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   VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21 A   

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VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21 A (https://dejure.org/2021,45098)
VG Berlin, Entscheidung vom 18.10.2021 - 38 L 594.21 A (https://dejure.org/2021,45098)
VG Berlin, Entscheidung vom 18. Oktober 2021 - 38 L 594.21 A (https://dejure.org/2021,45098)
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (19)

  • VG Berlin, 21.11.2019 - 38 K 170.19

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft: Homo- und Transsexuelle in Georgien

    Auszug aus VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21
    Nach Einschätzung des Gerichts sieht sich die LGBTI+-Gemeinschaft (Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexuell/Transgender und Intersexuell, deutsch: Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell/Transgender und Intersexuell) in Georgien insgesamt einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung durch die georgische Gesellschaft ausgesetzt (dazu Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 170.19 A -, juris Rn. 36-58 sowie Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 148.19 A -, juris Rn. 33-53).

    Wie die Kammer bereits in ihren Entscheidungen vom 21. November 2019 festgestellt hat, sehen sich LGBTI+-Personen in zentralen Lebensbereichen wie dem Berufs- und Arbeitsleben, dem Bildungsbereich und sogar der medizinischen Versorgung häufig mit erheblicher Diskriminierung und daraus resultierenden Zugangshindernissen konfrontiert (ausführlich hierzu VG Berlin, Urteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 170.19 A -, juris Rn. 50 ff. m.N.).

    Insbesondere - aber nicht nur - für HIV-Patienten, zu denen nach der von ihm vorgelegten ärztlichen Bescheinigung vom 11. Juni 2021 auch der Antragsteller zählt, ist der Zugang zu einer adäquaten medizinischen Versorgung aufgrund eines verbreiteten Stigmadenkens des medizinischen Personals sowie Unkenntnis und Unwissen über die spezifischen medizinischen Bedürfnisse von LGBTI+-Personen erschwert (VG Berlin, Urteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 170.19 A -, juris Rn. 51 m.N.).

    Überdies findet die Abneigung gegenüber LGBTI+-Personen auch in der Form von "Hate-Speech" verbreitet Ausdruck in der georgischen Gesellschaft (VG Berlin, Urteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 170.19 A -, juris Rn. 58 m.N.).

    Jedoch bestehen nach Erkenntnislage des Gerichts weiterhin weitreichende und systemische Schutzlücken, da die existierenden gesetzlichen Schutzvorschriften zum Teil überhaupt nicht oder jedenfalls nicht wie vorgesehen angewendet werden (dazu ausführlich das o.g. Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 170.19 A -, juris Rn. 66-79; siehe auch Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 148.19 A -, juris Rn. 57-69).

    Auch fehlt es im gesamten Staatsgebiet an der gebotenen Schutzbereitschaft des Staates (dazu ausführlich Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 170.19 A -, juris Rn. 81; siehe auch Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 148.19 A -, juris Rn. 72; zudem VG Berlin, Urteil vom 9. April 2021 - VG 38 K 141/20 A -, juris Rn. 51 f.).

  • VG Berlin, 21.11.2019 - 38 K 148.19

    Abschiebungsverbot: Behandlung Homosexueller in Georgien

    Auszug aus VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21
    Nach Einschätzung des Gerichts sieht sich die LGBTI+-Gemeinschaft (Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexuell/Transgender und Intersexuell, deutsch: Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell/Transgender und Intersexuell) in Georgien insgesamt einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung durch die georgische Gesellschaft ausgesetzt (dazu Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 170.19 A -, juris Rn. 36-58 sowie Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 148.19 A -, juris Rn. 33-53).

    Jedoch bestehen nach Erkenntnislage des Gerichts weiterhin weitreichende und systemische Schutzlücken, da die existierenden gesetzlichen Schutzvorschriften zum Teil überhaupt nicht oder jedenfalls nicht wie vorgesehen angewendet werden (dazu ausführlich das o.g. Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 170.19 A -, juris Rn. 66-79; siehe auch Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 148.19 A -, juris Rn. 57-69).

    Auch fehlt es im gesamten Staatsgebiet an der gebotenen Schutzbereitschaft des Staates (dazu ausführlich Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 170.19 A -, juris Rn. 81; siehe auch Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 148.19 A -, juris Rn. 72; zudem VG Berlin, Urteil vom 9. April 2021 - VG 38 K 141/20 A -, juris Rn. 51 f.).

  • EGMR, 12.05.2015 - 73235/12

    IDENTOBA AND OTHERS v. GEORGIA

    Auszug aus VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21
    Eine erniedrigende Behandlung im Sinne der Vorschrift kann auch dann vorliegen, wenn sie (ohne die physische Integrität zu berühren) in den betreffenden Personen in entwürdigender Weise Ängste, seelische Qualen oder das Gefühl von Minderwertigkeit auslöst (EGMR, Urteil vom 12. Mai 2015, - 73235/12 -, Identoba u.a. v. Georgia, Tz. 65).

