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   VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20 We   

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VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20 We (https://dejure.org/2020,23863)
VG Weimar, Entscheidung vom 19.08.2020 - 8 E 1203/20 We (https://dejure.org/2020,23863)
VG Weimar, Entscheidung vom 19. August 2020 - 8 E 1203/20 We (https://dejure.org/2020,23863)
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (18)

  • BVerfG, 05.06.1973 - 1 BvR 536/72

    Der Soldatenmord von Lebach

    Auszug aus VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20
    Rechtsprechung und Literatur haben nach der grundlegenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in der sog. Lebach Entscheidung (BVerfG, Urteil vom 05. Juni 1973 - 1 BvR 536/72 -, BVerfGE 35, 202-245) im Bereich des Presse- und Rundfunkrechts die allgemeinen Maßstäbe bei der notwendigen Abwägung zwischen der Rundfunk-/Pressefreiheit auf der einen Seite und der Persönlichkeitsrechte der von der Berichterstattung betroffenen Personen auf der.

    Bei schweren Gewaltverbrechen ist in der Regel ein über bloße Neugier und Sensationslust hinausgehendes Interesse an näherer Information über die Tat und ihren Hergang, über die Person des Täters und seine Motive sowie über die Strafverfolgung anzuerkennen (BVerfGE 35, 202 [230 f.] = NJW 1973, 1226; BVerfG, NJW 2009, 3357 [3358]; BGHZ 143, 199 [204] = NJW 2000, 1036; BGHZ 183, 353 = NJW 2010, 757; NJW 2012, 2197 = VersR 2012, 994).

    Danach ist die Namensnennung, Abbildung oder sonstige Identifizierung des Täters keineswegs immer zulässig; insbesondere in Fällen der kleineren Kriminalität oder bei jugendlichen Straftätern wird dies nicht der Fall sein (BVerfGE 35, 202 = NJW 1973, 1226; BVerfG, NJW 2009, 3357).

    Denn die Berichterstattung unter Namensnennung ist ein schwerer Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht (BVerfGE 35, 202 = NJW 1973, 1226 ).

    Außerdem ist eine mögliche Prangerwirkung zu berücksichtigen, die durch die Medienberichterstattung bewirkt werden kann (BVerfGE 35, 202 = NJW 1973, 1226; BVerfG, NJW 2009, 3357; NJW 2009, 350; BGH, NJW 2013, 229 = VersR 2013, 63).

  • BVerfG, 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09

    Individualisierende Medienberichterstattung auch bei Sexualstraftaten

    Auszug aus VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20
    Bei schweren Gewaltverbrechen ist in der Regel ein über bloße Neugier und Sensationslust hinausgehendes Interesse an näherer Information über die Tat und ihren Hergang, über die Person des Täters und seine Motive sowie über die Strafverfolgung anzuerkennen (BVerfGE 35, 202 [230 f.] = NJW 1973, 1226; BVerfG, NJW 2009, 3357 [3358]; BGHZ 143, 199 [204] = NJW 2000, 1036; BGHZ 183, 353 = NJW 2010, 757; NJW 2012, 2197 = VersR 2012, 994).

    Danach ist die Namensnennung, Abbildung oder sonstige Identifizierung des Täters keineswegs immer zulässig; insbesondere in Fällen der kleineren Kriminalität oder bei jugendlichen Straftätern wird dies nicht der Fall sein (BVerfGE 35, 202 = NJW 1973, 1226; BVerfG, NJW 2009, 3357).

    Außerdem ist eine mögliche Prangerwirkung zu berücksichtigen, die durch die Medienberichterstattung bewirkt werden kann (BVerfGE 35, 202 = NJW 1973, 1226; BVerfG, NJW 2009, 3357; NJW 2009, 350; BGH, NJW 2013, 229 = VersR 2013, 63).

    Eine individualisierende Berichterstattung über den Angeklagten eines Strafverfahrens kann allerdings dann gerechtfertigt sein, wenn sich der Betreffende nicht bzw. nicht mehr mit Gewicht auf sein allgemeines Persönlichkeitsrecht berufen kann, etwa wenn er sich in eigenverantwortlicher Weise den ihm gegenüber erhobenen Vorwürfen in der medialen Öffentlichkeit auch im Wege der individualisierenden Berichterstattung gestellt hat, aber auch dann, wenn der betreffende Verfahrensbeteiligte kraft seines Amtes oder wegen seiner gesellschaftlich hervorgehobenen Verantwortung bzw. Prominenz auch sonst in besonderer Weise im Blickfeld der Öffentlichkeit steht und die Medienöffentlichkeit mit Rücksicht hierauf hinzunehmen hat (BVerfG, MMR 2009, 683).

