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   VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17.MZ   

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VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17.MZ (https://dejure.org/2018,28023)
VG Mainz, Entscheidung vom 03.07.2018 - 1 K 1463/17.MZ (https://dejure.org/2018,28023)
VG Mainz, Entscheidung vom 03. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ (https://dejure.org/2018,28023)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • openjur.de
  • Justiz Rheinland-Pfalz

    § 42d Abs 4 SGB 8, § 111 SGB 10, § 68 VwGO, § 2 Abs 3 Nr 1 SGB 8, § 2 Abs 2 SGB 8
    Bestandskraft formeller Verwaltungsakte; Verhältnis von SGB 8 § 42d Abs 4 zu SGB 10 § 111; (keine) Einheitlichkeit der Leistung bei Leistungen der Jugendhilfe nach Inobhutnahme

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
 
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Wird zitiert von ... (9)Neu Zitiert selbst (23)

  • BVerwG, 17.12.2015 - 5 C 9.15

    Kostenerstattung; Kostenerstattungsanspruch; jugendhilferechtlicher

    Auszug aus VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17
    Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 17. Dezember 2015 (Az.: 5 C 9/15) sei die Inobhutnahme im Sinne des § 42 SGB VIII eine (eigenständige) Leistung im Sinne des § 111 Satz 1 SGB X. Da der Kostenerstattungsantrag des Klägers drei Monate nach dem Ende der Hilfe zur Erziehung gemäß §§ 27 f. SGB VIII bei dem Beklagten eingereicht worden sei, könne die Kostenerstattung gemäß § 89d Abs. 3 SGB VIII ab dem 3. Februar 2014 bis zum 31. März 2015 für die vom Kläger angegebene Jugendhilfemaßnahme erfolgen.

    Damit korrespondierend beginnt die zwölfmonatige Ausschlussfrist des § 111 Satz 1 SGB X grundsätzlich mit Ablauf des letzten Tages, an dem die jeweilige (Gesamt-)Leistung im Sinne dieser Vorschrift erbracht wurde (vgl. BVerwG, Urteil vom 27. April 2017 - 5 C 8/16 -, juris, Rn. 12; Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 14 m.w.N.).

    Dabei stellt die Inobhutnahme eine eigen- bzw. selbstständige Leistung im Sinne des § 111 Satz 1 SGB X dar, sodass die Ausschlussfrist für die Inobhutnahme eigenständig zu prüfen ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 10 ff.).

    Keine im Sinne des Jugendhilferechts einheitliche Leistungen können - auch bei einem wie vorliegend an sich nicht qualitativ veränderten Bedarf - die in § 2 Abs. 3 Nr. 1 SGB VIII den sonstigen Aufgaben der Jugendhilfe zugeordnete Inobhutnahme und die in § 2 Abs. 2 SGB VIII genannten Leistungen bilden (so ausdrücklich für eine Inobhutnahme - § 42 SGB VIII - mit daran unmittelbar anschließender Hilfe zur Erziehung in Form der Heimerziehung - § 34 SGB VIII -: BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 13).

    Ein anderes Ergebnis würde sich auch nicht aus einer Anwendung des § 111 Satz 2 SGB X ergeben, sodass dies an dieser Stelle offenbleiben kann (ebenso offengelassen BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 20 ff.).

    Daraus folgt, dass in diesen Fällen der Übergang von einer Inobhutnahme zur Gewährung von Hilfe zur Erziehung (hier in Form der Heimerziehung) - auch bei einem an sich nicht qualitativ veränderten Bedarf - weiterhin nicht mit einem bloßen Wechsel innerhalb des Leistungskatalogs des § 2 Abs. 2 SGB VIII gleichzusetzen ist und daher von vornherein auch nicht gemeinsam mit der Heimerziehung eine einheitliche Leistung bildet (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 13; Urteil vom 25. März 2010 - 5 C 12/09 -, NVwZ-RR 2010, 686, Rn. 22 f.).

