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   VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20   

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VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20 (https://dejure.org/2022,6093)
VG Hamburg, Entscheidung vom 10.03.2022 - 16 A 3444/20 (https://dejure.org/2022,6093)
VG Hamburg, Entscheidung vom 10. März 2022 - 16 A 3444/20 (https://dejure.org/2022,6093)
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  • VG Hamburg PDF

    Zu den aktuellen tatsächlichen Lebensverhältnissen für anerkannt Schutzberechtigte in Bulgarien (erfolglose Klage einer sechsköpfigen Familie auf Durchführung eines Asylverfahrens in Deutschland)

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (56)

  • OVG Niedersachsen, 07.12.2021 - 10 LB 257/20

    Arbeitsmöglichkeiten; Bulgarien; Corona-Pandemie; Drittstaatenbescheid;

    Auszug aus VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20
    Der in Bulgarien gewährte internationale Schutz ist grundsätzlich unbefristet (Asylum Information Database (aida), Country Report: Bulgaria, Stand: 2021, S. 90; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 41; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 24).

    Es ist weder ersichtlich noch substantiiert vorgetragen, dass im Falle der Kläger einer der im bulgarischen Asyl- und Flüchtlingsgesetz (LAR) aufgeführten Gründe (zu diesen im Einzelnen: OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 41 ff.; eine englischsprachige Gesamtausgabe ["Asylum and Refugees Act") findet sich unter: https://aref.government.bg/sites/default/files/uploads/english/ASYLUM%20AND%20 REFUGEES%20ACT_20.pdf) für einen Widerruf ihres Schutzstatus erfüllt ist oder dies von Seiten der bulgarischen Behörden unterstellt wird.

    Die Gründe für die Beendigung des internationalen Schutzes seien in Art. 17 Abs. 1 LAR (für eine deutsche Übersetzung s. OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 58 ff.) abschließend aufgeführt.

    Ein Wiederaufleben des Schutzstatus nach rechtskräftiger Aberkennung ist gesetzlich nicht vorgesehen, jedoch ist ein ehemals anerkannt Schutzberechtigter im Fall seiner Rückkehr nach Bulgarien berechtigt, erneut die Feststellung seiner Schutzberechtigung zu beantragen (Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Stade v. 12.5.2021; vgl. zum Vorstehenden insgesamt: OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 58, 70).

    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    umgerechnet rund 332,- EUR, während die Lebenshaltungskosten die niedrigsten im europäischen Vergleich sind (vgl. EURES, Lebens- und Arbeitsbedingungen: Bulgarien, https://ec.europa.eu/eures/public/living-and-working/living-and-working-conditions/livingand-working-conditions-bulgaria_de, abgerufen am 11.3.2022; eurostat, Schlüsseldaten über Europa, Ausgabe 2021, S. 35, abrufbar unter: https://op.europa.eu/de/publication-detail/-/publication/97df7f3c-143d-11ec-b4fe-01aa75ed71a1; s. auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 35; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18.OVG, juris, Rn. 62) und nach den Angaben bulgarischer Gewerkschaften - offenbar unter Einschluss von Unterkunftskosten - im Jahr 2019 im Landesschnitt 305,- EUR, in Sofia 397,- EUR, betrugen (OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 65 m.w.N; Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 16.1.2019, 2019/1, S. 3).

    Die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien hat sich auch durch die Corona-Pandemie nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (so auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45).

    Dabei ist auch in Rechnung zu stellen, dass schon vor der Pandemie Beschäftigungsmöglichkeiten auch außerhalb der Landwirtschaft und Gastronomie vorhanden gewesen sind, so etwa auf Märkten, in größeren Unternehmen und bei Nichtregierungsorganisationen (vgl. Caritas Bulgaria, The Bulgarian Migration Paradox, Mai 2019, S. 7, 25 und 44; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, OVG 3 B 8.17, juris, Rn. 64) sowie in Call-Centern für die arabische Sprache und in der herstellenden Industrie (vgl. Dr. Valeria Ilareva, Auskunft an OVG Lüneburg v. 7.4.2017, S. 6; ebenso OVG Bautzen, Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris, Rn. 48; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 14/17, juris, Rn. 112 - s. zu beidem jüngst auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 33).

