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   VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21   

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VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 (https://dejure.org/2021,50791)
VG Stuttgart, Entscheidung vom 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 (https://dejure.org/2021,50791)
VG Stuttgart, Entscheidung vom 28. Oktober 2021 - A 5 K 2984/21 (https://dejure.org/2021,50791)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • openjur.de
  • IWW

    Nr. 3104 Abs. 1 Nr. 2 VV RVG; § 84 Abs. 1 S. 1; § 162 Abs. 1; Abs. 2 VwGO; § 105 Abs. 1 S. 1 SGG
    Kostenfestsetzung

  • Justiz Baden-Württemberg

    Entstehung der anwaltlichen Terminsgebühr bei unzulässigem Antrag auf mündliche Verhandlung nach Gerichtsbescheid

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    VV RVG Nr. 3104
    Fiktive Terminsgebühr; Gerichtsbescheid; Vollständiges Obsiegen

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • IWW (Kurzinformation)

    Terminsgebühr entsteht auch nach Gerichtsbescheid

 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (13)

  • OVG Niedersachsen, 09.12.2020 - 13 LA 469/20

    Antrag auf mündliche Verhandlung; Entscheidung durch Urteil; Gerichtsbescheid;

    Auszug aus VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21
    Nach hier vertretener Ansicht genügt die abstrakte Möglichkeit eines Antrages auf Durchführung der mündlichen Verhandlung jedenfalls deshalb um eine fiktive Terminsgebühr auszulösen, weil eine solche selbst bei einem unzulässigen Antrag durchzuführen wäre (BayVGH Beschluss vom 24. Februar 1981 - 11 C 5005/79 - DÖV 1981, 639; OVG Nds., Beschluss vom 9. Dezember 2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 6; Clausing, in: Schoch/Schneider/Bier, Rn. 43).

    Eine planwidrige Regelungslücke liegt nicht vor, weil § 107 VwGO auch diesen Fall erfasst (OVG Nds., Beschluss vom 9. Dezember 2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 12).

    Die Entscheidung aufgrund mündlicher Verhandlung erweist sich im System des verwaltungsgerichtlichen Rechtsschutzes nach der Ausgestaltung des Prozessrechts als gesetzlicher Regelfall und Kernstück (OVG Nds., Beschluss vom 9. Dezember 2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 12 unter Verweis auf BVerwG, NVwZ 2015, 1299 Rn. 5; BVerwGE 116, 123 = NVwZ 2002, 993 = NJW 2002, 3119 Ls. mwN).

    Überdies entscheidet das Gericht dann in unzutreffender Besetzung (BayVGH, Beschluss vom 24. Februar 1981 - 11 C 5005/79 -, DÖV 1981, 639; OVG Nds., Beschluss vom 9. Dezember 2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 15; offen gelassen durch BVerwG, Beschluss vom 15. August 2017 - 5 PKH 1/17 D -, juris Rn. 9; der insoweit häufig zitierten Entscheidung BVerwG, Urteil vom 14. März 2002 - 1 C 15.01 - NVwZ 2002, 993, 994, lässt sich keine Aussage zu dieser Frage entnehmen).

  • BVerwG, 14.03.2002 - 1 C 15.01

    Vereinfachtes Berufungsverfahren; Entscheidung ohne mündliche Verhandlung;

    Auszug aus VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21
    Nichts anderes ergibt sich daraus, dass ein Antrag auf Durchführung der mündlichen Verhandlung im konkreten Fall mangels Beschwer unstatthaft gewesen wäre (BVerwG, Urteil vom 14. März 2002 - 1 C 15.01 -, juris Rn. 10), weil dem Begehren des Erinnerungsführers durch den Gerichtsbescheid vollständig entsprochen wurde, er durch die Entscheidung per Gerichtsbescheid ohne mündliche Behandlung also nicht beschwert war (a.A. fiktive Terminsgebühr nur bei im konkreten Fall zulässigem Antrag auf mündliche Verhandlung: BayVGH, Beschluss vom 24. Oktober 2018 - 5 C 18.1932 -, juris Rn. 12; OVG Nds., Beschluss vom 16. August 2018 - 2 OA 1541/17 -, juris Rn. 13).

