Rechtsprechung
VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- openjur.de
- BAYERN | RECHT
VV-RVG Nr. 3104 Abs. 1 Ziff. 2; VwGO § 82 Abs. 2 Nr. 2 u. 5, § 84 Abs. 2 Nr. 2, § 151 S. 1, § 165 S. 1; RVG § 13
Keine Abrechnung einer fiktiven Terminsgebühr der obsiegenden Seite nach rechtskräftigem Gerichtsbescheid - rewis.io
Keine Abrechnung einer fiktiven Terminsgebühr der obsiegenden Seite nach rechtskräftigem Gerichtsbescheid
- ra.de
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
- VGH Bayern, 27.02.2020 - 8 C 18.1889
Wird zitiert von ... (5) Neu Zitiert selbst (11)
- VG Regensburg, 26.04.2018 - RN 5 K 16.1973
Verlegung von Telekommunikationslinien über die Gemeindeverbindungsstraße
Auszug aus VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
Die Erinnerung gegen den Kostenfestsetzungsbeschluss vom 04.06.2018, Az. RN 5 K 16.1973 wird zurückgewiesen.Die Beklagte (Erinnerungsführerin) wendet sich gegen den Kostenfestsetzungsbeschluss des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle des Gerichts vom 04.06.2018, Az. RN 5 K 16.1973, mit dem die der Beklagten erwachsenen notwendigen und zu erstattenden Aufwendungen festgesetzt wurden.
Das Hauptsacheverfahren (Az. RN 5 K 16.1973) wurde am 26.04.2018 vom Verwaltungsgericht Regensburg durch Gerichtsbescheid beendet.
Der Streitwert des Hauptsacheverfahrens wurde mit Beschluss vom 04.06.2018, Az. RN 5 K 16.1973 auf 25.000,- Euro festgesetzt.
Mit Kostenfestsetzungsbeschluss vom 04.06.2018, Az. RN 5 K 16.1973, dem Beklagtenvertreter laut Empfangsbekenntnis zugestellt am 12.06.2018, setzte der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle die erstattungsfähigen Kosten ohne die beklagtenseitig geforderte fiktive Terminsgebühr auf 1.242,84 Euro fest.
Wegen der weiteren Einzelheiten wird auf die Inhalte der Gerichtsakten in den Verfahren RN 5 M 18.1069 und RN 5 K 16.1973 Bezug genommen.
- VG Schleswig, 13.11.2015 - 12 A 30/15
Auszug aus VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
Wird gleichwohl trotz fehlender Beschwer ein Antrag auf mündliche Verhandlung gestellt, kommt eine Ablehnung als unzulässig durch Beschluss in Betracht (…vgl. VG Regensburg, B.v. 23.3.2018 - RN 11 M 18.30208 und B.v. 30.3.2015 - RO 9 K 15.50006 - juris Rn. 4 m.w.N.; VG Schleswig-Holstein, B.v. 13.11.2015 - 12 A 30/15 - juris Rn. 10 m.w.N.).Nur wenn dieses befürchtete Szenario (Belastung der Justiz mit inhaltlich leerlaufenden mündlichen Verhandlungen im Gebühreninteresse) überhaupt besteht, ist eine fiktive Terminsgebühr anzusetzen (VG Schleswig-Holstein, B.v. 13.11.2015 - 12 A 30/15 - juris Rn. 12).
- VG Regensburg, 30.03.2015 - RO 9 K 15.50006
Verwerfung des Antrags auf mündliche Verhandlung durch Beschluss nach verspäteter …
Auszug aus VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
Wird gleichwohl trotz fehlender Beschwer ein Antrag auf mündliche Verhandlung gestellt, kommt eine Ablehnung als unzulässig durch Beschluss in Betracht (vgl. VG Regensburg, B.v. 23.3.2018 - RN 11 M 18.30208 und B.v. 30.3.2015 - RO 9 K 15.50006 - juris Rn. 4 m.w.N.;… VG Schleswig-Holstein, B.v. 13.11.2015 - 12 A 30/15 - juris Rn. 10 m.w.N.).