  • BVerwG, 15.12.2016 - 5 C 35.15

    Aufgabe; Bedarf; Bedarfsdeckung; Beendigung der Leistung; Beginn der Leistung;

    Auszug aus VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17
    Aus dem vom Kläger angeführten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 15. Dezember 2016 (- 5 C 35/15 -, NVwZ-RR 2017, 499) ergibt sich insoweit auch nichts abweichendes.

    Das Bundesverwaltungsgericht führte darin aus, dass die Inobhutnahme in dem von ihm zu entscheidenden Fall wie eine Leistung zu behandeln sei und auch in einen bereits (längere Zeit) vor Beginn der Inobhutnahme begründeten Leistungszusammenhang im Sinne des zuständigkeitsrechtlichen Leistungsbegriffs einzubeziehen sein könne (BVerwG, Urteil vom 15. Dezember 2016 - 5 C 35/15 -, NVwZ-RR 2017, 499, Rn. 20).

    Etwas anderes könne in Fallkonstellationen gelten, in denen der Inobhutnahme schon keine Jugendhilfeleistung vorausgegangen sei (BVerwG, Urteil vom 15. Dezember 2016 - 5 C 35/15 -, NVwZ-RR 2017, 499, Rn. 20 mit Verweis auf BVerwG, Urteil vom 25. März 2010 - 5 C 12/09 -, NVwZ-RR 2010, 686).

  • BSG, 05.09.2006 - B 4 R 71/06 R

    Einbehaltung von Beiträgen zur sozialen Pflegeversicherung aus der Rente durch

    Auszug aus VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17
    Dies gilt auch, soweit es - wie hier - um die Aufhebung eines rein formellen Verwaltungsakts geht (vgl. BSG, Urteil vom 5. September 2006 - B 4 R 71/06 R -, BeckRS 2006, 44566, Rn. 16; BVerwG, Beschluss vom 18. Januar 1993 - 6 B 5/92 -, NVwZ-RR 1993, 251 [252]; siehe ferner BayVGH, Urteil vom 2. August 2016 - 22 B 16.619 -, BeckRS 2016, 50120, Rn. 35, 41 ff.; a. A. VG Wiesbaden, Urteil vom 5. März 2007 - 7 E 1536/06 -, NVwZ-RR 2007, 613: Feststellungsklage).

    Ein rein formeller Verwaltungsakt kann nicht in Bestandskraft erwachsen und ist ungeachtet der für die Anfechtungsklage in Bezug auf materielle Verwaltungsakte geltenden Fristen anfechtbar (vgl. BSG, Urteil vom 5. September 2006 - B 4 R 71/06 R -, BeckRS 2006, 44566, Rn. 20; Stelkens, in: Stelkens/Bonk/Sachs, Verwaltungsverfahrensgesetz, 9. Auflage 2018, § 35, Rn. 17 mit Verweis auf BVerwG, Beschluss vom 18. Januar 1993 - 6 B 5/92 -, NVwZ-RR 1993, 251 [252]).

    Denn die an die Handlungsform Verwaltungsakt geknüpften Rechtsfolgen richten sich - anders als für die statthafte Klageart - nach dem Inhalt der Maßnahme, nicht alleine nach ihrer Form (BSG, Urteil vom 5. September 2006 - B 4 R 71/06 R -, BeckRS 2006, 44566, Rn. 20; VG Wiesbaden, Urteil vom 5. März 2007 - 7 E 1536/06 -, NVwZ-RR 2007, 613; Stelkens, in: Stelkens/Bonk/Sachs, Verwaltungsverfahrensgesetz, 9. Auflage 2018, § 35, Rn. 17).

  • BVerwG, 18.01.1993 - 6 B 5.92

    Angestelltenprüfung - Rechtsweg bei Nichtbestehen - Ausbildungsberufe -

    Auszug aus VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17
    Dies gilt auch, soweit es - wie hier - um die Aufhebung eines rein formellen Verwaltungsakts geht (vgl. BSG, Urteil vom 5. September 2006 - B 4 R 71/06 R -, BeckRS 2006, 44566, Rn. 16; BVerwG, Beschluss vom 18. Januar 1993 - 6 B 5/92 -, NVwZ-RR 1993, 251 [252]; siehe ferner BayVGH, Urteil vom 2. August 2016 - 22 B 16.619 -, BeckRS 2016, 50120, Rn. 35, 41 ff.; a. A. VG Wiesbaden, Urteil vom 5. März 2007 - 7 E 1536/06 -, NVwZ-RR 2007, 613: Feststellungsklage).

