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   VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16.WI.A   

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VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16.WI.A (https://dejure.org/2017,57339)
VG Wiesbaden, Entscheidung vom 24.08.2017 - 6 K 3007/16.WI.A (https://dejure.org/2017,57339)
VG Wiesbaden, Entscheidung vom 24. August 2017 - 6 K 3007/16.WI.A (https://dejure.org/2017,57339)
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  • OVG Niedersachsen, 27.06.2017 - 2 LB 91/17

    Beantragung der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft durch einen syrischen

    Auszug aus VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16
    Umgekehrt kann auch nicht die gleichzeitige Rückkehr mehrerer Hunderttausend Syrer die Grundlage für die Prüfung der Rückkehrer-Problematik sein (so aber NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 44; wie hier VG Trier, Urt. v. 07.10.2016 - 1 K 5093/16.TR - juris Rn. 91; Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 96; unklar VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31).

    Anderes könnte jedenfalls für die Grenzposten an der libanesischen Grenze gelten, wenn zutreffend angenommen wird, jedes Jahr würden hunderttausende Syrer zwischen den beiden Ländern hin- und herreisen (BayVGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30338 -, juris Rn. 85; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 47ff; geringere Zahlen legt die Schweizer Flüchtlingshilfe zugrunde, Rückkehr, Bericht vom 21.03.2017, asylfact-Dok.-Nr. 273267, S. 4f).

    Zahlreiche Gerichte haben hingegen von der unterschiedslosen Zuerkennung des Flüchtlingsstatus Abstand genommen (NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris; OVG NRW, Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A -, juris; OVG S-H, Urt. v. 23.11.2016 - 3 LB 17/16 - juris Rn. 40; OVG R-P, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 -, juris Rn. 55ff; BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 60ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 22ff; s.a. VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31 und VG Hannover, Urteil vom 08. Februar 2017 - 2 A 3453/16 -, juris Rn. 18ff).

    Der rege Ein- und Ausreiseverkehr von Flüchtlingen in den Nachbarländern belege vielmehr, dass Rückkehrer grundsätzlich nichts zu befürchten hätten (BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 85; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 44ff; s.a. VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 30; dagegen VG Oldenburg, Urt. v. 20.02.2017 - 2 A 6163/16 -, juris Rn. 20).

    Dass das syrische Regime legal Wiedereinreisende per se als Oppositionelle ansieht, wird der brutalen, aber nicht irrationalen Natur des Baath-Regimes, das auf Arbeitskräfte und insbesondere wehrfähige junge Männer angewiesen ist, nicht gerecht (NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 82, 88).

    Gerade wehrdienstfähige Männer dürften keine dauerhafte Inhaftierung und Folter zu befürchten haben, denn sie werden an der Front gebraucht (SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 31; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 - , juris Rn. 88).

    Auch ist dem Assad-Regime, das angesichts der russisch-iranischen Intervention und auch des türkischen Vorgehens gegen Kurden im Norden des Landes von der Defensive längst in die Offensive gegangen und die meisten größeren Städte des Landes wieder unter Kontrolle hat, nicht daran gelegen, diese Erfolge durch erneute Willkürmaßnahmen und damit verbundene Sympathieverluste zu gefährden (s.a. BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 84; weitergehend, aber zweifelhaft NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 50, wonach dem Assad-Regime an seiner Reputation im Ausland gelegen sein soll).

    Dieses eher enge Verständnis des § 3b AsylG wird durch die insoweit lückenfüllende Anwendung des § 4 AsylG kompensiert: Der Wahrscheinlichkeit eines Verhörs und damit auch der Gefahr des "Verschwindens" in einem Gefängnis oder Konzentrationslager wird vielmehr mit der Gewähr subsidiären Schutzes begegnet, weil darin ein drohender ernsthafter Schaden zu sehen ist (OVG NRW, Beschl. v. 06.10.2016 - 14 A 1852/16.A - juris Rn. 13; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Leitsatz 4).

    Selbst wenn eine Verfolgungshandlung nach § 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG/ Art. 9 Abs. 2 lit. e) QRL vorliegt, bedarf es noch eines hiermit im Zusammenhang stehenden Verfolgungsgrundes nach § 3b AsylG (zum Streitstand vergleiche den Überblick bei NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 96ff).

