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   VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03   

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VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03 (https://dejure.org/2004,22662)
VG Stuttgart, Entscheidung vom 16.03.2004 - 6 K 2954/03 (https://dejure.org/2004,22662)
VG Stuttgart, Entscheidung vom 16. März 2004 - 6 K 2954/03 (https://dejure.org/2004,22662)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de

    Ausstellung von Ganzkörperplastinaten menschlicher Leichen

  • ra.de
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (12)

  • VGH Bayern, 21.02.2003 - 4 CS 03.462

    BayVGH lässt Ausstellung "Körperwelten" mit Ausnahme einiger Plastinate zu;

    Auszug aus VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03
    Leiche im bestattungsrechtlichen Sinne ist der Körper eines Verstorbenen bis zu dem Zeitpunkt, in dem der Zusammenhang zwischen den einzelnen Teilen durch den natürlichen Verwesungsprozess oder auf andere Weise (z.B. durch Verbrennung) noch nicht aufgehoben ist (vgl. die - hiervon nur unwesentlich abweichende - Definition des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs im Beschluss vom 21.02.2003 - 4 CS 03.462 -, NJW 2003, 1681 = BayVBl. 2003, 339; Gaedke, Handbuch des Friedhofs - und Bestattungsrechts, 7. Auflage, Seite 119).

    Dies rechtfertigt es, bei den Ganzkörperplastinaten von Leichen im bestattungsrechtlichen Sinne auszugehen (ebenso Bay VGH, Beschluss vom 21.02.2003 aaO mit Anmerkung von Kment, BayVBl. 2003, 723; Thiele, NVwZ 2000, 405; Bremer, NVwZ 2001, 167; Benda, NJW 2000, 1769; OVG Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 26.03.1987 - 7 E 5/87 -, DÖV 1987, 826).

    Auch der Bayerische VGH geht in seinem Beschluss vom 21.02.2003 (aaO) von der Anwendbarkeit des § 13 BestattVO auf die Präsentation von Plastinaten aus (vgl. Seite 10 des amtlichen Abdrucks).

    Die Menschenwürde wirkt über den Tod hinaus und bezieht auch den konkreten Leichnam als Hülle der verstorbenen Person ein, der nicht wie beliebige Materie behandelt werden darf (vgl. hierzu und zum folgenden insbesondere Bayerischer VGH, Beschluss vom 21.02.2003 aaO; vgl. ferner Maunz-Dürig, Art. 1 Rdnr. 54).

    Dass derartige Waren die Würde verletzen und auch keinerlei wissenschaftlich-didaktische Zwecke mehr erkennen lassen, bedarf nach Ansicht des Gerichts keiner weiteren Begründung (vgl. hierzu auch den Beschluss des Bay. VGH vom 21.02.2003, aaO, S. 16 des amtlichen Abdrucks).

  • BVerwG, 26.06.1974 - VII C 36.72

    Friedhofszwang für Feuerbestattungen

    Auszug aus VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03
    Damit ist ein feststellungsfähiges Rechtsverhältnis im Sinne von § 43 Abs. 1 VwGO gegeben, weil die Anwendung einer Rechtsnorm auf einen bestimmten, überschaubaren Sachverhalt zwischen den Beteiligten streitig ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 26.06.1974 - VII C. 36.72 -, BVerwGE 45, 224 = NJW 1974, 2018 und BVerwG, Beschluss vom 22.10.1981 - 7 C 77/80 -, NJW 1983, 2584).

    Der Grundsatz der Subsidiarität der Feststellungsklage (§ 43 Abs. 2 Satz 1 VwGO) steht der Zulässigkeit ebenfalls nicht entgegen, denn die Klägerin ist der Auffassung, für ihre Ausstellung sei keine Ausnahmeerteilung nach § 13 Abs. 2 BestattVO erforderlich; nach ihrem Rechtsstandpunkt kommt eine Verpflichtungsklage für sie daher nicht in Betracht (vgl. hierzu: BVerwG, Urteil vom 26.06.1974 aaO; BVerwG, Urteil vom 11.11.1993 - 3 C 45.91 -, BVerwGE 94, 269/271 sowie Kopp/Schenke, VwGO, 13. Auflage, § 43 Rdnr. 29).