    Diese Fördermittel sollen unentgeltlich an Unternehmen vergeben werden, die im Jahr 2020 einen Umsatzrückgang von mindestens 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr gemeldet haben (s. "Brüssel billigt Finanzhilfe für bulgarischen Tourismus", Radio Bulgarien, http://bnr.bg/de/post/101553500/brussel-billigt-finanzhilfe-fur-bulgarischen-tourimus, abgerufen am 11.3.2022; vgl. auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 33).

    Die Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Stellen, gepaart mit einer niedrigen Anzahl von in Bulgarien verweilenden Flüchtlingen und gegenwärtigen Überkapazitäten in den Aufnahmezentren, sorgt im Ergebnis dafür, dass es auch weiterhin keine Hinweise darauf gibt, dass bei anerkannt Schutzberechtigten in Bulgarien in nennenswertem Umfang Obdachlosigkeit herrscht (vgl. zuletzt OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 25 m.w.N.; s. auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 56 ff.; BFA, Länderinformationsblatt Bulgarien, 2020, S. 21; Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 16.1.2019, S. 2).

    Dem Gericht liegen auch keine Erkenntnisse darüber vor, dass eine medizinische Grundversorgung von Schutzsuchenden in Bulgarien aufgrund der Corona-Pandemie nicht oder nur eingeschränkt gewährleistet ist (s. zuletzt auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 37: "Die medizinische Grundversorgung für anerkannt Schutzberechtigte ist von der Corona-Pandemie nicht betroffen [...]").

    Doch sind sämtliche dieser Einrichtungen bzw. Geschäfte nicht generell geschlossen (ebenfalls hierauf hinweisend OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 33), wobei u.a. Maskenpflicht bei der Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs und in bestimmten geschlossenen öffentlichen Räumen besteht (s. zum Vorstehenden: https://sofia.diplo.de/bg-de/aktuelles/-/2318146; https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/bulgarien-node/bulgariensicherheit/211834).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

    Denn § 60 Abs. 7 Satz 1 AufenthG erfasst grundsätzlich nur einzelfallbezogene, individuell bestimmte Gefährdungssituationen, da bei allgemeinen Gefahren gemäß § 60 Abs. 7 Satz 6 AufenthG i.V.m. § 60a AufenthG über die Gewährung von Abschiebungsschutz im Wege politischer Leitentscheidungen entschieden werden soll (Sperrwirkung des § 60 Abs. 7 Satz 6 AufenthG) und hier nicht festgestellt werden kann, dass die Kläger bei einer Rücküberstellung nach Bulgarien wegen des Corona-Virus sehenden Auges in den Tod geschickt bzw. in Bulgarien schwerste Gesundheitsbeeinträchtigungen erleiden würden (vgl. OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 73).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 15.02.2022 - 11 A 1625/21

    Rechtsschutz eines syrischen Flüchtlings mit Aufenthaltserlaubnis für Bulgarien

    Auszug aus VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20
    16.12.2019, 11 A 228/15.A., juris, Rn. 47; Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 42), wobei sich Schutzberechtigte auf den für Staatsangehörige des schutzgewährenden Staats vorhandenen Lebensstandard verweisen lassen müssen (vgl. Art. 26 Abs. 2 und 3, Art. 29 Abs. 1, Art. 30 Abs. 1 der Qualifikationsrichtlinie 2011/95/EU; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 12/17, juris, Rn. 64; OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 44).

    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    Die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien hat sich auch durch die Corona-Pandemie nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (so auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45).

    Es wird erwartet, dass ca. 35.000 Arbeitslose allein durch diese Maßnahme einen Arbeitsplatz bekommen werden (s. hierzu OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 83 f. m.w.N.).

    Die Organisation berichtet in ihrem Jahresrückblick 2020 von 261 erfolgreich auf diese Weise erworbenen A1 bzw. A2-Zertifikaten und prognostiziert, in 2021 werde das Programm voraussichtlich von 200 Drittstaatsangehörigen in Anspruch genommen werden (IOM, Mission in Bulgaria, 2020: A year in review, Integration programme, Bulgarian language lessons, https://publications.iom.int/books/2020-year-review; s. auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 85).

    Zudem stellt die SAR Verpflegung zur Verfügung (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 62; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 44, OVG Koblenz, Urt. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; NIEM, Bulgaria: What was the anti-Covid-19 measures impact on migrants, refugees and asylum-seekers).

