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   VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19   

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VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19 (https://dejure.org/2021,3391)
VG Hamburg, Entscheidung vom 26.02.2021 - 1 A 53/19 (https://dejure.org/2021,3391)
VG Hamburg, Entscheidung vom 26. Februar 2021 - 1 A 53/19 (https://dejure.org/2021,3391)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Justiz Hamburg

    § 60 Abs 5 AufenthG 2004, Art 3 MRK
    Abschiebunssituation für einen leistungsfähigen erwachsenen jungen Mann aus Afghanistan

  • VG Hamburg PDF
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (19)Neu Zitiert selbst (43)

  • VGH Bayern, 17.12.2020 - 13a B 19.34211

    Drohende unmenschliche Behandlung bei Rückkehr einer Familie mit minderjährigen

    Auszug aus VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19
    Die Sicherung der eigenen Existenz ohne versorgendes Netzwerk, nachhaltige Zuwendungen Dritter oder ausreichendes eigenes oder sonstiges Vermögen in Afghanistan ist grundsätzlich nur durch die Erzielung eines Erwerbseinkommens möglich (insoweit VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, a.a.O., Rn. 106) oder aber durch eine Kombination aus verschiedenen Quellen.

    Hilfen für freiwillige Rückkehrer können, sofern sie erreichbar sind, im Einzelfall zumindest eine vorübergehende Bedarfsdeckung schaffen (dies einräumend VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, a.a.O., Rn. 110 f.).

    Das erkennende Gericht folgt insoweit der Einschätzung (VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, a.a.O., Rn. 106), dass die afghanische Wirtschaft von den Auswirkungen der Pandemie schwer und nachhaltig getroffen worden ist.

    Die generelle Annahme, ein Rückkehrer aus dem westlichen Ausland habe "kaum" Aussicht, auf dem Tagelöhnermarkt eine Arbeit zu finden, sofern er nicht über ein familiäres oder soziales Netzwerk verfüge, das ihm Zugang zu diesem Markt verschaffe (so VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, a.a.O., Rn. 106), trägt dem nicht Rechnung.

    Eine solche Annahme kann insbesondere nicht auf das schriftliche Gutachten der Sachverständigen Eva-Catharina Schwörer vom 30. November 2020 zu den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Lage in Afghanistan (Gutachten Schwörer) sowie der mündlichen Ergänzung vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg am 15. Dezember 2020 (Anhörung Schwörer) gestützt werden (so aber VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, a.a.O., Rn. 105).

    Den Ausführungen der Sachverständigen lässt sich (entgegen der Annahme des VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, a.a.O., Rn. 105) nicht in überzeugender Weise entnehmen, dass eine besondere Belastbarkeit, Durchsetzungsfähigkeit oder fachliche Qualifikation für die individuelle Gefahrenprognose unerheblich wäre.

    Selbst ohne Netzwerk ist es für den Rückkehrer nicht ausgeschlossen, gelegentlich einen Tagelöhner-Job zu finden (dies einräumend VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, a.a.O., Rn. 108).

    Vielmehr muss hierfür im Einzelfall festgestellt werden können, dass die Familienangehörigen etwa aufgrund überdurchschnittlicher Einkommens- und Vermögensverhältnisse zur Unterstützung in der Lage sind (ebenso VGH München, Beschl. v. 17.12.2020, 13a B 19.34211, juris Rn. 26; Urt. v. 29.10.2020, a.a.O. Rn. 31).

    Dies gilt auch bei Nichterweislichkeit behaupteter negativer Tatsachen wie der, dass er keinen Zugang zu einem tragfähigen und erreichbaren familiären oder sozialen Netzwerk habe (VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, a.a.O., Rn. 111).

  • BVerwG, 31.01.2013 - 10 C 15.12

    Afghanistan; Provinz Helmand; Kabul; Abschiebung; Abschiebungsverbot;

    Auszug aus VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19
    Zu prüfen sind insoweit lediglich Abschiebungshindernisse, die in Gefahren begründet liegen, welche dem Ausländer im Zielstaat der Abschiebung drohen (BVerwG, Urt. v. 31.1.2013, 10 C 15/12, BVerwGE 146, 12, juris Rn. 35).

    Der Verweis auf Abschiebungsverbote, die sich aus der Anwendung der EMRK ergeben, umfasst auch das Verbot der Abschiebung in einen Zielstaat, in dem dem Ausländer unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung i.S.d. Art. 3 EMRK droht (BVerwG, Urt. v. 31.1.2013, a.a.O., Rn. 36).

    Doch müssen die gegen die Abschiebung sprechenden Gründe "zwingend" sein (EGMR, Urt. v. 28.6.2011, Nr. 8319/07 und Nr. 11449/07, NVwZ 2012, 681, Rn. 280; BVerwG, Urt. v. 4.7.2019, 1 C 45/18, InfAuslR 2019, 455, juris Rn. 12; Urt. v. 13.6.2013, 10 C 13/12, BVerwGE 146, 12, juris Rn. 24 f.; VGH München, Urt. v. 6.7.2020, 13a B 18.32817, Rn. 42; OVG Lüneburg, Urt. v. 29.1.2019, 9 LB 93/18, juris Rn. 51; VGH Mannheim, Urt. v. 3.11.2017, a.a.O., Rn. 169).

    Der Umstand, dass im Fall einer Aufenthaltsbeendigung die Lage des Betroffenen einschließlich seiner Lebenserwartung erheblich beeinträchtigt würde, reicht allein nicht aus, einen Verstoß gegen Art. 3 EMRK anzunehmen (EGMR, Urt. v. 27.5.2008, Nr. 26565/05, NVwZ 2008, 1334 Rn. 42 - N/Vereinigtes Königreich; vgl. BVerwG, Urt. v. 31.1.2013, a.a.O., Rn. 23).

    Hinsichtlich der Gefahrprognose ist grundsätzlich auf den gesamten Abschiebungszielstaat abzustellen und zunächst zu prüfen, ob solche Umstände an dem Ort vorliegen, an dem die Abschiebung endet (EGMR, Urt. v. 28.6.2011, a.a.O., Rn. 265, 301, 309; BVerwG, Urt. v. 31.1.2013, 10 C 15/12, BVerwGE 146, 12, juris Rn. 26).

