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   SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12 ER   

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SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12 ER (https://dejure.org/2012,46175)
SG Hildesheim, Entscheidung vom 27.12.2012 - S 42 AY 9/12 ER (https://dejure.org/2012,46175)
SG Hildesheim, Entscheidung vom 27. Dezember 2012 - S 42 AY 9/12 ER (https://dejure.org/2012,46175)
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Volltextveröffentlichungen (4)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)

    Sicherstellung des soziokulturellen Existenzminimums eines Asylbewerbers

 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (9)

  • BVerfG, 18.07.2012 - 1 BvL 10/10

    "Asylbewerberleistungsgesetz/Grundleistungen"

    Auszug aus SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12
    Aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 18. Juli 2012 - 1 BvL 10/10 und 2/11 - folgt zumindest die Verpflichtung zu einer sehr restriktiven Auslegung und Anwendung des § 1a AsylbLG.

    Der nach § 86b Abs. 2 Satz 2 Sozialgerichtsgesetz (SGG) am 30. Januar 2012 eingegangene, zulässige Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen den Antragsgegner des sinngemäßen Inhalts, diesen einstweilen zu verpflichten, dem Antragsteller - russischer Staatsangehöriger, der als im Jahre 2002 rechtskräftig abgelehnter Asylbewerber eigenen Angaben zufolge am 2. oder 12. November 2009 zum dritten Mal in das Bundesgebiet zum Zwecke der Asylantragstellung (Datum der Stellung des Asylfolgeantrages: 12. November 2009) einreiste, seit dem 17. Dezember 2009 vom Antragsgegner geduldet wird und von ihm seit dem 24. November 2009 unter Berufung auf § 1a Nr. 1 Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) um das sog. Taschengeld gekürzte Grundleistungen in Wertgutscheinen ausgehändigt bekommt - ungekürzte Grundleistungen gem. § 3 Abs. 1 Satz 4, Abs. 2 Satz 2 AsylbLG nach Maßgabe der Übergangsregelung aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 18. Juli 2012 (- 1 BvL 10/10 und 1 BvL 2/11 -, BGBl I. 2012, S. 1715 f. = NVwZ 2012, S. 1024 ff.) zu gewähren, ist vollumfänglich begründet, denn der Antragsteller hat für sein e.g. Begehren einen Anordnungsanspruch und einen Anordnungsgrund glaubhaft gemacht, § 86b Abs. 2 Satz 4 SGG i.V.m. §§ 920 Abs. 2, 294 Zivilprozessordnung (ZPO).

    Der Antragsteller hat einen Anspruch auf ungekürzte Grundleistungen gem. § 3 Abs. 2 Satz 2 und Abs. 1 Satz 4 AsylbLG (Anordnungsanspruch) glaubhaft gemacht, der für den hier vorläufig zu regelnden Zeitraum ab Antragstellung bei Gericht am 30. Januar 2012 aufgrund der Übergangsregelung aus dem Urteil des BVerfG vom 18. Juli 2012 (a.a.O.) nach Maßgabe der Erlasse des Nds. Ministeriums für Inneres und Sport (MI) vom 22. August und 3. September 2012 - A 11.32-12235-8.1.18 - (abrufbar unter: www.nds-fluerat.org/infomaterial/erlasse-des-niederschsichen-ministeriums/) der Höhe nach zu bemessen ist.

