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   VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20   

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VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20 (https://dejure.org/2022,6094)
VG Hamburg, Entscheidung vom 03.03.2022 - 16 A 5104/20 (https://dejure.org/2022,6094)
VG Hamburg, Entscheidung vom 03. März 2022 - 16 A 5104/20 (https://dejure.org/2022,6094)
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  • VG Hamburg PDF

    Zu den aktuellen tatsächlichen Lebensverhältnissen für anerkannt Schutzberechtigte in Bulgarien (erfolglose Klage eines alleinstehenden Mannes auf Durchführung eines Asylverfahrens in Deutschland)

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (64)

  • OVG Niedersachsen, 07.12.2021 - 10 LB 257/20

    Arbeitsmöglichkeiten; Bulgarien; Corona-Pandemie; Drittstaatenbescheid;

    Auszug aus VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20
    Insbesondere hat sich die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien infolge dieser Pandemie unverändert nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (vgl. hierzu OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris, Rn. 40; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45; s. ausführlich auch unten b., aa., bbb., (1), ii.

    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    Seit dem 1. Januar 2021 beträgt der monatliche Mindestlohn in Bulgarien 650,- BGN, umgerechnet rund 332,- EUR, während die Lebenshaltungskosten die niedrigsten im europäischen Vergleich sind (vgl. EURES, Lebens- und Arbeitsbedingungen: Bulgarien, https://ec.europa.eu/eures/public/living-and-working/living-and-working-conditions/livingand-working-conditions-bulgaria_de, abgerufen am 4.3.2022; eurostat, Schlüsseldaten über Europa, Ausgabe 2021, S. 35, abrufbar unter: https://op.europa.eu/de/publication-detail/-/publication/97df7f3c-143d-11ec-b4fe-01aa75ed71a1; s. auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 35; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18.OVG, juris, Rn. 62) und nach den Angaben bulgarischer Gewerkschaften - offenbar unter Einschluss von Unterkunftskosten - im Jahr 2019 im Landesschnitt 305,- EUR, in Sofia 397,- EUR, betrugen (OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 65 m.w.N; Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 16.1.2019, 2019/1, S. 3).

    Die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien hat sich auch durch die Corona-Pandemie nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (so auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45).

    7.4.2017, S. 6; ebenso OVG Bautzen, Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris, Rn. 48; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 14/17, juris, Rn. 112 - s. zu beidem jüngst auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 33).

    http://bnr.bg/de/post/101553500/brussel-billigt-finanzhilfe-fur-bulgarischen-tourimus, abgerufen am 4.3.2022; vgl. auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 33).

    Die Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Stellen, gepaart mit einer niedrigen Anzahl von in Bulgarien verweilenden Flüchtlingen und gegenwärtigen Überkapazitäten in den Aufnahmezentren, sorgt im Ergebnis dafür, dass es auch weiterhin keine Hinweise darauf gibt, dass bei anerkannt Schutzberechtigten in Bulgarien in nennenswertem Umfang Obdachlosigkeit herrscht (vgl. zuletzt OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 25 m.w.N.; s. auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 56 ff.; BFA, Länderinformationsblatt Bulgarien, 2020, S. 21; Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 16.1.2019, S. 2).

    Dem Gericht liegen auch keine Erkenntnisse darüber vor, dass eine medizinische Grundversorgung von Schutzsuchenden in Bulgarien aufgrund der Corona-Pandemie nicht oder nur eingeschränkt gewährleistet ist (s. zuletzt auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 37: "Die medizinische Grundversorgung für anerkannt Schutzberechtigte ist von der Corona-Pandemie nicht betroffen [...]").

    Doch sind sämtliche dieser Einrichtungen bzw. Geschäfte nicht generell geschlossen (ebenfalls hierauf hinweisend OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 33), wobei u.a. Maskenpflicht bei der Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs und in bestimmten geschlossenen öffentlichen Räumen besteht (s. zum Vorstehenden: https://sofia.diplo.de/bg-de/aktuelles/-/2318146; https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/bulgarien-node/bulgariensicherheit/211834).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

