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   VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17   

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VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17 (https://dejure.org/2021,51323)
VG Hamburg, Entscheidung vom 23.09.2021 - 16 A 7138/17 (https://dejure.org/2021,51323)
VG Hamburg, Entscheidung vom 23. September 2021 - 16 A 7138/17 (https://dejure.org/2021,51323)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Justiz Hamburg

    § 26 Abs 5 S 1 AsylVfG 1992, § 22a S 2 AsylVfG 1992, § 26 Abs 5 S 2 AsylVfG 1992, § 26 Abs 1 S 1 AsylVfG 1992
    Familienflüchtlingsschutz; Mehrehe; eheliche Lebensgemeinschaft im Bundesgebiet; unverzügliche Antragstellung

  • VG Hamburg PDF
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (22)

  • VG Berlin, 06.07.2020 - 4 K 769.16
    Auszug aus VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17
    Eine fehlerhafte Ehe wiederum gilt gemäß Art. 51 Abs. 1 des syrischen Personalstatutsgesetzes nur als nichtig, solange sie nicht vollzogen wurde (ausführlich zum Vorstehenden VG Berlin, Urt. v. 6.7.2020, 4 K 769/16.A, juris, Rn. 18 ff.; vgl. ferner OVG Bremen, Urt. v. 20.7.2021, 2 LB 96/21, juris, Rn. 63 ff.; VGH Kassel, Urt. v. 6.11.2018, 3 A 247/17.A, juris, Rn. 13 ff.; OLG Bamberg, Urt. v. 12.5.2016, 2 UF 58/16, juris, Rn. 25 ff.; Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut, Kommentar zum staatlichen Familienrecht: Die Ehe, abrufbar unter https://www.familienrecht-in-nahost.de/8555/Syrien-Kommentar-Ehe, zuletzt abgerufen am 22.9.2021; Yassari/Krell, in: Bergmann/Ferid/Henrich, Internationales Ehe- und Kindschaftsrecht, Band XIX, Syrien, Stand: 6.5.2021, S. 26 ff., 31, 33).

    Da nach dem maßgeblichen Heimatrecht der Klägerin die schriftliche Dokumentation der Eheschließung nicht Wirksamkeitsvoraussetzung ist, kommt es auf das Vorliegen einer Heiratsurkunde hier nicht an (vgl. VG Berlin, Urt. v. 6.7.2020, 4 K 769/16.A, juris, Rn. 19).

    Diese Vorschrift entfaltet vorliegend jedoch keine Rechtswirkungen (vgl. auch VG Berlin, Urt. v. 6.7.2020, 4 K 769.16.A, juris, Rn. 22).

    Das erkennende Gericht schließt sich insofern den ausführlichen und überzeugenden Ausführungen der Kammer 8 des hiesigen Verwaltungsgerichts und des Verwaltungsgerichts Berlin an (VG Hamburg, Urt. v. 8.5.2020, 8 A 275/19, juris, Rn. 31 ff.; VG Berlin, Urt. v. 6.7.2020, 4 K 769/16.A, juris, Rn. 23 ff., jeweils mit zahlr. Nachw.; vgl. ferner VGH Kassel, Urt. v. 6.11.2018, 3 A 247/17.A, juris, Rn. 15).

    Vor diesem Hintergrund ist nicht ersichtlich, dass sich die weiteren Ehegatten des Verfolgten, die mit diesem im Herkunftsland zusammengelebt haben und deren Verbindung dort als eheliche Gemeinschaft anerkannt ist, mit Blick auf ihre Gefährdung von einem ersten Ehegatten unterscheiden sollten (vgl. ausführlich zur teleologischen Auslegung VG Hamburg, Urt. v. 8.5.2020, 8 A 275/19, juris, Rn. 32 ff.; VG Berlin, Urt. v. 6.7.2020, 4 K 769/16.A, juris, Rn. 25 ff.).

