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   VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ   

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VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ (https://dejure.org/2018,47541)
VG Mainz, Entscheidung vom 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ (https://dejure.org/2018,47541)
VG Mainz, Entscheidung vom 22. November 2018 - 1 K 1434/17.MZ (https://dejure.org/2018,47541)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Justiz Rheinland-Pfalz

    § 187 Abs 1 BGB, § 188 Abs 2 BGB, § 212 Abs 1 Nr 1 BGB, § 781 BGB, § 40 SGB 1 ... mehr
    Jugendhilfe

  • esovgrp.de

    BGB § 187,BGB § ... 187 Abs 1,BGB § 188,BGB § 188 Abs 2,BGB § 212,BGB § 212 Abs 1,BGB § 212 Abs 1 Nr 1,BGB § 781,SGB I § 30,SGB I § 40,SGB V § 264,SGB VIII § 2,SGB VIII § 2 Abs 2,SGB VIII § 2 Abs 2 Nr 4,SGB VIII § 2 Abs 3,SGB VIII § 2 Abs 3 Nr 1,SGB VIII § 27,SGB VIII § 34,SGB VIII § 42,SGB VIII § 42 Abs 1,SGB VIII § 42 Abs 1 S 1,SGB VIII § 42 Abs 1 S 1 Nr 3,SGB VIII § 42d,SGB VIII § 42d Abs 4,SGB VIII § 42d Abs 5,SGB VIII § 86,SGB VIII § 86 Abs 1,SGB VIII § 86 Abs 4,SGB VIII § 86 Abs 7,SGB VIII § 87,SGB VIII § 89c,SGB VIII § 89d,SGB VIII § 89d Abs 1,SGB VIII § 89d Abs 3,SGB VIII § 89f,SGB X § 111,SGB X § 113,SGB X § 26,SGB X § 26 Abs 1,SGB X § 26 Abs 3,SGB X § 31
    Anerkenntnis, Anerkenntnis dem Grunde nach, Anspruch, Anspruchsgrundlage, Aufenthalt, Ausländer, Ausschlussfrist, Beurteilung, Beurteilungszeitpunkt, Duldung, Entstehung, Erlöschen, Erstattung, Erstattungsanspruch, Frist, Geltendmachung, Gesetzgeber, gewöhnlicher ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (27)

  • BVerwG, 17.12.2015 - 5 C 9.15

    Kostenerstattung; Kostenerstattungsanspruch; jugendhilferechtlicher

    Auszug aus VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17
    Hier kann nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts, der die Kammer folgt, bei einer der Inobhutnahme nachfolgenden Heimerziehung nicht von einer zuständigkeitsrechtlich einheitlichen Leistung gesprochen werden (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 10 ff.; VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 33 ff.).

    Damit korrespondierend beginnt die zwölfmonatige Ausschlussfrist des § 111 Satz 1 SGB X grundsätzlich mit Ablauf des letzten Tages, an dem die jeweilige (Gesamt-)Leistung im Sinne dieser Vorschrift erbracht wurde (vgl. BVerwG, Urteil vom 27. April 2017 - 5 C 8/16 -, juris, Rn. 12; Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 14 m.w.N.).

    Dabei stellt die Inobhutnahme eine eigen- bzw. selbstständige Leistung im Sinne des § 111 Satz 1 SGB X dar, sodass die Ausschlussfrist für die Inobhutnahme eigenständig zu prüfen ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 10 ff.).

    Sie bildet als sonstigen Aufgabe der Jugendhilfe (§ 2 Abs. 3 Nr. 1 SGB VIII) insbesondere keinen Leistungszusammenhang mit der an sie anschließenden Leistung der Jugendhilfe (§ 2 Abs. 2 Nr. 4 SGB VIII) in Form der Heimerziehung gemäß § 34 SGB VIII (so ausdrücklich für eine Inobhutnahme - § 42 SGB VIII - mit daran unmittelbar anschließender Hilfe zur Erziehung in Form der Heimerziehung - § 34 SGB VIII -: BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 13; dazu auch bereits VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 33).

