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   VG Hannover, 19.01.2017 - 11 B 460/17   

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VG Hannover, 19.01.2017 - 11 B 460/17 (https://dejure.org/2017,7622)
VG Hannover, Entscheidung vom 19.01.2017 - 11 B 460/17 (https://dejure.org/2017,7622)
VG Hannover, Entscheidung vom 19. Januar 2017 - 11 B 460/17 (https://dejure.org/2017,7622)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    § 80 Abs 5 VwGO; § 29 Abs 1 Nr 5 AsylVfG; § 71a AsylVfG; § 26a AsylVfG; § 25 AsylVfG; § 51 VwVfG; Art 16a Abs 2 S 1 GG; Art 3 MRK
    Zweitantrag; Griechenland; systemische Mängel; Sachprüfung; Anhörung; sicherer Drittstaat

  • Informationsverbund Asyl und Migration

    AsylG § 71a, AsylG 29 Abs. 1 Nr. 5, AsylG 26a, VwGO § 51 Abs. 1, GG Art. 16a Abs. 2 S. 1
    Drittstaatenregelung, Zweitantrag, Dublin III-Verordnung, Griechenland, Europäische Menschenrechtskonvention, Unzulässigkeit, Anhörung, systemische Mängel

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (6)

  • EGMR, 21.01.2011 - 30696/09

    Belgische Behörden hätten Asylbewerber nicht nach Griechenland abschieben dürfen

    Auszug aus VG Hannover, 19.01.2017 - 11 B 460/17
    Eine unmenschliche Behandlung, die einen Verstoß gegen Art. 13 EMRK i.V.m. Art. 3 EMRK begründet, kann dabei auch in Mängeln bei der Prüfung des Asylantrags liegen sowie in der Gefahr, dass ein Antragsteller in sein Herkunftsland abgeschoben wird, ohne dass ernsthaft geprüft worden ist, ob sein Asylantrag begründet ist, und ohne dass er einen wirksamen Rechtsbehelf einlegen konnte (EGMR, Urteil vom 21. Januar 2011 - 30696/09 - M.S.S. v. Belgium and Greece Rn. 321; vgl. auch EuGH, Urteil vom 21. Dezember 2011 - C-411/10 und C-493/10, C-411/10, C-493/10 -, juris).

    Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 21. Januar 2011 (30696/09; M.S.S. v. Belgium and Greece) wies das Asylsystem in Griechenland zum Zeitpunkt der damaligen Entscheidung erhebliche strukturelle Mängel auf, weshalb Asylbewerber sehr geringe Chancen hätten, dass ihr Antrag und ihre Beschwerde von den griechischen Behörden ernsthaft geprüft würden.

    Diese Situation verletze die Asylantragsteller in ihren Rechten aus Art. 13 EMRK und Art. 3 EMRK (vgl. zum Vorstehenden: EGMR, Urteil vom 21. Januar 2011 - 30696/09 - M.S.S. v. Belgium and Greece Rn. 125, 187, 300-321).

  • VG München, 26.10.2016 - M 17 K 15.31601

    Das Erfordernis der persönlichen Anhörung zum Verfolgungsschicksal in einem

    Auszug aus VG Hannover, 19.01.2017 - 11 B 460/17
    Allerdings ist § 71a AsylG dahingehend auszulegen, dass ein erfolglos abgeschlossenes Asylverfahren in einem sicheren Drittstaat nur vorliegt, wenn das betreffende Asylverfahren gemäß der Definition des sicheren Drittstaats in Art. 16a Abs. 2 Satz 1 GG in Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten durchgeführt worden ist (VG München, Urteil vom 26. Oktober 2016 - M 17 K 15.31601 -, juris Rn. 39; VG Aachen, Beschluss vom 4. August 2015 - 8 L 171/15.A -, juris Rn. 9).