    Die Kammer kann im vorliegenden Verfahren offen lassen, ob eine Leistungseinschränkung gem. § 1a Nr. 1 AsylbLG aufgrund der Feststellungen des BVerfG in seinem Urteil vom 18. Juli 2012 (a.a.O.) derzeit, d.h. bis zur Neuregelung der Höhe der Grundleistungen durch den Gesetzgeber, überhaupt noch zulässig mit der Folge ist, dass die vom BVerfG seiner Übergangsregelung zugrunde liegenden Beträge nach dem RBEG (zeitweise) unterschritten werden dürfen (verneinend SG Altenburg, Beschluss vom 11. Oktober 2012 - S 21 AY 3362/12 ER -, BA S. 5 f., abrufbar unter: http://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2012/11/SG-Altenburg-vom-11.10.12-Bargeldk%C3%BCrzung-bei-%C2%A7-1a-AsylbLG.pdf; SG Lüneburg, Urteil vom 25. Oktober 2012 - S 26 AY 4/11 -, UA S. 16; SG Düsseldorf, Beschluss vom 19. November 2012 - S 17 AY 81/12 ER -, BA S. 4 f., abrufbar unter: http://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2012/11/SG-Düsseldorf-1aAsylbLG.pdf, Classen, Das BVerfG-Urteil zur Verfassungswidrigkeit des AsylbLG, Asylmagazin 2012, S. 286 (292); die weitere Anwendbarkeit des § 1a AsylbLG bejahen dagegen die Erlasse der Bundesländer zur Umsetzung des Urteils des BVerfG, etwa Erlass des Nds. Ministeriums für Inneres und Sport vom 3. September 2012, a.a.O.; für eine restriktive Auslegung und Anwendung des § 1a AsylbLG nur in Fällen einer "möglichen und zumutbaren freiwilligen Ausreise" vgl. Rothkegel, Das Gericht wird's richten - das AsylbLG-Urteil des Bundesverfassungsgerichts und seine Ausstrahlungswirkungen, ZAR 2012, S. 357 (360 f.)).

    Die erkennende Kammer schließt sich der e.g. neuen Rechtsprechung zu § 1a AsylbLG insoweit an, als aus dem Urteil des BVerfG vom 18. Juli 2012 (a.a.O.) das Gebot einer verfassungskonformen Auslegung und Anwendung der e.g. Vorschrift bis zur Umsetzung des dortigen Regelungsauftrages an den Gesetzgeber zu folgern ist (so etwa SG Altenburg, a.a.O., BA S. 6; SG Düsseldorf, a.a.O., BA S. 5).

    Die beiden, strikt voneinander zu trennenden Tatbestände des § 1a Nr. 1 und Nr. 2 AsylbLG können dem Gebot der Gewährleistung einer menschenwürdigen Existenz für Asylbewerberleistungsberechtigte ab Beginn ihres Aufenthalts in der Bundesrepublik Deutschland (BVerfG, Urteil vom 18. Juli 2012, a.a.O., Rn. 120) vorübergehend nur bei einer sehr restriktiven Auslegung und Anwendung im Einzelfall genügen (vgl. Rothkegel, a.a.O., S. 361).

    Dies ist unter Berücksichtigung der Ausführungen des BVerfG in seinem Urteil vom 18. Juli 2012 (a.a.O.) verfassungsrechtlich nicht weiter hinnehmbar und gebietet allein aus diesem Grund die vorläufige Verpflichtung des Antragsgegners zur sofortigen - vorläufigen - Zahlung des ungekürzten Barbetrages in Höhe der o.g. Tabellenwerte der o.g. Erlasse des Nds. MI.

    Dem aus dem Urteil des BVerfG vom 18. Juli 2012 (a.a.O.) folgenden Gebot einer sehr restriktiven Auslegung und Anwendung des § 1a AsylbLG (vgl. dazu oben) kann mit der hier vertretenen, zeitlich weiten Anwendung des speziellen Tatbestandes des § 1 Abs. 1 Nr. 7 AsylbLG Rechnung getragen werden; diese Lesart ist deshalb spätestens seit dem 18. Juli 2012 verfassungsrechtlich geboten.

