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   SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14   

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SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14 (https://dejure.org/2015,43626)
SG Speyer, Entscheidung vom 18.09.2015 - S 19 KR 219/14 (https://dejure.org/2015,43626)
SG Speyer, Entscheidung vom 18. September 2015 - S 19 KR 219/14 (https://dejure.org/2015,43626)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Justiz Rheinland-Pfalz

    § 11 Abs 1 Nr 4 SGB 5, § 11 Abs 2 S 3 SGB 5, § 27 Abs 1 S 2 Nr 2 SGB 5, § 27 Abs 1 S 2 Nr 2a SGB 5, § 27 Abs 1 S 2 Nr 6 SGB 5
    Rehabilitation - Krankenversicherung - Eingliederungshilfe - Versorgung mit zahnimplantologischen Leistungen - extremer Würgereiz ist eine willentlich nicht beeinflussbare muskuläre Fehlfunktion im Mund- und Gesichtsbereich - Behandlungsziel kann ausschließlich die ...

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Sozialrechtliche Einordnung der Versorgung mit Zahnersatz als Leistung der medizinischen Rehabilitation; Einordnung einer Zahnlosigkeit im Bereich des Oberkiefers ist eine Behinderung im Sinne des § 2 Abs. 1 S. 1 SGB IX

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Sachleistungsanspruch auf Versorgung mit implantologischen Leistungen bei Zahnlosigkeit im Oberkiefer

  • Deutsche Gesellschaft für Kassenarztrecht PDF, S. 49 (Leitsatz und Kurzinformation)

    Krankenversicherungsrecht | (Zahn-)Ärztliche Behandlung | Zahnärztliche Behandlung | Zahnimplantologische Leistungen bei Zahnlosigkeit im Bereich des Oberkiefers

 
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (19)

  • SG Mainz, 24.09.2013 - S 17 KR 177/12

    Sozialgerichtliches Verfahren - Erlass eines Grundurteils bei Rechtsstreit über

    Auszug aus SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14
    Ein extremer Würgereiz ist eine willentlich nicht beeinflussbare muskuläre Fehlfunktion im Mund- und Gesichtsbereich im Sinne der Nr. 2 Satz 4 d) des Abschnitts B VII der Behandlungsrichtlinie (Anschluss an SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 45; entgegen Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER).

    Der Anspruch eines Versicherten auf Versorgung mit implantologischen Leistungen ist nicht deshalb ausgeschlossen, weil Ziel der Behandlung ausschließlich die Wiederherstellung der Kaufunktion durch die Versorgung mit Zahnersatz ist (Anschluss an SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 51; entgegen BSG, Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R; BSG, Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R - und Urteil vom 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R - Rn. 20).

    Dem steht nicht entgegen, dass der Würgereiz über eine Kontraktion der Larynx(= Kehlkopf)- und Pharynx(= Rachen)-Muskulatur ausgelöst wird (so schon SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 45; anders Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; SG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER; alle Entscheidungen im Folgenden zitiert nach juris).

    Dass der extreme Würgereiz vegetativ (unbewusst) eingeleitet wird und wahrscheinlich psychomotorisch verursacht wird, steht somit der Bezeichnung "muskulär" nicht entgegen, da die (Schlund-)Muskulatur an der Pathophysiologie des Würgereflexes maßgeblich beteiligt ist (so schon SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 46).

    Mit dieser Argumentation gestaltet der 1. Senat des BSG allerdings Teile der in der gesetzlichen Regelung vorgesehenen Rechtsfolge (Erbringung als Sachleistung im Rahmen einer medizinischen Gesamtbehandlung) zu einer Anspruchsvoraussetzung um ("wenn' sie im Rahmen einer medizinischen Gesamtbehandlung als Sachleistung zu erbringen sind bzw. notwendiger Teil einer solchen sind; vgl. kritisch hierzu bereits SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 57).

    Indem der Anspruch auf seltene, besonders schwere Fälle begrenzt wurde, wird der Intention Rechnung getragen, nur in zwingend notwendigen Fällen eine implantologische Versorgung zu gewähren (so schon SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 81).

    Eine Rechtfertigung für diese Ungleichbehandlung lässt sich in den Unterschieden der Versichertengruppen nicht ausmachen (vgl. ausführlich hierzu SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 83 ff.).

    Zudem ist sie bei der Auslegung unbestimmter Rechtsbegriffe und bei der Ermessensausübung zu beachten (vgl. etwa BSG, Urteil vom 06.03.2012 - B 1 KR 10/11 R -, Rn. 31; LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 26.09.2012 - L 2 SO 1378/11 -, Rn. 39; SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 94).

