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   VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19   

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VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19 (https://dejure.org/2021,7049)
VG Stuttgart, Entscheidung vom 11.02.2021 - A 4 K 2581/19 (https://dejure.org/2021,7049)
VG Stuttgart, Entscheidung vom 11. Februar 2021 - A 4 K 2581/19 (https://dejure.org/2021,7049)
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Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (57)

  • OVG Rheinland-Pfalz, 16.12.2016 - 1 A 10922/16

    Keine generelle Flüchtlingseigenschaft für Syrer

    Auszug aus VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19
    (a) Es gibt keine hinreichenden Erkenntnisse dazu, dass der syrische Staat einem rückkehrenden Asylbewerber wegen illegalen Verlassens des Landes, wegen seines Asylantrags und Auslandsaufenthaltes eine gegnerische politische Überzeugung zuschreibt (ebenso OVG Schleswig, Urt. v. 07.03.2019 - 2 LB 29/18 - juris - und Urt. v. 23.11.2016 - 3 LB 17/16 - juris - VGH München, Urt. v. 21.09.2020 - 21 B 19.32725 - juris - und Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30371 - juris - OVG Koblenz, Urt. v. 12.04.2018 - 1 A 10988.16 - juris - und Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16.OVG.

    Bei dem vom IRB Canada (v. 19.01.2016) unter Nr. 3 geschilderten Fall eines aus Australien rückkehrenden Asylbewerbers handelt es sich um eine Sondersituation, weil dieser wegen des mitgeführten Geldes in den Verdacht eines Revolutionsfinanciers gekommen war (vgl. OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16.OVG - juris -).

    Den Verfassungsschutzberichten (vgl. Zitate bei OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris -) lässt sich eine systematische Beobachtung aller mittlerweile im Bundesgebiet lebenden Syrer ebenfalls nicht entnehmen.

    Eine umfassende Beobachtung wäre angesichts der großen Zahl hier aufhältiger Personen aus Syrien schon faktisch ausgeschlossen (vgl. OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - a.a.O.).

    Erfolgen etwaige Übergriffe aber unterschiedslos, so geschehen sie letztlich wahllos, mithin ohne Anknüpfung an einen Verfolgungsgrund (vgl. BVerwG, Beschl. v. 27.04.2017 - 1 B 63.17 - juris - OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris - OVG Saarlouis, Urt. v. 11.03.2017 - 2 A 215/17 - juris -).

    Zum einen aber spricht die Lebenserfahrung dafür, dass diejenigen, die vor den Auseinandersetzungen in ihrer Region in das Ausland geflohen sind, sich also dem Konflikt gerade entzogen haben, auch aus Sicht des syrischen Regimes nicht als Bedrohung aufgefasst werden (vgl. OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris -).

    Die dem Kläger bei hypothetischer Rückkehr bevorstehende Heranziehung zum Wehrdienst ist Ausfluss einer allgemeinen staatsbürgerlichen Pflicht, die grundsätzlich auch totalitäre Staaten von ihren Staatsbürgern einfordern können (vgl. OVG Münster, Urt. v. 04.05.2017 - 14 A 2023/16 - juris -, OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris -).

    Würde das syrische Regime dem Grunde nach diejenigen, die es vorgezogen haben, sich nicht an Kampfeinsätzen zu beteiligen, einer menschenrechtswidrigen Behandlung bis hin zu Folter aussetzen, würde es sein eigenes Potential nicht unerheblich schmälern (vgl. OVG Saarlouis, Urt. v. 06.06.2017 - 2 A 283/17 - juris - OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16. - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris -).

    Dies muss bei lebensnaher Betrachtung aber auch den syrischen Behörden vor Augen stehen (vgl. OVG Münster, Urt. v. 04.05.2017 - 14 A 2023/16 - juris - OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris -).

    Die Lasten und Beschränkungen, die ein autoritäres System seinem Volk auferlegt, vermögen für sich allein nicht bereits eine politische Verfolgung zu begründen (vgl. BVerwG, Urt. v. 17.05.1983 - 9 C 36/83 - BVerwGE 67, 184; OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris -).

  • OVG Niedersachsen, 31.08.2020 - 2 LB 674/18

    Armee; Deserteur; Desertion; Flüchtlingseigenschaft; Syrien; Verfolgung,

    Auszug aus VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19
    Eine gemeinsame Glaubensüberzeugung liegt nicht vor (vgl. OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 674/18 - juris -).

    - juris - OVG Saarlouis, Urt. v. 14.11.2018 - 1 A 609/17 - juris - und Urt. v. 18.05.2017 - 2 A 176/17 - juris - OVG Münster, Beschl. v. 25.01.2021 - 14 A 822/19.A - juris - Urt. v. 12.12.2018 - 14 A 667/18.A - juris - und Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A - juris - VGH Mannheim, Urt. v. 27.03.2019 - A 4 S 335/19 - juris - und Urt. v. 09.08.2017 - A 11 S 710/17 - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 674/18 - juris - und Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris - OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 12.02.2019 - OVG 3 B 27.17 - juris - und Urt. v. 22.11.2017 - 3 B 12.17 - juris - OVG Bremen, Urt. v. 24.01.2018 - 2 LB 237/17 - juris - OVG Hamburg, Urt. v. 11.01.2018 - 1 Bf 81/17.A - juris -).