    Diese Sperrwirkung wird in verfassungskonformer Anwendung nur durchbrochen im Hinblick auf die Lebensbedingungen, die ihn im Abschiebezielstaat erwarten, insbesondere die dort herrschenden wirtschaftlichen Existenzbedingungen und die damit zusammenhängende Versorgungslage, Abschiebungsschutz mit hoher Wahrscheinlichkeit einer extremen Gefahrenlage ausgesetzt wäre (BVerwG, Urt. v. 31.1.2013, 10 C 15/12, BVerwGE 146, 12 Rn. 38).

  • VGH Baden-Württemberg, 03.11.2017 - A 11 S 1704/17

    Zuerkennung subsidiären Schutzes; Gefahrenlage für eine Bevölkerungsgruppe wegen

    Auszug aus VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19
    Doch müssen die gegen die Abschiebung sprechenden Gründe "zwingend" sein (EGMR, Urt. v. 28.6.2011, Nr. 8319/07 und Nr. 11449/07, NVwZ 2012, 681, Rn. 280; BVerwG, Urt. v. 4.7.2019, 1 C 45/18, InfAuslR 2019, 455, juris Rn. 12; Urt. v. 13.6.2013, 10 C 13/12, BVerwGE 146, 12, juris Rn. 24 f.; VGH München, Urt. v. 6.7.2020, 13a B 18.32817, Rn. 42; OVG Lüneburg, Urt. v. 29.1.2019, 9 LB 93/18, juris Rn. 51; VGH Mannheim, Urt. v. 3.11.2017, a.a.O., Rn. 169).

    Maßgeblich ist die Fähigkeit des Betroffenen, im Zielgebiet elementare Bedürfnisse wie Nahrung, Hygiene und Unterkunft zu decken, die Verletzlichkeit durch Misshandlungen und die Aussicht auf Verbesserung innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens (EGMR, Urt. v. 21.1.2011, Nr. 30696/09, NVwZ 2011, 413, Rn. 254 - M.S.S./Belgien und Griechenland; Urt. v. 28.6.2011, Nr. 8319/07 und Nr. 11449/07, NVwZ 2012, 681, Rn. 283 - Sufi und Elmi/Vereinigtes Königreich; daran anknüpfend VGH Mannheim, Urt. v. 3.11.2017, A 11 S 1704/17, juris Rn. 168; Urt. v. 24.7.2013, A 11 S 697/13, juris Rn. 80).

    Hierbei sind indes eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen, darunter etwa der Zugang für Rückkehrer zu Arbeit, Wasser, Nahrung, Gesundheitsversorgung sowie die Chance, eine adäquate Unterkunft zu finden, der Zugang zu sanitären Einrichtungen und nicht zuletzt die finanziellen Mittel zur Befriedigung elementarer Bedürfnisse, auch unter Berücksichtigung von Rückkehrhilfen u.s.w. (VGH Mannheim, Urt. v. 3.11.2017, a.a.O., Rn. 172).

    Dieser Ort ist im Fall einer Abschiebung nach Afghanistan Kabul (VGH Mannheim, Urt. v. 3.11.2017, a.a.O., Rn. 192 f.).

    Die vorausgesetzten individuellen Umstände können auch solche sein, die eine Person mit anderen Personen teilt, die Träger des gleichen Merkmals sind bzw. sich in einer im Wesentlichen vergleichbaren Lage befinden (VGH Mannheim, Urt. v. 3.11.2017, a.a.O., Rn. 171 unter Bezugnahme auf EGMR, Urt. v. 13.12.2016, Nr. 41738/10, NVwZ 2017, 1187 Rn. 187, 189 - Paposhvili/Belgien), so dass eine ganze Bevölkerungsgruppe betroffen ist (VGH München, Urt. v. 23.3.2017, 13a B 17.30030, AuAS 2017, 175, juris Rn. 15).

  • OVG Bremen, 24.11.2020 - 1 LB 351/20
    Auszug aus VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19
    Die individuell für den jeweiligen Rückkehrer zu erstellende Gefahrenprognose hängt von seiner eigenen Belastbarkeit und Durchsetzungsfähigkeit ab (ebenso OVG Bremen, Urt. v. 24.11.2020, 1 LB 351/20, juris Rn. 28), von Erfahrungen, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Geschick und Robustheit (ebenso VG Hamburg, GB v. 30.9.2020, 1 A 2533/20, juris Rn. 64 ff.; Urt. v. 7.8.2020, 1 A 3562/17, juris Rn. 53 ff.).(Rn.38).

    Dies entspricht den jüngeren Ansätzen in der obergerichtlichen Rechtsprechung (VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, A 11 S 2042/20, juris Rn. 106; OVG Bremen, Urt. v. 24.11.2020, 1 LB 351/20, juris Rn. 28, 42; Urt. v. 22.9.2020, 1 LB 258/20, juris Rn. 52 ff.; dies erwägend zudem OVG Koblenz, Urt. v. 30.11.2020, 13 A 11421/19, juris Rn. 136).

    Doch hängt die individuell für den jeweiligen Rückkehrer zu erstellende Gefahrenprognose von seiner eigenen Belastbarkeit und Durchsetzungsfähigkeit ab (ebenso OVG Bremen, Urt. v. 24.11.2020, a.a.O., Rn. 28).

    Ausnahmsweise kann eine Durchsetzungsfähigkeit angenommen werden z.B. aufgrund besonderen organisatorischen, strategischen und menschlichen Geschicks (vgl. hierzu VGH Mannheim, Urt. v. 29.11.2019, a.a.O., Rn. 113) oder einer besonderen Robustheit im Umgang mit roher Gewalt, wie sie das Verhalten des Rückkehrers im heimischen Kulturkreis oder im Gastland belegt (vgl. hierzu VG Hamburg, Urt. v. 30.1.2020, 1 A 886/19, n.v., in Deutschland aufgewachsener Intensivtäter, daran anknüpfend OVG Bremen, Urt. v. 24.11.2020, a.a.O., Rn. 55).

  • VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19

    Afghanistan; Zumutbarkeit der Niederlassung in einem sicheren Landesteil

    Auszug aus VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19
    Im Rahmen des Art. 3 EMRK ist Maßstab nicht ein "relativ normales Leben ohne unangemessene Härten" (zutreffend VGH Mannheim, Urt. v. 29.11.2019, A 11 S 2376/19, juris Rn. 22, 46; zust. BVerwG, Pressemitteilung Nr. 13/2021 zu Urt. v. 18.2.2021, 1 C 4/20).

