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   VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19   

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VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19 (https://dejure.org/2020,24637)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 07.07.2020 - 9 S 2809/19 (https://dejure.org/2020,24637)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 07. Juli 2020 - 9 S 2809/19 (https://dejure.org/2020,24637)
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Volltextveröffentlichungen (4)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Entziehung des Doktorgrades wegen zahlreicher Plagiatsstellen

Sonstiges

  • VGH Baden-Württemberg (Verfahrensmitteilung)

    T. gegen Universität Stuttgart wegen Entziehung des Doktorgrades

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NVwZ-RR 2021, 405
 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (14)

  • BVerwG, 21.06.2017 - 6 C 3.16

    Entziehung des Doktorgrades wegen Täuschung bei Anfertigung der Dissertation

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19
    Derartige Passagen prägen die Arbeit qualitativ, wenn die restliche Dissertation den inhaltlichen Anforderungen an eine beachtliche wissenschaftliche Leistung nicht genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 21.06.2017 - 6 C 3.16 -, BVerwGE 159, 148 = juris Rn. 44; ferner Senatsbeschlüsse vom 13.10.2008, a.a.O., vom 09.02.2015 - 9 S 327/14 -, VBlBW 2015, 421 und vom 15.11.2019, a.a.O.; Nds. OVG, Beschluss vom 11.12.2017 - 2 LA 1/17 -, juris, und Urteil vom 15.07.2015 - 2 LB 363/13 -, juris).

    Die Beachtung des Zitiergebots ist unverzichtbar, um beurteilen zu können, ob der Promovend das Gebot der Eigenständigkeit erfüllt hat (vgl. BVerwG, Urteil vom 21.06.2017, a.a.O., juris Rn. 43).

    Die Annahme, dass der Promovend nicht aus Nachlässigkeit, sondern mit Täuschungsvorsatz gehandelt hat, liegt, wie bereits dargelegt, umso näher, je zahlreicher die verschleierten Übernahmen sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 21.06.2017, a.a.O., juris Rn. 44).

    Diese Annahme steht im Einklang mit den Vorgaben der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts und des beschließenden Senats (vgl. BVerwG, Urteil vom 21.06.2017, a.a.O., juris Rn. 49; Beschluss vom 20.10.2006 - 6 B 67.06 -, juris; Senatsbeschlüsse vom 13.10.2008 und vom 15.11.2019, jew. a.a.O.).

    Weder der zeitlichen (vgl. hierzu BVerwG, Urteil vom 21.06.2017, a.a.O. juris Rn. 49) noch der örtlichen Distanz kommt indes im Rahmen der Entziehung des Doktorgrades ein maßgeblicher Stellenwert zu.

    In diesen Fällen ist die mit dem Doktorgrad verbundene Erwartung, der Promovend werde sich wissenschaftlich redlich verhalten, von Anfang an unbegründet (BVerwG, Urteil vom 21.06.2017, a.a.O. juris Rn. 49 hinsichtlich des Zeitfaktors).

    Diese Besonderheit des Doktorgrades rechtfertigt es, von einer Befristung der Entziehbarkeit abzusehen (vgl. BVerwG, Beschluss vom 31.08.2017 - 6 C 12.17 u.a. -, juris unter Verweis auf die Urteile vom 21.06.2017, a.a.O. und vom 31.07.2013 - 6 C 9.12 -, BVerwGE 147, 292).

  • VGH Baden-Württemberg, 15.11.2019 - 9 S 307/19

    Rücknahme des Doktorgrades

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19
    Diese Regelung schließt den Rückgriff auf die allgemeinen Rücknahmevorschriften in anderen Fallkonstellationen jedoch nicht aus, wie sich bereits aus der ausdrücklichen Formulierung "unbeschadet der §§ 48 und 49 LVwVfG" ergibt (vgl. auch Senatsurteil vom 19.04.2000, a.a.O., sowie Senatsbeschlüsse vom 13.10.2008 - 9 S 494/08 -, VBlBW 2009, 191, und vom 15.11.2019, a.a.O.).