    Bei aller Vorsicht, die bei der Bewertung der offiziellen Äußerungen syrischer Stellen angebracht ist, zeigt dies: Auch dem syrischen Staat steht klar vor Augen, dass die allgemeine Lebenssituation in Syrien und die Bedrohung durch den Bürgerkrieg hinreichende Motive sind, das Land zu verlassen und Zuflucht in einem anderen Staat zu suchen (vgl. OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 674/18 - juris -).

    Diese Umstände stehen der Einschätzung des UNHCR entgegen (vgl. OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 674/18 - juris -).

    Unter den vielen Millionen Flüchtlingen, die Syrien bislang verlassen haben, befinden sich über eineinhalb Millionen Männer im wehrfähigen Alter (vgl. OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 674/18 - juris -).

    Das zeigt, dass das syrische Regime zwischen Oppositionellen und Wehrdienstentziehern und auch Deserteuren differenziert und diese gerade nicht gleichsetzt (vgl. OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 674/18 - juris -).

    Gerade diese Städte waren aber besonders von Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung betroffen (vgl. OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 674/18 - juris -).

  • EuGH, 19.11.2020 - C-238/19

    Im Kontext des Bürgerkriegs in Syrien spricht eine starke Vermutung dafür, dass

    Auszug aus VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19
    3. Die vom EuGH (Urt. v. 19.11.2020 - C-238/19 - juris -) betonte "starke Vermutung" ist nur dann von Bedeutung, wenn zuvor festgestellt wird, dass ein allgemeiner Bürgerkrieg, der durch die wiederholte und systematische Begehung von Kriegsverbrechen gekennzeichnet ist, vorliegt, dass Kriegsverbrechen durch die Armee unter Einsatz von Wehrpflichtigen begangen wurden und zukünftig begangen werden, dass die Ableistung des Militärdienstes den Betreffenden zwangsläufig oder zumindest sehr wahrscheinlich veranlassen wird, Kriegsverbrechen zu begehen, und dass eine Strafverfolgung oder Bestrafung wegen Verweigerung des Militärdienstes erfolgt.

    Die Ableistung des Militärdienstes muss den Betroffenen aber zwangsläufig oder zumindest sehr wahrscheinlich veranlassen, Kriegsverbrechen zu begehen (vgl. EuGH, Urt. v. 19.11.2020 - C-238/19 - juris Rn. 34).

    (den § 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG abbildet) für einen Wehrpflichtigen, der seinen Militärdienst in einem Konflikt verweigert, schon dann als erfüllt an, wenn die Ableistung des Militärdiensts in einem Kontext eines allgemeinen Bürgerkriegs erfolgt, der durch die wiederholte und systematische Begehung von Verbrechen oder Handlungen im Sinne von Art. 12 Abs. 2 der Richtlinie 2011/95/EU durch die Armee unter Einsatz von Wehrpflichtigen gekennzeichnet ist (vgl. EuGH, Urt. v. 19.11.2020 - C-238/19 - juris -).

    Vom Tatsachengericht muss festgestellt werden, dass die Begehung der Kriegsverbrechen unter Einsatz von Wehrpflichtigen wiederholt und systematisch erfolgt (vgl. EuGH, Urt. v. 19.11.2020 - C-238/19 - juris Rn. 38).

    Auch die weitere Voraussetzung, dass die Ableistung des Militärdienstes den Kläger zwangsläufig oder zumindest sehr wahrscheinlich veranlassen wird, Kriegsverbrechen zu begehen (vgl. EuGH, Urt. v. 19.11.2020 - C -238/19 - juris Rn. 34), lässt sich nicht mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit feststellen.

    Zwar geht der EuGH davon aus, dass eine starke Vermutung dafür spricht, dass die Verweigerung des Militärdienstes unter den in Art. 9 Abs. 2 lit. e der Richtlinie 2011/95 näher erläuterten Voraussetzungen mit einem der fünf in Art. 10 dieser Richtlinie genannten Gründe in Zusammenhang steht (Urt. v. 19.11.2020 - C-238/19 - juris Rn. 57; a.A. wohl VGH Mannheim, Beschl. v. 22.12.2020 - A 4 S 4001/20 - juris Rn. 20, wonach die EuGH-Vermutung primär auf die Frage der Vorverfolgung zielt).

  • OVG Niedersachsen, 12.09.2017 - 2 LB 750/17

    Syrien; Wehrdienst

    Auszug aus VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19
    - juris - OVG Saarlouis, Urt. v. 14.11.2018 - 1 A 609/17 - juris - und Urt. v. 18.05.2017 - 2 A 176/17 - juris - OVG Münster, Beschl. v. 25.01.2021 - 14 A 822/19.A - juris - Urt. v. 12.12.2018 - 14 A 667/18.A - juris - und Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A - juris - VGH Mannheim, Urt. v. 27.03.2019 - A 4 S 335/19 - juris - und Urt. v. 09.08.2017 - A 11 S 710/17 - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 674/18 - juris - und Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris - OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 12.02.2019 - OVG 3 B 27.17 - juris - und Urt. v. 22.11.2017 - 3 B 12.17 - juris - OVG Bremen, Urt. v. 24.01.2018 - 2 LB 237/17 - juris - OVG Hamburg, Urt. v. 11.01.2018 - 1 Bf 81/17.A - juris -).

