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   VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20.TR   

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VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20.TR (https://dejure.org/2020,36192)
VG Trier, Entscheidung vom 06.10.2020 - 1 K 25/20.TR (https://dejure.org/2020,36192)
VG Trier, Entscheidung vom 06. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR (https://dejure.org/2020,36192)
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Wird zitiert von ... (16)Neu Zitiert selbst (12)

  • BVerwG, 31.01.2013 - 10 C 17.12

    Asylanerkennung; Flüchtlingsanerkennung; Widerruf; Bescheid; Anfechtung;

    Auszug aus VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20
    Das Verwaltungsgericht hat den Widerrufsbescheid umfassend auf seine Rechtmäßigkeit zu prüfen und dabei in seine Betrachtung auch vom Kläger nicht geltend gemachte Anfechtungsgründe sowie von der Behörde nicht angeführte Widerrufsgründe einzubeziehen (in Anschluss an: BVerwG, Urteil vom 31. Januar 2013 - 10 C 17.12 -, juris; BVerwG, Urteil vom 29. Juni 2015 - 1 C 2.15 -, juris).

    Anders als bei § 60 Abs. 8 Satz 1 AufenthG, bei dem die Strafschwelle von drei Jahren durch eine einzige Tat erreicht werden muss (vgl. BVerwG, Urteil vom 31. Januar 2013 - 10 C 17.12 -, juris Rn. 12), setzt § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG dies schon nach seinem Wortlaut nicht voraus.

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts hat das Gericht den Widerrufsbescheid umfassend auf seine Rechtmäßigkeit zu prüfen und dabei in seine Betrachtung auch vom Kläger nicht geltend gemachte Anfechtungsgründe sowie von der Behörde nicht angeführte Widerrufsgründe einzubeziehen (vgl. BVerwG, Urteil vom 31. Januar 2013 - 10 C 17.12 -, juris; BVerwG, Urteil vom 29. Juni 2015 - 1 C 2.15 -, juris).

  • VG Saarlouis, 09.07.2019 - 6 K 941/18

    Widerruf der Flüchtlingsanerkennung wegen Straffälligkeit

    Auszug aus VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20
    Dabei können im Rahmen der auf Gefahrenabwehr gerichteten verwaltungsrechtlichen Prognoseentscheidung nicht nur rechtskräftige Verurteilungen, sondern auch Ermittlungsergebnisse eingestellter Strafverfahren, Ermittlungsverfahren und noch nicht rechtskräftige strafrechtliche Entscheidungen in der Prognoseentscheidung mitberücksichtigt werden (vgl. BVerwG, Beschluss vom 21. Mai 1986 - 1 B 74/86 -, juris Rn. 4; VG Saarland, Urteil vom 9. Juli 2019 - 6 K 941/18 -, juris Rn. 25).

    Die Beklagte hat in dem angefochtenen Bescheid vom 23. Dezember 2019 umfangreiche Ermessenserwägungen angestellt und dabei sowohl das Individualinteresse des Klägers an der Aufrechterhaltung des gewährten Schutzstatus als auch das zu berücksichtigende Sicherheitsinteresse der Allgemeinheit in den Erwägungen berücksichtigt (vgl. VG Saarland, Urteil vom 9. Juli 2019 - 6 K 941/18 -, juris Rn. 29; VG München, Urteil vom 1. Dezember 2016 - M 4 K 16.31646 -, juris Rn. 28).

  • BVerwG, 29.06.2015 - 1 C 2.15

    Abschiebungsschutz; Widerruf; Überprüfung, umfassende.

    Auszug aus VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20
    Das Verwaltungsgericht hat den Widerrufsbescheid umfassend auf seine Rechtmäßigkeit zu prüfen und dabei in seine Betrachtung auch vom Kläger nicht geltend gemachte Anfechtungsgründe sowie von der Behörde nicht angeführte Widerrufsgründe einzubeziehen (in Anschluss an: BVerwG, Urteil vom 31. Januar 2013 - 10 C 17.12 -, juris; BVerwG, Urteil vom 29. Juni 2015 - 1 C 2.15 -, juris).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts hat das Gericht den Widerrufsbescheid umfassend auf seine Rechtmäßigkeit zu prüfen und dabei in seine Betrachtung auch vom Kläger nicht geltend gemachte Anfechtungsgründe sowie von der Behörde nicht angeführte Widerrufsgründe einzubeziehen (vgl. BVerwG, Urteil vom 31. Januar 2013 - 10 C 17.12 -, juris; BVerwG, Urteil vom 29. Juni 2015 - 1 C 2.15 -, juris).