    für Befindlichkeiten der Gesellschaft erregt, ein gravierender Schaden, die herausgehobene Stellung des Beschuldigten, empfindliches Betroffensein der Sicherheitsinteressen der Bevölkerung, Ermöglichung der Mitwirkung der Öffentlichkeit an der Verbrechensaufklärung (BVerfG, MMR 2009, 683; BGH, NJW 1994, 1950 mwN; NJW 2010, 757; OLG Braunschweig, NJW 1975, 651; OLG Stuttgart, NJW 2001, 3797; Steffen in Löffler, Presserecht, 6. Aufl., § 6 LPG Rn. 207).

  • BGH, 17.03.1994 - III ZR 15/93

    Bindung einer im Verfahren nach §§ 23 ff EGGVG ergangenen Entscheidung des

    Auszug aus VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20
    Eine Veröffentlichung mit namentlicher Identifizierung des Beschuldigten ist im Ermittlungsstadium daher nur ausnahmsweise zulässig (BGH, NJW 1994, 1950 [1952] mwN).

    Insoweit ist mit "besonderer Sorgfalt abzuwägen" (BGH, NJW 1994, 1950; OLG Hamm, NJW-RR 2015, 936 [937]).

    für Befindlichkeiten der Gesellschaft erregt, ein gravierender Schaden, die herausgehobene Stellung des Beschuldigten, empfindliches Betroffensein der Sicherheitsinteressen der Bevölkerung, Ermöglichung der Mitwirkung der Öffentlichkeit an der Verbrechensaufklärung (BVerfG, MMR 2009, 683; BGH, NJW 1994, 1950 mwN; NJW 2010, 757; OLG Braunschweig, NJW 1975, 651; OLG Stuttgart, NJW 2001, 3797; Steffen in Löffler, Presserecht, 6. Aufl., § 6 LPG Rn. 207).

  • OLG Hamm, 14.11.2014 - 11 U 129/13

    Amtshaftungsansprüche wegen einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft über

    Auszug aus VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20
    Insoweit ist mit "besonderer Sorgfalt abzuwägen" (BGH, NJW 1994, 1950; OLG Hamm, NJW-RR 2015, 936 [937]).

    Danach dürfen die Staatsanwaltschaften die Medien über strafrechtliche Verfahren unter Nennung des Namens des Beschuldigten (Angeschuldigten, Angeklagten) grundsätzlich nur in Fällen schwerer Kriminalität oder bei Straftaten informieren, die die Öffentlichkeit besonders berühren (OLG Hamm, NJW-RR 2015, 936; VG Saarlouis, NJW 2003, 3431 [3432]; Urt. v. 21.8.2008 - 1 K 920/07, BeckRS 2008, 39030).

    Gleiches gilt, wenn das Berichtsgeschehen der Zeitgeschichte zuzuordnen ist (OLG Hamm, NJW 2000, 1278; NJW-RR 2015, 936), denn dann handelt es sich regelmäßig um Straftaten, die die Öffentlichkeit besonders berühren.

  • BGH, 07.12.1999 - VI ZR 51/99

    Verdachtsberichterstattung: "Schleimerschmarotzerpack"

    Auszug aus VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20
    Bei schweren Gewaltverbrechen ist in der Regel ein über bloße Neugier und Sensationslust hinausgehendes Interesse an näherer Information über die Tat und ihren Hergang, über die Person des Täters und seine Motive sowie über die Strafverfolgung anzuerkennen (BVerfGE 35, 202 [230 f.] = NJW 1973, 1226; BVerfG, NJW 2009, 3357 [3358]; BGHZ 143, 199 [204] = NJW 2000, 1036; BGHZ 183, 353 = NJW 2010, 757; NJW 2012, 2197 = VersR 2012, 994).

    Zulässig ist eine Berichterstattung unter Namensnennung in Fällen schwerer Kriminalität oder bei Straftaten, die die Öffentlichkeit besonders berühren (BGH, NJW 2000, 1036; OLG Karlsruhe, NJW-RR 2015, 670 [673]).