    Die Entscheidung aufgrund mündlicher Verhandlung erweist sich im System des verwaltungsgerichtlichen Rechtsschutzes nach der Ausgestaltung des Prozessrechts als gesetzlicher Regelfall und Kernstück (OVG Nds., Beschluss vom 9. Dezember 2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 12 unter Verweis auf BVerwG, NVwZ 2015, 1299 Rn. 5; BVerwGE 116, 123 = NVwZ 2002, 993 = NJW 2002, 3119 Ls. mwN).

    Überdies entscheidet das Gericht dann in unzutreffender Besetzung (BayVGH, Beschluss vom 24. Februar 1981 - 11 C 5005/79 -, DÖV 1981, 639; OVG Nds., Beschluss vom 9. Dezember 2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 15; offen gelassen durch BVerwG, Beschluss vom 15. August 2017 - 5 PKH 1/17 D -, juris Rn. 9; der insoweit häufig zitierten Entscheidung BVerwG, Urteil vom 14. März 2002 - 1 C 15.01 - NVwZ 2002, 993, 994, lässt sich keine Aussage zu dieser Frage entnehmen).

  • VGH Bayern, 27.02.2020 - 8 C 18.1889

    Beschwerde gegen die Ablehnung einer Erinnerung gegen einen

    Auszug aus VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21
    Bei abstrakter Betrachtung sind die tatbestandlichen Voraussetzungen damit erfüllt und der Gebührenanspruch besteht (so u.a. BayVGH Beschluss vom 27. Februar 2020 - 8 C 18.1889 -, juris; VG Stuttgart, Beschluss vom 5. August 2020 - A 14 K 3305/20 -, nicht veröffentlicht jeweils m.w.N.).

    Denn damit blieben Fälle des § 84 Abs. 2 Nr. 1, 3 VwGO erfasst (BayVGH, Beschluss vom 27. Februar 2020 - 8 C 18.1889 -, juris; OVG Nds., Beschluss vom 16. August 2018 - 2 OA 1541/17 -, juris Rn. 19; VG Stuttgart, Beschluss vom 5. August 2020 - A 14 K 3305/20 -, nicht veröffentlicht Bl. 7).

    Das würde dem Charakter des Kostenrechts und dem gesetzgeberischen Ziel der Vereinfachung des Kostenrechts widersprechen (ähnlich: BayVGH, Beschluss vom 27. Februar 2020 - 8 C 18.1889 -, juris Rn. 19).

  • VGH Bayern, 24.02.1981 - 11 C 5005.79

    Einlegung sowohl des gegebenen als auch des gegen die unrichtige Entscheidungsart

    Auszug aus VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21
    Nach hier vertretener Ansicht genügt die abstrakte Möglichkeit eines Antrages auf Durchführung der mündlichen Verhandlung jedenfalls deshalb um eine fiktive Terminsgebühr auszulösen, weil eine solche selbst bei einem unzulässigen Antrag durchzuführen wäre (BayVGH Beschluss vom 24. Februar 1981 - 11 C 5005/79 - DÖV 1981, 639; OVG Nds., Beschluss vom 9. Dezember 2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 6; Clausing, in: Schoch/Schneider/Bier, Rn. 43).

    Überdies entscheidet das Gericht dann in unzutreffender Besetzung (BayVGH, Beschluss vom 24. Februar 1981 - 11 C 5005/79 -, DÖV 1981, 639; OVG Nds., Beschluss vom 9. Dezember 2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 15; offen gelassen durch BVerwG, Beschluss vom 15. August 2017 - 5 PKH 1/17 D -, juris Rn. 9; der insoweit häufig zitierten Entscheidung BVerwG, Urteil vom 14. März 2002 - 1 C 15.01 - NVwZ 2002, 993, 994, lässt sich keine Aussage zu dieser Frage entnehmen).

  • OVG Niedersachsen, 16.08.2018 - 2 OA 1541/17

    Voraussetzungen für das Entstehen einer Terminsgebühr bei Entscheidung durch

    Auszug aus VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21
    Nichts anderes ergibt sich daraus, dass ein Antrag auf Durchführung der mündlichen Verhandlung im konkreten Fall mangels Beschwer unstatthaft gewesen wäre (BVerwG, Urteil vom 14. März 2002 - 1 C 15.01 -, juris Rn. 10), weil dem Begehren des Erinnerungsführers durch den Gerichtsbescheid vollständig entsprochen wurde, er durch die Entscheidung per Gerichtsbescheid ohne mündliche Behandlung also nicht beschwert war (a.A. fiktive Terminsgebühr nur bei im konkreten Fall zulässigem Antrag auf mündliche Verhandlung: BayVGH, Beschluss vom 24. Oktober 2018 - 5 C 18.1932 -, juris Rn. 12; OVG Nds., Beschluss vom 16. August 2018 - 2 OA 1541/17 -, juris Rn. 13).

