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   VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19   

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VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19 (https://dejure.org/2019,3407)
VG Hannover, Entscheidung vom 07.02.2019 - 3 B 217/19 (https://dejure.org/2019,3407)
VG Hannover, Entscheidung vom 07. Februar 2019 - 3 B 217/19 (https://dejure.org/2019,3407)
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Wird zitiert von ... (23)Neu Zitiert selbst (13)

  • BVerwG, 14.12.2016 - 1 C 4.16

    Keine Prüfungseinschränkung bei Asylanträgen im Fall nicht abgeschlossener

    Auszug aus VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19
    Die Abschiebungsandrohung ist allerdings auch dann zu suspendieren, wenn die Unzulässigkeitsentscheidung im Klageverfahren voraussichtlich der Aufhebung unterliegt, weil die Abschiebungsandrohung in diesen Fällen verfrüht ergangen ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 14.12.2016 - 1 C 4/16 -, juris).

    Die Prüfung obliegt dem Bundesamt (BVerwG, Urteil vom 14.12.2016 - a. a. O. -, Rn. 23-24).

    Ein erfolgloser Abschluss des in einem anderen Mitgliedstaat betriebenen Asylverfahrens setzt voraus, dass der Asylantrag entweder unanfechtbar abgelehnt oder das Verfahren nach Rücknahme des Asylantrags bzw. dieser gleichgestellten Verhaltensweisen endgültig eingestellt worden ist (BVerwG, Urteil vom 14.12.2016 - a. a. O. -, Rn. 29).

    (1) Dieser Zeitpunkt des Zuständigkeitsübergangs und nicht der Zeitpunkt der Antragstellung in Deutschland ist nach Auffassung der Kammer für die Beurteilung der Frage maßgeblich, ob ein Asylverfahren im Sinne von § 71a Abs. 1 AsylG erfolglos abgeschlossen ist (offen gelassen von BVerwG, Urteil vom 14.12.2016 - a. a. O. -, Rn. 40; offen gelassen u.a. auch von VG Hannover, Urteil vom 5.2.2018 - 11 A 11248/17 -, juris, Rn. 19 f.).

    Eine solche Entscheidung nach dem Handlungsregime der Dublin III-VO ist gegenüber einer Entscheidung nach § 71a AsylG i. V. m. § 29 Abs. 1 Nr. 5 AsylG vorrangig (vgl. BVerwG, Urteil vom 14.12.2016 - a. a. O. -, Rn. 18).

    Zum anderen folgt dieser Vorrang daraus, dass die Dublin III-VO nicht dazu berechtigt, an einen Zuständigkeitsübergang einen Verlust des Rechts auf eine unbeschränkte, nicht nach Folgeantragsgrundsätzen erfolgende Antragsprüfung zu knüpfen, wenn dieses Recht im zuvor zuständigen Staat nach dem dort geltenden Asylverfahrensrecht noch bestand (vgl. BVerwG, Urteil vom 14.12.2016 - a. a. O. -, Rn. 34).

    Sie muss daher - entsprechend jenen Fällen, in denen der Asylantrag wegen Nichtbetreibens des Verfahrens als zurückgenommen gilt und eine Möglichkeit der Wiederaufnahme nicht (mehr) besteht (vgl. hierzu BVerwG, Urteil vom 14.12.2016 - a. a. O. -, Rn. 31) - die Endgültigkeit der ablehnenden Entscheidung gegen sich gelten lassen.

    (1) Es kann dahinstehen, ob im Rahmen dieser Vorschriften auch eine sachliche Prüfung des Verfolgungsvorbringens, welches - wie hier - auch im Rahmen der Zuerkennung eines internationalen Schutzstatus zu prüfen wäre, erfolgen muss oder ob hierfür die Voraussetzungen für ein Wiederaufgreifen vorliegen müssen (vgl. Heusch in: Kluth/Heusch, Ausländerrecht, 14. Edition, AsylG, § 31, Rn. 21; a.A. VG Hannover, Urteil vom 27.4.2017 - 10 A 2292/16 -, n.v.; wohl auch BVerwG, Urteil vom 14.12.2016 - 1 C 4/16 -, juris, Rn. 20).