  • BGH, 15.12.2009 - VI ZR 227/08

    Sedlmayr-Mörder I - Löschung aus dem Online-Archiv einer Rundfunkanstalt

    Auszug aus VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20
    Bei schweren Gewaltverbrechen ist in der Regel ein über bloße Neugier und Sensationslust hinausgehendes Interesse an näherer Information über die Tat und ihren Hergang, über die Person des Täters und seine Motive sowie über die Strafverfolgung anzuerkennen (BVerfGE 35, 202 [230 f.] = NJW 1973, 1226; BVerfG, NJW 2009, 3357 [3358]; BGHZ 143, 199 [204] = NJW 2000, 1036; BGHZ 183, 353 = NJW 2010, 757; NJW 2012, 2197 = VersR 2012, 994).

    für Befindlichkeiten der Gesellschaft erregt, ein gravierender Schaden, die herausgehobene Stellung des Beschuldigten, empfindliches Betroffensein der Sicherheitsinteressen der Bevölkerung, Ermöglichung der Mitwirkung der Öffentlichkeit an der Verbrechensaufklärung (BVerfG, MMR 2009, 683; BGH, NJW 1994, 1950 mwN; NJW 2010, 757; OLG Braunschweig, NJW 1975, 651; OLG Stuttgart, NJW 2001, 3797; Steffen in Löffler, Presserecht, 6. Aufl., § 6 LPG Rn. 207).

  • VGH Baden-Württemberg, 04.08.2017 - 1 S 1307/17

    Presserechtlicher Auskunftsanspruch gegenüber der Staatsanwaltschaft bei

    Auszug aus VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20
    VGH Mannheim, Beschluss vom 4.8.2017 - 1 S 1307/17 -, NJW 2018, 90.
  • OVG Bremen, 25.10.1988 - 1 BA 32/88

    Gerichtliche Veröffentlichungspraxis; Pressefreiheit; Gleichheitssatz -

    Auszug aus VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20
    Sie hat daher nach Zeitpunkt, Umfang und Inhalt ihrer Auskünfte die Presseorgane strikt gleich zu behandeln (OVG Bremen, NJW 1989, 926 [927]; Weberling in Ricker/Weberling, HdB des Presserechts, 6. Aufl., Kap. 21 Rn. 2; Burkhardt in Löffler, § 4 LPG Rn. 138).
  • OLG Hamm, 31.01.2000 - 2 Ws 282/99

    Verletzung von Privat- und Dienstgeheimnissen durch Pressesprecher der

    Auszug aus VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20
    Gleiches gilt, wenn das Berichtsgeschehen der Zeitgeschichte zuzuordnen ist (OLG Hamm, NJW 2000, 1278; NJW-RR 2015, 936), denn dann handelt es sich regelmäßig um Straftaten, die die Öffentlichkeit besonders berühren.
  • OLG Braunschweig, 24.10.1974 - 1 U 55/73
    Auszug aus VG Weimar, 19.08.2020 - 8 E 1203/20
    für Befindlichkeiten der Gesellschaft erregt, ein gravierender Schaden, die herausgehobene Stellung des Beschuldigten, empfindliches Betroffensein der Sicherheitsinteressen der Bevölkerung, Ermöglichung der Mitwirkung der Öffentlichkeit an der Verbrechensaufklärung (BVerfG, MMR 2009, 683; BGH, NJW 1994, 1950 mwN; NJW 2010, 757; OLG Braunschweig, NJW 1975, 651; OLG Stuttgart, NJW 2001, 3797; Steffen in Löffler, Presserecht, 6. Aufl., § 6 LPG Rn. 207).
  • OLG Stuttgart, 21.06.2001 - 4 VAs 3/01

    Gerichtliche Überprüfung einer gemeinsamen Presseerklärung der Staatsanwaltschaft

  • BGH, 08.05.2012 - VI ZR 217/08

    Internationale Zuständigkeit bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen durch

  • BVerfG, 27.11.2008 - 1 BvQ 46/08

    Rundfunkfreiheit (Bildberichterstattung über ein Strafverfahren; "Prangerwirkung"

  • BGH, 30.10.2012 - VI ZR 4/12

    Meldung im "Online-Archiv" über Ermittlungsverfahren wegen falscher

  • VG Saarlouis, 21.08.2008 - 1 K 920/07

    Unterlassung einer Medienauskunft wegen Verletzung des allgemeinen

  • VGH Baden-Württemberg, 11.09.2013 - 1 S 509/13

    Zum Informationsinteresse der Presse - auch über an einem Gerichtsverfahren

  • VG Gelsenkirchen, 20.05.2019 - 20 K 2021/18

    Presse, Presseauskunft, Akteneinsicht, Ermittlungsakte, Strafverfahren,

  • OLG Karlsruhe, 02.02.2015 - 6 U 130/14

    Schwer wiegende Persönlichkeitsrechtsverletzung: Identifizierbarkeit eines

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