Rechtsprechung
   VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2017,48505
VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246 (https://dejure.org/2017,48505)
VG Augsburg, Entscheidung vom 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246 (https://dejure.org/2017,48505)
VG Augsburg, Entscheidung vom 21. November 2017 - Au 2 K 17.30246 (https://dejure.org/2017,48505)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2017,48505) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (5)

  • openjur.de
  • BAYERN | RECHT

    AsylG § 3 Abs. 1, § 3e Abs. 1, Abs. 2 S. 1, S. 2
    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für Angehörigen der Ahmadiyya aus Pakistan

  • rewis.io

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für Angehörigen der Ahmadiyya aus Pakistan

  • ra.de
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (21)

  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

    Auszug aus VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246
    Diese obergerichtliche Rechtsprechung, die auch im Lichte der höchstrichterlichen Rechtsprechung zur Religionsfreiheit (EuGH, U.v. 5.9.2012 - Rs. C-71/11 u.a. - juris; BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 23.12 - juris) zu sehen sei, habe sich in den Jahren 2015 und 2016 auf Ebene der Verwaltungsgerichte verfestigt.

    Bei der Beurteilung der Frage, ob ein Eingriff in das Recht auf Religionsfreiheit vorliegt, der Art. 10 Abs. 1 GR-Charta verletzt und als Verfolgungshandlung zu qualifizieren ist, sind eine Reihe objektiver wie auch subjektiver Gesichtspunkte zu berücksichtigen (EuGH, U.v. 5.9.2012 - Rs. C-71/11, C-99/11 - NVwZ 2012, 1612/1614; BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 23/12 - NVwZ 2013, 936/939 - juris Rn. 28).

    Maßgeblich ist, wie der einzelne Gläubige seinen Glauben lebt und ob die verfolgungsträchtige Glaubensbetätigung für ihn persönlich nach seinem Glaubensverständnis unverzichtbar ist (BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 23/12 - NVwZ 2013, 936/939 - juris Rn. 29).

    Zu den Handlungen, die eine schwerwiegende Verletzung der Religionsfreiheit i.S.v. Art. 9 Abs. 1 QRL darstellen können, gehören nicht nur gravierende Eingriffe in die Freiheit, den Glauben im privaten Rahmen zu praktizieren, sondern auch solche in die Freiheit, den Glauben öffentlich zu leben (EuGH, U.v. 5.9.2012 - Rs. C-71/11, C-99/11 - NVwZ 2012, 1612/1614; BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 23/12 - NVwZ 2013, 936/938 - juris Rn. 24).

    Auch der unter dem Druck der Verfolgungsgefahr erzwungene Verzicht auf die Glaubensbetätigung kann die Qualität einer Verfolgung erreichen (BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 23/12 - NVwZ 2013, 936/939 - juris Rn. 26).

    Es kommt darauf an, ob in Anbetracht dieser Umstände bei einem vernünftig denkenden, besonnenen Menschen in der Lage des Betroffenen Furcht vor Verfolgung hervorgerufen werden kann (vgl. zum Ganzen: BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 23/12 - juris Rn. 32).

    Zur maßgeblichen tatsächlichen Verfolgungspraxis der Strafgesetze (vgl. BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 23/12 - juris Rn. 28) in Rabwah seien exemplarisch nur die wiedergegebenen Verurteilungen des ahmadischen Buchhändlers aus dem Januar 2016 sowie der Mitarbeiter des ahmadischen Verlagshauses aus dem Mai 2017 genannt.

  • VGH Baden-Württemberg, 12.06.2013 - A 11 S 757/13

    Flüchtlingseigenschaft für Angehörigen der Glaubensgemeinschaft der Ahmadiyya aus

    Auszug aus VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246
    Nach übereinstimmender Auffassung der Oberverwaltungsgerichte bestehe in Pakistan bereits aufgrund der speziell gegen Ahmadis gerichteten (Straf-)Gesetzgebung und der sich hieraus ergebenden Einschränkung der Religionsausübung für einen dem Glauben eng und verpflichtend verbundenen Ahmadi, zu dessen Glaubensausübung auch die Religionsausübung in der Öffentlichkeit gehört, mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit die Gefahr einer an die Religion anknüpfenden (Gruppen-)Verfolgung i.S.v. § 3 AsylG (vgl. VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris; U.v. 20.5.2008 - A 10 S 3032/07 - juris; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris).