    Denn § 60 Abs. 7 Satz 1 AufenthG erfasst grundsätzlich nur einzelfallbezogene, individuell bestimmte Gefährdungssituationen, da bei allgemeinen Gefahren gemäß § 60 Abs. 7 Satz 6 AufenthG i.V.m. § 60a AufenthG über die Gewährung von Abschiebungsschutz im Wege politischer Leitentscheidungen entschieden werden soll (Sperrwirkung des § 60 Abs. 7 Satz 6 AufenthG) und hier nicht festgestellt werden kann, dass der Kläger bei einer Rücküberstellung nach Bulgarien wegen des Corona-Virus sehenden Auges in den Tod geschickt bzw. in Bulgarien schwerste Gesundheitsbeeinträchtigungen erleiden würde (vgl. OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 73).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 15.02.2022 - 11 A 1625/21

    Rechtsschutz eines syrischen Flüchtlings mit Aufenthaltserlaubnis für Bulgarien

    Auszug aus VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20
    Insbesondere hat sich die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien infolge dieser Pandemie unverändert nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (vgl. hierzu OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris, Rn. 40; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45; s. ausführlich auch unten b., aa., bbb., (1), ii.

    Ein Verstoß gegen Art. 4 GRCh liegt jedoch nicht vor, wenn der Betroffene nicht den Versuch unternimmt, sich unter Zuhilfenahme der bescheidenen Möglichkeiten und gegebenenfalls unter Inanspruchnahme gerichtlichen Rechtsschutzes eine Existenz in Bulgarien aufzubauen (vgl. OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 12/17, juris, Rn. 134 f.; OVG Münster, Beschl. v. 16.12.2019, 11 A 228/15.A., juris, Rn. 47; Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 42), wobei sich Schutzberechtigte auf den für Staatsangehörige des schutzgewährenden Staats vorhandenen Lebensstandard verweisen lassen müssen (vgl. Art. 26 Abs. 2 und 3, Art. 29 Abs. 1, Art. 30 Abs. 1 der Qualifikationsrichtlinie 2011/95/EU; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 12/17, juris, Rn. 64; OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 44).

    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    Die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien hat sich auch durch die Corona-Pandemie nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (so auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45).

    Es wird erwartet, dass ca. 35.000 Arbeitslose allein durch diese Maßnahme einen Arbeitsplatz bekommen werden (s. hierzu OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 83 f. m.w.N.).

    Die Organisation berichtet in ihrem Jahresrückblick 2020 von 261 erfolgreich auf diese Weise erworbenen A1 bzw. A2-Zertifikaten und prognostiziert, in 2021 werde das Programm voraussichtlich von 200 Drittstaatsangehörigen in Anspruch genommen werden (IOM, Mission in Bulgaria, 2020: A year in review, Integration programme, Bulgarian language lessons, https://publications.iom.int/books/2020-year-review; s. auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 85).

    Zudem stellt die SAR Verpflegung zur Verfügung (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 62; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 44, OVG Koblenz, Urt. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; NIEM, Bulgaria: What was the anti-Covid-19 measures impact on migrants, refugees and asylum-seekers).

    Doch die Erkenntnismittel berichten übereinstimmend, dass diese Aufnahmezentren mittlerweile deutliche Überkapazitäten besitzen und eine Unterbringung auch in diesen Unterkünften bei einer Rückkehr durchaus möglich ist (vgl. Auswärtiges Amt, Auskünfte an das VG Trier v. 26.4.2018, S. 3 und an das BAMF v. 25.3.2019, S. 2; VGH Mannheim, Beschl. v. 27.5.2019, A 4 S 1329/19, juris, Rn. 20; s. jüngst auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 60 f.).

    Die Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Stellen, gepaart mit einer niedrigen Anzahl von in Bulgarien verweilenden Flüchtlingen und gegenwärtigen Überkapazitäten in den Aufnahmezentren, sorgt im Ergebnis dafür, dass es auch weiterhin keine Hinweise darauf gibt, dass bei anerkannt Schutzberechtigten in Bulgarien in nennenswertem Umfang Obdachlosigkeit herrscht (vgl. zuletzt OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 25 m.w.N.; s. auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 56 ff.; BFA, Länderinformationsblatt Bulgarien, 2020, S. 21; Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 16.1.2019, S. 2).