    Daher ist die Wendung des § 28 Abs. 2 Satz 9 SGB V, dass die Leistung als Sachleistung im Rahmen einer medizinischen Gesamtbehandlung erbracht wird, nicht dahingehend auszulegen, dass Hauptzweck der Behandlung nicht die Versorgung mit Zahnersatz bzw. die Wiederherstellung der Kaufunktion sein darf (so schon SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 97).

  • BSG, 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R

    Krankenversicherung - Voraussetzung für Anspruch auf zahnimplantologische

    Auszug aus SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14
    Der Anspruch eines Versicherten auf Versorgung mit implantologischen Leistungen ist nicht deshalb ausgeschlossen, weil Ziel der Behandlung ausschließlich die Wiederherstellung der Kaufunktion durch die Versorgung mit Zahnersatz ist (Anschluss an SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 51; entgegen BSG, Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R; BSG, Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R - und Urteil vom 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R - Rn. 20).

    Dem anderslautenden Ansatz des 1. Senates des BSG (zuletzt im Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R - vgl. auch BSG, Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R - und Urteil vom 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R - Rn. 20) vermag sich die Kammer nicht anzuschließen.

    Das BSG geht davon aus, dass implantologische Leistungen, die der Abstützung von Zahnersatz dienen sollen, "im Rahmen einer medizinischen Gesamtbehandlung" nur dann als Sachleistung zu erbringen seien, "wenn sie notwendiger Teil einer medizinischen Gesamtbehandlung' seien (Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R -, Rn. 9) bzw. "wenn sie einschließlich der Suprakonstruktion im Rahmen einer medizinischen Gesamtbehandlung als Sachleistung zu erbringen' seien (BSG, Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R -, Rn. 9).

    Dies folge aus dem Wortlaut der Regelung des § 28 Abs. 2 Satz 9 Halbsatz 2 SGB V, ihrer Entstehungsgeschichte, dem Regelungssystem für Zahnersatz und dem Regelungszweck (BSG, Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R -, Rn. 9 und Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R -, Rn. 14).

    Es ist nicht erkennbar, inwiefern dieser vom BSG zur Begründung seiner Auffassung in Bezug genommenen Beschlussempfehlung entnommen werden könnte, dass Versicherte nicht schon dann Anspruch auf implantologische Leistungen einschließlich der Suprakonstruktion haben sollten, wenn es allein oder auch nur hauptsächlich darum geht, einen Zahnersatz zu ermöglichen, sondern nur dann, wenn darüber hinausgehende Behandlungsziele verfolgt werden (so aber BSG, Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R -, Rn. 11).

  • BSG, 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R

    Krankenversicherung - Einsetzung von Zahnimplantaten auf eigene Kosten -

    Auszug aus SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14
    Der Anspruch eines Versicherten auf Versorgung mit implantologischen Leistungen ist nicht deshalb ausgeschlossen, weil Ziel der Behandlung ausschließlich die Wiederherstellung der Kaufunktion durch die Versorgung mit Zahnersatz ist (Anschluss an SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 51; entgegen BSG, Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R; BSG, Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R - und Urteil vom 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R - Rn. 20).

    Sofern aber ein Versicherter (ohne Implantatversorgung) gänzlich unversorgt und daher zahnlos bleiben müsste, dürfte es sich fraglos um einen hinreichend seltenen und schweren Ausnahmefall handeln (anders BSG, Urteil vom 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R - Rn. 20: "Da der Anspruch auf seltene Ausnahmeindikationen beschränkt bleiben soll, kann er im übrigen nicht schon in all denjenigen Fällen bestehen, in denen Implantate medizinisch geboten sind").

    Dem anderslautenden Ansatz des 1. Senates des BSG (zuletzt im Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R - vgl. auch BSG, Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R - und Urteil vom 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R - Rn. 20) vermag sich die Kammer nicht anzuschließen.

    Eine Grenze ist dann erreicht, wenn sich für seine Ungleichbehandlung kein in angemessenem Verhältnis zu dem Grad der Ungleichbehandlung stehender Rechtfertigungsgrund finden lässt (BSG, Urteil vom 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R unter Berufung auf BVerfG, Beschluss vom 15.03.2000 - 1 BvL 16/96).

    Auch der unterschiedliche Behandlungsbedarf vermag einen sachlichen Rechtfertigungsgrund für die Ungleichbehandlung durch Nichtgewährung von Zahnersatz im Hinblick auf das Diskriminierungsverbot des Art. 3 Abs. 3 Satz 2 GG nicht zu liefern (so aber BSG, Urteil vom 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R -, Rn. 24; dem folgend LSG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 17.07.2014 - L 5 KR 26/14 -, nicht veröffentlicht).