  • VG Hamburg, 12.09.2006 - 10 AE 709/06

    Nicht vollziehbare Abschiebung wegen Passlosigkeit

    Auszug aus SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12
    Lehne das Bundesamt das Begehren ab, sei der Asylfolgeantragsteller vollziehbar zur Ausreise verpflichtet, sodass seine Leistungsberechtigung fortan (wieder) aus § 1 Abs. 1 Nr. 5 AsylbLG resultiere (so etwa Adolph in: Linhart/Adolph, Kommentar zum SGB II und SGB XII mit AsylbLG, Loseblatt, Stand: 77. AL April 2012, § 1 Rn. 44 unter Bezugnahme auf LSG Berlin, a.a.O.; Hohm, a.a.O., § 1 Rn. 20; Fasselt, a.a.O., § 1 Rn. 12; Frerichs in: juris-Praxiskommentar zum SGB XII, § 1 AsylbLG Rn. 125; ebenso VG Hamburg, Beschluss vom 19. September 2006 - 10 AE 709/06 -, zit. nach juris Rn. 14).
  • LSG Berlin, 15.02.2005 - L 15 B 2/05
    Auszug aus SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12
    Im Anschluss an die Entscheidung des LSG Berlin (Beschluss vom 10. Juni 2005 - L 15 B 2/05 AY ER -, n.v.) wird hierzu in der einschlägigen Kommentarliteratur ohne nähere Begründung vertreten, die Leistungsberechtigung des Asylfolgeantragstellers gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 7 AsylbLG ende mit Bekanntgabe der Entscheidung des BAMF über den Asylfolgeantrag; sie dauere damit nur während des sog. Vorprüfungsverfahrens beim BAMF an.
  • BVerfG, 19.10.1977 - 2 BvR 42/76

    Effektivität des Rechtsschutzes in sozialgerichtlichen Verfahren

    Auszug aus SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12
    Das ist immer dann der Fall, wenn ohne den vorläufigen Rechtsschutz schwere und unzumutbare, anders nicht abwendbare Nachteile entstünden, zu deren nachträglicher Beseitigung die Entscheidung in der Hauptsache im Falle des Obsiegens nicht mehr in der Lage wäre (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19. Oktober 1977 - 2 BvR 42/76 -, BVerfGE 46 [166, 179, 184]).
  • SG Düsseldorf, 19.11.2012 - S 17 AY 81/12