    Diese Frage des § 3e Abs. 1 Nr. 2 a.E. AsylG entspricht hinsichtlich der humanitären Verhältnisse der des Art. 3 EMRK (VGH Mannheim, Urt. v. 29.11.2019, a.a.O.; BVerwG, Pressemitteilung Nr. 13/2021).

    Ausnahmsweise kann eine Durchsetzungsfähigkeit angenommen werden z.B. aufgrund besonderen organisatorischen, strategischen und menschlichen Geschicks (vgl. hierzu VGH Mannheim, Urt. v. 29.11.2019, a.a.O., Rn. 113) oder einer besonderen Robustheit im Umgang mit roher Gewalt, wie sie das Verhalten des Rückkehrers im heimischen Kulturkreis oder im Gastland belegt (vgl. hierzu VG Hamburg, Urt. v. 30.1.2020, 1 A 886/19, n.v., in Deutschland aufgewachsener Intensivtäter, daran anknüpfend OVG Bremen, Urt. v. 24.11.2020, a.a.O., Rn. 55).

  • EGMR, 28.06.2011 - 8319/07

    SUFI AND ELMI v. THE UNITED KINGDOM

    Auszug aus VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19
    Doch müssen die gegen die Abschiebung sprechenden Gründe "zwingend" sein (EGMR, Urt. v. 28.6.2011, Nr. 8319/07 und Nr. 11449/07, NVwZ 2012, 681, Rn. 280; BVerwG, Urt. v. 4.7.2019, 1 C 45/18, InfAuslR 2019, 455, juris Rn. 12; Urt. v. 13.6.2013, 10 C 13/12, BVerwGE 146, 12, juris Rn. 24 f.; VGH München, Urt. v. 6.7.2020, 13a B 18.32817, Rn. 42; OVG Lüneburg, Urt. v. 29.1.2019, 9 LB 93/18, juris Rn. 51; VGH Mannheim, Urt. v. 3.11.2017, a.a.O., Rn. 169).

    Maßgeblich ist die Fähigkeit des Betroffenen, im Zielgebiet elementare Bedürfnisse wie Nahrung, Hygiene und Unterkunft zu decken, die Verletzlichkeit durch Misshandlungen und die Aussicht auf Verbesserung innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens (EGMR, Urt. v. 21.1.2011, Nr. 30696/09, NVwZ 2011, 413, Rn. 254 - M.S.S./Belgien und Griechenland; Urt. v. 28.6.2011, Nr. 8319/07 und Nr. 11449/07, NVwZ 2012, 681, Rn. 283 - Sufi und Elmi/Vereinigtes Königreich; daran anknüpfend VGH Mannheim, Urt. v. 3.11.2017, A 11 S 1704/17, juris Rn. 168; Urt. v. 24.7.2013, A 11 S 697/13, juris Rn. 80).

    Hinsichtlich der Gefahrprognose ist grundsätzlich auf den gesamten Abschiebungszielstaat abzustellen und zunächst zu prüfen, ob solche Umstände an dem Ort vorliegen, an dem die Abschiebung endet (EGMR, Urt. v. 28.6.2011, a.a.O., Rn. 265, 301, 309; BVerwG, Urt. v. 31.1.2013, 10 C 15/12, BVerwGE 146, 12, juris Rn. 26).

  • VG Hamburg, 30.09.2020 - 1 A 2533/20

    Widerruf eines nationalen Abschiebungsverbotes, hier: Afghanistan

    Auszug aus VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19
    Die individuell für den jeweiligen Rückkehrer zu erstellende Gefahrenprognose hängt von seiner eigenen Belastbarkeit und Durchsetzungsfähigkeit ab (ebenso OVG Bremen, Urt. v. 24.11.2020, 1 LB 351/20, juris Rn. 28), von Erfahrungen, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Geschick und Robustheit (ebenso VG Hamburg, GB v. 30.9.2020, 1 A 2533/20, juris Rn. 64 ff.; Urt. v. 7.8.2020, 1 A 3562/17, juris Rn. 53 ff.).(Rn.38).

    Dabei geht die Kammer unter Fortentwicklung ihrer Rechtsprechung (VG Hamburg, GB v. 30.9.2020, 1 A 2533/20, juris Rn. 64 ff.; Urt. v. 7.8.2020, 1 A 3562/17, juris Rn. 53 ff.) von folgenden Grundsätzen aus.

  • VGH Bayern, 01.10.2020 - 13a B 20.31004

    Weiterhin kein nationales Abschiebungsverbot hinsichtlich des Ziellandes

    Auszug aus VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19
    Selbst einem leistungsfähigen, alleinstehenden erwachsenen Rückkehrer aus dem westlichen Ausland nach Afghanistan wird es regelmäßig nur bei Vorliegen besonderer begünstigender Umstände gelingen, dort auf legalem Wege seine elementarsten Bedürfnisse nach Nahrung, Unterkunft und Hygiene zu befriedigen (entgegen VGH München, Urt. v. 26.10.2020, 13a B 20.31087, juris Rn. 42 ff.; Urt. v. 1.10.2020, 13a B 20.31004, juris Rn. 24).(Rn.34).

    Es handelt sich jedoch nicht um hinreichende Voraussetzungen, wie in der älteren obergerichtlichen Rechtsprechung (VGH Kassel, Urt. v. 23.8.2019, 7 A 2750/15.A, juris Rn. 147; OVG Münster, Urt. v. 18.6.2019, 13 A 3930/18.A, juris Rn. 198; OVG Lüneburg, Urt. v. 29.1.2019, 9 LB 93/18, juris Rn. 55) und zum Teil noch unter dem Eindruck der Corona-Krise angenommen worden ist (VGH München, Urt. v. 26.10.2020, 13a B 20.31087, juris Rn. 42 ff., Urt. v. 1.10.2020, 13a B 20.31004, juris Rn. 24).

