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   VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16.A   

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VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16.A (https://dejure.org/2017,51919)
VG Cottbus, Entscheidung vom 14.09.2017 - 1 K 856/16.A (https://dejure.org/2017,51919)
VG Cottbus, Entscheidung vom 14. September 2017 - 1 K 856/16.A (https://dejure.org/2017,51919)
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (30)

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 04.05.2017 - 14 A 2023/16

    Kein Flüchtlingsstatus für Syrer im wehrdienstfähigen Alter

    Auszug aus VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16
    Denn die vorliegenden Erkenntnismittel tragen den Schluss, dass die Maßnahmen nicht bloß auf die Ahndung des mit der Wehrdienstentziehung verbundenen kriminellen Unrechts zielen, sondern dass darüber hinaus die hierin (vermeintlich) zum Ausdruck kommende "illoyale Haltung" gegenüber der Regierung bestraft werden soll (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 2. Mai 2017 - A 11 S 562/17 - und vom 14. Juni 2017 - A 11 S 511/17 -, jeweils juris Rn. 36 ff. bzw. Rn. 34 ff.; Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 51 ff. [für den Fall der Herkunft aus einer vermeintlich regierungsfeindlichen Zone]; Bayerischer VGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30372 -, juris Rn. 25 ff.; a.A.: Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2016 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 72 ff.; OVG des Saarlandes, Urteile vom 18. Mai 2017 - 2 A 176/17 -, vom 6. Juni 2017 - 2 A 283/17 - und vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, jeweils juris Rn. 27 ff.; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris Rn. 37 ff.; OVG für das Land Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16.OVG -, juris Rn. 133 ff.).

    Soweit das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen zur Begründung seiner gegenteiligen Auffassung ausführt, dass es hieße, dem syrischen Regime Realitätsblindheit zu unterstellen, wenn angenommen würde, es könne nicht erkennen, dass angesichts der kulturübergreifenden Phänomens der Furcht vor einem Kriegseinsatz für jedermann auf der Hand liege, dass Flucht und Asylbegehren syrischer Wehrpflichtiger nichts mit politischer Opposition zum syrischen Regime, sondern allein mit Furcht vor einem Kriegseinsatz zu tun habe (Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris Rn. 70), überzeugt dies die Kammer nicht.

    Hinzu kommt, dass es aus Sicht der syrischen Regierung schon zur Abschreckung und Disziplinierung der im Land verbliebenen Bevölkerung nahe liegt, die Betroffenen nicht lediglich zu inhaftieren oder sie dem Kriegseinsatz zuzuführen, sondern darüber hinaus extralegale Strafen zur Anwendung zu bringen (insoweit zutreffend: OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris Rn. 40).

    49 3. Droht dem Kläger nach alledem bereits deshalb politische Verfolgung, weil er sich dem Wehrdienst entzogen hat, so kann dahinstehen, ob dem Kläger die Flüchtlingseigenschaft auch deshalb zuzuerkennen wäre, weil er sich im Rahmen des Wehrdienstes in Syrien mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit an Kriegshandlungen im Sinne des § 3 a Abs. 2 Nr. 5 AsylG beteiligen müsste (ablehnend: OVG des Saarlandes, Urteil vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, juris; Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2017 - 2 LB 91/17 -, juris; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris; OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16 -, juris; bejahend: VG Göttingen, Urteil vom 22. März 2017 - 3 A 25/17 -, juris; VG Freiburg (Breisgau), Urteil vom 1. Februar 2017 - A 4 K 2903/16 -, juris; VG Sigmaringen, Urteil vom 31. Januar 2017 - A 3 4482/16 -, juris; Österreichisches BVwG, Urteil vom 16. April 2015 - W 170 2013874 -1-5/E -).

