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   VG Regensburg, 13.10.2008 - RN 8 K 08.535   

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VG Regensburg, 13.10.2008 - RN 8 K 08.535 (https://dejure.org/2008,22773)
VG Regensburg, Entscheidung vom 13.10.2008 - RN 8 K 08.535 (https://dejure.org/2008,22773)
VG Regensburg, Entscheidung vom 13. Oktober 2008 - RN 8 K 08.535 (https://dejure.org/2008,22773)
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  • BVerfG, 02.03.1999 - 1 BvL 7/91

    Denkmalschutz

    Auszug aus VG Regensburg, 13.10.2008 - RN 8 K 08.535
    Zu diesem gehört sowohl die Privatnützigkeit, also die Zuordnung des Eigentumsobjekts zu einem Rechtsträger, dem es als Grundlage privater Initiative von Nutzen sein soll, als auch die grundsätzliche Verfügungsbefugnis über den Eigentumsgegenstand (vgl. BVerfGE 70, 191 ; 79, 174 ; 87, 114 ; 91, 294 ; 100, 226 ).

    Ist ein solcher Ausgleich im Einzelfall nicht oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand möglich, kann für diesen Fall ein finanzieller Ausgleich in Betracht kommen, oder es kann geboten sein, dem Eigentümer einen Anspruch auf Übernahme durch die öffentliche Hand zum Verkehrswert einzuräumen (vgl. BVerfGE 100, 226 ).".

    Die Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers (bzw. hier die Umsetzungsfreiheit der Verwaltung im Rahmen der Ermächtigungsgrundlage) ist dabei umso größer, je stärker der soziale Bezug des Eigentumsobjekts ist; hierfür sind dessen Eigenart und Funktion von entscheidender Bedeutung (vgl. BVerfG vom 6.9.2005 Az. 1 BvR 1161/03; BVerfGE 100, 226ff.; 58, 137ff.; 53, 257/292; Jarass/ Pieroth, a.a.O., Rn. 42 zu Art. 14).

    Art. 14 Abs. 1 GG schützt nicht die einträglichste Nutzung des Eigentums mit größtmöglichem wirtschaftlichen Vorteil (vgl. BVerfG vom 2.3.1999 1 BvL 7/91; vom 15.7.1981 1 BvL 77/78; BVerwG vom 17.1.2000 Az. 6 BN 2/99; BGH vom 16.7.1993 Az. III ZR 60/92; Jarass/Pieroth, a.a.O., Rn. 40 zu Art. 14).

  • VG Regensburg, 12.04.2005 - RO 11 K 04.987
    Auszug aus VG Regensburg, 13.10.2008 - RN 8 K 08.535
    a) Art. 62 Abs. 2 BayWG n.F. ermächtigt schon seinem Wortlaut nach dazu, Bewirtschaftungsregelungen für bestimmte Grundstücke zu treffen, wenn und soweit dies zur Sicherstellung eines schadlosen Hochwasserabflusses erforderlich ist (so bereits zu Art. 62 Abs. 1 BayWG a.F.: VG Regensburg vom 14.2.2007 Az. RN 11 S 07.77; vom 12.4.2005 Az. RO 11 K 04.987; nachgehend Nichtzulassungsbeschluss des BayVGH vom 5.9.2005 Az. 22 ZB 05.1375; VG Ansbach vom 13.11.1996 Az. AN 13 K 96.00967).

    Diese räumliche Lage führt zu immanenten Schranken der Nutzungs- und Verfügungsmacht des Eigentümers über sein Eigentum, die sich u.a. aus den Gemeinwohlbelangen Hochwasserschutz, Erosionsschutz und Gewässerschutz ergeben (vgl. BGH vom 7.7.1994 Az. III ZR 5/93; vom 16.7.1993 Az. III ZR 60/92; VG Regensburg vom 17.9.2007 Az. RN 13 K 07.472; vom 12.4.2005 Az. RO 11 K 04.987; Drost, a.a.O., Rn. 17, 19 zu Art. 62; Jarass/Pieroth, GG, 8. Auflage 2006, Rn. 41 zu Art. 14; Maunz/Dürig/Herzog, GG, Stand: Juni 2007, Rn. 426 zu Art. 14).