    Hier besteht "trotz des äußeren Scheins in Wahrheit kein Verwaltungsakt" (BVerwG, Beschluss vom 18. Januar 1993 - 6 B 5/92 -, NVwZ-RR 1993, 251 [252]; tendenziell anders noch BVerwG, Beschluss vom 9. November 1984 - 7 C 5/84 -, juris, LS 1: "anfechtbarer Verwaltungsakt im Sinne des § 35 Satz 1 VwVfG").

    Ein rein formeller Verwaltungsakt kann nicht in Bestandskraft erwachsen und ist ungeachtet der für die Anfechtungsklage in Bezug auf materielle Verwaltungsakte geltenden Fristen anfechtbar (vgl. BSG, Urteil vom 5. September 2006 - B 4 R 71/06 R -, BeckRS 2006, 44566, Rn. 20; Stelkens, in: Stelkens/Bonk/Sachs, Verwaltungsverfahrensgesetz, 9. Auflage 2018, § 35, Rn. 17 mit Verweis auf BVerwG, Beschluss vom 18. Januar 1993 - 6 B 5/92 -, NVwZ-RR 1993, 251 [252]).

  • BVerwG, 25.03.2010 - 5 C 12.09

    Anfechtung der Vaterschaft, Beginn der Leistung, elterliche Sorge, Einrichtung,

    Auszug aus VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17
    Etwas anderes könne in Fallkonstellationen gelten, in denen der Inobhutnahme schon keine Jugendhilfeleistung vorausgegangen sei (BVerwG, Urteil vom 15. Dezember 2016 - 5 C 35/15 -, NVwZ-RR 2017, 499, Rn. 20 mit Verweis auf BVerwG, Urteil vom 25. März 2010 - 5 C 12/09 -, NVwZ-RR 2010, 686).

    Daraus folgt, dass in diesen Fällen der Übergang von einer Inobhutnahme zur Gewährung von Hilfe zur Erziehung (hier in Form der Heimerziehung) - auch bei einem an sich nicht qualitativ veränderten Bedarf - weiterhin nicht mit einem bloßen Wechsel innerhalb des Leistungskatalogs des § 2 Abs. 2 SGB VIII gleichzusetzen ist und daher von vornherein auch nicht gemeinsam mit der Heimerziehung eine einheitliche Leistung bildet (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 13; Urteil vom 25. März 2010 - 5 C 12/09 -, NVwZ-RR 2010, 686, Rn. 22 f.).

  • VG Wiesbaden, 05.03.2007 - 7 E 1536/06
    Auszug aus VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17
    Dies gilt auch, soweit es - wie hier - um die Aufhebung eines rein formellen Verwaltungsakts geht (vgl. BSG, Urteil vom 5. September 2006 - B 4 R 71/06 R -, BeckRS 2006, 44566, Rn. 16; BVerwG, Beschluss vom 18. Januar 1993 - 6 B 5/92 -, NVwZ-RR 1993, 251 [252]; siehe ferner BayVGH, Urteil vom 2. August 2016 - 22 B 16.619 -, BeckRS 2016, 50120, Rn. 35, 41 ff.; a. A. VG Wiesbaden, Urteil vom 5. März 2007 - 7 E 1536/06 -, NVwZ-RR 2007, 613: Feststellungsklage).

    Denn die an die Handlungsform Verwaltungsakt geknüpften Rechtsfolgen richten sich - anders als für die statthafte Klageart - nach dem Inhalt der Maßnahme, nicht alleine nach ihrer Form (BSG, Urteil vom 5. September 2006 - B 4 R 71/06 R -, BeckRS 2006, 44566, Rn. 20; VG Wiesbaden, Urteil vom 5. März 2007 - 7 E 1536/06 -, NVwZ-RR 2007, 613; Stelkens, in: Stelkens/Bonk/Sachs, Verwaltungsverfahrensgesetz, 9. Auflage 2018, § 35, Rn. 17).