    Zwar sind Familien mit minderjährigen Kindern bisher nach Kenntnis des Auswärtigen Amtes nur vereinzelt aus Deutschland nach Bulgarien zurückgekehrt, doch wurde Bulgarien in diesen Fällen nicht nur um die Zusicherung von Unterkünften und angemessenen Aufnahmebedingungen gebeten, sondern können sich die betroffenen Familien zudem auch an das Bulgarische Rote Kreuz, die Caritas, den Rat der Flüchtlingsfrauen sowie an die hiesige Vertretung der Internationalen Organisation für Migration wenden, um in Programme aufgenommen zu werden, welche die Familien bei der Arbeits- und Wohnungssuche sowie der Beantragung von Sozialleistungen unterstützen (Auswärtiges Amt, Auskunft an das OVG Hamburg v. 7.4.2021, S. 1 f.; s. auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 64).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • EuGH, 19.03.2019 - C-163/17

    Jawo - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und des

    Auszug aus VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20
    Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass dieses System in der Praxis auf größere Funktionsstörungen in einem bestimmten Mitgliedstaat stößt, sodass ein ernsthaftes Risiko besteht, dass Antragsteller oder Schutzberechtigte bei einer Überstellung in diesen Mitgliedstaat in einer Weise behandelt werden, die mit ihren Grundrechten unvereinbar ist (vgl. EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 82 f. und 87 bis 89).

    Dabei ist es nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union gleichgültig, ob es zum Zeitpunkt der Überstellung, während des Asylverfahrens oder nach dessen Abschluss dazu kommt, dass die betreffende Person aufgrund ihrer Überstellung an den zuständigen Mitgliedstaat einem ernsthaften Risiko ausgesetzt wäre, eine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung zu erfahren (EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 88).

    Trägt der Antragsteller zum Nachweis eines solchen Risikos vor, ist auf der Grundlage objektiver, zuverlässiger, genauer und gebührend aktualisierter Angaben und im Hinblick auf den durch das Unionsrecht gewährleisteten Schutzstandard der Grundrechte zu würdigen, ob entweder systemische oder allgemeine oder aber bestimmte Personengruppen betreffende Schwachstellen im Staat der Schutzgewährung vorliegen (EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 90).

    Solche Schwachstellen unterfallen nur dann Art. 4 GRCh - der Art. 3 EMRK entspricht -, wenn sie eine besonders hohe Schwelle der Erheblichkeit erreichen, die von sämtlichen Umständen des Falles abhängt (EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 91).

    Diese besonders hohe Schwelle der Erheblichkeit wäre erreicht, wenn eine vollständig von öffentlicher Unterstützung abhängige Person unabhängig von ihrem Willen und ihren persönlichen Entscheidungen in eine Situation extremer materieller Not geriete, die es ihr nicht erlaubte, ihre elementarsten Bedürfnisse zu befriedigen, wie insbesondere sich zu ernähren, sich zu waschen und eine Unterkunft zu finden, und die ihre physische oder psychische Gesundheit beeinträchtigte oder sie in einen Zustand der Verelendung versetzte, der mit der Menschenwürde unvereinbar wäre (EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 98; Beschl. v. 13.11.2019, C-540/17 und C-541/17 [Hamed], juris, Rn. 39; vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 10.10.2019, 2 BvR 1380/19, juris, Rn. 15).

    Nicht erreicht ist diese Schwelle hingegen selbst in durch große Armut oder eine starke Verschlechterung der Lebensverhältnisse der betreffenden Person gekennzeichneten Situationen, sofern sie nicht mit extremer materieller Not verbunden sind (EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17.

  • OVG Berlin-Brandenburg, 18.12.2019 - 3 B 8.17

    Ablehnung des Asylantrags wegen Gewährung subsidiären Schutzes In Bulgarien -

    Auszug aus VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20
    Seit dem 1. Januar 2021 beträgt der monatliche Mindestlohn in Bulgarien 650,- BGN, umgerechnet rund 332,- EUR, während die Lebenshaltungskosten die niedrigsten im europäischen Vergleich sind (vgl. EURES, Lebens- und Arbeitsbedingungen: Bulgarien, https://ec.europa.eu/eures/public/living-and-working/living-and-working-conditions/livingand-working-conditions-bulgaria_de, abgerufen am 4.3.2022; eurostat, Schlüsseldaten über Europa, Ausgabe 2021, S. 35, abrufbar unter: https://op.europa.eu/de/publication-detail/-/publication/97df7f3c-143d-11ec-b4fe-01aa75ed71a1; s. auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 35; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18.OVG, juris, Rn. 62) und nach den Angaben bulgarischer Gewerkschaften - offenbar unter Einschluss von Unterkunftskosten - im Jahr 2019 im Landesschnitt 305,- EUR, in Sofia 397,- EUR, betrugen (OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 65 m.w.N; Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 16.1.2019, 2019/1, S. 3).