  • BVerwG, 31.01.2013 - 10 C 15.12

    Afghanistan; Provinz Helmand; Kabul; Abschiebung; Abschiebungsverbot;

    Auszug aus VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19
    (2) Unter Art. 3 EMRK fallen ferner auch Gefahrenlagen aufgrund schlechter humanitärer Verhältnisse (vgl. BVerwG, Urteil vom 13.6.2013 - 10 C 13.12 -, juris; BVerwG, Urteil vom 31.1.2013 - 10 C 15.12 -, juris).

    Schlechte humanitäre Bedingungen im Abschiebezielstaat können jedoch nur in begründeten Ausnahmefällen in Bezug auf Art. 3 EMRK ein Abschiebungsverbot begründen (BVerwG, Urteil vom 31.1.2013 - 10 C 15/12 -, BVerwGE 146, 12-31).

  • BVerfG, 14.05.1996 - 2 BvR 1516/93

    Flughafenverfahren

    Auszug aus VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19
    Ernstliche Zweifel liegen vor, wenn erhebliche Gründe dafür sprechen, dass die Maßnahme einer rechtlichen Prüfung wahrscheinlich nicht standhält (BVerfG, Urteil vom 14.5.1996 - 2 BvR 1516/93 -, juris, Rn.99).

    Es müssen vielmehr gewichtige Gründe vorliegen, die den Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Abschiebungsandrohung nähren (BVerfG, Urteil vom 14.5.1996 - a. a. O. -, juris, Rn 99; Pietzsch in: Kluth/Heusch, Ausländerrecht, 20. Edition, AsylG, § 36, Rn 37).

  • BVerwG, 13.06.2013 - 10 C 13.12

    Afghanistan; Abschiebung; Abschiebungsschutz; Abschiebungsverbot; allgemeine

    Auszug aus VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19
    (2) Unter Art. 3 EMRK fallen ferner auch Gefahrenlagen aufgrund schlechter humanitärer Verhältnisse (vgl. BVerwG, Urteil vom 13.6.2013 - 10 C 13.12 -, juris; BVerwG, Urteil vom 31.1.2013 - 10 C 15.12 -, juris).
  • VGH Baden-Württemberg, 19.01.2015 - A 11 S 2508/14

    Behandlung der Unzulässigkeitsentscheidung nach § 31 Abs. 6 AsylVfG 1992

    Auszug aus VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19
    (d) Diesen Erwägungen steht auch die Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg in seinem Beschluss vom 11. Januar 2015 (- A 11 S 2508/14 -, juris) nicht entgegen.
  • VG Saarlouis, 23.03.2016 - 3 K 877/15

    Asylrecht: Abschiebehindernis bei politischer Verfolgung und als alleinstehende

    Auszug aus VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19
    Es ist insbesondere nicht davon auszugehen, dass die Antragstellerin als alleinstehende Frau ohne soziale bzw. familiäre Bindung in dem Land den dortigen Lebensbedingungen schutzlos ausgeliefert und nicht in der Lage wäre, ihre Existenz zu sichern (vgl. zu diesen Fällen VG Saarland, Urteil vom 23.3.2016 - 3 K 877/15 -, juris, Rn. 237 ff.; Urteil vom 28.6.2016 - 3 K 2044/15 -, juris, Rn.107, 113; Kammerbeschlüsse vom 14.6.2017 (3 B 4360/17), 8.12.2016 (3 B 6901/16) und 3.11.2016 (3 B 5933/16)).
  • VG Saarlouis, 28.06.2016 - 3 K 2044/15

    Asylanerkennung einer vermeintlich eritreischen Staatsangehörigen

    Auszug aus VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19
    Es ist insbesondere nicht davon auszugehen, dass die Antragstellerin als alleinstehende Frau ohne soziale bzw. familiäre Bindung in dem Land den dortigen Lebensbedingungen schutzlos ausgeliefert und nicht in der Lage wäre, ihre Existenz zu sichern (vgl. zu diesen Fällen VG Saarland, Urteil vom 23.3.2016 - 3 K 877/15 -, juris, Rn. 237 ff.; Urteil vom 28.6.2016 - 3 K 2044/15 -, juris, Rn.107, 113; Kammerbeschlüsse vom 14.6.2017 (3 B 4360/17), 8.12.2016 (3 B 6901/16) und 3.11.2016 (3 B 5933/16)).
  • OVG Niedersachsen, 27.06.2017 - 2 LB 91/17