    Doch die Erkenntnismittel berichten übereinstimmend, dass diese Aufnahmezentren mittlerweile deutliche Überkapazitäten besitzen und eine Unterbringung auch in diesen Unterkünften bei einer Rückkehr durchaus möglich ist (vgl. Auswärtiges Amt, Auskünfte an das VG Trier v. 26.4.2018, S. 3 und an das BAMF v. 25.3.2019, S. 2; VGH Mannheim, Beschl. v. 27.5.2019, A 4 S 1329/19, juris, Rn. 20; s. jüngst auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 60 f.).

    Die Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Stellen, gepaart mit einer niedrigen Anzahl von in Bulgarien verweilenden Flüchtlingen und gegenwärtigen Überkapazitäten in den Aufnahmezentren, sorgt im Ergebnis dafür, dass es auch weiterhin keine Hinweise darauf gibt, dass bei anerkannt Schutzberechtigten in Bulgarien in nennenswertem Umfang Obdachlosigkeit herrscht (vgl. zuletzt OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 25 m.w.N.; s. auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 56 ff.; BFA, Länderinformationsblatt Bulgarien, 2020, S. 21; Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 16.1.2019, S. 2).

    Zwar sind Familien mit minderjährigen Kindern bisher nach Kenntnis des Auswärtigen Amtes nur vereinzelt aus Deutschland nach Bulgarien zurückgekehrt, doch wurde Bulgarien in diesen Fällen nicht nur um die Zusicherung von Unterkünften und angemessenen Aufnahmebedingungen gebeten, sondern können sich die betroffenen Familien zudem auch an das Bulgarische Rote Kreuz, die Caritas, den Rat der Flüchtlingsfrauen sowie an die hiesige Vertretung der Internationalen Organisation für Migration wenden, um in Programme aufgenommen zu werden, welche die Familien bei der Arbeits- und Wohnungssuche sowie der Beantragung von Sozialleistungen unterstützen (Auswärtiges Amt, Auskunft an das OVG Hamburg v. 7.4.2021, S. 1 f.; s. auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 64).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 18.12.2019 - 3 B 8.17

    Bulgarien; Asylantrag; Unzulässigkeit; anerkannter Schutzberechtigter;

    Auszug aus VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20
    umgerechnet rund 332,- EUR, während die Lebenshaltungskosten die niedrigsten im europäischen Vergleich sind (vgl. EURES, Lebens- und Arbeitsbedingungen: Bulgarien, https://ec.europa.eu/eures/public/living-and-working/living-and-working-conditions/livingand-working-conditions-bulgaria_de, abgerufen am 11.3.2022; eurostat, Schlüsseldaten über Europa, Ausgabe 2021, S. 35, abrufbar unter: https://op.europa.eu/de/publication-detail/-/publication/97df7f3c-143d-11ec-b4fe-01aa75ed71a1; s. auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 35; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18.OVG, juris, Rn. 62) und nach den Angaben bulgarischer Gewerkschaften - offenbar unter Einschluss von Unterkunftskosten - im Jahr 2019 im Landesschnitt 305,- EUR, in Sofia 397,- EUR, betrugen (OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 65 m.w.N; Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 16.1.2019, 2019/1, S. 3).

    Der vorstehenden Bewertung steht auch nicht entgegen, dass Arbeitsmöglichkeiten für anerkannt Schutzberechtigte vor der Pandemie vor allem in der Landwirtschaft und Gastronomie bestanden haben (vgl. Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Trier v. 26.4.2018, S. 4; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 64; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris, Rn. 61; OVG Hamburg, Urt. v. 18.12.2019, 1 Bf 132/17.A, juris, Rn. 94; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 14/17, juris, Rn. 113).

    Dabei ist auch in Rechnung zu stellen, dass schon vor der Pandemie Beschäftigungsmöglichkeiten auch außerhalb der Landwirtschaft und Gastronomie vorhanden gewesen sind, so etwa auf Märkten, in größeren Unternehmen und bei Nichtregierungsorganisationen (vgl. Caritas Bulgaria, The Bulgarian Migration Paradox, Mai 2019, S. 7, 25 und 44; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, OVG 3 B 8.17, juris, Rn. 64) sowie in Call-Centern für die arabische Sprache und in der herstellenden Industrie (vgl. Dr. Valeria Ilareva, Auskunft an OVG Lüneburg v. 7.4.2017, S. 6; ebenso OVG Bautzen, Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris, Rn. 48; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 14/17, juris, Rn. 112 - s. zu beidem jüngst auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 33).

    Zugleich spricht vieles dafür, dass das Registrierungsproblem in der Praxis lösbar ist (vgl. bereits OVG Berlin- Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 44).