    Asylbewerberleistungsgesetz, Übergangsregelung, Existenzminimum, Unterschreiten

    Auszug aus SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12
    Die Kammer kann im vorliegenden Verfahren offen lassen, ob eine Leistungseinschränkung gem. § 1a Nr. 1 AsylbLG aufgrund der Feststellungen des BVerfG in seinem Urteil vom 18. Juli 2012 (a.a.O.) derzeit, d.h. bis zur Neuregelung der Höhe der Grundleistungen durch den Gesetzgeber, überhaupt noch zulässig mit der Folge ist, dass die vom BVerfG seiner Übergangsregelung zugrunde liegenden Beträge nach dem RBEG (zeitweise) unterschritten werden dürfen (verneinend SG Altenburg, Beschluss vom 11. Oktober 2012 - S 21 AY 3362/12 ER -, BA S. 5 f., abrufbar unter: http://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2012/11/SG-Altenburg-vom-11.10.12-Bargeldk%C3%BCrzung-bei-%C2%A7-1a-AsylbLG.pdf; SG Lüneburg, Urteil vom 25. Oktober 2012 - S 26 AY 4/11 -, UA S. 16; SG Düsseldorf, Beschluss vom 19. November 2012 - S 17 AY 81/12 ER -, BA S. 4 f., abrufbar unter: http://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2012/11/SG-Düsseldorf-1aAsylbLG.pdf, Classen, Das BVerfG-Urteil zur Verfassungswidrigkeit des AsylbLG, Asylmagazin 2012, S. 286 (292); die weitere Anwendbarkeit des § 1a AsylbLG bejahen dagegen die Erlasse der Bundesländer zur Umsetzung des Urteils des BVerfG, etwa Erlass des Nds. Ministeriums für Inneres und Sport vom 3. September 2012, a.a.O.; für eine restriktive Auslegung und Anwendung des § 1a AsylbLG nur in Fällen einer "möglichen und zumutbaren freiwilligen Ausreise" vgl. Rothkegel, Das Gericht wird's richten - das AsylbLG-Urteil des Bundesverfassungsgerichts und seine Ausstrahlungswirkungen, ZAR 2012, S. 357 (360 f.)).
  • VG Ansbach, 23.03.2005 - AN 4 K 04.01383
    Auszug aus SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12
    Dieses Normverständnis hat sich spätestens seit der Einfügung des zu § 1 Abs. 1 Nr. 4 und Nr. 5 AsylbLG spezielleren Tatbestandes der Nr. 7 in § 1 Abs. 1 AsylbLG durch Art. 8 Nr. 1 des Zuwanderungsgesetzes vom 30. Juli 2004 (BGBl I., S. 1950) mit Wirkung zum 1. Januar 2005 allgemein durchgesetzt (Oppermann, a.a.O.; Deibel, a.a.O., S. 323; Birk, a.a.O., § 1a AsylbLG Rn. 2; Hohm, a.a.O., § 1a AsylbLG Rn. 4; Wahrendorf, a.a.O., § 1a AsylbLG Rn. 10; eingehend hierzu mit berechtigter Kritik am gesetzgeberischen Vorgehen: Decker, a.a.O., S. 199 f. sowie ders. in: Oestreicher, Kommentar zum SGB XII und SGB II mit AsylbLG, Loseblatt, Stand der Kommentierung 47. Erg.lfg. Juni 2005, § 1a AsylbLG Rn. 4 f. und 8 ff. m.w.N.; a.A. lediglich und ohne nähere Begründung: VG Ansbach, Urteil vom 23. März 2005 - AN 4 K 04.01383 -, zit. nach juris Rn. 47).
  • SG Altenburg, 11.10.2012 - S 21 AY 3362/12