    Beantragung der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft durch einen syrischen

    Auszug aus VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19
    Zur Anerkennung kann schon allein ihr Tatsachenvortrag führen, sofern ihre Behauptungen unter Berücksichtigung aller sonstigen Umstände in dem Sinne "glaubhaft" sind, dass sich das Tatsachengericht von ihrer Wahrheit überzeugen kann (Nds. OVG, Urteil vom 27.6.2017 - 2 LB 91/17 -, BeckRS 2017, 118678, Rn. 33).
  • VG Augsburg, 04.01.2018 - Au 7 S 17.35239

    Kein Anspruch auf Asylanerkennung bei Zweitantragstellung

    Auszug aus VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19
    Erforderlich sind hierfür stets Informationen zum Verfahrensstand und zum Tenor einer gegebenenfalls getroffenen Entscheidung in dem anderen Mitgliedstaat (vgl. zum Vorstehenden Kammerbeschluss vom 29.5.2018 - 3 B 3526/18 -, n.v.; Dickten in: Kluth/Heusch, Ausländerrecht, 20. Edition, Stand 1.11.2018, AsylG, § 71a, Rn. 2a, VG Augsburg, Beschluss vom 4.1.2018 - Au 7 S 17.35239 -, juris).
  • VG Hannover, 05.02.2018 - 11 A 11248/17

    Asyl; Asylantragsstellung; Erfolgloses Asylverfahren; Griechenland; maßgeblicher

    Auszug aus VG Hannover, 07.02.2019 - 3 B 217/19
    (1) Dieser Zeitpunkt des Zuständigkeitsübergangs und nicht der Zeitpunkt der Antragstellung in Deutschland ist nach Auffassung der Kammer für die Beurteilung der Frage maßgeblich, ob ein Asylverfahren im Sinne von § 71a Abs. 1 AsylG erfolglos abgeschlossen ist (offen gelassen von BVerwG, Urteil vom 14.12.2016 - a. a. O. -, Rn. 40; offen gelassen u.a. auch von VG Hannover, Urteil vom 5.2.2018 - 11 A 11248/17 -, juris, Rn. 19 f.).
  • VG Augsburg, 09.07.2018 - Au 4 S 18.31170

    Stellung eines Asylantrags in Deutschland vor Abschluss des Asylverfahrens in

  • VG Regensburg, 08.08.2018 - RN 12 K 18.31824

    Fehlerhafte Einstufung des Asylantrags als Zweitantrag

  • VG Frankfurt/Oder, 13.07.2017 - 6 L 665/17

    Asylrecht - Zweitantrag gemäß § 71 a Abs. 1 Satz 1 AsylG - (kein) erfolgloser

  • OVG Bremen, 03.11.2020 - 1 LB 28/20

    Zu den Voraussetzungen für das Vorliegen eines unzulässigen Zweitantrags i.S.d. §

    Gemeint ist hiermit die (internationale) Zuständigkeit Deutschlands für die Prüfung des Asylantrages nach Maßgabe der Dublin III-VO oder auf Grund von anderen Rechtsvorschriften der Europäischen Union oder eines völkerrechtlichen Vertrages (vgl. Hailbronner, Ausländerrecht, Stand: 117. Lfg. Sept. 2020, § 71a AsylG Rn. 7 ff., 16) und nicht die Zuständigkeit Deutschlands für die Prüfung seiner Zuständigkeit, die ohnehin bei jeder Asylantragstellung in Deutschland gegeben ist (vgl. VG Hannover, Beschl. v. 07.02.2019 - 3 B 217/19, juris Rn. 31).

    Folglich ist für die Frage des erfolglosen Abschlusses eines in einem Mitgliedstaat durchgeführten Asylverfahrens - jedenfalls in den Fällen, in denen die Zuständigkeit erst nach Antragstellung auf die Bundesrepublik Deutschland übergeht - auf eben diesen Zeitpunkt des Zuständigkeitsübergangs abzustellen (vgl. VG Hannover, Beschl. v. 07.02.2019 - 3 B 217/19, juris Rn. 32).