    Ferner werden Fremdenfeindlichkeit und Vorbehalte gegenüber Muslimen auf Seiten der Vermieter beschrieben (Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 11.3.2021; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 42 m. w. N.).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • EuGH, 19.03.2019 - C-163/17

    Jawo - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und des

    Auszug aus VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20
    Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass dieses System in der Praxis auf größere Funktionsstörungen in einem bestimmten Mitgliedstaat stößt, sodass ein ernsthaftes Risiko besteht, dass Antragsteller oder Schutzberechtigte bei einer Überstellung in diesen Mitgliedstaat in einer Weise behandelt werden, die mit ihren Grundrechten unvereinbar ist (vgl. EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 82 f. und 87 bis 89).

    Gerichtshofs der Europäischen Union gleichgültig, ob es zum Zeitpunkt der Überstellung, während des Asylverfahrens oder nach dessen Abschluss dazu kommt, dass die betreffende Person aufgrund ihrer Überstellung an den zuständigen Mitgliedstaat einem ernsthaften Risiko ausgesetzt wäre, eine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung zu erfahren (EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 88).

    Trägt der Antragsteller zum Nachweis eines solchen Risikos vor, ist auf der Grundlage objektiver, zuverlässiger, genauer und gebührend aktualisierter Angaben und im Hinblick auf den durch das Unionsrecht gewährleisteten Schutzstandard der Grundrechte zu würdigen, ob entweder systemische oder allgemeine oder aber bestimmte Personengruppen betreffende Schwachstellen im Staat der Schutzgewährung vorliegen (EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 90).

    Solche Schwachstellen unterfallen nur dann Art. 4 GRCh - der Art. 3 EMRK entspricht -, wenn sie eine besonders hohe Schwelle der Erheblichkeit erreichen, die von sämtlichen Umständen des Falles abhängt (EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 91).

    Diese besonders hohe Schwelle der Erheblichkeit wäre erreicht, wenn eine vollständig von öffentlicher Unterstützung abhängige Person unabhängig von ihrem Willen und ihren persönlichen Entscheidungen in eine Situation extremer materieller Not geriete, die es ihr nicht erlaubte, ihre elementarsten Bedürfnisse zu befriedigen, wie insbesondere sich zu ernähren, sich zu waschen und eine Unterkunft zu finden, und die ihre physische oder psychische Gesundheit beeinträchtigte oder sie in einen Zustand der Verelendung versetzte, der mit der Menschenwürde unvereinbar wäre (EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 98; Beschl. v. 13.11.2019, C-540/17 und C-541/17 [Hamed], juris, Rn. 39; vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 10.10.2019, 2 BvR 1380/19, juris, Rn. 15).

    Nicht erreicht ist diese Schwelle hingegen selbst in durch große Armut oder eine starke Verschlechterung der Lebensverhältnisse der betreffenden Person gekennzeichneten Situationen, sofern sie nicht mit extremer materieller Not verbunden sind (EuGH, Urt. v. 19.3.2019, C-163/17 [Jawo], juris, Rn. 92 f. unter Verweis auf EGMR, Urt. v. 21.1.2011, M.S.S./Belgien und Griechenland, juris).

  • OVG Sachsen, 15.06.2020 - 5 A 382/18
    Auszug aus VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20
    Insbesondere wurden sie dabei auch zu der Stellung eines Asylantrages und der Zuerkennung von Asyl in einem anderen Staat befragt (vgl. BVerwG, Urt. v. 21.11.2017, 1 C 39/16, juris, Rn. 31 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 21).

    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    Im Übrigen war die Zahl der vermittelten Arbeitnehmer schon Mitte Mai 2020, d.h. nach der ersten Infektionswelle, größer als die der neuen Arbeitslosen (vgl. OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 45 m.w.N.; OVG Koblenz, Urt. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66).

    Zudem stellt die SAR Verpflegung zur Verfügung (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 62; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 44, OVG Koblenz, Urt. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; NIEM, Bulgaria: What was the anti-Covid-19 measures impact on migrants, refugees and asylum-seekers).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

    Ob die Abschiebung tatsächlich durchführbar ist, hat - anders als bei einer nach § 34a AsylG erlassenen Abschiebungsanordnung - nicht die Beklagte, sondern erst die Ausländerbehörde vor dem konkreten Vollzug der Ausreisepflicht zu prüfen (vgl. BVerwG, Urt. v. 25.9.1997, 1 C 6.97, juris, Rn. 16; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 58; OVG Magdeburg, Beschl. v. 13.12.2017, 2 M 81/17, juris, Rn. 13; OVG Lüneburg, Beschl. v. 13.9.2016, 13 PA 151/16, juris, Rn. 5; VG Berlin, Beschl. v. 26.7.2018, VG 23 L 389.18 A, juris).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 20.10.2020 - 7 A 10889/18

    Asylrecht (Drittstaaten-Verfahren)

    Auszug aus VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20
    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    Die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien hat sich auch durch die Corona-Pandemie nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (so auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45).