    Existenzminimum, soziokulturelles Existenzminimum, Barleistungen,

    Auszug aus SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12
    Die Kammer kann im vorliegenden Verfahren offen lassen, ob eine Leistungseinschränkung gem. § 1a Nr. 1 AsylbLG aufgrund der Feststellungen des BVerfG in seinem Urteil vom 18. Juli 2012 (a.a.O.) derzeit, d.h. bis zur Neuregelung der Höhe der Grundleistungen durch den Gesetzgeber, überhaupt noch zulässig mit der Folge ist, dass die vom BVerfG seiner Übergangsregelung zugrunde liegenden Beträge nach dem RBEG (zeitweise) unterschritten werden dürfen (verneinend SG Altenburg, Beschluss vom 11. Oktober 2012 - S 21 AY 3362/12 ER -, BA S. 5 f., abrufbar unter: http://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2012/11/SG-Altenburg-vom-11.10.12-Bargeldk%C3%BCrzung-bei-%C2%A7-1a-AsylbLG.pdf; SG Lüneburg, Urteil vom 25. Oktober 2012 - S 26 AY 4/11 -, UA S. 16; SG Düsseldorf, Beschluss vom 19. November 2012 - S 17 AY 81/12 ER -, BA S. 4 f., abrufbar unter: http://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2012/11/SG-Düsseldorf-1aAsylbLG.pdf, Classen, Das BVerfG-Urteil zur Verfassungswidrigkeit des AsylbLG, Asylmagazin 2012, S. 286 (292); die weitere Anwendbarkeit des § 1a AsylbLG bejahen dagegen die Erlasse der Bundesländer zur Umsetzung des Urteils des BVerfG, etwa Erlass des Nds. Ministeriums für Inneres und Sport vom 3. September 2012, a.a.O.; für eine restriktive Auslegung und Anwendung des § 1a AsylbLG nur in Fällen einer "möglichen und zumutbaren freiwilligen Ausreise" vgl. Rothkegel, Das Gericht wird's richten - das AsylbLG-Urteil des Bundesverfassungsgerichts und seine Ausstrahlungswirkungen, ZAR 2012, S. 357 (360 f.)).
  • SG Lüneburg, 19.12.2012 - S 26 AY 4/11
    Auszug aus SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12
    Die Kammer kann im vorliegenden Verfahren offen lassen, ob eine Leistungseinschränkung gem. § 1a Nr. 1 AsylbLG aufgrund der Feststellungen des BVerfG in seinem Urteil vom 18. Juli 2012 (a.a.O.) derzeit, d.h. bis zur Neuregelung der Höhe der Grundleistungen durch den Gesetzgeber, überhaupt noch zulässig mit der Folge ist, dass die vom BVerfG seiner Übergangsregelung zugrunde liegenden Beträge nach dem RBEG (zeitweise) unterschritten werden dürfen (verneinend SG Altenburg, Beschluss vom 11. Oktober 2012 - S 21 AY 3362/12 ER -, BA S. 5 f., abrufbar unter: http://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2012/11/SG-Altenburg-vom-11.10.12-Bargeldk%C3%BCrzung-bei-%C2%A7-1a-AsylbLG.pdf; SG Lüneburg, Urteil vom 25. Oktober 2012 - S 26 AY 4/11 -, UA S. 16; SG Düsseldorf, Beschluss vom 19. November 2012 - S 17 AY 81/12 ER -, BA S. 4 f., abrufbar unter: http://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2012/11/SG-Düsseldorf-1aAsylbLG.pdf, Classen, Das BVerfG-Urteil zur Verfassungswidrigkeit des AsylbLG, Asylmagazin 2012, S. 286 (292); die weitere Anwendbarkeit des § 1a AsylbLG bejahen dagegen die Erlasse der Bundesländer zur Umsetzung des Urteils des BVerfG, etwa Erlass des Nds. Ministeriums für Inneres und Sport vom 3. September 2012, a.a.O.; für eine restriktive Auslegung und Anwendung des § 1a AsylbLG nur in Fällen einer "möglichen und zumutbaren freiwilligen Ausreise" vgl. Rothkegel, Das Gericht wird's richten - das AsylbLG-Urteil des Bundesverfassungsgerichts und seine Ausstrahlungswirkungen, ZAR 2012, S. 357 (360 f.)).
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 08.09.2004 - L 7 AL 103/04
    Auszug aus SG Hildesheim, 27.12.2012 - S 42 AY 9/12
    Eine aus Gründen der Gewährung effektiven Rechtsschutzes gebotene Vorwegnahme der Hauptsache im einstweiligen Verfahren ist jedoch nur dann zulässig, wenn dem Antragsteller ohne den Erlass der einstweiligen Anordnung unzumutbare Nachteile drohen und für die Hauptsache hohe Erfolgsaussichten prognostiziert werden können (Landessozialgericht (LSG) Niedersachsen-Bremen, Beschluss vom 8. September 2004 - L 7 AL 103/04 ER -).
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 16.01.2020 - L 8 AY 22/19

    Beschwerde im Eilverfahren gegen die Ablehnung von Leistungen nach dem AsylbLG;

    Diese Grundsätze sind auf die Beurteilung eines leistungsrechtlich nach § 1a Abs. 3 AsylbLG relevanten Verhaltens zu übertragen, allerdings mit der Maßgabe einer restriktiven Auslegung bezogen auf eindeutige und nachhaltige Verstöße gegen aufenthaltsrechtliche Mitwirkungspflichten (vgl. etwa Senatsbeschluss vom 6.6.2019 - L 8 AY 17/19 B ER - vgl. auch Oppermann, in jurisPK-SGB XII, 2. Aufl. 2014, § 1a AsylbLG, 2. Überarbeitung, Rn. 122; zur restriktiven Auslegung des § 1a AsylbLG alter Fassung schon SG Hildesheim, Beschluss vom 27.12.2012 - S 42 AY 9/12 ER - juris Rn. 4 m.w.N.; SG Hamburg, Beschluss vom 7.8.2014 - S 20 AY 111/10 - juris Rn. 51 m.w.N.).
  • LSG Baden-Württemberg, 27.04.2017 - L 7 AY 4898/15