  • VG Oldenburg, 01.03.2021 - 15 B 1052/21

    Vorliegen eines Zweitantrages im Sinne von § 71a AsylG

    Nach Auffassung des erkennenden Gerichts ist es jedenfalls ausreichend, wenn das Asylverfahren in dem sicheren Drittstaat erst zu dem Zeitpunkt erfolglos abgeschlossen ist, zu dem die Antragsgegnerin für das Asylantragsverfahren zuständig geworden ist (vgl. VG Schleswig, Beschluss vom 27. November 2017 - 1 B 190/17 -, juris Rn. 31 ff.; VG Hannover, 7. Februar 2019 - 3 B 217/19 -, juris Rn 29 ff.; VG München, Beschluss vom 1. April 2020 - M 13 S 19.33925 -, juris Rn. 19 ff.; VG Cottbus, Urteil vom 24. April 2020 - 3 K 104/17.A -, juris Rn. 23 ff.; in diese Richtung auch OVG Bremen, Urteil vom 3. November 2020 - 1 LB 28/20 -, juris Rn. 32 ff.; VG Magdeburg, Beschluss vom 24. Juli 2019 - 2 B 219/19 -, juris Rn. 22 ff.; a.A.: VG Frankfurt [Oder] - 6 L 665/17.A -, juris Rn. 5 ff.; VG Lüneburg, Beschluss vom 8. Februar 2018 - 1 B 96/17 -, juris Rn. 11; VG Augsburg, Beschluss vom 9. Juli 2018 - Au S 18.31170 -, juris Rn. 12; VG Regensburg, Urteil vom 8. August 2018 - RN 12 K 18.31824 -, juris Rn. 21; offengelassen von BVerwG, Urteil vom 14. Dezember 2016 - 1 C 4.16 -, juris Rn. 40; für die Annahme eines noch späteren Zeitpunktes: Funke-Kaiser, GK-AsylG § 71a Rn. 26).

    Es widerspräche dem gesetzgeberischen Willen, einem Zweitantragsteller ohne Weiteres noch einmal eine volle (Erst-)Prüfung zukommen zu lassen und so die beabsichtigte Beschleunigung des Verfahrens durch eine Beschränkung auf das Prüfprogramm des § 71a AsylG auszuhöhlen (vgl. VG Hannover, 7. Februar 2019 - 3 B 217/19 -, juris Rn 33 ff. m. w. N.; VG Magdeburg, Beschluss vom 24. Juli 2019 - 2 B 219/19 -, juris Rn. 25; VG Cottbus, Urteil vom 24. April 2020 - 3 K 104/17.A -, juris Rn. 26; OVG Bremen, Urteil vom 3. November 2020 - 1 LB 28/20 -, juris Rn. 36).

    Demnach kann im Falle einer Entscheidung nach § 29 Abs. 1 Nr. 1 AsylG nicht zugleich ein Zweitantrag im Sinne des nach § 29 Abs. 1 Nr. 5 AsylG i. V. m. § 71a AsylG gegeben sein (vgl. zum Ganzen VG Hannover, 7. Februar 2019 - 3 B 217/19 -, juris Rn 31 f. m. w. N.; VG Cottbus, Urteil vom 24. April 2020 - 3 K 104/17.A -, juris Rn. 25).

  • VG Cottbus, 24.04.2020 - 3 K 104/17
    Dieser Zeitpunkt des Zuständigkeitsübergangs und nicht der Zeitpunkt der Antragstellung in Deutschland ist nach Auffassung des Gerichts für die Beurteilung der Frage maßgeblich, ob ein Asylverfahren im Sinne von § 71a Abs. 1 AsylG erfolglos abgeschlossen ist (offen lassend: BVerwG, Urt. v. 14.12.2016 - 1 C 4/16 -, juris, Rn. 40; vgl. ausführlich zum Streitstand: VG Hannover, Beschl. v.07. Februar 2019 - 3 B 217/19 -, juris, Rn. 29 ff.; Dicken, in: Kluth/Heusch, BeckOK Ausländerrecht, 25. Edition, Stand: 01. März 2020, AsylG, § 71a, Rn. 2a.1).