    Denn damit blieben Fälle des § 84 Abs. 2 Nr. 1, 3 VwGO erfasst (BayVGH, Beschluss vom 27. Februar 2020 - 8 C 18.1889 -, juris; OVG Nds., Beschluss vom 16. August 2018 - 2 OA 1541/17 -, juris Rn. 19; VG Stuttgart, Beschluss vom 5. August 2020 - A 14 K 3305/20 -, nicht veröffentlicht Bl. 7).

  • VGH Bayern, 24.10.2018 - 5 C 18.1932

    Fiktive Terminsgebühr

    Auszug aus VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21
    Nichts anderes ergibt sich daraus, dass ein Antrag auf Durchführung der mündlichen Verhandlung im konkreten Fall mangels Beschwer unstatthaft gewesen wäre (BVerwG, Urteil vom 14. März 2002 - 1 C 15.01 -, juris Rn. 10), weil dem Begehren des Erinnerungsführers durch den Gerichtsbescheid vollständig entsprochen wurde, er durch die Entscheidung per Gerichtsbescheid ohne mündliche Behandlung also nicht beschwert war (a.A. fiktive Terminsgebühr nur bei im konkreten Fall zulässigem Antrag auf mündliche Verhandlung: BayVGH, Beschluss vom 24. Oktober 2018 - 5 C 18.1932 -, juris Rn. 12; OVG Nds., Beschluss vom 16. August 2018 - 2 OA 1541/17 -, juris Rn. 13).

    Soweit demgegenüber vertreten wird, ein unzulässiger Antrag auf Durchführung einer mündlichen Verhandlung sei in Analogie zu § 125 Abs. 2 VwGO per Beschluss (und damit ohne mündliche Verhandlung) als unzulässig zu verwerfen (BayVGH, Beschluss vom 24. Oktober 2018 - 5 C 18.1932 -, juris Rn. 12; OVG Hamburg, Beschluss vom 1. Dezember 1997 - Bs IV 135/97 -, juris Leitsatz 1 und Rn. 3 f.; Eyermann/Schübel-Pfister, 15. Aufl. 2019, VwGO § 84 Rn. 21; Bader/Stuhlfauth Rn. 13), ist dem nicht zu folgen.

  • BVerwG, 20.05.2015 - 2 B 4.15

    Verfahrensmangel; Berufungsinstanz; Entscheidung ohne mündliche Verhandlung durch

    Auszug aus VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21
    Die Entscheidung aufgrund mündlicher Verhandlung erweist sich im System des verwaltungsgerichtlichen Rechtsschutzes nach der Ausgestaltung des Prozessrechts als gesetzlicher Regelfall und Kernstück (OVG Nds., Beschluss vom 9. Dezember 2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 12 unter Verweis auf BVerwG, NVwZ 2015, 1299 Rn. 5; BVerwGE 116, 123 = NVwZ 2002, 993 = NJW 2002, 3119 Ls. mwN).
  • BVerwG, 15.08.2017 - 5 PKH 1.17

    Statthaftigkeit der Nichtzulassungsbeschwerde

    Auszug aus VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21
    Überdies entscheidet das Gericht dann in unzutreffender Besetzung (BayVGH, Beschluss vom 24. Februar 1981 - 11 C 5005/79 -, DÖV 1981, 639; OVG Nds., Beschluss vom 9. Dezember 2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 15; offen gelassen durch BVerwG, Beschluss vom 15. August 2017 - 5 PKH 1/17 D -, juris Rn. 9; der insoweit häufig zitierten Entscheidung BVerwG, Urteil vom 14. März 2002 - 1 C 15.01 - NVwZ 2002, 993, 994, lässt sich keine Aussage zu dieser Frage entnehmen).
  • VG Oldenburg, 27.07.2017 - 1 E 5687/17