- VG Schleswig, 21.09.2015 - 12 A 3/15
Erinnerung gegen Kostenfestsetzung; hier: keine Terminsgebühr bei …
Auszug aus VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
Nachdem vorliegend der Beklagte mangels einer Beschwer keinen zulässigen Antrag auf mündliche Verhandlung stellen könnte und es somit der Bevollmächtigte des Beklagten nicht in der Hand hat, durch sein Prozessverhalten eine mündliche Verhandlung zu erzwingen, steht ihm auch danach kein Anspruch auf eine Terminsgebühr nach Nr. 3104 Abs. 1 Nr. 2 VV-RVG zu (so auch VG Regensburg, B.v. 23.3.2018 - RN 11 M 18.30208, B.v. 9.3.2016 - RN 2 M 16.30211; VG Schleswig-Holstein, B.v. 21.9.2015 - 12 A 3/15 - juris). - VG Hamburg, 09.11.2017 - 1 KO 8346/17
Terminsgebühr bei Gerichtsbescheid
Auszug aus VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
Teilweise wird zwar in der Tat vertreten, die Terminsgebühr entstehe ohne weitere Einschränkung letztlich bereits immer allein schon dann, wenn ein Gerichtsbescheid ergangen sei, gegen den von niemandem ein Antrag auf mündliche Verhandlung gestellt werde, weil es genüge, wenn eine der Parteien einen Antrag auf mündliche Verhandlung stellen könne (so etwa BRAK-Mitteilung 3/2018, S. 132 oder VG Hamburg, B.v. 9.11.2017 - 1 KO 8346/17 - juris). - OVG Nordrhein-Westfalen, 09.05.2017 - 12 E 790/16
Auszug aus VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
b) Dem wird andererseits entgegen gehalten, dass es dann zu einer Ungleichbehandlung der an dem Verfahren beteiligten Rechtsanwälte komme und die Gebühr eine "Misserfolgsgebühr" darstelle (vgl. z.B. VG Regensburg, B.v. 14.9.2017 - RN 12 M 17.802; B.v. 27.6.2016 - RO 9 M 16.929 - juris; OVG NW, B.v. 9.5.2017 - 12 E 790/16 - juris). - VG München, 04.12.2017 - M 3 M 17.52950
Keine Terminsgebühr bei Entscheidung durch Gerichtsbescheid und Obsiegen des …
Auszug aus VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
Bei fehlender Beschwer - die im vorliegenden Fall eines vollständig obsiegenden Klageabweisungsantrags für die Beklagtenseite auf der Hand liegt - habe es der Anwalt nicht in der Hand, durch sein Prozessverhalten eine mündliche Verhandlung zu erzwingen (vgl. z.B. VG München, B.v. 4.12.2017 - M 3 M 17.52950 - juris; VG Regensburg, B.v. 20.6.2016 - RN 8 M 16.30783;… VG Karlsruhe, B.v. 7.12.2017 - A 8 K 12574/17 - juris m.w.N., Mayer/Kroiß, Rechtsanwaltsvergütungsgesetz, RVG, 7. Aufl. 2018, Nr. 3104 VV Rn. 38a). - VG Regensburg, 27.06.2016 - RO 9 M 16.929
Erstattungsfähigkeit fiktiver Terminsgebühr
Auszug aus VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
b) Dem wird andererseits entgegen gehalten, dass es dann zu einer Ungleichbehandlung der an dem Verfahren beteiligten Rechtsanwälte komme und die Gebühr eine "Misserfolgsgebühr" darstelle (vgl. z.B. VG Regensburg, B.v. 14.9.2017 - RN 12 M 17.802; B.v. 27.6.2016 - RO 9 M 16.929 - juris; OVG NW, B.v. 9.5.2017 - 12 E 790/16 - juris). - VG Karlsruhe, 07.12.2017 - A 8 K 12574/17
Erinnerung gegen Kostenfestsetzung
Auszug aus VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
Bei fehlender Beschwer - die im vorliegenden Fall eines vollständig obsiegenden Klageabweisungsantrags für die Beklagtenseite auf der Hand liegt - habe es der Anwalt nicht in der Hand, durch sein Prozessverhalten eine mündliche Verhandlung zu erzwingen (vgl. z.B. VG München, B.v. 4.12.2017 - M 3 M 17.52950 - juris; VG Regensburg, B.v. 20.6.2016 - RN 8 M 16.30783; VG Karlsruhe, B.v. 7.12.2017 - A 8 K 12574/17 - juris m.w.N., Mayer/Kroiß, Rechtsanwaltsvergütungsgesetz, RVG, 7. Aufl. 2018, Nr. 3104 VV Rn. 38a). - VG Frankfurt/Main, 03.01.2018 - 5 O 9405/17
Auszug aus VG Regensburg, 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069