    Asylbewerberleistung - Anspruchseinschränkung - Anwendbarkeit auf Folge- und

    Umstritten ist nun, ob die Leistungsberechtigung des § 1 Abs. 1 Nr. 7 AsylbLG mit der Entscheidung des Bundeamtes für Migration und Flüchtlinge über den Folge- oder Zweitantrag (so z.B. SG Hannover, Gerichtsbescheid vom 25. Oktober 2005 - S 51 AY 82/05 - in Hohm, GK-AsylbLG, VII - § 1 SG Nr. 1 - VG Ansbach, Urteil vom 23. März 2005 - AN 4 K 04.01383 - juris Rdnr. 47; Bayerischer VGH, Beschluss vom 26. Mai 2006, 12 ZB 05.1285 - juris; VG Hamburg, Beschluss vom 12. September 2006 - 10 AE 709/06 - juris Rdnr. 14; Adolph in ders., SGB II, SGB XII, AsylbLG, § 1 Rdnr. 10; Hohm in Schellhorn/Hohm/Scheider, 19. Aufl. 2015, § 1 AsylbLG Rdnr. 27; ders. in GK-AsylbLG, a.a.O. und § 1 Rdnrn. 95 ff.; Herbst in Mergler/Zink, Handbuch der Grundsicherung und Sozialhilfe, § 1 AsylbLG Rdnr. 39) oder erst mit der Bestands- bzw. Rechtskraft der Entscheidung des Bundesamtes endet (so SG Hildesheim, Beschluss vom 27. Dezember 2012 - S 42 AY 9/12 ER - juris Rdnr. 9; Deibel, ZAR 2004, 321 ; Frerichs in jurisPK-SGB XII, 2. Aufl. 2014 , § 1 AsylbLG Rdnr. 137, anders noch in der Vorauflage, jedoch ohne Begründung für seine Meinungsänderung).
  • LSG Baden-Württemberg, 04.02.2014 - L 7 AY 288/14

    Asylbewerberleistung - Anspruchseinschränkung nach § 1a AsylbLG - keine

    Dies gilt selbst dann, wenn einem Asylfolgeantragsteller von der Ausländerbehörde während des beim BAMF anhängigen Asylfolgeverfahrens Duldungen erteilt bzw. fortlaufend verlängert werden (SG Hildesheim, Beschluss vom 27. Dezember 2012 - S 42 AY 9/12 ER - m.w.N.).
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 09.04.2020 - L 8 AY 4/20
    Diese Grundsätze sind auf die Beurteilung eines leistungsrechtlich nach § 1a Abs. 3 AsylbLG relevanten Verhaltens zu übertragen, allerdings mit der Maßgabe einer restriktiven Auslegung bezogen auf eindeutige und nachhaltige Verstöße gegen aufenthaltsrechtliche Mitwirkungspflichten (vgl. etwa Senatsbeschluss vom 6.6.2019 - L 8 AY 17/19 B ER - vgl. auch Oppermann in jurisPK-SGB XII, 2. Aufl. 2014, § 1a AsylbLG, 2. Überarbeitung, Rn. 122; zur restriktiven Auslegung des § 1a AsylbLG a.F. schon SG Hildesheim, Beschluss vom 21.12.2012 - S 42 AY 9/12 ER - juris Rn. 4 m.w.N.; SG Hamburg, Beschluss vom 7.8.2014 - S 20 AY 111/10 - juris Rn. 51 m.w.N.).
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 09.07.2019 - L 8 AY 7/19
    Diese Grundsätze sind auf die Beurteilung eines leistungsrechtlich nach § 1a Abs. 3 AsylbLG relevanten Verhaltens zu übertragen, allerdings mit der Maßgabe einer restriktiven Auslegung bezogen auf eindeutige und nachhaltige Verstöße gegen aufenthaltsrechtliche Mitwirkungspflichten (vgl. etwa Senatsbeschluss vom 6.6.2019 - L 8 AY 17/19 B ER - vgl. auch Oppermann, in jurisPK-SGB XII, 2. Aufl. 2014, § 1a AsylbLG, 2. Überarbeitung, Rn. 122; zur restriktiven Auslegung des § 1a AsylbLG alter Fassung schon SG Hildesheim, Beschluss vom 27.12.2012 - S 42 AY 9/12 ER - juris Rn. 4 m.w.N.; SG Hamburg, Beschluss vom 7.8.2014 - S 20 AY 111/10 - juris Rn. 51 m.w.N.).
  • SG Mannheim, 02.07.2013 - S 9 AY 988/13