  • VG München, 01.12.2016 - M 4 K 16.31646

    Widerruf der Flüchtlingseigenschaft

    Auszug aus VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20
    Die Beklagte hat in dem angefochtenen Bescheid vom 23. Dezember 2019 umfangreiche Ermessenserwägungen angestellt und dabei sowohl das Individualinteresse des Klägers an der Aufrechterhaltung des gewährten Schutzstatus als auch das zu berücksichtigende Sicherheitsinteresse der Allgemeinheit in den Erwägungen berücksichtigt (vgl. VG Saarland, Urteil vom 9. Juli 2019 - 6 K 941/18 -, juris Rn. 29; VG München, Urteil vom 1. Dezember 2016 - M 4 K 16.31646 -, juris Rn. 28).
  • BVerwG, 21.05.1986 - 1 B 74.86

    Anforderungen an die grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache -

    Auszug aus VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20
    Dabei können im Rahmen der auf Gefahrenabwehr gerichteten verwaltungsrechtlichen Prognoseentscheidung nicht nur rechtskräftige Verurteilungen, sondern auch Ermittlungsergebnisse eingestellter Strafverfahren, Ermittlungsverfahren und noch nicht rechtskräftige strafrechtliche Entscheidungen in der Prognoseentscheidung mitberücksichtigt werden (vgl. BVerwG, Beschluss vom 21. Mai 1986 - 1 B 74/86 -, juris Rn. 4; VG Saarland, Urteil vom 9. Juli 2019 - 6 K 941/18 -, juris Rn. 25).
  • BVerwG, 12.10.2009 - 10 B 17.09

    Zulässigkeit einer Revision bei einer vermeintlichen Divergenz und

    Auszug aus VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20
    Bei dieser Prognose sind die besonderen Umstände des Einzelfalls zu berücksichtigen, insbesondere die Höhe der verhängten Strafe, die Schwere der konkreten Straftat, die Umstände ihrer Begehung und das Gewicht des bei einem Rückfall bedrohten Rechtsguts, aber auch die Persönlichkeit des Täters und seine Entwicklung und Lebensumstände bis zum maßgeblichen Entscheidungszeitpunkt." (vgl. BVerwG, Beschluss vom 12. Oktober 2009 - 10 B 17.09 -, juris Rn. 4; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. Januar 2015 - A 9 S 314/12 -, juris Rn. 46).
  • VG Augsburg, 26.03.2020 - Au 4 S 20.30367

    Eilverfahren gegen asylrechtliche Widerrufsentscheidung

    Auszug aus VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20
    Grundsätzlich dürfte es in Anbetracht der restriktiv auszulegenden Voraussetzungen der Ausnahmevorschrift zwar nicht ausreichend sein, wenn die verwirkte Strafe von mindestens einem Jahr nur zum Teil auf den in § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG genannten Straftaten beruht und der zum Mindestmaß von einem Jahr fehlende Strafumfang nur durch Straftaten erreicht wird, die keine Katalogtaten im Sinne des § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG sind  (vgl. VG Augsburg, Beschluss vom 26. März 2020 - Au 4 S 20.30367 -, juris Rn. 22).
  • VG Freiburg, 08.08.2019 - A 14 K 2915/19

    Widerruf der Flüchtlingsanerkennung nach § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG 2004 bei