  • VGH Baden-Württemberg, 14.06.2017 - A 11 S 511/17

    Asyl; Syrien; Verfolgungsgefahr bei Wehrdienstentziehung; Erster Asylstaat

    Auszug aus VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16
    Denn die vorliegenden Erkenntnismittel tragen den Schluss, dass die Maßnahmen nicht bloß auf die Ahndung des mit der Wehrdienstentziehung verbundenen kriminellen Unrechts zielen, sondern dass darüber hinaus die hierin (vermeintlich) zum Ausdruck kommende "illoyale Haltung" gegenüber der Regierung bestraft werden soll (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 2. Mai 2017 - A 11 S 562/17 - und vom 14. Juni 2017 - A 11 S 511/17 -, jeweils juris Rn. 36 ff. bzw. Rn. 34 ff.; Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 51 ff. [für den Fall der Herkunft aus einer vermeintlich regierungsfeindlichen Zone]; Bayerischer VGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30372 -, juris Rn. 25 ff.; a.A.: Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2016 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 72 ff.; OVG des Saarlandes, Urteile vom 18. Mai 2017 - 2 A 176/17 -, vom 6. Juni 2017 - 2 A 283/17 - und vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, jeweils juris Rn. 27 ff.; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris Rn. 37 ff.; OVG für das Land Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16.OVG -, juris Rn. 133 ff.).

    Soweit das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes darauf verweist, dem syrischen Regime dürfte es angesichts des hohen Bedarfs an Rekruten bei Wehrdienstentziehern insbesondere darum gehen, die Betroffen schnellstmöglich seiner Armee zuzuführen (Urteil vom 18. Mai 2017 - 2 A 176/17 -, juris Rn. 30), so schließt dies die Annahme einer politischen Verfolgung schon deshalb nicht aus, weil die Wehrdienstentziehern nach den oben getroffenen Feststellungen drohenden Maßnahmen gerade auch die Verbringung an die Front nach Inhaftierung und Folter umfassen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 14. Juni 2017 - A 11 S 511/17 -, juris Rn. 71; Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 3040/16.A - juris Rn. 88).

    Macht nämlich das Bundesamt von der in § 29 Abs. 1 AsylG vorgesehenen Möglichkeit, von einer Sachprüfung abzusehen, keinen Gebrauch, sondern entscheidet - wie hier - in der Sache, so bleibt weder für die Annahme einer Subsidiarität des Flüchtlingsschutzes noch für die Prüfung der Voraussetzungen des § 29 Abs. 1 Nr. 4 AsylG durch das Verwaltungsgericht Raum (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 14. Juni 2017 - A 11 S 511/17 -, juris Rn. 79 sowie - noch für § 29 Abs. 1 des Asylverfahrensgesetzes - BVerwG, Urteil vom 4. September 2012 - 10 C 13.11 -, juris Rn. 16).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 16.12.2016 - 1 A 10922/16

    Keine generelle Flüchtlingseigenschaft für Syrer

    Auszug aus VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16
    Denn die vorliegenden Erkenntnismittel tragen den Schluss, dass die Maßnahmen nicht bloß auf die Ahndung des mit der Wehrdienstentziehung verbundenen kriminellen Unrechts zielen, sondern dass darüber hinaus die hierin (vermeintlich) zum Ausdruck kommende "illoyale Haltung" gegenüber der Regierung bestraft werden soll (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 2. Mai 2017 - A 11 S 562/17 - und vom 14. Juni 2017 - A 11 S 511/17 -, jeweils juris Rn. 36 ff. bzw. Rn. 34 ff.; Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 51 ff. [für den Fall der Herkunft aus einer vermeintlich regierungsfeindlichen Zone]; Bayerischer VGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30372 -, juris Rn. 25 ff.; a.A.: Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2016 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 72 ff.; OVG des Saarlandes, Urteile vom 18. Mai 2017 - 2 A 176/17 -, vom 6. Juni 2017 - 2 A 283/17 - und vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, jeweils juris Rn. 27 ff.; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris Rn. 37 ff.; OVG für das Land Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16.OVG -, juris Rn. 133 ff.).

    Soweit die obergerichtliche Rechtsprechung ihre gegenteilige Einschätzung schließlich unter Bezugnahme auf einen Bericht in der ZEIT (ZEIT ONLINE, Bericht vom 26. Juli 2015: "Assad gehen die Soldaten aus", abgerufen unter www.zeit.de am 11. September 2017) teilweise damit begründet, dass der syrische Staatspräsident im Jahr 2015 eine Generalamnestie für Deserteure und Wehrdienstverweigerer erlassen habe (vgl. OVG des Saarlandes, Urteil vom 6. Juni 2017 - 2 A 283/17 -, juris Rn. 30; OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16.A -, juris Rn. 148), führt dies zur Überzeugung der Kammer ebenfalls zu keinem anderen Ergebnis.