    Der vorstehenden Bewertung steht auch nicht entgegen, dass Arbeitsmöglichkeiten für anerkannt Schutzberechtigte vor der Pandemie vor allem in der Landwirtschaft und Gastronomie bestanden haben (vgl. Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Trier v. 26.4.2018, S. 4; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 64; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris, Rn. 61; OVG Hamburg, Urt. v. 18.12.2019, 1 Bf 132/17.A, juris, Rn. 94; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 14/17, juris, Rn. 113).

    Dabei ist auch in Rechnung zu stellen, dass schon vor der Pandemie Beschäftigungsmöglichkeiten auch außerhalb der Landwirtschaft und Gastronomie vorhanden gewesen sind, so etwa auf Märkten, in größeren Unternehmen und bei Nichtregierungsorganisationen (vgl. Caritas Bulgaria, The Bulgarian Migration Paradox, Mai 2019, S. 7, 25 und 44; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, OVG 3 B 8.17, juris, Rn. 64) sowie in Call-Centern für die arabische Sprache und in der herstellenden Industrie (vgl. Dr. Valeria Ilareva, Auskunft an OVG Lüneburg v.

    Demgegenüber wurde in Bulgarien im Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2014 und dem 31. Dezember 2018 rund 16.400 Asylantragstellern internationaler Schutz gewährt (Caritas Bulgaria, The Bulgarian Migration Paradox, Mai 2019, S. 21; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 44).

    Ferner werden Fremdenfeindlichkeit und Vorbehalte gegenüber Muslimen auf Seiten der Vermieter beschrieben (Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 11.3.2021; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 42 m. w. N.).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 20.10.2020 - 7 A 10889/18

    Asyl; Drittstaaten-Verfahren Bulgarien; menschenrechtswidrige Behandlung von

    Auszug aus VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20
    Insbesondere hat sich die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien infolge dieser Pandemie unverändert nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (vgl. hierzu OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris, Rn. 40; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45; s. ausführlich auch unten b., aa., bbb., (1), ii.

    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    Die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien hat sich auch durch die Corona-Pandemie nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (so auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45).

    Im Übrigen war die Zahl der vermittelten Arbeitnehmer schon Mitte Mai 2020, d.h. nach der ersten Infektionswelle, größer als die der neuen Arbeitslosen (vgl. OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 45 m.w.N.; OVG Koblenz, Urt. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66).

    Zudem stellt die SAR Verpflegung zur Verfügung (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 62; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 44, OVG Koblenz, Urt. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; NIEM, Bulgaria: What was the anti-Covid-19 measures impact on migrants, refugees and asylum-seekers).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • VGH Hessen, 26.10.2021 - 8 A 1852/20

    Asyl, Bulgarien

    Auszug aus VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20
    Insbesondere hat sich die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien infolge dieser Pandemie unverändert nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (vgl. hierzu OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris, Rn. 40; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45; s. ausführlich auch unten b., aa., bbb., (1), ii.

    Ein solcher Verzicht auf die Schutzgewährung ist ebenso zu behandeln wie der Fortbestand des Schutzes (VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris, Rn. 29; VG Bremen, Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris, Rn. 25; vgl. für den Fall eines ausdrücklichen Verzichts bereits: VGH München, Beschl. v. 21.5.2019, 21 ZB 16.50029, juris, Rn. 12; VG Berlin, Beschl. v. 26.7.2018, 23 L 389.18 A, juris, Rn. 8).

    257/20, juris, Rn. 57), wäre auch dies wie ein Fortbestand des Schutzstatus zu werten (VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris, Rn. 30), sodass der Kläger sich auch die hieraus möglicherweise folgenden Konsequenzen, auf die er mit seinem neuerlichen Schriftsatz vom 10. Februar 2022 verweist und die er mit seinen in der mündlichen Verhandlung gestellten Beweisanträgen zu adressieren versucht hat, entgegenhalten lassen muss.