    Vielmehr belegen die dem Gericht zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel, dass das Assad-Regime Männer im kriegsdienstfähigen Alter unabhängig von der Religion, ethnischen Herkunft oder politischen Zugehörigkeit zwangsrekrutiert (Schweizer Flüchtlingshilfe, Mobilisierung in die syrische Armee, 28.03.2015, asylfact-Dok.-Nr. 221088, S. 2f; Zwangsrekrutierung, Auskunft vom 23.03.2017, asylfact-Dok.-Nr. 273358, S. 4ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 31; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 86).

    Ein solcher Politmalus ist nach den dem Gericht zur Verfügung stehenden Erkenntnissen auch bei Anwendung der vom BVerfG besonders geforderten Sensibilität (BVerfG, Kammerbeschluss vom 04. Dezember 2012 - 2 BvR 2954/09 -, juris Rn. 24) nicht erkennbar (ebenso OVG Rheinland-Pfalz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris Rn. 142ff; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 81ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 31; VG C-Stadt, Urteil vom 23. November 2016 - 2 K 969/16.GI.A -, juris): Die Strafandrohung für Wehrdienstentziehung als solche im Bereich von bis zu fünf Jahren ist nicht unverhältnismäßig im Sinne des § 3a Abs. 2 Nr. 3 AsylG.

    Folter und Misshandlung sind vielmehr Alltag in syrischen Gefängnissen, Willkür ist allzeit im Umgang mit dem alawitischen Machtapparat zu erwarten (Auswärtiges Amt, Lagebericht v. 27.09.2010, asylfact-Dok.-Nr. 215276; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 69 m.w.N.; Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16.12.2016 - 1 A 10922/16 -, juris Rn. 154; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 02.05.2017 - A 11 S 562/17 -, juris Rn. 48).

    Würde es der Armeeführung wirklich um die Säuberung der eigenen Reihen von politisch nicht vertrauenswürdigen Soldaten gehen, würde sie von solchen Maßnahmen gerade Abstand nehmen (NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 88, 110; Schleswig-Holsteinisches VG, Urteil vom 28.06.2017 - 12 A 1759/16 -, juris Rn. 24).

    Sämtliche syrische Männer im Alter von 18 bis 42 bzw. 50 als bestimmte soziale Gruppe im Sinne des § 3b Abs. 1 Nr. 4 AsylG anzusehen, scheitert nach Auffassung des Gerichts zum einen an dem Erfordernis, dass nach § 3b Abs. 1 Nr. 4 lit. b) AsylG die Gruppe von der sie umgebenden Gesellschaft als andersartig angesehen werden muss, was sich angesichts der religiösen, sozialen, ethnischen, politischen, demografischen und wirtschaftlichen Heterogenität dieser Gruppe verbietet, zum anderen an der Notwendigkeit, den Begriff der sozialen Gruppe eng zu verstehen, weil er sonst als Kriterium jegliche Kontur verlieren würde (so auch NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 111).

  • VGH Hessen, 06.06.2017 - 3 A 3040/16

    Flüchtlingsanerkennung für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge

    Auszug aus VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16
    Abzustellen ist dabei auf einen vernünftig denkenden, besonnenen Menschen in der Lage des Asylantragstellers, wobei für die Annahme einer begründeten Furcht unabhängig von der Frage der Vorverfolgung eine beachtliche Wahrscheinlichkeit (real risk) sprechen muss (BVerwG, Urteil vom 20. Februar 2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 19; Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 24).

    Umgekehrt kann auch nicht die gleichzeitige Rückkehr mehrerer Hunderttausend Syrer die Grundlage für die Prüfung der Rückkehrer-Problematik sein (so aber NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 44; wie hier VG Trier, Urt. v. 07.10.2016 - 1 K 5093/16.TR - juris Rn. 91; Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 96; unklar VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31).

    Bei realitätsgerechter Einschätzung ist mit einem vergleichsweise geringen Personalaufwand eine intensive Kontrolle der Fluggäste aller ankommenden Maschinen möglich und eine Überforderung der syrischen Grenzbehörden nicht plausibel (Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 96; SaarlVG, Urt. v. 11.11.2016 - 3 K 583/16 - juris Rn. 28).