    Läge diese Voraussetzung der (internationalen) Zuständigkeit Deutschlands nicht vor, wäre - wie vorliegend auch vor dem Zuständigkeitsübergang geschehen - eine Unzulässigkeitsentscheidung nach § 29 Abs. 1 Nr. 1 AsylG zu treffen (vgl. zu diesem Gesichtspunkt ausführlich: VG Hannover, Beschl. v. 07. Februar 2019 - 3 B 217/19 -, juris, Rn. 29 ff ; so auch: VG Schleswig, Beschl. v. 27. November 2017 - 1 B 190/17 -, juris, Rn. 38).

    Ein erneutes Verfahren findet nur statt, wenn neue Tatsachen oder Beweismittel aufgezeigt werden, die ein Wiederaufgreifen des Verfahrens rechtfertigen (vgl. zu alldem: VG Hannover, Beschl. v. 07. Februar 2019 - 3 B 217/19 -, juris, Rn. 29 ff., m.w.N.; dies andeutend: VG Magdeburg, Beschl. v. 24. Juli 2019 - 2 B 219/19 -, juris, Leitsatz u. Rn. 24).

  • OVG Niedersachsen, 28.09.2023 - 4 LB 102/20

    Zeitpunkt; maßgeblicher Zeitpunkt; Zweitantrag; Maßgeblicher Zeitpunkt für das

    Zahlreiche Gerichte, darunter das Oberverwaltungsgericht Bremen ( Urt. v. 3.11.2020 - 1 LB 28/20 - ), das Verwaltungsgericht Hannover ( Urt. v. 7.2.2019 - 3 B 217/19 - ), das Verwaltungsgericht Magdeburg ( Beschl. v. 24.7.2019 - 2 B 219/19 - ), das Verwaltungsgericht München ( Beschl. v. 1.4.2020 - M 13 S 19.33925 - ) und das Verwaltungsgericht Oldenburg (Beschl. v. 1.3.2021 - M 13 1052/21 -) hätten den Zeitpunkt des Zuständigkeitsübergangs als maßgeblich angesehen.

    Soweit die Beklagte unter Bezugnahme auf die Rechtsprechung des Verwaltungsgerichts Hannover ( Beschluss vom 7. Februar 2019 - 3 B 217/19 - juris Rn. 31 ff.) geltend macht, ein Zweitantrag könne nur vorliegen, wenn die Bundesrepublik Deutschland für die Durchführung des Asylantrags zuständig geworden sei, gibt dies für die Frage, ob es für das Vorliegen eines Zweitantrages im Sinne des § 71a AsylG auf den Zeitpunkt der Asylantragstellung in der Bundesrepublik Deutschland oder auf den Zeitpunkt des Zuständigkeitsübergangs ankommt, nichts her.

  • VG Hannover, 05.03.2020 - 12 A 1921/18

    Asylantragsstellung; Erfolgloses Asylverfahren; maßgeblicher Zeitpunkt; sicherer

    Nach einer ebenfalls stark vertretenen Ansicht ist dagegen nicht auf den Zeitpunkt der Asylantragsstellung in Deutschland, sondern auf den Zeitpunkt des Zuständigkeitsübergangs auf die Bundesrepublik Deutschland abzustellen (vgl. VG Gera, Urteil vom 23. Juli 2019 - 4 K 2212/18 Ge - UA S. 5 ff.; VG Hannover, Beschluss vom 7. Februar 2019 - 3 B 217/19 -, juris Rn. 29-33; Schleswig-Holsteinisches VG, Beschluss vom 27. November 2017 - 1 B 190/17 -, juris Rn. 31-38; VG Augsburg, Beschluss vom 1. März 2017 - Au 2 S 17.30752 -, juris Rn. 33; vgl. auch VG Magdeburg, Beschluss vom 24. Juli 2019 - 2 B 219/19 -, juris Rn. 24-26; in diese Richtung auch Bay. VGH, Urteil vom 3. Dezember 2015 - 13a B 15.50069 -, juris Rn. 25; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. April 2015 - A 11 S 121/15 -, juris Rn. 36).