  • EuGH, 09.09.2021 - C-768/19

    Bundesrepublik Deutschland (Membre de la famille) - Vorlage zur Vorabentscheidung

    Auszug aus VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17
    Anlässlich eines Vorabentscheidungsersuchens des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG, Beschl. v. 15.8.2019, 1 C 32.18, juris) hat der Gerichtshof der Europäischen Union mit Blick auf den unionsrechtlichen Begriff des Familienangehörigen im Sinne von Art. 2 lit. j) RL 2011/95/EU ausdrücklich klargestellt, dass dieser Begriff keine tatsächliche Wiederaufnahme des Familienlebens im Hoheitsgebiet des betreffenden Mitgliedstaates verlange (EuGH, Urt. v. 9.9.2021, C-768/19, juris, Rn. 53 ff., insb.

    Der Gerichtshof führt insoweit aus, dass der Begriff des Familienangehörigen im Sinne von Art. 2 lit. j) RL 2011/95/EU nur von den in der Vorschrift genannten Voraussetzungen abhänge (EuGH, Urt. v. 9.9.2021, C-768/19, juris, Rn. 54).

    Letzteres sei weder Voraussetzung des Art. 2 lit. j) noch des Art. 23 RL 2011/95/EU (EuGH, Urt. v. 9.9.2021, C-768/19, juris, Rn. 54 f.).

    Asylantrag im Sinne des § 26 Abs. 5 i.V.m. Abs. 1 AsylG ist bereits jedes Vorbringen, dem materiell ein Asylgesuch im Sinne des § 13 AsylG entnommen werden kann, nicht erst der förmliche Asylantrag im Sinne von § 14 AsylG (OVG Bremen, Urt. v. 20.7.2021, 2 LB 96/21, juris, Rn. 25 m.w.N.; OVG Lüneburg, Beschl. v. 1.7.2019, 9 LA 87/19, juris, Rn. 11; vgl. ferner EuGH, Urt. v. 9.9.2021, C-768/19, juris, Rn. 46 ff.).

  • BVerwG, 15.08.2019 - 1 C 32.18

    EuGH soll Fragen zum Begriff des "Familienangehörigen" im Sinne der

    Auszug aus VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17
    § 26 AsylG ist im Lichte des Art. 23 Abs. 2 RL 2011/95/EU auszulegen (so zu Recht Vogt/Nestler, in: Huber/Mantel, AufenthG/AsylG, 3. Aufl. 2021, § 26 AsylG Rn. 4), dessen Umsetzung er dient (BT-Drucks. 17/13063, S. 21; vgl. zu § 26 Abs. 3 AsylG BVerwG, Beschl. v. 15.8.2019, 1 C 32.18, juris, Rn. 13).

    Dies ändert nichts daran, dass sich der Gesetzgeber allein für diesen Umsetzungsweg entschieden hat und die unionsrechtlichen Vorgaben dementsprechend bei der Auslegung des § 26 AsylG zur Geltung zu bringen sind (so überzeugend OVG Bremen, Urt. v. 20.7.2021, 2 LB 96/21, juris, Rn. 41; vgl. ferner nochmals BVerwG, Beschl. v. 15.8.2019, 1 C 32.18, juris, Rn. 13; a.A.: OVG Münster, Urt. v. 13.3.2020, 14 A 2778.17.A, juris, Rn. 63 f.).

    Anlässlich eines Vorabentscheidungsersuchens des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG, Beschl. v. 15.8.2019, 1 C 32.18, juris) hat der Gerichtshof der Europäischen Union mit Blick auf den unionsrechtlichen Begriff des Familienangehörigen im Sinne von Art. 2 lit. j) RL 2011/95/EU ausdrücklich klargestellt, dass dieser Begriff keine tatsächliche Wiederaufnahme des Familienlebens im Hoheitsgebiet des betreffenden Mitgliedstaates verlange (EuGH, Urt. v. 9.9.2021, C-768/19, juris, Rn. 53 ff., insb.