    Das Gericht geht zwar aufgrund der aktuellen Erkenntnislage davon aus, dass allein die Zugehörigkeit zur Glaubensgemeinschaft der Ahmadiyya und die Betätigung des Glaubens durch das Gebet in Gebetshäusern noch nicht die Gefahr einer flüchtlingsrelevanten Verfolgung nach sich zieht (Auswärtiges Amt, Lagebericht v. 20.10.2017, S. 13 f.; vgl. zur Situation der Ahmadi in Pakistan ausführlich VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 59 ff.).

    Für diese Personen besteht in Pakistan ein reales Verfolgungsrisiko, wenn sie ihren Glauben öffentlich leben und bekennen würden (VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 116).

    Sie haben mit einem erheblichen Risiko für Leib und Leben durch die Gefahr einer jahrelangen Inhaftierung mit Folter bzw. unmenschlichen Haftbedingungen und von Attentaten oder gravierenden Übergriffen privater Akteure zu rechnen (VG Gießen, U.v. 11.7.2013 - 5 K 1316/12.GI.A - juris Rn. 24 unter Verweis auf VGH BW, U.v. 12.6.2013, - A 11 S 757/13 - juris; siehe zum Ganzen VG Augsburg, U.v. 27.1.2014 - Au 6 K 13.30418 - juris Rn. 16).

    (3) Unter Berücksichtigung obiger Grundsätze und Erkenntnismittel stellt die Stadt Rabwah für einen seinem Glauben innerlich verbundenen Ahmadi, zu dessen verpflichtender Überzeugung es gehört, den Glauben auch in der Öffentlichkeit zu leben und diesen in die Öffentlichkeit zu tragen und ggf. auch zu werben oder zu missionieren, keine inländische Fluchtalternative i.S.v. § 3e AsylG dar, wo er in zumutbarer Weise und ungefährdet seinen Glauben öffentlich leben kann (so im Ergebnis auch: VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 121; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris Rn. 50; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128; VG Bayreuth, U.v. 14.3.2017 - B 5 K 16.30291 - juris Rn. 28; VG Ansbach, U.v. 10.3.2017 - AN 11 K 16.31151 - juris Rn. 26; VG München, U.v. 18.5.2016 - M 23 K 14.31133 - juris Rn. 39; a.A. VG Augsburg, U.v. 10.3.2016 - Au 3 K 16.30051 - juris Rn. 16).

    Abschließend ist auch nicht ersichtlich, dass alle landesweit lebenden Ahmadis in Rabwah eine den Anforderungen des § 3e AsylG genügende wirtschaftliche Existenz finden könnten (vgl. zum Ganzen: VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 121; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris Rn. 50; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128; VG Bayreuth, U.v. 14.3.2017 - B 5 K 16.30291 - juris Rn. 28).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 14.12.2010 - 19 A 2999/06

    § 60 Abs. 1 Aufenthaltsgesetz ( AufenthG ) als über den Anwendungsbereich des

    Auszug aus VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246
    Nach übereinstimmender Auffassung der Oberverwaltungsgerichte bestehe in Pakistan bereits aufgrund der speziell gegen Ahmadis gerichteten (Straf-)Gesetzgebung und der sich hieraus ergebenden Einschränkung der Religionsausübung für einen dem Glauben eng und verpflichtend verbundenen Ahmadi, zu dessen Glaubensausübung auch die Religionsausübung in der Öffentlichkeit gehört, mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit die Gefahr einer an die Religion anknüpfenden (Gruppen-)Verfolgung i.S.v. § 3 AsylG (vgl. VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris; U.v. 20.5.2008 - A 10 S 3032/07 - juris; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris).