    Ähnlich verhält es sich mit der Stellungnahme des Orient-Instituts vom Februar 2017 auf die Anfrage des Hessischen VGH mit dem Aktenzeichen 3 A 3040/16.A (asylfact-Dok.-Nr. 271411), wonach gesicherte Erkenntnis sei, dass Befragungen stattfänden, aber "nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob alle wiedereinreisenden Personen davon betroffen sind".

    auch VG Ansbach, Urt. v. 9 K 16.30460 - juris Rn. 22; SaarlVG, Urt. v. 11.11.2016 - 3 K 583/16 - juris Rn. 20ff; VG Trier, Urt. v. 07.10.2016 - 1 K 5093/16.TR - juris Rn. 31ff; VG Regensburg, Urt. v. 06.07.2016 - RN 11 K 16.30889 - juris Rn. 39; VG S-H, Urt. v. 06.10.2016 - 12 A 651/16 - juris Rn.17; VG Düsseldorf, Urt. v. 22.11.2016 - 3 K 7501/16.A - juris Rn. 35ff; VG Oldenburg, Urt. v. 18.11.2016 - 2 A 5162/16 - juris Rn. 17ff; Urt. v. 20. Februar 2017 - 2 A 6163/16 -, juris Rn. 17ff; offen gelassen von HessVGH, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 48).

    Wenn aber das Regime ein Interesse an der Erhaltung und dem Ausbau seiner Wehrkraft gelegen ist, ist die Folter und Tötung wehrfähiger Männer völlig kontraproduktiv (Schleswig-Holsteinisches VG, Urteil vom 28.06.2017 - 12 A 1759/16 -, juris Rn. 24; a.A. HessVGH, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 88).

    Dabei kann dahinstehen, ob dies überhaupt der Fall ist - jedenfalls gibt die Auskunft des UNHCR vom Februar/April 2017 (Herkunftslandinformationen, asylfact-Dok.-Nr. 274064, S. 25), die sich auf Reservisten und Wehrpflichtige, nicht Flüchtige, bezieht, für den Strafcharakter gerade nichts her (anders wohl HessVGH, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 77).

    Der Hessische VGH hat seine gegenteilige Auffassung nicht begründet (Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 88).

  • OVG Saarland, 07.02.2017 - 2 A 515/16

    Keine generelle Flüchtlingsanerkennung für Syrer

    Auszug aus VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16
    Ältere Erkenntnisse, die auf die Befragung von Rückkehrern vor oder unmittelbar nach Ausbruch des Bürgerkriegs 2011/2012 Bezug nehmen, sind angesichts der sich ständig ändernden Kriegssituation, zuletzt wegen des Massenexodus von Bürgerkriegsflüchtlingen einerseits und der militärischen Stabilisierung der Baath-Regierung andererseits, nicht mehr relevant (so auch SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 24).

    Zahlreiche Gerichte haben hingegen von der unterschiedslosen Zuerkennung des Flüchtlingsstatus Abstand genommen (NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris; OVG NRW, Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A -, juris; OVG S-H, Urt. v. 23.11.2016 - 3 LB 17/16 - juris Rn. 40; OVG R-P, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 -, juris Rn. 55ff; BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 60ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 22ff; s.a. VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31 und VG Hannover, Urteil vom 08. Februar 2017 - 2 A 3453/16 -, juris Rn. 18ff).

    Dem Regime sei bewusst, dass die allermeisten Flüchtlinge wegen des Bürgerkriegs und der damit verbundenen permanenten Todesgefahr, der Zerstörung der (wirtschaftlichen) Lebensgrundlage und der Verelendung breiter Schichten das Land verlassen hätten (OVG NRW, Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A -, juris Rn. 60ff; VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 23; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 26).

    Gerade wehrdienstfähige Männer dürften keine dauerhafte Inhaftierung und Folter zu befürchten haben, denn sie werden an der Front gebraucht (SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 31; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 - , juris Rn. 88).