    Gleiches dürfte gelten, wenn aufgrund etwa vorliegender schriftlicher Ausführungen des Antragstellers je nach deren Ausführlichkeit bereits zuverlässig und sicher beurteilt werden kann, dass das Vorbringen eindeutig offensichtlich unschlüssig ist (VG München, Urteil vom 26. Oktober 2016 - M 17 K 15.31601 -, juris Rn. 31).

  • VG Aachen, 04.08.2015 - 8 L 171/15

    Zweitantrag; Anhörung; Wiederaufgreifen des Verfahrens

    Auszug aus VG Hannover, 19.01.2017 - 11 B 460/17
    Allerdings ist § 71a AsylG dahingehend auszulegen, dass ein erfolglos abgeschlossenes Asylverfahren in einem sicheren Drittstaat nur vorliegt, wenn das betreffende Asylverfahren gemäß der Definition des sicheren Drittstaats in Art. 16a Abs. 2 Satz 1 GG in Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten durchgeführt worden ist (VG München, Urteil vom 26. Oktober 2016 - M 17 K 15.31601 -, juris Rn. 39; VG Aachen, Beschluss vom 4. August 2015 - 8 L 171/15.A -, juris Rn. 9).

    Denn nur dann ist der von § 51 VwVfG vorausgesetzte Vergleich möglich, ob ein neues Vorbringen vorliegt (vgl. VG Aachen, Beschluss vom 4. August 2015 - 8 L 171/15.A -, juris Rn. 24).

  • BVerfG, 14.05.1996 - 2 BvR 1938/93

    Sichere Drittstaaten

    Auszug aus VG Hannover, 19.01.2017 - 11 B 460/17
    Der verfassungsändernde Gesetzgeber hat sich bei der Bestimmung der Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu sicheren Drittstaaten davon leiten lassen, dass in allen Mitgliedstaaten die Genfer Flüchtlingskonvention und die Europäische Menschenrechtskonvention gelten und ferner davon, dass diese Konventionen auf der Grundlage gemeinsamer Grundüberzeugungen im Rahmen der Flüchtlingspolitik prinzipiell auch angewendet werden (BVerfG, Urteil vom 14. Mai 1996 - 2 BvR 1938/93, juris Rn. 157-160).
  • EuGH, 21.12.2011 - C-411/10

    Ein Asylbewerber darf nicht an einen Mitgliedstaat überstellt werden, in dem er

    Auszug aus VG Hannover, 19.01.2017 - 11 B 460/17
    Eine unmenschliche Behandlung, die einen Verstoß gegen Art. 13 EMRK i.V.m. Art. 3 EMRK begründet, kann dabei auch in Mängeln bei der Prüfung des Asylantrags liegen sowie in der Gefahr, dass ein Antragsteller in sein Herkunftsland abgeschoben wird, ohne dass ernsthaft geprüft worden ist, ob sein Asylantrag begründet ist, und ohne dass er einen wirksamen Rechtsbehelf einlegen konnte (EGMR, Urteil vom 21. Januar 2011 - 30696/09 - M.S.S. v. Belgium and Greece Rn. 321; vgl. auch EuGH, Urteil vom 21. Dezember 2011 - C-411/10 und C-493/10, C-411/10, C-493/10 -, juris).
  • OVG Rheinland-Pfalz, 18.02.2016 - 1 A 11081/14

    Asyl; Dublin-Verfahren; Abschiebungsanordnung bei bereits gewährtem subsidiären

    Auszug aus VG Hannover, 19.01.2017 - 11 B 460/17
    Voraussetzung der Einordnung eines Staates als sicherer Drittstaat ist unter dem Gesichtspunkt von Verstößen gegen Art. 3 EMRK damit insbesondere, dass in dem betreffenden Mitgliedstaat keine sog. systemischen Mängel des Asylverfahrens gegeben sind, aufgrund derer der Asylbewerber Gefahr läuft, einer unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung im Sinne von Art. 4 EU-GR-Charta bzw. Art. 3 EMRK ausgesetzt zu werden (vgl. OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 18. Februar 2016 - 1 A 11081/14 -, juris Rn. 23).
  • VG Hannover, 05.02.2018 - 11 A 11248/17