    Auf die Anwendbarkeit des § 111 Satz 2 SGB X kommt es hier demnach nicht an (ebenso offengelassen: BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 20 ff.).

  • BVerwG, 10.04.2003 - 5 C 18.02

    Ausschluss des Anspruchs auf Kostenerstattung, Fristlauf; Fristlauf zur

    Auszug aus VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17
    Die Geltendmachung setzt ein unbedingtes Einfordern der Leistung voraus (vgl. BVerwG, Urteil vom 10. April 2003 - 5 C 18/02 -, juris, Rn. 14).

    Für die Wahrung der Ausschlussfrist ist die erkennbar auf Rechtssicherung gerichtete Mitteilung ausreichend, dass und für welchen Hilfeempfänger welche Leistungen gewährt wurden und dass und für welche Leistungen Erstattung begehrt wird; dazu müssen die Umstände, die im Einzelfall für die Entstehung des Erstattungsanspruchs maßgeblich sind, und der Zeitraum, für den die Sozialleistung erbracht wurde, hinreichend konkret mitgeteilt werden (BVerwG, Urteil vom 10. April 2003 - 5 C 18/02 -, juris, Rn. 14; Roller, a.a.O., Rn. 13).

    Es ist insoweit nicht erforderlich, dass das die Grundlagen für den Kostenerstattungsanspruch nach Grund und Höhe in allen Einzelheiten ausgeführt oder gar "bewiesen" werden oder die Kostenerstattungsforderung beziffert wird (vgl. BVerwG, Urteil vom 10. April 2003 - 5 C 18/02 -, juris, Rn. 14; BSG, Urteil vom 22. August 2000 - B 2 U 24/99 R -, juris, Rn. 17).

  • VG Mainz, 03.07.2018 - 1 K 1463/17

    Bestandskraft formeller Verwaltungsakte; Verhältnis von SGB 8 § 42d Abs 4 zu SGB

    Auszug aus VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17
    Hier kann nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts, der die Kammer folgt, bei einer der Inobhutnahme nachfolgenden Heimerziehung nicht von einer zuständigkeitsrechtlich einheitlichen Leistung gesprochen werden (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 10 ff.; VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 33 ff.).

    Die konkrete Ausschlussfrist des § 42d Abs. 4 SGB VIII tritt indessen zusätzlich neben § 37 Abs. 1 SGB I i.V.m. § 111 SGB X (vgl. BMFSJ, JAmt 2016, 302), ohne diese Regelung zu verdrängen (VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 31; vgl. zur generellen Anwendbarkeit des § 111 SGB X im Rahmen des § 89d SGB VIII: BVerwG, Urteil vom 19. August 2010 - 5 C 14/09 -, NVwZ-RR 2011, 67, Rn. 13 f.).

    Sie bildet als sonstigen Aufgabe der Jugendhilfe (§ 2 Abs. 3 Nr. 1 SGB VIII) insbesondere keinen Leistungszusammenhang mit der an sie anschließenden Leistung der Jugendhilfe (§ 2 Abs. 2 Nr. 4 SGB VIII) in Form der Heimerziehung gemäß § 34 SGB VIII (so ausdrücklich für eine Inobhutnahme - § 42 SGB VIII - mit daran unmittelbar anschließender Hilfe zur Erziehung in Form der Heimerziehung - § 34 SGB VIII -: BVerwG, Urteil vom 17. Dezember 2015 - 5 C 9/15 -, NVwZ 2016, 947, Rn. 13; dazu auch bereits VG Mainz, Urteil vom 3. Juli 2018 - 1 K 1463/17.MZ -, juris, Rn. 33).