    Der Gesetzgeber durfte sich von den Aspekten der guten Sitten und der Pietät leiten lassen und konnte daher in verfassungsrechtlich nicht zu beanstandender Weise die Freiheit der Verfügung über die eigene Leiche wie geschehen beschränken (ebenso Thiele, NVwZ 2000, 405, 406 m.w.N.; in ähnlichem Sinne auch BVerwG, Urteil vom 26.06.1974 - VII C 36.72 -, BVerwGE 45, 224/229).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 26.03.1987 - 7 E 5/87
    Auszug aus VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03
    Dies rechtfertigt es, bei den Ganzkörperplastinaten von Leichen im bestattungsrechtlichen Sinne auszugehen (ebenso Bay VGH, Beschluss vom 21.02.2003 aaO mit Anmerkung von Kment, BayVBl. 2003, 723; Thiele, NVwZ 2000, 405; Bremer, NVwZ 2001, 167; Benda, NJW 2000, 1769; OVG Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 26.03.1987 - 7 E 5/87 -, DÖV 1987, 826).

    Das erkennende Gericht teilt auch die Ansicht des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs im Beschluss vom 21.02.2003, dass dem bestattungsrechtlichen Leichenbegriff nicht die Möglichkeit der Verwesung immanent ist (ebenso OVG Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 26.03.1987, aaO, sowie Gaedke, aaO, Seite 120).

  • BVerwG, 14.07.1999 - 6 C 7.98

    Klageart bei vorprozessual erledigtem Verwaltungsakt; allgemeine

    Auszug aus VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03
    Auch unterliegt die Feststellungsklage dann keiner Klagefrist (vgl. BVerwG, Urteil vom 14.07.1999 - 6 C 7/98 -, NVwZ 2000, 63; a.A. Eyermann aaO).
  • BayObLG, 20.01.2003 - 4St RR 133/02

    Betäubungsmittelstrafrecht: Absehen von Strafe bei Besitz einer geringen Menge -

    Auszug aus VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03
    Leiche im bestattungsrechtlichen Sinne ist der Körper eines Verstorbenen bis zu dem Zeitpunkt, in dem der Zusammenhang zwischen den einzelnen Teilen durch den natürlichen Verwesungsprozess oder auf andere Weise (z.B. durch Verbrennung) noch nicht aufgehoben ist (vgl. die - hiervon nur unwesentlich abweichende - Definition des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs im Beschluss vom 21.02.2003 - 4 CS 03.462 -, NJW 2003, 1681 = BayVBl. 2003, 339; Gaedke, Handbuch des Friedhofs - und Bestattungsrechts, 7. Auflage, Seite 119).
  • BVerfG, 05.04.2001 - 1 BvR 932/94

    Kaisen - Meinungsfreiheit politischer Parteien im Wahlkampf und Schutz der

    Auszug aus VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03
    Die Wissenschaftsfreiheit ist im Lichte der Achtung des Schutzes der Menschenwürde (Art. 1 Abs. 1 GG) auszulegen, denn die Menschenwürde wird in den ihr systematisch nachfolgenden Grundrechten konkretisiert (vgl. BVerfG, 1. Kammer, Beschluss vom 05.04.2001 - 1 BvR 932/94 -, NJW 2001, 2957/2959).
  • BVerfG, 18.01.1994 - 2 BvR 1912/93

    Nächster Angehöriger - Totensorgerecht - Anhörung - Leichenöffnung - Beschwerde -

    Auszug aus VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03
    Jeder Umgang mit einem Leichnam ist an dem allgemeinen Achtungsanspruch des Toten, der ihm Kraft seiner Menschenwürde zukommt und der auch nach dem Tod schutzwürdig ist, zu messen (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom 27.07.1993 - 2 BvR 1553/93 -, NJW 1994, 783, und vom 18.01.1994 - 2 BvR 1912/93 -, NJW 1994, 783/784).
  • BVerfG, 27.07.1993 - 2 BvR 1553/93