  • LSG Bayern, 20.12.2016 - L 8 SO 128/14

    Ambulante Erbringung von Leistungen außerklinischer Intensivpflege in Wohnungen

    Auszug aus VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17
    Es fehlte hier bereits an dem Merkmal einer hoheitlichen Maßnahme, da sich Kläger und Beklagter auf Gleichordnungsebene gegenüberstehen und damit kein für die Annahme einer hoheitlichen Maßnahme erforderliches Über-/Unterordnungsverhältnis besteht (vgl. BSG, Urteil vom 14. Oktober 1970 - 10 RV 483/68 -, juris, Rn. 19; BayLSG, Urteil vom 20. Dezember 2016 - L 8 SO 128/14 -, juris, Rn. 32).

    Die Klage ist im Übrigen als Leistungsklage zulässig, da der begehrten Erstattung - wie oben dargelegt - kein Verwaltungsakt im Sinne des § 31 Satz 1 SGB X vorausgehen muss (so ausdrücklich BayLSG, Urteil vom 20. Dezember 2016 - L 8 SO 128/14 -, juris, Rn. 32).

  • BFH, 16.07.1980 - VII R 24/77

    Anfechtungsklage - Leistungsklage - Rückzahlung eines Betrages -

    Auszug aus VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17
    Dabei erstreckt sich bei rein formellen Verwaltungsakten die Rechtsfolge des § 167 Abs. 2 VwGO nicht auf die Leistungsklage (anders bei der Aufhebung von Verwaltungsakten im materiellen Sinne etwa: BFH, Urteil vom 16. Juli 1980 - VII R 24/77 -, BeckRS 1980, 22005403; HessVGH, Teilurteil vom 5. November 1986 - 1 UE 700/85 -, NVwZ 1987, 517).
  • BVerwG, 22.02.2001 - 5 C 34.00

    Erstattungsansprüche zwischen Jugend- und Sozialhilfeträgern, Prozesszinsen;

    Auszug aus VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17
    Dahingehend schließt § 89f Abs. 2 Satz 2 SGB VIII zwar Verzugszinsen, aber keine Prozesszinsen aus (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. Februar 2001 - 5 C 34/00 -, NVwZ 2001, 1057 [1058]).
  • VGH Hessen, 05.11.1986 - 1 UE 700/85

    Vorabentscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit von Leistungsurteilen in

    Auszug aus VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17
    Dabei erstreckt sich bei rein formellen Verwaltungsakten die Rechtsfolge des § 167 Abs. 2 VwGO nicht auf die Leistungsklage (anders bei der Aufhebung von Verwaltungsakten im materiellen Sinne etwa: BFH, Urteil vom 16. Juli 1980 - VII R 24/77 -, BeckRS 1980, 22005403; HessVGH, Teilurteil vom 5. November 1986 - 1 UE 700/85 -, NVwZ 1987, 517).
  • BVerwG, 13.06.2013 - 5 C 30.12

    Kostenerstattung; Interessenwahrungsgrundsatz; kostenerstattungsrechtlicher

  • BSG, 28.11.1990 - 5 RJ 50/89

    Erstattungsanspruch; Geltendmachung

  • BSG, 06.12.1989 - 2 RU 30/89
  • BVerwG, 27.04.2017 - 5 C 8.16

    Ausschlussfrist; Beginn der Ausschlussfrist; Erstattungspflicht; Fristbeginn;

  • VG Mainz, 22.02.2018 - 1 K 862/17

    Jugendhilfe; Erstattung von im Rahmen der Jugendhilfe für einen unbegleiteten

  • BFH, 08.11.2006 - X R 45/02

    Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung vor 2005 sind trotz Inkrafttretens