    Eine solche umfangreiche Reisetätigkeit zeigt, dass die in die benachbarten Länder Geflohenen trotz des (extrem) repressiven Charakters des syrischen Staates davon ausgehen, im Rahmen der Grenzübergänge zu Syrien keiner gravierenden Gefährdung ausgesetzt zu sein (vgl. OVG Münster, Urt. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A - juris - VGH München, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30371 - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris -).

    Sollten Rückkehrer unter Drangsalierungen bis hin zur Folter befragt werden, so würde es sich um ein willkürliches, von keiner irgendwie gearteten Gerichtetheit bestimmtes Verhalten der in rechtsfreien Räumen agierenden verschiedenen Sicherheitskräfte handeln, möglicherweise auch um ein wahllos-routiniertes Fischen nach Informationen, wodurch Hinweise auf einen konkreten Verdacht überhaupt erst gewonnen werden sollen, aufgrund derer sodann eine Zuschreibung von Verfolgungsgründen erfolgen könnte (vgl. OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - A 10922/16 - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris - OVG Saarlouis, Urt. v. 11.03.2017 - 2 A 215/17 - juris -).

    Würde das syrische Regime dem Grunde nach diejenigen, die es vorgezogen haben, sich nicht an Kampfeinsätzen zu beteiligen, einer menschenrechtswidrigen Behandlung bis hin zu Folter aussetzen, würde es sein eigenes Potential nicht unerheblich schmälern (vgl. OVG Saarlouis, Urt. v. 06.06.2017 - 2 A 283/17 - juris - OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16. - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris -).

    Dies muss bei lebensnaher Betrachtung aber auch den syrischen Behörden vor Augen stehen (vgl. OVG Münster, Urt. v. 04.05.2017 - 14 A 2023/16 - juris - OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris -).

  • VGH Bayern, 21.09.2020 - 21 B 19.32725

    Keine Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für jungen syrischen

    Auszug aus VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19
    (a) Es gibt keine hinreichenden Erkenntnisse dazu, dass der syrische Staat einem rückkehrenden Asylbewerber wegen illegalen Verlassens des Landes, wegen seines Asylantrags und Auslandsaufenthaltes eine gegnerische politische Überzeugung zuschreibt (ebenso OVG Schleswig, Urt. v. 07.03.2019 - 2 LB 29/18 - juris - und Urt. v. 23.11.2016 - 3 LB 17/16 - juris - VGH München, Urt. v. 21.09.2020 - 21 B 19.32725 - juris - und Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30371 - juris - OVG Koblenz, Urt. v. 12.04.2018 - 1 A 10988.16 - juris - und Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16.OVG.

    Nach übereinstimmenden Berichten entsprechen die vorgenannten Möglichkeiten der gelebten Praxis (vgl. Finnish Immigration Service, 14.12.2018; DIS, Oktober 2019; VGH München, Urt. v. 21.09.2020 - 21 B 19.32725 - juris -).

    Die Dekrete, die in der Praxis tatsächlich umgesetzt werden (vgl. DIS, Februar 2019; VGH München, Urt. v. 21.09.2020 - 21 B 19.32725 - juris -), belegen neben der dargelegten Differenzierung das erhebliche Interesse des Regimes, seine Armee durch die Rekrutierung von geflohenen Staatsangehörigen zu verstärken, und seine Fähigkeit, nach diesem Interesse zu handeln.

    Dahinter steht nach Lage der Dinge ein Interesse der Russischen Föderation an einer möglichst hohen Zahl an Rückkehrern, um die derzeitigen Beschränkungen bei der Wiederaufbauunterstützung der europäischen Länder zu beseitigen (vgl. DIS, Februar 2019; VGH München, Urt. v. 21.09.2020 - 21 B 19.32725 - juris -).

    Vielmehr ist durch verschiedene Auskunftspersonen eine Strafbefreiung für zurückgekehrte Militärdienstentzieher belegt; auch das lässt erkennen, dass Militärdienstentziehern nicht (mehr) eine politische Gegnerschaft zugeschrieben wird (vgl. VGH München, Urt. v. 21.09.2020 - 21 B 19.32725 - juris -).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 04.05.2017 - 14 A 2023/16

    Kein Flüchtlingsstatus für Syrer im wehrdienstfähigen Alter

    Auszug aus VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19
    Dies zugrunde gelegt liegt eine bestimmte soziale Gruppe der Wehrdienstentzieher einschließlich der Deserteure in Syrien nicht vor (vgl. OVG Schleswig, Urt. v. 17.08.2018 - 2 LB 30/18 - juris - OVG Münster, Urt. v. 04.05.2017 - 14 A 2023/16.A - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 574/18 - juris -).

    Die dem Kläger bei hypothetischer Rückkehr bevorstehende Heranziehung zum Wehrdienst ist Ausfluss einer allgemeinen staatsbürgerlichen Pflicht, die grundsätzlich auch totalitäre Staaten von ihren Staatsbürgern einfordern können (vgl. OVG Münster, Urt. v. 04.05.2017 - 14 A 2023/16 - juris -, OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris -).