    Derartige Passagen prägen die Arbeit qualitativ, wenn die restliche Dissertation den inhaltlichen Anforderungen an eine beachtliche wissenschaftliche Leistung nicht genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 21.06.2017 - 6 C 3.16 -, BVerwGE 159, 148 = juris Rn. 44; ferner Senatsbeschlüsse vom 13.10.2008, a.a.O., vom 09.02.2015 - 9 S 327/14 -, VBlBW 2015, 421 und vom 15.11.2019, a.a.O.; Nds. OVG, Beschluss vom 11.12.2017 - 2 LA 1/17 -, juris, und Urteil vom 15.07.2015 - 2 LB 363/13 -, juris).

    Denn die für die Rücknahme des Doktorgrades maßgebliche Frage, ob die Dissertation eine selbständige wissenschaftliche Leistung darstellt oder dies aufgrund einer Täuschung zu verneinen ist, ist nach eigenständigen Kriterien und insbesondere unabhängig davon zu beurteilen, ob mit der Täuschung zugleich eine Urheberrechtsverletzung verbunden ist (vgl. Senatsbeschluss vom 15.11.2019 - 9 S 307/19 -, juris Rn. 16 unter Verweis auf Nds. OVG, Urteil vom 15.07.2015, a.a.O., juris Rn. 104).

    Vor diesem Hintergrund gehört es nach der Rechtsprechung des Senats zu den Grundanforderungen des selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens, dass alle verwendeten (Original-)Quellen und Hilfsmittel der Arbeit offengelegt werden müssen (vgl. Senatsbeschlüsse vom 15.11.2019, a.a.O. juris Rn. 15, und vom 09.02.2015, a.a.O., juris Rn. 7).

    Um die Eigenständigkeit der Leistung auch in ihrem konkreten Umfang nicht im Unklaren zu lassen, entspricht es wissenschaftlicher Redlichkeit und der berechtigten Erwartung des Lesers eines wissenschaftlichen Werkes, dass Quellenangaben grundsätzlich bei den jeweiligen Textstellen als Zitate kenntlich gemacht werden (vgl. Senatsbeschlüsse vom 15.11.2019, a.a.O., juris Rn. 13, und vom 19.04.2000, a.a.O., juris Rn. 24; ferner Nds. OVG, Urteil vom 15.07.2015, a.a.O., juris Rn. 110; OVG NRW, Beschluss vom 12.08.2010 - 14 A 847/09 -, juris Rn. 18; VG Düsseldorf, Urteil vom 20.03.2014 - 15 K 2271/13 -, juris Rn. 106; VG Karlsruhe, Urteil vom 04.03.2013 - 7 K 3335/11 -, juris Rn. 78).

    Ausreichend ist hierbei nach der Rechtsprechung des Senats ein bedingter Vorsatz dahingehend, dass die Verwirklichung der objektiven Umstände für möglich gehalten und ein Täuschungserfolg zumindest billigend in Kauf genommen wird (vgl. Senatsbeschluss vom 15.11.2019, a.a.O., juris Rn. 17; ferner Nds. OVG, Beschluss vom 15.07.2015, a.a.O. juris Rn. 114; OVG NRW, Urteil vom 04.01.2018 - 14 A 610/17 -, juris Rn. 49).

  • VGH Baden-Württemberg, 13.10.2008 - 9 S 494/08

    Plagiat in einer Dissertation

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19
    Diese Regelung schließt den Rückgriff auf die allgemeinen Rücknahmevorschriften in anderen Fallkonstellationen jedoch nicht aus, wie sich bereits aus der ausdrücklichen Formulierung "unbeschadet der §§ 48 und 49 LVwVfG" ergibt (vgl. auch Senatsurteil vom 19.04.2000, a.a.O., sowie Senatsbeschlüsse vom 13.10.2008 - 9 S 494/08 -, VBlBW 2009, 191, und vom 15.11.2019, a.a.O.).

    Derartige Passagen prägen die Arbeit qualitativ, wenn die restliche Dissertation den inhaltlichen Anforderungen an eine beachtliche wissenschaftliche Leistung nicht genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 21.06.2017 - 6 C 3.16 -, BVerwGE 159, 148 = juris Rn. 44; ferner Senatsbeschlüsse vom 13.10.2008, a.a.O., vom 09.02.2015 - 9 S 327/14 -, VBlBW 2015, 421 und vom 15.11.2019, a.a.O.; Nds. OVG, Beschluss vom 11.12.2017 - 2 LA 1/17 -, juris, und Urteil vom 15.07.2015 - 2 LB 363/13 -, juris).