    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 17.03.2020 - 7 A 10903/18

    Keine menschenrechtswidrige Behandlung in Bulgarien für dort anerkannte

    Auszug aus VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20
    Seit dem 1. Januar 2021 beträgt der monatliche Mindestlohn in Bulgarien 650,- BGN, umgerechnet rund 332,- EUR, während die Lebenshaltungskosten die niedrigsten im europäischen Vergleich sind (vgl. EURES, Lebens- und Arbeitsbedingungen: Bulgarien, https://ec.europa.eu/eures/public/living-and-working/living-and-working-conditions/livingand-working-conditions-bulgaria_de, abgerufen am 4.3.2022; eurostat, Schlüsseldaten über Europa, Ausgabe 2021, S. 35, abrufbar unter: https://op.europa.eu/de/publication-detail/-/publication/97df7f3c-143d-11ec-b4fe-01aa75ed71a1; s. auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 35; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18.OVG, juris, Rn. 62) und nach den Angaben bulgarischer Gewerkschaften - offenbar unter Einschluss von Unterkunftskosten - im Jahr 2019 im Landesschnitt 305,- EUR, in Sofia 397,- EUR, betrugen (OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 65 m.w.N; Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 16.1.2019, 2019/1, S. 3).

    Der vorstehenden Bewertung steht auch nicht entgegen, dass Arbeitsmöglichkeiten für anerkannt Schutzberechtigte vor der Pandemie vor allem in der Landwirtschaft und Gastronomie bestanden haben (vgl. Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Trier v. 26.4.2018, S. 4; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 64; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris, Rn. 61; OVG Hamburg, Urt. v. 18.12.2019, 1 Bf 132/17.A, juris, Rn. 94; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 14/17, juris, Rn. 113).

    Hier ist eine Unterbringung pro Kalenderjahr für jeweils drei Monate auch für Rückkehrer möglich (OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris, Rn. 73 m.w.N.).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • OVG Sachsen, 15.06.2020 - 5 A 382/18
    Auszug aus VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20
    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    Im Übrigen war die Zahl der vermittelten Arbeitnehmer schon Mitte Mai 2020, d.h. nach der ersten Infektionswelle, größer als die der neuen Arbeitslosen (vgl. OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 45 m.w.N.; OVG Koblenz, Urt. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66).

    Zudem stellt die SAR Verpflegung zur Verfügung (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 62; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 44, OVG Koblenz, Urt. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; NIEM, Bulgaria: What was the anti-Covid-19 measures impact on migrants, refugees and asylum-seekers).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 22.09.2020 - 3 B 33.19

    Asyl; Unzulässigkeit des Asylantrags; Sekundärmigration; subsidiär

    Auszug aus VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20
    Insbesondere hat sich die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien infolge dieser Pandemie unverändert nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (vgl. hierzu OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris, Rn. 40; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45; s. ausführlich auch unten b., aa., bbb., (1), ii.

    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    Die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien hat sich auch durch die Corona-Pandemie nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (so auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 16.12.2019 - 11 A 228/15

    Asylanspruch in Deutschland bei bestehender Asylgewährung in Bulgarien; Umdeutung

    Auszug aus VG Hamburg, 03.03.2022 - 16 A 5104/20
    Ein Verstoß gegen Art. 4 GRCh liegt jedoch nicht vor, wenn der Betroffene nicht den Versuch unternimmt, sich unter Zuhilfenahme der bescheidenen Möglichkeiten und gegebenenfalls unter Inanspruchnahme gerichtlichen Rechtsschutzes eine Existenz in Bulgarien aufzubauen (vgl. OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 12/17, juris, Rn. 134 f.; OVG Münster, Beschl. v. 16.12.2019, 11 A 228/15.A., juris, Rn. 47; Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 42), wobei sich Schutzberechtigte auf den für Staatsangehörige des schutzgewährenden Staats vorhandenen Lebensstandard verweisen lassen müssen (vgl. Art. 26 Abs. 2 und 3, Art. 29 Abs. 1, Art. 30 Abs. 1 der Qualifikationsrichtlinie 2011/95/EU; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 12/17, juris, Rn. 64; OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 44).

    Die nach der Erkenntnisquellenlage vorherrschenden Zugangsprobleme zum Arbeitsmarkt sind damit überwindbar (vgl. hierzu auch bereits: VGH Mannheim, Beschl. v. 27.5.2019, A 4 S 1329/19, juris, Rn. 22 ff. und v. 22.10.2019, A 4 S 2476/19, juris, Rn. 16; OVG Bautzen, Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris, Rn. 48; OVG Münster, Beschl. v. 16.12.2019, 11 A 228/15.A, juris, Rn. 70 ff., OVG Hamburg, Urt. v. 18.12.2019, 1 Bf 132/17.A, juris, Rn. 92-98).