    Dies muss bei lebensnaher Betrachtung aber auch den syrischen Behörden vor Augen stehen (vgl. OVG Münster, Urt. v. 04.05.2017 - 14 A 2023/16 - juris - OVG Koblenz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris -).

    Bei der gebotenen rationalen/plausiblen Betrachtung spricht Überwiegendes dafür, dass der Maßnahme - ausgehend von dem Ziel, wieder eine umfassende Gebietsherrschaft zu erlangen - die Absicht des syrischen Regimes zugrunde läge, Wehrdienstentziehung im Interesse der Aufrechterhaltung der militärischen Streitmacht umgehend und deutlich zu bekämpfen (vgl. OVG Münster, Urt. v. 04.05.2017 - 14 A 2023/16 - juris -).

    Zwar wurden in der Vergangenheit von der syrischen Armee im syrischen Bürgerkrieg Kriegsverbrechen in Form kriegerische Angriffe einschließlich des Einsatzes chemischer Kampfstoffe gegen Zivilpersonen begangen (vgl. OVG Münster, Urt. v. 04.05.2017 - 14 A 2023/16.A - juris -).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 21.02.2017 - 14 A 2316/16

    Kein Flüchtlingsstatus für Syrer

    Auszug aus VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19
    - juris - OVG Saarlouis, Urt. v. 14.11.2018 - 1 A 609/17 - juris - und Urt. v. 18.05.2017 - 2 A 176/17 - juris - OVG Münster, Beschl. v. 25.01.2021 - 14 A 822/19.A - juris - Urt. v. 12.12.2018 - 14 A 667/18.A - juris - und Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A - juris - VGH Mannheim, Urt. v. 27.03.2019 - A 4 S 335/19 - juris - und Urt. v. 09.08.2017 - A 11 S 710/17 - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 674/18 - juris - und Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris - OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 12.02.2019 - OVG 3 B 27.17 - juris - und Urt. v. 22.11.2017 - 3 B 12.17 - juris - OVG Bremen, Urt. v. 24.01.2018 - 2 LB 237/17 - juris - OVG Hamburg, Urt. v. 11.01.2018 - 1 Bf 81/17.A - juris -).

    Zweifelhaft ist, ob bei Rückkehr nach Syrien eine Verfolgungshandlung i.S.d. § 3a AsylG in Form einer Befragung mit der konkreten Gefahr einer Verhaftung und/ oder einer schwerwiegenden Misshandlung bis hin zu Folter und willkürlichen Tötung beachtlich wahrscheinlich droht (verneinend OVG Münster, Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16 - juris -).

    Eine solche umfangreiche Reisetätigkeit zeigt, dass die in die benachbarten Länder Geflohenen trotz des (extrem) repressiven Charakters des syrischen Staates davon ausgehen, im Rahmen der Grenzübergänge zu Syrien keiner gravierenden Gefährdung ausgesetzt zu sein (vgl. OVG Münster, Urt. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A - juris - VGH München, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30371 - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris -).

  • VGH Baden-Württemberg, 09.08.2017 - A 11 S 710/17

    Flüchtlingsschutz für Syrer; Rückkehr nach Syrien; Vater eines Wehrpflichtigen

    Auszug aus VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19
    - juris - OVG Saarlouis, Urt. v. 14.11.2018 - 1 A 609/17 - juris - und Urt. v. 18.05.2017 - 2 A 176/17 - juris - OVG Münster, Beschl. v. 25.01.2021 - 14 A 822/19.A - juris - Urt. v. 12.12.2018 - 14 A 667/18.A - juris - und Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A - juris - VGH Mannheim, Urt. v. 27.03.2019 - A 4 S 335/19 - juris - und Urt. v. 09.08.2017 - A 11 S 710/17 - juris - OVG Lüneburg, Beschl. v. 31.08.2020 - 2 LB 674/18 - juris - und Beschl. v. 12.09.2017 - 2 LB 750/17 - juris - OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 12.02.2019 - OVG 3 B 27.17 - juris - und Urt. v. 22.11.2017 - 3 B 12.17 - juris - OVG Bremen, Urt. v. 24.01.2018 - 2 LB 237/17 - juris - OVG Hamburg, Urt. v. 11.01.2018 - 1 Bf 81/17.A - juris -).

    Da mehr als drei Viertel der syrischen Bevölkerung sunnitischen Glaubens ist, liegt es fern, dass die sunnitische Religionszugehörigkeit bei der Rückkehr nach Syrien relevante Bedeutung haben könnte (vgl. VGH Mannheim, Urt. v. 09.08.2017 - A 11 S 710/17 - juris -).

    Zum andern gibt es keine verlässlichen und belastbaren Informationen, dass syrischen Staatsangehörigen bei der Einreise gerade wegen ihrer Herkunft eine flüchtlingsrelevante Verfolgung drohen könnte, weil man ihnen pauschal eine Gegnerschaft zum syrischen Regime unterstellen würde (vgl. VGH Mannheim, Urt. v. 09.08.2017 - A 11 S 710/17 - juris -).