    Angesichts dessen kann das Gericht offenlassen, welcher dieser beiden Ansichten es folgt, wobei für beide Auffassungen beachtliche Argumente sprechen (vgl. VG Regensburg, Urteil vom 9. April 2019 - RN 13 K 18.31580 -, juris Rn. 31 einerseits, und VG Hannover, Beschluss vom 7. Februar 2019 - 3 B 217/19 -, juris Rn. 29-33 andererseits).

  • VG Freiburg, 07.10.2021 - A 4 K 937/21

    Voraussetzungen für das Vorliegen eines unzulässigen Zweitantrags; maßgeblicher

    a) Maßgeblicher Zeitpunkt für den erfolglosen Abschluss eines Asylverfahrens in einem sicheren Drittstaat ist der Zeitpunkt der Asylantragstellung in der Bundesrepublik (vgl. VG Frankfurt (Oder), Beschluss vom 13.07.2017 - 6 L 665/17.A -, juris Rn. 6; VG Lüneburg, Beschluss vom 08.02.2018 - 1 B 96/17 -, juris Rn. 11; VG Augsburg, Beschluss vom 09.07.2018 - Au 4 S 18.31170 -, juris Rn. 10; VG Regensburg, Urteil vom 08.08.2018 - RN 12 K 18.31824 -, juris Rn. 21; VG Berlin, Beschluss vom 10.09.2021 - 33 L 204/21 A -, juris Rn. 7 ff.; tendenziell auch VG Hannover, Urteil vom 05.02.2018 - 11 A 11248/17 -, juris Rn. 19; VG Freiburg, Urteil vom 10.04.2019 - A 1 K 5667/17 -, juris Rn. 22) und nicht erst der etwaige spätere Zeitpunkt des Übergangs der internationalen Zuständigkeit auf Deutschland (so aber VG Schleswig-Holstein, Beschluss vom 27.11.2017 - 1 B 190/17 -, juris Rn. 35 ff.; VG Hannover, Beschluss vom 07.02.2019 - 3 B 217/19 -, juris Rn. 29 ff.; VG München, Beschluss vom 01.04.2020 - M 13 S 19.33925 -, juris Rn. 19 ff.; VG Cottbus, Urteil vom 24.04.2020 - 3 K 104/17.A -, juris Rn. 23 ff.; OVG Bremen, Urteil vom 03.11.2020 - 1 LB 28/20 -, juris Rn. 32 ff.; VG Oldenburg, Beschluss vom 01.03.2021 - 15 B 1052/21 -, juris Rn. 8 ff.; wohl auch VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29.04.2015 - A 11 S 121/15 -, juris Rn. 43).

    Soweit argumentiert wird, die Dublin III-Verordnung lasse nicht zu, an einen Zuständigkeitsübergang einen Verlust des Rechts auf eine unbeschränkte, nicht nach Folgeantragsgrundsätzen erfolgende Antragsprüfung zu knüpfen, wenn dieses Recht im zuvor zuständigen Staat nach dem dort geltenden Asylverfahrensrecht noch bestanden hatte (vgl. VG Hannover, Beschluss vom 07.02.2019 - 3 B 217/19 -, juris Rn. 32; wortgleich OVG Bremen, Urteil vom 03.11.2020 - 1 LB 28/20 -, juris Rn. 35; jeweils unter Bezugnahme auf BVerwG, Urteil vom 14.12.2016 - 1 C 4/16 -, juris Rn. 34, das wiederum auf VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29.04.2015 - A 11 S 121/15 -, juris Rn. 36 verweist), so betrifft dies wohl nur die Frage, unter welchen Voraussetzungen ein "erfolgloser Abschluss" des Asylerstverfahrens anzunehmen ist, und nicht den hierfür maßgeblichen Zeitpunkt.