    Vielmehr kann auch diesen Nachweisangaben nicht entnommen werden, dass ganze Absätze seitenweise - so besonders eindrücklich auf den Seiten 28 bis 44 der Dissertation - wortwörtlich von Fremdautoren entlehnt worden sind (zur Annahme einer Täuschung in derartigen Fällen vgl. bereits Senatsbeschluss vom 13.10.2008, a.a.O., juris Rn. 6; ferner Senatsbeschluss vom 09.02.2015, a.a.O., juris Rn. 7).

  • VGH Baden-Württemberg, 09.02.2015 - 9 S 327/14

    Grundanforderungen des selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19
    Derartige Passagen prägen die Arbeit qualitativ, wenn die restliche Dissertation den inhaltlichen Anforderungen an eine beachtliche wissenschaftliche Leistung nicht genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 21.06.2017 - 6 C 3.16 -, BVerwGE 159, 148 = juris Rn. 44; ferner Senatsbeschlüsse vom 13.10.2008, a.a.O., vom 09.02.2015 - 9 S 327/14 -, VBlBW 2015, 421 und vom 15.11.2019, a.a.O.; Nds. OVG, Beschluss vom 11.12.2017 - 2 LA 1/17 -, juris, und Urteil vom 15.07.2015 - 2 LB 363/13 -, juris).

    Vor diesem Hintergrund gehört es nach der Rechtsprechung des Senats zu den Grundanforderungen des selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens, dass alle verwendeten (Original-)Quellen und Hilfsmittel der Arbeit offengelegt werden müssen (vgl. Senatsbeschlüsse vom 15.11.2019, a.a.O. juris Rn. 15, und vom 09.02.2015, a.a.O., juris Rn. 7).

    Vielmehr kann auch diesen Nachweisangaben nicht entnommen werden, dass ganze Absätze seitenweise - so besonders eindrücklich auf den Seiten 28 bis 44 der Dissertation - wortwörtlich von Fremdautoren entlehnt worden sind (zur Annahme einer Täuschung in derartigen Fällen vgl. bereits Senatsbeschluss vom 13.10.2008, a.a.O., juris Rn. 6; ferner Senatsbeschluss vom 09.02.2015, a.a.O., juris Rn. 7).

  • OVG Niedersachsen, 15.07.2015 - 2 LB 363/13

    Dissertation; Plagiat; Promotion; Täuschung; Ungültigerklärung; bedingter Vorsatz

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19
    Derartige Passagen prägen die Arbeit qualitativ, wenn die restliche Dissertation den inhaltlichen Anforderungen an eine beachtliche wissenschaftliche Leistung nicht genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 21.06.2017 - 6 C 3.16 -, BVerwGE 159, 148 = juris Rn. 44; ferner Senatsbeschlüsse vom 13.10.2008, a.a.O., vom 09.02.2015 - 9 S 327/14 -, VBlBW 2015, 421 und vom 15.11.2019, a.a.O.; Nds. OVG, Beschluss vom 11.12.2017 - 2 LA 1/17 -, juris, und Urteil vom 15.07.2015 - 2 LB 363/13 -, juris).
  • BVerwG, 31.08.2017 - 6 C 12.17

    Anhörungsrüge betreffend die Nichtberücksichtigung des Revisionsvortrags zur

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19
    Diese Besonderheit des Doktorgrades rechtfertigt es, von einer Befristung der Entziehbarkeit abzusehen (vgl. BVerwG, Beschluss vom 31.08.2017 - 6 C 12.17 u.a. -, juris unter Verweis auf die Urteile vom 21.06.2017, a.a.O. und vom 31.07.2013 - 6 C 9.12 -, BVerwGE 147, 292).
  • VG Düsseldorf, 20.03.2014 - 15 K 2271/13

