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   VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15.A   

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VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15.A (https://dejure.org/2016,34790)
VG Düsseldorf, Entscheidung vom 21.10.2016 - 17 K 7566/15.A (https://dejure.org/2016,34790)
VG Düsseldorf, Entscheidung vom 21. Oktober 2016 - 17 K 7566/15.A (https://dejure.org/2016,34790)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • openjur.de
  • NRWE (Rechtsprechungsdatenbank NRW)
  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Gemeinsames Verfahren für die Zuerkennung und Aberkennung des internationalen Schutzes; Anhaltspunkt für die Beurteilung der Angemessenheit der Frist bzw. eines zureichenden Grundes bei einer Untätigkeitsklage

  • ra.de
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • nrw.de (Pressemitteilung)

    Untätigkeitsklagen syrischer Asylbewerber teilweise erfolgreich: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge muss über Asylanträge entscheiden.

  • lto.de (Kurzinformation)

    Asylrecht: Untätigkeitsklagen: In 15 Monaten muss entschieden werden

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (17)

  • BVerwG, 10.02.1998 - 9 C 28.97

    Verwaltungsprozeßrecht; Verwaltungsverfahrensrecht; Asylverfahrensrecht - Pflicht

    Auszug aus VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15
    Vielmehr hat es die notwendigen Prüfungen und Feststellungen selbst vorzunehmen und sodann abschließend in der Sache zu entscheiden, vgl. BVerwG, Urteil vom 6. Juli 1998 - 9 C 45.97 -, juris Rn. 10; BVerwG, Urteil vom 10. Februar 1998 - 9 C 28.97 -, juris Rn. 9; BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 14.

    Dieser Grundsatz findet auch im Asylverfahren Anwendung, nicht zuletzt wegen der gebotenen und aus Art. 16a GG, §§ 3, 4 AsylG und § 60 Abs. 5 und Abs. 7 Satz 1 AufenthG folgenden gebundenen Entscheidung über den Asylantrag, vgl. BVerwG, Urteil vom 10. Februar 1998 - 9 C 28.97 -, juris Rn. 11.

    Der Prozessordnung lässt sich in § 113 Abs. 3 VwGO - unabhängig davon, ob die Vorschrift auf Anfechtungsklagen beschränkt ist - jedenfalls der allgemeine Rechtsgedanke entnehmen, die Verwaltungsgerichte müssten auch bei der Kontrolle eines rechtlich gebundenen Verwaltungsaktes nicht in jedem Falle selbst die Spruchreife herbeiführen, sondern bei erheblichen Aufklärungsdefiziten zunächst der Behörde Gelegenheit geben können, eine den Streitstoff erschöpfende Sachentscheidung zu treffen, vgl. für den Fall der Verfahrenseinstellung nach den §§ 32, 33 AsylVfG a.F. eine Ausnahme annehmend: BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 14 m.w.N.; in diese Richtung auch zuletzt OVG NRW, Beschluss vom 30. Dezember 2015 - 5 A 2202/15.A -, juris Rn. 11, 15; eine solche ablehnend für das Asylfolgeverfahren nach § 71 AsylVfG a.F.: BVerwG, Urteil vom 10. Februar 1998 - 9 C 28.97 -, juris Rn. 10 ff.

    Ob Entsprechendes auch für das Asylfolgeverfahren gilt, bedarf keiner Entscheidung, wohl zu Recht aber verneinend BVerwG, Urteil vom 10. Februar 1998 - 9 C 28.97 -, juris Rn. 10 ff.

    Vor dem Hintergrund der Sicherung dieser Verfahrensgarantien treten Aspekte einer möglichen Beschleunigung des Asylverfahrens im Falle eines gerichtlichen Durchentscheidens zurück, dazu BVerwG, Urteil vom 10. Februar 1998 - 9 C 28.97 -, juris Rn. 11.

    Hier ist in der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts anerkannt, es bestehe eine Pflicht des Gerichts, die Streitsache spruchreif zu machen und durchzuentscheiden, vgl. BVerwG, Urteil vom 10. Februar 1998 - 9 C 28.97 -, juris Rn. 9 ff.