    Asyl; Asylantragsstellung; Erfolgloses Asylverfahren; Griechenland; maßgeblicher

    In Griechenland war für vor dem 7. Juni 2013 gestellte Asylanträge eine hinreichende inhaltliche Prüfung der Asylgründe nicht sichergestellt, so dass ein solches Asylverfahren nicht als Asylverfahren in einem sicheren Drittstaat angesehen werden kann (Bestätigung der Kammerrechtsprechung, vgl. Beschluss vom 19. Januar 2017 - 11 B 460/17 -, juris).

    Das Asylverfahren des Klägers in Griechenland könnte unabhängig davon aber auch nicht als Asylverfahren in einem sicheren Drittstaat im Sinne von § 71a Abs. 1 AsylG, § 26a AsylG und Art. 16a Abs. 2 Satz 1 GG angesehen werden (vgl. hierzu bereits VG Hannover, Beschluss vom 19. Januar 2017 - 11 B 460/17 -, juris; sowie Urteil vom 3. August 2017 - 11 A 4422/17 - n.v.; VG Lüneburg, Urteil vom 14. November 2017 - 2 A 372/17 -, juris; VG Braunschweig, Urteil vom 23. März 2017 - 5 A 95/17 - V.n.b.; VG Osnabrück, Beschluss vom 1. August 2017 - 5 B 187/17 - V.n.b.).

    Allerdings ist § 71a AsylG dahingehend auszulegen, dass ein erfolglos abgeschlossenes Asylverfahren in einem sicheren Drittstaat nur vorliegt, wenn das betreffende Asylverfahren gemäß der Definition des sicheren Drittstaats in Art. 16a Abs. 2 Satz 1 GG in Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten durchgeführt worden ist (VG Hannover, Beschluss vom 19. Januar 2017 - 11 B 460/17 -, juris Rn. 9; VG München, Urteil vom 26. Oktober 2016 - M 17 K 15.31601 -, juris Rn. 39; VG Aachen, Beschluss vom 4. August 2015 - 8 L 171/15.A -, juris Rn. 9).

  • VG Lüneburg, 14.11.2017 - 2 A 372/17

    Asylrecht - Hauptsacheverfahren

    Griechenland ist zwar als Mitgliedstaat der Europäischen Union grundsätzlich als sicherer Drittstaat anzusehen, § 26a Abs. 2 AsylG, Art. 16a Abs. 2 Satz 1 GG, allerdings ist § 71a AsylG dahingehend auszulegen, dass ein erfolglos abgeschlossenes Asylverfahren in einem sicheren Drittstaat nur dann vorliegt, wenn das betreffende Asylverfahren gemäß der Definition des sicheren Drittstaats in Art. 16a Abs. 2 Satz 1 GG in Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten durchgeführt worden ist (vgl. VG München, Urteil vom 26. Oktober 2016 - M 17 K 15.31601 -, juris Rn. 39; VG Aachen, Beschluss vom 4. August 2015 - 8 L 171/15.A -, juris Rn. 9; VG Augsburg, Beschluss vom 8. Dezember 2016 - Au 3 S 16.32229 -, juris Rn. 28; VG Hannover, Beschluss vom 19. Januar 2017 - 11 B 460/17 -, juris Rn. 9; VG Osnabrück, Beschluss vom 1. August 2017 - 5 B 187/17 -, veröffl.

    Voraussetzung der Einordnung eines Staates als sicherer Drittstaat ist unter dem Gesichtspunkt von Verstößen gegen Art. 3 EMRK damit insbesondere, dass in dem betreffenden Mitgliedstaat keine sog. systemischen Mängel des Asylverfahrens gegeben sind, aufgrund derer der Asylbewerber Gefahr läuft, einer unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung im Sinne von Art. 4 EU-GR-Charta bzw. Art. 3 EMRK ausgesetzt zu werden (vgl. OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 18. Februar 2016 - 1 A 11081/14 -, juris Rn. 23; insgesamt VG Hannover, Beschluss vom 19. Januar 2017 - 11 B 460/17 - VG Osnabrück. Beschluss vom 1. August 2017 - 5 B 187/17 - veröffl. n.b.).