    Selbst wenn man davon ausginge, dass Rückkehrer auch unter Folter verhört werden, um Erkenntnisse über die exilpolitische Szene zu gewinnen, folgt hieraus nicht, dass die Verhörten selbst dieser Szene zugerechnet werden, sondern gleichsam als Zeugen und/oder Denunzianten angesehen werden (vgl. auch SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 25, 29).

    Vielmehr belegen die dem Gericht zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel, dass das Assad-Regime Männer im kriegsdienstfähigen Alter unabhängig von der Religion, ethnischen Herkunft oder politischen Zugehörigkeit zwangsrekrutiert (Schweizer Flüchtlingshilfe, Mobilisierung in die syrische Armee, 28.03.2015, asylfact-Dok.-Nr. 221088, S. 2f; Zwangsrekrutierung, Auskunft vom 23.03.2017, asylfact-Dok.-Nr. 273358, S. 4ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 31; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 86).

    Ein solcher Politmalus ist nach den dem Gericht zur Verfügung stehenden Erkenntnissen auch bei Anwendung der vom BVerfG besonders geforderten Sensibilität (BVerfG, Kammerbeschluss vom 04. Dezember 2012 - 2 BvR 2954/09 -, juris Rn. 24) nicht erkennbar (ebenso OVG Rheinland-Pfalz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris Rn. 142ff; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 81ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 31; VG C-Stadt, Urteil vom 23. November 2016 - 2 K 969/16.GI.A -, juris): Die Strafandrohung für Wehrdienstentziehung als solche im Bereich von bis zu fünf Jahren ist nicht unverhältnismäßig im Sinne des § 3a Abs. 2 Nr. 3 AsylG.

  • VG Gießen, 23.11.2016 - 2 K 969/16
    Auszug aus VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16
    Umgekehrt kann auch nicht die gleichzeitige Rückkehr mehrerer Hunderttausend Syrer die Grundlage für die Prüfung der Rückkehrer-Problematik sein (so aber NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 44; wie hier VG Trier, Urt. v. 07.10.2016 - 1 K 5093/16.TR - juris Rn. 91; Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 96; unklar VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31).

    Die Frage, welche Modalitäten der Rückkehr als Grundlage für die Beurteilung des § 3 AsylG zugrunde zu legen sind, wird als zwangsläufig hypothetische (VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31) Frage durch das Erfordernis einer begründeten Furcht vor Verfolgung beantwortet.

    Zahlreiche Gerichte haben hingegen von der unterschiedslosen Zuerkennung des Flüchtlingsstatus Abstand genommen (NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris; OVG NRW, Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A -, juris; OVG S-H, Urt. v. 23.11.2016 - 3 LB 17/16 - juris Rn. 40; OVG R-P, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 -, juris Rn. 55ff; BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 60ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 22ff; s.a. VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31 und VG Hannover, Urteil vom 08. Februar 2017 - 2 A 3453/16 -, juris Rn. 18ff).

    Dem Regime sei bewusst, dass die allermeisten Flüchtlinge wegen des Bürgerkriegs und der damit verbundenen permanenten Todesgefahr, der Zerstörung der (wirtschaftlichen) Lebensgrundlage und der Verelendung breiter Schichten das Land verlassen hätten (OVG NRW, Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A -, juris Rn. 60ff; VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 23; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 26).

    Der rege Ein- und Ausreiseverkehr von Flüchtlingen in den Nachbarländern belege vielmehr, dass Rückkehrer grundsätzlich nichts zu befürchten hätten (BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 85; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 44ff; s.a. VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 30; dagegen VG Oldenburg, Urt. v. 20.02.2017 - 2 A 6163/16 -, juris Rn. 20).

    Ein solcher Politmalus ist nach den dem Gericht zur Verfügung stehenden Erkenntnissen auch bei Anwendung der vom BVerfG besonders geforderten Sensibilität (BVerfG, Kammerbeschluss vom 04. Dezember 2012 - 2 BvR 2954/09 -, juris Rn. 24) nicht erkennbar (ebenso OVG Rheinland-Pfalz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris Rn. 142ff; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 81ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 31; VG C-Stadt, Urteil vom 23. November 2016 - 2 K 969/16.GI.A -, juris): Die Strafandrohung für Wehrdienstentziehung als solche im Bereich von bis zu fünf Jahren ist nicht unverhältnismäßig im Sinne des § 3a Abs. 2 Nr. 3 AsylG.