    Dies dürfte dem Normverständnis des Bundesverwaltungsgerichts entsprechen, das mit seinem Vorabentscheidungsersuchen eine Klärung der "übergreifenden Voraussetzungen" des Art. 2 lit. j) RL 2011/95/EU (so ausdrücklich BVerwG, Beschl. v. 15.8.2019, 1 C 32.18, juris, Rn. 23; vgl. ferner Rn. 24) anstrebte, wonach sich der Familienangehörige im Zusammenhang mit dem Antrag auf internationalen Schutz in demselben Mitgliedstaat aufhalten und die Familie bereits im Herkunftsland bestanden haben muss.

  • VGH Hessen, 06.11.2018 - 3 A 247/17

    Heirat nach syrischem Recht

    Auszug aus VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17
    aa) Mit "Ehe" im Sinne des § 26 Abs. 1 AsylG ist in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Sprachgebrauch die mit Eheschließungswillen eingegangene, staatlich anerkannte Lebensgemeinschaft gemeint (BVerwG, Urt. v. 15.12.1992, 9 C 61.91, juris, Rn. 7; VGH Kassel, Urt. v. 8.11.2018, 3 A 247/17.A, juris, Rn. 11).

    Dabei richtet sich die Wirksamkeit der Eheschließung nicht nach dem deutschen Familienrecht, sondern grundsätzlich nach dem Recht des Herkunftslandes (vgl. BVerwG, Urt. v. 22.2.2005, 1 C 17.03, juris, Rn. 9; VGH Kassel, Urt. v. 8.11.2018, 3 A 247/17.A, juris, Rn. 11 m.w.N.).

    Eine fehlerhafte Ehe wiederum gilt gemäß Art. 51 Abs. 1 des syrischen Personalstatutsgesetzes nur als nichtig, solange sie nicht vollzogen wurde (ausführlich zum Vorstehenden VG Berlin, Urt. v. 6.7.2020, 4 K 769/16.A, juris, Rn. 18 ff.; vgl. ferner OVG Bremen, Urt. v. 20.7.2021, 2 LB 96/21, juris, Rn. 63 ff.; VGH Kassel, Urt. v. 6.11.2018, 3 A 247/17.A, juris, Rn. 13 ff.; OLG Bamberg, Urt. v. 12.5.2016, 2 UF 58/16, juris, Rn. 25 ff.; Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut, Kommentar zum staatlichen Familienrecht: Die Ehe, abrufbar unter https://www.familienrecht-in-nahost.de/8555/Syrien-Kommentar-Ehe, zuletzt abgerufen am 22.9.2021; Yassari/Krell, in: Bergmann/Ferid/Henrich, Internationales Ehe- und Kindschaftsrecht, Band XIX, Syrien, Stand: 6.5.2021, S. 26 ff., 31, 33).

    Das erkennende Gericht schließt sich insofern den ausführlichen und überzeugenden Ausführungen der Kammer 8 des hiesigen Verwaltungsgerichts und des Verwaltungsgerichts Berlin an (VG Hamburg, Urt. v. 8.5.2020, 8 A 275/19, juris, Rn. 31 ff.; VG Berlin, Urt. v. 6.7.2020, 4 K 769/16.A, juris, Rn. 23 ff., jeweils mit zahlr. Nachw.; vgl. ferner VGH Kassel, Urt. v. 6.11.2018, 3 A 247/17.A, juris, Rn. 15).

  • OVG Bremen, 20.07.2021 - 2 LB 96/21

    Flüchtlingsschutz für die Eltern eines bei Asylantragstellung der Eltern

    Auszug aus VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17
    Eine fehlerhafte Ehe wiederum gilt gemäß Art. 51 Abs. 1 des syrischen Personalstatutsgesetzes nur als nichtig, solange sie nicht vollzogen wurde (ausführlich zum Vorstehenden VG Berlin, Urt. v. 6.7.2020, 4 K 769/16.A, juris, Rn. 18 ff.; vgl. ferner OVG Bremen, Urt. v. 20.7.2021, 2 LB 96/21, juris, Rn. 63 ff.; VGH Kassel, Urt. v. 6.11.2018, 3 A 247/17.A, juris, Rn. 13 ff.; OLG Bamberg, Urt. v. 12.5.2016, 2 UF 58/16, juris, Rn. 25 ff.; Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut, Kommentar zum staatlichen Familienrecht: Die Ehe, abrufbar unter https://www.familienrecht-in-nahost.de/8555/Syrien-Kommentar-Ehe, zuletzt abgerufen am 22.9.2021; Yassari/Krell, in: Bergmann/Ferid/Henrich, Internationales Ehe- und Kindschaftsrecht, Band XIX, Syrien, Stand: 6.5.2021, S. 26 ff., 31, 33).