    Plagiatsaffäre: Schavan bleibt ohne Doktor-Titel

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19
    Um die Eigenständigkeit der Leistung auch in ihrem konkreten Umfang nicht im Unklaren zu lassen, entspricht es wissenschaftlicher Redlichkeit und der berechtigten Erwartung des Lesers eines wissenschaftlichen Werkes, dass Quellenangaben grundsätzlich bei den jeweiligen Textstellen als Zitate kenntlich gemacht werden (vgl. Senatsbeschlüsse vom 15.11.2019, a.a.O., juris Rn. 13, und vom 19.04.2000, a.a.O., juris Rn. 24; ferner Nds. OVG, Urteil vom 15.07.2015, a.a.O., juris Rn. 110; OVG NRW, Beschluss vom 12.08.2010 - 14 A 847/09 -, juris Rn. 18; VG Düsseldorf, Urteil vom 20.03.2014 - 15 K 2271/13 -, juris Rn. 106; VG Karlsruhe, Urteil vom 04.03.2013 - 7 K 3335/11 -, juris Rn. 78).
  • OVG Niedersachsen, 11.12.2017 - 2 LA 1/17

    Doktorgrad; Entziehung; Irrtumserregung; Jahresfrist; Plagiat; Promotionsurkunde;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19
    Derartige Passagen prägen die Arbeit qualitativ, wenn die restliche Dissertation den inhaltlichen Anforderungen an eine beachtliche wissenschaftliche Leistung nicht genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 21.06.2017 - 6 C 3.16 -, BVerwGE 159, 148 = juris Rn. 44; ferner Senatsbeschlüsse vom 13.10.2008, a.a.O., vom 09.02.2015 - 9 S 327/14 -, VBlBW 2015, 421 und vom 15.11.2019, a.a.O.; Nds. OVG, Beschluss vom 11.12.2017 - 2 LA 1/17 -, juris, und Urteil vom 15.07.2015 - 2 LB 363/13 -, juris).
  • BVerwG, 20.10.2006 - 6 B 67.06

    Rücknahme einer Promotionsentscheidung; Rückgriff auf die allgemeinen

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19
    Diese Annahme steht im Einklang mit den Vorgaben der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts und des beschließenden Senats (vgl. BVerwG, Urteil vom 21.06.2017, a.a.O., juris Rn. 49; Beschluss vom 20.10.2006 - 6 B 67.06 -, juris; Senatsbeschlüsse vom 13.10.2008 und vom 15.11.2019, jew. a.a.O.).
  • BVerwG, 31.07.2013 - 6 C 9.12

    Akademischer Grad; Doktorgrad; Gesetzesbestimmtheit; Unwürdigkeit; späteres

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 07.07.2020 - 9 S 2809/19
    Diese Besonderheit des Doktorgrades rechtfertigt es, von einer Befristung der Entziehbarkeit abzusehen (vgl. BVerwG, Beschluss vom 31.08.2017 - 6 C 12.17 u.a. -, juris unter Verweis auf die Urteile vom 21.06.2017, a.a.O. und vom 31.07.2013 - 6 C 9.12 -, BVerwGE 147, 292).
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 04.01.2018 - 14 A 610/17

    Vorliegen eines Plagiats bei einer experimentellen Doktorarbeit; Rücknahme der

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 12.08.2010 - 14 A 847/09

    Täuschungsversuch i.R.d. Erstellung einer betriebswirtschaftlichen Diplomarbeit

  • VG Karlsruhe, 04.03.2013 - 7 K 3335/11

    Entziehung des Doktorgrades - Plagiat - Promotionsausschuss - Rechtmäßigkeit der

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 07.06.2019 - 19 A 1455/18

    Entziehung von Doktorgraden wegen Plagiatsstellen in Dissertationen; Ausrichtung

  • VG Sigmaringen, 14.07.2021 - 8 K 1837/19
    Aus der in § 38 Abs. 4 Satz 2 LHG enthaltenen Ermächtigung zur Regelung der Durchführung des Promotionsverfahrens ergibt sich auch die Regelungskompetenz hinsichtlich der Frage, welches Universitätsorgan für die Entziehung des Doktorgrades zuständig ist (vgl. auch § 8 Abs. 2 Satz 1 LHG; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 07. Juli 2020, Az. 9 S 2809/19, juris Rn. 21).