  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

    Auszug aus VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19
    Die Maßnahmen im Sinne von § 3a Abs. 1 Nr. 2 AsylG können Menschenrechtsverletzungen, aber auch Diskriminierungen sein, die für sich allein nicht die Qualität einer Menschenrechtsverletzung aufweisen; sie müssen aber in ihrer Gesamtheit eine Betroffenheit des Einzelnen bewirken, die der Eingriffsintensität einer schwerwiegenden Menschenrechtsverletzung im Sinne von § 3a Abs. 1 Nr. 1 AsylG entspricht (vgl. BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 - BVerwGE 146, 67).

    Der Charakter einer Verfolgungshandlung erfordert, dass das Verhalten des betreffenden Akteurs im Sinne einer objektiven Gerichtetheit auf die Verletzung eines nach § 3a AsylG geschützten Rechtsguts selbst zielt (vgl. BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 - BVerwGE 146, 67).

    Es kommt darauf an, ob in Anbetracht aller festgestellten Umstände bei einem vernünftig denkenden, besonnenen Menschen in der Lage des Betroffenen Furcht vor Verfolgung hervorgerufen werden kann (vgl. BVerwG, Urt. v. 05.11.1991 - 9 C 118/90 - BVerwGE 89, 162 und Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 - BVerwGE 146, 67).

  • BVerwG, 27.04.2010 - 10 C 5.09

    Abschiebungsverbot; Anspruchsgrundlage; Beweismaß; beachtliche

    Auszug aus VG Stuttgart, 11.02.2021 - A 4 K 2581/19
    Zwar bleibt der der Prognose zugrunde zu legende Wahrscheinlichkeitsmaßstab unverändert, auch wenn der Antragsteller bereits Verfolgung oder einen ernsthaften Schaden i.S.d. Art. 15 RL 2011/95/EU erlitten hat (vgl. BVerwG, Urt. v. 27.04.2010 - 10 C 5/09 - BVerwGE 136, 377).

    Dadurch wird der Vorverfolgte bzw. Geschädigte von der Notwendigkeit entlastet, stichhaltige Gründe dafür darzulegen, dass sich die verfolgungsbegründenden bzw. schadensstiftenden Umstände bei Rückkehr in sein Herkunftsland erneut realisieren werden (vgl. BVerwG, Urt. v. 27.04.2010 - 10 C 5/09 - a.a.O.).

    Hierfür ist erforderlich, dass stichhaltige Gründe die Wiederholungsträchtigkeit solcher Verfolgung bzw. des Eintritts eines solchen Schadens entkräften (vgl. BVerwG, Urt. v. 27.04.2010 - 10 C 5/09 - a.a.O.).

  • OVG Saarland, 11.03.2017 - 2 A 215/17

    Flüchtlingsanerkennung (Syrien); keine beachtlichen Nachfluchtgründe

  • VGH Bayern, 12.12.2016 - 21 B 16.30371

    Nicht jedem Asylantragsteller droht bei einer Rückkehr nach Syrien die Verfolgung

  • EuGH, 26.02.2015 - C-472/13

    Der Gerichtshof stellt klar, unter welchen Voraussetzungen einem Deserteur aus

  • BVerwG, 12.11.1985 - 9 C 26.85

    Feststellung des asylerheblichen Sachverhalts - Überzeugungsmaßstab -

  • OVG Saarland, 14.11.2018 - 1 A 609/17

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft an einen Syrer

  • BVerwG, 27.04.2017 - 1 B 63.17

    Anforderungen an die Gewährung des subsidiären Schutzes sowie der Zuerkennung der

  • BVerwG, 19.08.1986 - 9 C 322.85

    Misshandlung eines zairischen Staatsangehörigen auf Grund dessen Verweigerung des

  • OVG Schleswig-Holstein, 07.03.2019 - 2 LB 29/18

    Anerkennung syrischer Staatsangehöriger, arabischer Volkszugehörigkeit und

  • OVG Berlin-Brandenburg, 22.11.2017 - 3 B 12.17

    Flüchtlingsschutzverfahren Syrien; illegale Ausreise; Asylantrag; Aufenthalt im

  • OVG Schleswig-Holstein, 17.08.2018 - 2 LB 30/18

    Anerkennung eines Syrers arabischer Volkszugehörigkeit und sunnitischen Glaubens

  • BVerwG, 02.06.2017 - 1 B 108.17

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft; Drohen der Verfolgung eines Rückkehrers

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 25.01.2021 - 14 A 822/19

    Rechtmäßigkeit der Zuerkennungsablehnung der Flüchtlingseigenschaft zweier

  • BVerwG, 06.12.1988 - 9 C 22.88

    Ausländer - Politische Verfolgung - Latente Gefährdungslage - Republikflucht -

  • BVerwG, 23.04.2019 - 1 B 14.19

    Syrische Wehrdienstentzieher - und die Gruppenverfolgung

  • OVG Bremen, 24.01.2018 - 2 LB 237/17

    Kein Flüchtlingsschutz für Syrer, die nicht der Wehrpflicht unterliegen -

  • BVerwG, 17.09.2018 - 1 B 45.18

    Anforderungen an die Darlegung einer grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache im