    Dies ändert nichts daran, dass sich der Gesetzgeber allein für diesen Umsetzungsweg entschieden hat und die unionsrechtlichen Vorgaben dementsprechend bei der Auslegung des § 26 AsylG zur Geltung zu bringen sind (so überzeugend OVG Bremen, Urt. v. 20.7.2021, 2 LB 96/21, juris, Rn. 41; vgl. ferner nochmals BVerwG, Beschl. v. 15.8.2019, 1 C 32.18, juris, Rn. 13; a.A.: OVG Münster, Urt. v. 13.3.2020, 14 A 2778.17.A, juris, Rn. 63 f.).

    Asylantrag im Sinne des § 26 Abs. 5 i.V.m. Abs. 1 AsylG ist bereits jedes Vorbringen, dem materiell ein Asylgesuch im Sinne des § 13 AsylG entnommen werden kann, nicht erst der förmliche Asylantrag im Sinne von § 14 AsylG (OVG Bremen, Urt. v. 20.7.2021, 2 LB 96/21, juris, Rn. 25 m.w.N.; OVG Lüneburg, Beschl. v. 1.7.2019, 9 LA 87/19, juris, Rn. 11; vgl. ferner EuGH, Urt. v. 9.9.2021, C-768/19, juris, Rn. 46 ff.).

  • BVerwG, 15.12.1992 - 9 C 61.91

    Gewährung von Asyl auf Grund eines Eingriffs in die Religionsausübung im

    Auszug aus VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17
    aa) Mit "Ehe" im Sinne des § 26 Abs. 1 AsylG ist in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Sprachgebrauch die mit Eheschließungswillen eingegangene, staatlich anerkannte Lebensgemeinschaft gemeint (BVerwG, Urt. v. 15.12.1992, 9 C 61.91, juris, Rn. 7; VGH Kassel, Urt. v. 8.11.2018, 3 A 247/17.A, juris, Rn. 11).

    Hervorgehoben sei, dass insbesondere eine teleologische Auslegung für die Einbeziehung von Ehegatten aus Mehrehen spricht: Das Bundesverwaltungsgericht hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Erstreckung des internationalen Schutzes auf enge Familienangehörige eines international Schutzberechtigten unter anderem an die Erwägung anknüpft, dass dies wegen der Nähe der engen Familienangehörigen zum Verfolgungsgeschehen und der daraus gleichfalls für sie herrührenden Gefahr - die ungeprüft bleibt - gerechtfertigt ist (BVerwG, Urt. v. 21.1.1992, 9 C 63.91, juris, Rn. 12; Urt. v. 15.12.1992, 9 C 61.91, juris, Rn. 7; s. ferner BVerwG, Beschl. v. 18.12.2019, 1 C 2.19, juris, Rn. 19; vgl. zur teleologischen Auslegung auch OVG Hamburg, Beschl. v. 14.12.2020, 6 Bf 240/20.AZ, juris, Rn. 25).

    Die Ehe der Klägerin mit Herrn [...] bestand in Syrien in dem Sinne, dass die Eheleute in ihrem Heimatland eine eheliche Lebensgemeinschaft tatsächlich gelebt haben (vgl. zu diesen Anforderungen an das "Bestehen" der Ehe BVerwG, Urt. v. 15.12.1992, 9 C 61.91, juris, Rn. 7; VGH München, Urt. v. 21.11.2018, 13a B 18.30632, juris, Rn. 17).