  • BVerwG, 09.11.1984 - 7 C 5.84

    Rechtmäßigkeit der Abberufung eines im Angestelltenverhältnis zur Gemeinde

  • OVG Rheinland-Pfalz, 25.06.1986 - 8 A 92/85

    Nichtigkeit eines Verwaltungsaktes als Rechtsfolge einer fehlenden Bekanntgabe

  • BSG, 21.04.1993 - 14a RKa 6/92

    Behandlungsfehler - Aufrechnungsausschluss - Verwaltungsakt

  • OVG Rheinland-Pfalz, 11.03.1997 - 6 A 10700/96

    Kommunalabgabengesetz; Inkrafttreten; Zeitliche Geltung; Wirtschaftswegebeitrag;

  • BSG, 14.10.1970 - 10 RV 483/68
  • VGH Bayern, 02.08.2016 - 22 B 16.619

    Streitigkeit aus Vertrag über Sanierung einer Altlast

  • EuGH, 21.09.2017 - C-88/15

    Ferriere Nord / Kommission - Rechtsmittel - Kartelle - Italienische Hersteller

  • VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17

    Jugendhilfe

    Hier kann nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts, der die Kammer folgt, bei einer der Inobhutnahme nachfolgenden Heimerziehung nicht von einer zuständigkeitsrechtlich einheitlichen Leistung gesprochen werden (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 10 ff.; VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 33 ff.).

    Die konkrete Ausschlussfrist des § 42d Abs. 4 SGB VIII tritt indessen zusätzlich neben § 37 Abs. 1 SGB I i.V.m. § 111 SGB X (vgl. BMFSJ, JAmt 2016, 302), ohne diese Regelung zu verdrängen (VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 31; vgl. zur generellen Anwendbarkeit des § 111 SGB X im Rahmen des § 89d SGB VIII: BVerwG, Urteil vom 19. August 2010 - 5 C 14/09 -, NVwZ-RR 2011, 67, Rn. 13 f.).

    Sie bildet als sonstigen Aufgabe der Jugendhilfe (§ 2 Abs. 3 Nr. 1 SGB VIII) insbesondere keinen Leistungszusammenhang mit der an sie anschließenden Leistung der Jugendhilfe (§ 2 Abs. 2 Nr. 4 SGB VIII) in Form der Heimerziehung gemäß § 34 SGB VIII (so ausdrücklich für eine Inobhutnahme - § 42 SGB VIII - mit daran unmittelbar anschließender Hilfe zur Erziehung in Form der Heimerziehung - § 34 SGB VIII -: BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 13; dazu auch bereits VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 33).

  • VG München, 04.11.2020 - M 18 K 20.968

    Kostenerstattung für Inobhutnahme eines unbegleiteten minderjährigen Flüchtlings

    Zum Verhältnis zwischen § 42d Abs. 4 SGB VIII und (§ 37 Abs. 1 SGB I i.V.m.) § 111 SGB X führt das Verwaltungsgericht Mainz aus, die konkrete Ausschlussfrist des § 42d Abs. 4 SGB VIII trete zusätzlich neben (§ 37 Abs. 1 SGB I i.V.m.) § 111 SGB X, ohne diese Regelung zu verdrängen, und begründet dies letztlich damit, dass § 42d Abs. 4 SGB VIII eine andere Zielrichtung habe als § 111 SGB X (U.v. 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 49; so auch schon U.v. 3.7.2018 - 1 K 1463/17.MZ - juris Rn. 31):.

    Während § 111 SGB X den Zweck verfolgt, den erstattungspflichtigen Träger innerhalb kurzer Zeit nach der Leistungserbringung darüber in Kenntnis zu setzen, welche Ansprüche auf ihn zukommen, um gegebenenfalls entsprechende Rückstellungen bilden zu können, zielt § 42d Abs. 4 Satz 1 SGB VIII allein darauf ab, die Geltendmachung von Erstattungsansprüchen aus dem "Altverfahren" nach § 89d Abs. 3 SGB VIII a.F. durch Setzen einer einheitlichen Frist von "neun Monaten nach Inkrafttreten" des Gesetzes endgültig auszuschließen (vgl. BT-Drucks. 18/5921, S. 28), indem er einen klaren Übergang zwischen Neu- und Altverfahren normiert, das Abrechnungsverfahren nach § 89d Abs. 3 SGB VIII a.F. final beendet und noch offene Ansprüche zur endgültigen Abrechnung und Durchsetzung bringt (vgl. VG Mainz, U.v. 3.7.2018 - 1 K 1463/17.MZ -- juris, Rn. 31 m.w.N.).