  • BVerwG, 03.11.1992 - 9 C 21.92

    Ausländer - Vietnamesische Gastarbeiter - Prognosemaßstab im

  • OVG Saarland, 07.02.2017 - 2 A 515/16

    Keine generelle Flüchtlingsanerkennung für Syrer

  • BVerwG, 10.08.2006 - 1 B 41.06

    Verweigerung des Abschiebungsschutzes wegen bestehender Schutzmöglichkeiten im

  • BVerwG, 17.05.1983 - 9 C 36.83

    Zum Begriff der politischen Verfolgung

  • BVerwG, 25.06.1991 - 9 C 131.90

    Asylanspruch wegen Nachfluchtgrund - Asylrelevanz der Wehrdienstentziehung -

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 31.18

    (materielle) Beweislast; Beweiserleichterung; Entziehung; Flüchtlingseigenschaft;

  • OVG Schleswig-Holstein, 23.11.2016 - 3 LB 17/16

    Schutzstatus syrischer Flüchtlinge

  • OVG Saarland, 06.06.2017 - 2 A 283/17

    Keine Verfolgung wegen Wehrdienstentziehung in Syrien

  • OVG Hamburg, 11.01.2018 - 1 Bf 81/17

    Kein Anspruch eines syrischen Geflüchteten auf Gewährung des Flüchtlingsstatus

  • VGH Baden-Württemberg, 27.03.2019 - A 4 S 335/19

    Subsidiärer Schutz für wehrdienstflüchtige Männer aus Syrien

  • OVG Saarland, 18.05.2017 - 2 A 176/17

    Flüchtlingsschutz Syrien; illegale Ausreise; Wehrdienstentziehung

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 12.12.2018 - 14 A 667/18

    Anspruch eines syrischen Staatsangehörigen arabischer Volks- und islamischer

  • OVG Berlin-Brandenburg, 12.02.2019 - 3 B 27.17

    Keine Zuerkennung internationalen Flüchtlingsstatus für Leitenden Beamten aus

  • OVG Sachsen, 21.08.2019 - 5 A 644/18
  • BVerwG, 19.04.2018 - 1 B 8.18

    Verstoß gegen das Gebot der Unmittelbarkeit der Beweisaufnahme aufgrund

  • VGH Baden-Württemberg, 22.12.2020 - A 4 S 4001/20

    Syrien: keine "automatische" Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für

  • BVerwG, 23.02.1988 - 9 C 32.87

    Türkisches Staatsschutzstrafrecht - Asylrechtsrelevanz - Politische Motivation

  • EuGH, 02.03.2010 - C-175/08

    Eine Person kann ihre Flüchtlingseigenschaft verlieren, wenn die Umstände,

  • BVerfG, 29.11.1990 - 2 BvR 1095/90

    Anforderungen an die Voraussetzungen für eine Klageabweisung wegen

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 33.18

    Klage auf Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft eines syrischen

  • BVerwG, 24.03.1987 - 9 C 321.85

    Bewilligung von Prozesskostenhilfe

  • BVerwG, 22.03.1983 - 9 C 68.81

    Vereinbarkeit der Zuständigkeitsreglung der Verwaltungsgerichte in Asylsachen mit

  • BVerwG, 19.01.2009 - 10 C 52.07

    Flüchtlingsanerkennung; Verfolgungshandlung; zielgerichtete Handlung;

  • BVerwG, 23.02.1988 - 9 C 273.86

    Subjektive Nachfluchtgründe - Asylbewerber - Widersprüchliches Vorbringen

  • BVerwG, 12.11.1985 - 9 C 27.85

    Feststellung des asylerheblichen Sachverhalts - Überzeugungsmaßstab -

  • BVerwG, 19.03.1991 - 9 B 56.91

    Sachverhaltsaufklärungspflicht - Verletzung der Mitwirkungspflicht -

  • BVerwG, 16.04.1985 - 9 C 109.84

    Beiordnung eines Rechtsanwalts als Prozeßbevollmächtigter

  • BVerwG, 05.11.1991 - 9 C 118.90

    Asylrecht - Gruppenverfolgung - Gefahr politischer Verfolgung - Zumutbarkeit

  • BVerwG, 23.11.2011 - 10 B 32.11

    Asylrechtsstreit; unterlassene Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung eines

  • BVerwG, 21.07.1989 - 9 B 239.89

    Nicht widerspruchsfreier Antrag des Asylbewerbers - Asylbewerber - Andere

  • VGH Baden-Württemberg, 27.08.2014 - A 11 S 1128/14

    Keine Flüchtlingseigenschaft für Christen aus Pakistan

  • VG Trier, 20.04.2021 - 1 K 3528/20

    Verfolgungsgefahr für einfache syrische Wehrdienstverweigerer

    Dies führt zwar für sich genommen nicht zu einer flüchtlingsrechtlich relevanten Verfolgung, da grundsätzlich nicht zu beanstanden ist, dass die Verweigerung einer staatsbürgerlichen Pflicht wie dem obligatorischen Wehrdienst strafrechtlich geahndet wird, selbst wenn die entsprechenden Sanktionen von totalitären Staaten verhängt werden (vgl. grundlegend: BVerwG, Urteil vom 19. August 1986 - 9 C 322.85 -, juris Rn. 15, zuletzt bestätigt: BVerwG, Urteil vom 19. April 2018 - 1 C 29.17 -, juris Rn. 22; vgl. auch VG Stuttgart, Urteil vom 11. Februar 2021 - A 4 K 2581/19 -, juris Rn. 59-60).

