Rechtsprechung
SG Hamburg, 20.02.2012 - S 6 KR 1214/09 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- Sozialgerichtsbarkeit.de
Krankenversicherung
- openjur.de
Krankenversicherung - häusliche Krankenhilfe - Auslegung des Begriffs "geeigneter Ort" - dauerhafte Aufnahme in Einrichtung der Eingliederungshilfe - kein Entfallen des Anspruchs auf Behandlungspflege - Verzinsung - Erstattungsanspruch - Sozialhilfeträger
- Justiz Hamburg
§ 37 Abs 2 S 1 Alt 3 SGB 5 vom 26.03.2007, § 37 Abs 2 S 6 SGB 5 vom 26.03.2007, § 48 S 1 SGB 12, § 104 Abs 1 SGB 10, § 108 Abs 2 S 1 Nr 1 SGB 10
Krankenversicherung - häusliche Krankenhilfe - Auslegung des Begriffs "geeigneter Ort" - dauerhafte Aufnahme in Einrichtung der Eingliederungshilfe - kein Entfallen des Anspruchs auf Behandlungspflege - Verzinsung - Erstattungsanspruch - Sozialhilfeträger - Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Anforderungen an die Definition des geeigneten Ortes i.S.d. § 37 Abs. 2 S. 1 3. Alt SGB V
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- SG Hamburg, 20.02.2012 - S 6 KR 1214/09
- LSG Hamburg, 24.04.2014 - L 1 KR 24/12
- BSG, 25.02.2015 - B 3 KR 11/14 R
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (4)
- BSG, 01.09.2005 - B 3 KR 19/04 R
Krankenversicherung - Behinderter in einer Einrichtung der Behindertenhilfe hat …
Auszug aus SG Hamburg, 20.02.2012 - S 6 KR 1214/09
a) Die Kammer verkennt hierbei nicht, dass das BSG (Urteil vom 01.09.2005, B 3 KR 19/04 R, SozR 4-2500 § 37 Nr. 5) bei der Prüfung von § 37 SGB V in der bis zum 31.03.2007 geltenden Fassung (a.F.) entscheidend darauf abgestellt hat, ob dem Betroffenen ein eigener Haushalt (im Sinne einer eigenverantwortlichen Wirtschaftsführung) zur Verfügung gestanden hatte (…BSG, a.a.O., juris, Rn. 17), und dass ein fehlender (vertraglicher) Anspruch auf medizinische Betreuung gegen den Heimträger allein keinen Anspruch auf häusliche Krankenpflege auslösen konnte (…vgl. BSG, a.a.O., juris, Rn. 15 a.E.).Während das BSG in seinem Urteil zu § 37 SGB V a.F. (vom 01.09.2005, B 3 KR 19/04 R, SozR 4-2500 § 37 Nr. 5) angesichts von Versorgungslücken, die bei einer engen Auslegung des Haushaltsbegriffs drohten, noch auf die subsidiäre Eintrittspflicht der Sozialhilfeträger verweisen konnte, wäre es nach neuem Recht (d.h. angesichts der weitreichenden Einbeziehung von Empfängern steuerfinanzierter Fürsorgeleistungen in die gesetzliche Krankenversicherung) inkonsequent, Krankenversicherte, die aus anderen als gesundheitlichen Gründen nicht in einem eigenen Haushalt leben (können), auf Sozialhilfeleistung zur Deckung eines genuin in den Bereich der Krankenversicherung fallenden Bedarfs zu verweisen.