Insoweit wird geltend gemacht, die Norm führe mit keinem Wort ausdrücklich an, wer einen Antrag auf mündliche Verhandlung stellen können müsse; ebenso wenig enthalte der Wortlaut der Norm nichts dafür, nur Fälle von Gerichtsbescheiden im Sinne von § 84 Abs. 2 Nr. 5 VwGO erfassen zu lassen (vgl. VG Frankfurt, B.v. 3.1.2018 - 5 O 9405/17.F.A - juris). - VG Wiesbaden, 28.08.2017 - 3 O 359/17
- VG Regensburg, 11.12.2020 - RO 2 M 20.1471
Erstattungsfähigkeit einer fiktiven Terminsgebühr bei Entscheidung durch …
Die Voraussetzungen für das Entstehen einer fiktiven Terminsgebühr nach Nr. 3104 Abs. 1 Nr. 2 VV RVG sind demnach vorliegend nicht erfüllt (so auch OVG Berlin-Bbg, B.v. 24.06.2020 - OVG 3 K 135.19 -, juris; NdsOVG, B.v. 16.08.2018 - 2 OA 1541/17 -, juris; VG Regensburg, B.v. 08.10.2020 - RO 11 M 20.2241 - B.v. 01.08.2018 - RN 5 M 18.1069 -, juris). - VG Würzburg, 29.05.2019 - W 10 M 19.50363
Erzwingung einer mündlichen Verhandlung nach Gerichtsbescheid im …
Trotz des Wortlauts der Vorschrift, der sich zunächst auf alle Gerichtsbescheide bezieht und daher auch den vorliegend einschlägigen Fall des § 84 Abs. 2 Nr. 2 VwGO erfasst, liegen die Voraussetzungen für die Entstehung einer fiktiven Terminsgebühr nach Nr. 3104 Abs. 1 Nr. 2 VV-RVG gleichwohl nicht vor, weil die Klägerin nach Ergehen des Gerichtsbescheids, mit dem sie vollständig obsiegte, mangels Beschwer keinen - zulässigen - Antrag auf mündliche Verhandlung stellen konnte (…so auch BayVGH, B.v. 24.10.2018 - 5 C 18.1932 - BeckRS 2018, 28752 Rn. 8 ff.;… OVG Lüneburg, B.v. 16.8.2018 - 2 OA 1541/17 - BeckRS 2018, 19171 Rn. 16; VG Regensburg, B.v. 1.8.2018 - RN 5 M 18.1069 - BeckRS 2018, 19483 Rn. 22 ff.). - VG München, 14.01.2019 - M 22 M 17.49678
Keine fiktive Terminsgebühr bei Gerichtsbescheid
Eine Terminsgebühr nach Nr. 3104 Abs. 1 Nr. 2 VV RVG fällt daher nicht an, wenn der betreffende Beteiligte - wie im vorliegenden Fall der Antragsteller - in dem durch Gerichtsbescheid beendeten Klageverfahren in vollem Umfang obsiegt hat und daher mangels erforderlicher Beschwer von vornherein einen Antrag auf mündliche Verhandlung in zulässiger Weise nicht stellen kann (vgl. insgesamt hierzu: NdsOVG, B.v. 16.8.2018 - 2 OA 1541/17 - juris; VG Regensburg, B.v. 1.8.2018 - RN 5 M 18.1069 - BeckRS 2018, 19483; VG Berlin, B.v. 7.9.2017 - 14 KE 29.17 - juris; VG Wiesbaden, B.v. 28.8.2017 - 3 O 359/17.WI.A - BeckRS 2017, 127198). - VG Würzburg, 18.04.2019 - W 7 M 18.30614
Erinnerung gegen Kostenfestsetzungsbeschluss
Trotz des Wortlauts der Vorschrift, der sich zunächst auf alle Gerichtsbescheide bezieht und daher auch den vorliegend einschlägigen Fall des § 84 Abs. 2 Nr. 2 VwGO erfasst, liegen die Voraussetzungen für die Entstehung einer fiktiven Terminsgebühr nach Nr. 3104 Abs. 1 Nr. 2 VV-RVG gleichwohl nicht vor, weil der Kläger nach Ergehen des Gerichtsbescheids, mit dem er vollständig obsiegte, mangels Beschwer keinen - zulässigen - Antrag auf mündliche Verhandlung stellen konnte (…so auch BayVGH, B.v. 24.10.2018 - 5 C 18.1932 - BeckRS 2018, 28752 Rn. 8 ff.;… OVG Lüneburg, B.v. 16.8.2018 - 2 OA 1541/17 - BeckRS 2018, 19171 Rn. 16; VG Regensburg, B.v. 1.8.2018 - RN 5 M 18.1069 - BeckRS 2018, 19483 Rn. 22 ff.). - VG Würzburg, 18.04.2019 - W 7 M 18.50135
Voraussetzungen für eine fiktive Terminsgebühr im Fall eines Gerichtsbescheids
Trotz des Wortlauts der Vorschrift, der sich zunächst auf alle Gerichtsbescheide bezieht und daher auch den vorliegend einschlägigen Fall des § 84 Abs. 2 Nr. 2 VwGO erfasst, liegen die Voraussetzungen für die Entstehung einer fiktiven Terminsgebühr nach Nr. 3104 Abs. 1 Nr. 2 VV-RVG gleichwohl nicht vor, weil die Klägerin nach Ergehen des Gerichtsbescheids, mit dem sie vollständig obsiegte, mangels Beschwer keinen - zulässigen - Antrag auf mündliche Verhandlung stellen konnte (…so auch BayVGH, B.v. 24.10.2018 - 5 C 18.1932 - BeckRS 2018, 28752 Rn. 8 ff.;… OVG Lüneburg, B.v. 16.8.2018 - 2 OA 1541/17 - BeckRS 2018, 19171 Rn. 16; VG Regensburg, B.v. 1.8.2018 - RN 5 M 18.1069 - BeckRS 2018, 19483 Rn. 22 ff.).