  • BGH, 11.05.1965 - VI ZR 280/63

    Begriff des Anerkenntnisses

    Auszug aus VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17
    Letzteres ist hier durch das Anerkenntnis der Kostenerstattungspflicht dem Grunde nach für die Zeit ab dem 28. Oktober 2014 erfolgt (vgl. schon BGH, Urteil vom 11. Mai 1965 - VI ZR 280/63 -, juris).

    Auch wenn der Verpflichtete - wie hier - (nachträglich) gegen die Höhe bzw. die zeitliche Reichweite der Erstattungspflicht Einwendungen erhebt, wird durch eine Anerkennung allein dem Grunde nach die Verjährung hinsichtlich der ganzen Forderung unterbrochen (vgl. schon BGH, Urteil vom 11. Mai 1965 - VI ZR 280/63 -, juris).

  • BGH, 21.04.2009 - XI ZR 148/08

    Keine Außenhaftung des Treugeber- Gesellschafters für Gesellschaftsschulden

    Auszug aus VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17
    Zwar wird für die Erhebung der Verjährungseinrede keine bestimmte Form oder Ausdrucksweise verlangt, sodass es vielmehr genügt, wenn sich der Schuldner dem Sinne nach auf den Ablauf der Verjährungsfrist beruft (BGH, Urteil vom 21. April 2009 - XI ZR 148/08 -, juris, Rn. 29).

    Allerdings setzt die wirksame Erhebung der Einrede der Verjährung zumindest voraus, dass aus dem Sinn der Erklärung hervorgeht, dass der Schuldner seine endgültige Leistungsverweigerung gerade mit dem Ablauf der Verjährungsfrist begründen möchte (BGH, Urteil vom 21. April 2009 - XI ZR 148/08 -, juris, Rn. 29; Beschluss vom 2. Oktober 2003 - V ZB 22/03 -, juris, Rn. 6).

  • BVerwG, 24.06.2004 - 2 C 45.03

    Christliche Bildungs- und Kulturwerte; Eignung; Einstellung als Lehrerin an

    Auszug aus VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17
    Es kommt also auch hier - nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts - auf das materielle Recht an (vgl. etwa BVerwG, Urteil vom 24. Juni 2004 - 2 C 45/03 -, NJW 2004, 3581 [3582]).

    Daraus ergeben sich nicht nur die tatbestandlichen Voraussetzungen einer Ermächtigungsgrundlage oder eines Anspruchs selbst, sondern auch die Antwort auf die Frage, zu welchem Zeitpunkt diese Voraussetzungen erfüllt sein müssen (vgl. etwa BVerwG, Urteil vom 24. Juni 2004 - 2 C 45/03 -, NJW 2004, 3581 [3582]).

  • BSG, 06.12.1989 - 2 RU 30/89
    Auszug aus VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17
    Von Amts wegen wird die Verjährung nicht beachtet (vgl. BSG, Urteil vom 6. Dezember 1989 - 2 RU 30/89 -, juris, Rn. 12; Roller, in: von Wulffen/Schütze, SGB X, 8. Auflage 2014, § 113, Rn. 12).
  • BVerwG, 08.07.2004 - 5 C 63.03

    Inobhutnahme, Kostenerstattung nach - von unbegleitet eingereisten ausländischen

    Auszug aus VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17
    Dabei ist die Entscheidung über die individuell erforderlichen Hilfemaßnahmen von dem erstattungsberechtigten Jugendhilfeträger in eigener Verantwortung zu treffen und daher dessen Einschätzung für den erstattungspflichtigen Träger maßgeblich (BVerwG, Urteil vom 8. Juli 2004 - 5 C 63/03 -, juris, Rn. 17).
  • VG Augsburg, 02.02.2010 - Au 3 K 09.344

    Jugendhilfe; Inobhutnahme eines ausländischen Kindes nach der Einreise;