  • OVG Niedersachsen, 29.01.2019 - 9 LB 93/18

    "faktischer Iraner"; "real risk"; Abschiebung; Afghanistan; allgemeine Gewalt;

    Auszug aus VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19
    Doch müssen die gegen die Abschiebung sprechenden Gründe "zwingend" sein (EGMR, Urt. v. 28.6.2011, Nr. 8319/07 und Nr. 11449/07, NVwZ 2012, 681, Rn. 280; BVerwG, Urt. v. 4.7.2019, 1 C 45/18, InfAuslR 2019, 455, juris Rn. 12; Urt. v. 13.6.2013, 10 C 13/12, BVerwGE 146, 12, juris Rn. 24 f.; VGH München, Urt. v. 6.7.2020, 13a B 18.32817, Rn. 42; OVG Lüneburg, Urt. v. 29.1.2019, 9 LB 93/18, juris Rn. 51; VGH Mannheim, Urt. v. 3.11.2017, a.a.O., Rn. 169).

    Es handelt sich jedoch nicht um hinreichende Voraussetzungen, wie in der älteren obergerichtlichen Rechtsprechung (VGH Kassel, Urt. v. 23.8.2019, 7 A 2750/15.A, juris Rn. 147; OVG Münster, Urt. v. 18.6.2019, 13 A 3930/18.A, juris Rn. 198; OVG Lüneburg, Urt. v. 29.1.2019, 9 LB 93/18, juris Rn. 55) und zum Teil noch unter dem Eindruck der Corona-Krise angenommen worden ist (VGH München, Urt. v. 26.10.2020, 13a B 20.31087, juris Rn. 42 ff., Urt. v. 1.10.2020, 13a B 20.31004, juris Rn. 24).

  • VG Hamburg, 07.08.2020 - 1 A 3562/17

    Zur Sicherheitslage in der Provinz Kabul i.S.v. § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG und

    Auszug aus VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19
    Die individuell für den jeweiligen Rückkehrer zu erstellende Gefahrenprognose hängt von seiner eigenen Belastbarkeit und Durchsetzungsfähigkeit ab (ebenso OVG Bremen, Urt. v. 24.11.2020, 1 LB 351/20, juris Rn. 28), von Erfahrungen, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Geschick und Robustheit (ebenso VG Hamburg, GB v. 30.9.2020, 1 A 2533/20, juris Rn. 64 ff.; Urt. v. 7.8.2020, 1 A 3562/17, juris Rn. 53 ff.).(Rn.38).

    Dabei geht die Kammer unter Fortentwicklung ihrer Rechtsprechung (VG Hamburg, GB v. 30.9.2020, 1 A 2533/20, juris Rn. 64 ff.; Urt. v. 7.8.2020, 1 A 3562/17, juris Rn. 53 ff.) von folgenden Grundsätzen aus.

  • BVerwG, 08.08.2018 - 1 B 25.18

    Abschiebungsverbot; Bulgarien; Extremgefahr; Flüchtlinge; Lebensverhältnisse;

  • VGH Bayern, 26.10.2020 - 13a B 20.31087

    Kein Anspruch auf Feststellung eines nationalen Abschiebungsverbots bezogen auf

  • VGH Baden-Württemberg, 17.12.2020 - A 11 S 2042/20

    Abschiebungsverbot für einen leistungsfähigen, erwachsenen afghanischen Mann

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 45.18

    Trotz Abschiebungsschutzes einzelner Mitglieder der Kernfamilie ist bei der

  • OLG Stuttgart, 10.01.2019 - 15 WF 121/18

    Verfahrenskostenhilfe für ein Ehescheidungsverfahren: Bestätigung der

  • OVG Niedersachsen, 12.12.2019 - 9 LA 452/19

    Berufung in einem Rechtsstreit um die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft;

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 18.06.2019 - 13 A 3930/18

    Afghanistan, Iran, Existenzminimum, Existenzgrundlage, extreme Gefahrenlage,

  • VGH Hessen, 23.08.2019 - 7 A 2750/15

    Abschiebungsrelevante Lage in Afghanistan

  • VGH Baden-Württemberg, 21.11.2018 - 11 S 2019/18

    EU-Bürger; Feststellung des Verlusts des Rechts auf Einreise und Aufenthalt im

  • OVG Bremen, 22.09.2020 - 1 LB 258/20

    Abschiebungsverbot für alleinstehenden jungen Mann; Auswirkungen der

  • EGMR, 13.12.2016 - 41738/10

    Ausweisung, Krankheit, Sperrwirkung, Einreise- und Aufenthaltsverbot, Straftat,

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 33.18

    Klage auf Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft eines syrischen

  • BVerwG, 29.06.2009 - 10 B 60.08

    Verpflichtung zur Feststellung eines Abschiebungsverbotes nach § 60 Abs. 2 , 3

  • BVerwG, 18.02.2021 - 1 C 4.20

    Gewährleistung des wirtschaftlichen Existenzminimums am Ort des internen Schutzes

  • OVG Rheinland-Pfalz, 30.11.2020 - 13 A 11421/19

    Keine Rückkehrgefährdung von jungen männlichen afghanischen Staatsangehörigen

  • BVerwG, 15.08.2019 - 1 B 33.19

    Revisionszulassung; Rückkehr im Familienverband als Grundlage der

  • VGH Bayern, 23.03.2017 - 13a B 17.30030

    Abschiebungsverbot für Familien mit Kindern nach Afghanistan wegen schlechter

  • EGMR, 07.07.1989 - 14038/88

    Jens Söring

  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

  • EuGH, 19.03.2019 - C-163/17

    Jawo - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und des

  • VGH Bayern, 30.09.2015 - 13a ZB 15.30063

    Asylrecht Afghanistan; unmenschliche Behandlung

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 13.05.2015 - 14 B 525/15

    Nichtvorliegen systemischer Mängel im bulgarischen Asylverfahren bei der

  • BVerwG, 19.03.2014 - 10 B 6.14

    Asylbewerber; Asylantrag; Asylverfahren; Aufnahmebedingungen; beachtliche

  • EuGH, 19.03.2019 - C-297/17

    Ibrahim - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und

  • EGMR, 27.05.2008 - 26565/05

    N. ./. Vereinigtes Königreich

  • VGH Baden-Württemberg, 24.07.2013 - A 11 S 697/13

    Widerruf einer Entscheidung über Abschiebungsverbote bei Vorliegen einer

  • EGMR, 17.07.2008 - 25904/07

    Sri Lanka, Tamilen, Europäischer Menschenrechtsgerichtshof, menschenrechtswidrige