- LSG Hamburg, 12.11.2009 - L 1 B 202/09
Krankenversicherung - Anspruch auf häusliche Krankenpflege bei Unterbringung in …
Auszug aus SG Hamburg, 20.02.2012 - S 6 KR 1214/09
bb) Wenn zugleich in Gesetzesbegründung (BT-Drs. 16/3100 S. 104), Rechtsprechung (LSG Hamburg, Beschluss vom 12.11.2009, L 1 B 202/09 ER KR; LSG Sachsen-Anhalt, Beschlüsse vom 22.11.2011, L 10 KR 32/11 B ER, und vom 26.08.2010, L 8 SO 4/10 B ER) sowie in den aufgrund von § 37 Abs. 6 SGB V erlassenen Richtlinien (§ 1 Abs. 6 Satz 1 Krankenpflege-RL) betont wird, dass eine Einrichtung dann kein geeigneter Ort ist, wenn der Betroffene gegenüber ihrem Träger einen Anspruch auf Gewährung häuslicher Krankenpflege hat (Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, Hospize und Pflegeheime), so bleibt festzustellen, dass als geeignete Orte i.S.d. § 37 Abs. 2 Satz 1 3. Alt SGB V jedenfalls solche Einrichtungen in Betracht kommen, deren Leistungsumfang sich nicht auf eine medizinische Betreuung der Bewohner erstreckt (anders gewendet: deren Zielsetzung auf andere als die gesundheitlichen Belange der Bewohner abstellt). - LSG Sachsen-Anhalt, 26.08.2010 - L 8 SO 4/10
Einstweiliger Rechtsschutz - Eingliederungshilfe - Behandlungspflege in …
Auszug aus SG Hamburg, 20.02.2012 - S 6 KR 1214/09
bb) Wenn zugleich in Gesetzesbegründung (BT-Drs. 16/3100 S. 104), Rechtsprechung (LSG Hamburg, Beschluss vom 12.11.2009, L 1 B 202/09 ER KR; LSG Sachsen-Anhalt, Beschlüsse vom 22.11.2011, L 10 KR 32/11 B ER, und vom 26.08.2010, L 8 SO 4/10 B ER) sowie in den aufgrund von § 37 Abs. 6 SGB V erlassenen Richtlinien (§ 1 Abs. 6 Satz 1 Krankenpflege-RL) betont wird, dass eine Einrichtung dann kein geeigneter Ort ist, wenn der Betroffene gegenüber ihrem Träger einen Anspruch auf Gewährung häuslicher Krankenpflege hat (Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, Hospize und Pflegeheime), so bleibt festzustellen, dass als geeignete Orte i.S.d. § 37 Abs. 2 Satz 1 3. Alt SGB V jedenfalls solche Einrichtungen in Betracht kommen, deren Leistungsumfang sich nicht auf eine medizinische Betreuung der Bewohner erstreckt (anders gewendet: deren Zielsetzung auf andere als die gesundheitlichen Belange der Bewohner abstellt). - LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2011 - L 10 KR 32/11
Krankenversicherung - Anspruch auf häusliche Krankenpflege zum Herrichten und …
Auszug aus SG Hamburg, 20.02.2012 - S 6 KR 1214/09
bb) Wenn zugleich in Gesetzesbegründung (BT-Drs. 16/3100 S. 104), Rechtsprechung (LSG Hamburg, Beschluss vom 12.11.2009, L 1 B 202/09 ER KR; LSG Sachsen-Anhalt, Beschlüsse vom 22.11.2011, L 10 KR 32/11 B ER, und vom 26.08.2010, L 8 SO 4/10 B ER) sowie in den aufgrund von § 37 Abs. 6 SGB V erlassenen Richtlinien (§ 1 Abs. 6 Satz 1 Krankenpflege-RL) betont wird, dass eine Einrichtung dann kein geeigneter Ort ist, wenn der Betroffene gegenüber ihrem Träger einen Anspruch auf Gewährung häuslicher Krankenpflege hat (Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, Hospize und Pflegeheime), so bleibt festzustellen, dass als geeignete Orte i.S.d. § 37 Abs. 2 Satz 1 3. Alt SGB V jedenfalls solche Einrichtungen in Betracht kommen, deren Leistungsumfang sich nicht auf eine medizinische Betreuung der Bewohner erstreckt (anders gewendet: deren Zielsetzung auf andere als die gesundheitlichen Belange der Bewohner abstellt).
- LSG Rheinland-Pfalz, 19.11.2015 - L 5 KR 5/15
Krankenversicherung - häusliche Krankenpflege - Anspruch auf Behandlungspflege …
Zur Begründung ihrer Rechtsauffassung hat die Klägerin auf den Beschluss des Landessozialgerichts (LSG) Hamburg vom 12.11.2009 (L 1 B 202/09 ER KR), den Beschluss des LSG Berlin vom 24.2.2010 (L 9 KR 23/10 B ER), den Beschluss des SG Lübeck vom 8.8.2007 (S 1 KR 422/07 ER) und den Beschluss des SG Hamburg vom 20.2.2012 (S 6 KR 1214/09) hingewiesen. - LSG Niedersachsen-Bremen, 24.09.2013 - L 1 KR 361/13 Der erkennende Senat hat bereits in ähnlich gelagerten Fällen entschieden, dass ein Wohnheim der Lebenshilfe ein geeigneter Ort iS des § 37 Abs. 2 Satz 1 SGB V sein kann (vgl. Beschlüsse des erkennenden Senates vom 15. Juni 2010 - L 1 KR 193/10 B ER und L 1 KR 311/09 ER; so auch LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 24. Februar 2010 - L 9 KR 23/10 B ER; LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 24. Oktober 2012 - L 4 KR 30/10; Beschluss vom 22. November 2011 - L 10 KR 32 B ER; LSG Hamburg, Beschluss vom 12. November 2009 - L 1 B 202/09 ER KR; SG Berlin, Urteil vom 24. Oktober 2012 - S 208 KR 1167/09; SG Frankfurt, Beschluss vom 25. Oktober 2012 - S 25 KR 520/12 ER; SG Schleswig, Beschluss vom 16. März 2012 - S 10 KR 1 /12 ER; SG Hamburg, Urteil vom 20. Februar 2012 - S 6 KR 1214/09; Beschluss vom 12. Mai 2009 - S 2 KR 445/09 ER).