  • OVG Hamburg, 14.12.2020 - 6 Bf 240/20

    Flüchtlingsschutz für minderjähriges Kind eines anerkannten Elternteils -

    Auszug aus VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17
    Hervorgehoben sei, dass insbesondere eine teleologische Auslegung für die Einbeziehung von Ehegatten aus Mehrehen spricht: Das Bundesverwaltungsgericht hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Erstreckung des internationalen Schutzes auf enge Familienangehörige eines international Schutzberechtigten unter anderem an die Erwägung anknüpft, dass dies wegen der Nähe der engen Familienangehörigen zum Verfolgungsgeschehen und der daraus gleichfalls für sie herrührenden Gefahr - die ungeprüft bleibt - gerechtfertigt ist (BVerwG, Urt. v. 21.1.1992, 9 C 63.91, juris, Rn. 12; Urt. v. 15.12.1992, 9 C 61.91, juris, Rn. 7; s. ferner BVerwG, Beschl. v. 18.12.2019, 1 C 2.19, juris, Rn. 19; vgl. zur teleologischen Auslegung auch OVG Hamburg, Beschl. v. 14.12.2020, 6 Bf 240/20.AZ, juris, Rn. 25).

    Eine an den Wortlaut der Vorschrift anknüpfende Auslegung des § 26 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AsylG dahin, dass eine eheliche Lebensgemeinschaft nicht nur "schon" im Verfolgerstaat bestanden haben, sondern darüber hinaus im Bundesgebiet noch bestehen muss (offen gelassen von OVG Hamburg, Beschl. v. 14.12.2020, 6 Bf 240/20.AZ, juris, Rn. 16; für eine restriktive Auslegung des § 26 Abs. 1 AsylG, allerdings ohne Berücksichtigung der sogleich darzustellenden jüngsten Rechtsprechung des EuGH: VG München, Urt. v. 22.5.2017, M 4 K 16.35780, juris, Rn. 21; VG Kassel, Urt. v. 24.1.2018, 7 K 877/17.KS.A, juris, Rn. 47; Hailbronner, in: ders., AuslR, § 26 AsylG Rn. 51 (Stand: Januar 2019); Günther, in: BeckOK AuslR, 30 Ed., 1.7.2021, § 26 AsylG Rn. 10; wie hier: Marx, AsylG, 10. Aufl. 2019, § 26 Rn. 14 f.), stünde nicht mit der Richtlinie 2011/95/EU (sog. Qualifikationsrichtlinie) und der hierzu ergangenen aktuellen Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union in Einklang.

  • BVerwG, 18.12.2019 - 1 C 2.19

    EuGH soll Fragen zum Familienflüchtlingsschutz bei unterschiedlicher

    Auszug aus VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17
    Hervorgehoben sei, dass insbesondere eine teleologische Auslegung für die Einbeziehung von Ehegatten aus Mehrehen spricht: Das Bundesverwaltungsgericht hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Erstreckung des internationalen Schutzes auf enge Familienangehörige eines international Schutzberechtigten unter anderem an die Erwägung anknüpft, dass dies wegen der Nähe der engen Familienangehörigen zum Verfolgungsgeschehen und der daraus gleichfalls für sie herrührenden Gefahr - die ungeprüft bleibt - gerechtfertigt ist (BVerwG, Urt. v. 21.1.1992, 9 C 63.91, juris, Rn. 12; Urt. v. 15.12.1992, 9 C 61.91, juris, Rn. 7; s. ferner BVerwG, Beschl. v. 18.12.2019, 1 C 2.19, juris, Rn. 19; vgl. zur teleologischen Auslegung auch OVG Hamburg, Beschl. v. 14.12.2020, 6 Bf 240/20.AZ, juris, Rn. 25).

    Unerheblich ist, dass der deutsche Gesetzgeber sich dazu entschieden hat, die Vorgaben aus Art. 23 Abs. 2 RL 2011/95/EU "überschießend" (hierzu BVerwG, Beschl. v. 18.12.2019, 1 C 2.19, juris, Rn. 19) umzusetzen, indem nicht nur die in der Richtlinie 2011/95/EU vorgesehenen Leistungen gewährt werden, sondern ein eigener Schutzstatus zuerkannt wird.