    Die Ausschlussfrist des § 42d Abs. 4 Satz 1 SGB VIII tritt zusätzlich neben § 37 Abs. 1 SGB I i.V.m. § 111 SGB X, ohne diese Regelung zu verdrängen (VG Mainz U.v. 3.7.2018 - 1 K 1463/17.MZ - juris Rn. 31; U.v. 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 49; BayVGH, B.v. 17.12.2018 - 12 ZB 18.2462 - juris Rn. 8; bestätigt mit B.v. 25.09.2019 - 12 ZB 19.1325 - juris Rn. 13; Kirchhoff in: Schlegel/Voelzke, jurisPK-SGB VIII, 2. Aufl. 2018, § 42d Rn. 18, 18.1, jeweils unter Hinweis auf die aktualisierten Umsetzungshinweise "Kostenerstattung nach der "Übergangsregelung" des § 42d SGB VIII" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 14.4.2016).

  • VG Mainz, 24.03.2020 - 1 K 1121/19

    Jugendhilferechtliche Erstattungsstreitigkeit; amtliche Feststellung des

    Die Klägerin hat einen Anspruch auf Erstattung der - unstreitig - angefallenen Kosten für die für C. im Rahmen der Jugendhilfe in der Zeit vom 26. August 2013 bis zum 2. Januar 2014 geleisteten Aufwendungen in Höhe von 13.484,93 EUR gemäß § 89d Abs. 1 Satz 1, Abs. 3 SGB VIII in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. September 2012 (vgl. zur Anwendbarkeit des § 89d Abs. 3 SGB VIII a.F.: VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 27 f.).

    Die in § 111 SGB X und § 42d Abs. 4 SGB VIII vorgesehenen Ausschlussfristen (vgl. zum Verhältnis der Ausschlussfristen: VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 31) sind von der Klägerin mit der Geltendmachung des Anspruchs dem Grunde nach mit Schreiben vom 16. Januar 2014 (Eingang am 28. Januar 2014) und der Höhe nach mit am 15. Januar 2016 eingegangenem Schreiben eingehalten worden.

  • VGH Bayern, 17.12.2018 - 12 ZB 18.2462

    Ausschlussfrist für Kostenerstattungsansprüche

    Während § 111 SGB X den Zweck verfolgt, den erstattungspflichtigen Träger innerhalb kurzer Zeit nach der Leistungserbringung darüber in Kenntnis zu setzen, welche Ansprüche auf ihn zukommen, um gegebenenfalls entsprechende Rückstellungen bilden zu können, zielt § 42d Abs. 4 Satz 1 SGB VIII allein darauf ab, die Geltendmachung von Erstattungsansprüchen aus dem "Altverfahren" nach § 89d Abs. 3 SGB VIII a.F. durch Setzen einer einheitlichen Frist von "neun Monaten nach Inkrafttreten" des Gesetzes endgültig auszuschließen (vgl. BT-Drucks. 18/5921, S. 28), indem er einen klaren Übergang zwischen Neu- und Altverfahren normiert, das Abrechnungsverfahren nach § 89d Abs. 3 SGB VIII a.F. final beendet und noch offene Anspruche zur endgültigen Abrechnung und Durchsetzung bringt (vgl. VG Mainz, U.v. 3.7.2018 - 1 K 1463/17.MZ - juris, Rn. 31 m.w.N.).
  • VG Mainz, 17.06.2021 - 1 K 551/20