    Auszug aus VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20
    Der anderslautenden Ansicht (vgl. etwa VG Freiburg [Breisgau], Beschluss vom 8. August 2019 - A 14 K 2915/19 -, juris), die unter Missachtung der systematischen Auslegung für die Anwendung des § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG eine Einzelfreiheitsstrafe fordert, die für sich genommen bereits die Strafschwelle von einem Jahr überschreitet, schließt sich die Kammer nicht an, da bei dieser Auslegung der Zusatz "oder mehrerer vorsätzlicher Straftaten" in § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG funktionslos wäre.
  • OVG Rheinland-Pfalz, 28.04.2020 - 6 A 10318/20

    Ausschluss eines Abschiebungsverbots wegen Gefahr für die Allgemeinheit auf Grund

    Auszug aus VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20
    Vielmehr heißt es in der Vorschrift ausdrücklich, dass die Strafschwelle von einem Jahr durch eine oder mehrere Straftaten erreicht werden kann (vgl. auch OVG Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 28. April 2020 - 6 A 10318/20.OVG -, juris Rn. 4-10).
  • VG Würzburg, 04.02.2019 - W 8 K 18.32231

    Erfolglose Anfechtungsklage gegen den Widerruf der Flüchtlingseigenschaft

    Auszug aus VG Trier, 06.10.2020 - 1 K 25/20
    Insoweit ist eine zukunftsgerichtete Prognoseentscheidung erforderlich (vgl. VG Würzburg, Urteil vom 4. Februar 2019 - W 8 K 18.32231 -, juris, Rn. 19), in deren Ergebnis eine Wiederholungsgefahr im Einzelfall feststellbar sein muss.
  • VG Trier, 23.01.2020 - 2 K 4687/19

    Widerruf der Asyl- und Flüchtlingseigenschaft

  • VGH Baden-Württemberg, 29.01.2015 - A 9 S 314/12

    Ausschluss von der Flüchtlingsanerkennung wegen Beteiligung an Zuwiderhandlungen

  • VG Düsseldorf, 03.04.2023 - 29 K 4677/21

    Widerruf, Einheitsjugendstrafe, Wiederholungsgefahr, Einzelstrafe, schwere

    So: VG Trier, Urteil vom 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 26.

    vgl. VG Trier, Urteil vom 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 28; VG München, Urteil vom 8. März 2022 - M 4 K 20.32787 - juris, Rn. 24; VG Freiburg (Breisgau), Beschluss vom 8. August 2019 - A 14 K2915/19 - juris, Rn. 11.

    vgl. OVG Saarland, Urteil vom 14. März 2023 - 3 K 1569/22 -, juris Rn. 50; in diese Richtung ebenso VG Trier, Urteil vom 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 28.

  • VG Leipzig, 26.10.2022 - 8 K 414/21

    Irak: Rechtswidriger Widerruf des Flüchtlingsschutzes aufgrund begangener

    Anders als § 60 Abs. 8 Satz 1 AufenthG ergibt sich aus dem Wortlaut des § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG, dass die erforderliche Strafhöhe durch eine oder mehrere Straftaten erreicht werden kann (vgl. auch OVG Rh.-Pf., Beschl. v. 28. April 2020 - 6 A 10318/20.OVG -, juris Rn. 4 ff.; VG Trier, Urt. v. 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 26; aA VG Augsburg, Beschl. v. 26. März 2020 - Au 4 S 20.30367 -, juris Rn. 21 m. N.; VG Freiburg, Beschl. v. 8. August2019 - A 14 K2915/19-, juris; VG München, Urt. v. 8. März 2022 - M 4 K 20.32787 -, juris Rn. 20).

    Erforderlich ist eine zukunftsgerichtete Prognose (vgl. Koch, in: Kluth/Heusch, BeckOK Ausländerrecht, 34. Ed., Stand: 1. Juli 2020, § 6 0 AufenthG Rn. 57 unter Verweis auf Art. 33 Abs. 2 des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge vom 28. Juli 1951 - GFK - Thym, NVwZ 2016, 409 (415); VG Trier, Urt. v. 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 30 m. N.).

    Zum Zeitpunkt der Entscheidung des Gerichts bestehen konkrete Anhaltspunkte dafür, dass der Kläger erneut eine der in § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG genannten Straftaten begehen wird, etwa, um seinen Lebensunterhalt aufzubessern oder weil ihm die Begehung deliktischer Handlungen als Ausweg aus einer als belastend empfundenen Einzel- oder Gesamtsituation erscheint (vgl. dazu VG Trier, Urt. v. 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 38).