  • VG Hamburg, 08.05.2020 - 8 A 275/19

    Familienflüchtlingsschutz bei Bestehen einer Mehrehe

    Auszug aus VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17
    Das erkennende Gericht schließt sich insofern den ausführlichen und überzeugenden Ausführungen der Kammer 8 des hiesigen Verwaltungsgerichts und des Verwaltungsgerichts Berlin an (VG Hamburg, Urt. v. 8.5.2020, 8 A 275/19, juris, Rn. 31 ff.; VG Berlin, Urt. v. 6.7.2020, 4 K 769/16.A, juris, Rn. 23 ff., jeweils mit zahlr. Nachw.; vgl. ferner VGH Kassel, Urt. v. 6.11.2018, 3 A 247/17.A, juris, Rn. 15).

    Vor diesem Hintergrund ist nicht ersichtlich, dass sich die weiteren Ehegatten des Verfolgten, die mit diesem im Herkunftsland zusammengelebt haben und deren Verbindung dort als eheliche Gemeinschaft anerkannt ist, mit Blick auf ihre Gefährdung von einem ersten Ehegatten unterscheiden sollten (vgl. ausführlich zur teleologischen Auslegung VG Hamburg, Urt. v. 8.5.2020, 8 A 275/19, juris, Rn. 32 ff.; VG Berlin, Urt. v. 6.7.2020, 4 K 769/16.A, juris, Rn. 25 ff.).

  • BVerwG, 22.02.2005 - 1 C 17.03

    Familienasyl; Begriff der Ehe; Zivilehe; religiöse Eheschließung; staatliche

    Auszug aus VG Hamburg, 23.09.2021 - 16 A 7138/17
    Dabei richtet sich die Wirksamkeit der Eheschließung nicht nach dem deutschen Familienrecht, sondern grundsätzlich nach dem Recht des Herkunftslandes (vgl. BVerwG, Urt. v. 22.2.2005, 1 C 17.03, juris, Rn. 9; VGH Kassel, Urt. v. 8.11.2018, 3 A 247/17.A, juris, Rn. 11 m.w.N.).

    Insofern ist zu berücksichtigen, dass im Völkerrecht und Flüchtlingsvölkerrecht der Rückgriff auf das Personalstatut des Heimatstaates verbindlich ist (so BVerwG, Urt. v. 22.2.2005, 1 C 17.03, juris, Rn. 9, unter Hinweis auf Art. 12 Abs. 1 GFK).

  • VG Kassel, 24.01.2018 - 7 K 877/17

    Für junge, gesunde, alleinstehende Männer bestehen sowohl in Kabul als auch in

  • VG Hannover, 05.06.2020 - 12 A 1293/18

    Asylantrag; Asylgesuch; Familienasyl; Familienflüchtlingsschutz; Minderjähriger;

  • OVG Niedersachsen, 01.07.2019 - 9 LA 87/19

    Asylantrag; Aufenthaltserlaubnis; Auslegung; Ausländerbehörde;

  • VG Augsburg, 08.06.2018 - Au 5 K 17.31948

    Zuerkennung des subsidiären Schutzes auf der Grundlage des § 26 Abs. 1 iVm Abs. 5

  • VG München, 22.05.2017 - M 4 K 16.35780

    Verfolgung von Sunniten im Irak und "Abschiebungsstopp"

  • BVerwG, 21.01.1992 - 9 C 63.91

    Asyl - Familienangehörige - Kleinfamilie

  • OLG Bamberg, 12.05.2016 - 2 UF 58/16

    Wirksamkeit der in Syrien geschlossenen Ehe einer zum Eheschließungszeitpunkt

  • VGH Bayern, 21.11.2018 - 13a B 18.30632

    Abschiebungsverbot: Berücksichtigung anerkannt schutzberechtigter

  • BVerwG, 25.04.2019 - 1 C 28.18

    Vorrangige Prüfung von asylrechtlichen Unzulässigkeitsgründen auch bei

  • OVG Sachsen, 21.08.2019 - 5 A 50/17
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 04.05.2020 - 11 A 1252/20
  • OVG Sachsen-Anhalt, 01.07.2021 - 3 L 154/18