  • BSG, 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R

    Krankenversicherung - Zahnimplantatversorgung in eng geregelten Ausnahmefällen

    Auszug aus SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14
    Der Anspruch eines Versicherten auf Versorgung mit implantologischen Leistungen ist nicht deshalb ausgeschlossen, weil Ziel der Behandlung ausschließlich die Wiederherstellung der Kaufunktion durch die Versorgung mit Zahnersatz ist (Anschluss an SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 51; entgegen BSG, Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R; BSG, Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R - und Urteil vom 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R - Rn. 20).

    Dem anderslautenden Ansatz des 1. Senates des BSG (zuletzt im Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R - vgl. auch BSG, Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R - und Urteil vom 19.06.2001 - B 1 KR 4/00 R - Rn. 20) vermag sich die Kammer nicht anzuschließen.

    Das BSG geht davon aus, dass implantologische Leistungen, die der Abstützung von Zahnersatz dienen sollen, "im Rahmen einer medizinischen Gesamtbehandlung" nur dann als Sachleistung zu erbringen seien, "wenn sie notwendiger Teil einer medizinischen Gesamtbehandlung' seien (Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R -, Rn. 9) bzw. "wenn sie einschließlich der Suprakonstruktion im Rahmen einer medizinischen Gesamtbehandlung als Sachleistung zu erbringen' seien (BSG, Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R -, Rn. 9).

    Dies folge aus dem Wortlaut der Regelung des § 28 Abs. 2 Satz 9 Halbsatz 2 SGB V, ihrer Entstehungsgeschichte, dem Regelungssystem für Zahnersatz und dem Regelungszweck (BSG, Urteil vom 07.05.2013 - B 1 KR 19/12 R -, Rn. 9 und Urteil vom 04.03.2014 - B 1 KR 6/13 R -, Rn. 14).

  • LSG Berlin-Brandenburg, 22.02.2011 - L 9 KR 34/11

    Krankenversicherung - keine Versorgung mit Zahnimplantaten bei fehlender

    Auszug aus SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14
    Ein extremer Würgereiz ist eine willentlich nicht beeinflussbare muskuläre Fehlfunktion im Mund- und Gesichtsbereich im Sinne der Nr. 2 Satz 4 d) des Abschnitts B VII der Behandlungsrichtlinie (Anschluss an SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 45; entgegen Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER).

    Es handele sich bei dem vorliegenden Würgereiz jedoch nicht um eine Ausnahmeindikation nach § 28 Abs. 2 Satz 9 SGB V. Zur Begründung bezieht sich der Gutachter auf einen Beschluss des LSG Berlin-Brandenburg vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER - und einen Beschluss des LSG Nordrhein-Westfalen vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR -.

    Dem steht nicht entgegen, dass der Würgereiz über eine Kontraktion der Larynx(= Kehlkopf)- und Pharynx(= Rachen)-Muskulatur ausgelöst wird (so schon SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 45; anders Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; SG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER; alle Entscheidungen im Folgenden zitiert nach juris).

    Die dem hier gefundenen Ergebnis entgegenstehende, in der Rechtsprechung vertretene Annahme, die Behandlungsrichtlinie sei im Hinblick auf die Ausnahmeindikationen für zahnimplantologische Behandlungen eng auszulegen (vgl. etwa Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; SG Aachen, Urteil vom 01.02.2011 - S 13 KR 235/10; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER), lässt sich nicht überzeugend begründen.

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 16.02.2010 - L 16 B 44/09

    Krankenversicherung

    Auszug aus SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14
    Ein extremer Würgereiz ist eine willentlich nicht beeinflussbare muskuläre Fehlfunktion im Mund- und Gesichtsbereich im Sinne der Nr. 2 Satz 4 d) des Abschnitts B VII der Behandlungsrichtlinie (Anschluss an SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 45; entgegen Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER).

    Es handele sich bei dem vorliegenden Würgereiz jedoch nicht um eine Ausnahmeindikation nach § 28 Abs. 2 Satz 9 SGB V. Zur Begründung bezieht sich der Gutachter auf einen Beschluss des LSG Berlin-Brandenburg vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER - und einen Beschluss des LSG Nordrhein-Westfalen vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR -.

    Dem steht nicht entgegen, dass der Würgereiz über eine Kontraktion der Larynx(= Kehlkopf)- und Pharynx(= Rachen)-Muskulatur ausgelöst wird (so schon SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 45; anders Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; SG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER; alle Entscheidungen im Folgenden zitiert nach juris).