  • VGH Bayern, 12.12.2016 - 21 B 16.30338

    Nicht jedem Asylantragsteller droht bei einer Rückkehr nach Syrien die Verfolgung

    Auszug aus VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16
    Alternativ erscheint die Rückführung etwa über Beirut oder Amman denkbar, sodass insoweit auf die Landgrenze abzustellen wäre (Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30338 -, juris Rn. 28, 61; a.A. unter Hinweis auf die Verwehrung der Einreise nach Libanon am Beiruter Flughafen: Schweizer Flüchtlingshilfe, Rückkehr, Bericht vom 21.03.2017, asylfact-Dok.-Nr. 273267, S. 6).

    Anderes könnte jedenfalls für die Grenzposten an der libanesischen Grenze gelten, wenn zutreffend angenommen wird, jedes Jahr würden hunderttausende Syrer zwischen den beiden Ländern hin- und herreisen (BayVGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30338 -, juris Rn. 85; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 47ff; geringere Zahlen legt die Schweizer Flüchtlingshilfe zugrunde, Rückkehr, Bericht vom 21.03.2017, asylfact-Dok.-Nr. 273267, S. 4f).

    Rückkehrer werden aber auch in dieser extensiven Liste nicht per se genannt (so auch BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 87).

    Zahlreiche Gerichte haben hingegen von der unterschiedslosen Zuerkennung des Flüchtlingsstatus Abstand genommen (NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris; OVG NRW, Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A -, juris; OVG S-H, Urt. v. 23.11.2016 - 3 LB 17/16 - juris Rn. 40; OVG R-P, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 -, juris Rn. 55ff; BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 60ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 22ff; s.a. VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31 und VG Hannover, Urteil vom 08. Februar 2017 - 2 A 3453/16 -, juris Rn. 18ff).

    Der rege Ein- und Ausreiseverkehr von Flüchtlingen in den Nachbarländern belege vielmehr, dass Rückkehrer grundsätzlich nichts zu befürchten hätten (BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 85; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 44ff; s.a. VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 30; dagegen VG Oldenburg, Urt. v. 20.02.2017 - 2 A 6163/16 -, juris Rn. 20).

    Auch ist dem Assad-Regime, das angesichts der russisch-iranischen Intervention und auch des türkischen Vorgehens gegen Kurden im Norden des Landes von der Defensive längst in die Offensive gegangen und die meisten größeren Städte des Landes wieder unter Kontrolle hat, nicht daran gelegen, diese Erfolge durch erneute Willkürmaßnahmen und damit verbundene Sympathieverluste zu gefährden (s.a. BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 84; weitergehend, aber zweifelhaft NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 50, wonach dem Assad-Regime an seiner Reputation im Ausland gelegen sein soll).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 16.12.2016 - 1 A 10922/16

    Keine generelle Flüchtlingseigenschaft für Syrer

    Auszug aus VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16
    Das heißt, eine alle Umstände in den Blick nehmende Betrachtung muss zu dem Ergebnis kommen, dass für den Kläger eine Rückkehr in sein Herkunftsland unzumutbar ist (zusammenfassend BVerwG, Beschl. v. 07.02.2008 - 10 C 33/07, juris Rn. 36ff; s.a. OVG Rheinland-Pfalz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris Rn. 34; das Kriterium der Zumutbarkeit betonend VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 02.05.2017 - A 11 S 562/17 -, juris Rn. 31).

    Zahlreiche Gerichte haben hingegen von der unterschiedslosen Zuerkennung des Flüchtlingsstatus Abstand genommen (NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris; OVG NRW, Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A -, juris; OVG S-H, Urt. v. 23.11.2016 - 3 LB 17/16 - juris Rn. 40; OVG R-P, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 -, juris Rn. 55ff; BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 60ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 22ff; s.a. VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31 und VG Hannover, Urteil vom 08. Februar 2017 - 2 A 3453/16 -, juris Rn. 18ff).

