbeitsunfähigkeit festgestellt wird, keine Verpflichtung mehr trifft, zusätzlich selbst in irgendeiner Form eine Meldung vorzunehmen (vgl. zum Ganzen SG Dresden, S 45 KR 575/21).

  • LSG Berlin-Brandenburg, 12.07.2023 - L 14 KR 273/22

    Krankenversicherung - Krankengeld - Ruhen nach § 49 Abs 1 Nr 5 SGB 5 - Übergang

    Die Meldeobliegenheit der Versicherten beschränkt sich ab dem 1. Januar 2021 somit auf Fälle, in denen die Arbeitsunfähigkeit außerhalb des Anwendungsbereichs des § 295 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Satz 10 SGB V bescheinigt wird - also durch nicht an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmende Ärzte und Einrichtungen (derzeit allg. M., vgl. LSG NRW, Urteil vom 16. November 2022 - L 10 KR 245/22 - juris Rn. 24, zustimmend Knispel, jurisPR-SozR 5/2023 Anm. 3 - Revision anhängig unter B 3 KR 23/22 R; SG Dresden, Urteil vom 19. Januar 2022 - S 45 KR 575/21 - juris Rn. 18 ff; SG Dresden, Urteil vom 28. März 2022 - S 25 KR 651/21 - juris Rn. 21 ff; BeckOGK/Schifferdecker, 01.08.2022, SGB V § 49 Rn. 47 ff; BeckOK SozR/Tischler, 68. Ed. 01.03.2023, SGB V § 49 Rn. 24; Müller, NZS 2020, 416, 417; a.A. Krauskopf/Rieke, 117. EL 12/2022, SGB V § 49 Rn. 41, wonach Versicherte allein aus der Einfügung der Regelung über die elektronische Übermittlung keine Rechte herleiten können sollen).
  • SG Duisburg, 17.11.2022 - S 50 KR 1526/21

    Anspruch auf Krankengeld bei fehlender Übermittlung der AU-Bescheinigung

    Insofern schließt sich das Gericht nach eigener Prüfung den überzeugenden Ausführungen des Sozialgerichts Dresden im Urteil vom 19.01.2022 (S 45 KR 575/21, juris) an.
  • SG Duisburg, 17.11.2022 - S 50 KR 709/22
    Insofern schließt sich das Gericht nach eigener Prüfung den überzeugenden Ausführungen des Sozialgerichts Dresden im Urteil vom 19.01.2022 (S 45 KR 575/21, juris) an.
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