Rechtsprechung
VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809 |
Volltextveröffentlichungen (2)
- openjur.de
Entzug der Fahrerlaubnis; Ungeeignetheit; fehlendes Trennvermögen bei 2,4 ng/ml THC; Verwertbarkeit des Ergebnisses der Blutprobe
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (21)
- VGH Bayern, 07.01.2009 - 11 CS 08.1545
Fahrerlaubnisentziehung; Gelegentlicher Cannabiskonsum; Verstoß gegen das …
Auszug aus VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809
Die Gelegentlichkeit im Sinne der Nr. 9.2.2 der Anlage 4 liegt immer dann vor, wenn tatsächlich mindestens zweimal Cannabis in voneinander unabhängigen Konsumakten eingenommen wurde (vgl. BayVGH vom 7.1.2009 Az. 11 CS 08.1545 m.w.N.; BayVGH vom 20.11.2006, 11 CS 06.118).Die laut Gutachten des Instituts für Rechtsmedizin der Universität ... vom 20. November 2009 im Blut des Klägers gemessene THC-Konzentration von 2, 4 ng/ml rechtfertigt somit ohne weitere Sachverhaltsaufklärung die Annahme fehlender Fahreignung (vgl. BayVGH vom 25.1.2006, Az. 11 CS 05.1711; BayVGH vom 14.9.2006, Az. 11 CS 06.1475; BayVGH vom 7.1.2009, Az. 11 CS 08.1545).
Es obliegt insoweit dem Betroffenen, durch schlüssigen Vortrag die besonderen Umstände darzulegen und nachzuweisen, die ein Abweichen von der Regelfallvermutung rechtfertigen sollen (vgl. BayVGH vom 7.1.2009, Az 11 CS 08.1545).
- BVerfG, 21.12.2004 - 1 BvR 2652/03
Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen die Verurteilung wegen Führens eines …
Auszug aus VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809
Die Aussage, dass sich aufgrund des technischen Fortschritts "Spuren" von THC noch über Tage, unter Umständen sogar noch über Wochen hinweg nachweisen lassen (vgl. BVerfG vom 21.12.2004, NJW 2005, 349), bezieht sich auf Größenordnungen, die unterhalb der vom Bundesverfassungsgericht als maßgeblich angesehenen Relevanzschwelle von 1, 0 ng/ml THC im Blut liegen (vgl. Zum Ganzen: BayVGH vom 23.1.2007; Az. 11 CS 06.2228; vom 7.12.2006, Az. 11 CS 06.1367; vom 9.10.2006, Az: 11 CS 05.2819; vom 5.4.2006, Az. 11 CS 05.2853).Jedenfalls ist der Schwellenwert, ab dem die Fahrtüchtigkeit eines Kraftfahrzeugführers infolge vorangegangenen Cannabiskonsums beeinträchtigt sein kann, derzeit bei einer THC-Konzentration von 1, 0 ng/ml anzunehmen (vgl. BVerfG vom 21.12.2004, Az 1 BvR 2652/03; BayVGH vom 9.8.2006, Az 11 CS 05.2009; vom 18.12.2006, Az. 11 ZB 05.1069).
- BVerfG, 28.07.2008 - 2 BvR 784/08
Recht auf effektiven Rechtsschutz (fehlende Dokumentation der Anordnung einer …
Auszug aus VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809
Die Strafverfolgungsbehörden müssen zwar regelmäßig versuchen, eine Entscheidung des zuständigen Richters zu erlangen, ehe sie selbst eine Blutentnahme anordnen (BVerfG vom 11.6.2010 - 2 BvR 1046/08; BVerfG vom 28.7.2008 - 2 BvR 784/08).Vor diesem Hintergrund begegnet die Verwertung eines Blutprobenuntersuchungsergebnisses im Fahrerlaubnisentziehungsverfahren, das auf einer lediglich behördlich angeordneten Blutprobenentnahme beruht, jedenfalls dann keinen Bedenken, wenn, wie vorliegend die Blutprobenentnahme nicht unmittelbar auf Betreiben der Fahrerlaubnisbehörde erfolgt ist und auch sonst keine Anhaltspunkte für eine gezielte oder systematische Umgehung des in § 81 a Abs. 2 StPO geregelten Richtervorbehalts bestehen, zumal dieser nicht zum rechtsstaatlichen Mindeststandard zu zählen ist (BVerfG vom 28.7.2008, a.a.O.).