  • BVerwG, 07.03.1995 - 9 C 264.94

    Anforderungen an die Durchführung einer Anfechtungsklage gegen eine

    Auszug aus VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15
    Vielmehr hat es die notwendigen Prüfungen und Feststellungen selbst vorzunehmen und sodann abschließend in der Sache zu entscheiden, vgl. BVerwG, Urteil vom 6. Juli 1998 - 9 C 45.97 -, juris Rn. 10; BVerwG, Urteil vom 10. Februar 1998 - 9 C 28.97 -, juris Rn. 9; BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 14.

    Der Prozessordnung lässt sich in § 113 Abs. 3 VwGO - unabhängig davon, ob die Vorschrift auf Anfechtungsklagen beschränkt ist - jedenfalls der allgemeine Rechtsgedanke entnehmen, die Verwaltungsgerichte müssten auch bei der Kontrolle eines rechtlich gebundenen Verwaltungsaktes nicht in jedem Falle selbst die Spruchreife herbeiführen, sondern bei erheblichen Aufklärungsdefiziten zunächst der Behörde Gelegenheit geben können, eine den Streitstoff erschöpfende Sachentscheidung zu treffen, vgl. für den Fall der Verfahrenseinstellung nach den §§ 32, 33 AsylVfG a.F. eine Ausnahme annehmend: BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 14 m.w.N.; in diese Richtung auch zuletzt OVG NRW, Beschluss vom 30. Dezember 2015 - 5 A 2202/15.A -, juris Rn. 11, 15; eine solche ablehnend für das Asylfolgeverfahren nach § 71 AsylVfG a.F.: BVerwG, Urteil vom 10. Februar 1998 - 9 C 28.97 -, juris Rn. 10 ff.

    Bei einer nach §§ 32, 33 AsylG zu Unrecht unterbliebenen Sachentscheidung gilt regelmäßig dasselbe, vgl. BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 17.

    Hiermit würde es die gem. Art. 20 Abs. 2 GG verfassungsrechtlich der Exekutive und gem. § 5 AsylG einfachgesetzlich dem Bundesamt zugewiesene Aufgabe der Vollziehung des Asylgesetzes, mithin der Sache nach exekutivische Tätigkeiten, wahrnehmen und nicht lediglich eine bereits vom Bundesamt getroffene Sachentscheidung im Rahmen der Rechtsprechungstätigkeit überprüfen, vgl. BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 15; VG Gelsenkirchen, Gerichtsbescheid vom 22. Juli 2015 - 1a K 5125/14.A -, juris Rn. 47; zu § 27a AsylVfG a.F. VG Düsseldorf, Urteil vom 23. April 2013 - 17 K 4548/12.A -, juris Rn. 19 m.w.N.

    Im Übrigen ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung für Entscheidungen des Bundesamtes über die Einstellung des Asylverfahrens nach den §§ 32, 33 AsylG anerkannt, dass es keiner auf ein Durchentscheiden über den Asylantrag gerichteten Verpflichtungsklage bedarf, die Sache folglich nicht durch die Gerichte spruchreif zu machen ist, vgl. BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 15 ff. OVG NRW, Beschluss vom 30. Dezember 2015 - 5 A 2202/15.A -, juris Rn. 11 ff.; die Rechtsprechung des BVerwG, Urteil vom 27. Oktober 2015 - 1 C 32.14 -, juris Rn. 14 zu § 27a AsylG dürfte aufgrund der klaren Differenzierung in den Dublin-Verordnungen zwischen Zuständigkeitsbestimmung und materieller Prüfung des Asylbegehrens und der Zäsur durch eine Ausübung des Selbsteintrittsrechts nicht ohne Weiteres übertragbar sein.