    Keine beachtliche Wahrscheinlichkeit politischer Verfolgung bei Entziehung vom

  • VG Minden, 29.03.2022 - 1 K 774/19

    Asylantrag Asylgesuch Ehepartner Familienangehörige Familienschutz Fortführung

    vgl. VG Hamburg, Urteil vom 23. September 2021 - 16 A 7138/17 -, juris Rn. 36 ff.; Marx, AsylG, 10. Auflage 2019, § 26 Rn. 14; a.A.: VG München, Urteil vom 22. Mai 2017 - M 4 K 16.35780 -, juris Rn. 21; VG Kassel, Urteil vom 24. Januar 2018 - 7 K 877/17.A -, juris Rn. 47; Günther, in: Kluth/Heusch, BeckOK Ausländerrecht, § 26 AsylG Rn. 9 f. (Stand: 1. Oktober 2021); Hailbronner, in: Hailbronner, Ausländerrecht, § 26 AsylG Rn. 51 ff. (Stand: 1. August 2021); offen gelassen: VG Berlin, Beschluss vom 18. Dezember 2020 - 3 L 630/20 A -, juris Rn. 10.

    17/13063, S. 21 und VG Hamburg, Urteil vom 23. September 2021 - 16 A 7138/17 -, juris Rn. 37.

    vgl. VG Hamburg, Urteil vom 23. September 2021 - 16 A 7138/17 -, juris Rn. 37.

    vgl. VG Hamburg, Urteil vom 23. September 2021 - 16 A 7138/17 -, juris Rn. 39.

    vgl. Niedersächsisches OVG, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 9 LA 87/19 -, juris Rn. 11; OVG Bremen, Urteil vom 20. Juli 2021 - 2 LB 96/21 -, juris Rn. 25; VG Schwerin, Urteil vom 14. Januar 2019 - 3 A 2151/18 SN -, juris Rn. 28 ff.; VG Hannover, Urteil vom 5. März 2020 - 5 K 2046/18.A -, juris Rn. 23; VG Berlin, Urteil vom 6. Juli 2020 - 4 K 769.16 A -, InfAuslR 2020, 459 (juris Rn. 37); VG Hamburg, Urteil vom 23. September 2021 - 16 A 7138/17 -, juris Rn. 43.

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 09.09.2022 - 19 A 1513/22

    Familienflüchtlingsschutz; eheliche Lebensgemeinschaft

    Bejahend: VG Kassel, Urteil vom 24. Januar 2018 - 7 K 877/17.KS.A -, juris, Rn. 47; VG München, Urteil vom 22. Mai 2017 - M 4 K 16.35780 -, juris, Rn. 21; Günther, in: Kluth/Heusch, BeckOK Ausländerrecht, § 26 AsylG, Rn. 9 f. (Stand: 1. Oktober 2021); Hailbronner, in: Hailbronner, Ausländerrecht, § 26 AsylG, Rn. 73 ff. (Stand: 1. Juni 2022); verneinend außer der Vorinstanz: VG Minden, Urteil vom 29. März 2022 - 1 K 774/19.A -, InfAuslR 2022, 306, juris, Rn. 29 m. w. N.; VG Hamburg, Urteil vom 23. September 2021 - 16 A 7138/17 -, juris, Rn. 36 ff.; Epple, in: GK-AsylG, § 26 AsylG, Rn. 43, 52 (Stand: Juli 2022); offen gelassen: Hamb. OVG, Beschluss vom 14. Dezember 2020 - 6 Bf 240/20.AZ -, AuAS 2021, 32, juris, Rn. 16; VG Berlin, Beschluss vom 18. Dezember 2020 - 3 L 630/20 A -, juris, Rn. 10; zum Begriff "Ehegatte": OVG NRW, Beschlüsse vom 4. Mai 2020 - 11 A 1252/20.A -, juris, Rn. 10, und vom 21. Dezember 2006 - 5 A 4866/05.A -, n. v., S. 2 des Beschlusses; Bay. VGH, Urteil vom 17. August 1993 - 11 BZ 89.30545 -, juris, Rn. 15.
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