    49 3. Droht dem Kläger nach alledem bereits deshalb politische Verfolgung, weil er sich dem Wehrdienst entzogen hat, so kann dahinstehen, ob dem Kläger die Flüchtlingseigenschaft auch deshalb zuzuerkennen wäre, weil er sich im Rahmen des Wehrdienstes in Syrien mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit an Kriegshandlungen im Sinne des § 3 a Abs. 2 Nr. 5 AsylG beteiligen müsste (ablehnend: OVG des Saarlandes, Urteil vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, juris; Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2017 - 2 LB 91/17 -, juris; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris; OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16 -, juris; bejahend: VG Göttingen, Urteil vom 22. März 2017 - 3 A 25/17 -, juris; VG Freiburg (Breisgau), Urteil vom 1. Februar 2017 - A 4 K 2903/16 -, juris; VG Sigmaringen, Urteil vom 31. Januar 2017 - A 3 4482/16 -, juris; Österreichisches BVwG, Urteil vom 16. April 2015 - W 170 2013874 -1-5/E -).

  • VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 1231/16

    Asyl, Abschiebungsschutz nach § 60, Abs. 1 und Abs. 2-7 AufenthG,

    Auszug aus VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16
    Soweit eine Vielzahl der Verwaltungsgerichte dies anders sehen (vgl. aus jüngerer Zeit nur: VG Münster, Urteil vom 8. März 2017 - 8a K 3540/16.A -, juris; VG Berlin, Urteil vom 2. März 2017 - VG 23 K 1540.16 A -, juris; VG Sigmaringen, Urteil vom 31. Januar 2017 - A 3 K 4482/16 -, juris; VG Oldenburg, Urteil vom 4. Januar 2017 - 2 A 5738/16 -, juris; VG Freiburg, Urteil vom 16. Dezember 2016 - A 1 K 3898/16 -, juris; VG Karlsruhe, Urteil vom 29. November 2016 - A 8 K 4182/16 -, juris; VG Trier, Urteil vom 7. Oktober 2016 - 1 K 5093/16.TR -, juris), vermag sich die Kammer dieser Bewertung nicht anzuschließen (vgl. hierzu ausführlich: Urteil der Kammer vom 14. September 2017 - VG 1 K 1231/16.A -, zur Veröffentlichung vorgesehen).

    Insoweit fehlt es indes an Anhaltspunkten für einen politischen Bezug (vgl. Urteil der Kammer vom 14. September 2017 - VG 1 K 1231/16.A -, zur Veröffentlichung vorgesehen; VG Berlin, Urteil vom 9. März 2017 - 4 K 572.16 A -, juris Rn. 160).

    Dafür, dass das erhöhte Risiko für Wehrdienstentzieher, Opfer von Misshandlungen und Folter zu werden, mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen ist, dass diese Personen als "Verräter an der gemeinsamen Sache" oder jedenfalls als "illoyal" gegenüber der Regierung angesehen werden, spricht zudem auch der Umstand, dass Wehrdienstentzieher nach den getroffenen Feststellungen im Falle ihres Aufgreifens durch die Sicherheitsbehörden eine vergleichbare Behandlung befürchten müssen, wie Personen, denen das Regime - aus anderen Gründen - eine oppositionsnahe Haltung oder Illoyalität unterstellt (vgl. Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 2040/16.A -, juris Rn. 58; Bayerischer VGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 -, juris Rn. 79 ff.) und gegen die es mit äußerster, an Brutalität kaum zu überbietender Härte vorgeht (vgl. zur Behandlung vermeintlicher Regimegegner im Einzelnen: Urteil der Kammer vom 14. September 2017 - VG 1 K 1231/16.A -, zur Veröffentlichung vorgesehen).