    Keine Wahrung der Klagefrist durch Erhebung einer Leistungsklage; Deckelung der

    Dieser Verwaltungsakt kann dann auch - zumindest bei dem hier anzunehmenden Vorliegen der übrigen Voraussetzungen des § 35 Satz 1 VwVfG - durch die dann jedenfalls im Widerspruchsbescheid getroffene Regelung in Bestandskraft erwachsen (im Ergebnis offengelassen für den Fall eines formellen Verwaltungsakts bei fehlendem Über-/Unterordnungsverhältnis: VG Mainz, Urteil vom 22. Februar 2018 - 1 K 862/17.MZ -, juris, Rn. 25; insoweit Bestandskraftfähigkeit verneinend für formellen Verwaltungsakt ohne gestaltgebenden Widerspruchsbescheid: VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 21).
  • VGH Bayern, 25.09.2019 - 12 ZB 19.1325

    Kostenerstattungsanspruch bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

    Während § 111 SGB X den Zweck verfolgt, den erstattungspflichtigen Träger innerhalb kurzer Zeit nach der Leistungserbringung darüber in Kenntnis zu setzen, welche Ansprüche auf ihn zukommen, um gegebenenfalls entsprechende Rückstellungen bilden zu können, zielt § 42d Abs. 4 Satz 1 SGB VIII allein darauf ab, die Geltendmachung von Erstattungsansprüchen aus dem "Altverfahren" nach § 89d Abs. 3 SGB VIII a.F. durch Setzen einer einheitlichen Frist von "neun Monaten nach Inkrafttreten" des Gesetzes endgültig auszuschließen (vgl. BT-Drucks. 18/5921, S. 28), indem er einen klaren Übergang zwischen Neu- und Altverfahren normiert, das Abrechnungsverfahren nach § 89d Abs. 3 SGB VIII a.F. final beendet und noch offene Ansprüche zur endgültigen Abrechnung und Durchsetzung bringt (vgl. VG Mainz, U.v. 3.7.2018 - 1 K 1463/17.MZ -- juris, Rn. 31 m.w.N.).
  • VG Stuttgart, 02.06.2022 - 10 K 4519/19

    Rückforderung von Fraktionszuschüssen für die Öffentlichkeitsarbeit

    Denn für den Adressaten eines auch nur formellen Verwaltungsakts muss ein entsprechender Rechtsschutz gegen den damit gesetzten Rechtsschein möglich sein (vgl. hierzu auch: VG Mainz, Urteil vom 03.07.2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris Rn. 19 m.w.N., VG Schleswig-Holstein, Urteil vom 27.09.2016 - 9 A 115/15 -, juris Rn. 21 f.; Schwarz, in: Fehling/Kastner/Störmer, Verwaltungsrecht, 5. Aufl. 2021, § 35 VwVfG Rn. 6 f., Ramsauer, in: Kopp/Ramsauer, VwVfG, Kommentar, 23. Aufl. 2022, § 35 Rn. 3b).
  • VG Mainz, 24.11.2023 - 1 K 723/22

    Erstattung der Kosten eines örtlichen Jugendhilfeträgers für eine Inobhutnahme

    Das Begehren (§ 88 VwGO) ist richtigerweise nicht auf den Erlass eines Verwaltungsaktes gerichtet (vgl. etwa VG Mainz, Urteil vom 6. September 2018 - 1 K 1376/17.MZ -, juris, Rn. 29 ; Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 24 ).
  • VG Würzburg, 04.04.2019 - W 3 K 17.1282

    Erstattung der Kosten für minderjährigen unbegleiteten Flüchtling

    § 42d Abs. 4 Satz 1 SGB VIII zielt allein darauf ab, die Geltendmachung von Erstattungsansprüchen aus dem "Altverfahren" nach § 89d Abs. 3 SGB VIII a.F. durch Setzen einer einheitlichen Frist von "neun Monaten nach Inkrafttreten" des Gesetzes endgültig auszuschließen (vgl. BT-Drucks. 18/5921, S. 28), indem er einen klaren Übergang zwischen Neu- und Altverfahren normiert, das Abrechnungsverfahren nach § 89d Abs. 3 SGB VIII a.F. final beendet und noch offene Ansprüche zur endgültigen Abrechnung und Durchsetzung bringt (vgl. VG Mainz, U.v. 3.7.2018 - 1 K 1463/17.MZ - juris, Rn. 31 m.w.N.).
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