    (3) Unter Berücksichtigung obiger Grundsätze und Erkenntnismittel stellt die Stadt Rabwah für einen seinem Glauben innerlich verbundenen Ahmadi, zu dessen verpflichtender Überzeugung es gehört, den Glauben auch in der Öffentlichkeit zu leben und diesen in die Öffentlichkeit zu tragen und ggf. auch zu werben oder zu missionieren, keine inländische Fluchtalternative i.S.v. § 3e AsylG dar, wo er in zumutbarer Weise und ungefährdet seinen Glauben öffentlich leben kann (so im Ergebnis auch: VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 121; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris Rn. 50; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128; VG Bayreuth, U.v. 14.3.2017 - B 5 K 16.30291 - juris Rn. 28; VG Ansbach, U.v. 10.3.2017 - AN 11 K 16.31151 - juris Rn. 26; VG München, U.v. 18.5.2016 - M 23 K 14.31133 - juris Rn. 39; a.A. VG Augsburg, U.v. 10.3.2016 - Au 3 K 16.30051 - juris Rn. 16).

    Abschließend ist auch nicht ersichtlich, dass alle landesweit lebenden Ahmadis in Rabwah eine den Anforderungen des § 3e AsylG genügende wirtschaftliche Existenz finden könnten (vgl. zum Ganzen: VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 121; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris Rn. 50; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128; VG Bayreuth, U.v. 14.3.2017 - B 5 K 16.30291 - juris Rn. 28).

    Auch die allgemein in pakistanischen Großstädten gegebene Anonymität bietet einem Ahmadi dann keinen ausreichenden Schutz, wenn er seinen Glauben öffentlich lebt (vgl. OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128).

  • OVG Sachsen, 18.09.2014 - A 1 A 348/13

    Flüchtlingseigenschaft, Gefahrenprognose, Pakistan, religiöse Betätigung, Ahmadi

    Auszug aus VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246
    Nach übereinstimmender Auffassung der Oberverwaltungsgerichte bestehe in Pakistan bereits aufgrund der speziell gegen Ahmadis gerichteten (Straf-)Gesetzgebung und der sich hieraus ergebenden Einschränkung der Religionsausübung für einen dem Glauben eng und verpflichtend verbundenen Ahmadi, zu dessen Glaubensausübung auch die Religionsausübung in der Öffentlichkeit gehört, mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit die Gefahr einer an die Religion anknüpfenden (Gruppen-)Verfolgung i.S.v. § 3 AsylG (vgl. VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris; U.v. 20.5.2008 - A 10 S 3032/07 - juris; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris).

    (3) Unter Berücksichtigung obiger Grundsätze und Erkenntnismittel stellt die Stadt Rabwah für einen seinem Glauben innerlich verbundenen Ahmadi, zu dessen verpflichtender Überzeugung es gehört, den Glauben auch in der Öffentlichkeit zu leben und diesen in die Öffentlichkeit zu tragen und ggf. auch zu werben oder zu missionieren, keine inländische Fluchtalternative i.S.v. § 3e AsylG dar, wo er in zumutbarer Weise und ungefährdet seinen Glauben öffentlich leben kann (so im Ergebnis auch: VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 121; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris Rn. 50; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128; VG Bayreuth, U.v. 14.3.2017 - B 5 K 16.30291 - juris Rn. 28; VG Ansbach, U.v. 10.3.2017 - AN 11 K 16.31151 - juris Rn. 26; VG München, U.v. 18.5.2016 - M 23 K 14.31133 - juris Rn. 39; a.A. VG Augsburg, U.v. 10.3.2016 - Au 3 K 16.30051 - juris Rn. 16).

    Abschließend ist auch nicht ersichtlich, dass alle landesweit lebenden Ahmadis in Rabwah eine den Anforderungen des § 3e AsylG genügende wirtschaftliche Existenz finden könnten (vgl. zum Ganzen: VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 121; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris Rn. 50; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128; VG Bayreuth, U.v. 14.3.2017 - B 5 K 16.30291 - juris Rn. 28).

  • VG Augsburg, 27.01.2014 - Au 6 K 13.30418

    Pakistanischer Staatsangehöriger aus der Religionsgemeinschaft der Ahmadiyya;

    Auszug aus VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246
    Sie haben mit einem erheblichen Risiko für Leib und Leben durch die Gefahr einer jahrelangen Inhaftierung mit Folter bzw. unmenschlichen Haftbedingungen und von Attentaten oder gravierenden Übergriffen privater Akteure zu rechnen (VG Gießen, U.v. 11.7.2013 - 5 K 1316/12.GI.A - juris Rn. 24 unter Verweis auf VGH BW, U.v. 12.6.2013, - A 11 S 757/13 - juris; siehe zum Ganzen VG Augsburg, U.v. 27.1.2014 - Au 6 K 13.30418 - juris Rn. 16).