    Ein solcher Politmalus ist nach den dem Gericht zur Verfügung stehenden Erkenntnissen auch bei Anwendung der vom BVerfG besonders geforderten Sensibilität (BVerfG, Kammerbeschluss vom 04. Dezember 2012 - 2 BvR 2954/09 -, juris Rn. 24) nicht erkennbar (ebenso OVG Rheinland-Pfalz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris Rn. 142ff; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 81ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 31; VG C-Stadt, Urteil vom 23. November 2016 - 2 K 969/16.GI.A -, juris): Die Strafandrohung für Wehrdienstentziehung als solche im Bereich von bis zu fünf Jahren ist nicht unverhältnismäßig im Sinne des § 3a Abs. 2 Nr. 3 AsylG.

    Folter und Misshandlung sind vielmehr Alltag in syrischen Gefängnissen, Willkür ist allzeit im Umgang mit dem alawitischen Machtapparat zu erwarten (Auswärtiges Amt, Lagebericht v. 27.09.2010, asylfact-Dok.-Nr. 215276; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 69 m.w.N.; Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16.12.2016 - 1 A 10922/16 -, juris Rn. 154; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 02.05.2017 - A 11 S 562/17 -, juris Rn. 48).

    Eine andere Wertung mag bei Fahnenflüchtigen (Deserteuren) angenommen werden, weil hier drakonische Strafen bestehen, die als Gegenmaßnahme zu einer vermuteten politischen Oppositionshaltung zu deuten sind (vgl. insoweit auch OVG Rheinland-Pfalz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris Rn. 155, 170).

  • VGH Baden-Württemberg, 02.05.2017 - A 11 S 562/17

    Verfolgung in Syrien wegen Wehrdienstentziehung

    Auszug aus VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16
    Das heißt, eine alle Umstände in den Blick nehmende Betrachtung muss zu dem Ergebnis kommen, dass für den Kläger eine Rückkehr in sein Herkunftsland unzumutbar ist (zusammenfassend BVerwG, Beschl. v. 07.02.2008 - 10 C 33/07, juris Rn. 36ff; s.a. OVG Rheinland-Pfalz, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 - juris Rn. 34; das Kriterium der Zumutbarkeit betonend VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 02.05.2017 - A 11 S 562/17 -, juris Rn. 31).

    Die subjektive Motivation des Verfolgungsakteurs ist dabei nicht maßgeblich, sondern die objektiv erkennbaren Beweggründe (Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Urteil vom 02.05.2017 - A 11 S 562/17 -, juris Rn. 20).

    Gerade die überharte, häufig mit Folter verbundene Befragung von Rückkehrern sei Indiz dafür, dass ein Anfangsverdacht politisch abweichenden Verhaltens bestehe (etwa VGH B-W, Urteil vom 02.05.2017 - A 11 S 562/17 -, juris Rn. 46ff; VG Köln, Urt. v. 06.10.2016 - 20 K 2524/16.A - juris Rn. 21f; VG Münster, Urt. v. 13.10.2016 - 8 K 2127/16.A - juris Rn. 39, sowie Urteil vom 08. März 2017 - 8a K 3540/16.A -, juris; VG München, Urt. v. 25.10.2016 - M 13 K 16.32208 - juris Rn. 19; VG München, Urt. v. 27.10.2016 - M 19 K 16.32758 - juris Rn. 21; ausdr.

    Folter und Misshandlung sind vielmehr Alltag in syrischen Gefängnissen, Willkür ist allzeit im Umgang mit dem alawitischen Machtapparat zu erwarten (Auswärtiges Amt, Lagebericht v. 27.09.2010, asylfact-Dok.-Nr. 215276; NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 69 m.w.N.; Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16.12.2016 - 1 A 10922/16 -, juris Rn. 154; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 02.05.2017 - A 11 S 562/17 -, juris Rn. 48).

  • VG Trier, 07.10.2016 - 1 K 5093/16

    Politische Verfolgung in Syrien - Zuerkennung des Flüchtlingsstatus auch ohne

    Auszug aus VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16
    Umgekehrt kann auch nicht die gleichzeitige Rückkehr mehrerer Hunderttausend Syrer die Grundlage für die Prüfung der Rückkehrer-Problematik sein (so aber NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 44; wie hier VG Trier, Urt. v. 07.10.2016 - 1 K 5093/16.TR - juris Rn. 91; Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 96; unklar VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31).