  • VGH Hessen, 06.06.2017 - 3 A 3040/16

    Flüchtlingsanerkennung für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge

    Auszug aus VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16
    Geht man vielmehr realitätsgerecht davon aus, dass die Betroffenen allenfalls in Gruppen von einigen Hundert zurückgeführt werden, so dürfte der - diversen Quellen zufolge nach wie vor sehr effektiv und zudem im rechtsfreien Raum agierende - syrische Sicherheitsapparat durchaus in der Lage sein, die Einreise entsprechend seinen Vorstellungen zu kontrollieren (vgl. Petra Becker, Gutachten an das VG Dresden vom 6. Februar 2017, S. 1; AA, Auskunft an das Verwaltungsgericht Dresden vom 12. Oktober 2016, S. 1; Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 96).

    Denn die vorliegenden Erkenntnismittel tragen den Schluss, dass die Maßnahmen nicht bloß auf die Ahndung des mit der Wehrdienstentziehung verbundenen kriminellen Unrechts zielen, sondern dass darüber hinaus die hierin (vermeintlich) zum Ausdruck kommende "illoyale Haltung" gegenüber der Regierung bestraft werden soll (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 2. Mai 2017 - A 11 S 562/17 - und vom 14. Juni 2017 - A 11 S 511/17 -, jeweils juris Rn. 36 ff. bzw. Rn. 34 ff.; Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 51 ff. [für den Fall der Herkunft aus einer vermeintlich regierungsfeindlichen Zone]; Bayerischer VGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30372 -, juris Rn. 25 ff.; a.A.: Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2016 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 72 ff.; OVG des Saarlandes, Urteile vom 18. Mai 2017 - 2 A 176/17 -, vom 6. Juni 2017 - 2 A 283/17 - und vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, jeweils juris Rn. 27 ff.; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris Rn. 37 ff.; OVG für das Land Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16.OVG -, juris Rn. 133 ff.).

    Soweit das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes darauf verweist, dem syrischen Regime dürfte es angesichts des hohen Bedarfs an Rekruten bei Wehrdienstentziehern insbesondere darum gehen, die Betroffen schnellstmöglich seiner Armee zuzuführen (Urteil vom 18. Mai 2017 - 2 A 176/17 -, juris Rn. 30), so schließt dies die Annahme einer politischen Verfolgung schon deshalb nicht aus, weil die Wehrdienstentziehern nach den oben getroffenen Feststellungen drohenden Maßnahmen gerade auch die Verbringung an die Front nach Inhaftierung und Folter umfassen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 14. Juni 2017 - A 11 S 511/17 -, juris Rn. 71; Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 3040/16.A - juris Rn. 88).

  • BVerfG, 04.12.2012 - 2 BvR 2954/09

    Unzureichende gerichtliche Sachaufklärung bzgl politischer Verfolgung eines

    Auszug aus VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16
    Etwas anderes gilt allerdings dann, wenn objektive Umstände darauf schließen lassen, dass der Betroffene wegen eines asylerheblichen Merkmals eine härtere als die sonst übliche Bestrafung erleidet (sog. Politmalus, vgl. BVerfG, Beschluss vom 4. Dezember 2012 - 2 BvR 2954/09 -, juris Rn. 24; Beschluss vom 24. September 2009 - 2 BvR 78/08 -, juris Rn. 18).

    Zunächst begründet bereits der Umstand, dass Wehrdienstentzieher mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit der Anwendung von - jede verhältnismäßige Bestrafung übersteigender - Folter ausgesetzt sind, eine tatsächliche Vermutung für das Vorliegen eines Verfolgungsgrundes (vgl. BVerfG, Beschluss vom 4. Dezember 2012 - 2 BvR 2954/09 -, juris Rn. 33; Beschluss vom 24. September 2009 - 2 BvR 78/08 -, juris Rn. 18).

  • BVerfG, 29.04.2009 - 2 BvR 78/08

    Verletzung des Willkürverbotes (Art 3 Abs 1 GG) im Asylverfahren

    Auszug aus VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16
    Etwas anderes gilt allerdings dann, wenn objektive Umstände darauf schließen lassen, dass der Betroffene wegen eines asylerheblichen Merkmals eine härtere als die sonst übliche Bestrafung erleidet (sog. Politmalus, vgl. BVerfG, Beschluss vom 4. Dezember 2012 - 2 BvR 2954/09 -, juris Rn. 24; Beschluss vom 24. September 2009 - 2 BvR 78/08 -, juris Rn. 18).