    Im Übrigen war die Zahl der vermittelten Arbeitnehmer schon Mitte Mai 2020, d.h. nach der ersten Infektionswelle, größer als die der neuen Arbeitslosen (vgl. OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 45 m.w.N.; OVG Koblenz, Urt. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66).

    Zudem stellt die SAR Verpflegung zur Verfügung (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 62; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 44, OVG Koblenz, Urt. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; NIEM, Bulgaria: What was the anti-Covid-19 measures impact on migrants, refugees and asylum-seekers).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 22.09.2020 - 3 B 33.19

    Asyl; Unzulässigkeit des Asylantrags; Sekundärmigration; subsidiär

    Auszug aus VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20
    Der in Bulgarien gewährte internationale Schutz ist grundsätzlich unbefristet (Asylum Information Database (aida), Country Report: Bulgaria, Stand: 2021, S. 90; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 41; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 24).

    Ein von dem eigenen Willen dieser Personen unabhängiger "Automatismus der Verelendung" steht - auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie - nicht beachtlich wahrscheinlich zu erwarten (so auch ganz überwiegend die aktuelle (ober-)gerichtliche Rechtsprechung: OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris; Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris, Rn. 34 ff.; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 64 ff.; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris, Rn. 43 ff.; VG Bremen, Urt. v. 17.12.2021, 2 K 1541/19, juris; Urt. v. 4.6.2021, 2 K 262/19, juris; Urt. v. 7.5.2021, 2 K 879/18, juris; VG Stuttgart, Urt. v. 23.7.2021, A 11 K 952/18, juris; Urt. v. 25.2.2021, A 4 K 213/20, juris; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 18.6.2021, 10 K 1228/20.A, juris; VG Aachen, Beschl. v. 14.6.2021, 8 L 307/21.A, juris; Urt. v. 15.4.2021, 8 K 2760/18.A, juris; VG Bayreuth, Urt. v. 10.2.2021, B 7 K 20.31318, juris; Gerichtsbescheid v. 11.12.2020, B 3 K 20.31189, juris - jeweils m.w.N.).

    Die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien hat sich auch durch die Corona-Pandemie nicht in einer Weise verschlechtert, dass Schutzberechtigte nicht mehr in zumutbarer Zeit Arbeit finden könnten, um ihren Lebensunterhalt auf dem von dem Gerichtshof der Europäischen Union benannten Niveau zu bestreiten (so auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 67; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 32; OVG Koblenz, Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris, Rn. 66; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 34; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 383/18, juris, Rn. 45).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

    Denn in Bulgarien besteht für Kinder vom 6. bis zum 16. Lebensjahr Schulpflicht (vgl. o.), sodass auch die Kinder der Kläger zu 1. und 2. ein Recht auf Zugang zu kostenlosem Unterricht in regulären staatlichen Schulen sowie zur Berufsausbildung nach den für bulgarische Kinder geltenden Bedingungen haben (eine Vulnerabilität im Falle von Familien mit schulpflichtigen Kindern ebenso ablehnend: OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, OVG 3 B 33.19, juris, Rn. 49; Beschl. v. 4.1.2021, OVG 3 N 42/20, juris, Rn. 10; s. auch OVG Münster, Urt. v. 29.12.2020, 11 A 1602/17.A, juris, Rn. 35).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 17.03.2020 - 7 A 10903/18

    Keine menschenrechtswidrige Behandlung in Bulgarien für dort anerkannte

    Auszug aus VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20
    umgerechnet rund 332,- EUR, während die Lebenshaltungskosten die niedrigsten im europäischen Vergleich sind (vgl. EURES, Lebens- und Arbeitsbedingungen: Bulgarien, https://ec.europa.eu/eures/public/living-and-working/living-and-working-conditions/livingand-working-conditions-bulgaria_de, abgerufen am 11.3.2022; eurostat, Schlüsseldaten über Europa, Ausgabe 2021, S. 35, abrufbar unter: https://op.europa.eu/de/publication-detail/-/publication/97df7f3c-143d-11ec-b4fe-01aa75ed71a1; s. auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 35; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18.OVG, juris, Rn. 62) und nach den Angaben bulgarischer Gewerkschaften - offenbar unter Einschluss von Unterkunftskosten - im Jahr 2019 im Landesschnitt 305,- EUR, in Sofia 397,- EUR, betrugen (OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 65 m.w.N; Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Potsdam v. 16.1.2019, 2019/1, S. 3).