    Es ist also eine Rückkehr-Situation anzunehmen, die objektiv einen Anlass für das Empfinden von Furcht für Verfolgung bietet (so auch VG Trier, Urt. v. 07.10.2016 - 1 K 5093/16.TR - juris Rn. 91).

    Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass ausländische Nachrichtendienste daran interessiert sind, Informationen über bestimmte Flüchtlingsgruppen und das Agieren der in den Herkunftsländern verbliebenen Opposition zu erhalten." Auch insoweit ist von der Beobachtung Einzelner oder mehr oder weniger definierter Gruppen, nicht aber aller Flüchtlinge auszugehen (a.A. etwa VG Trier, Urt. v. 07.10.2016 - 1 K 5093/16.TR - juris Rn. 77, ohne den dort gleichfalls wiedergegebenen Wortlaut der Berichte zu würdigen).

    auch VG Ansbach, Urt. v. 9 K 16.30460 - juris Rn. 22; SaarlVG, Urt. v. 11.11.2016 - 3 K 583/16 - juris Rn. 20ff; VG Trier, Urt. v. 07.10.2016 - 1 K 5093/16.TR - juris Rn. 31ff; VG Regensburg, Urt. v. 06.07.2016 - RN 11 K 16.30889 - juris Rn. 39; VG S-H, Urt. v. 06.10.2016 - 12 A 651/16 - juris Rn.17; VG Düsseldorf, Urt. v. 22.11.2016 - 3 K 7501/16.A - juris Rn. 35ff; VG Oldenburg, Urt. v. 18.11.2016 - 2 A 5162/16 - juris Rn. 17ff; Urt. v. 20. Februar 2017 - 2 A 6163/16 -, juris Rn. 17ff; offen gelassen von HessVGH, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 48).

  • VG Schleswig, 28.06.2017 - 12 A 1759/16

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft

    Auszug aus VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16
    Die Einschätzung des UNHCR in der Auskunft vom Februar/April 2017 (Herkunftslandinformationen, asylfact-Dok.-Nr. 274064, S. 23f), Wehrdienstentziehung werde als Ausdruck von politischem Dissens und mangelnder Loyalität zum Vaterland gewertet, wird von den von ihm in der dortigen Fußnote 113 genannten Quellen in dieser Pauschalität nicht gestützt (so auch Schleswig-Holsteinisches Verwaltungsgericht, Urteil vom 28.06.2017 - 12 A 1759/16 -, juris Rn. 26).

    Wenn aber das Regime ein Interesse an der Erhaltung und dem Ausbau seiner Wehrkraft gelegen ist, ist die Folter und Tötung wehrfähiger Männer völlig kontraproduktiv (Schleswig-Holsteinisches VG, Urteil vom 28.06.2017 - 12 A 1759/16 -, juris Rn. 24; a.A. HessVGH, Urteil vom 06.06.2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 88).

    Würde es der Armeeführung wirklich um die Säuberung der eigenen Reihen von politisch nicht vertrauenswürdigen Soldaten gehen, würde sie von solchen Maßnahmen gerade Abstand nehmen (NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 88, 110; Schleswig-Holsteinisches VG, Urteil vom 28.06.2017 - 12 A 1759/16 -, juris Rn. 24).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 21.02.2017 - 14 A 2316/16

    Kein Flüchtlingsstatus für Syrer

    Auszug aus VG Wiesbaden, 24.08.2017 - 6 K 3007/16
    a) Maßgeblich für die Frage der Kontrolldichte der syrischen Behörden bei der Ankunft von Rückkehrern nach Syrien ist grundsätzlich die derzeitige Situation am Damascus International Airport (so auch Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 21. Februar 2017 - 14 A 2316/16.A -, juris Rn. 29).

    Zahlreiche Gerichte haben hingegen von der unterschiedslosen Zuerkennung des Flüchtlingsstatus Abstand genommen (NdsOVG, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 -, juris; OVG NRW, Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A -, juris; OVG S-H, Urt. v. 23.11.2016 - 3 LB 17/16 - juris Rn. 40; OVG R-P, Urt. v. 16.12.2016 - 1 A 10922/16 -, juris Rn. 55ff; BayVGH, Urt. v. 12.12.2016 - 21 B 16.30338 - juris Rn. 60ff; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 22ff; s.a. VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31 und VG Hannover, Urteil vom 08. Februar 2017 - 2 A 3453/16 -, juris Rn. 18ff).

