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VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09 |
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- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Erteilung einer wasserrechtlichen Genehmigung für einen Bootssteg und Badesteg unter Berücksichtigung der Bedeutung der Flachwasserzone für die Selbstreinigungskraft eines Sees; Beurteilung der wasserrechtlichen Zulässigkeit eines Bootsstegs nach Betrachtung der ...
Kurzfassungen/Presse (2)
- justiz-bw.de (Pressemitteilung)
Beseitigung von Bootsstegen am Bodensee
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Beseitigung von Bootsstegen am Bodensee
Verfahrensgang
- VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09
- VGH Baden-Württemberg, 10.07.2012 - 3 S 231/11
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (22)
- VGH Baden-Württemberg, 08.11.2005 - 3 S 538/05
Wasserrechtliches Genehmigungsverfahren für einen Bootssteg
Auszug aus VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09
Das ist hier der Fall (vgl. ausführlich: VG Freiburg, Urt. v. 21.10.2004 - 6 K 695/02 -, nachfolgend VGH Bad.-Württ., Urt. v.8.11.2005 - 3 S 538/05 - NUR 2006, 376;… in einem Parallelverfahren die Nichtzulassungsbeschwerde zurückweisend BVerwG, B. v. 21.02.2006 - 7 B 9.06 - VG Freiburg, Urt. v. 08.04.2008 - 6 K 1278/07 -, nachfolgend VGH Bad.-Württ., Urt. v. 20.05.2010 -, a.a.O.; ferner Urteile der Kammer v. 14.10.2010 -6 K 398/09 und 6 K 65/09 - und v. 13.12.2010 - 6 K 2736/08 -)."Der Senat hat in seinem Urteil vom 08.11.2005 (- 3 S 538/05 -, NuR 2006, 376) in Anknüpfung an die bisherige Rechtsprechung des erkennenden Gerichtshofs vgl. z.B. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 11.11.1980 - 5 S 1063/80 -, ZfW 1981, 106; Urteil vom 08.09.1995 - 8 S 312/95 -) ausführlich dargelegt, dass der Ufer- und Flachwasserzone am Bodensee eine herausragende ökologische und damit zusammenhängend - wegen der entgegen der Auffassung der Kläger weiterhin anzuerkennenden Bedeutung der Flachwasserzone für die Selbstreinigungskraft des Sees und damit für die Gewässergüte und die Eignung des Sees als Trinkwasserquelle (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 07.05.1993 - 8 S 2020/92 -, VBlBW 1993, 380) - wasserwirtschaftliche Bedeutung zukommt.
Die besondere Bedeutung und Schutzbedürftigkeit der Flachwasserzone hat im Bodenseeuferplan von 1984 - einem vom Regionalverband Hochrhein-Bodensee erlassenen Teilregionalplan - ihren Niederschlag gefunden (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 07.07.1995 - 5 S 3071/94 -, VBlBW 1996, 66; Urteil vom 08.11.2005 - 3 S 538/05 -, NuR 2006, 376).
Die im Vollzug der Richtlinie zwischenzeitlich durchgeführte Bestandsaufnahme hat nach der Stellungnahme des Landratsamtes Konstanz, Amt für Umweltschutz und Wasserwirtschaft, vom 24.06.2005 (vgl. S. 5), die in dem dem Urteil des erkennenden Senats vom 08.11.2005 (- 3 S 538/05 -) zugrunde liegenden Verfahren vorgelegt wurde, ergeben, dass der Uferbereich des Bodensees/Obersee als gefährdet einzustufen ist.
Deshalb müssen - so der Senat in seinem Urteil vom 08.11.2005 (a.a.O.) - auch bauliche und sonstige Maßnahmen mit den limnologischen Erfordernissen in den Flachwasserbereichen vereinbar sein.
Die bestehenden Freizeitaktivitäten sowie der menschliche Siedlungsdruck auf den See und die angrenzende Uferlandschaft manifestiert sich hauptsächlich an den Seeufern (vgl. VGH Bad.-Württ. Urteil vom 08.11.2005 - 3 S 538/05 -, NuR 2006, 376).