    Auszug aus VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17
    Insgesamt ist eine hier geltend gemachte Kostenerstattung gemäß § 89d SGB VIII auch generell vorrangig gegenüber anderen Erstattungsansprüchen der §§ 89 bis 89c und 89e SGB VIII (vgl. § 89d Abs. 5 SGB VIII; dazu auch VG Augsburg, Urteil vom 2. Februar 2010 - Au 3 K 09.344 -, BeckRS 2010, 34968).
  • BVerwG, 22.02.2001 - 5 C 34.00

    Erstattungsansprüche zwischen Jugend- und Sozialhilfeträgern, Prozesszinsen;

    Auszug aus VG Mainz, 22.11.2018 - 1 K 1434/17
    Dahingehend schließt § 89f Abs. 2 Satz 2 SGB VIII zwar Verzugszinsen, aber keine Prozesszinsen aus (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. Februar 2001 - 5 C 34/00 -, NVwZ 2001, 1057 [1058]).
  • VG Mainz, 22.02.2018 - 1 K 862/17

    Jugendhilfe; Erstattung von im Rahmen der Jugendhilfe für einen unbegleiteten

  • BVerwG, 27.04.2017 - 5 C 8.16

    Ausschlussfrist; Beginn der Ausschlussfrist; Erstattungspflicht; Fristbeginn;

  • BVerwG, 19.08.2010 - 5 C 14.09

    Ausschlussfrist; Wahrung der ~; Versäumung der ~; Erstattung; ~sanspruch; Kosten;

  • BSG, 28.11.1990 - 5 RJ 50/89

    Erstattungsanspruch; Geltendmachung

  • BVerwG, 13.06.2013 - 5 C 30.12

    Kostenerstattung; Interessenwahrungsgrundsatz; kostenerstattungsrechtlicher

  • BVerwG, 04.03.1993 - 5 C 6.91

    Anwendungszeitpunkt des SGB X - Fristbeginn

  • BVerwG, 02.02.2006 - 1 C 4.05

    Verfahrensbeendigung durch übereinstimmende Erledigungserklärung;

  • BSG, 22.08.2000 - B 2 U 24/99 R

    Entstehen des Erstattungsanspruches nach § 105 SGB X

  • BGH, 02.10.2003 - V ZB 22/03

    Besorgnis der Befangenheit bei Hinweis auf Verjährung

  • OVG Rheinland-Pfalz, 12.01.2018 - 7 A 11652/17

    Finanzielle Förderung der freien Jugendhilfe zwecks Einwilligung eines

  • BVerwG, 22.06.1973 - VII C 7.71

    Zulassungsrichtlinien der Universität Münster zum Studium der Zahnmedizin -

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 27.08.1998 - 16 A 3477/97

    Verwaltungsrechtsweg; Kostenerstattung; Leistungsklage; Statthaftigkeit;

  • BVerwG, 02.04.2009 - 5 C 2.08

    Asylsuchende; Asylverfahren; gestellter Asylantrag; gewöhnlicher Aufenthalt;

  • BFH, 08.11.2006 - X R 45/02

    Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung vor 2005 sind trotz Inkrafttretens

  • OVG Rheinland-Pfalz, 11.03.1997 - 6 A 10700/96

    Kommunalabgabengesetz; Inkrafttreten; Zeitliche Geltung; Wirtschaftswegebeitrag;