  • VGH Bayern, 06.07.2020 - 13a B 18.32817

    Keine Feststellung nationaler Abschiebungsverbote zugunsten eines afghanischen

  • EGMR, 28.02.2008 - 37201/06

    Saadi ./. Italien

  • EGMR, 21.01.2011 - 30696/09

    Belgische Behörden hätten Asylbewerber nicht nach Griechenland abschieben dürfen

  • BVerwG, 25.10.2012 - 10 B 16.12

    Abschiebungsverbot wegen Verletzung des Art. 3 MRK im Heimatstaat

  • BVerwG, 08.09.2011 - 10 C 14.10

    Abschiebungsschutz; Abschiebungsverbot; subsidiärer Schutz; unionsrechtlich

  • BVerwG, 13.06.2013 - 10 C 13.12

    Afghanistan; Abschiebung; Abschiebungsschutz; Abschiebungsverbot; allgemeine

  • OVG Hamburg, 25.03.2021 - 1 Bf 388/19

    Erfolglose Klage eines jungen, erwachsenen, gesunden und alleinstehenden Mannes

    Der Senat hält damit an der bislang überwiegenden Rechtsprechung insbesondere der Oberverwaltungsgerichte fest (vgl. OVG Bautzen, Urt. v. 18.3.2019, 1 A 198/18.A, juris Rn. 78 ff.; VGH Kassel, Urt. v. 23.8.2019, 7 A 2750/15.A, juris Rn. 147 ff.; OVG Koblenz, Urt. v. 30.11.2020, 13 A 11421/19, juris Rn. 114 ff., 136; Urt. v. 22.1.2020, 13 A 11356/19, juris Rn. 64 ff.; OVG Lüneburg, Urt. v. 29.1.2019, 9 LB 93/18, juris Rn. 55 f., 96 ff.; VGH München, Beschl. v. 17.12.2020, 13a B 20.30957, juris Rn. 18 ff. m.w.N.; Urt. v. 1.10.2020, 13a ZB 20.31004, juris Rn. 24 m.w.N.; Urt. v. 6.7.2020, 13a B 18.32817, juris Rn. 47; Urteile v. 14.11.2019, 13a B 19.31153, 13a B 19.33508 und 13a B 19.33359, alle juris; OVG Münster, Urt. v. 18.6.2019, 13 A 3930/18.A, juris Rn. 198 ff.; VG Aachen, Urt. v. 18.9.2020, 7 K 157/20.A, juris Rn. 97; VG Ansbach, Urt. v. 3.9.2020, AN 18 K 17.30328, juris Rn. 59 ff., 63, 84; VG Düsseldorf, Urt. v. 9.3.2021, 25 K 1234/19.A, juris Rn. 243 ff., 286; VG Dresden, Urt. v. 3.3.2021, 11 K 5756/17.A, juris Rn. 41 ff.; eingehend VG Freiburg, Urt. v. 5.3.2021, A 8 K 3716/17, juris Rn. 45 ff.; Urt. v. 8.9.2020, A 8 K 10988/17, juris Rn. 36 ff., 57 m.w.N.; VG Karlsruhe, Urt. v. 6.7.2020, A 12 K 9279/18, n.v., UA S. 23 ff., 29 ff.; VG Köln, Beschl. v. 4.3.2021, 21 L 153/21.A, juris Rn. 55 ff., 111; Urt. v. 25.8.2020, 14 K 1041/17.A, juris Rn. 59, 67, 119 ff.; fortgeführt in Urt. v. 10.11.2020, 14 K 4210/17.A, juris Rn. 28, 33, und Urt. v. 8.12.2020, 14 K 4963/17.A, juris Rn. 27, 32; VG München, Beschl. v. 26.1.2021, M 31 S 20.33367, juris Rn. 40; Beschl. v. 23.10.2020, M 18 S 20.32512, juris Rn. 36; Urt. v. 28.9.2020, M 24 K 17.38700, juris Rn. 25 ff.; VG Würzburg, Urt. v. 26.11.2020, W 1 K 20.31152, juris Rn. 39, 45; Urt. v. 2.9.2020, W 1 K 20.30872, juris Rn. 21, 41; so auch noch OVG Bremen, Urt.e v. 12.2.2020, 1 LB 276/19, juris Rn. 55 ff., und 1 LB 305/18, juris Rn. 71 ff.; VGH Mannheim, Urt. v. 12.10.2018, 11 S 316/17, juris Rn. 391 ff.; Urt. v. 12.12.2018, A 11 S 1923/17, juris Rn. 190 ff.; Urt. v. 26.6.2019, 11 S 2108/18, juris Rn. 105 ff.; Urt. v. 29.10.2019, A 11 S 1203/19, juris Rn. 48, 102; a.A. - für Erfordernis der Feststellung weiterer begünstigender Umstände im Einzelfall - OVG Bremen, Urt. v. 22.9.2020, 1 LB 258/20, juris Rn. 28 ff., 41 ff.; fortgeführt in Urt. v. 24.11.2020, 1 LB 351/20, juris Rn. 28 ff.; 41 ff., und Beschl. v. 1.12.2020, 1 LA 348/20, juris Rn. 5 f.; VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, A 11 S 2042/20, juris Rn. 104 ff.; VG Cottbus, Urt. v. 24.2.2021, 9 K 1515/20.A, juris Rn. 45 f.; Urt. v. 9.10.2020, 3 K 1489/16.A, juris Rn. 41 ff.; VG Düsseldorf, GB v. 5.5.2020, 21 K 19075/17.A, juris, Rn. 256 f., 266; VG Freiburg, Urt. v. 22.5.2020, A 10 K 573/17, n.v., UA S. 8 ff.; VG Hamburg, Urt. v. 7.8.2020, 1 A 3562/17, juris Rn. 53 ff., fortgeführt in GB v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 30 ff.; VG Hannover, Urt. v. 9.7.2020, 19 A 11909/17, juris Rn. 21 ff.; VG Karlsruhe, Urt. v. 15.5.2020, A 19 K 16467/17, juris Rn. 88 ff., 107; VG Köln, Urt. v. 19.2.2021, 14 K 3838/17.A, juris Rn. 55; VG Lüneburg, Urt. v. 5.2.2021, 3 A 190/16, juris Rn. 53; VG Potsdam, Urt. v. 25.2.2021, 13 K 3478/17.A, juris Rn. 24 f.).