Auch erschweren an Dalben festgemachte Boote die Durchströmung weiter und führen je nach Liegedauer zu einer mehr oder weniger intensiven - durch Auflagen oder Bedingungen nicht -vermeidbaren Beschattung (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 13.09.1991 - 8 S 1809/91 -, VBlBW 1992, 183; Urteil vom 08.11.2005 - 3 S 538/05 -, NuR 2006, 376).
Im Hinblick auf diesen Summationseffekt ist es unerheblich, ob von der einzelnen Anlage eine konkrete - messbare -Beeinträchtigung ausgeht (…VGH Bad.-Württ., Urt. v. 20.05.2010, a.a.O.; vgl. auch VGH Bad.-Württ., Urt. v. 16.04.1980 - VII 907/79 -, VBlBW 1980, 68 [70] = NuR 1981, 58, Urt. der Kammer v. 01.12.1994 - 6 K 454/94 -, nachfolgend VGH Bad.-Württ., Urt. v. 06.09.1995 - 8 S 312/95 -, EA S.7, Urt. der Kammer v. 21.10.2004 - 6 K 695/02 -, nachfolgend VGH Bad.-Württ., Urt. v. 08.11.2005 -, a.a.O., 376).
Der Gemeingebrauch gem. § 25 WHG i.V.m. § 26 WG gestattet zwar u.a. das Befahren des Gewässers mit kleinen Fahrzeugen ohne eigene Triebkraft, umfasst jedoch nicht das Recht, Einrichtungen im Zusammenhang mit den gemeingebräuchlichen Nutzungen herzustellen (…VGH Bad.-Württ., Urt. v. 20.05.2010, a.a.O.; VGH Bad.-Württ., Urt. v. 08.11.2005 - 3 S 538/05 -, NuR 2006, 376).
- BVerwG, 10.02.1978 - 4 C 71.75
Planfeststellung für Baggersee
Auszug aus VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09
Es gibt keine materiell legale Gewässerbenutzung ohne formelle Legalität (vgl. BVerwG, Urt. v. 10.02.1978 - IV C 71/75 -, DVBl 1979, 67;… Urt. v. 29.12.1998 - 11 B 56/98 -, [...]).Vor Erlass einer derartigen Anordnung ist daher grundsätzlich zunächst zu prüfen, ob die illegal vorgenommene Gewässerbenutzung tatsächlich zu einer konkreten Beeinträchtigung wasserrechtlicher Belange führt und damit auch künftig materiell nicht gestattungsfähig ist (BVerwG, B. v. 22.08.1997 - 11 B 31.97 -, [...]; B. v. 29.12.1998 - 11 B 56.98 -, [...]; B. v. 21.12.1993 - 7 B 119.93 -, ZfW 1994, 396 = NVwZ-RR 1994, 202; B. v. 28.02.1991 - 7 B 22.91 -, NVwZ-RR 1991, 461 = ZfW 1991, 230; Urt. v. 10.02.1978 - 4 C 71.75 -, DVBl 1979, 67).
- VGH Baden-Württemberg, 16.04.1980 - VII 907/79
Ankerboje im Schilfgürtel
Auszug aus VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09
(vgl. VGH, Urteil vom 16.04.1980 - VII 907/79 -, ESVGH 31, 30 [Ankerboje im Schilfgürtel]; Urteil vom 07.05.1993 - 8 S 2020/92 -, VBlBW 1993, 380 = ZfW 1994, 410).Im Hinblick auf diesen Summationseffekt ist es unerheblich, ob von der einzelnen Anlage eine konkrete - messbare -Beeinträchtigung ausgeht (…VGH Bad.-Württ., Urt. v. 20.05.2010, a.a.O.; vgl. auch VGH Bad.-Württ., Urt. v. 16.04.1980 - VII 907/79 -, VBlBW 1980, 68 [70] = NuR 1981, 58, Urt. der Kammer v. 01.12.1994 - 6 K 454/94 -, nachfolgend VGH Bad.-Württ., Urt. v. 06.09.1995 - 8 S 312/95 -, EA S.7, Urt. der Kammer v. 21.10.2004 - 6 K 695/02 -, nachfolgend VGH Bad.-Württ., Urt. v. 08.11.2005 -, a.a.O., 376).