    Vielmehr mag es sein, dass der georgische Staat ein Interesse daran hat, Verbesserungen des Schutzes sexueller Minderheiten in plakativer Form belegen zu können (vgl. hierzu OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 17. August 2020 - OVG 12 N 8/20 -, S. 4 f.), nachdem er in der Vergangenheit eine Verurteilung durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte im Hinblick auf den Schutz der hier betroffenen Personengruppe hinnehmen musste (EGMR, Urteil vom 12. Mai 2015, - 73235/12 -, Identoba u.a. v. Georgia).

  • BVerwG, 13.02.2019 - 1 B 2.19

    Kriterien einer unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung i.S. des § 60 Abs.

    Auszug aus VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21
    Dabei ist nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte darauf abzustellen, ob es ernsthafte und stichhaltige Gründe dafür gibt, dass der Ausländer im Falle seiner Abschiebung tatsächlich Gefahr ("real risk") läuft, im Aufnahmestaat, im vorliegenden Fall also im Herkunftsland Georgien, einer Art. 3 EMRK widersprechenden Behandlung ausgesetzt zu sein; dies entspricht dem Maßstab der beachtlichen Wahrscheinlichkeit (dazu und zum Folgenden BVerwG, Beschluss vom 13. Februar 2019 - BVerwG 1 B 2/19 -, juris Rn. 6 m.w.N. auch zur Rspr. des EGMR).

    Ferner ist zu beachten, dass ein gewisser Grad an Mutmaßung dem präventiven Schutzzweck des Art. 3 EMRK immanent ist, weshalb kein eindeutiger, über alle Zweifel erhabener Beweis verlangt werden kann, dass der Betroffene im Falle seiner Rückkehr einer Art. 3 EMRK widersprechenden Behandlung ausgesetzt wäre (zum Ganzen siehe BVerwG, Beschluss vom 13. Februar 2019 - BVerwG 1 B 2/19 -, juris Rn. 6 m.w.N. auch zur Rspr. des EGMR).

  • VG Potsdam, 16.07.2021 - 2 K 3159/18

    Georgien: Klage abgewiesen; keine Gruppenverfolgung homosexueller Männer in

    Auszug aus VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21
    Soweit darüber hinaus auch Entscheidungen jüngeren Datums zu dem Ergebnis gelangen, dass sich die LGBTI+-Gemeinschaft nicht insgesamt einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung durch die georgische Gesellschaft ausgesetzt sehe (so etwa VG Hamburg, Urteil vom 17. September 2020, - 17 A 5630/19 -, juris; VG Potsdam, Urteil vom 16. Juni 2021, - VG 2 K 2725/20.A -, juris; VG Potsdam, Urteil vom 16. Juli 2021, - VG 2 K 3159/18.A, juris), vermag der Einzelrichter dieser Einschätzung nicht zu folgen.

    Es brauche lediglich noch etwas Zeit, bis die eingeleiteten staatlichen Schritte vollumfänglich in allen Lebensbereichen griffen (etwa VG Hannover, Urteil vom 18. Februar 2015 - 1 A 109/13 -, juris, S. 9, 11, 11f.; ähnlich VG Chemnitz, Urteil vom 1. November 2017 - 1 K 3325/16.A -, juris, S. 15; VG Berlin, Urteil vom 29. August 2019 - VG 31 K 597.17 A -, S. 5 f.; VG Potsdam, Urteil vom 16. Juli 2021, - VG 2 K 3159/18.A, juris S. 16).

  • VG Hamburg, 17.09.2020 - 17 A 5630/19
    Auszug aus VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21
    Soweit darüber hinaus auch Entscheidungen jüngeren Datums zu dem Ergebnis gelangen, dass sich die LGBTI+-Gemeinschaft nicht insgesamt einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung durch die georgische Gesellschaft ausgesetzt sehe (so etwa VG Hamburg, Urteil vom 17. September 2020, - 17 A 5630/19 -, juris; VG Potsdam, Urteil vom 16. Juni 2021, - VG 2 K 2725/20.A -, juris; VG Potsdam, Urteil vom 16. Juli 2021, - VG 2 K 3159/18.A, juris), vermag der Einzelrichter dieser Einschätzung nicht zu folgen.

    So geht das Verwaltungsgericht Hamburg in einer Entscheidung vom September 2020 von einer ausreichenden Schutzbereitschaft des georgischen Staates aus (VG Hamburg, Urteil vom 17. September 2020, - 17 A 5630/19 -, juris S. 13 ff.; tendenziell a.A., aber letztlich offen VG Ansbach, Gerichtsbescheid vom 15. Januar 2018 - An 4 K 17.33046 -, juris Rn. 25, 31).

  • VG Potsdam, 16.06.2021 - 2 K 2725/20
    Auszug aus VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21
    Soweit darüber hinaus auch Entscheidungen jüngeren Datums zu dem Ergebnis gelangen, dass sich die LGBTI+-Gemeinschaft nicht insgesamt einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung durch die georgische Gesellschaft ausgesetzt sehe (so etwa VG Hamburg, Urteil vom 17. September 2020, - 17 A 5630/19 -, juris; VG Potsdam, Urteil vom 16. Juni 2021, - VG 2 K 2725/20.A -, juris; VG Potsdam, Urteil vom 16. Juli 2021, - VG 2 K 3159/18.A, juris), vermag der Einzelrichter dieser Einschätzung nicht zu folgen.