  • VG Sigmaringen, 26.11.2021 - A 13 K 348/18

    Afghanistan: Klage abgewiesen. Bescheid des Bundesamtes rechtmäßig.

    Bei der Verurteilung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe ist jedoch erforderlich, dass zumindest eine der Einzelstrafen eine wenigstens einjährige Freiheitsstrafe ist (so zu § 60 Abs. 8 Satz 1 AufenthG BVerwG, Urteil vom 31.01.2013 -10 C 17/12 - BVerwGE 146, 31-40 = juris Rn. 12; dies auf § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG übertragend VG Freiburg (Breisgau), Beschluss vom 08.08.2019 - A 14 K 2915/19 - juris Rn. 3 ff.; ebenso Koch in Kluth/Heusch, BeckOK Ausländerrecht, 29. Ed. 1.7.2020, § 60 AufenthG Rn. 56 und 54; VG Augsburg, Beschluss vom 26.03.2020 - Au 4 S 20.30367 - juris Rn. 18; a. A. VG Trier, Urteil vom 06.10.2020 - 1 K 25/20.TR - juris Rn. 26).

    Insoweit handelt es sich um eine gebundene Entscheidung, ein Ermessen steht der Beklagten nicht zu (vgl. VG Trier, Urteil vom 06.10.2020 -1 K 25/20.TR - juris Rn. 46).

  • VG Berlin, 01.12.2022 - 23 K 80.21
    Für das Vorliegen einer "besonders schweren Straftat" im Sinne des Art. 14 Abs. 4 b) der Richtlinie 2011/95/EU dürfte eine Einzelfreiheitsstrafe von weniger als einem Jahr daher kaum genügen (vgl. VG Freiburg, Beschluss vom 8. August 2019 - A 14 K 2915/19 -, juris Rn. 9 f.; VG Augsburg, Beschluss vom 26. März 2020 - Au 4 S 20.30367 -, juris Rn. 16 ff.; VG München, Urteil vom 8. März 2022 - 4 K 20.32787 -, juris Rn. 21 ff.; VG Berlin, Urteil vom 3. Juni 2022 - VG 9 K 355/20 A -, Abdruck S. 4 ff.; ebenfalls für eine restriktive Auslegung des § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG: VG Berlin, Urteil vom 2. Mai 2019 - VG 34 K 74.19 A -, juris Rn. 39 f.; OVG Hamburg, Urteil vom 8. November 2021 - 2 BF 539/19.A -, juris Rn. 42 ff.; VG Freiburg, Urteil vom 24. November 2021 - A 7 K 1773/20 -, juris Rn. 37; VG Stuttgart, Urteil vom 10. Februar 2022 - A 11 K 8038/19 -, juris Rn. 55 ff.; a. A. VG Trier, Urteil vom 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 26).

    Dies verdeutlichen auch die Gesetzesmaterialien, die davon ausgehen, dass die Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr gerade "wegen" der in § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG genannten Straftaten in Verbindung mit den aufgeführten Tatmodalitäten erfolgen muss (vgl. BT-Drs. 18/7537, Seite 5 und 9; so auch: VG Augsburg, Beschluss vom 26. März 2020 - A u S 20.30367 -, juris Rn. 21; a. A.: VG Trier, Urteil vom 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 28).

  • VG München, 03.06.2022 - M 22 K 18.32695

    Asylrecht, Herkunftsland: Arabische, Republik Syrien, Widerruf der

    Bei dieser Prognose ist nicht allein maßgeblich auf das Strafmaß nach nationalem Recht abzustellen; vielmehr sind - unter Berücksichtigung der unions- und völkerrechtlichen Vorgaben - alle besonderen Umstände des Einzelfalls zu berücksichtigen (EuGH, U.v. 13.9.2018 - Ahmad, C-369/17 - juris Rn. 58), insbesondere die Höhe der verhängten Strafe, die Schwere der konkreten Straftat, die Umstände ihrer Begehung und das Gewicht des bei einem Rückfall bedrohten Rechtsgutes, aber auch die Persönlichkeit des Täters und seine Entwicklung und Lebensumstände bis zum maßgeblichen Zeitpunkt der Entscheidung (vgl. BVerwG, B.v. 12.10.2009 - 10 B 17.09 - juris Rn. 4; VGH BW, U.v. 29.1.2015 - A 9 S 314/12 - juris Rn. 46; VG Trier, U.v. 6.10.2020 - 1 K 25/20.TR - juris Rn. 30 f.; vgl. auch BT-Drucksache 18/7537, S. 9).