    Fiktive Terminsgebühr; Gerichtsbescheid

    Auszug aus VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21
    Weiter wird insoweit noch argumentiert, dass es dem Gesetzgeber offen gestanden hätte, in § 84 VwGO einen Verweis auf § 125 Abs. 2 VwGO einzufügen, was er (planvoll) unterlassen habe (VG Oldenburg, Beschluss vom 27. Juli 2017 - 1 E 5687/17 -, juris Rn. 4; VG Düsseldorf, Beschluss vom 12. Mai 2021 - 22 K 4239/20.A).
  • BGH, 14.12.2016 - VIII ZR 232/15

    Eigenbedarfskündigung durch GbR zulässig; Anbietpflicht des Vermieters

    Auszug aus VG Stuttgart, 28.10.2021 - A 5 K 2984/21
    Eine Analogie setzt jedoch eine planwidrige Regelungslücke voraus, an der es hier ebenso fehlt, wie an einer vergleichbaren Interessenlage (vgl. zu den Voraussetzungen einer Analogie: BVerwG, Urteil vom 14. Dezember 2017 - 4 C 6.16 -, beck-online Rn. 15; BGH, Urteil vom 14.12.2016 - VIII ZR 232/15 -, beck-online Rn. 33 m.w.N.).
  • VGH Bayern, 19.01.2007 - 24 C 06.2426

    Erledigungsgebühr im verwaltungsgerichtlichen Verfahren

  • VGH Hessen, 29.03.2017 - 6 E 263/17

    Gesamtgegenstandswert in Massenverfahren

  • BVerwG, 14.12.2017 - 4 C 6.16

    Heilung eines Verfahrensmangels; Landes-VwVfG; Präklusion; Revision;

  • VG Meiningen, 26.01.2023 - 8 S 334/22

    Fiktive Terminsgebühr auch bei obsiegendem Kläger bei Gerichtsbescheid

    Für diese Fälle fällt folglich - nach der Neufassung des Gebührentatbestands - bereits nach dem Wortlaut keine fiktive Terminsgebühr mehr an, da in diesen Fällen keine mündliche Verhandlung beantragt werden kann, so dass die Gesetzesänderung auch nicht ins Leere läuft (vgl. VG Stuttgart, B. v. 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 -, juris Rn. 8).

    Insofern wird auf die Ausführungen des Verwaltungsgerichts Stuttgart im Beschluss vom 28.10.2021 (- A 5 K 2984/21 -, juris, Rn. 12) verwiesen, denen sich das Gericht anschließt:.

    Es ist gerade nicht möglich, einen mangels Rechtsschutzbedürfnisses unzulässigen Antrag analog § 125 Abs. 2 Satz 2 VwGO durch Beschluss - also ohne mündliche Verhandlung - zu verwerfen (vgl. VG Stuttgart, B. v. 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 -, juris Rn. 20 ff; VG Bremen, B. v. 30.06.2022 - 3 E 807/22 -, juris Rn. 8; VG Bremen, B. v. 04.09.2017 - 5 E 2213/17 -, juris; OVG Lüneburg, B. v. 09.12.2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 6; Schenke in Kopp/Schenke, Kommentar VwGO, § 28. Auflage 2022, § 84 Rn. 39; Clausing, in: Schoch/Schneider/Bier, Kommentar VwGO, 42. EL Februar 2022, § 84 Rn. 43; Schübel-Pfister in Eyermann, Kommentar VwGO, 16. Aufl. 2022, § 84 Rn. 21; a. A.: VGH München, B. v. 24.10.2018 - 5 C 18.1932 -, juris Rn. 12; OVG Hamburg, B. v. 01.12.1997 - Bs IV 135/97 -, juris Leitsatz 1 und Rn. 3 f.; VG Schleswig, B. v. 13.11.2015 - 12 A 30/15 -, juris Rn. 10; VG Regensburg, B. v. 30.03.2015 - RO 9 K 15.50006 -, juris Rn. 4;; Peters in BeckOK VwGO, 63. Ed. 1.7.2022, § 84 Rn. 35; im Ergebnis offen lassend: BVerwG, B. v. 15.08.2017 - 5 PKH 1/17 D -, juris Rn. 9 u. ohne Begründung: U. v. 14.03.2002 - 1 C 15/01 -, juris Rn. 10).