    Verfassungsmäßigkeit der strafprozessualen Vorschriften über Leichenöffnung

    Auszug aus VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03
    Jeder Umgang mit einem Leichnam ist an dem allgemeinen Achtungsanspruch des Toten, der ihm Kraft seiner Menschenwürde zukommt und der auch nach dem Tod schutzwürdig ist, zu messen (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom 27.07.1993 - 2 BvR 1553/93 -, NJW 1994, 783, und vom 18.01.1994 - 2 BvR 1912/93 -, NJW 1994, 783/784).
  • AG Berlin-Tiergarten, 27.03.1996 - 248 Ds 400/95
    Auszug aus VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03
    Diese zusätzliche Voraussetzung mag im Strafrecht gelten (vgl. hierzu Beschluss des Amtsgerichts Berlin - Tiergarten vom 27.03.1996 - 248 Ds 400/95 -, NJW 1996, 3092 und Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft Hamburg vom 15.12.2003 -7101 Js 742/03-), wenn es um den Straftatbestand "Störung der Totenruhe" mit dem geschützten Rechtsgut "Totenverehrung" geht (§ 168 StGB).
  • BVerfG, 28.02.1979 - 1 BvR 317/74

    Verfassungsmäßigkeit des Friedhofszwangs für Urnen

    Auszug aus VG Stuttgart, 16.03.2004 - 6 K 2954/03
    Nach dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 28.02.1979 - 1 BvR 317/74 - (BVerfGE 50, 256 = NJW 1979, 1493) hat der Gesetzgeber bei der Regelung der mit der Bestattung Verstorbener zusammenhängenden Fragen einen weiten Gestaltungsspielraum , weil die zu regelnde Materie einen starken sozialen Bezug hat und die Handlungsfreiheit des Einzelnen nur geringfügig berührt.
  • BVerwG, 22.10.1981 - 7 C 77.80

    Bekenntnisloser Schüler - Religionsunterricht - Religionsgemeinschaft -

  • BVerwG, 11.11.1993 - 3 C 45.91

    Heilpraktiker - Untersagung - Heilmagnetisieren

  • VGH Baden-Württemberg, 29.11.2005 - 1 S 1161/04

    Ausstellung von durch Plastination auf Dauer konservierten toten menschlichen

    Auf die Berufung der Klägerin wird unter entsprechender Abänderung des Urteils des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 16. März 2004 - 6 K 2954/03 - festgestellt, dass.

    Mit Urteil vom 16.03.2004 - 6 K 2954/03 - hat das Verwaltungsgericht festgestellt, dass die Verfügung der Beklagten vom 10.03.2003 rechtswidrig war, soweit die Ausstellung der Plastinate "Total expandierter Körper", "Gestalt-Plastinat der Kompaktanatomie", "Torwart nach unten", "Basketballspieler (mit Ball)" und "Scheuendes Pferd mit Reiter" verboten wurde.

    unter entsprechender Abänderung des Urteils des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 16.03.2004 - 6 K 2954/03 - festzustellen, 1. dass die Durchführung der Ausstellung "KÖRPERWELTEN.