  • EuGH, 21.09.2017 - C-88/15

    Ferriere Nord / Kommission - Rechtsmittel - Kartelle - Italienische Hersteller

  • BSG, 25.04.1989 - 11a RK 4/87

    Zuständigkeit iS. der Erstattungsvorschrift § 105 Abs. 1 S. 1 SGB X, Entstehung

  • VG München, 04.11.2020 - M 18 K 20.968

    Kostenerstattung für Inobhutnahme eines unbegleiteten minderjährigen Flüchtlings

    Das Gericht schließt sich insoweit der überzeugenden Rechtsauffassung des Verwaltungsgerichts Mainz (U.v. 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 38 ff., ähnlich zuvor schon U.v. 3.7.2018 - 1 K 849/17.MZ - juris Rn. 28 ff.; U.v. 22.2.2018 - 1 K 862/17.MZ - juris Rn. 31 ff.; so auch VG Potsdam, U.v. 24.1.2019 - 7 K 6403/17 - juris Rn. 21 sowie VG Bayreuth, GB v. 1.2.2018 - B 3 K 17.499 - juris Rn. 24 - für den Fall, dass die Klage bereits vor dem 1.7.2017 rechtshängig gemacht wurde) an, das in seinem Urteil vom 22. November 2018 hierzu Folgendes ausgeführt hat:.

    Das Verwaltungsgericht Mainz führt in seinem oben bereits auszugsweise zitierten Urteil vom 22. November 2018 (1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 42 ff.) zur Anwendbarkeit des § 89d Abs. 3 SGB VIII a.F. aus, § 42d Abs. 4 Satz 1 SGB VIII setze für die vor dem 1. November 2015 entstandenen Kosten eine finale Ausschlussfrist zur Geltendmachung der Erstattungsansprüche "dem Grunde nach".

    Diesen Ausführungen lässt sich im Umkehrschluss entnehmen, dass das Gericht zur Wahrung der Ausschlussfrist des § 42 Abs. 4 Satz 1 SGB VIII eine konkrete Bezifferung der Forderung nicht für erforderlich hält, sondern es ausreichen lässt, wenn der Erstattungsanspruch innerhalb der Ausschlussfrist - also vor dem 1. August 2016 - dem Grunde nach geltend gemacht worden ist (vgl. auch VG Mainz, U.v. 20.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 48: "Der Anspruch ist mit Schreiben vom 23. Dezember 2015 auch rechtzeitig innerhalb der Ausschlussfrist des § 42d Abs. 4 Satz ein SGB VIII, also vor dem 1. August 2016, (dem Grunde nach) geltend gemacht worden.").

    Zum Verhältnis zwischen § 42d Abs. 4 SGB VIII und (§ 37 Abs. 1 SGB I i.V.m.) § 111 SGB X führt das Verwaltungsgericht Mainz aus, die konkrete Ausschlussfrist des § 42d Abs. 4 SGB VIII trete zusätzlich neben (§ 37 Abs. 1 SGB I i.V.m.) § 111 SGB X, ohne diese Regelung zu verdrängen, und begründet dies letztlich damit, dass § 42d Abs. 4 SGB VIII eine andere Zielrichtung habe als § 111 SGB X (U.v. 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 49; so auch schon U.v. 3.7.2018 - 1 K 1463/17.MZ - juris Rn. 31):.

    Die Ausschlussfrist des § 42d Abs. 4 Satz 1 SGB VIII tritt zusätzlich neben § 37 Abs. 1 SGB I i.V.m. § 111 SGB X, ohne diese Regelung zu verdrängen (VG Mainz U.v. 3.7.2018 - 1 K 1463/17.MZ - juris Rn. 31; U.v. 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 49; BayVGH, B.v. 17.12.2018 - 12 ZB 18.2462 - juris Rn. 8; bestätigt mit B.v. 25.09.2019 - 12 ZB 19.1325 - juris Rn. 13; Kirchhoff in: Schlegel/Voelzke, jurisPK-SGB VIII, 2. Aufl. 2018, § 42d Rn. 18, 18.1, jeweils unter Hinweis auf die aktualisierten Umsetzungshinweise "Kostenerstattung nach der "Übergangsregelung" des § 42d SGB VIII" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 14.4.2016).