  • VG Hamburg, 25.02.2022 - 8 A 1051/21

    Zur Frage des maßgeblichen Zeitpunkts für den erfolglosen Abschluss eines

    Maßgeblicher Zeitpunkt für den erfolglosen Abschluss ist dabei der Zeitpunkt der Antragstellung in Deutschland (VG Braunschweig, Urt. v. 4.1.2022, 2 A 168/18, juris Rn. 30 ff.; VG Frankfurt (Oder), Urt. v. 24.11.2021, 10 K 95/21.A, juris Rn. 29 f.; VG Freiburg, Urt. v. 7.10.2021, A 4 K 937/21, juris Rn. 26 ff.; VG Berlin, Beschl. v. 10.9.2021, 33 L 204/21 A, juris Rn. 7 ff.; VG Augsburg, Urt. v. 23.5.2018, 3 S 18.30682, juris Rn. 32; Camerer in: Decker/Bader/Kothe, Migrations- und Integrationsrecht, Stand: 15.1.2022, § 71a AsylG Rn. 6; Bruns in: Hofmann, Ausländerrecht, 2. Aufl. 2016, § 71a AsylG Rn. 5) und nicht erst der etwaige spätere Zeitpunkt des Übergangs der internationalen Zuständigkeit auf Deutschland (so aber: OVG Bremen, Urt. v. 3.11.2020, 1 LB 28/20, juris Rn. 26 ff.; VG Oldenburg, Beschl. v. 1.3.2021, 15 B 1052/21, juris Rn. 8 ff.; VG München, Beschl. v. 1.4.2020, M 13 S 19.33925, juris Rn. 19 ff.; VG Hannover, Beschl. v. 7.2.2019, 3 B 217/19, juris Rn. 29 ff.; VG Schleswig, Beschl. v. 27.11.2017, 1 B 190/17, juris Rn. 31 ff.; ausdrücklich offen gelassen wird die Frage des maßgeblichen Zeitpunkts von BVerwG, Urt. v. 14.12.2016, 1 C 4/16, juris Rn. 40) oder der Zeitpunkt der behördlichen Entscheidung bzw. der letzten mündlichen Verhandlung über den Asylantrag in Deutschland (so aber: Hailbronner, Ausländerrecht, Stand: Januar 2019, § 71a AsylG Rn. 19; Funke-Kaiser in: GK-AsylG, Stand: Dezember 2019, § 71a Rn. 26).

    Der Verweis der Gegenauffassung auf den Zweck von § 71a AsylG, nach dem verhindert werden solle, dass ein Ausländer nach Abschluss des Asylverfahrens in einem sicheren Drittstaat seine bereits geprüften Asylgründe erneut im Bundesgebiet zur Prüfung stellt (vgl. OVG Bremen, Urt. v. 3.11.2020, 1 LB 28/20, juris Rn. 35; VG Oldenburg, Beschl. v. 1.3.2021, 15 B 1052/21, juris Rn. 25; VG Hannover, Beschl. v. 7.2.2019, 3 B 217/19, juris Rn. 33) greift nicht durch.

  • VG Magdeburg, 24.07.2019 - 2 B 219/19

    Asyl; Zweitantrag; maßgeblicher Zeitpunkt für den Abschluss des in einem anderen

    Zweck der Regelung ist die Beschleunigung des Asylverfahrens, wenn der Ausländer bereits in einem anderen sicheren Drittstaat ein Asylverfahren durchlaufen hat (vgl. VG Hannover, Beschl. v. 07.02.2019 - 3 B 217/19, juris, Rn. 33).

    Es widerspricht damit dem gesetzgeberischen Willen, ihm noch einmal eine volle (Erst-)Prüfung zukommen zu lassen und so die beabsichtigte Beschleunigung des Verfahrens durch eine Beschränkung auf das Prüfprogramm des § 71a AsylG auszuhöhlen (vgl. auch VG Hannover, Beschl. v. 07.02.2019, a.a.O., Rn. 35).