    Die dem hier gefundenen Ergebnis entgegenstehende, in der Rechtsprechung vertretene Annahme, die Behandlungsrichtlinie sei im Hinblick auf die Ausnahmeindikationen für zahnimplantologische Behandlungen eng auszulegen (vgl. etwa Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; SG Aachen, Urteil vom 01.02.2011 - S 13 KR 235/10; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER), lässt sich nicht überzeugend begründen.

  • LSG Hessen, 02.07.2009 - L 1 KR 197/07

    Krankenversicherung - keine Versorgung mit Zahnimplantaten bei Vorliegen eines

    Auszug aus SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14
    Ein extremer Würgereiz ist eine willentlich nicht beeinflussbare muskuläre Fehlfunktion im Mund- und Gesichtsbereich im Sinne der Nr. 2 Satz 4 d) des Abschnitts B VII der Behandlungsrichtlinie (Anschluss an SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 45; entgegen Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER).

    Dem steht nicht entgegen, dass der Würgereiz über eine Kontraktion der Larynx(= Kehlkopf)- und Pharynx(= Rachen)-Muskulatur ausgelöst wird (so schon SG Mainz, Urteil vom 24.09.2013 - S 17 KR 177/12 -, Rn. 45; anders Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; SG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER; alle Entscheidungen im Folgenden zitiert nach juris).

    Die dem hier gefundenen Ergebnis entgegenstehende, in der Rechtsprechung vertretene Annahme, die Behandlungsrichtlinie sei im Hinblick auf die Ausnahmeindikationen für zahnimplantologische Behandlungen eng auszulegen (vgl. etwa Hessisches LSG, Urteil vom 02.07.2009 - L 1 KR 197/07; LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 16.02.2010 - L 16 B 44/09 KR; SG Aachen, Urteil vom 01.02.2011 - S 13 KR 235/10; LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.02.2011 - L 9 KR 34/11 B ER), lässt sich nicht überzeugend begründen.

  • BSG, 02.09.2014 - B 1 KR 12/13 R

    Krankenversicherung - Beschränkung der Zahnersatzversorgung auf Zuschuss -

    Auszug aus SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14
    Im Gesetz wird deshalb von medizinisch (und nicht zahnmedizinisch) notwendiger Versorgung gesprochen' (BSG, Urteil vom 06.10.1999 - B 1 KR 9/99 R -, Rn. 13; mittlerweile gleichlautend zur Beschränkung der Leistung über § 55 SGB V: BSG, Urteil vom 02.09.2014 - B 1 KR 12/13 R -, Rn. 14).

    Darüber hinaus ist die Annahme des BSG, Zahnlosigkeit allein genüge nicht, um eine Entstellung annehmen zu können, wegen der ein Betroffener sich aus dem Leben in der Gemeinschaft zurückzuziehen und zu vereinsamen drohe, sodass die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft gefährdet sei (BSG, Urteil vom 02.09.2014 - B 1 KR 12/13 R -, Rn. 17), abwegig und wird jedenfalls im Fall des Klägers widerlegt.

  • BVerfG, 26.01.1993 - 1 BvL 38/92

    Transsexuelle II

    Auszug aus SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14
    Diese Bindung ist umso enger, je mehr sich die personenbezogenen Merkmale den in Art. 3 Abs. 3 GG genannten annähern und je größer deshalb die Gefahr ist, dass eine an sie anknüpfende Ungleichbehandlung zur Diskriminierung einer Minderheit führt (BVerfG, Beschluss vom 26.01.1993 - 1 BvL 38/92, 1 BvL 40/92, 1 BvL 43/92).

    Überdies sind dem Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers umso engere Grenzen gesetzt, je stärker sich die Ungleichbehandlung von Personen oder Sachverhalten auf die Ausübung grundrechtlich geschützter Freiheiten nachteilig auswirken kann (BVerfG, Beschluss vom 26.01.1993 - 1 BvL 38/92, 1 BvL 40/92, 1 BvL 43/92 m.w.N.).

  • BSG, 19.05.2009 - B 8 SO 32/07 R

    Sozialhilfe - Eingliederungshilfe - Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft -

    Auszug aus SG Speyer, 18.09.2015 - S 19 KR 219/14
    Diese können sich allerdings auch überschneiden (vgl. BSG, Urteil vom 19.05.2009 - B 8 SO 32/07 R -, Rn. 17 zur Abgrenzung bei Hilfsmitteln; LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 12.10.2010 - L 23 SO 257/07 -, Rn. 39, dort zum Anspruch auf eine Brille als Hilfsmittel im Sinne der sozialen Rehabilitation) bzw. beide Aspekte betreffen.