  • VG Osnabrück, 14.10.2015 - 5 A 390/15

    Angemessene Frist; Arbeitsüberlastung; Asylerstantrag; Durchentscheiden;

    Auszug aus VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15
    bb) Ob die gesetzliche Mindestfrist in § 75 Satz 2 VwGO durch die asylverfahrensrechtliche Regelung des 24 Abs. 4 AsylG, nach der das Bundesamt dem Ausländer auf Antrag mitzuteilen hat, bis wann voraussichtlich über seinen Asylantrag entschieden wird, sofern eine Entscheidung über diesen nicht innerhalb von sechs Monaten ergangen ist, modifiziert oder verlängert wird, vgl. hierzu VG Gelsenkirchen, Gerichtsbescheid vom 22. Juli 2015 - 1a K 5125/14.A -, juris Rn. 13; VG Hannover, Beschluss vom 11. Januar 2016 - 7 A 5037/15 -, juris Rn. 14; VG München, Urteil vom 8. Februar 2016 - M 24 K 15.31419 -, juris Rn. 27; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 17ff., 21 ff.; VG Regensburg, Beschluss vom 6. Juli 2015 - RN 1 K 15.31185 -, juris Rn. 9f., bedarf keiner Entscheidung, weil über den Asylantrag des Klägers vom 9. April 2015 auch binnen dieses Zeitraums nicht entschieden worden ist.

    Nach Ablauf von 15 Monaten kommt es insbesondere auf die unter dem Gesichtspunkt des zureichenden Grundes für die Verzögerungen i.S.d. § 75 Satz 1 VwGO diskutierte Frage, ob eine permanente Überlastung der Beklagten gegeben ist oder nur eine vorübergehende (kurzfristige besondere Geschäftsbelastung) nicht mehr an, vgl. dazu VG Düsseldorf, Urteil vom 30. Oktober 2014 - 24 K 992/14.A -, juris Rn. 17 ff.; VG Gelsenkirchen, Gerichtsbescheid vom 22. Juli 2015 - 1a K 5125/14.A -, juris Rn. 22; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 33 ff.; VG Gießen, Beschluss vom 11. Mai 2015 - 6 K 1663/15-Gl.A -, juris; Brenner, in: Sodan/Ziekow, VwGO, 4. Aufl. 2014, § 75 Rn. 52; Kopp/Schenke, VwGO, 20. Aufl. 2014, § 75 Rn. 13.

    Dies ist im gerichtlichen Verfahren aufgrund des verfassungsrechtlichen Instituts des gesetzlichen Richters gem. Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG ebenfalls nicht gewährleistet, vgl. VG München, Urteil vom 8. Februar 2016 - M 24 K 15.31419 -, juris Rn. 23; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 53.

    Das erkennende Gericht hält eine Frist für die Entscheidung über das Asylbegehren von drei Monaten ab Rechtskraft des Urteils für angemessen, vgl. ebenso VG München, Urteil vom 8. Februar 2016 - M 24 K 15.31419 -, juris Rn. 34 ff.; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 42.

  • VG München, 08.02.2016 - M 24 K 15.31419

    Untätigkeitsklage auf Entscheidung über einen Asylantrag

    Auszug aus VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15
    bb) Ob die gesetzliche Mindestfrist in § 75 Satz 2 VwGO durch die asylverfahrensrechtliche Regelung des 24 Abs. 4 AsylG, nach der das Bundesamt dem Ausländer auf Antrag mitzuteilen hat, bis wann voraussichtlich über seinen Asylantrag entschieden wird, sofern eine Entscheidung über diesen nicht innerhalb von sechs Monaten ergangen ist, modifiziert oder verlängert wird, vgl. hierzu VG Gelsenkirchen, Gerichtsbescheid vom 22. Juli 2015 - 1a K 5125/14.A -, juris Rn. 13; VG Hannover, Beschluss vom 11. Januar 2016 - 7 A 5037/15 -, juris Rn. 14; VG München, Urteil vom 8. Februar 2016 - M 24 K 15.31419 -, juris Rn. 27; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 17ff., 21 ff.; VG Regensburg, Beschluss vom 6. Juli 2015 - RN 1 K 15.31185 -, juris Rn. 9f., bedarf keiner Entscheidung, weil über den Asylantrag des Klägers vom 9. April 2015 auch binnen dieses Zeitraums nicht entschieden worden ist.

    Dies ist im gerichtlichen Verfahren aufgrund des verfassungsrechtlichen Instituts des gesetzlichen Richters gem. Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG ebenfalls nicht gewährleistet, vgl. VG München, Urteil vom 8. Februar 2016 - M 24 K 15.31419 -, juris Rn. 23; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 53.