    Der vorstehenden Bewertung steht auch nicht entgegen, dass Arbeitsmöglichkeiten für anerkannt Schutzberechtigte vor der Pandemie vor allem in der Landwirtschaft und Gastronomie bestanden haben (vgl. Auswärtiges Amt, Auskunft an das VG Trier v. 26.4.2018, S. 4; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris, Rn. 64; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris, Rn. 61; OVG Hamburg, Urt. v. 18.12.2019, 1 Bf 132/17.A, juris, Rn. 94; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 14/17, juris, Rn. 113).

    Hier ist eine Unterbringung pro Kalenderjahr für jeweils drei Monate auch für Rückkehrer möglich (OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris, Rn. 73 m.w.N.).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

  • OVG Sachsen, 13.11.2019 - 4 A 947/17

    Zuständigkeit Bulgariens für Durchführung Asylverfahren

    Auszug aus VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20
    Die nach der Erkenntnisquellenlage vorherrschenden Zugangsprobleme zum Arbeitsmarkt sind damit überwindbar (vgl. hierzu auch bereits: VGH Mannheim, Beschl. v. 27.5.2019, A 4 S 1329/19, juris, Rn. 22 ff. und v. 22.10.2019, A 4 S 2476/19, juris, Rn. 16; OVG Bautzen, Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris, Rn. 48; OVG Münster, Beschl. v. 16.12.2019, 11 A 228/15.A, juris, Rn. 70 ff., OVG Hamburg, Urt. v. 18.12.2019, 1 Bf 132/17.A, juris, Rn. 92-98).

    Dabei ist auch in Rechnung zu stellen, dass schon vor der Pandemie Beschäftigungsmöglichkeiten auch außerhalb der Landwirtschaft und Gastronomie vorhanden gewesen sind, so etwa auf Märkten, in größeren Unternehmen und bei Nichtregierungsorganisationen (vgl. Caritas Bulgaria, The Bulgarian Migration Paradox, Mai 2019, S. 7, 25 und 44; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 18.12.2019, OVG 3 B 8.17, juris, Rn. 64) sowie in Call-Centern für die arabische Sprache und in der herstellenden Industrie (vgl. Dr. Valeria Ilareva, Auskunft an OVG Lüneburg v. 7.4.2017, S. 6; ebenso OVG Bautzen, Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris, Rn. 48; OVG Schleswig, Urt. v. 25.7.2019, 4 LB 14/17, juris, Rn. 112 - s. zu beidem jüngst auch OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris, Rn. 33).

    Vor diesem Hintergrund geht auch die obergerichtliche Rechtsprechung, wie dargelegt, jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannt Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie perspektivisch in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris; OVG Lüneburg, Urt. v. 7.12.2021, 10 LB 257/20, juris; VGH Kassel, Urt. v. 26.10.2021, 8 A 1852/20.A, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 22.9.2020, 3 B 33.19, juris; Urt. v. 18.12.2019, 3 B 8.17, juris; OVG Bautzen, Urt. v. 15.6.2020, 5 A 382/18, juris; Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris; VGH Mannheim, Beschl. v. 23.4.2020, A 4 S 721/20, juris; OVG Koblenz, Beschl. v. 17.3.2020, 7 A 10903/18, juris; Beschl. v. 20.10.2020, 7 A 10889/18, juris).

    Allerdings hat das Gericht die Sache gemäß § 86 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. § 113 Abs. 1 VwGO insoweit spruchreif zu machen und zu entscheiden, d.h. eine fehlende Prüfung der nationalen Abschiebungsverbote - gegebenenfalls auch erstmals - selbst vorzunehmen (vgl. BVerwG, Beschl. v. 3.4.2017, 1 C 9/16, juris, Rn. 10; Urt. v. 25.7.2017, 1 C 10/17, juris, Rn. 11, 18; OVG Bautzen, Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris, Rn. 54).