    Ergibt jedoch die Prüfung, dass der Betroffene seinen Glauben auch in Deutschland nicht in einer Weise praktiziert, die ihn in seinem Herkunftsland der Gefahr der Verfolgung aussetzen würde, spricht dies regelmäßig dagegen, dass eine solche Glaubensbetätigung für seine religiöse Identität prägend ist (BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 22/12 - NVwZ 2013, 936/939, Rn. 26; siehe zum Ganzen VG Augsburg, U.v. 27.1.2014 - Au 6 K 13.30418 - juris Rn. 17).

    dd) Nach alledem ist dem Kläger die Flüchtlingseigenschaft i.S.v. § 3 AsylG im Hinblick darauf zuzuerkennen, dass von ihm bei einer Rückkehr nach Pakistan nicht verlangt werden kann, sich lediglich auf die Religionsausübung im Geheimen bzw. innerhalb seiner Gemeinde zu beschränken, da für ihn gerade die Ausübung ihrer Religion in der Öffentlichkeit und der Versuch, anderen Menschen ihren Glauben zu vermitteln, zentraler Bestandteil seines Glaubens sind und hieran die in Pakistan drohenden Verfolgungshandlungen anknüpfen (vgl. zum Ganzen VG Augsburg, U.v. 27.1.2014 - Au 6 K 13.30418 - juris Rn. 18).

  • EuGH, 05.09.2012 - C-71/11

    Bestimmte Formen schwerer Eingriffe in die Glaubensbetätigung in der

    Auszug aus VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246
    Diese obergerichtliche Rechtsprechung, die auch im Lichte der höchstrichterlichen Rechtsprechung zur Religionsfreiheit (EuGH, U.v. 5.9.2012 - Rs. C-71/11 u.a. - juris; BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 23.12 - juris) zu sehen sei, habe sich in den Jahren 2015 und 2016 auf Ebene der Verwaltungsgerichte verfestigt.

    Bei der Beurteilung der Frage, ob ein Eingriff in das Recht auf Religionsfreiheit vorliegt, der Art. 10 Abs. 1 GR-Charta verletzt und als Verfolgungshandlung zu qualifizieren ist, sind eine Reihe objektiver wie auch subjektiver Gesichtspunkte zu berücksichtigen (EuGH, U.v. 5.9.2012 - Rs. C-71/11, C-99/11 - NVwZ 2012, 1612/1614; BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 23/12 - NVwZ 2013, 936/939 - juris Rn. 28).

    Zu den Handlungen, die eine schwerwiegende Verletzung der Religionsfreiheit i.S.v. Art. 9 Abs. 1 QRL darstellen können, gehören nicht nur gravierende Eingriffe in die Freiheit, den Glauben im privaten Rahmen zu praktizieren, sondern auch solche in die Freiheit, den Glauben öffentlich zu leben (EuGH, U.v. 5.9.2012 - Rs. C-71/11, C-99/11 - NVwZ 2012, 1612/1614; BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 23/12 - NVwZ 2013, 936/938 - juris Rn. 24).

  • VG Bayreuth, 14.03.2017 - B 5 K 16.30291

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für Ahmadi aus Pakistan

    Auszug aus VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246
    (3) Unter Berücksichtigung obiger Grundsätze und Erkenntnismittel stellt die Stadt Rabwah für einen seinem Glauben innerlich verbundenen Ahmadi, zu dessen verpflichtender Überzeugung es gehört, den Glauben auch in der Öffentlichkeit zu leben und diesen in die Öffentlichkeit zu tragen und ggf. auch zu werben oder zu missionieren, keine inländische Fluchtalternative i.S.v. § 3e AsylG dar, wo er in zumutbarer Weise und ungefährdet seinen Glauben öffentlich leben kann (so im Ergebnis auch: VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 121; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris Rn. 50; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128; VG Bayreuth, U.v. 14.3.2017 - B 5 K 16.30291 - juris Rn. 28; VG Ansbach, U.v. 10.3.2017 - AN 11 K 16.31151 - juris Rn. 26; VG München, U.v. 18.5.2016 - M 23 K 14.31133 - juris Rn. 39; a.A. VG Augsburg, U.v. 10.3.2016 - Au 3 K 16.30051 - juris Rn. 16).