    Dies konnte auch anderen Erkenntnismitteln nicht entnommen werden (vgl. hierzu: VGH Mannheim, Beschl. v. 27.5.2019, A 4 S 1329/19, juris, Rn. 20; OVG Münster, Beschl. v. 16.12.2019, 11 A 228/15.A, juris, Rn. 56).

  • OVG Schleswig-Holstein, 25.07.2019 - 4 LB 14/17

    Anspruch auf die Feststellung von Abschiebungsverboten bezüglich Bulgarien

  • OVG Sachsen, 13.11.2019 - 4 A 947/17

    Zuständigkeit Bulgariens für Durchführung Asylverfahren

  • VGH Baden-Württemberg, 27.05.2019 - A 4 S 1329/19

    Maßstäbe für Rückführungen im Dublinraum, hier speziell nach Bulgarien

  • OVG Hamburg, 18.12.2019 - 1 Bf 132/17

    Rückkehr eines gesunden, arbeitsfähigen, alleinstehenden Mannes nach Bulgarien,

  • VGH Baden-Württemberg, 03.11.2017 - A 11 S 1704/17

    Zuerkennung subsidiären Schutzes; Gefahrenlage für eine Bevölkerungsgruppe wegen

  • VG Bremen, 07.05.2021 - 2 K 879/18
  • VG Aachen, 23.04.2021 - 10 L 164/21

    Asyl; Iran; Folgeantrag; statthafter Rechtsbehelf; Wiederaufgreifen;

  • BVerfG, 10.10.2019 - 2 BvR 1380/19

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde betreffend die unzureichende fachgerichtliche

  • BVerwG, 13.05.1993 - 9 C 49.92

    Bewilligung von Prozesskostenhilfe

  • VG Gießen, 15.05.2019 - 2 K 3083/17

    Folgeantragsverfahren

  • BVerwG, 29.03.1999 - 1 DB 7.97
  • EuGH, 19.09.2017 - C-438/17

    Magamadov - Beschleunigtes Verfahren

  • OVG Berlin-Brandenburg, 04.01.2021 - 3 N 42.20

    Zulassung der Berufung; grundsätzliche Bedeutung; nachträgliche Klärung der

  • VG Aachen, 14.06.2021 - 8 L 307/21

    Folgeantrag; Unzulässigkeitsentscheidung; Anerkannt Schutzberechtigte; Bulgarien;

  • BVerwG, 02.12.1986 - 9 C 105.85

    Anderweitiger Verfolgungsschutz - Asylanerkennung - Abgeschlossenes Ereignis -

  • VG Hamburg, 12.06.2020 - 8 A 486/17
  • VG Hamburg, 19.09.2019 - 16 A 6012/18

    Rückführung von Flüchtlingen nach Bulgarien

  • VG Bremen, 04.06.2021 - 2 K 262/19
  • VGH Baden-Württemberg, 23.04.2020 - A 4 S 721/20

    Keine Verelendung bei Rückkehr nach Bulgarien

  • BVerwG, 27.01.1994 - 2 C 12.92

    Wiederaufgreifen des Verfahrens bei Rechtskraft eines klageabweisenden Urteils -

  • EGMR, 04.11.2014 - 29217/12

    Rückführung einer afghanischen Familie nach Italien konventionskonform?