  • VGH Baden-Württemberg, 27.05.2019 - A 4 S 1329/19

    Maßstäbe für Rückführungen im Dublinraum, hier speziell nach Bulgarien

    Auszug aus VG Hamburg, 10.03.2022 - 16 A 3444/20
    Die nach der Erkenntnisquellenlage vorherrschenden Zugangsprobleme zum Arbeitsmarkt sind damit überwindbar (vgl. hierzu auch bereits: VGH Mannheim, Beschl. v. 27.5.2019, A 4 S 1329/19, juris, Rn. 22 ff. und v. 22.10.2019, A 4 S 2476/19, juris, Rn. 16; OVG Bautzen, Urt. v. 13.11.2019, 4 A 947/17.A, juris, Rn. 48; OVG Münster, Beschl. v. 16.12.2019, 11 A 228/15.A, juris, Rn. 70 ff., OVG Hamburg, Urt. v. 18.12.2019, 1 Bf 132/17.A, juris, Rn. 92-98).

    Doch die Erkenntnismittel berichten übereinstimmend, dass diese Aufnahmezentren mittlerweile deutliche Überkapazitäten besitzen und eine Unterbringung auch in diesen Unterkünften bei einer Rückkehr durchaus möglich ist (vgl. Auswärtiges Amt, Auskünfte an das VG Trier v. 26.4.2018, S. 3 und an das BAMF v. 25.3.2019, S. 2; VGH Mannheim, Beschl. v. 27.5.2019, A 4 S 1329/19, juris, Rn. 20; s. jüngst auch OVG Münster, Beschl. v. 15.2.2022, 11 A 1625/21.A, juris, Rn. 60 f.).

    Dies konnte auch anderen Erkenntnismitteln nicht entnommen werden (vgl. hierzu: VGH Mannheim, Beschl. v. 27.5.2019, A 4 S 1329/19, juris, Rn. 20; OVG Münster, Beschl. v. 16.12.2019, 11 A 228/15.A, juris, Rn. 56).

  • OVG Schleswig-Holstein, 25.07.2019 - 4 LB 14/17

    Anspruch auf die Feststellung von Abschiebungsverboten bezüglich Bulgarien

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 16.12.2019 - 11 A 228/15

    Asylanspruch in Deutschland bei bestehender Asylgewährung in Bulgarien; Umdeutung

  • OVG Hamburg, 18.12.2019 - 1 Bf 132/17

    Rückkehr eines gesunden, arbeitsfähigen, alleinstehenden Mannes nach Bulgarien,

  • EuGH, 19.03.2019 - C-297/17

    Ibrahim - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und

  • VGH Baden-Württemberg, 03.11.2017 - A 11 S 1704/17

    Zuerkennung subsidiären Schutzes; Gefahrenlage für eine Bevölkerungsgruppe wegen

  • OVG Schleswig-Holstein, 25.07.2019 - 4 LB 12/17

    Anspruch auf die Feststellung von Abschiebungsverboten bezüglich Bulgarien

  • VGH Baden-Württemberg, 29.07.2019 - A 4 S 749/19

    Rückführung nach Italien nach den Maßstäben des EuGH - Verkürzung und

  • BVerwG, 11.09.2007 - 10 C 17.07

    Substanziierung des Vorbringens einer Erkrankung an posttraumatischer

  • VGH Baden-Württemberg, 22.10.2019 - A 4 S 2476/19

    Keine Verelendung von Flüchtlingen in Bulgarien

  • OVG Berlin-Brandenburg, 04.01.2021 - 3 N 42.20

    Zulassung der Berufung; grundsätzliche Bedeutung; nachträgliche Klärung der

  • VGH Hessen, 26.10.2021 - 8 A 1852/20

    Asyl, Bulgarien

  • BVerwG, 21.11.2017 - 1 C 39.16

    Pflicht zur Aufklärung der Gewährung internationalen Schutzes in einem anderen

  • VG Hamburg, 19.09.2019 - 16 A 6012/18

    Rückführung von Flüchtlingen nach Bulgarien

  • BVerwG, 03.04.2017 - 1 C 9.16

    Asylantrag; Bundesamt; Dublin-Verfahren; Herkunftsstaat; Unzulässigkeit;

  • OVG Saarland, 16.03.2020 - 2 A 324/19

    Abschiebungsverbot für in Bulgarien subsidiär Schutzberechtigte;