    Wenngleich auch Tagelöhnerarbeiten in Afghanistan teilweise nach persönlichen Beziehungen vergeben werden (vgl. Schwörer, Anhörung, S. 8), bilden familiäre oder sonstige soziale Verbindungen grundsätzlich keine Voraussetzung dafür, auf einem öffentlichen Tagelöhnermarkt engagiert zu werden (vgl. AAN/Kazemi, Daily-Wage Labour as a Window into Afghan Society (Stand 3.12.2020); EASO, Afghanistan Networks, Februar 2018, S. 28; so auch VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, A 11 S 2042/20, juris Rn. 108; VG Hamburg, GB v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 40).

    Dies gilt auch für die Einschätzung von Schwörer (Anhörung, S. 3, 13, 14 f.), die - neben monatlichen Kosten in Höhe von 100 USD für diverse Bedarfe wie Transport, Gesundheitskosten und Kleidung - allein Verpflegungskosten in Höhe von 450 AFN bzw. 6 USD täglich annimmt und dabei von dem täglichen Erwerb dreier zubereiteter Mahlzeiten außer Haus ausgeht (kritisch hierzu auch VG Freiburg, Urt. v. 5.3.2021, A 8 K 3716/17, juris Rn. 78; VG Hamburg, GB v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 45).

    Die Vorschrift schützt einen Rückkehrer zwar vor Obdachlosigkeit und den mit ihr verbundenen Gesundheitsgefahren, gewährleistet jedoch nicht einen bestimmten Wohnstandard (ähnlich VG Hamburg, GB v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 44).

    Die ungeplanten Siedlungen, aus denen Kabul inzwischen weit überwiegend besteht, weisen zwar grundsätzlich schlechtere Infrastruktur und humanitäre Verhältnisse als die schon länger bestehenden zentrumsnäheren Viertel auf, unterscheiden sich aber im Niveau der humanitären Verhältnisse auch untereinander stark und befinden sich in ständiger Entwicklung (vgl. Glinski, Restoration of Kabul Repairs the Ravages of War, The Guardian v. 13.5.2019; FIS, a.a.O., S. 13 ff.; EASO, a.a.O., S. 19; vgl. auch VGH Mannheim, Urt. v. 29.10.2019, A 11 S 1203/19, juris Rn. 43, 56; VG Hamburg, GB v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 44).

    Ob er tatsächlich noch über dem Niveau dessen liegt, was aktuell in Afghanistan bzw. Kabul als Lebensunterhalt am Rande des Existenzminimums im Sinne der Anforderungen von Art. 3 EMRK anzusehen ist, bedarf hier keiner Entscheidung (gg. Berücksichtigung finanzieller Rücklagen für unbenannte Bedarfe i.R.v. Art. 3 EMRK: VG Hamburg, GB v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 46).

    In diesem Zusammenhang sieht der Senat in den aktuellen Erkenntnisquellen keine belastbare Grundlage für die Annahme, der allmähliche Aufbau eines Netzwerks sozialer Verbindungen, insbesondere innerhalb der örtlichen Gemeinschaft, könne einem jungen, gesunden und alleinstehenden männlichen Rückkehrer nach Kabul nicht gelingen (vgl. auch VGH Mannheim, Urt. v. 12.10.2018, A 11 S 316/17, juris Rn. 425; VG Freiburg, Urt. v. 5.3.2021, A 8 K 3716/17, juris Rn. 64, 81 f.; VG Hamburg, GB v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 30 (im Einzelfall möglich); zweifelnd Schwörer, Anhörung, S. 7 ("[E]s ist sehr schwer.")).

  • VG Cottbus, 23.04.2021 - 3 K 794/17
    Angesichts der durch die Covid-19-Pandemie verursachten Verschlechterung der Umstände bedarf es aber einer besonders sorgfältigen Prüfung im Einzelfall, ob der Asylbewerber bei einer Rückkehr nach Afghanistan ausreichend leistungsstark, belastbar und durchsetzungsfähig wäre, um seine Existenz zu sichern oder ob aus anderen Gründen sein Überleben hinreichend wahrscheinlich ist, z.B. da er Aufnahme und Versorgung in einem familiären Netzwerk verfügt oder über hinreichende finanzielle Mittel verfügt (vgl. OVG Bremen, Urteil vom 24. November 2020 - 1 LB 351/20 - juris Rn. 28 ff. und Urteil vom 22. September 2020 - 1 LB 258/20 - juris Rn. 41 ff.; Urteil vom 30. November 2020 - 13 A 11421/19 - juris Rn. 136; jüngst auch VG Bremen, Urteil vom 12. März 2021 - 3 K 341/17 - juris Rn. 31; VG Dresden, Urteil vom 03. März 2021 - 11 K 5756/17.A - juris Rn. 45; VG Hamburg, Gerichtsbescheid vom 26. Februar 2021 - 1 A 53/19 - juris Rn. 34; anders: Bayerischer VGH, Urteil vom 01. Oktober 2020 - 13a B 20.31004 - juris Rn. 43 ff.; Urteil vom 26. Oktober 2020 - 13a B 20.31087 - juris Rn. 42 ff.; der weiterhin daran festhält, dass für alleinstehende männliche, arbeitsfähige afghanische Staatsangehörige im Allgemeinen nicht die Voraussetzungen eines Abschiebungsverbots nach § 60 Abs. 5 AufenthG gegeben sind; ähnlich VG Düsseldorf, Urteil vom 09. März 2021 - 25 K 1234/19.A - juris Rn. 256 unter Verweis auf EASO, Country Guidance: Afghanistan, Dezember 2020, S. 41 ff.).

    Über die Kriterien der Belastbarkeit und Durchsetzungsstärke hinaus kommt es nicht darauf an, dass in der Person des Schutzsuchenden besonders begünstigende Umstände vorliegen (entgegen VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17. Dezember 2020 - A 11 S 2042/20 - juris Leitsatz 1 und Rn. 104 ff.; wie hier zumindest im Ergebnis auch VG Hamburg, Gerichtsbescheid vom 26. Februar 2021 - 1 A 53/19 - juris Rn. 38 ff.; VG Freiburg (Breisgau), Urteil vom 05. März 2021 - A 8 K 3716/17 - juris Rn. 46, 69 ff.; VG Bremen, Urteil vom 12. März 2021 - 3 K 341/17 - juris Rn. 31; VG Düsseldorf, Urteil vom 9. März 2021 - 25 K 1234/19.A).