    Dies entspreche auch den Fällen, in denen Streit darüber bestehe, ob das Verfahren durch eine Parteihandlung (z.B. Klagerücknahme oder Vergleich) wirksam beendigt wurde, nur in der Form entschieden werden könne, in der das Verfahren regelmäßig abgeschlossen werde, nämlich nach mündlicher Verhandlung durch Urteil (vgl. OVG Lüneburg, B. v. 09.12.2020 - 13 LA 469/20 -, juris Rn. 12 - 15; vgl. auch VG Stuttgart, B. v. 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 -, juris Rn. 18 - 25).

    Die Terminsgebühr entstünde also für den Prozessvertreter des Obsiegenden unabhängig von § 155 Abs. 4 VwGO (vgl. VG Bremen, B. v. 30.06.2022 - 3 E 807/22 -, juris Rn. 8; VG Stuttgart, B. v. 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 -, juris Rn. 25).

    Das vollständige Obsiegen durch einen Gerichtsbescheid wäre demnach der einzige Fall, indem die gerichtliche Verfahrensgestaltung Einfluss auf die Entstehung der Terminsgebühr nehmen würde (vgl. VG Stuttgart, B. v. 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 -, juris Rn. 15).

    Dies wäre nicht der Fall, wenn man dem Urkundsbeamten des Gerichts bei der Kostenfestsetzung, der von seiner Position und Ausbildung her auf kostenrechtliche Fragestellungen, nicht aber auf juristische Vollprüfungen (vgl. VG Stuttgart, B. v. 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 -, juris Rn. 13) spezialisiert ist, die Überprüfung der Zulässigkeit eines Antrags auf mündliche Verhandlung aufbürden würde (vgl. VGH München, B. v. 27.02.2020 - 8 C 18.1889 -, juris Rn. 12; VG Saarland, B. v. 28.08.2019 - 3 O 1092/19 -, juris Rn. 35; VG Hamburg, B. v. 09.11.2017 - 1 KO 8346/17 -, juris Rn. 25).

    Weiterhin würde dies in der Folge auch zu einer erhöhten Anzahl von gerichtlichen Erinnerungsverfahren nach § 165 VwGO führen, da beispielsweise Zweifelsfragen zu der Frage, ob ein Kläger tatsächlich voll obsiegt hat oder das Gericht seinen Antrag falsch und "zu gering" ausgelegt hat, schwerlich durch den Urkundsbeamten entschieden werden können (vgl. VG Stuttgart, B. v. 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 -, juris Rn. 14).

  • VG Bremen, 27.02.2023 - 1 E 1083/22

    Asylrecht/Iran - fiktive Terminsgebühr; Gerichtsbescheid; Terminsgebühr

    Auch ein unzulässiger Antrag auf mündliche Verhandlung kann nicht analog §§ 125 Abs. 2, 144 Abs. 1 VwGO durch Beschluss verworfen werden, sondern macht eine mündliche Verhandlung erforderlich (bei fehlendem Rechtsschutzbedürfnis: VG Stuttgart, B. v. 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 -, juris Rn. 20ff; zum Fristversäumnis VGH Baden-Württemberg, B.v. 24.8.2021, 6 S 201/21, juris; s.a. Kopp/Schenke, VwGO-Kommentar, § 28. Auflage 2022, § 84 Rn. 39; VG Bremen, B. v. 04.09.2017 - 5 E 2213/17).

    Die fiktive Terminsgebühr entstünde für seinen Prozessvertreter jedoch unabhängig von § 155 Abs. 4 VwGO, wäre nur nicht vom Unterlegenen, sondern von dem Mandanten zu erstatten (vgl. VG Stuttgart, B. v. 28.10.2021 - A 5 K 2984/21 -, juris Rn. 25), ohne dass das entscheidende Gericht darauf Einfluss hätte.