  • VGH Baden-Württemberg, 23.03.2000 - A 12 S 423/00

    Asylfolgeantrag

  • EuGH, 19.03.2019 - C-297/17

    Ibrahim - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und

  • VG Stuttgart, 25.02.2021 - A 4 K 213/20

    Asyl; Drittstaatenbescheid Bulgarien; junger, arbeitsfähiger Mann

  • VG Berlin, 26.07.2018 - 23 L 389.18

    Asylrecht: Unzulässigkeit des Asylantrag in Deutschland, wenn in einem anderen

  • VG Cottbus, 11.04.2017 - 1 K 131/13

    Verpflichtungsklage bei Ablehnung eines Asylfolgeantrags in der Sache

  • VG Bayreuth, 11.12.2020 - B 3 K 20.31189

    Syrien: Dublin: kein Verstoß gegen Art 3 EMRK für int. Schutzberechtigte in

  • VGH Bayern, 21.05.2019 - 21 ZB 16.50029

    Freiwilliger Verzicht auf von Bulgarien gewährten Flüchtlingsschutz

  • VG Berlin, 31.08.2020 - 34 K 233.19

    Ausländerrecht: Anerkennung eines Abschiebungsverbots; Zulässigkeit eines

  • OVG Schleswig-Holstein, 25.07.2019 - 4 LB 12/17

    Anspruch auf die Feststellung von Abschiebungsverboten bezüglich Bulgarien

  • VGH Baden-Württemberg, 17.07.2019 - A 9 S 1566/18

    Wesen des nationalen Abschiebungsschutzes; Vorliegen eines nationalen

  • VGH Baden-Württemberg, 29.07.2019 - A 4 S 749/19

    Rückführung nach Italien nach den Maßstäben des EuGH - Verkürzung und

  • BVerwG, 21.04.1982 - 8 C 75.80

    Zulässigkeit und Begründetheit eines Antrags auf Wiederaufgreifen eines durch

  • VG Aachen, 15.04.2021 - 8 K 2760/18

    Bulgarien; Rücküberstellung nach der Verordnung EU Nr. 604/2013; systemische

  • VG Hamburg, 16.03.2020 - 17 AE 1084/20

    Asylfolgeantrag; Wiederaufgreifen

  • VG Trier, 21.01.2020 - 1 K 3689/18

    Libyen, Palästinenser, Posttraumatische Belastungsstörung, zielstaatsbezogenes

  • VG Frankfurt/Oder, 18.06.2021 - 10 K 1228/20

    Asylrecht; sicherer-Drittstaat-Verfahren; Bulgarien

  • EuGH, 13.11.2019 - C-540/17

    Hamed - Vorlage zur Vorabentscheidung - Art. 99 der Verfahrensordnung des

  • VGH Baden-Württemberg, 22.10.2019 - A 4 S 2476/19

    Keine Verelendung von Flüchtlingen in Bulgarien

  • VG Bayreuth, 10.02.2021 - B 7 K 20.31318

    Situation anerkannter Flüchtlinge in Bulgarien

  • VG Regensburg, 06.10.2020 - RN 15 K 19.31639

    Feststellung von Abschiebungsverbot - Wiederaufgreifen des Verfahrens

  • VG Stuttgart, 23.07.2021 - A 11 K 952/18

    Iran: Dublin Bulgarien; Kein systemischer Mangel im bulgarischen Asyl- und

  • VG Bremen, 17.12.2021 - 2 K 1541/19

    Syrien: Dublin Bulgarien: Unzulässiger Asylantrag; Internationaler Schutz durch

  • RG, 08.01.1921 - I 257/20

    Eisenbahnfracht; Kostbarkeiten

  • OVG Hamburg, 14.05.2020 - 6 Bf 134/17
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 12.04.2021 - 14 A 818/19

    Vereinbarkeit der Dreimonatsfrist zur Geltendmachung eines

  • BVerfG, 03.03.2000 - 2 BvR 39/98

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde eines libanesischen Asylbewerbers

  • BVerfG, 04.12.2019 - 2 BvR 1600/19

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde in einem Asylverfahren wegen Verletzung des

  • BVerwG, 25.06.2003 - 6 C 17.02

    Telekommunikation; Prüfung von Verfahrensfehlern bei Sprungrevision;

  • BVerwG, 20.11.2018 - 1 C 23.17

    Anspruch auf Wiederaufgreifen des vertriebenenrechtlichen Aufnahmeverfahrens nur

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 09.11.2012 - 18 B 932/12

    Fortbestand eines Aufenthaltstitels gem. § 81 Abs. 4 AufenthG bei bisheriger

  • BVerwG, 20.05.2020 - 1 C 34.19

    Anfechtungsklage; Asylantrag; Bulgarien; Erheblichkeitsschwelle; EuGH-Vorlage;

  • BVerwG, 14.12.2016 - 1 C 4.16

    Keine Prüfungseinschränkung bei Asylanträgen im Fall nicht abgeschlossener

  • RG, 01.05.1917 - V 167/17

    Zur Anwendung des § 5 Nr. 1 der Bundesratsverordnung gegen übermäßige

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