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 29.12.2020 - 11 A 1602/17
  • OVG Niedersachsen, 13.09.2016 - 13 PA 151/16

    Duldung; asylrechtliche Streitigkeit

  • BVerwG, 25.04.2019 - 1 C 51.18

    Ausreisefrist; Fortführung; Lebensbedingungen; Rechtsverletzung; Sprungrevision;

  • VG Bayreuth, 10.02.2021 - B 7 K 20.31318

    Situation anerkannter Flüchtlinge in Bulgarien

  • VGH Baden-Württemberg, 23.04.2020 - A 4 S 721/20

    Keine Verelendung bei Rückkehr nach Bulgarien

  • VG Aachen, 14.06.2021 - 8 L 307/21

    Folgeantrag; Unzulässigkeitsentscheidung; Anerkannt Schutzberechtigte; Bulgarien;

  • VG Bayreuth, 11.12.2020 - B 3 K 20.31189

    Anerkannte, alleinstehende Männer, keine unmenschliche oder erniedrigende

  • VG Berlin, 26.07.2018 - 23 L 389.18

    Asylrecht: Unzulässigkeit des Asylantrag in Deutschland, wenn in einem anderen

  • BVerwG, 25.09.1997 - 1 C 6.97

    Klagen erfolgloser Asylbewerber auf Duldung oder Aufenthaltsbefugnis begründen

  • VG Bremen, 04.06.2021 - 2 K 262/19
  • BVerwG, 25.07.2017 - 1 C 10.17

    Abschiebungsverbot; Asylantrag; Durchentscheiden; Unzulässigkeit Asylantrag

  • VGH Bayern, 09.01.2020 - 20 ZB 18.32705

    Feststellung menschenrechtswidriger Zustände für im EU-Mitgliedstaat anerkannte

  • VG Stuttgart, 25.02.2021 - A 4 K 213/20

    Asyl; Drittstaatenbescheid Bulgarien; junger, arbeitsfähiger Mann

  • EGMR, 04.11.2014 - 29217/12

    Rückführung einer afghanischen Familie nach Italien konventionskonform?

  • BVerfG, 10.10.2019 - 2 BvR 1380/19

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde betreffend die unzureichende fachgerichtliche

  • VGH Baden-Württemberg, 17.07.2019 - A 9 S 1566/18

    Wesen des nationalen Abschiebungsschutzes; Vorliegen eines nationalen

  • OVG Sachsen-Anhalt, 13.12.2017 - 2 M 81/17

    Abschiebungsschutz wegen psychischer Erkrankung

  • EuGH, 13.11.2019 - C-540/17

    Hamed - Vorlage zur Vorabentscheidung - Art. 99 der Verfahrensordnung des

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 45.18

    Trotz Abschiebungsschutzes einzelner Mitglieder der Kernfamilie ist bei der

  • BVerwG, 17.06.2020 - 1 C 35.19

    Asylantrag; Bulgarien; Drittstaat; Drittstaatenbescheid; Drittstaatenregelung;

  • VG Aachen, 15.04.2021 - 8 K 2760/18

    Bulgarien; Rücküberstellung nach der Verordnung EU Nr. 604/2013; systemische

  • VG Frankfurt/Oder, 18.06.2021 - 10 K 1228/20

    Asylrecht; sicherer-Drittstaat-Verfahren; Bulgarien

  • VG Bremen, 07.05.2021 - 2 K 879/18
  • EuGH, 19.09.2017 - C-438/17

    Magamadov - Beschleunigtes Verfahren

  • VGH Bayern, 25.03.2020 - 21 ZB 19.32508

    Abschiebung international Schutzberechtigter nach Bulgarien

  • OVG Hamburg, 14.05.2020 - 6 Bf 134/17
  • VG Bremen, 17.12.2021 - 2 K 1541/19
  • VG Stuttgart, 23.07.2021 - A 11 K 952/18
  • BVerwG, 14.12.2016 - 1 C 4.16

    Keine Prüfungseinschränkung bei Asylanträgen im Fall nicht abgeschlossener

  • BVerwG, 20.05.2020 - 1 C 34.19

    Anfechtungsklage; Asylantrag; Bulgarien; Erheblichkeitsschwelle; EuGH-Vorlage;

  • BVerwG, 21.04.2020 - 1 C 4.19

    Abschiebungsandrohung; Abschiebungsanordnung; Asylantrag; Bulgarien; Drittstaat;

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