- BVerwG, 29.12.1998 - 11 B 56.98
Auszug aus VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09
Es gibt keine materiell legale Gewässerbenutzung ohne formelle Legalität (…vgl. BVerwG, Urt. v. 10.02.1978 - IV C 71/75 -, DVBl 1979, 67; Urt. v. 29.12.1998 - 11 B 56/98 -, [...]).Vor Erlass einer derartigen Anordnung ist daher grundsätzlich zunächst zu prüfen, ob die illegal vorgenommene Gewässerbenutzung tatsächlich zu einer konkreten Beeinträchtigung wasserrechtlicher Belange führt und damit auch künftig materiell nicht gestattungsfähig ist (BVerwG, B. v. 22.08.1997 - 11 B 31.97 -, [...]; B. v. 29.12.1998 - 11 B 56.98 -, [...]; B. v. 21.12.1993 - 7 B 119.93 -, ZfW 1994, 396 = NVwZ-RR 1994, 202; B. v. 28.02.1991 - 7 B 22.91 -, NVwZ-RR 1991, 461 = ZfW 1991, 230;… Urt. v. 10.02.1978 - 4 C 71.75 -, DVBl 1979, 67).
- VGH Baden-Württemberg, 07.05.1993 - 8 S 2020/92
Zur Beachtlichkeit der Aussagen des Bodenseeuferplans im Rahmen eines …
Auszug aus VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09
"Der Senat hat in seinem Urteil vom 08.11.2005 (- 3 S 538/05 -, NuR 2006, 376) in Anknüpfung an die bisherige Rechtsprechung des erkennenden Gerichtshofs vgl. z.B. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 11.11.1980 - 5 S 1063/80 -, ZfW 1981, 106; Urteil vom 08.09.1995 - 8 S 312/95 -) ausführlich dargelegt, dass der Ufer- und Flachwasserzone am Bodensee eine herausragende ökologische und damit zusammenhängend - wegen der entgegen der Auffassung der Kläger weiterhin anzuerkennenden Bedeutung der Flachwasserzone für die Selbstreinigungskraft des Sees und damit für die Gewässergüte und die Eignung des Sees als Trinkwasserquelle (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 07.05.1993 - 8 S 2020/92 -, VBlBW 1993, 380) - wasserwirtschaftliche Bedeutung zukommt.(vgl. VGH, Urteil vom 16.04.1980 - VII 907/79 -, ESVGH 31, 30 [Ankerboje im Schilfgürtel]; Urteil vom 07.05.1993 - 8 S 2020/92 -, VBlBW 1993, 380 = ZfW 1994, 410).
- BVerwG, 13.07.1979 - 4 C 10.76
Entnahme fester Stoffe aus einem oberirdischen Gewässer bei Gelegenheit der …
- VGH Baden-Württemberg, 13.09.1991 - 8 S 1809/91
Ein Bootssteg kann eine Landestelle im Sinne von WasG BW § 13 Abs 1 Nr 1 sein und …
Auszug aus VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09
Auch erschweren an Dalben festgemachte Boote die Durchströmung weiter und führen je nach Liegedauer zu einer mehr oder weniger intensiven - durch Auflagen oder Bedingungen nicht -vermeidbaren Beschattung (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 13.09.1991 - 8 S 1809/91 -, VBlBW 1992, 183; Urteil vom 08.11.2005 - 3 S 538/05 -, NuR 2006, 376). - BVerwG, 22.08.1997 - 11 B 31.97
Grundsätzliche Bedeutung einer Rechtssache - Klärungsbedürftigkeit der Frage, ob …
Auszug aus VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09
Vor Erlass einer derartigen Anordnung ist daher grundsätzlich zunächst zu prüfen, ob die illegal vorgenommene Gewässerbenutzung tatsächlich zu einer konkreten Beeinträchtigung wasserrechtlicher Belange führt und damit auch künftig materiell nicht gestattungsfähig ist (BVerwG, B. v. 22.08.1997 - 11 B 31.97 -, [...]; B. v. 29.12.1998 - 11 B 56.98 -, [...]; B. v. 21.12.1993 - 7 B 119.93 -, ZfW 1994, 396 = NVwZ-RR 1994, 202; B. v. 28.02.1991 - 7 B 22.91 -, NVwZ-RR 1991, 461 = ZfW 1991, 230;… Urt. v. 10.02.1978 - 4 C 71.75 -, DVBl 1979, 67). - BVerfG, 15.07.1981 - 1 BvL 77/78