- BVerwG, 18.03.1982 - 7 C 69.81
Entziehung der Fahrerlaubnis - Verkehrsvorschriften - Befähigung - …
Auszug aus VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809
In diesem Sinne schafft auch eine rechtswidrig angeordnete Blutuntersuchung eine neue Tatsache, die - ebenso wie das negative Ergebnis eines rechtswidrig angeordneten Gutachtens (vgl. BVerwGE 65, 157) - zum Schutz der Allgemeinheit vor einem ungeeigneten Kraftfahrer verwertet werden darf. - BVerfG, 12.02.2007 - 2 BvR 273/06
Effektivität des Rechtsschutzes (fehlende fachgerichtliche Stellungnahme zur …
Auszug aus VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809
Die Gefährdung des Untersuchungserfolgs muss mit Tatsachen begründet werden, die auf den Einzelfall bezogen und in den Ermittlungsakten zu dokumentieren sind, sofern die Dringlichkeit nicht evident ist (BVerfG vom 12.2.2007, NJW 2007, 1345/1346). - BVerfG, 11.06.2010 - 2 BvR 1046/08
Einfachrechtlicher Richtervorbehalt (Blutentnahme; Gefahr im Verzug; …
Auszug aus VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809
Die Strafverfolgungsbehörden müssen zwar regelmäßig versuchen, eine Entscheidung des zuständigen Richters zu erlangen, ehe sie selbst eine Blutentnahme anordnen (BVerfG vom 11.6.2010 - 2 BvR 1046/08; BVerfG vom 28.7.2008 - 2 BvR 784/08). - OVG Sachsen, 01.02.2010 - 3 B 161/08
Fahrerlaubnis, Entziehung, Blutprobe, Verwertungsverbot
Auszug aus VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809
Es liefe auf einen Wertungswiderspruch hinaus, wenn Fälle, die ihren Ausgang in einem straf- oder bußgeldrechtlichen Verfahren nähmen, anders behandelt würden, als solche, in denen die Behörde nach § 11 Abs. 2 FeV aufgrund ihr bekannt gewordener Tatsachen selbst Zweifel an der Kraftfahreignung des Betroffenen nachgeht (vgl. OVG Bautzen vom 1.2.2010 - 3 B 161/08). - VG Augsburg, 21.05.2008 - Au 3 S 08.514
Entzug der Fahrerlaubnis; Ungeeignetheit; gelegentlicher Cannabiskonsum; …
Auszug aus VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sinkt der THC-Wert auch nach Konsum höherer Dosierungen (bis zu 35 mg pro Cannabiszigarette) bei Gelegenheitskonsumenten innerhalb von sechs Stunden nach Rauchende auf einen Wert von ca. 1 ng/ml (BayVGH vom 4.11.2008, Az. 11 CS 08.2576) und der THC-Carbonsäure-Wert im Zeitraum von sechs Stunden auf Werte unter 30 ng/ml (VG Augsburg vom 21.5.2008, Az. Au 3 S 08.514). - VG Augsburg, 23.08.2010 - Au 7 S 10.1039
Fahrerlaubnisentziehungsverfahren und strafprozessuales Verwertungsverbot
Auszug aus VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809
Aber selbst wenn ein strafprozessuales Verwertungsverbot unterstellt würde, ist im vorliegenden Fahrerlaubnisentziehungsverfahren keine entsprechende Bewertung geboten (vgl. BayVGH vom 28.1.2010 - 11 Cs 09.1443, m.w.N.; VGH Baden-Württemberg vom 21.6.2010 - 10 S 4/10 m.w.N.; VG Augsburg vom 23.8.2010 - Au 7 S 10.1039). - VGH Baden-Württemberg, 21.06.2010 - 10 S 4/10
Fahrerlaubnisentziehungsverfahren und strafprozessuales Verwertungsverbot
Auszug aus VG Augsburg, 27.09.2010 - Au 7 K 10.809
Aber selbst wenn ein strafprozessuales Verwertungsverbot unterstellt würde, ist im vorliegenden Fahrerlaubnisentziehungsverfahren keine entsprechende Bewertung geboten (vgl. BayVGH vom 28.1.2010 - 11 Cs 09.1443, m.w.N.; VGH Baden-Württemberg vom 21.6.2010 - 10 S 4/10 m.w.N.; VG Augsburg vom 23.8.2010 - Au 7 S 10.1039). - VGH Bayern, 25.01.2006 - 11 CS 05.1711
Entziehung der Fahrerlaubnis, gelegentlicher Cannabiskonsum, Trennen von Konsum …
- VGH Bayern, 05.04.2006 - 11 CS 05.2853
Beschwerde gegen die Anordnung zur Erstellung eines medizinisch psychologischen …
- VGH Bayern, 09.08.2006 - 11 CS 05.2009
THC-Konzentration unter 1,0 ng/ml und Führen eines Kraftfahrzeugs
- VGH Bayern, 14.09.2006 - 11 CS 06.1475
Entziehung der Fahrerlaubnis - "Gelegentlichkeit" des Cannabiskonsums - etwa …
- VGH Bayern, 09.10.2006 - 11 CS 05.2819
Verlust der Fahreignung wegen Verstoßes gegen das "Trennungsgebot" bei einem …
- VGH Bayern, 20.11.2006 - 11 CS 06.118
Entziehung der Fahrerlaubnis - Gelegentlichkeit des Cannabiskonsums bei …
- VGH Bayern, 07.12.2006 - 11 CS 06.1367
- VGH Bayern, 23.01.2007 - 11 CS 06.2228
Straßenverkehrsrecht: Entziehung der Fahrerlaubnis nach gelegentlichem …
- VGH Bayern, 04.11.2008 - 11 CS 08.2576
Entziehung der Fahrerlaubnis; gelegentlicher Cannabiskonsum; THC-Konzentration im …
- VGH Bayern, 28.01.2010 - 11 CS 09.1443
Gelegentlicher Konsum von Cannabis; Verstoß gegen das Trennungsgebot; …
- VGH Bayern, 18.12.2006 - 11 ZB 05.1069