    Das erkennende Gericht hält eine Frist für die Entscheidung über das Asylbegehren von drei Monaten ab Rechtskraft des Urteils für angemessen, vgl. ebenso VG München, Urteil vom 8. Februar 2016 - M 24 K 15.31419 -, juris Rn. 34 ff.; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 42.

  • VG Gelsenkirchen, 22.07.2015 - 1a K 5125/14

    Gerichtsbescheid; Asyl; Asylantrag; Flüchtlingseigenschaft; Nichtbescheidung;

    Auszug aus VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15
    bb) Ob die gesetzliche Mindestfrist in § 75 Satz 2 VwGO durch die asylverfahrensrechtliche Regelung des 24 Abs. 4 AsylG, nach der das Bundesamt dem Ausländer auf Antrag mitzuteilen hat, bis wann voraussichtlich über seinen Asylantrag entschieden wird, sofern eine Entscheidung über diesen nicht innerhalb von sechs Monaten ergangen ist, modifiziert oder verlängert wird, vgl. hierzu VG Gelsenkirchen, Gerichtsbescheid vom 22. Juli 2015 - 1a K 5125/14.A -, juris Rn. 13; VG Hannover, Beschluss vom 11. Januar 2016 - 7 A 5037/15 -, juris Rn. 14; VG München, Urteil vom 8. Februar 2016 - M 24 K 15.31419 -, juris Rn. 27; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 17ff., 21 ff.; VG Regensburg, Beschluss vom 6. Juli 2015 - RN 1 K 15.31185 -, juris Rn. 9f., bedarf keiner Entscheidung, weil über den Asylantrag des Klägers vom 9. April 2015 auch binnen dieses Zeitraums nicht entschieden worden ist.

    Nach Ablauf von 15 Monaten kommt es insbesondere auf die unter dem Gesichtspunkt des zureichenden Grundes für die Verzögerungen i.S.d. § 75 Satz 1 VwGO diskutierte Frage, ob eine permanente Überlastung der Beklagten gegeben ist oder nur eine vorübergehende (kurzfristige besondere Geschäftsbelastung) nicht mehr an, vgl. dazu VG Düsseldorf, Urteil vom 30. Oktober 2014 - 24 K 992/14.A -, juris Rn. 17 ff.; VG Gelsenkirchen, Gerichtsbescheid vom 22. Juli 2015 - 1a K 5125/14.A -, juris Rn. 22; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 33 ff.; VG Gießen, Beschluss vom 11. Mai 2015 - 6 K 1663/15-Gl.A -, juris; Brenner, in: Sodan/Ziekow, VwGO, 4. Aufl. 2014, § 75 Rn. 52; Kopp/Schenke, VwGO, 20. Aufl. 2014, § 75 Rn. 13.

    Hiermit würde es die gem. Art. 20 Abs. 2 GG verfassungsrechtlich der Exekutive und gem. § 5 AsylG einfachgesetzlich dem Bundesamt zugewiesene Aufgabe der Vollziehung des Asylgesetzes, mithin der Sache nach exekutivische Tätigkeiten, wahrnehmen und nicht lediglich eine bereits vom Bundesamt getroffene Sachentscheidung im Rahmen der Rechtsprechungstätigkeit überprüfen, vgl. BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 15; VG Gelsenkirchen, Gerichtsbescheid vom 22. Juli 2015 - 1a K 5125/14.A -, juris Rn. 47; zu § 27a AsylVfG a.F. VG Düsseldorf, Urteil vom 23. April 2013 - 17 K 4548/12.A -, juris Rn. 19 m.w.N.