    Auch die Verpflichtung zu wissenschaftlicher Redlichkeit hat der Gesetzgeber selbst in § 3 Abs. 5 LHG geregelt; die Anforderungen an die wissenschaftliche Redlichkeit und die gute wissenschaftliche Praxis wurden zudem durch die Rechtsprechung konkretisiert (vgl. z.B. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 7. Juli 2020, Az. 9 S 2809/19, juris Rn. 28).

    Diese Regelung schließt den Rückgriff auf die allgemeinen Rücknahmevorschriften in anderen Fallkonstellationen jedoch entgegen der Auffassung des Klägers nach ständiger obergerichtlicher Rechtsprechung nicht aus, wie sich bereits aus der ausdrücklichen Formulierung in § 36 Abs. 7 Satz 1 LHG "unbeschadet der §§ 48 und 49 LVwVfG" ergibt (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 13. Oktober 2008, Az. 9 S 494/08; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 07. Juli 2020, Az. 9 S 2809/19, juris Rn. 23).

    § 1 Abs. 1 PromO das wesensbestimmende Grundsatzmerkmal einer Dissertation (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 07. Juli 2020, Az. 9 S 2809/19, juris Rn. 25).

    Ausreichend ist hierbei ein bedingter Vorsatz dahingehend, dass die Verwirklichung der objektiven Umstände für möglich gehalten und ein Täuschungserfolg zumindest billigend in Kauf genommen wird (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 7. Juli 2020, Az. 9 S 2809/19, juris Rn. 40).

    Derartige Passagen prägen die Arbeit qualitativ, wenn die restliche Dissertation den inhaltlichen Anforderungen an eine beachtliche wissenschaftliche Leistung nicht genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 21. Juni 2017, Az. 6 C 3/16, juris Rn. 44; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 07. Juli 2020, Az. 9 S 2809/19, juris Rn. 25).

    Die Plagiate in Kapitel "1.2 Bisheriger Kenntnisstand" in der Einleitung können aufgrund ihres quantitativen Umfangs und ihres qualitativen Gewichts durch die frei von Plagiaten abgefassten Ergebnisse und deren Diskussion nicht mehr aufgewogen werden, denn es gehört zu den Grundanforderungen des selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens, dass alle verwendeten (Original-)Quellen und Hilfsmittel der Arbeit offengelegt werden müssen (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 07. Juli 2020, Az. 9 S 2809/19, juris Rn. 28; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 15. November 2019, Az. 9 S 307/19, juris Rn. 15).

    Die Beachtung des Zitiergebots ist unverzichtbar, um beurteilen zu können, ob der Promovend das Gebot der Eigenständigkeit erfüllt hat (BVerwG, Urteil vom 21. Juni 2017, Az. 6 C 3/16, juris Rn. 43; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 07. Juli 2020, Az. 9 S 2809/19, juris Rn. 28).

    Angesichts dessen muss jedes Kapitel der Dissertation dem Gebot wissenschaftlicher Redlichkeit gleichermaßen entsprechen (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 07. Juli 2020, Az. 9 S 2809/19, juris Rn. 30).

  • VG Frankfurt/Main, 14.06.2021 - 4 K 3919/19

    Entziehung des Doktorgrades wegen Täuschung bei Anfertigung der Dissertation

    Mit der Verleihung des Doktorgrades ist darüber hinaus die Erwartung verbunden, der Inhaber werde sich dauerhaft wissenschaftlich redlich verhalten und dabei auch grundlegende wissenschaftliche Pflichten beachten (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 7.7.2020, Az. 9 S 2809/19, juris Rn 43).
  • VGH Baden-Württemberg, 06.05.2021 - 9 S 3119/19

    Rücknahme einer Habilitation; Besetzung des zuständigen Hochschulgremiums;

    Denn nach der ständigen Rechtsprechung des Senats gehört es zu den Grundanforderungen des selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens, dass alle verwendeten (Original-)Quellen und Hilfsmittel der Arbeit offengelegt werden müssen (vgl. Senatsurteil vom 07.07.2020 - 9 S 2809/19 -, juris, Rn. 28 m.w.N.).
  • VG Berlin, 22.01.2024 - 12 K 156.20
    Schlechthin grundlegend ist die Pflicht, das Gebot der Eigenständigkeit der Promotionsleistungen zu erfüllen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 7. Juli 2020 - 9 S 2809/19 - NVwZ-RR 2021, 405 Rn. 23).
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