  • VG Regensburg, 03.09.2020 - RN 14 S 20.31446

    Feststellung der aufschiebenden Wirkung einer Klage gegen Abschiebungsandrohung

    Allerdings ist § 71 a AsylG dahingehend auszulegen, dass ein erfolglos abgeschlossenes Asylverfahren in einem sicheren Drittstaat nur vorliegt, wenn das betreffende Asylverfahren gemäß der Definition des sicheren Drittstaats in Art. 16 Abs. 2 Satz 1 GG in Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten durchgeführt worden ist (VG München, Urteil vom 26.10.2016 - M 17 K 15.31601 - juris, VG Aachen, Beschluss vom 4.8.2015 - 8 L 171/15.A - juris, VG Hannover, Beschluss vom 19.1.2017 - 11 B 460/17 - juris).
  • OVG Rheinland-Pfalz, 01.07.2020 - 13 A 10424/19

    Asylrecht -Zweitantrag eines syrischen Staatsangehörigen

    30 (2) Die Anwendung des § 71a AsylG erfordert darüber hinaus im Hinblick auf die Definition des sicheren Drittstaats in Art. 16a Abs. 2 S. 1 Grundgesetz - GG -, dass, wie auch das Verwaltungsgericht angenommen hat, das erfolglos abgeschlossene Asylverfahren im Einklang mit der Grundrechte-Charta, den Regeln des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge - Genfer Flüchtlingskonvention - und der EMRK durchgeführt worden ist (VG Hannover, Urteile vom 5. Februar 2018 - 11 A 11248/17 - und vom 19. Januar 2017 - 11 B 460/17 -, jeweils beck-online; VG München, Urteil vom 26. Oktober 2016 - M 17 K 15.31601 -, juris Rn. 39; VG Aachen, Beschluss vom 4. August 2015 - 8 L 171/15.A -, juris Rn. 9).
  • VG Regensburg, 29.03.2021 - RN 16 K 18.33017

    Erfolglos abgeschlossenes Asylverfahren in einem sicheren Drittstaat

    Allerdings ist § 71a AsylG dahingehend auszulegen, dass ein erfolglos abgeschlossenes Asylverfahren in einem sicheren Drittstaat nur vorliegt, wenn das betreffende Asylverfahren gemäß der Definition des sicheren Drittstaats in Art. 16 Abs. 2 Satz 1 GG in Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten durchgeführt worden ist (VG München, U.v. 26.10.2016 - M 17 K 15.31601 - juris, VG Aachen, B.v. 4.8.2015 - 8 L 171/15.A - juris, VG Hannover, B.v. 19.1.2017 - 11 B 460/17 - juris).
  • VG München, 02.10.2018 - M 1 K 17.45146

    Zweitantrag nach unanfechtbarem Abschluss eines Asylverfahrens in Griechenland

    Nur sofern also das Gericht die volle Überzeugungsgewissheit hat, dass dieses System in der Praxis auf größere Funktionsstörungen in einem bestimmten Mitgliedstaat stößt und das in einem anderen Mitgliedstaat durchgeführte Asylverfahren systemischen Mängel unterliegt, ist in Auslegung des § 71a AsylG davon auszugehen, dass kein Zweitantrag vorliegt (vgl. VG München, B.v. 4.7.2017 - M 7 S 17.30489; U.v. 26.10.2016 - M 17 K 15.31601 - juris Rn. 39; VG Hannover, B.v. 19.1.2017 - 11 B 460/17 - juris Rn. 9; VG Aachen, B.v. 4.8.2015 - 8 L 171/15.A - juris Rn. 9 ff.).
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