    Zunächst begründet bereits der Umstand, dass Wehrdienstentzieher mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit der Anwendung von - jede verhältnismäßige Bestrafung übersteigender - Folter ausgesetzt sind, eine tatsächliche Vermutung für das Vorliegen eines Verfolgungsgrundes (vgl. BVerfG, Beschluss vom 4. Dezember 2012 - 2 BvR 2954/09 -, juris Rn. 33; Beschluss vom 24. September 2009 - 2 BvR 78/08 -, juris Rn. 18).

  • OVG Saarland, 22.08.2017 - 2 A 262/17

    Syrien; Flüchtlingsrecht wegen Kriegsdienstverweigerung

    Auszug aus VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16
    Denn die vorliegenden Erkenntnismittel tragen den Schluss, dass die Maßnahmen nicht bloß auf die Ahndung des mit der Wehrdienstentziehung verbundenen kriminellen Unrechts zielen, sondern dass darüber hinaus die hierin (vermeintlich) zum Ausdruck kommende "illoyale Haltung" gegenüber der Regierung bestraft werden soll (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 2. Mai 2017 - A 11 S 562/17 - und vom 14. Juni 2017 - A 11 S 511/17 -, jeweils juris Rn. 36 ff. bzw. Rn. 34 ff.; Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 51 ff. [für den Fall der Herkunft aus einer vermeintlich regierungsfeindlichen Zone]; Bayerischer VGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30372 -, juris Rn. 25 ff.; a.A.: Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2016 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 72 ff.; OVG des Saarlandes, Urteile vom 18. Mai 2017 - 2 A 176/17 -, vom 6. Juni 2017 - 2 A 283/17 - und vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, jeweils juris Rn. 27 ff.; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris Rn. 37 ff.; OVG für das Land Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16.OVG -, juris Rn. 133 ff.).

    49 3. Droht dem Kläger nach alledem bereits deshalb politische Verfolgung, weil er sich dem Wehrdienst entzogen hat, so kann dahinstehen, ob dem Kläger die Flüchtlingseigenschaft auch deshalb zuzuerkennen wäre, weil er sich im Rahmen des Wehrdienstes in Syrien mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit an Kriegshandlungen im Sinne des § 3 a Abs. 2 Nr. 5 AsylG beteiligen müsste (ablehnend: OVG des Saarlandes, Urteil vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, juris; Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2017 - 2 LB 91/17 -, juris; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris; OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16 -, juris; bejahend: VG Göttingen, Urteil vom 22. März 2017 - 3 A 25/17 -, juris; VG Freiburg (Breisgau), Urteil vom 1. Februar 2017 - A 4 K 2903/16 -, juris; VG Sigmaringen, Urteil vom 31. Januar 2017 - A 3 4482/16 -, juris; Österreichisches BVwG, Urteil vom 16. April 2015 - W 170 2013874 -1-5/E -).

  • OVG Niedersachsen, 27.06.2017 - 2 LB 91/17

    Beantragung der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft durch einen syrischen

    Auszug aus VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16
    Denn die vorliegenden Erkenntnismittel tragen den Schluss, dass die Maßnahmen nicht bloß auf die Ahndung des mit der Wehrdienstentziehung verbundenen kriminellen Unrechts zielen, sondern dass darüber hinaus die hierin (vermeintlich) zum Ausdruck kommende "illoyale Haltung" gegenüber der Regierung bestraft werden soll (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 2. Mai 2017 - A 11 S 562/17 - und vom 14. Juni 2017 - A 11 S 511/17 -, jeweils juris Rn. 36 ff. bzw. Rn. 34 ff.; Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 51 ff. [für den Fall der Herkunft aus einer vermeintlich regierungsfeindlichen Zone]; Bayerischer VGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30372 -, juris Rn. 25 ff.; a.A.: Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2016 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 72 ff.; OVG des Saarlandes, Urteile vom 18. Mai 2017 - 2 A 176/17 -, vom 6. Juni 2017 - 2 A 283/17 - und vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, jeweils juris Rn. 27 ff.; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris Rn. 37 ff.; OVG für das Land Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16.OVG -, juris Rn. 133 ff.).

