Rechtsprechung
VG Trier, 22.11.2016 - 5 K 2561/16.TR |
Volltextveröffentlichung
Verfahrensgang
- VG Trier, 09.11.2016 - 5 K 2561/16
- VG Trier, 22.11.2016 - 5 K 2561/16.TR
- OVG Rheinland-Pfalz, 24.05.2017 - 8 A 11825/16
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (6)
- VG Trier, 10.12.2014 - 5 K 1450/14
Anwendbarkeit der Löschwasserrückhalterichtlinie
Auszug aus VG Trier, 22.11.2016 - 5 K 2561/16
Zunächst ist die grundsätzlich als Ermächtigungsgrundlagen für bauaufsichtliche Nebenbestimmungen, mit denen die Errichtung eines Löschwasserrückhaltebeckens gefordert wird, in Betracht kommende Bestimmung des § 62 des Gesetzes zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG -) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 15. November 2014 (BGBl. I S. 1724), in Verbindung mit § 3 Abs. 1 Nr. 4 der Landesverordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe (Anlagenverordnung - VAwS-RLP -) vom 1. Februar 1996 (GVBl. S. 121), geändert durch Artikel 48 des Gesetzes vom 21. Juli 2003 (GVBl. S. 155), zuletzt geändert durch Zweite Landesverordnung vom 4. November 2005 (GVBl. S. 491) in Verbindung mit Ziffer 4.2 der Richtlinie zu Bemessung von Löschwasser-Rückhalteanlagen beim Lagern wassergefährdender Stoffe (LöRüRL) [vgl. insoweit ausführlich das den Beteiligten des vorliegenden Verfahrens bekannte rechtskräftige Urteil der erkennenden Kammer vom 10. Dezember 2014 - 5 K 1450/14.TR -, ESOVGRP] vorliegend nicht einschlägig.Daraus folgt, dass durch das Inkrafttreten des WHG zum 1. März 2010 den Ländern ihre zuvor bestehende Gesetzgebungskompetenz entzogen wurde (vgl. Kammerurteil vom 10. Dezember 2014 a.a.O.).
Dieses Ergebnis folgt gleichzeitig aus dem Umkehrschluss der Ziff. 2.1 der Löschwasserrückhalterichtlinie, die eine den § 62 WHG ausfüllende und konkretisierende Wirkung besitzt (vgl. Kammerurteil vom 10. Dezember 2014, a.a.O.) und festlegt, dass bei Unterschreiten bestimmter Schwellenwerte trotz des Vorliegens wassergefährdender Stoffe die Errichtung eines Löschwasserrückhaltebeckens nicht erforderlich ist.
Dies folgt bereits aus § 3 Abs. 1 Ziff. 4 der Landesverordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe - VAwS - vom 1. Februar 1996, die aufgrund des bisher nicht erfolgten Inkrafttretens der Bundesverordnung AwSV (vgl. den entsprechenden Hinweis des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unter http://www.bmub.bund.de/ themen/wasser-abfall-boden/binnengewaesser/wasser-gefaehrdende-stoffe/awsv-verordnung/.de, zuletzt abgerufen am 15. November 2016) weiter fortgilt (vgl. Kammerurteil vom 10. Dezember 2014, a.a.O.).
- VGH Baden-Württemberg, 16.02.2016 - 3 S 2303/15
Auswirkungen einer Nachtragsbaugenehmigung auf die sofortige Vollziehbarkeit der …
Auszug aus VG Trier, 22.11.2016 - 5 K 2561/16
Die ursprüngliche Baugenehmigung vom 4. Januar 2013 und die Nachtragsbaugenehmigung vom 4. März 2014 bilden zwei eigenständige und voneinander unabhängige Baugenehmigungen, da die Nachtragsbaugenehmigung vom 4. März 2014 die ursprüngliche Baugenehmigung vom 4. Januar 2013 nicht nur marginal modifiziert hat und es sich somit nicht bloß um eine sog. modifizierende Nachtragsbaugenehmigung (Tekturbescheid) handelt (vgl. VGH Mannheim, Beschluss vom 16. Februar 2016 - 3 S 2303/15 -). - BVerwG, 17.02.1984 - 4 C 70.80
Voraussetzung für die isolierte Aufhebung der einer Genehmigung beigefügten …
Auszug aus VG Trier, 22.11.2016 - 5 K 2561/16
Etwas Abweichendes gilt nur insoweit, als eine isolierte Aufhebbarkeit der Nebenbestimmungen von vornherein evident ausscheidet (vgl. BVerwG, Urteil vom 17. Februar 1984 - 4 C 70/80 -, juris).
- BVerwG, 22.11.2000 - 11 C 2.00
Anfechtungsklage gegen Nebenbestimmungen eines Verwaltungsakts; Auflagenvorbehalt …
Auszug aus VG Trier, 22.11.2016 - 5 K 2561/16
Die somit allein in Streit stehenden Nebenbestimmungen gemäß den Ziffern 7 - 13 der Nachtragsbaugenehmigung vom 4. März 2014 bilden sog. "echte" und somit isoliert anfechtbare Nebenbestimmungen (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. November 2000 - 11 C 2/00 -, juris), da es sich bei ihnen weder um eine so genannte modifizierende Auflage noch eine bloße Inhaltsbestimmung handelt (vgl. hierzu BVerwG, Urteil vom 8. Februar 1974 - IV C 73/72 -, juris). - OVG Nordrhein-Westfalen, 26.10.1994 - 22 B 997/94
Rechtsstaatsprinzip; Satzungsrechtliche Ermächtigung; Heilung; Rechtswidriger …
Auszug aus VG Trier, 22.11.2016 - 5 K 2561/16
Ein Verwaltungsakt, der ungeachtet der Ermangelung einer Ermächtigungsgrundlage ergeht, ist aufgrund des in Art. 20 Abs. 3 GG zum Ausdruck kommenden Prinzips der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung und dem damit korrelierenden Vorbehalt des Gesetzes rechtswidrig (vgl. OVG Münster, Beschluss vom 26. Oktober 1994 - 22 B 997/94 - Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 8. Aufl. 2014, § 44 Rn. 46 ff.). - BVerwG, 08.02.1974 - IV C 73.72
Anfechtung der Auflage eines Bauscheins
Auszug aus VG Trier, 22.11.2016 - 5 K 2561/16
Die somit allein in Streit stehenden Nebenbestimmungen gemäß den Ziffern 7 - 13 der Nachtragsbaugenehmigung vom 4. März 2014 bilden sog. "echte" und somit isoliert anfechtbare Nebenbestimmungen (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. November 2000 - 11 C 2/00 -, juris), da es sich bei ihnen weder um eine so genannte modifizierende Auflage noch eine bloße Inhaltsbestimmung handelt (vgl. hierzu BVerwG, Urteil vom 8. Februar 1974 - IV C 73/72 -, juris).