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 30.12.2015 - 5 A 2202/15

    Zuständigkeit eines anderen Mitgliedstaates der EU zur Durchführung des

    Auszug aus VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15
    Der Prozessordnung lässt sich in § 113 Abs. 3 VwGO - unabhängig davon, ob die Vorschrift auf Anfechtungsklagen beschränkt ist - jedenfalls der allgemeine Rechtsgedanke entnehmen, die Verwaltungsgerichte müssten auch bei der Kontrolle eines rechtlich gebundenen Verwaltungsaktes nicht in jedem Falle selbst die Spruchreife herbeiführen, sondern bei erheblichen Aufklärungsdefiziten zunächst der Behörde Gelegenheit geben können, eine den Streitstoff erschöpfende Sachentscheidung zu treffen, vgl. für den Fall der Verfahrenseinstellung nach den §§ 32, 33 AsylVfG a.F. eine Ausnahme annehmend: BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 14 m.w.N.; in diese Richtung auch zuletzt OVG NRW, Beschluss vom 30. Dezember 2015 - 5 A 2202/15.A -, juris Rn. 11, 15; eine solche ablehnend für das Asylfolgeverfahren nach § 71 AsylVfG a.F.: BVerwG, Urteil vom 10. Februar 1998 - 9 C 28.97 -, juris Rn. 10 ff.

    Im Übrigen ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung für Entscheidungen des Bundesamtes über die Einstellung des Asylverfahrens nach den §§ 32, 33 AsylG anerkannt, dass es keiner auf ein Durchentscheiden über den Asylantrag gerichteten Verpflichtungsklage bedarf, die Sache folglich nicht durch die Gerichte spruchreif zu machen ist, vgl. BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 15 ff. OVG NRW, Beschluss vom 30. Dezember 2015 - 5 A 2202/15.A -, juris Rn. 11 ff.; die Rechtsprechung des BVerwG, Urteil vom 27. Oktober 2015 - 1 C 32.14 -, juris Rn. 14 zu § 27a AsylG dürfte aufgrund der klaren Differenzierung in den Dublin-Verordnungen zwischen Zuständigkeitsbestimmung und materieller Prüfung des Asylbegehrens und der Zäsur durch eine Ausübung des Selbsteintrittsrechts nicht ohne Weiteres übertragbar sein.

  • VG Hannover, 11.01.2016 - 7 A 5037/15

    Asylantrag; Bescheidung; Dolmetscher; Grund; Identität; Untätigkeitsklage;

    Auszug aus VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15
    bb) Ob die gesetzliche Mindestfrist in § 75 Satz 2 VwGO durch die asylverfahrensrechtliche Regelung des 24 Abs. 4 AsylG, nach der das Bundesamt dem Ausländer auf Antrag mitzuteilen hat, bis wann voraussichtlich über seinen Asylantrag entschieden wird, sofern eine Entscheidung über diesen nicht innerhalb von sechs Monaten ergangen ist, modifiziert oder verlängert wird, vgl. hierzu VG Gelsenkirchen, Gerichtsbescheid vom 22. Juli 2015 - 1a K 5125/14.A -, juris Rn. 13; VG Hannover, Beschluss vom 11. Januar 2016 - 7 A 5037/15 -, juris Rn. 14; VG München, Urteil vom 8. Februar 2016 - M 24 K 15.31419 -, juris Rn. 27; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 17ff., 21 ff.; VG Regensburg, Beschluss vom 6. Juli 2015 - RN 1 K 15.31185 -, juris Rn. 9f., bedarf keiner Entscheidung, weil über den Asylantrag des Klägers vom 9. April 2015 auch binnen dieses Zeitraums nicht entschieden worden ist.

    16/5065, S. 216; VGH BW, Urteil vom 1. Dezember 2015 - A 11 S 490/15 -, juris; VG Hannover, Beschluss vom 11. Januar 2016 - 7 A 5037/15 -, juris Rn. 14 m.w.N.; Marx, AsylVfG, 8. Aufl. 2014, § 24 Rn. 33.

  • BVerwG, 27.10.2015 - 1 C 32.14

    Abschiebung; Abschiebungsanordnung; Anfechtungsklage; Asylantrag; Aufnahme;