    49 3. Droht dem Kläger nach alledem bereits deshalb politische Verfolgung, weil er sich dem Wehrdienst entzogen hat, so kann dahinstehen, ob dem Kläger die Flüchtlingseigenschaft auch deshalb zuzuerkennen wäre, weil er sich im Rahmen des Wehrdienstes in Syrien mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit an Kriegshandlungen im Sinne des § 3 a Abs. 2 Nr. 5 AsylG beteiligen müsste (ablehnend: OVG des Saarlandes, Urteil vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, juris; Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2017 - 2 LB 91/17 -, juris; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris; OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16 -, juris; bejahend: VG Göttingen, Urteil vom 22. März 2017 - 3 A 25/17 -, juris; VG Freiburg (Breisgau), Urteil vom 1. Februar 2017 - A 4 K 2903/16 -, juris; VG Sigmaringen, Urteil vom 31. Januar 2017 - A 3 4482/16 -, juris; Österreichisches BVwG, Urteil vom 16. April 2015 - W 170 2013874 -1-5/E -).

  • VGH Baden-Württemberg, 02.05.2017 - A 11 S 562/17

    Verfolgung in Syrien wegen Wehrdienstentziehung

    Auszug aus VG Cottbus, 14.09.2017 - 1 K 856/16
    Denn die vorliegenden Erkenntnismittel tragen den Schluss, dass die Maßnahmen nicht bloß auf die Ahndung des mit der Wehrdienstentziehung verbundenen kriminellen Unrechts zielen, sondern dass darüber hinaus die hierin (vermeintlich) zum Ausdruck kommende "illoyale Haltung" gegenüber der Regierung bestraft werden soll (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 2. Mai 2017 - A 11 S 562/17 - und vom 14. Juni 2017 - A 11 S 511/17 -, jeweils juris Rn. 36 ff. bzw. Rn. 34 ff.; Hessischer VGH, Urteil vom 6. Juni 2017 - 3 A 3040/16.A -, juris Rn. 51 ff. [für den Fall der Herkunft aus einer vermeintlich regierungsfeindlichen Zone]; Bayerischer VGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30372 -, juris Rn. 25 ff.; a.A.: Niedersächsisches OVG, Urteil vom 27. Juni 2016 - 2 LB 91/17 -, juris Rn. 72 ff.; OVG des Saarlandes, Urteile vom 18. Mai 2017 - 2 A 176/17 -, vom 6. Juni 2017 - 2 A 283/17 - und vom 22. August 2017 - 2 A 262/17 -, jeweils juris Rn. 27 ff.; OVG für das Land Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 4. Mai 2017 - 14 A 2023/16.A -, juris Rn. 37 ff.; OVG für das Land Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Dezember 2016 - 1 A 10922/16.OVG -, juris Rn. 133 ff.).

    Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund, dass ein wehrdienstpflichtiger Syrer, der sich trotz des bekannt hohen Personalbedarfs bei den syrischen Streitkräften am Kampf der Staatsmacht nicht beteiligt, sondern sich dem Militäreinsatz durch eine illegale Flucht ins Ausland entzieht, die Regierung in einem für sie existenzbedrohenden Krieg auch objektiv betrachtet "im Stich lässt" und damit seine Illoyalität nach außen hin in besonderer Weise demonstriert (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 2. Mai 2017 - A 11 S 562/17 -, juris Rn. 66 und Rn. 70; Bayerischer VGH, Urteil vom 12. Dezember 2016 - 21 B 16.30372 -, juris Rn. 78).

  • OVG Saarland, 06.06.2017 - 2 A 283/17

    Keine Verfolgung wegen Wehrdienstentziehung in Syrien

  • OVG Saarland, 18.05.2017 - 2 A 176/17

    Flüchtlingsschutz Syrien; illegale Ausreise; Wehrdienstentziehung

  • VGH Bayern, 12.12.2016 - 21 B 16.30372

    Nicht jedem Asylantragsteller droht bei einer Rückkehr nach Syrien die Verfolgung