    Abschließend ist auch nicht ersichtlich, dass alle landesweit lebenden Ahmadis in Rabwah eine den Anforderungen des § 3e AsylG genügende wirtschaftliche Existenz finden könnten (vgl. zum Ganzen: VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 121; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris Rn. 50; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128; VG Bayreuth, U.v. 14.3.2017 - B 5 K 16.30291 - juris Rn. 28).

  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 22.12

    Flüchtlingsanerkennung auch bei erzwungenem Verzicht auf öffentliche

    Auszug aus VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246
    Ergibt jedoch die Prüfung, dass der Betroffene seinen Glauben auch in Deutschland nicht in einer Weise praktiziert, die ihn in seinem Herkunftsland der Gefahr der Verfolgung aussetzen würde, spricht dies regelmäßig dagegen, dass eine solche Glaubensbetätigung für seine religiöse Identität prägend ist (BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 22/12 - NVwZ 2013, 936/939, Rn. 26; siehe zum Ganzen VG Augsburg, U.v. 27.1.2014 - Au 6 K 13.30418 - juris Rn. 17).

    Hiervon ausgehend ist das Gericht vorliegend im Wege einer Gesamtwürdigung zu der Überzeugung gelangt, dass die Praktizierung seines Glaubens in der Öffentlichkeit und das Werben für seinen Glauben ein zentrales Element der religiösen Identität des Klägers und für ihn unverzichtbar ist (vgl. hierzu BVerwG, U.v. 20.2.2013 - 10 C 22/12 - NVwZ 2013, 936/939 Rn. 25).

  • VG Ansbach, 10.03.2017 - AN 11 K 16.31151

    Erfolglose Asylklage einer Ahmadi aus Pakistan

    Auszug aus VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246
    (3) Unter Berücksichtigung obiger Grundsätze und Erkenntnismittel stellt die Stadt Rabwah für einen seinem Glauben innerlich verbundenen Ahmadi, zu dessen verpflichtender Überzeugung es gehört, den Glauben auch in der Öffentlichkeit zu leben und diesen in die Öffentlichkeit zu tragen und ggf. auch zu werben oder zu missionieren, keine inländische Fluchtalternative i.S.v. § 3e AsylG dar, wo er in zumutbarer Weise und ungefährdet seinen Glauben öffentlich leben kann (so im Ergebnis auch: VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 121; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris Rn. 50; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128; VG Bayreuth, U.v. 14.3.2017 - B 5 K 16.30291 - juris Rn. 28; VG Ansbach, U.v. 10.3.2017 - AN 11 K 16.31151 - juris Rn. 26; VG München, U.v. 18.5.2016 - M 23 K 14.31133 - juris Rn. 39; a.A. VG Augsburg, U.v. 10.3.2016 - Au 3 K 16.30051 - juris Rn. 16).
  • VG Augsburg, 10.03.2016 - Au 3 K 16.30051

    Keine Anerkennung eines pakistanischen Staatsangehörigen als Asylberechtigter

    Auszug aus VG Augsburg, 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246
    (3) Unter Berücksichtigung obiger Grundsätze und Erkenntnismittel stellt die Stadt Rabwah für einen seinem Glauben innerlich verbundenen Ahmadi, zu dessen verpflichtender Überzeugung es gehört, den Glauben auch in der Öffentlichkeit zu leben und diesen in die Öffentlichkeit zu tragen und ggf. auch zu werben oder zu missionieren, keine inländische Fluchtalternative i.S.v. § 3e AsylG dar, wo er in zumutbarer Weise und ungefährdet seinen Glauben öffentlich leben kann (so im Ergebnis auch: VGH BW, U.v. 12.6.2013 - A 11 S 757/13 - juris Rn. 121; SächsOVG, U.v. 18.9.2014 - A 1 A 348/13 - juris Rn. 50; OVG NW, U.v. 14.12.2010 - 19 A 2999/06.A - juris Rn. 124-128; VG Bayreuth, U.v. 14.3.2017 - B 5 K 16.30291 - juris Rn. 28; VG Ansbach, U.v. 10.3.2017 - AN 11 K 16.31151 - juris Rn. 26; VG München, U.v. 18.5.2016 - M 23 K 14.31133 - juris Rn. 39; a.A. VG Augsburg, U.v. 10.3.2016 - Au 3 K 16.30051 - juris Rn. 16).
  • VG München, 18.05.2016 - M 23 K 14.31133