    Dem Regime sei bewusst, dass die allermeisten Flüchtlinge wegen des Bürgerkriegs und der damit verbundenen permanenten Todesgefahr, der Zerstörung der (wirtschaftlichen) Lebensgrundlage und der Verelendung breiter Schichten das Land verlassen hätten (OVG NRW, Urt. v. 21.02.2017 - 14 A 2316/16.A -, juris Rn. 60ff; VG C-Stadt, Urt. v. 23.11.2016 - 2 K 969/16.GI.A - juris Rn. 31; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 23; SaarlOVG, Urt. v. 02.02.2017 - 2 A 515/16 - juris Rn. 26).

  • VG Saarlouis, 11.11.2016 - 3 K 583/16

    Asylbewerber aus Syrien

  • VG Oldenburg, 20.02.2017 - 2 A 6163/16

    Flüchtlingsschutz; Syrien

  • BVerfG, 04.12.2012 - 2 BvR 2954/09

    Unzureichende gerichtliche Sachaufklärung bzgl politischer Verfolgung eines

  • BVerfG, 10.07.1989 - 2 BvR 502/86

    Tamilen

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 06.10.2016 - 14 A 1852/16

    Politische Verfolgung von nach Syrien zurückkehrenden syrischen

  • BVerwG, 02.06.2017 - 1 B 108.17

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft; Drohen der Verfolgung eines Rückkehrers

  • VG Hannover, 08.02.2017 - 2 A 3453/16

    Asyl; Flüchtlingseigenschaft; subsidiärer Schutz; Syrien

  • VG Düsseldorf, 15.02.2017 - 5 K 7480/16

    Anerkennung eines syrischen Staatsangehörigen als Asylberechtigter; Zuerkennung

  • VG Ansbach, 19.10.2016 - AN 9 K 16.30460

    Anspruch eines syrischen Staatsangehörigen auf Zuerkennung der

  • VG Oldenburg, 18.11.2016 - 2 A 5162/16

    Flüchtlingseigenschaft; Syrien

  • OVG Schleswig-Holstein, 23.11.2016 - 3 LB 17/16

    Schutzstatus syrischer Flüchtlinge

  • VG München, 27.10.2016 - M 19 K 16.32758
  • VG Schleswig, 06.10.2016 - 12 A 651/16

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft

  • VG Münster, 13.10.2016 - 8 K 2127/16

    Syrer können Flüchtlingseigenschaft beanspruchen

  • VG Magdeburg, 12.10.2016 - 9 A 175/16

    Asylrecht: Flüchtlingseigenschaft wegen unmittelbar bevorstehender Mobilisierung

  • VG München, 25.10.2016 - M 13 K 16.32208

    Verpflichtung der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft

  • VG Regensburg, 06.07.2016 - RN 11 K 16.30889

    Syrien, Rückkehrgefährdung, Asylantrag, Nachfluchtgründe, politische Verfolgung,

  • BGH, 11.08.2016 - AK 43/16

    Dringender Tatverdacht wegen eines Kriegsverbrechens gegen humanitäre Operationen

  • VG Köln, 06.10.2016 - 20 K 2524/16

    Nachweis einer asylrelevanten Verfolgung im Heimatland bei der Abschiebung eines

  • BVerfG, 12.02.2008 - 2 BvR 2141/06

    Verletzung des Grundrechts auf Asyl (Art 16a Abs 1 GG) durch unzureichende

  • BVerwG, 31.03.1981 - 9 C 6.80

    Anforderungen an die Anerkennung eines aus dem Libanon stammenden staatenlosen

  • VG Düsseldorf, 22.11.2016 - 3 K 7501/16

    Flüchtlingsstatus für syrischen Asylbewerber

  • VG Münster, 08.03.2017 - 8a K 3540/16

    Weiterhin voller Flüchtlingsschutz für Syrer

  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

  • BVerfG, 01.07.1987 - 2 BvR 478/86

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft

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