    Im Rahmen der auf Gefahrenabwehr gerichteten verwaltungsrechtlichen Prognoseentscheidung können neben rechtskräftigen Verurteilungen auch Ermittlungsergebnisse eingestellter Strafverfahren, Ermittlungsverfahren und noch nicht rechtskräftige strafrechtliche Entscheidungen bei der Prognose berücksichtigt (vgl. BVerwG, B.v. 21.5.1986 - 1 B 74/86; VG Saarland, U.v. 9.7.2019 - 6 K 941/18; VG Trier, U.v. 6.10.2020 - 1 K 25/20.TR - alle juris).

  • VG Lüneburg, 01.12.2021 - 4 A 103/19

    Türkei: Widerruf wegen Wegfall der Verfolgungsgefahr; keine Gruppenverfolgung von

    Hierbei ist in der Rechtsprechung umstritten, ob im Fall des § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG die Strafschwelle von mindestens einem Jahr wie bei § 60 Abs. 8 Satz 1 AufenthG durch eine einzige Tat erreicht werden muss (vgl. BVerwG, Urt. v. 31.1.2013 - 10 C 17.12 -, juris Rn. 12 zu § 60 Abs. 8 Satz 1 Alt. 2 AufenthG; VG Augsburg, Beschl. v. 26.3.2020 - Au 4 S 20.30367 -, juris Rn. 18) oder ob nach dem Wortlaut des § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG die Strafschwelle von einem Jahr durch eine oder mehrere Straftaten erreicht werden kann (so VG Trier, Urt. v. 6.10.2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 26).

    Bei dieser Prognose sind die besonderen Umstände des Einzelfalls zu berücksichtigen, insbesondere die Höhe der verhängten Strafe, die Schwere der konkreten Straftat, die Umstände ihrer Begehung und das Gewicht des bei einem Rückfall bedrohten Rechtsguts, aber auch die Persönlichkeit des Täters und seine Entwicklung und Lebensumstände bis zum maßgeblichen Entscheidungszeitpunkt (VG Trier, Urt. v. 6.10.2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 31).

  • VG Magdeburg, 06.05.2021 - 3 B 40/21

    Widerruf der Flüchtlingseigenschaft nach rechtskräftiger Verurteilung zu einer

    Bei dieser Prognose sind die besonderen Umstände des Einzelfalles zu berücksichtigen, insbesondere die Höhe der verhängten Strafe, die Schwere der konkreten Straftat, die Umstände ihrer Begehung und das Gewicht des bei einem Rückfall bedrohten Rechtsgutes, aber auch die Persönlichkeit des Täters und seine Entwicklung und Lebensumstände bis zum maßgeblichen Zeitpunkt der Entscheidung (vgl. BVerwG, B. v. 12.10.2009 - 10 B 17.09 -, juris, Rdnr. 4; VG Trier, U. v. 06.10.2020 - 1 K 25/20.TR -, juris, Rdnr. 30 f.).

    Im Rahmen der auf Gefahrenabwehr gerichteten verwaltungsrechtlichen Prognoseentscheidung können neben rechtskräftigen Verurteilungen auch Ermittlungsergebnisse eingestellter Strafverfahren, Ermittlungsverfahren und noch nicht rechtskräftige strafrechtliche Entscheidungen bei der Prognose berücksichtigt werden (VG Trier, U. v. 06.10.2020 - 1 K 25/20.TR -, juris, Rdnr. 32).