  • VG Regensburg, 03.09.2020 - RN 14 S 20.31446

    Feststellung der aufschiebenden Wirkung einer Klage gegen Abschiebungsandrohung

    Als maßgebliche Zeitpunkte für die Frage des Vorliegens eines Zweitantrages kommen grundsätzlich sowohl der Zeitpunkt der Asylantragstellung in Deutschland als auch der Zeitpunkt des Zuständigkeitsübergangs auf die Bundesrepublik Deutschland als auch der nach § 77 Abs. 1 AsylG maßgebliche Zeitpunkt der Entscheidung des Gerichts in Betracht (vgl. zu dieser Thematik beispielsweise VG Hannover, B. v. 7.2.2019 - 3 B 217/19 - juris, Rn. 29 ff.; VG München, B. v. 1.4.2020 - M 13 S 19.33925 - juris, Rn. 17 ff.; VG Cottbus, U. v. 24.4.2020 - 3 K 104/17.A - juris, Rn. 23 ff.).
  • VG Minden, 06.05.2020 - 1 K 4435/17

    Banaadir Gefahrendichte Grad willkürlicher Gewalt interner Schutz Konflikt,

    - so z.B. VG Regensburg, Urteil vom 9. April 2019 - RN 13 K 18.31580 -, juris Rn. 31; Bruns, in: Hofmann, Ausländerrecht, 2. Auflage 2016, § 71a Rn. 5; s.a. BVerwG, Urteil vom 14. Dezember 2016 - 1 C 4.16 -, BVerwGE 157, 18, Rn. 40 (offen gelassen) - als auch der Zeitpunkt des Übergangs der Zuständigkeit für die Durchführung des Asylverfahrens nach der Verordnung (EU) Nr. 604/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Juni 2013 (ABl. L 180, S.31, sog. Dublin-VO) - vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. April 2015 - A 11 S 121/15 -, NVwZ 2015, 1155 (juris Rn. 36); Bayerischer VGH, Urteil vom 3. Dezember 2015 - 13a B 15.50069 u.a. -, Asylmagazin 2016, 130 (juris Rn. 25); VG Hannover, Beschluss vom 7. Februar 2019 - 3 B 217/19 -, juris Rn. 29 ff.; VG München, Beschluss vom 1. April 2020 - M 13 S 19.33925 -, juris Rn. 19 ff.; s.a. BVerwG, Urteil vom 14. Dezember 2016 - 1 C 4.16 -, BVerwGE 157, 18, Rn. 40 (offen gelassen) -, der Zeitpunkt der Entscheidung über den Asylantrag durch das Bundesamt und der Zeitpunkt der letzten mündlichen Verhandlung in Betracht.
  • VG Freiburg, 10.04.2019 - A 1 K 5667/17

    Asylverfahren; Zweitantrag; Zeitpunkt zu dem das Asylverfahren in dem Drittstaat

  • OVG Schleswig-Holstein, 30.01.2023 - 1 LA 85/22

    Aufhebung einer Unzulässigkeitsentscheidung mangels Vorliegen eines Zweitantrags;

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 25.06.2020 - 19 A 17/18
  • VG München, 01.04.2020 - M 13 S 19.33925

    Zulässigkeit eines Zweitasylantrages in Deutschland

  • OVG Schleswig-Holstein, 08.02.2023 - 1 LA 88/22

    Aufhebung einer Unzulässigkeitsentscheidung mangels Vorliegens eines Zweitantrags

  • VG Berlin, 10.09.2021 - 33 L 204.21

    Maßgeblicher Zeitpunkt für die Frage, ob ein Zweitantrag vorliegt, ist die

  • OVG Berlin-Brandenburg, 10.05.2022 - 2 B 15.21

    Irak: Unzulässigkeitsentscheidung gem. § 29 Abs. 1 Nr. 5 i. V. m. § 71a AsylG

  • VG Frankfurt/Oder, 24.11.2021 - 10 K 95/21

    AsylrechtZweitantrag

  • VG Freiburg, 12.10.2021 - A 4 K 4735/18

    Zu den unionsrechtlichen Auskunftspflichten der Dublin-Staaten

  • VG Braunschweig, 04.01.2022 - 2 A 168/18

    Zweitantrag

  • VG Regensburg, 09.04.2019 - RN 13 K 18.31580

    Rechtswidrige Ablehnung des Asylantrags als unzulässig

  • VG Frankfurt/Oder, 01.03.2021 - 10 L 31/21

    Asylrecht - Zweitantrag - Frankreich

  • OVG Schleswig-Holstein, 08.02.2023 - 1 LA 58/20

    Somalia: erfolgloser Antrag auf Zulassung zur Berufung; keine grundsätzliche

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