  • OVG Schleswig-Holstein, 11.10.2022 - 5 KS 8/21

    Fiktive Terminsgebühr gemäß RVG-VV Nr 3104 Abs 1 Nr 2

    Der Anspruch auf die Terminsgebühr entsteht nur für denjenigen Rechtsanwalt, der zulässigerweise eine mündliche Verhandlung hätte beantragen können (streitig, wie hier: OVG Lüneburg, Beschluss vom 16. August 2018 - 2 OA 1541/17 -, juris Rn. 10 ff.; VGH München, Beschluss vom 24. Oktober 2018 - 5 C 18.1932 -, juris Rn. 10 ff.; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 24. Juni 2020 - OVG 3 K 135.19 -, juris Rn. 3 ff.; VG Schleswig, Beschluss vom 21. September 2015 - 12 A 3/15 -, juris Rn. 7 ff.; VG Potsdam, Beschluss vom 31. Januar 2017 - 11 KE 3/17 -, juris Rn. 7 f.; VG Wiesbaden, Beschluss vom 28. August 2017 - 3 O 359/17.WI.A -, juris Rn. 5 f.; VG Berlin, Beschluss vom 7. September 2017 - 14 KE 29.17 -, juris Rn. 5 ff.; VG Greifswald, Beschluss vom 23. Oktober 2017 - 3 E 2190/17 HGW -, juris Rn. 7 f.; VG Karlsruhe, Beschluss vom 7. Dezember 2017 - A 8 K 12574/17 -, juris Rn. 8 f.; VG München, Beschluss vom 5. Oktober 2020 - M 1 M 19.50003 -, juris Rn. 12 ff.; VG Regensburg, Beschluss vom 11. Dezember 2020 - RO 2 M 20.1471 -, juris Rn. 15 ff.; Mayer, in: Gerold/Schmidt, RVG, 25. Auflage 2021, Teil D Anhang IV Rn. 20; ders., in: Mayer/Kroiß, RVG, 8. Auflage 2021, VV 3104 Rn. 38; zur Gegenansicht vgl. VGH München, Beschluss vom 27. Februar 2020 - 8 C 18.1889 -, juris Rn. 14 ff.; VG Würzburg, Beschluss vom 12. Juli 2016 - W 2 M 16.30916 -, juris Rn. 6; VG Düsseldorf, Beschluss vom 6. März 2017 - 13 I 6/17 -, juris Rn. 5 ff.; VG Oldenburg, Beschluss vom 27. Juli 2017 - 1 E 5687/17 -, juris Rn. 4; VG Hamburg, Beschluss vom 9. November 2017 - 1 KO 8346/17 -, juris Rn. 24 ff.; VG Magdeburg, Beschluss vom 15. November 2017 - 5 E 485/17 -, juris Rn. 10 f.; VG Minden, Beschluss vom 17. August 2018 - 12 K 6379/16.A -, juris Rn. 10 ff.; VG Freiburg, Beschluss vom 19. Februar 2019 - A 4 K 276/19 -, juris Rn. 4 ff.; VG Saarlouis, Urteil vom 28. August 2019 - 3 O 1092/19 -, juris Rn. 16 ff.; VG München, Beschluss vom 27. August 2020 - M 19 M 20.30771 -, juris Rn. 13; VG Stuttgart, Beschluss vom 28. Oktober 2021 - A 5 K 2984/21 -, juris Rn. 6 ff.; VG E-Stadt, Beschluss vom 30. Juni 2022 - 3 E 807/22 -, juris Rn. 4; Clausing, in: Schoch/Schneider, VwGO, Stand 2022, § 84 Rn. 46).
  • VG Cottbus, 16.05.2022 - 1 KE 4/22
    Die Terminsgebühr entsteht nach Ziffer 3104 VV RVG nicht ausschließlich im Fall des § 84 Abs. 2 Nr. 5 VwGO, sondern auch in den Fällen des § 84 Abs. 2 Nr. 2 und 4 VwGO, und zwar auch dann, wenn das Verwaltungsgericht der Klage des kostenerstattungsberechtigten Beteiligten durch Gerichtsbescheid entsprochen hatte (Beschl. v. 13. Dezember 2018 - VG 1 KE 44/18 -, unter Bezugnahme auf VG Hamburg, Beschl. v. 09. November 2017 - 1 KO 8346/17 -, juris Rn. 28; so auch: Bayerischer VGH, Beschl. v. 27. Februar 2020 - 8 C 18.1889 -, juris; überzeugend auch: VG Stuttgart, Beschl. v. 28. Oktober 2021 - A 5 K 2984/21 -, juris; VG Köln, Beschl. v. 01. Februar 2021 - 22 K 2921/18.A -, juris).
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