    Dieser generellen Annahme schließt sich die Einzelrichterin nicht an (vgl. auch VG Hamburg, Gerichtsbescheid vom 26. Februar 2021 - 1 A 53/19 - juris Rn. 38).

    Insbesondere lässt sich den Erkenntnismitteln nicht entnehmen, dass familiäre oder sonstige soziale Verbindungen Voraussetzung dafür sind, auf einem öffentlichen Tagelöhnermarkt engagiert zu werden (vgl. Afghanistan Analyst Network/Kazemi, Daily-Wage Labour as a Window into Afghan Society, Stand: 3. Dezember 2020; EASO, Country Guidance: Afghanistan, Common analysis and guidance note, Dezember 2020, S. 41 f., 174; dies ebenso einräumend VGH Baden-Württemberg, a.a.O., Rn. 108; VG Hamburg, Gerichtsbescheid vom 26. Februar 2021 - 1 A 53/19 - juris Rn. 40).

    Es ist demnach davon auszugehen, dass sich ein volljähriger, gesunder, arbeitsfähiger, männlicher, eine Landessprache sprechende Rückkehrer im Einzelfall aufgrund Erfahrungen, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Geschick oder Robustheit durchzusetzen vermag (VG Hamburg, Gerichtsbescheid vom 26. Februar 2021 - 1 A 53/19 - juris Rn. 47; vgl. auch VG Düsseldorf, Urteil vom 9. März 2021 - 25 K 1234/19.A).

  • OVG Hamburg, 23.02.2022 - 1 Bf 282/20

    Keinen Anspruch auf Feststellung eines nationalen Abschiebungsverbots eines

    Wenngleich auch Tagelöhnerarbeiten in Afghanistan teilweise nach persönlichen Beziehungen vergeben werden (vgl. Schwörer, Anhörung, S. 8), bilden familiäre oder sonstige soziale Verbindungen grundsätzlich keine Voraussetzung dafür, auf einem öffentlichen Tagelöhnermarkt engagiert zu werden (vgl. AAN/Kazemi, Daily-Wage Labour as a Window into Afghan Society (Stand 3.12.2020); EASO, Afghanistan Networks, Februar 2018, S. 28; so auch VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, A 11 S 2042/20, juris Rn. 108; VG Hamburg, GB v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 40).
  • VG Hamburg, 26.11.2021 - 1 A 31/21

    Erfolgreiche Asylklage auf Feststellung eines Abschiebungsverbots aufgrund der

    In Betracht kommt insbesondere, welche Unterstützungsleistungen das Netzwerk in der Vergangenheit geleistet hat und in welcher Weise sich die Ressourcen des Netzwerks verändert haben (vgl. zur Beurteilung des Netzwerks: VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 52 f.).

    Zurückkehrende Kernfamilien mit minderjährigen Kindern werden dabei regelmäßig der Unterstützung eines solchen Netzwerks vor Ort bedürfen, das etwa aufgrund überdurchschnittlicher Einkommens- und Vermögensverhältnisse zur Unterstützung im Einzelfall in der Lage ist (VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, a.a.O., Rn. 54; ebenso VGH München, Beschl. v. 17.12.2020, 13a B 19.34211, juris Rn. 26; Urt. v. 26.10.2020, 13a B 20.31087, juris Rn. 31).

  • VG Hamburg, 06.07.2021 - 1 AE 2981/21

    Zu den Voraussetzungen eines Abschiebungsverbots gemäß § 60 Abs.5/Abs. 7 Satz 1

    In Betracht kommt insbesondere, welche Unterstützungsleistungen das Netzwerk in der Vergangenheit geleistet hat und in welcher Weise sich die Ressourcen des Netzwerks verändert haben (vgl. VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 52 f.).

    Zurückkehrende Kernfamilien mit minderjährigen Kindern werden dabei regelmäßig der Unterstützung eines Netzwerks vor Ort bedürfen, das etwa aufgrund überdurchschnittlicher Einkommens- und Vermögensverhältnisse zur Unterstützung im Einzelfall in der Lage ist (VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, a.a.O., Rn. 54; ebenso VGH München, Beschl. v. 17.12.2020, 13a B 19.34211, juris Rn. 26; Urt. v. 26.10.2020, 13a B 20.31087, juris Rn. 31).

  • VG Hamburg, 31.03.2021 - 4 A 1879/19
    4 A 1860/17; Urt. v. 9.2.2021, 4 A 3486/20; Urt. v. 15.1.2021, 4 A 5001/17; Urt. v. 14.12.2020, 4 A 981/20; Urt. v. 11.12.2020, 4 A 1120/17; Urt. v. 11.11.2020, 4 A 5197/18, jeweils n.v.; vgl. hierzu auch VGH Mannheim, Urt. v. 17.12.2020, A 11 S 2042/20, juris Rn. 105 ff.; VG Köln, Urt. v. 19.2.2021, 14 K 3838/17.A, juris Rn. 53 ff.; VG Lüneburg, Urt. v. 5.2.2021, 3 A 190/16, juris Rn. 53; VG Cottbus, Urt. v. 28.12.2020, 3 K 2310/16.A, juris Rn. 45; Urt. v. 3.9.2020, 3 K 1599/16.A, juris Rn. 43; Urt. v. 21.8.2020, 2 K 1561/16.A, juris Rn. 48 ff.; Urt. v. 29.5.2020, 3 K 633/20.A, juris Rn. 53; VG Hannover, Urt. v. 9.7.2020, 19 A 11909/17, juris Ls.; VG Arnsberg, Urt. v. 2.7.2020, 6 K 2576/17.A, juris Rn. 48 ff.; VG Karlsruhe, Urt. v. 15.5.2020, A 19 K 16467/17, juris Rn. 107; VG Düsseldorf, GB v. 5.5.2020, 21 K 19075/17.A, juris Rn. 271 ff.; a.A. VGH München, Urt. v. 1.10.2020, 13a B 20.31004, juris, Rn. 43 ff.; dem VGH München folgend OVG Koblenz, Urt. v. 30.11.2020, 13 A 11421/19, juris Rn. 116 ff., 136 ff. jedenfalls für junge Männer, die ausreichend belastbar und durchsetzungsfähig sind und/oder über familiäre bzw. soziale Beziehungen verfügen; VG Freiburg, Urt. v. 5.3.2021, A 8 K 3716/17, juris Rn. 69 ff.; Urt. v. 19.5.2020, A 8 K 9604/17, juris Rn. 40 ff.; VG Würzburg, Urt. v. 2.9.2020, W 1 K 20.30872, juris Rn. 45; VG Bremen, Beschl. v. 7.7.2020, 4 V 1067/20, juris Rn. 40 ff.; VG Augsburg, Urt. v. 26.5.2020, Au 3 K 17.32611, juris Rn. 40; VG München, Urt. v. 28.9.2020, M 24 K 17.38700, juris Rn. 26 ff.; Urt. v. 21.4.2020, M 16 K 17.41340, juris Rn. 23; siehe in diesem Zusammenhang auch OVG Bremen, Urt. v. 24.11.2020, 1 LB 351/20, juris Rn. 52, wonach alleine die Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und die Beherrschung der Landessprachen nicht mehr für die Annahme genügen sollen, dass junge alleinstehende Männer in Afghanistan ein Leben am Rande des Existenzminimums erwirtschaften können sowie VG Hamburg, GB v. 26.2.2021, 1 A 53/19, n.v., wonach es im Fall eines gesunden, volljährigen, arbeitsfähigen und alleinstehenden Mannes ohne Unterstützung durch ein vor Ort bereits vorhandenes Netzwerk zusätzlicher günstiger Umstände bedarf, um die Erwartung zu tragen, dass er seine einfachsten Grundbedürfnisse auf niedrigem Niveau durch eigene Erwerbstätigkeit decken wird).