    Dass ein Anspruch nach diesen Kapiteln ggf. dem Grunde nach besteht, reicht nach dem Wortlaut allein nicht aus, um den Leistungsberechtigten i.S. des § 55 SGB IX auf die vorrangigen Leistungen nach den §§ 26 SGB IX, Leistungen der medizinischen Rehabilitation, zu verweisen (BSG, Urteil vom 19.05.2009 - B 8 SO 32/07 R -, Rn. 20).

  • BVerfG, 15.03.2000 - 1 BvL 16/96

    Krankenversicherung der Rentner

  • LSG Baden-Württemberg, 26.09.2012 - L 2 SO 1378/11

    Sozialhilfe - Eingliederungshilfe - Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft -

  • BSG, 06.03.2012 - B 1 KR 10/11 R

    Ein Versicherter hat keinen Anspruch auf Versorgung mit Cialis gegen seine

  • BSG, 06.10.1999 - B 1 KR 9/99 R

    Beschränkung auf Zuschuß zum Zahnersatz auch bei integrierter Gesamtbehandlung

  • LSG Berlin-Brandenburg, 12.10.2010 - L 23 SO 257/07

    Eingliederungshilfe; Brillenreparatur, Leistung der sozialen Rehabilitation;

  • BVerfG, 08.05.2013 - 1 BvL 1/08

    "Landeskinderregelung" im früheren Bremischen Studienkontengesetz ist

  • BVerfG, 23.03.2011 - 2 BvR 882/09

    Zwangsbehandlung im Maßregelvollzug

  • BVerfG, 08.10.1997 - 1 BvR 9/97

    Integrative Beschulung

  • SG Aachen, 01.02.2011 - S 13 KR 235/10

    Contergan-Schädigung keine Ausnahmeindikation für die Übernahme implantologischer

  • SG Hannover, 12.04.2019 - S 89 KR 434/18

    Übernahme der Kosten für eine Versorgung eines Versicherten mit Zahnimplantaten

    Da Implantate fest im Kieferknochen verankert sind und in Verbindung mit einer - noch zu beantragenden - Suprakonstruktion die verlustige Kaufunktion der Zähne ersetzen, handelt es sich um ein Element eines unmittelbaren Behinderungsausgleichs ( vgl. SG Speyer, Urteil vom 18. September 2015 - S 19 KR 219/14, juris, Rn. 66 ).

    Sie wäre auch im Hinblick auf den Gleichbehandlungsgrundsatz in Art. 3 Abs. 1 Grundgesetz ( GG ) und die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention problematisch ( im Ergebnis auch LSG Niedersachsen, Urteil vom 23. Februar 2000 - L 4 KR 217/98, juris, Rn. 26 ff.; LSG Niedersachsen, Urteil vom 22. März 2000 - L 4 KR 102/99, juris, Rn. 19; SG Speyer, Urteil vom 18. September 2015 - S 19 KR 219/14, juris, Rn. 46 ff.; SG Mainz, Urteil vom 24. September 2013 - S 17 KR 177/12, juris, Rn. 49 ff. ).

  • SG Speyer, 18.11.2016 - S 19 KR 329/16

    Krankenversicherung - Kostenerstattung - Genehmigungsfiktion nach § 13 Abs 3a SGB

    Es fallen hierunter bei dem Ziel, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine Behinderung auszugleichen, insbesondere die in § 26 ff. SGB IX geregelten Leistungen (vgl. schon SG Speyer, Urteile vom 18.09.2015 - S 19 KR 219/14 -, Rn. 28 f. und - S 19 KR 509/14 -, Rn. 28; SG Speyer, Urteil vom 20.05.2016 - S 19 KR 350/15 -, Rn. 26 f.; alle Entscheidungen im Folgenden zitiert nach juris).
  • LSG Baden-Württemberg, 28.03.2017 - L 11 KR 3687/16

    Krankenversicherung - zahnärztliche Implantatversorgung - Kostenerstattung -

    Zwar ist die Versorgung mit Implantaten nur in eng begrenzten Ausnahmefällen nach § 28 Abs. 2 Satz 9 SGB V iVm. der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses möglich, jedoch ist sie nicht völlig ausgeschlossen, und es finden sich zudem Entscheidungen, die bei Würgereiz einen Anspruch auf Implantatversorgung zubilligen (SG Mainz, Urt. v. 24.09.2013, S 17 KR 177/12 - juris; SG Speyer, Urt. v. 18.09.2015, S 19 KR 219/14 - juris).
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