    Auf die Frage, ob § 111 Satz 2 SGB X auf den Kostenerstattungsanspruch nach § 89d SGB VIII jedenfalls entsprechend anwendbar und der Beginn der Ausschlussfrist daher im Fall der in Rede stehenden Gewährung von Jugendhilfe an einen im Ausland geborenen, unbegleitet eingereisten jungen Menschen auf den Zeitpunkt hinauszuschieben ist, in dem der örtliche Träger von den Tatsachen Kenntnis erlangt, die zur Bestimmung des erstattungspflichtigen Leistungsträgers erforderlich sind (offengelassen von BVerwG, U.v. 17.12.2015 - 5 C 9/15 - juris Rn. 20 ff.), - das wäre der Zeitpunkt, in dem örtliche Träger Kenntnis über die Bestimmung des Passivlegitimierten durch das Bundesverwaltungsamt erlangt hat (vgl. VG Mainz, U.v. 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 33f.) - kommt es hier daher nicht mehr an.

    Von Amts wegen wird die Verjährung nicht beachtet (Weber in: BeckOK, Sozialrecht, Stand 1.6.2020, SGB X, § 113 Rn. 9; BSG, U.v. 6.12.1989 - 2 RU 30/89 - juris Rn. 12; VG Mainz, U.v. 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 55).

    Vorliegend ist die einjährige Verjährungsfrist des § 42d Abs. 4 Satz 2 SGB VIII unabhängig davon abgelaufen, ob für den Beginn der Verjährungsfrist entsprechend § 113 Abs. 1 Satz 1 SGB X auf den Zeitpunkt, in dem der erstattungsberechtigte Leistungsträger vom Vorliegen der Anspruchsvoraussetzungen und der Entscheidung des Bundesverwaltungsamts über die Bestimmung des erstattungspflichtigen Landes Kenntnis erlangt hat (vgl. VG Mainz, U.v. 22.2.2018 - 1 K 862/17.MZ - juris Rn. 36; U.v. 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 56), oder auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens des § 42d Abs. 4 Satz 2 SGB VIII (Kirchhoff in: Schlegel/Voelzke, jurisPK-SGB VIII, 2. Aufl. 2018, § 42d Rn. 19 unter Hinweis auf die aktualisierten Umsetzungshinweise "Kostenerstattung nach der "Übergangsregelung" des § 42d SGB VIII des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 14.4.2016) abgestellt wird.

    Nach beiden Ansätzen ist danach die Verjährungsfrist ein Jahr nach Ablauf des Jahres 2015, mithin am 31. Dezember 2016 (so die aktualisierten Umsetzungshinweise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 14.4.2016) bzw. gemäß § 26 Abs. 1 und 3 SGB X i.V.m. §§ 187 Abs. 1, 188 Abs. 2 BGB am 2. Januar 2017 (so VG Mainz, U.v. 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 57; Umlaufbeschluss der Jugend- und Familienministerkonferenz vom 17.10.2016 unter Nr. 2.5) abgelaufen (vgl. dazu bereits VG München, U.v. 16.1.2019 - M 18 K 17.2745 - UA Seite 8; U.v. 16.1.2019 - M 18 K 17.2781 - UA Seite 11).

    Dem Anspruch steht dabei die Vorschrift des § 89f Abs. 2 Satz 2 SGB VIII nicht entgegen, da danach zwar Verzugszinsen, nicht aber Prozesszinsen ausgeschlossen sind (vgl. BVerwG, U.v. 22.2.2001 - 5 C 34/00 - juris Rn. 14; Loos in: Wiesner, SGB VIII, 5. Aufl. 2015, § 89f Rn. 12, VG Mainz, U.v. 22.11.2018 - 1 K 1434/17.MZ - juris Rn. 64).

  • VG Mainz, 24.03.2020 - 1 K 1121/19

    Jugendhilferechtliche Erstattungsstreitigkeit; amtliche Feststellung des

    Auf eine etwaige Rechtsmissbräuchlichkeit der Erhebung der Verjährungseinrede kommt es demnach nicht an, da die Verjährung nicht von Amts wegen berücksichtigt wird (vgl. VG Mainz, Urteil vom 22. November 2018 - 1 K 1434/17.MZ -, juris, Rn. 55 m.w.N.).
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