    Ebenso wenig führt die Herausbildung einer aktiven und über die Landesgrenzen bekannten LGBTI+-Szene in Tiflis dazu, dass LGBTI+-Personen nicht mehr mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit eine Verletzung ihrer Rechte aus Art. 3 EMRK zu erwarten hätten (in diese Richtung aber VG Potsdam, Urteil vom 16. Juni 2021, - VG 2 K 2725/20.A -, juris S. 10).

  • VG Berlin, 03.02.2022 - 38 K 595.21

    Georgien: Keine Verfolgung Transsexueller; Staatlicher Schutz; Inländische

    Auszug aus VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21
    Die aufschiebende Wirkung der Klage VG 38 K 595/21 A gegen die Abschiebungsandrohung im Bescheid des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge vom 29. Juli 2021 wird angeordnet.

    die aufschiebende Wirkung der Klage VG 38 K 595/21 A gegen die Abschiebungsandrohung im Bescheid des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge vom 29. Juli 2021 anzuordnen,.

  • VG Berlin, 09.04.2021 - 38 K 141.20

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft

    Auszug aus VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21
    Auch fehlt es im gesamten Staatsgebiet an der gebotenen Schutzbereitschaft des Staates (dazu ausführlich Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 170.19 A -, juris Rn. 81; siehe auch Kammerurteil vom 21. November 2019 - VG 38 K 148.19 A -, juris Rn. 72; zudem VG Berlin, Urteil vom 9. April 2021 - VG 38 K 141/20 A -, juris Rn. 51 f.).
  • VG Potsdam, 13.06.2018 - 6 K 268/16

    Russische Föderation, Russland, homosexuell, LSBTI, Flüchtlingsschutz, sexuelle

    Auszug aus VG Berlin, 18.10.2021 - 38 L 594.21
    Auch das Fortbestehen vereinzelter Verfolgungshandlungen und damit gewisse Schutzlücken schließen die Wirksamkeit des Schutzes nicht grundsätzlich aus (VG Potsdam, Urteil vom 13. Juni 2018 - VG 6 K 268/16.A -, juris, S. 10 m.w.N.).
  • VG Ansbach, 15.01.2018 - AN 4 K 17.33046

    Asylverfahren - Transsexualität in Georgien

  • VG Hannover, 18.02.2015 - 1 A 109/13

    Georgien, homosexuell, soziale Gruppe, Gruppenverfolgung, Diskriminierung,

  • VGH Bayern, 23.11.2017 - 9 ZB 17.30302

    Erfolgloser Berufungszulassungsantrag eines Staatsangehörigen aus Sierra Leone

  • VG Chemnitz, 01.11.2017 - 1 K 3325/16

    Georgien: Keine Gruppenverfolgung Homosexueller, interner Schutz und inländische

  • VG Bayreuth, 23.04.2019 - B 1 K 17.32627

    Kein Anspruch auf Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft oder subsidiären

  • BVerwG, 08.08.2018 - 1 B 25.18

    Abschiebungsverbot; Bulgarien; Extremgefahr; Flüchtlinge; Lebensverhältnisse;

  • VG Trier, 22.06.2018 - 1 K 1063/18

    Ausreichender Schutz vor Übergriffen nichtstaatlicher Akteure gegen Homosexuelle

  • EGMR, 13.12.2016 - 41738/10

    Ausweisung, Krankheit, Sperrwirkung, Einreise- und Aufenthaltsverbot, Straftat,

  • BVerfG, 14.05.1996 - 2 BvR 1516/93

    Flughafenverfahren

  • VG Berlin, 03.02.2022 - 38 K 595.21
    Aufgrund dessen war in dem parallel geführten Eilverfahren des Klägers noch davon auszugehen, dass der Kläger tatsächlich homosexuell ist (vgl. hierzu VG Berlin, Beschluss vom 18. Oktober 2021, - VG 38 L 594/21 A -, juris Rn. 9 f.).

    Denn im Beschluss des Eilverfahrens wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die abschließende Beurteilung der Glaubhaftigkeit seiner entsprechenden Angaben dem Hauptsacheverfahren vorbehalten bleibe (VG Berlin, Beschluss vom 18. Oktober 2021, - VG 38 L 594/21 A -, juris Rn. 10).

    Zwar sieht sich die LGBTIQ+-Gemeinschaft nach der Überzeugung des erkennenden Einzelrichters in Georgien insgesamt einer gegen Art. 3 EMRK verstoßenden Behandlung durch die georgische Gesellschaft ausgesetzt (vgl. hierzu VG Berlin, Beschluss vom 18. Oktober 2021 - VG 38 L 594/21 A -, juris Rn. 11 ff. m.N.).

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