    Auszug aus VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15
    Im Übrigen ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung für Entscheidungen des Bundesamtes über die Einstellung des Asylverfahrens nach den §§ 32, 33 AsylG anerkannt, dass es keiner auf ein Durchentscheiden über den Asylantrag gerichteten Verpflichtungsklage bedarf, die Sache folglich nicht durch die Gerichte spruchreif zu machen ist, vgl. BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 15 ff. OVG NRW, Beschluss vom 30. Dezember 2015 - 5 A 2202/15.A -, juris Rn. 11 ff.; die Rechtsprechung des BVerwG, Urteil vom 27. Oktober 2015 - 1 C 32.14 -, juris Rn. 14 zu § 27a AsylG dürfte aufgrund der klaren Differenzierung in den Dublin-Verordnungen zwischen Zuständigkeitsbestimmung und materieller Prüfung des Asylbegehrens und der Zäsur durch eine Ausübung des Selbsteintrittsrechts nicht ohne Weiteres übertragbar sein.
  • VG Düsseldorf, 30.10.2014 - 24 K 992/14

    Untätigkeitsklage; Geschäftsbelastung; zureichender Grund; Bundesamt;

    Auszug aus VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15
    Nach Ablauf von 15 Monaten kommt es insbesondere auf die unter dem Gesichtspunkt des zureichenden Grundes für die Verzögerungen i.S.d. § 75 Satz 1 VwGO diskutierte Frage, ob eine permanente Überlastung der Beklagten gegeben ist oder nur eine vorübergehende (kurzfristige besondere Geschäftsbelastung) nicht mehr an, vgl. dazu VG Düsseldorf, Urteil vom 30. Oktober 2014 - 24 K 992/14.A -, juris Rn. 17 ff.; VG Gelsenkirchen, Gerichtsbescheid vom 22. Juli 2015 - 1a K 5125/14.A -, juris Rn. 22; VG Osnabrück, Urteil vom 14. Oktober 2015 - 5 A 390/15 -, juris Rn. 33 ff.; VG Gießen, Beschluss vom 11. Mai 2015 - 6 K 1663/15-Gl.A -, juris; Brenner, in: Sodan/Ziekow, VwGO, 4. Aufl. 2014, § 75 Rn. 52; Kopp/Schenke, VwGO, 20. Aufl. 2014, § 75 Rn. 13.
  • VG Düsseldorf, 23.04.2013 - 17 K 4548/12

    Dublin II VO; Selbsteintrittsrecht; systemische Mängel; Italien; besonders

    Auszug aus VG Düsseldorf, 21.10.2016 - 17 K 7566/15
    Hiermit würde es die gem. Art. 20 Abs. 2 GG verfassungsrechtlich der Exekutive und gem. § 5 AsylG einfachgesetzlich dem Bundesamt zugewiesene Aufgabe der Vollziehung des Asylgesetzes, mithin der Sache nach exekutivische Tätigkeiten, wahrnehmen und nicht lediglich eine bereits vom Bundesamt getroffene Sachentscheidung im Rahmen der Rechtsprechungstätigkeit überprüfen, vgl. BVerwG, Urteil vom 7. März 1995 - 9 C 264.94 -, juris Rn. 15; VG Gelsenkirchen, Gerichtsbescheid vom 22. Juli 2015 - 1a K 5125/14.A -, juris Rn. 47; zu § 27a AsylVfG a.F. VG Düsseldorf, Urteil vom 23. April 2013 - 17 K 4548/12.A -, juris Rn. 19 m.w.N.
  • VG Dresden, 13.02.2015 - A 2 K 3601/14
  • BVerwG, 23.03.1973 - IV C 2.71

    Durchführung des Widerspruchsverfahrens - Genehmigung für das Aufstellen von

  • BVerwG, 31.08.1995 - 5 C 11.94

    Sozialhilfe - Deutsche im Ausland - Gewöhnlicher Aufenthalt - Untätigkeitsklage -

  • VG Regensburg, 06.07.2015 - RN 1 K 15.31185

    Bei einer Untätigkeitsklage, § 75 VwGO, ist die angemessene Frist zur Bearbeitung

  • BVerfG, 13.03.1993 - 2 BvR 1988/92

    Maßstäbe für die Beurteilung der Beachtlichkeit eines Asylfolgeantrags sowie die

  • VGH Baden-Württemberg, 01.12.2015 - A 11 S 490/15

    Anspruch auf Auskunft, wann mit einer Entscheidung des Asylantrags zu rechnen ist

  • BVerwG, 06.07.1998 - 9 C 45.97

    Verwaltungsprozeßrecht - Verpflichtungsklage; Pflicht zur Herbeiführung der

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