    Die dargestellten Amnestieregelungen belegen - wenngleich deren tatsächliche Umsetzung unsicher ist - ebenso wie das allgemeine Verfahrung zur "Klärung der Angelegenheiten" für Wehrdienstverweigerer und sonst gesuchte Personen, das Interesse des syrischen Staates, insbesondere den massenhaft ausgereisten Männern im wehrpflichtigen Alter eine Rückkehrperspektive zu bieten und stützen daher die Einschätzung der Kammer, dass die Bestrafung von Wehrdienstentziehern - sofern ihnen überhaupt beachtlich wahrscheinlich eine solche droht - jedenfalls nicht an einen flüchtlingsrechtlich relevanten Verfolgungsgrund im Sinne des § 3b AsylG anknüpft (vgl. OVG NRW, Urteil vom 22. März 2021 - 14 A 3439/18.A -, juris Rn. 103 ff.; BayVGH, Urteil vom 21. September 2020 - 21 B 19.32725 -, juris Rn. 59 ff.; VG Stuttgart, Urteil vom 11. Februar 2021 - A 4 K 2581/19 -, juris Rn. 62; VG Regensburg, Urteil vom 25. Februar 2021 - RO 11 K 20.31897 -, juris Rn. 78 ff.; VG Düsseldorf, Urteil vom 1. Dezember 2020 - 17 K 6482/19.A -, juris Rn. 78 ff.).

    Dies entspricht im Ergebnis auch der überwiegenden Rechtsprechung der deutschen Verwaltungsgerichte, soweit sie die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs vom 19. November 2020 - C-238/19 - bereits berücksichtigt (vgl. OVG NRW, Urteil vom 22. März 2021 - 14 A 3439/18.A - juris; NiedersOVG, Urteil vom 22. April 2021 - 2 LB 408/20 -, zur Veröffentlichung vorgesehen; VG Düsseldorf, Urteil vom 24. November 2020 - 17 K 3037/20.A -, juris; VG Düsseldorf, Urteil vom 1. Dezember 2020 - 17 K 6482/19.A -, juris; VG Berlin, Urteil vom 8. Dezember 2020 - 13 K 146.17 A -, juris; VG Regensburg, Urteil vom 15. Dezember 2020 - RN 11 K 20.31283 - juris; VG Regensburg, Urteil vom 25. Februar 2021 - RO 11 K 20.31897 -, juris; VG Stuttgart, Urteil vom 11. Februar 2021 - A 4 K 2581/19 -, juris; in diese Richtung auch: VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 22. Dezember 2020 - A 4 S 4001/20 -, juris; a. A. OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 29. Januar 2021 - OVG 3 B 109.18, juris; VG Stuttgart, Urteil vom 14. Dezember 2020 - A 13 K 3224/20 -, juris; VG Frankfurt (Oder), Urteil vom 29. Januar 2021 - 3 K 2873/16.A -, juris; VG Potsdam, Urteil vom 19. Februar 2021 - 12 K 390/16.A -, juris).

  • VG Freiburg, 09.06.2021 - A 7 K 826/21

    Wehrpflicht Syrien; EuGH-Urteil "EZ"; Unverfolgt (mit Visum) ausgereister

    Hier kann offenbleiben, ob ein solcher Konflikt aktuell noch gegeben ist (zu der umstrittenen Frage, ob - auch in den Jahren 2020/2021, anders als noch in dem der EuGH-Entscheidung zugrundeliegenden Zeitraum 2017 - mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit der Militärdienst von Wehrpflichtigen entsprechende Verbrechen oder Handlungen umfassen würde vgl. VG Halle, Urt. v. 23.04.2021 - 4 A 38/21 HAL -, juris (Orientierungssatz); VG Stuttgart, Urt. v. 11.02.2021 - A 4 K 2581/19-, juris Rn 76; VG Berlin, Urt. v. 08.12.2020 - VG 13 K 146.17 A - BeckRS 2020, 38876 Rn. 35 ff.; OVG Niedersachsen, Urt. v. 22.04.2021 - 2 LB 147/18 -, juris Rn. 79 f.; zur Begehung von Kriegsverbrechen i.S.v. Art. 8 Abs. 2 e) ii) und iv) des Statuts des Internationalen Gerichtshofs (Römisches Statut) auch noch im Jahr 2020, allerdings beschränkt auf Nordsyrien: Amnesty International, "Nowhere is safe for us", 01.05.2020).

    Nicht zuletzt hieran zeigt sich, dass Wehrdienstentziehung auch aus Sicht des Regimes nicht per se mit oppositioneller Haltung gleichgesetzt wird (so auch VG Stuttgart, Urt. v.11.02.2021 - A 4 K 2581/19 -, juris Rn. 68 f.; VG Regensburg, Urt. v. 25.02.2021 - RO 11 K 20.31897 -, juris Rn. 83 ff.; OVG Nds., Urt. v. 22.04.2021 - 2 LB 147/18 -, juris Rn. 63; a.A. OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 29.10.2021 - OVG 3 B 68.18 -, juris Rn. 101).