    Asylbewerberleistung - Anspruchseinschränkung - Verfassungsmäßigkeit -

    Daher ist § 1a AsylbLG auf Rechtsfolgenseite nunmehr grundsätzlich sehr eng auszulegen, damit gewährleistet wird, dass Leistungsbezieher nach dem AsylbLG nicht schlechter gestellt werden als Hilfeempfänger nach dem SGB II oder dem SGB XII (hierzu SG Stade, Beschluss vom 5.3.2013 - S 33 AY 53/12 ER sowie SG Hildesheim, Beschluss vom 27.12.2012 - S 42 AY 9/12 ER), wobei besonders zu beachten ist, dass die genannte Vorschrift letztlich darauf abzielt, ausländerrechtliches Fehlverhalten zu sanktionieren (diesen Gesichtspunkt betont besonders das Bayerische LSG, Beschlüsse vom 24.1.2013 - L 8 AY 5/12 ER, L 8 AY 2/12 B ER und L 8 AY 4/12 B ER).
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 04.01.2018 - L 8 AY 41/17
    In der Sache ist die Antragstellerin dem Grunde nach leistungsberechtigt nach § 1 Abs. 1 AsylbLG, wobei hier dahingestellt blieben kann, ob sich ihre Leistungsberechtigung als Inhaberin einer Duldung (§ 1 Abs. 1 Nr. 4 AsylbLG) oder als Folgeantragstellerin (§ 1 Abs. 1 Nr. 7 AsylbLG) ergibt (vgl. zu zeitlichen Dauer der Leistungsberechtigung nach § 1 Abs. 1 Nr. 7 AsylblG jüngst: LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 27. April 2017 - L 7 AY 4898/15 - anders: SG Hildesheim, Beschluss vom 27. Dezember 2012 - S 42 AY 9/12 ER - juris Rn. 9).
  • SG Oldenburg, 04.03.2013 - S 25 AY 13/13

    Soziokulturelles Existenzminimum, Bundesverfassungsgericht, Existenzminimum,

    Nach Ansicht der Kammer ist auch eine verfassungskonforme Auslegung des § 1a AsylbLG nicht möglich (in diesem Sinne wohl: SG Hildesheim, Beschluss vom 27. Dezember 2012 - S 42 AY 9/12 ER - im Ergebnis offenlassend; Rothkegel, ZAR 2012, S. 357 ff.; Erlass des Innenministeriums des Landes Schleswig-Holstein vom 30. Oktober 2012, Ziffer 11 abrufbar unter: [...] Soweit der Antragsgegner darauf hinweist, dass auch im Anwendungsbereich des SGB II und des SGB XII Vorschriften die Einschränkung von Leistungen vorsähen, vermag dies eine andere Beurteilung nicht zu rechtfertigen.
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