    Kammer 1 des VG Hamburg, GB v. 26.2.2021, 1 A 53/19, n.v.).

  • VG Hamburg, 14.09.2021 - 1 A 5112/20
    In Betracht kommt insbesondere, welche Unterstüt zungsleistungen das Netzwerk in der Vergangenheit geleistet hat und in welcher Weise sich die Ressourcen des Netzwerks verändert haben (vgl. VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 52 f.).

    Zurückkehrende Kernfamilien mit minderjährigen Kindern werden dabei regelmäßig der Unterstützung eines Netzwerks vor Ort bedürfen, das etwa aufgrund überdurchschnittlicher Einkommens- und Vermögensverhältnisse zur Unterstützung im Einzelfall in der Lage ist (VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, a.a.O., Rn. 54; ebenso VGH München, Beschl. v. 17.12.2020, 13a B 19.34211, juris Rn. 26; Urt. v. 26.10.2020, 13a B 20.31087, juris Rn. 31).

  • VG Hamburg, 12.07.2021 - 1 A 3155/18

    Zum internen Schutz nach § 4 Abs. 3 i.V.m. § 3e AsylG bei Verfolgung durch einen

    In Betracht kommt insbesondere, welche Unterstützungsleistungen das Netzwerk in der Vergangenheit geleistet hat und in welcher Weise sich die Ressourcen des Netzwerks verändert haben (vgl. VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 52 f.).

    Zurückkehrende Kernfamilien mit minderjährigen Kindern werden dabei regelmäßig der Unterstützung eines Netzwerks vor Ort bedürfen, das etwa aufgrund überdurchschnittlicher Einkommens- und Vermögensverhältnisse zur Unterstützung im Einzelfall in der Lage ist (VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, a.a.O., Rn. 54; ebenso VGH München, Beschl. v. 17.12.2020, 13a B 19.34211, juris Rn. 26; Urt. v. 26.10.2020, 13a B 20.31087, juris Rn. 31).

  • VG Hamburg, 12.07.2021 - 1 A 2824/19
    In Betracht kommt insbesondere, welche Unterstützungsleistungen das Netzwerk in der Vergangenheit geleistet hat und in welcher Weise sich die Ressourcen des Netzwerks verändert haben (vgl. VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 52 f.).

    Zurückkehrende Kernfamilien mit minderjährigen Kindern werden dabei regelmäßig der Unterstützung eines Netzwerks vor Ort bedürfen, das etwa aufgrund überdurchschnittlicher Einkommens- und Vermögensverhältnisse zur Unterstützung im Einzelfall in der Lage ist (VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, a.a.O., Rn. 54; ebenso VGH München, Beschl. v. 17.12.2020, 13a B 19.34211, juris Rn. 26; Urt. v. 26.10.2020, 13a B 20.31087, juris Rn. 31).

  • VG Hamburg, 11.06.2021 - 1 A 1132/19

    Vorliegen risikoerhöhender Umstände bei Rückkehr eines Mannes in die Provinz

    In Betracht kommt insbesondere, welche Unterstützungsleistungen das Netzwerk in der Vergangenheit geleistet hat und in welcher Weise sich die Ressourcen des Netzwerks verändert haben (vgl. VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, 1 A 53/19, juris Rn. 52 f.).

    Zurückkehrende Kernfamilien mit minderjährigen Kindern werden dabei regelmäßig der Unterstützung eines Netzwerks vor Ort bedürfen, das etwa aufgrund überdurchschnittlicher Einkommens- und Vermögensverhältnisse zur Unterstützung im Einzelfall in der Lage ist (VG Hamburg, GB. v. 26.2.2021, a.a.O., Rn. 54; ebenso VGH München, Beschl. v. 17.12.2020, 13a B 19.34211, juris Rn. 26; Urt. v. 26.10.2020, 13a B 20.31087, juris Rn. 31).

  • VG Hamburg, 13.08.2021 - 1 A 5113/20

    Erfolgreiche Klage einer Familie mit drei minderjährigen Kindern aus Afghanistan

  • VG Hamburg, 19.05.2021 - 4 A 2493/17
  • VG Hamburg, 14.04.2021 - 1 A 4960/19
  • VG Hamburg, 30.03.2021 - 1 A 852/19
  • VG Hamburg, 11.03.2021 - 1 A 756/18
  • VG Cottbus, 03.11.2021 - 8 K 306/17
  • VG Cottbus, 23.04.2021 - 3 K 2514/17
  • VG Hamburg, 05.07.2021 - 1 AE 2930/21
  • VG Cottbus, 10.08.2021 - 8 K 2326/16

    Asylrecht

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