  • VG Berlin, 01.12.2022 - 23 K 730.21
    Für das Vorliegen einer "besonders schweren Straftat" im Sinne des Art. 14 Abs. 4 b) der Richtlinie 2011/95/EU dürfte eine Einzelfreiheitsstrafe von weniger als einem Jahr daher kaum genügen (vgl. VG Freiburg, Beschluss vom 8. August 2019 - A 14 K 2915/19 -, juris Rn. 9 f.; VG Augsburg, Beschluss vom 26. März 2020 - Au 4 S 20.30367 -, juris Rn. 16 ff.; VG München, Urteil vom 8. März 2022 - 4 K 20.32787 -, juris Rn. 21 ff.; VG Berlin, Urteil vom 3. Juni 2022 - VG 9 K 355/20 A -, Abdruck S. 4 ff.; ebenfalls für eine restriktive Auslegung des § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG: VG Berlin, Urteil vom 2. Mai 2019 - VG 34 K 74.19 A -, juris Rn. 39 f.; OVG Hamburg, Urteil vom 8. November 2021 - 2 BF 539/19.A -, juris Rn. 42 ff.; VG Freiburg, Urteil vom 24. November 2021 - A 7 K 1773/20 -, juris Rn. 37; VG Stuttgart, Urteil vom 10. Februar 2022 - A 11 K 8038/19 -, juris Rn. 55 ff.; a. A. VG Trier, Urteil vom 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 26).

    Dies verdeutlichen auch die Gesetzesmaterialien, die davon ausgehen, dass die Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr gerade "wegen" der in § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG genannten Straftaten in Verbindung mit den aufgeführten Tatmodalitäten erfolgen muss (vgl. BT-Drs. 18/7537, Seite 5 und 9; so auch: VG Augsburg, Beschluss vom 26. März 2020 - A u S 20.30367 -, juris Rn. 21; a. A.: VG Trier, Urteil vom 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 28).

  • VG Köln, 21.08.2023 - 14 K 171/22
    vgl. VG Bayreuth, Urteil vom 6.7.2021 - B 7 K 21.30136 -, juris, UA S. 9 oben; VG Trier, Urteil vom 6.10.2020 - 1 K 25/20.TR -, juris, Rn. 26.

    - so OVG Saarland, Urteil vom 14.3.2023 - 3 K 1569/22 -, juris, Rn.50; in diese Richtung ebenso VG Trier, Urteil vom 6.10.2020 - 1 K 25/20.TR -, juris, Rn. 28 -, ist diese Voraussetzung erfüllt.

  • VG Berlin, 17.12.2021 - 23 K 699.21

    Eine Freiheits- oder Jugendstrafe i.S.d. § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG von

    Dies verdeutlichen auch die Gesetzesmaterialien, die davon ausgehen, dass die Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr gerade "wegen" der in § 60 Abs. 8 Satz 3 AufenthG genannten Straftaten in Verbindung mit den aufgeführten Tatmodalitäten erfolgen muss (vgl. BT-Drs. 18/7537, Seite 5 und 9; so auch: VG Augsburg, Beschluss vom 26. März 2020 - A u S 20.30367 -, juris Rn. 21; a. A.: VG Trier, Urteil vom 6. Oktober 2020 - 1 K 25/20.TR -, juris Rn. 28).
  • VG München, 11.12.2023 - M 22 K 22.30821

    Asylrecht, Herkunftsland: Arabische, Republik Syrien, Widerruf der

  • VG München, 08.03.2022 - M 4 K 20.32787

    Widerruf der Flüchtlingsanerkennung nach § 60 Abs. 8 S. 3 AufenthG bei

  • VG Berlin, 03.11.2021 - 23 K 54.21
  • VG Regensburg, 07.10.2021 - RN 11 K 20.31983

    Widerruf der Flüchtlingseigenschaft

  • VG München, 27.04.2022 - M 25 K 19.30700

    Afghanistan: Widerruf der Flüchtlingseigenschaft eines zum christlichen Glauben

  • VG Bayreuth, 06.07.2021 - B 7 K 21.30136

    Eritrea: Widerruf der Flüchtlingseigenschaft nach strafrechtlichen Verurteilungen

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