  • OVG Berlin-Brandenburg, 10.12.2015 - 12 B 2.15

    Klage des Menschen Museums in Berufungsinstanz erfolglos

    Allein im Fehlen bestimmter Eigenschaften kann noch kein Grund dafür gesehen werden, dass ein Plastinat die Leicheneigenschaft verliert und nicht mehr dem Ausstellungsverbot wie dem Bestattungszwang unterliegt (vgl. Senatsbeschluss vom 17. März 2015 - 12 S 4.15 - juris Rn. 2; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 14. August 2009 - 1 S 151.09 - OVGE 30, 194, juris Rn. 9; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2005 - 1 S 1161/04 - VBlBW 2006, 186, juris Rn. 32 ff.; OLG Hamburg, Beschluss vom 2. Juni 2005 - 3 Ss 20/05 OWi - juris Rn. 12; VGH München, Beschluss vom 21. Februar 2003 - 4 CS 03.462 - juris Rn. 19; OVG Koblenz, Beschluss vom 26. März 1987 - 7 E 5/87 - juris; VG Köln, Urteil vom 19. März 2010 - 27 K 6759/09 - juris Rn. 35; VG Augsburg, Beschluss vom 4. September 2009 - Au 7 S 09.1266 - juris Rn. 50; VG Stuttgart, Urteil vom 16. März 2004 - 6 K 2954/03 - juris Rn. 41 ff.).
  • VG Berlin, 16.12.2014 - 21 K 346.14

    Körperwelten: Berliner Bestattungsgesetz erfasst keine Plastinate

    Dass Plastinate Leichen im Sinne des Bestattungsrechts sind, ist im Übrigen einhellige Auffassung aller Obergerichte, die sich mit dieser Frage beschäftigt haben (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 14. August 2009 - 1 S 151.09 - Juris Rdnr. 9; VGH Mannheim, Urteil vom 29. November 2005 - 1 S 1161/04 - Juris Rdnr. 32 ff.; OLG Hamburg, Beschluss vom 2. Juni 2005 - 3 Ss 20/05 OWi - Juris Rdnr. 12; VGH München, Beschluss vom 21. Februar 2003 - 4 CS 03.462 - Juris Rdnr. 19; OVG Koblenz, Beschluss vom 26. März 1987 - 7 E 5/87 - Juris; vgl.a. VG Köln, Urteil vom 19. März 2000 - 27 K 6759/09 - Juris Rdnr. 35; VG Augsburg, Beschluss vom 4. September 2009 - Au 7 S 09.1266 - Juris Rdnr. 50; VG Stuttgart, Urteil vom 16. März 2004 - 6 K 2954/03 - Juris Rdrn.
  • VG Berlin, 10.02.2015 - 21 L 29.15

    Körperwelten-Ausstellung kann vorerst eröffnen

    Dass Plastinate Leichen im Sinne des Bestattungsrechts sind, ist im Übrigen einhe llige Auffassung aller Obergerichte, die sich mit dieser Frage beschäftigt haben (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 14. August 2009 - 1 S 151.09 - Juris Rdnr. 9; VGH Mannheim, Urteil vom 29. November 2005 - 1 S 1161/04 - Juris Rdnr. 32 ff.; OLG Hamburg, Beschluss vom 2. Juni 2005 - 3 Ss 20/05 OWi - Juris Rdnr. 12; VGH München, Beschluss vom 21. Februar 2003 - 4 CS 03.462 - Juris Rdnr. 19; OVG Koblenz, Beschluss vom 26. März 1987 - 7 E 5/87 - Juris; vgl.a. VG Köln, Urteil vom 19. März 2000 - 27 K 6759/09 - Juris Rdnr. 35; VG Augsburg, Beschluss vom 4. September 2009 - Au 7 S 09.1266 - Juris Rdnr. 50; VG Stuttgart, Urteil vom 16. März 2004 - 6 K 2954/03 - Juris Rdrn.
  • OVG Berlin-Brandenburg, 22.11.2017 - 12 S 66.17

    Anatomisches Institut; anatomische Sektion ohne Genehmigung; Ausstellung von

    Entgegen der Beschwerde (Schriftsatz der Antragstellerin vom 16. November 2017, S. 5) handelt es sich auch bei den angeführten knöchernen menschlichen Schädeln und Skeletten um "Leichen" i. S. d. § 1 Abs. 1 Satz 2 BestattG (a. A. für das Bestattungsrecht in Baden-Württemberg VG Stuttgart, Urteil vom 16. März 2004 - 6 K 2954/03 - juris Rn. 67; wohl offengelassen vom VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2005 - 1 S 1161/04 - juris Rn. 58).
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