  • BVerwG, 24.04.2017 - 1 B 22.17

    Grundsätzliche Bedeutung; Divergenz; Syrien; Flüchtlingsschutz; illegale

  • VG Göttingen, 22.03.2017 - 3 A 25/17

    Flüchtlingsanerkennung; Flüchtlingseigenschaft; Reflexverfolgung; Reservist;

  • VG Freiburg, 01.02.2017 - A 4 K 2903/16

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für Syrer im wehrfähigen Alter

  • BVerwG, 16.09.2015 - 1 B 36.15

    Rechtsschutzbedürfnis für Klage auf Anerkennung als Asylberechtigter nach

  • BVerwG, 04.09.2012 - 10 C 13.11

    Asylanerkennung; Asylantrag; Ausschlussgründe; Beachtlichkeit des Asylantrags;

  • VG Würzburg, 12.09.2011 - W 6 M 11.30245

    Asylrechtsstreit; Kostenverteilung; Bemessung des Anteils des Unterliegens bei

  • BVerwG, 31.03.1981 - 9 C 6.80

    Anforderungen an die Anerkennung eines aus dem Libanon stammenden staatenlosen

  • VG Berlin, 09.03.2017 - 4 K 572.16

    Flüchtlingsschutz für Syrer bleibt umstritten

  • VG Düsseldorf, 28.06.2017 - 5 K 7221/16
  • VG Sigmaringen, 31.01.2017 - A 3 K 4482/16

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft an wehrpflichtige Syrer wegen illegaler

  • VG Freiburg, 16.12.2016 - A 1 K 3898/16

    Asylerhebliche Verfolgung; Syrien; Wehrdienstentziehung

  • VG Oldenburg, 04.01.2017 - 2 A 5738/16

    Flüchtlingsschutz

  • VG Karlsruhe, 29.11.2016 - A 8 K 4182/16

    Syrien, Rückkehrgefährdung, Asylantragstellung, Auslandsaufenthalt, politische

  • VG Trier, 07.10.2016 - 1 K 5093/16

    Politische Verfolgung in Syrien - Zuerkennung des Flüchtlingsstatus auch ohne

  • BVerfG, 03.07.1996 - 2 BvR 1957/94

    Verkennung der verfassungsrechtlichen Anforderungen an die fachgerichtliche

  • VG Münster, 08.03.2017 - 8a K 3540/16

    Weiterhin voller Flüchtlingsschutz für Syrer

  • VG Berlin, 02.03.2017 - 23 K 1540.16

    Flüchtlingsschutz für Syrer bleibt umstritten

  • VG Cottbus, 17.12.2018 - 1 K 584/16
    (VG Cottbus, Urteil vom 14. September 2017 - 1 K 856/16.A -, juris Rn. 24 - 28).

    Das Bestreben der syrischen Regierung, unabhängig von regimetreuer oder oppositioneller Einstellung zu rekrutieren und damit der politischen Einstellung von Staatsangehörigen keine (sanktions-)würdige Bedeutung zuzumessen, hat sich aufgrund des erheblichen Verlustes der syrischen Armee im syrischen Bürgerkrieg seit der letzten Entscheidung der Kammer vom 14. September 2017 (Az.: VG 1 K 856/16.A) noch einmal deutlich verstärkt.

  • VG Cottbus, 21.01.2019 - 5 K 1201/15

    Umweltinformationen; hier: Informationen zum Roh- und Trinkwasser sowie zur

    Der Umstand, dass der Kläger die Klage insoweit in der mündlichen Verhandlung zurückgenommen und sich damit freiwillig in die Rolle des Unterliegenden begeben hat, steht einer Anwendung des § 155 Abs. 1 S. 3 VwGO nicht entgegen (vgl. VG Cottbus, Urteil vom 14. September 2017 - 1 K 856/16.A -, juris Rn. 51; Neumann/Schaks, in Sodan/Ziekow, VwGO, 5. Auflage 2018, § 155 Rn. 12).
  • VG Cottbus, 21.06.2022 - 8 K 1526/16
    Der Umstand, dass sie sich damit freiwillig in die Rolle der Unterliegenden begeben haben, ändert auch nichts an der Geringfügigkeit dieses Teils der Klage (vgl. VG Cottbus, Urteil vom 14. September 2017 - 1 K 856/16.A -, juris Rn. 51 m.w.N.).
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