  • VG Trier, 04.05.2021 - 1 K 1102/21

    Folgeantrag Syrien: keine Änderung der Rechtslage durch Urteil des Europäischen

    Dies zeigt sich nicht zuletzt daran, dass infolge des Urteils des Gerichtshofes die deutschen Verwaltungsgerichte - sofern sie bislang darüber entschieden haben - überwiegend ihre bisherige Rechtsprechung zu der Frage, ob Wehrdienstverweigerern eine flüchtlingsrechtlich relevante Verfolgung in Syrien droht, beibehalten haben (vgl. nur NiedersOVG, Urteil vom 23. April 2021 - 2 LB 408/20 und 2 LB 147/18 -, zur Veröffentlichung anstehend; OVG NRW, Urteil vom 22. März 2021 - 14 A 3439/18.A - juris; VG Trier, Urteil vom 20. April 2021 - 1 K 3528/20.TR -, zur Veröffentlichung anstehend; VG Düsseldorf, Urteil vom 24. November 2020 - 17 K 3037/20.A - juris; VG Düsseldorf, Urteil vom 1. Dezember 2020 - 17 K 6482/19.A -, juris; VG Berlin, Urteil vom 8. Dezember 2020 - 13 K 146.17 A -, juris; VG Regensburg, Urteil vom 15. Dezember 2020 - RN 11 K 20.31283 - juris; VG Regensburg, Urteil und vom 25. Februar 2021 - RO 11 K 20.31897 -, juris; VG Stuttgart, Urteil vom 11. Februar 2021 - A 4 K 2581/19 -, juris; in diese Richtung: VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 22. Dezember 2020 - A 4 S 4001/20 -, juris; a.A. OVG Berlin-Brandenburg, Urteile vom 29. Januar 2021 - OVG 3 B 108.18, OVG 3 B 68.18, OVG 3 B 109.18 -, juris; VG Stuttgart, Urteil vom 14. Dezember 2020 - A 13 K 3224/20 -, juris; VG Frankfurt (Oder), Urteil vom 29. Januar 2021 - 3 K 2873/16.A -, juris; VG Potsdam, Urteil vom 19. Februar 2021 - 12 K 390/16.A -, juris).
  • VG Freiburg, 29.09.2022 - A 7 K 2018/22

    Asylanerkennung; Bindungswirkung einer Flüchtlingsanerkennung in Griechenland

    Nicht zuletzt hieran zeigt sich, dass Wehrdienstentziehung auch aus Sicht des Regimes nicht per se mit oppositioneller Haltung gleichgesetzt wird (so auch VG Stuttgart, Urt. v.11.02.2021 - A 4 K 2581/19 -, juris Rn. 68 f.; VG Regensburg, Urt. v. 25.02.2021 - RO 11 K 20.31897 -, juris Rn. 83 ff.; OVG Nds., Urt. v. 22.04.2021 - 2 LB 147/18 -, juris Rn. 63; a.A. OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 29.10.2020 - OVG 3 B 68.18 -, juris Rn. 101; siehe zum Ganzen auch Urteil der Kammer vom 09.06.2021 - A 7 K 826/21 -, juris).
  • VG Trier, 04.05.2021 - 1 K 3157/20

    Missbräuchliche Schaffung von Nachfluchtgründen

    Dies zeigt sich nicht zuletzt daran, dass infolge des Urteils des Gerichtshofes die deutschen Verwaltungsgerichte - sofern sie bislang darüber entschieden haben - überwiegend ihre bisherige Rechtsprechung zu der Frage, ob Wehrdienstverweigerern eine flüchtlingsrechtlich relevante Verfolgung in Syrien droht, beibehalten haben (vgl. nur NiedersOVG, Urteil vom 23. April 2021 - 2 LB 408/20 und 2 LB 147/18 -, zur Veröffentlichung anstehend; OVG NRW, Urteil vom 22. März 2021 - 14 A 3439/18.A - juris; VG Trier, Urteil vom 20. April 2021 - 1 K 3528/20.TR -, zur Veröffentlichung anstehend; VG Düsseldorf, Urteil vom 24. November 2020 - 17 K 3037/20.A - juris; VG Düsseldorf, Urteil vom 1. Dezember 2020 - 17 K 6482/19.A -, juris; VG Berlin, Urteil vom 8. Dezember 2020 - 13 K 146.17 A -, juris; VG Regensburg, Urteil vom 15. Dezember 2020 - RN 11 K 20.31283 - juris; VG Regensburg, Urteil und vom 25. Februar 2021 - RO 11 K 20.31897 -, juris; VG Stuttgart, Urteil vom 11. Februar 2021 - A 4 K 2581/19 -, juris; in diese Richtung: VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 22. Dezember 2020 - A 4 S 4001/20 -, juris; a.A. OVG Berlin-Brandenburg, Urteile vom 29. Januar 2021 - OVG 3 B 108.18, OVG 3 B 68.18, OVG 3 B 109.18 -, juris; VG Stuttgart, Urteil vom 14. Dezember 2020 - A 13 K 3224/20 -, juris; VG Frankfurt (Oder), Urteil vom 29. Januar 2021 - 3 K 2873/16.A -, juris; VG Potsdam, Urteil vom 19. Februar 2021 - 12 K 390/16.A -, juris).
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