Naßauskiesung
Auszug aus VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09
Denn die Befugnis oder das Recht, eine gestattungspflichtige Gewässerbenutzung vorzunehmen, ist nicht verfassungsrechtlich vorgegeben und nicht im Einzelfall lediglich von einer Prüfung ihrer wasserrechtlichen Verträglichkeit abhängig, sondern wird durch eine wasserrechtliche Erlaubnis, Bewilligung oder Planfeststellung erst materiell begründet (vgl. hierzu grundlegend BVerfG, B. v. 15.07.1981 - 1 BvL 77/78 -, BVerfGE 58, 300;… vgl. zum Ganzen VGH Bad.-Württ., Urt. v. 20.05.2010, a.a.O.). - BVerwG, 21.12.1993 - 7 B 119.93
Anforderungen an die Auflösung eines ungenehmigten Bojenfelds - Zulässigkeit und …
Auszug aus VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 731/09
Vor Erlass einer derartigen Anordnung ist daher grundsätzlich zunächst zu prüfen, ob die illegal vorgenommene Gewässerbenutzung tatsächlich zu einer konkreten Beeinträchtigung wasserrechtlicher Belange führt und damit auch künftig materiell nicht gestattungsfähig ist (BVerwG, B. v. 22.08.1997 - 11 B 31.97 -, [...]; B. v. 29.12.1998 - 11 B 56.98 -, [...]; B. v. 21.12.1993 - 7 B 119.93 -, ZfW 1994, 396 = NVwZ-RR 1994, 202; B. v. 28.02.1991 - 7 B 22.91 -, NVwZ-RR 1991, 461 = ZfW 1991, 230;… Urt. v. 10.02.1978 - 4 C 71.75 -, DVBl 1979, 67). - BVerwG, 28.02.1991 - 7 B 22.91
Wasserrecht: Anforderungen an den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit bei formeller …
- VGH Baden-Württemberg, 17.09.1975 - IX 674/74
- VGH Baden-Württemberg, 07.07.1995 - 5 S 3071/94
Wasserfläche des Bodensees als Gemeindegebiet; zu den baurechtlichen und …
- VGH Baden-Württemberg, 11.11.1980 - 5 S 1063/80
Wasserecht; Beeinträchtigung des Gewässerzustandes durch den Bau einer Ufermauer
- BVerwG, 21.02.2006 - 7 B 9.06
Erteilung einer wasserrechtlichen Genehmigung für einen Bootssteg - …
- VGH Baden-Württemberg, 20.05.2010 - 3 S 1253/08
Wasserrechtliche Erlaubnis für die Errichtung von Bootsanbindepfählen (Dalben) in …
- OVG Hamburg, 06.05.2004 - 3 Bs 611/03
Reformatio in peius im ausländerrechtlichen Widerspruchsverfahren
- FG Hamburg, 26.08.2009 - 6 K 65/09
Einspruchsbefugnis einer zivilrechtlich vollbeendeten Personengesellschaft im …
- VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 2736/08
Hinweis auf Gerichtstermin am 13.Dezember 2010
- BVerwG, 22.11.2000 - 11 C 2.00
Anfechtungsklage gegen Nebenbestimmungen eines Verwaltungsakts; Auflagenvorbehalt …
- VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 696/09
Bootsstege am Bodensee
- OVG Rheinland-Pfalz, 02.10.1991 - 2 A 10038/91
Widerspruchsbescheid; Beschwer des Widerspruchsführers; Vorverfahren; Vorliegen …
- VGH Baden-Württemberg, 10.07.2012 - 3 S 231/11
Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit iSd WHG durch einen Badesteg am …
Der Antrag des Klägers auf Zulassung der Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Freiburg vom 13. Dezember 2010 - 6 K 731/09 - wird abgelehnt. - VG Freiburg, 13.12.2010 - 6 K 696/09 Die Gesamtzahl der danach inzwischen genehmigten Stege beläuft sich 23. Zum Zeitpunkt des Ortstermins war auf dem Grundstück des Klägers der o.g. Badesteg vorhanden, das angrenzende Flurstück Nr. xxx/8, dessen Eigentümer (im Folgenden "Nachbar" genannt) Kläger im Verfahren 6 K 731/09 ist, war noch nicht bebaut.