    Demnach wird eine entschädigungslose Eigentumsbeschränkung immer dann angenommen werden können, wenn die geforderte Bewirtschaftung dem entspricht, was ein Grundstückseigentümer oder Nutzungsberechtigter wegen der drohenden Überschwemmungen vernünftigerweise ohnehin nur als Nutzungsmöglichkeit vorsehen dürfte, z.B. Grünlandbewirtschaftung im Wasserabflussgebiet (vgl. Sieder/Zeitler, a.a.O., Rn. 20 zu Art. 62; zur Grünlandbewirtschaftung im Hochwasserabflussgebiet als Regelbewirtschaftungsform: VG Regensburg vom 12.4.2005 Az. RO 11 K 04.987; VG Ansbach vom 13.11.1996 Az. AN 13 K 96.00967; Sieder/Zeitler, a.a.O., Rn. 12 zu Art. 62; Drost, a.a.O., Rn. 12 zu Art. 62).

    Die frühere 11. (heute 4.) Kammer des VG Regensburg hat in ihrem Urteil vom 12. April 2005 (Az. RO 11 K 04.987) ausgeführt, dass bei länger andauernden Nutzungen eine Übergangsfrist für die Änderung der Bewirtschaftung in Betracht zu ziehen sei.

  • VG Ansbach, 13.11.1996 - AN 13 K 96.00967
    Auszug aus VG Regensburg, 13.10.2008 - RN 8 K 08.535
    a) Art. 62 Abs. 2 BayWG n.F. ermächtigt schon seinem Wortlaut nach dazu, Bewirtschaftungsregelungen für bestimmte Grundstücke zu treffen, wenn und soweit dies zur Sicherstellung eines schadlosen Hochwasserabflusses erforderlich ist (so bereits zu Art. 62 Abs. 1 BayWG a.F.: VG Regensburg vom 14.2.2007 Az. RN 11 S 07.77; vom 12.4.2005 Az. RO 11 K 04.987; nachgehend Nichtzulassungsbeschluss des BayVGH vom 5.9.2005 Az. 22 ZB 05.1375; VG Ansbach vom 13.11.1996 Az. AN 13 K 96.00967).

    Die Situation im Gebiet der Donauvorländer ist primär dadurch gekennzeichnet, dass diese als Überschwemmungsbereich seit jeher vorrangig dazu gedacht und angelegt waren, hochwasserschützende Funktionen zu erfüllen (vgl. zu dieser Gebietsfunktion auch VG Ansbach vom 13.11.1996 Az. AN 13 K 96.00967).

    Demnach wird eine entschädigungslose Eigentumsbeschränkung immer dann angenommen werden können, wenn die geforderte Bewirtschaftung dem entspricht, was ein Grundstückseigentümer oder Nutzungsberechtigter wegen der drohenden Überschwemmungen vernünftigerweise ohnehin nur als Nutzungsmöglichkeit vorsehen dürfte, z.B. Grünlandbewirtschaftung im Wasserabflussgebiet (vgl. Sieder/Zeitler, a.a.O., Rn. 20 zu Art. 62; zur Grünlandbewirtschaftung im Hochwasserabflussgebiet als Regelbewirtschaftungsform: VG Regensburg vom 12.4.2005 Az. RO 11 K 04.987; VG Ansbach vom 13.11.1996 Az. AN 13 K 96.00967; Sieder/Zeitler, a.a.O., Rn. 12 zu Art. 62; Drost, a.a.O., Rn. 12 zu Art. 62).

    Im Übrigen wöge das öffentliche Interesse am vorbeugenden Hochwasserschutz schwerer (vgl. VGH Baden- Württemberg vom 20.4.1994 Az. 8 S 2449/93; VG Ansbach vom 13.11.1996 Az. AN 13 K 96.00967).

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