    Erfolgreiche Klage einer Ahmadiyya Frau auf Zuerkennung der

  • VG Bayreuth, 26.03.2015 - B 3 K 14.30365

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft

  • VGH Bayern, 05.08.2014 - 13a ZB 14.30188

    Asylrecht Afghanistan; extreme Gefahrenlage

  • BVerwG, 31.01.2013 - 10 C 15.12

    Afghanistan; Provinz Helmand; Kabul; Abschiebung; Abschiebungsverbot;

  • BVerwG, 24.11.2009 - 10 C 20.08

    Beurteilung des Begehrens von aus Tschetschenien stammenden Eheleuten russischer

  • BVerwG, 29.05.2008 - 10 C 11.07

    Abschiebungsverbot; Asyl; Aufklärungspflicht; Beweisantrag; Einreiseerlaubnis;

  • VG Gießen, 11.07.2013 - 5 K 1316/12

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für Ahmadi-Frau

  • BVerwG, 06.07.2012 - 10 B 18.12

    Klärungsbedürftigkeit der Voraussetzungen für die Erstreckung der

  • EuGH, 02.03.2010 - C-175/08

    Eine Person kann ihre Flüchtlingseigenschaft verlieren, wenn die Umstände,

  • BVerwG, 05.05.2009 - 10 C 21.08

    Beweiserleichterung; Beweislastumkehr; Familienflüchtlingsschutz;

  • VGH Baden-Württemberg, 20.05.2008 - A 10 S 3032/07

    Geltung der Qualifikationsrichtlinie für unanfechtbar abgeschlossene Fälle -

  • VG Hannover, 20.06.2018 - 11 A 5249/17
    November 2017 - Au 2 K 17.30246 - , juris Rn. 42; VG München, Urteil vom 16. März 2017 - M 23 K 16.30422 - , juris Rn. 32-33; VG Bayreuth, Urteil vom 14. März 2017 - B 5 K 16.30291 - , juris Rn. 23-24).
  • VG München, 18.10.2018 - M 10 K 17.30895

    Keine Gruppenverfolgung vom Ahmadi in Pakistan

    In diesem Sinne muss es sich beim Betroffenen um einen aus der Allgemeinheit der Ahmadis hervorstechenden Gläubigen handeln, dessen Glauben sich öffentlich manifestiert (vgl. zum Ganzen: VG Augsburg, U.v. 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246 - juris).
  • VG Göttingen, 13.02.2020 - 2 A 868/17
    Ihnen drohen mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit Verfolgungsmaßnahmen bei einer Rückkehr nach Pakistan durch die Gefahr einer jahrelangen Inhaftierung mit Folter bzw. unmenschlichen Haftbedingungen durch den pakistanischen Staat und durch Attentate oder gravierende Übergriffe religiöser Extremisten (so auch VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.06.2013, a.a.O., Rn. 57-123; Sächsisches OVG, Urteil vom 18.09.2014 - A 1 A 348/13 -, juris Rn. 43; VG Hannover, Urteil vom 20.06.2018 - 11 A 5249/17 -, juris; VG Augsburg, Urteil vom 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246 -, juris Rn. 42; VG Lüneburg, Urteil vom 18.09.2017 - 2 A 130/17 -, juris Rn. 33; VG München, Urteil vom 16.03.2017 - M 23 K 16.30422 -, juris Rn. 33; VG Bayreuth, Urteil vom 14.03.2017 - B 5 K 16.30291 -, juris Rn. 24).
  • VG München, 23.04.2019 - M 32 K 17.44408

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für einen pakistanischen Staatsangehörigen

    In diesem Sinne muss es sich beim Betroffenen um einen aus der Allgemeinheit der Ahmadis hervorstechenden Gläubigen handeln, dessen Glauben sich öffentlich manifestiert (vgl. zum Ganzen: VG Bayreuth, U.v. 26.3.2015 - B 3 K 14.30365 - juris Rn. 30 ff.; VG Augsburg, U.v. 21.11.2017 - Au 2 K 17.30246 - juris Rn. 45).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht