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   VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19   

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VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 (https://dejure.org/2019,49563)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 (https://dejure.org/2019,49563)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19 (https://dejure.org/2019,49563)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Interner Schutz; Niederlassung; Zumutbarkeit

  • rechtsportal.de

    Berufung in einem Rechtsstreit über die Zuerkennung subsidiären Schutzes; Zumutbarkeit der Niederlassung in einem sicheren Landesteil i.S.d. § 3e Abs. 1 Nr. 2 AsylG

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Sonstiges

  • VGH Baden-Württemberg (Verfahrensmitteilung)

    K. gegen Bundesrepublik Deutschland wegen Zuerkennung des subsidiären Schutzes

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • DÖV 2020, 452 VBlBW 2020, 395 (Ls.)
 
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Wird zitiert von ... (136)Neu Zitiert selbst (54)

  • VGH Baden-Württemberg, 29.10.2019 - A 11 S 1203/19

    Prüfungsumfang beim erneuten Asylverfahren - Rückkehrmöglichkeit nach Afghanistan

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19
    Damit greift jene Bestimmung die Tatbestände auf, die nach §§ 3 und 4 AsylG die grundlegende Voraussetzung für die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft oder des subsidiären Schutzes sind (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 27; siehe UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 106 f.; EASO, Country Guidance: Afghanistan, Juni 2019, S. 127; vgl. auch Dörig, in: Hailbronner/Thym, EU Immigration and Asylum Law, 2. Aufl. 2016, S. 1161 Rn. 9; Hailbronner, AuslR, 86. Aktualisierung Juni 2014, § 3e AsylG Rn. 5 ff.; unklar Marx, ZAR 2017, 304 ).

    Im Übrigen handelt es sich um die Klarstellung, dass Schutz innerhalb des Herkunftslands von vornherein überall dort ausscheidet, wo die für die Herkunftsregion festgestellte oder eine andere Verfolgung oder die Gefahr eines ernsthaften Schadens herrscht (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 27, m. w. N.).

    Erreicht etwa der Grad willkürlicher Gewalt auch mit Blick auf die individuellen Umstände des Betroffenen nicht das für die Gewährung subsidiären Schutzes erforderliche Niveau, kann dasselbe Gewaltniveau nicht dazu führen, dass die Niederlassung für ursprünglich aus anderen Landesteilen stammende Rückkehrer an dem fraglichen Ort unzumutbar ist (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 28).

    Diese Behandlung muss dem Betroffenen mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit ("real risk") drohen (BVerwG, Urteil vom 17.11.2011 - 10 C 13.10 -, juris Rn. 20; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 29, vom 27.03.2019 - A 4 S 335/19 -, juris Rn. 16, und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 23 ff.).

    Dieser Maßstab entspricht, wie beide Gerichtshöfe betonen (EuGH, Urteil vom 17.02.2009 - C-465/07 -, Rn. 44; EGMR, Urteil vom 28.06.2011 - 8319/07 und 11449/07 -, Rn. 225 f.), demjenigen, den der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zu Art. 3 EMRK entwickelt hat (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - 11 S 1203/19 -, juris Rn. 30).

    Die Niederlassung kann i. S. d. § 3e Abs. 1 Nr. 2 AsylG vernünftigerweise erwartet werden, wenn sie zumutbar ist (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 31; vgl., auch zum Folgenden, UNHCR, Richtlinien zum internationalen Schutz: "Interne Flucht- oder Neuansiedlungsalternative" im Zusammenhang mit Artikel 1 A des Abkommens von 1951 bzw. des Protokolls von 1967 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge, HCR/GIP/03/04, 23.07.2003, Abschn. 22 ff.; UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 107 ff.; EASO, Country Guidance: Afghanistan, Juni 2019, S. 131 ff.; siehe auch BVerwG, Urteil vom 01.02.2007 - 1 C 24.06 -, juris Rn. 12).

    Interner Schutz scheidet aus, wenn die Situation am vermeintlichen Schutzort einen Verstoß gegen Art. 3 EMRK bedeuten würde (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 32 und vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris Rn. 82 ff.; vgl. auch Bay. VGH, Urteil vom 16.07.2019 - 11 B 18.32129 -, juris Rn. 45; Hailbronner, AuslR, 86. Aktualisierung Juni 2014, § 3e AsylG Rn. 12 ff.; Dörig, in: ders. , Handbuch Migrations- und Integrationsrecht, 2018, § 13 Rn. 147 ff.).

    Zu den zu berücksichtigenden Umständen gehören objektive Gesichtspunkte, darunter insbesondere die wirtschaftlichen und humanitären Verhältnisse einschließlich der Gesundheitsversorgung, und subjektive Umstände, wie etwa Alter, Geschlecht, familiärer und biographischer Hintergrund, Gesundheitszustand, finanzielle Situation bezogen auf Vermögen und Erwerbsmöglichkeiten sowie Leistungen aus Hilfsangeboten für Rückkehrer, Fähigkeiten/Ausbildung/Berufserfahrung, das Vorhandensein von tragfähigen Beziehungen/Netzwerken am Ort des internen Schutzes, Kenntnisse zumindest einer der am Ort des internen Schutzes gesprochenen Sprachen sowie ggf. die Volkszugehörigkeit (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 31, und vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris Rn. 80).

    Soweit der Senat tatsächliche Umstände, die von den Tatbeständen des Flüchtlingsschutzes (§ 3 AsylG) und des subsidiären Schutzes (§ 4 AsylG) erfasst werden, im Rahmen der unter § 3e AsylG gebotenen umfassenden Bewertung aller Umstände des Einzelfalls herangezogen hat (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris Rn. 80: Sicherheitslage am Ort des internen Schutzes und Vorverfolgungssituation), sind diese Umstände binnensystematisch den Vorgaben des § 3e Abs. 1 Nr. 1 AsylG zuzuordnen mit der oben beschriebenen Konsequenz, dass insofern keine anderen Maßstäbe gelten als unter den §§ 3 und 4 AsylG (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 31).

    Insbesondere in den Städten Kabul, Herat und Mazar-e Sharif, wo die Taliban zwar auch Anschläge begehen, aber keine relevante Kontrolle ausüben (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 50, 65 und 71), bedarf es dazu einer erheblichen Mobilisierung von Ressourcen, insbesondere der Aktivierung von auch in diesen Städten existierenden Netzwerken.

    Der Senat hat sich mit diesen Städten zuletzt in seinem Urteil vom 29. Oktober 2019 (A 11 S 1203/19 -, juris) befasst.

    Personen mit erhöhter Vulnerabilität ist eine Niederlassung dort jedoch regelmäßig unzumutbar (siehe im Einzelnen VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 33 ff., und vom 26.06.2019 - A 11 S 2108/18 -, juris; siehe auch VGH Bad.-Württ., Urteil vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris; ähnlich UK Upper Tribunal , AS (Safety of Kabul) Afghanistan CG [2018] UKUT 00118 (IAC); vgl. auch England and Wales Court of Appeal , AS v Secretary of State for the Home Department [2019] EWCA Civ 873 ; schweiz.

    (1) Die Situation in Kabul stellt sich wie folgt dar (zum Folgenden VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 43 ff.):.

    (2) Zur Lage in Herat hat der Senat folgende Feststellungen getroffen (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 59 ff.):.

    (3) Die Situation in Mazar-e Sharif stellt sich wie folgt dar (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 66 ff.):.

    (4) Die Städte Kabul, Herat und Mazar-e Sharif sind sicher und legal erreichbar (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, Rn. 72 ff.; vgl. OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 115; EASO, Country Guidance: Afghanistan, Juni 2019, S. 130).

    Erwerbsmöglichkeiten sind vorhanden (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 77).

    Schlechte humanitäre Verhältnisse können allerdings eine unmenschliche Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK darstellen (BVerwG, Beschluss vom 08.08.2018 - 1 B 25.18 -, juris Rn. 9; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 95; vgl. dazu bereits VGH Bad.-Württ., Urteil vom 24.07.2013 - A 11 S 697/13 -, Leitsatz 4 sowie insbesondere auch juris Rn. 71 m. w. N.; Hess. VGH, Urteil vom 23.08.2019 - 7 A 2750/15.A -, Rn. 44; Nds. OVG, Urteil vom 29.01.2019 - 9 LB 93/18 -, juris Rn. 45; Bay. VGH, Urteil vom 08.11.2018 - 13a B 17.31918 -, juris Rn. 19; OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 97 ff.).

    Beruhen die schlechten humanitären Verhältnisse nicht ganz oder überwiegend auf einem Verhalten des Staates oder eines nichtstaatlichen Akteurs, dessen Verhalten dem Staat zurechenbar ist, wie dies für Afghanistan der Fall ist (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.10.2018 - A 11 S 316/17 -, juris Rn. 176, 71 ff.), können schlechte humanitäre Bedingungen im Zielgebiet unter ganz außerordentlichen individuellen Umständen gleichwohl als Behandlung im Sinne von Art. 3 EMRK zu qualifizieren sein (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 96).

    Auch in einem solchen Fall kann ausnahmsweise ein Verstoß gegen Art. 3 EMRK zu bejahen sein, wenn die Abschiebung zu einer ernsthaften, schnellen und irreversiblen Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Betroffenen führen würde, die ein schweres Leiden oder eine erhebliche Verringerung der Lebenserwartung zur Folge hätte (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 97, vom 26.06.2019 - A 11 S 2108/18 -, juris Rn. 28 ff., und vom 03.11.2017 - A 11 S 1704/17 -, juris; vgl. auch EGMR, Urteil vom 13.12.2016 - 41738/10 -, Rn. 187 und 189).

    Denn sie müssten mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit unter Umständen leben, die nur bei robuster Konstitution erträglich sind (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 78).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 18.06.2019 - 13 A 3930/18

    Afghanistan, Iran, Existenzminimum, Existenzgrundlage, extreme Gefahrenlage,

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19
    Die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Kabul gehört, freilich auf niedrigem Niveau, zu den besten in Afghanistan (vgl. OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 179).

    Alleinstehende und leistungsfähige Männer ohne besondere Beeinträchtigungen oder Belastungen haben noch hinreichende Möglichkeiten, eine Arbeit zu finden und damit ein Obdach, Nahrungsmittel und ihre sonstige Grundversorgung finanzieren zu können (ähnlich OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 260 ff.).

    Jedoch besteht nicht für jede Person in Kabul die beachtliche Wahrscheinlichkeit, durch Anschläge oder Kampfhandlungen getötet oder verletzt zu werden (ebenso Hess. VGH, Urteil vom 23.08.2019 - 7 A 2750/15.A -, juris Rn. 51 ff.; OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 118 ff.; Nds. OVG, Urteil vom 29.01.2019 - 9 LB 93/18 -, juris Rn. 70 ff.; siehe auch Bay. VGH, Beschluss vom 03.09.2019 - 13a ZB 19.33043 -, juris Rn. 6 f.).

    (c) Vor diesem Hintergrund vermag sich der Senat der vom UNHCR vertretenen Auffassung, Kabul scheide als interne Schutzalternative generell aus (UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 114), in dieser Allgemeinheit nicht anzuschließen (ebenso OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 188 ff., und Nds. OVG, Urteil vom 29.01.2019 - 9 LB 93/18 -, juris Rn. 114, wo zudem Unterschiede zwischen den vom UNHCR angewandten Maßstäben und denjenigen herausgearbeitet werden, die vorliegend bzw. bei § 60 Abs. 5 AufenthG relevant sind).

    Zahl und Qualität der medizinischen Einrichtungen in Herat sind verhältnismäßig gut (vgl. auch OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 181).

    (b) Die allgemeine Sicherheitslage in Herat ist insofern stabil, als die bloße Anwesenheit dort nicht zu einer relevanten Gefahr für den Einzelnen führt (ebenso OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 158 ff.).

    (4) Die Städte Kabul, Herat und Mazar-e Sharif sind sicher und legal erreichbar (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, Rn. 72 ff.; vgl. OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 115; EASO, Country Guidance: Afghanistan, Juni 2019, S. 130).

    Schlechte humanitäre Verhältnisse können allerdings eine unmenschliche Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK darstellen (BVerwG, Beschluss vom 08.08.2018 - 1 B 25.18 -, juris Rn. 9; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 95; vgl. dazu bereits VGH Bad.-Württ., Urteil vom 24.07.2013 - A 11 S 697/13 -, Leitsatz 4 sowie insbesondere auch juris Rn. 71 m. w. N.; Hess. VGH, Urteil vom 23.08.2019 - 7 A 2750/15.A -, Rn. 44; Nds. OVG, Urteil vom 29.01.2019 - 9 LB 93/18 -, juris Rn. 45; Bay. VGH, Urteil vom 08.11.2018 - 13a B 17.31918 -, juris Rn. 19; OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 97 ff.).

  • VK Niedersachsen, 20.09.2002 - 18/02

    Unverzüglichkeit der Rüge: Rügefrist beträgt bei einem fachkundigen Unternehmen

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19
    Damit greift jene Bestimmung die Tatbestände auf, die nach §§ 3 und 4 AsylG die grundlegende Voraussetzung für die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft oder des subsidiären Schutzes sind (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 27; siehe UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 106 f.; EASO, Country Guidance: Afghanistan, Juni 2019, S. 127; vgl. auch Dörig, in: Hailbronner/Thym, EU Immigration and Asylum Law, 2. Aufl. 2016, S. 1161 Rn. 9; Hailbronner, AuslR, 86. Aktualisierung Juni 2014, § 3e AsylG Rn. 5 ff.; unklar Marx, ZAR 2017, 304 ).

    Die Niederlassung kann i. S. d. § 3e Abs. 1 Nr. 2 AsylG vernünftigerweise erwartet werden, wenn sie zumutbar ist (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 31; vgl., auch zum Folgenden, UNHCR, Richtlinien zum internationalen Schutz: "Interne Flucht- oder Neuansiedlungsalternative" im Zusammenhang mit Artikel 1 A des Abkommens von 1951 bzw. des Protokolls von 1967 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge, HCR/GIP/03/04, 23.07.2003, Abschn. 22 ff.; UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 107 ff.; EASO, Country Guidance: Afghanistan, Juni 2019, S. 131 ff.; siehe auch BVerwG, Urteil vom 01.02.2007 - 1 C 24.06 -, juris Rn. 12).

    Ferner müsse der Betroffene seinen Lebensunterhalt verdienen und seine Ernährung sichern können, ein Obdach finden und medizinische Betreuung erhalten, sodass ein Leben ohne wirtschaftliche Not gewährleistet und ein Leben unterhalb eines annehmbaren Existenzminimums ausgeschlossen sei (UNHCR, ebd., Abschn. 29; UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 109).

    Zudem sollen zu den grundlegenden Dienstleistungen, die im fraglichen Gebiet zur Verfügung stehen müssten, nicht nur solche in Bezug auf Ernährung, Hygiene und Gesundheit gehören, sondern auch solche im Bereich der Bildung ("education", UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 109).

    Zwar ergibt sich aus den vorliegenden Erkenntnisquellen, dass lokale Mitarbeiter afghanischer oder internationaler Hilfsorganisationen insofern durchaus einem erhöhten Risiko unterliegen können (EASO, Country Guidance: Afghanistan, Juni 2019, S. 55 f.; UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 43 f.).

    Cour Nationale du Droit d"Asile, Urteil vom 29.01.2018 - 17045561 - generell unzumutbare humanitäre Verhältnisse annehmend UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 114).

    Liegen in der Person des Betroffenen ausreichende begünstigende Faktoren vor, ist er auch ohne Netzwerk nicht mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit existentiell bedroht (vgl. Bay. VGH, Beschluss vom 03.09.2019 - 13a ZB 19.33043 -, juris Rn. 6; für Rückkehrer, die eine der örtlich vorherrschenden Landessprachen hinreichend beherrschen, ebenso Hess. VGH, Urteil vom 23.08.2019 - 7 A 2750/15.A -, Rn. 148; vgl. auch Sächs. OVG, Urteil vom 16.08.2019 - 1 A 342/18.A -, juris Rn. 38; UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 110).

    (c) Vor diesem Hintergrund vermag sich der Senat der vom UNHCR vertretenen Auffassung, Kabul scheide als interne Schutzalternative generell aus (UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 114), in dieser Allgemeinheit nicht anzuschließen (ebenso OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 188 ff., und Nds. OVG, Urteil vom 29.01.2019 - 9 LB 93/18 -, juris Rn. 114, wo zudem Unterschiede zwischen den vom UNHCR angewandten Maßstäben und denjenigen herausgearbeitet werden, die vorliegend bzw. bei § 60 Abs. 5 AufenthG relevant sind).

  • VGH Baden-Württemberg, 16.10.2017 - A 11 S 512/17

    (Keine) Möglichkeit der Verweisung eines afghanischen Staatsangehörigen aus der

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19
    Interner Schutz scheidet aus, wenn die Situation am vermeintlichen Schutzort einen Verstoß gegen Art. 3 EMRK bedeuten würde (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 32 und vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris Rn. 82 ff.; vgl. auch Bay. VGH, Urteil vom 16.07.2019 - 11 B 18.32129 -, juris Rn. 45; Hailbronner, AuslR, 86. Aktualisierung Juni 2014, § 3e AsylG Rn. 12 ff.; Dörig, in: ders. , Handbuch Migrations- und Integrationsrecht, 2018, § 13 Rn. 147 ff.).

    Zu den zu berücksichtigenden Umständen gehören objektive Gesichtspunkte, darunter insbesondere die wirtschaftlichen und humanitären Verhältnisse einschließlich der Gesundheitsversorgung, und subjektive Umstände, wie etwa Alter, Geschlecht, familiärer und biographischer Hintergrund, Gesundheitszustand, finanzielle Situation bezogen auf Vermögen und Erwerbsmöglichkeiten sowie Leistungen aus Hilfsangeboten für Rückkehrer, Fähigkeiten/Ausbildung/Berufserfahrung, das Vorhandensein von tragfähigen Beziehungen/Netzwerken am Ort des internen Schutzes, Kenntnisse zumindest einer der am Ort des internen Schutzes gesprochenen Sprachen sowie ggf. die Volkszugehörigkeit (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 31, und vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris Rn. 80).

    Soweit der Senat tatsächliche Umstände, die von den Tatbeständen des Flüchtlingsschutzes (§ 3 AsylG) und des subsidiären Schutzes (§ 4 AsylG) erfasst werden, im Rahmen der unter § 3e AsylG gebotenen umfassenden Bewertung aller Umstände des Einzelfalls herangezogen hat (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris Rn. 80: Sicherheitslage am Ort des internen Schutzes und Vorverfolgungssituation), sind diese Umstände binnensystematisch den Vorgaben des § 3e Abs. 1 Nr. 1 AsylG zuzuordnen mit der oben beschriebenen Konsequenz, dass insofern keine anderen Maßstäbe gelten als unter den §§ 3 und 4 AsylG (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 31).

    Personen mit erhöhter Vulnerabilität ist eine Niederlassung dort jedoch regelmäßig unzumutbar (siehe im Einzelnen VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 33 ff., und vom 26.06.2019 - A 11 S 2108/18 -, juris; siehe auch VGH Bad.-Württ., Urteil vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris; ähnlich UK Upper Tribunal , AS (Safety of Kabul) Afghanistan CG [2018] UKUT 00118 (IAC); vgl. auch England and Wales Court of Appeal , AS v Secretary of State for the Home Department [2019] EWCA Civ 873 ; schweiz.

    So besteht die beachtliche Gefahr, dass eine Familie mit Kindern ohne jeden Rückhalt vor Ort nicht in der Lage sein wird, mit nur einer erwerbsfähigen Person mit der nötigen Sicherheit die Unterkunft und die Nahrungsmittelversorgung der Familie sicherzustellen (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 03.11.2017 - A 11 S 1704/17 -, juris Rn. 464 ff., und vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris Rn. 297 ff.).

    Zwar ist die Nutzung der überregionalen Fernstraßen in Afghanistan, die die großen Städte verbinden, mit erheblichen Risiken verbunden, insbesondere weil Sicherheitskräfte und Aufständische (illegale) Kontrollpunkte errichten, weil Sprengsätze detonieren oder Unbeteiligte von Kampfhandlungen betroffen werden können (siehe dazu VGH Bad.-Württ., Urteil vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris Rn. 320).

    Denn aus Deutschland freiwillig zurückkehrende Afghanen werden finanziell gefördert (siehe auch dazu bereits VGH Bad.-Württ., Urteil vom 16.10.2017 - A 11 S 512/17 -, juris Rn. 272 ff.).

  • VGH Baden-Württemberg, 12.12.2018 - A 11 S 1923/17

    Afghanistan; Provinz Parwan; subsidiärer Schutz; Abschiebungsverbot;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19
    Diese Behandlung muss dem Betroffenen mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit ("real risk") drohen (BVerwG, Urteil vom 17.11.2011 - 10 C 13.10 -, juris Rn. 20; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 29, vom 27.03.2019 - A 4 S 335/19 -, juris Rn. 16, und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 23 ff.).

    Liegen in der Person des Betroffenen keine gefahrerhöhenden persönlichen Umstände vor, kann die notwendige Individualisierung nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union ausnahmsweise bei einer außergewöhnlichen Situation eintreten, die durch einen so hohen Gefahrengrad gekennzeichnet ist, dass praktisch jede Zivilperson allein aufgrund ihrer Anwesenheit in dem betroffenen Gebiet einer ernsthaften individuellen Bedrohung ausgesetzt wäre (vgl. EuGH, Urteil vom 17.02.2009 - C-465/07 -, Rn. 39 ; siehe auch BVerwG, Urteil vom 17.11.2011 - 10 C 13.10 -, juris Rn. 19 f.; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 58).

    Es muss sich in tatsächlich zweifelhaften Fällen mit einem für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewissheit begnügen, der den Zweifeln Schweigen gebietet, auch wenn sie nicht völlig auszuschließen sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 -, juris Rn. 20; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 31).

    Vor diesem Hintergrund kommt dem persönlichen Vorbringen des Klägers und dessen Würdigung gesteigerte Bedeutung zu, weswegen allein der Tatsachenvortrag des Schutzsuchenden zum Erfolg der Klage führen kann, sofern seine Behauptungen unter Berücksichtigung aller sonstigen Umstände in dem Sinne glaubhaft sind, dass sich das Gericht von ihrer Wahrheit überzeugen kann (BVerwG, Urteile vom 16.04.1985 - 9 C 109.84 -, juris Rn. 16, und vom 29.11.1977 - I C 33.71 -, juris; BVerwG, Beschlüsse vom 08.02.2011 - 10 B 1.11 -, juris, und vom 08.03.2007 - 1 B 101.06 -, juris; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 32).

    Bei der Bewertung der Stimmigkeit des Sachverhalts müssen u. a. Persönlichkeitsstruktur, Wissensstand und Herkunft des Schutzsuchenden berücksichtigt werden (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 36; dazu BVerwG, Beschluss vom 21.07.1989 - 9 B 239.89 -, juris Rn. 3 und 4; OVG NRW, Urteil vom 02.07.2013 - 8 A 2632/06.A -, juris Rn. 59).

    Für die richterliche Überzeugungsbildung ist eine bewertende Gesamtschau des gesamten Vorbringens des Schutzsuchenden unter Berücksichtigung seiner individuellen Aussagekompetenz und seiner Glaubwürdigkeit erforderlich, die die Stimmigkeit des Vorbringens an sich, dessen Detailtiefe und Individualität, sowie dessen Übereinstimmung mit den relevanten und verfügbaren Erkenntnismitteln ebenso berücksichtigt wie die Plausibilität des Vorbringens, an der es etwa fehlen kann, wenn nachvollziehbare Erklärungen fehlen oder unterbleiben, falsche oder missverständliche Urkunden nicht erklärt werden können bzw. wenn Beweise oder Vorbringen ohne nachvollziehbaren Grund verspätet vorgebracht werden (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 38).

  • EGMR, 28.06.2011 - 8319/07

    SUFI AND ELMI v. THE UNITED KINGDOM

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19
    Dieser Maßstab entspricht, wie beide Gerichtshöfe betonen (EuGH, Urteil vom 17.02.2009 - C-465/07 -, Rn. 44; EGMR, Urteil vom 28.06.2011 - 8319/07 und 11449/07 -, Rn. 225 f.), demjenigen, den der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zu Art. 3 EMRK entwickelt hat (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - 11 S 1203/19 -, juris Rn. 30).

    Es entspricht auch der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der aus der Perspektive des Art. 3 EMRK bei der Prüfung einer internen Fluchtalternative darauf abstellt, ob der Betroffene aufgrund staatlichen Handelns oder wegen der humanitären Verhältnisse am fraglichen Ort faktisch gezwungen wäre, sich in Gebiete zu begeben, in denen ihm eine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung droht (vgl. EGMR, Urteil vom 28.06.2011 - 8319/07 und 11449/07 -, Rn. 267 ff.).

    Danach ist entscheidend, ob der Betroffene an dem infrage kommenden Ort einer durch Art. 3 EMRK verbotenen Behandlung ausgesetzt wäre (vgl. EGMR, Urteile vom 03.04.2014 - 68519/10 -, Rn. 68, und vom 28.06.2011 - 8319/07 und 11449/07 -, Rn. 266 ff.).

    Unterschreitungen des Existenzminimums oder andere Verletzungen von Art. 3 EMRK dürfen nicht beachtlich wahrscheinlich ("real risk") sein (vgl. EGMR, Urteil vom 28.06.2011 - 8319/07 und 11449/07 -, Rn. 267 und 294).

  • EuGH, 17.02.2009 - C-465/07

    WER SUBSIDIÄREN SCHUTZ BEANTRAGT, BRAUCHT NICHT NOTWENDIG ZU BEWEISEN, DASS ER IN

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19
    Besondere Umstände in der persönlichen Situation des Klägers, die das Risiko erhöhen könnten, dass er einer im Vergleich zur sonstigen Bevölkerung erhöhten Gefahr ausgesetzt wäre, als Zivilperson von konfliktbedingter willkürlicher Gewalt betroffen zu sein (vgl. EuGH, Urteil vom 17.02.2009 - C-465/07 -, Rn. 39), liegen allerdings nicht vor.

    Das ist jedenfalls insoweit folgerichtig, als es bei der Prüfung, ob für den Betroffenen eine relevante Gefahrenlage i. S. d. § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG vorliegt, allein auf dessen Herkunftsregion ankommt (EuGH, Urteil vom 17.02.2009 - C-465/07 -, Rn. 40; BVerwG, Urteil vom 17.11.2011 - 10 C 13.10 -, juris Rn. 16; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.10.2018 - A 11 S 316/17 -, juris Rn. 100 ff.).

    Liegen in der Person des Betroffenen keine gefahrerhöhenden persönlichen Umstände vor, kann die notwendige Individualisierung nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union ausnahmsweise bei einer außergewöhnlichen Situation eintreten, die durch einen so hohen Gefahrengrad gekennzeichnet ist, dass praktisch jede Zivilperson allein aufgrund ihrer Anwesenheit in dem betroffenen Gebiet einer ernsthaften individuellen Bedrohung ausgesetzt wäre (vgl. EuGH, Urteil vom 17.02.2009 - C-465/07 -, Rn. 39 ; siehe auch BVerwG, Urteil vom 17.11.2011 - 10 C 13.10 -, juris Rn. 19 f.; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 58).

    Dieser Maßstab entspricht, wie beide Gerichtshöfe betonen (EuGH, Urteil vom 17.02.2009 - C-465/07 -, Rn. 44; EGMR, Urteil vom 28.06.2011 - 8319/07 und 11449/07 -, Rn. 225 f.), demjenigen, den der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zu Art. 3 EMRK entwickelt hat (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - 11 S 1203/19 -, juris Rn. 30).

  • VGH Hessen, 23.08.2019 - 7 A 2750/15

    Abschiebungsrelevante Lage in Afghanistan

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19
    Liegen in der Person des Betroffenen ausreichende begünstigende Faktoren vor, ist er auch ohne Netzwerk nicht mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit existentiell bedroht (vgl. Bay. VGH, Beschluss vom 03.09.2019 - 13a ZB 19.33043 -, juris Rn. 6; für Rückkehrer, die eine der örtlich vorherrschenden Landessprachen hinreichend beherrschen, ebenso Hess. VGH, Urteil vom 23.08.2019 - 7 A 2750/15.A -, Rn. 148; vgl. auch Sächs. OVG, Urteil vom 16.08.2019 - 1 A 342/18.A -, juris Rn. 38; UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 110).

    Jedoch besteht nicht für jede Person in Kabul die beachtliche Wahrscheinlichkeit, durch Anschläge oder Kampfhandlungen getötet oder verletzt zu werden (ebenso Hess. VGH, Urteil vom 23.08.2019 - 7 A 2750/15.A -, juris Rn. 51 ff.; OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 118 ff.; Nds. OVG, Urteil vom 29.01.2019 - 9 LB 93/18 -, juris Rn. 70 ff.; siehe auch Bay. VGH, Beschluss vom 03.09.2019 - 13a ZB 19.33043 -, juris Rn. 6 f.).

    Schlechte humanitäre Verhältnisse können allerdings eine unmenschliche Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK darstellen (BVerwG, Beschluss vom 08.08.2018 - 1 B 25.18 -, juris Rn. 9; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 95; vgl. dazu bereits VGH Bad.-Württ., Urteil vom 24.07.2013 - A 11 S 697/13 -, Leitsatz 4 sowie insbesondere auch juris Rn. 71 m. w. N.; Hess. VGH, Urteil vom 23.08.2019 - 7 A 2750/15.A -, Rn. 44; Nds. OVG, Urteil vom 29.01.2019 - 9 LB 93/18 -, juris Rn. 45; Bay. VGH, Urteil vom 08.11.2018 - 13a B 17.31918 -, juris Rn. 19; OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 97 ff.).

  • OVG Niedersachsen, 29.01.2019 - 9 LB 93/18

    "faktischer Iraner"; "real risk"; Abschiebung; Afghanistan; allgemeine Gewalt;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19
    Jedoch besteht nicht für jede Person in Kabul die beachtliche Wahrscheinlichkeit, durch Anschläge oder Kampfhandlungen getötet oder verletzt zu werden (ebenso Hess. VGH, Urteil vom 23.08.2019 - 7 A 2750/15.A -, juris Rn. 51 ff.; OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 118 ff.; Nds. OVG, Urteil vom 29.01.2019 - 9 LB 93/18 -, juris Rn. 70 ff.; siehe auch Bay. VGH, Beschluss vom 03.09.2019 - 13a ZB 19.33043 -, juris Rn. 6 f.).

    (c) Vor diesem Hintergrund vermag sich der Senat der vom UNHCR vertretenen Auffassung, Kabul scheide als interne Schutzalternative generell aus (UNHCR, Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Asylum-Seekers from Afghanistan, HCR/EG/AFG/18/02, 30.08.2018, S. 114), in dieser Allgemeinheit nicht anzuschließen (ebenso OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 188 ff., und Nds. OVG, Urteil vom 29.01.2019 - 9 LB 93/18 -, juris Rn. 114, wo zudem Unterschiede zwischen den vom UNHCR angewandten Maßstäben und denjenigen herausgearbeitet werden, die vorliegend bzw. bei § 60 Abs. 5 AufenthG relevant sind).

    Schlechte humanitäre Verhältnisse können allerdings eine unmenschliche Behandlung im Sinne des Art. 3 EMRK darstellen (BVerwG, Beschluss vom 08.08.2018 - 1 B 25.18 -, juris Rn. 9; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 95; vgl. dazu bereits VGH Bad.-Württ., Urteil vom 24.07.2013 - A 11 S 697/13 -, Leitsatz 4 sowie insbesondere auch juris Rn. 71 m. w. N.; Hess. VGH, Urteil vom 23.08.2019 - 7 A 2750/15.A -, Rn. 44; Nds. OVG, Urteil vom 29.01.2019 - 9 LB 93/18 -, juris Rn. 45; Bay. VGH, Urteil vom 08.11.2018 - 13a B 17.31918 -, juris Rn. 19; OVG NRW, Urteil vom 18.06.2019 - 13 A 3930/18.A -, juris Rn. 97 ff.).

  • BVerwG, 29.05.2008 - 10 C 11.07

    Abschiebungsverbot; Asyl; Aufklärungspflicht; Beweisantrag; Einreiseerlaubnis;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2376/19
    Ob aus unionsrechtlichen Gründen zugunsten des Schutzsuchenden darüberhinausgehende höhere Anforderungen zu stellen sind, hat es ausdrücklich offengelassen (vgl. BVerwG, Urteil vom 31.01.2013 - 10 C 15.12 -, juris Rn. 20; Beschluss vom 14.11.2012 - 10 B 22.12 -, juris Rn. 9; Urteil vom 29.05.2008 - 10 C 11.07 -, juris Rn. 35; nach Auffassung des Senats gibt der vom Bundesverwaltungsgericht in Bezug genommene Art. 8 Abs. 2 QRL zu dieser Frage freilich nichts her, weil dort kein materieller Zumutbarkeitsstandard, sondern allein die Tatsachengrundlage definiert wird, die zur Beurteilung herangezogen werden soll; siehe dazu sogleich unter ).

    Damit wird indes kein materieller Standard festgelegt, aus dem sich ableiten ließe, dass eine interne Alternative nur zumutbar ist, wenn der Schutzsuchende dort auf demselben Niveau wie die einheimische Bevölkerung leben kann (in diese Richtung aber BVerwG, Urteil vom 29.05.2008 - 10 C 11.07 -, juris Rn. 35; Bergmann, in: ders./Dienelt, AuslR, 13. Aufl. 2020, § 3e AsylG Rn. 3).

    Es ist auf Grundlage verlässlicher Tatsachenfeststellungen eine weitgehend gesicherte Prognose dazu zu treffen, unter welchen tatsächlichen allgemeinen und persönlichen Umständen, die für die Beurteilung der Zumutbarkeit relevant sind, sich der Betroffene am infrage kommenden Ort niederlassen müsste (vgl. BVerwG, Urteil vom 29.05.2008 - 10 C 11.07 -, juris Rn. 22).

  • BVerwG, 17.11.2011 - 10 C 13.10

    Abschiebungsverbot; Anspruchsgrundlage; Beschränkung der Revision; Beweismaß;

  • VGH Bayern, 16.07.2019 - 11 B 18.32129

    Kein internationaler Schutz und kein Abschiebungsverbot für russische

  • BVerwG, 13.07.2017 - 1 VR 3.17

    Abschiebungsanordnung; Gefährder; Islamischer Staat; Islamismus; Salafismus;

  • OVG Niedersachsen, 21.09.2015 - 9 LB 20/14

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft gegenüber einer afghanischen

  • OVG Sachsen, 16.08.2019 - 1 A 342/18

    Afghanistan; Abschiebungsschutz; Kernfamilie; Rückkehrprognose

  • BVerfG, 12.03.2008 - 2 BvR 378/05

    Verletzung von Art 19 Abs 4 S 1 GG durch Ablehnung eines Antrags auf Zulassung

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 33.18

    Klage auf Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft eines syrischen

  • VGH Baden-Württemberg, 26.06.2019 - A 11 S 2108/18

    Rückkehr leistungsfähiger, erwachsener Männer nach Kabul ohne

  • VGH Baden-Württemberg, 03.11.2017 - A 11 S 1704/17

    Zuerkennung subsidiären Schutzes; Gefahrenlage für eine Bevölkerungsgruppe wegen

  • VGH Bayern, 03.09.2019 - 13a ZB 19.33043

    Keine Rückkehrgefährdung für volljährige, alleinstehende und arbeitsfähige

  • VGH Baden-Württemberg, 12.10.2018 - A 11 S 316/17

    Kein Abschiebungsverbot nach Kabul für alleinstehende gesunde Männer im

  • BVerwG, 31.01.2013 - 10 C 15.12

    Afghanistan; Provinz Helmand; Kabul; Abschiebung; Abschiebungsverbot;

  • VGH Baden-Württemberg, 29.11.2019 - A 11 S 2374/19

    Vorabentscheidungsersuchen zu den unionsrechtlichen Kriterium, nach denen zu

  • BVerwG, 08.02.2011 - 10 B 1.11

    Abschiebungsverbot; Beweiswürdigung; Beweismaß; Prognose; Prognosegrundlage;

  • BVerwG, 16.04.1985 - 9 C 109.84

    Beiordnung eines Rechtsanwalts als Prozeßbevollmächtigter

  • BVerwG, 14.11.2012 - 10 B 22.12

    Abschiebungsschutz; Herkunftsland; Herkunftsregion; innerstaatlicher bewaffneter

  • BVerfG, 08.12.2014 - 2 BvR 450/11

    Strafrechtliche Verurteilung wegen Gebrauchens unechter Personaldokumente bei der

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 14.03.2019 - 13 A 2600/18

    Begründung der Furcht eines Asylbewerbers vor Verfolgung

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 02.07.2013 - 8 A 2632/06

    Anspruch eines türkischen Staatsangehörigen mit kurdischer Volkszugehörigkeit auf

  • VGH Hessen, 25.08.2011 - 8 A 1657/10

    Bewaffneter Konflikt in der Provinz Logar/Afghanistan

  • BVerwG, 21.07.1989 - 9 B 239.89

    Nicht widerspruchsfreier Antrag des Asylbewerbers - Asylbewerber - Andere

  • EGMR, 03.04.2014 - 68519/10

    A.A.M. v. SWEDEN

  • EuGH, 23.05.2019 - C-720/17

    Bilali - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und

  • EGMR, 13.12.2016 - 41738/10

    Ausweisung, Krankheit, Sperrwirkung, Einreise- und Aufenthaltsverbot, Straftat,

  • VGH Hessen, 26.03.2018 - 7 A 109/18
  • VGH Baden-Württemberg, 29.07.2019 - A 4 S 749/19

    Rückführung nach Italien nach den Maßstäben des EuGH - Verkürzung und

  • VGH Hessen, 21.02.2008 - 3 UE 191/07

    Zum Abschiebungsschutz tschetschenischer Volkszugehöriger aus Tschetschenien in

  • VGH Baden-Württemberg, 24.07.2013 - A 11 S 697/13

    Widerruf einer Entscheidung über Abschiebungsverbote bei Vorliegen einer

  • OVG Sachsen-Anhalt, 07.05.2018 - 3 L 84/18

    Abgelehnte Berufungszulassung; Afghanistan; interner Schutz; Verfolgung durch die

  • VGH Baden-Württemberg, 05.12.2017 - A 11 S 1144/17

    Rückkehrmöglichkeit für einen leistungsfähigen, erwachsenen, afghanischen Mann

  • VGH Baden-Württemberg, 19.09.2013 - A 11 S 689/13

    Verfolgung von Hindus in Afghanistan

  • BVerwG, 29.11.1977 - I C 33.71

    Politische Verfolgung - Verfolgerstaat - Asylbewerber - Beitritts zur

  • BVerwG, 08.08.2018 - 1 B 25.18

    Abschiebungsverbot; Bulgarien; Extremgefahr; Flüchtlinge; Lebensverhältnisse;

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 26.08.2014 - 13 A 2998/11

    Bestehen einer von persönlichen gefahrerhöhenden Umständen unabhängigen besonders

  • VGH Baden-Württemberg, 06.03.2012 - A 11 S 3177/11

    Keine Gefahr bei Abschiebung nach Kabul

  • BVerwG, 08.03.2007 - 1 B 101.06

    Revisionsverfahren, Verfahrensrecht, Berufungsgericht, Anhörung, rechtliches

  • VGH Bayern, 08.11.2018 - 13a B 17.31918

    Kein Abschiebungsverbot für Afghanistan

  • EuGH, 22.11.2012 - C-277/11

    M. - Vorabentscheidungsersuchen - Gemeinsames europäisches Asylsystem -

  • VGH Baden-Württemberg, 27.03.2019 - A 4 S 335/19

    Subsidiärer Schutz für wehrdienstflüchtige Männer aus Syrien

  • EGMR, 11.07.2006 - 54810/00

    Einsatz von Brechmitteln; Selbstbelastungsfreiheit (Schutzbereich; faires

  • EGMR, 23.08.2016 - 59166/12

    J.K. AND OTHERS v. SWEDEN

  • EGMR, 21.01.2011 - 30696/09

    Belgische Behörden hätten Asylbewerber nicht nach Griechenland abschieben dürfen

  • EGMR, 17.07.2008 - 25904/07

    Sri Lanka, Tamilen, Europäischer Menschenrechtsgerichtshof, menschenrechtswidrige

  • BVerwG, 01.02.2007 - 1 C 24.06

    Flüchtlingsanerkennung; begründete Furcht vor Verfolgung; Gruppenverfolgung;

  • VGH Baden-Württemberg, 17.12.2020 - A 11 S 2042/20

    Abschiebungsverbot für einen leistungsfähigen, erwachsenen afghanischen Mann

    (3) Die Grundversorgung ist für große Teile der Bevölkerung eine tägliche Herausforderung, dies gilt in besonderem Maße für Rückkehrer (grundlegend bereits VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.10.2018 - A 11 S 316/17 -, juris Rn. 261 ff.; zur Lage in Kabul: Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 73 ff., und vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 42 ff.).

    Die hygienischen Bedingungen sind oftmals prekär (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 74, vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 43, und vom 12.10.2018 - A 11 S 316/16 -, juris Rn. 279; Schwörer, Gutachten Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Lage in Afghanistan, 30.11.2020, S. 12; Finnish Immigration Service, Afghanistan: Fact-Finding Mission to Kabul in April 2019, S. 13 ff.).

    In Kabul gibt es eine Vielzahl privater Unternehmen, die tausende Familien (wohl illegal) mit Wasser versorgen (vgl. zum Ganzen VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 75, und vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 44).

    Mit der Sicherheitslage in Kabul hat sich der Senat zuletzt in seinen Urteilen vom 16. März 2020 (A 11 S 2516/18 und A 11 S 2977/18, beide n.v.), vom 29. November 2019 (A 11 S 2376/19, juris Rn. 80 ff.) und vom 29. Oktober 2019 (A 11 S 1203/19, juris Rn. 49 ff.) befasst.

    Dabei zielen Anschläge und Attentate weiterhin auf Einrichtungen und Veranstaltungen, die aufständischen Gruppierungen besonders attraktiv erscheinen, weil damit in der Öffentlichkeit die gewünschten Signale gesetzt werden können (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 16. März 2020 - A 11 S 2516/18 -, n.v., S. 9, vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 81, und vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 50).

    Es muss sich in tatsächlich zweifelhaften Fällen mit einem für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewissheit begnügen, der den Zweifeln Schweigen gebietet, auch wenn sie nicht völlig auszuschließen sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 -, juris Rn. 20, und Beschluss vom 08.02.2011 - 10 B 1.11 -, juris Rn. 8; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 55, und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 31).

    Vor diesem Hintergrund kommt dem persönlichen Vorbringen des Klägers und dessen Würdigung gesteigerte Bedeutung zu, weswegen allein der Tatsachenvortrag des Schutzsuchenden zum Erfolg der Klage führen kann, sofern seine Behauptungen unter Berücksichtigung aller sonstigen Umstände in dem Sinne glaubhaft sind, dass sich das Gericht von ihrer Wahrheit überzeugen kann (BVerwG, Urteile vom 16.04.1985 - 9 C 109.84 -, juris Rn. 16, und vom 29.11.1977 - 1 C 33.71 -, juris Rn. 15; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 56, und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 32).

    Bei der Ermittlung der in Rede stehenden, regelmäßig nur dem Kläger bekannten Umstände bleibt es bei dem allgemein im Asylverfahren geltenden Grundsatz, dass es zunächst Sache des Schutzsuchenden ist, die Gründe für seine Furcht vor Verelendung schlüssig darzulegen (vgl. hierzu VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 58; vgl. ferner - zum Vorliegen der (positiven) Voraussetzungen für die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft - BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 -, juris Rn. 26).

    Bei der Bewertung der Stimmigkeit des Sachverhalts müssen u.a. Persönlichkeitsstruktur, Wissensstand und Herkunft des Schutzsuchenden berücksichtigt werden (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 58, und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 36).

    Für die richterliche Überzeugungsbildung ist eine bewertende Gesamtschau des gesamten Vorbringens des Schutzsuchenden unter Berücksichtigung seiner individuellen Aussagekompetenz und seiner Glaubwürdigkeit erforderlich, die die Stimmigkeit des Vorbringens an sich, dessen Detailtiefe und Individualität, sowie dessen Übereinstimmung mit den relevanten und verfügbaren Erkenntnismitteln ebenso berücksichtigt wie die Plausibilität des Vorbringens, an der es etwa fehlen kann, wenn nachvollziehbare Erklärungen fehlen oder unterbleiben, falsche oder missverständliche Urkunden nicht erklärt werden können bzw. wenn Beweise oder Vorbringen ohne nachvollziehbaren Grund verspätet vorgebracht werden (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 59, und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 38).

  • VGH Baden-Württemberg, 22.02.2023 - A 11 S 1329/20

    Zur Rückkehrsituation eines leistungsfähigen erwachsenen Mannes in Afghanistan

    Es muss sich in tatsächlich zweifelhaften Fällen mit einem für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewissheit begnügen, der den Zweifeln Schweigen gebietet, auch wenn sie nicht völlig auszuschließen sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 - juris Rn. 20; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 55 und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 - juris Rn. 31).

    Vor diesem Hintergrund kommt dem persönlichen Vorbringen des Klägers und dessen Würdigung gesteigerte Bedeutung zu, weswegen allein der Tatsachenvortrag des Schutzsuchenden zum Erfolg der Klage führen kann, sofern seine Behauptungen unter Berücksichtigung aller sonstigen Umstände in dem Sinne glaubhaft sind, dass sich das Gericht von ihrer Wahrheit überzeugen kann (BVerwG, Urteil vom 16.04.1985 - 9 C 109.84 - juris Rn. 16 und Beschluss vom 21.07.1989 - 9 B 239.89 - juris Rn. 3; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 55 und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 - juris Rn. 32).

    Das gilt dann, wenn dieser sich offenkundig bemüht hat, seinen Antrag zu begründen, alle ihm verfügbaren Anhaltspunkte vorliegen und er eine hinreichende Erklärung für das Fehlen anderer relevanter Anhaltspunkte gegeben hat, und festgestellt wurde, dass seine Aussagen kohärent und plausibel sind und sie zu den für seinen Fall relevanten, verfügbaren besonderen und allgemeinen Informationen nicht in Widerspruch stehen, er internationalen Schutz zum frühestmöglichen Zeitpunkt beantragt hat (es sei denn, er kann gute Gründe dafür vorbringen, dass dies nicht möglich war) und schließlich auch seine generelle Glaubwürdigkeit festgestellt worden ist (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 57).

    Bei der Bewertung der Stimmigkeit des Sachverhalts müssen u.a. Persönlichkeitsstruktur, Wissensstand und Herkunft des Schutzsuchenden berücksichtigt werden (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 55 und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 - juris Rn. 36; dazu BVerwG, Beschluss vom 21.07.1989 - 9 B 239.89 - juris Rn. 3 und 4; OVG NRW, Urteil vom 02.07.2013 - 8 A 2632/06.A - juris Rn. 59).

    Für die richterliche Überzeugungsbildung ist eine bewertende Gesamtschau des gesamten Vorbringens des Schutzsuchenden unter Berücksichtigung seiner individuellen Aussagekompetenz und seiner Glaubwürdigkeit erforderlich, die die Stimmigkeit des Vorbringens an sich, dessen Detailtiefe und Individualität, sowie dessen Übereinstimmung mit den relevanten und verfügbaren Erkenntnismitteln ebenso berücksichtigt wie die Plausibilität des Vorbringens, an der es etwa fehlen kann, wenn nachvollziehbare Erklärungen fehlen oder unterbleiben, falsche oder missverständliche Urkunden nicht erklärt werden können bzw. wenn Beweise oder Vorbringen ohne nachvollziehbaren Grund verspätet vorgebracht werden (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 55 und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 - juris Rn. 38).

    Auch wenn die Prognose damit keines "vollen Beweises" bedarf, ändert dies nichts daran, dass sich der Tatrichter gemäß § 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO bei verständiger Würdigung der (gesamten) Umstände des Einzelfalls auch von der Richtigkeit seiner - verfahrensfehlerfrei - gewonnenen Prognose einer mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit drohenden Verfolgung die volle Überzeugungsgewissheit zu verschaffen hat (eingehend BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 - juris Rn. 20 ff.; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 60).

    Im vorliegenden Fall fehlt es zudem an einem ausreichenden Vortrag, der eine richterliche Überzeugungsbildung ohne Rücksicht auf eine Überprüfung der Echtheit des Briefes zuließe (vgl. hierzu auch bereits VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 64).

    (b) Es ist auch nicht beachtlich wahrscheinlich, dass der Kläger Versuchen der Taliban ausgesetzt sein wird, ihn zwangsweise zu rekrutieren (die allgemeine Gefahr einer Zwangsrekrutierung seit Machtergreifung durch die Taliban ebenfalls verneinend VG Freiburg, Urteil vom 27.08.2021 - A 14 K 2187/20 - juris UA S. 13 f.; vgl. zur Lage vor dem Regimewechsel BayVGH, Urteil vom 06.02.2020 - 13a B 19.33510 - juris Rn. 56; VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 69).

    Bereits vor Machtergreifung durch die Taliban waren Zwangsrekrutierungen (vgl. zum Begriff VG Köln, Urteil vom 28.09.2021 - 14 K 5414/17.A - juris Rn. 47) selbst in Gebieten, die damals von ihnen kontrolliert wurden, nicht in einem Maße festzustellen, dass jeder männliche Bewohner, der etwaigen Anforderungen an Alter, Kampffähigkeit etc. entspricht, der tatsächlichen Gefahr unterlag, gegen seinen Willen vereinnahmt zu werden (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 69).

    Nach den tatsächlichen Feststellungen des Senats lässt sich aber - auch gemessen an der Einwohnerzahl der Provinz, die auf etwa 5, 6 bis 6, 9 Millionen geschätzt wird (EUAA, Afghanistan Security Situation, August 2022, S.128) - keine generell hohe Gefährdung gleichsam jeder Zivilperson durch Anschläge oder Kampfhandlungen feststellen (vgl. zur Beurteilung der Sicherheitslage in Kabul vor dem Machtwechsel VGH Bad.-Württ., Urteile vom 17.12.2020 - A 11 S 2042/20 - juris Rn. 89, vom 16.03.2020 - A 11 S 2516/18 und A 11 S 2977/18 -, beide n.v., vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 80 ff. und vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 - juris Rn. 49 ff.).

    Die hygienischen Bedingungen sind oftmals prekär, der Zugang zu Wasser nicht jeden Tag gewährleistet (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 17.12.2020 - A 11 S 2042/20 - juris Rn. 73, vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 74, vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 43, und vom 12.10.2018 - A 11 S 316/16 -, juris Rn. 279; Schwörer, Gutachten Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Lage in Afghanistan, 30.11.2020, S. 12; Finnish Immigration Service, Afghanistan: Fact-Finding Mission to Kabul in April 2019, S. 13 ff.).

    Bei der Ermittlung der in Rede stehenden, regelmäßig nur dem Kläger bekannten Umstände bleibt es bei dem allgemein im Asylverfahren geltenden Grundsatz, dass es zunächst Sache des Schutzsuchenden ist, die Gründe für seine Furcht vor Verelendung schlüssig darzulegen (vgl. hierzu VGH Bad.-Württ., Urteile vom 17.12.2020 - A 11 S 2042/20 - juris Rn. 114 und vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 58; vgl. ferner - zum Vorliegen der (positiven) Voraussetzungen für die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft - BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 - juris Rn. 26).

    Bei der Bewertung der Stimmigkeit des Sachverhalts müssen u.a. Persönlichkeitsstruktur, Wissensstand und Herkunft des Schutzsuchenden berücksichtigt werden (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 58 und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 - juris Rn. 36).

    Für die richterliche Überzeugungsbildung ist eine bewertende Gesamtschau des gesamten Vorbringens des Schutzsuchenden unter Berücksichtigung seiner individuellen Aussagekompetenz und seiner Glaubwürdigkeit erforderlich, die die Stimmigkeit des Vorbringens an sich, dessen Detailtiefe und Individualität, sowie dessen Übereinstimmung mit den relevanten und verfügbaren Erkenntnismitteln ebenso berücksichtigt wie die Plausibilität des Vorbringens, an der es etwa fehlen kann, wenn nachvollziehbare Erklärungen fehlen oder unterbleiben, falsche oder missverständliche Urkunden nicht erklärt werden können bzw. wenn Beweise oder Vorbringen ohne nachvollziehbaren Grund verspätet vorgebracht werden (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 17.12.2020 - A 11 S 2042/20 - juris Rn. 114, vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 59 und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 - juris Rn. 38; dem folgend OVG Hamburg, Urteil vom 23.02.2022 - 1 Bf 282/20.A - juris Rn. 74).

  • OVG Bremen, 26.05.2020 - 1 LB 56/20

    Zu den Voraussetzungen für die Annahme einer inländischen Schutzalternative

    Vor diesem Hintergrund sind an den Zumutbarkeitsmaßstab bzw. das Zumutbarkeitsniveau im Vergleich zu den Abschiebungsverboten wegen schlechter, nicht durch einen verantwortlichen Akteur verursachter humanitärer Verhältnisse nach § 60 Abs. 5 AufenthG i.V.m. Art. 3 EMRK und § 60 Abs. 7 AufenthG höhere Anforderungen zu stellen (a.A.: VGH Bad.-Württ., Urt. v. 29.11.2019 - 1 A 11 S 2376/19, juris Rn. 49).

    b) Die Städte Kabul, Herat und Mazar-e Sharif sind sicher und legal erreichbar ( VGH Bad.-Württ., Urt. v. 29.11.2019 - A 11 S 2376/19, juris Rn. 104 ff.; VGH Bad.-Württ., Urt. v. 29.10.2019 - A 11 S 1203/19, juris Rn. 72 ff.; vgl. OVG NRW, Urt. v. 18.06.2019 - 13 A 3920/18.A, juris Rn. 115; EASO, Country Guidance: Afghanistan, Juni 2019, S. 130).

    Zwar ist die Nutzung der überregionalen Fernstraßen in Afghanistan, die die großen Städte verbinden, mit erheblichen Risiken verbunden, insbesondere weil Sicherheitskräfte und Aufständische (illegale) Kontrollpunkte erreichten, weil Sprengsätze detonieren oder Unbeteiligte von Kampfhandlungen betroffen werden können (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 29.11.2019 - A 11 S 2376/19, juris Rn. 106; VGH Bad.-Württ., Urt. v. 16.10.2017 - A 11 S 512/17, juris Rn. 320).

    Von Kabul aus werden Inlandsflüge auch nach Herat und Mazar-e Sharif angeboten (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 29.11.2019 - A 11 S 2376/19, juris Rn. 106).

    Denn aus Deutschland freiwillig zurückkehrende Afghanen werden finanziell gefördert (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 29.11.2019 - A 11 S 2376/19, juris Rn. 106 m.w.N.).

    Entscheidend ist somit, ob die interne Neuansiedlung unter Umständen möglich ist, die nicht in einem Maße schlecht sind, dass der Betroffene keinen anderen Ausweg sieht, als sich in Gebiete zu begeben, in denen ihm Verfolgung oder ein ernsthafter Schaden droht (ausführlich dazu VGH Bad.-Württ., Urt. v. 29.11.2019 - A 11 S 2376/19, juris Rn. 27 ff.).

    Vor diesem Hintergrund ist das Verwaltungsgericht zutreffend davon ausgegangen, dass an den Zumutbarkeitsmaßstab bzw. das Zumutbarkeitsniveau im Vergleich zu den Abschiebungsverboten wegen schlechter, nicht durch einen verantwortlichen Akteur verursachter humanitärer Verhältnisse nach § 60 Abs. 5 AufenthG i.V.m. Art. 3 EMRK und § 60 Abs. 7 AufenthG höhere Anforderungen zu stellen sind (vgl. zu § 60 Abs. 5 i.V.m. Art. 3 EMRK : BayVGH, Urt. v. 06.07.2020 - 13a 18.32817, juris Rn. 65 m.w.N.; BayVGH, Urt. v. 08.11.2018 - 13a B 17.31960, juris Rn. 54 m.w.N.; VGH Bad.-Württ., Beschl.v. 08.08.2018 - A 11 S 1753/18, juris Rn. 22; Marx, ZAR 2017, 304 (306); vgl. zu § 60 Abs. 7 AufenthG : BVerwG, Urt. v. 31.01.2013 - 10 C 15/12, juris Rn. 20; VGH Bad.-Württ., Urt. v. 16.10.2017 - A 11 S 512/17 Rn. 83; a.A. nunmehr: VGH Bad.-Württ., Urt. v. 29.11.2019 - A 11 S 2376/19, juris Rn. 25).

    Die Zielsetzung des internationalen Schutzes, einen wirksamen Schutz vor Verfolgung und ernsthaften Schäden zu bieten (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 26.06.2019 - A 11 S 2376/19, juris Rn. 27 ff.) schließt es gerade aus, eine von Verfolgung oder einem ernsthaften Schaden bedrohte Person auf eine interne Schutzalternative zu verweisen, deren Lebensbedingungen derart schlecht sind, dass das Existenzminimum nicht gewährleistet ist und daher ein dauerhafter Verbleib an diesem Ort nicht erwartet werden kann.

    Aus diesem Grund ist es entgegen der Ansicht des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (vgl. Urt. v. 29.11.2019 - A 11 S 2376/19, juris Rn. 49) gerechtfertigt, abhängig davon, ob einem Asylantragsteller am Ort seiner Herkunft eine relevante Gefahr im Sinne der §§ 3 und 4 AsylG droht, unterschiedliche Maßstäbe an die Zumutbarkeit der Niederlassung zu stellen.

    Diese Vorgaben sind in die Richtlinie übernommen worden, weshalb Art. 3 EMRK für die Bestimmung der Anforderungen nach § 3e Abs. 1 Nr. 2 AsylG heranzuziehen ist (vgl. BVerwG, Beschl. v. 13.07.2017 - 1 VR 3/17, juris Rn. 114; VGH Bad.-Württ, Urt. v. 29.11.2019 - A 11 S 2376/19, juris Rn. 22, 25).

    Allerdings enthält Art. 8 Abs. 1 der Richtlinie 2011/95/EU und in dessen Umsetzung auch § 3e Abs. 1 Nr. 2 AsylG über die vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte formulierten Anforderungen hinaus eine weitere Anforderung (a.A. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 29.11.2019 - A 11 S 2376/19, juris Rn. 45 ff.).

  • VG Sigmaringen, 26.11.2021 - A 13 K 348/18

    Afghanistan: Klage abgewiesen. Bescheid des Bundesamtes rechtmäßig.

    (3) Die Grundversorgung ist für große Teile der Bevölkerung eine tägliche Herausforderung, dies gilt in besonderem Maße für Rückkehrer (grundlegend bereits VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.10.2018 - A 11 S 316/17 -Juris Rn. 261 ff.; zur Lage in Kabul: Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 73 ff., und vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 42 ff.).

    Die hygienischen Bedingungen sind oftmals prekär (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -Juris Rn. 74, vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19-, juris Rn. 43, und vom 12.10.2018 - A 11 S 316/16 -, juris Rn. 279; Schwörer, Gutachten Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Lage in Afghanistan, 30.11.2020, S. 12; Finnish Immigration Service, Afghanistan: Fact-Finding Mission to Kabul in April 2019, S. 13 ff.).

    In Kabul gibt es eine Vielzahl privater Unternehmen, die tausende Familien (wohl illegal) mit Wasser versorgen (vgl. zum Ganzen VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19-, juris Rn. 75, und vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 44).

    Mit der Sicherheitslage in Kabul hat sich der Senat zuletzt in seinen Urteilen vom 16. März 2020 (A 11 S 2516/18 und A 11 S 2977/18, beide n.v.), vom 29. November 2019 (A 11 S 2376/19, juris Rn. 80 ff.) und vom 29. Oktober 2019 (A 11 S 1203/19, juris Rn. 49 ff.) befasst.

    Dabei zielen Anschläge und Attentate weiterhin auf Einrichtungen und Veranstaltungen, die aufständischen Gruppierungen besonders attraktiv erscheinen, weil damit in der Öffentlichkeit die gewünschten Signale gesetzt werden können (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 16. März 2020 - A 11 S 2516/18 -, n.v., S. 9, vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 81, und vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 50).

    Es muss sich in tatsächlich zweifelhaften Fällen mit einem für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewissheit begnügen, der den Zweifeln Schweigen gebietet, auch wenn sie nicht völlig auszuschließen sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 -, juris Rn. 20, und Beschluss vom 08.02.2011 - 10 B 1.11 -Juris Rn. 8; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019-A 11 S 2376/19-, juris Rn. 55, und vom 12.12.2018-A 11 S 1923/17-, juris Rn. 31).

    Vor diesem Hintergrund kommt dem persönlichen Vorbringen des Klägers und dessen Würdigung gesteigerte Bedeutung zu, weswegen allein der Tatsachenvortrag des Schutzsuchenden zum Erfolg der Klage führen kann, sofern seine Behauptungen unter Berücksichtigung aller sonstigen Umstände in dem Sinne glaubhaft sind, dass sich das Gericht von ihrer Wahrheit überzeugen kann (BVerwG, Urteile vom 16.04.1985 - 9 C 109.84-Juris Rn. 16, und vom 29.11.1977- 1 C 33.71 -Juris Rn. 15; VGH Bad.- Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 56, und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 32).

    Der Verwaltungsgerichtshof führt in seinem Urteil vom 17.12,2020 (a.a.O) weiter aus, dass bei der Ermittlung der in Rede stehenden, regelmäßig nur dem Kläger bekannten Umstände es bei dem allgemein im Asylverfahren geltenden Grundsatz bleibt, dass es zunächst Sache des Schutzsuchenden ist, die Gründe für seine Furcht vor Verelendung schlüssig darzulegen (vgl. hierzu VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.11.2019-A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 58; vgl. ferner - zum Vorliegen der (positiven) Voraussetzungen für die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft - BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 -1 C 33.18 -, juris Rn. 26).

  • VGH Baden-Württemberg, 21.06.2023 - A 11 S 1695/22

    Gefahren für ehemalige Regierungsmitarbeiter und Sicherheitskräfte in Afghanistan

    Es muss sich in tatsächlich zweifelhaften Fällen mit einem für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewissheit begnügen, der den Zweifeln Schweigen gebietet, auch wenn sie nicht völlig auszuschließen sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 - juris Rn. 20; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 22.02.2023 - A 11 S 1329/20 - juris Rn. 39, vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 55 und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 - juris Rn. 31).

    Vor diesem Hintergrund kommt dem persönlichen Vorbringen des Klägers und dessen Würdigung gesteigerte Bedeutung zu, weswegen allein der Tatsachenvortrag des Schutzsuchenden zum Erfolg der Klage führen kann, sofern seine Behauptungen unter Berücksichtigung aller sonstigen Umstände in dem Sinne glaubhaft sind, dass sich das Gericht von ihrer Wahrheit überzeugen kann (BVerwG, Urteil vom 16.04.1985 - 9 C 109.84 - juris Rn. 16 und Beschluss vom 21.07.1989 - 9 B 239.89 - juris Rn. 3; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 22.02.2023 - A 11 S 1329/20 - juris Rn. 40, vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 55 und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 - juris Rn. 32).

    Das gilt dann, wenn dieser sich offenkundig bemüht hat, seinen Antrag zu begründen, alle ihm verfügbaren Anhaltspunkte vorliegen und er eine hinreichende Erklärung für das Fehlen anderer relevanter Anhaltspunkte gegeben hat, und festgestellt wurde, dass seine Aussagen kohärent und plausibel sind und sie zu den für seinen Fall relevanten, verfügbaren besonderen und allgemeinen Informationen nicht in Widerspruch stehen, er internationalen Schutz zum frühestmöglichen Zeitpunkt beantragt hat (es sei denn, er kann gute Gründe dafür vorbringen, dass dies nicht möglich war) und schließlich auch seine generelle Glaubwürdigkeit festgestellt worden ist (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 22.02.2023 - A 11 S 1329/20 - juris Rn. 40 und vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 57).

    Bei der Bewertung der Stimmigkeit des Sachverhalts müssen u.a. Persönlichkeitsstruktur, Wissensstand und Herkunft des Schutzsuchenden berücksichtigt werden (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 22.02.2023 - A 11 S 1329/20 - juris Rn. 41, vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 55 und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 - juris Rn. 36; dazu BVerwG, Beschluss vom 21.07.1989 - 9 B 239.89 - juris Rn. 3 und 4; OVG NRW, Urteil vom 02.07.2013 - 8 A 2632/06.A - juris Rn. 59).

    Für die richterliche Überzeugungsbildung ist eine bewertende Gesamtschau des gesamten Vorbringens des Schutzsuchenden unter Berücksichtigung seiner individuellen Aussagekompetenz und seiner Glaubwürdigkeit erforderlich, die die Stimmigkeit des Vorbringens an sich, dessen Detailtiefe und Individualität, sowie dessen Übereinstimmung mit den relevanten und verfügbaren Erkenntnismitteln ebenso berücksichtigt wie die Plausibilität des Vorbringens, an der es etwa fehlen kann, wenn nachvollziehbare Erklärungen fehlen oder unterbleiben, falsche oder missverständliche Urkunden nicht erklärt werden können bzw. wenn Beweise oder Vorbringen ohne nachvollziehbaren Grund verspätet vorgebracht werden (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 22.02.2023 - A 11 S 1329/20 - juris Rn. 42, vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 55 und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 - juris Rn. 38).

    Auch wenn die Prognose damit keines "vollen Beweises" bedarf, ändert dies nichts daran, dass sich der Tatrichter gemäß § 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO bei verständiger Würdigung der (gesamten) Umstände des Einzelfalls auch von der Richtigkeit seiner - verfahrensfehlerfrei - gewonnenen Prognose einer mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit drohenden Verfolgung die volle Überzeugungsgewissheit zu verschaffen hat (eingehend BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 - juris Rn. 20 ff.; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 22.02.2023 - A 11 S 1329/20 - juris Rn. 43 und vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 60).

    Im vorliegenden Fall fehlt es - aus den oben genannten Gründen - zudem an einem ausreichenden Vortrag, der eine richterliche Überzeugungsbildung ohne Rücksicht auf eine Überprüfung der Echtheit des Briefes zuließe (vgl. hierzu auch bereits VGH Bad.-Württ., Urteile vom 22.02.2023 - A 11 S 1329/20 - juris Rn. 53 und vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 64).

  • VG Düsseldorf, 04.03.2020 - 18 K 4165/17

    Security Amerikaner Taliban interner Schutz Rückkehrprognose Zumutbarkeit der

    vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19 -, juris, Rn. 66 f.

    Ebenso: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19 -, juris, Rn. 33.

    VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19 -, juris, Rn. 25.

    vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19 -, juris, Rn. 104.

    Ebenso: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19 -, juris, Rn. 90 und 98.

    OVG NRW, Urteil vom 26. August 2014 - 13 A 2998/11.A -, juris, Rn. 190 ff., unter Berufung auf BVerwG, Urteile vom 29. Mai 2008 - 10 C 11.07 -, juris, Rn. 35 und vom 31. Januar 2013 - 10 C 15.12 -, juris, Rn. 20, ähnlich: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19 -, juris, Rn. 36 ff.

  • VG Cottbus, 24.02.2021 - 2 K 1341/16

    Afghanistan: Flüchtlingseigenschaft bei Zwangsrekrutierung durch Taliban im

    (3) Die Grundversorgung ist für große Teile der Bevölkerung eine tägliche Herausforderung, dies gilt in besonderem Maße für Rückkehrer (grundlegend bereits VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.10.2018 - A 11 S 316/17 -, juris Rn. 261 ff.; zur Lage in Kabul: Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 73 ff., und vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 42 ff.).

    Die hygienischen Bedingungen sind oft mals prekär (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 74, vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 43, und vom 12.10.2018 - A 11 S 316/16 -, juris Rn. 279; Schwörer, Gutachten Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Lage in Afgha nistan, 30.11.2020, S. 12; Finnish Immigration Service, Afghanistan: Fact-Finding Mission to Kabul in April 2019, S. 13 ff.).

    In Kabul gibt es eine Vielzahl privater Unternehmen, die tausende Familien (wohl illegal) mit Wasser versorgen (vgl. zum Ganzen VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 75, und vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 44).

    Mit der Sicherheitslage in Kabul hat sich der Senat zuletzt in seinen Urteilen vom 16. März 2020 (A 11 S 2516/18 und A 11 S 2977/18, beide n.v.), vom 29. November 2019 (A 11 S 2376/19, juris Rn. 80 ff.) und vom 29. Oktober 2019 (A 11 S 1203/19, juris Rn. 49 ff.) befasst.

    Dabei zielen Anschläge und Attentate weiterhin auf Einrichtungen und Veranstaltungen, die aufständischen Gruppierungen besonders attraktiv erscheinen, weil damit in der Öffentlichkeit die gewünschten Signale gesetzt werden können (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 16. März 2020 - A 11 S 2516/18 -, n.v., S. 9, vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 8 1 , und vom 29.10.2019 - A 11 S 1203/19 -, juris Rn. 50).

  • VG Freiburg, 14.01.2022 - A 9 K 2589/19

    Vietnam: Abschiebungsverbot für jungen volljährigen Mann mit

    sich in tatsächlich zweifelhaften Fällen mit einem für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewissheit begnügen, der den Zweifeln Schweigen gebietet, auch wenn sie nicht völlig auszuschließen sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 -, juris Rn. 20, und Beschluss vom 08.02.2011 - 10 B 1.11 juris Rn. 8; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 -A 11 S 2376/19-, juris Rn. 55, und vom 12.12.2018-A 11 S 1923/17-, juris Rn. 31).

    Vor diesem Hintergrund kommt dem persönlichen Vorbringen des Klägers und dessen Würdigung gesteigerte Bedeutung zu, weswegen allein der Tatsachenvortrag des Schutzsuchenden zum Erfolg der Klage führen kann, sofern seine Behauptungen unter Berücksichtigung aller sonstigen Umstände in dem Sinne glaubhaft sind, dass sich das Gericht von ihrer Wahrheit überzeugen kann (BVerwG, Urteile vom 16.04.1985 - 9 C 109.84 -, juris Rn. 16, und vom 29.11.1977 - 1 C 33.71 -, juris Rn. 15; VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 - juris Rn. 56, und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 32).

    Bei der Ermittlung der in Rede stehenden, regelmäßig nur dem Kläger bekannten Umstände bleibt es bei dem allgemein im Asylverfahren geltenden Grundsatz, dass es zunächst Sache des Schutzsuchenden ist, die Gründe für seine Furcht vor Verelendung schlüssig darzulegen (vgl. hierzu VGH Bad.-Württ., Urteil vom 29.11.2019 - A 11 S 2376/19 -, juris Rn. 58; vgl. ferner - zum Vorliegen der (positiven) Voraussetzungen für die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft - BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 -, juris Rn. 26).

    Bei der Bewertung der Stimmigkeit des Sachverhalts müssen u.a. Persönlichkeitsstruktur, Wissensstand und Herkunft des Schutzsuchenden berücksichtigt werden (vgl. VGH Bad.-Württ., Urteile vom 29.11.2019 -A 11 S 2376/19 -Juris Rn. 58, und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17-, juris Rn. 36).

    Für die richterliche Überzeugungsbildung ist eine bewertende Gesamtschau des gesamten Vorbringens des Schutzsuchenden unter Berücksichtigung seiner individuellen Aussagekompetenz und seiner Glaubwürdigkeit erforderlich, die die Stimmigkeit des Vorbringens an sich, dessen Detailtiefe und Individualität, sowie dessen Übereinstimmung mit den relevanten und verfügbaren Erkenntnismitteln ebenso berücksichtigt wie die Plausibilität des Vorbringens, an der es etwa fehlen kann, wenn nachvollziehbare Erklärungen fehlen oder unterbleiben, falsche oder missverständliche Urkunden nicht erklärt werden können bzw. wenn Beweise oder Vorbringen ohne nachvollziehbaren Grund verspätet vorgebracht werden (VGH Bad.- Württ., Urteile vom 29.11.2019 -A 11 S 2376/19-, juris Rn. 59, und vom 12.12.2018 - A 11 S 1923/17 -, juris Rn. 38).

  • VG Hamburg, 09.04.2024 - 10 A 5193/23

    Zur Flüchtlingsrelevanz der "Verwestlichung" einer jungen iranischen Frau

    Dies ist dann der Fall, wenn eine weibliche Schutzsuchende infolge des längeren Aufenthalts in Europa in einem solchen Maße in ihrer Identität aufgrund der hiesigen Wertevorstellungen hinsichtlich der Gleichberechtigung von Frauen und Männern geprägt worden ist, dass sie entweder nicht mehr in der Lage wäre oder es ihr nicht mehr zugemutet werden kann, bei einer Rückkehr nach Iran ihren Lebensstil den dort erwarteten Verhaltensweisen und Traditionen anzupassen (sog. "Verwestlichung", vgl. VGH Mannheim, Urt. v. 29.11.2019, A 11 S 2376/19, juris Rn. 35; OVG Lüneburg, Urt. v. 21.9.2015, 9 LB 20/14, juris Rn. 26).
  • VG Frankfurt/Main, 08.02.2021 - 10 K 4688/17

    Afghanistan: Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für Sicherheitskräfte, keine

    Es muss sich in tatsächlich zweifelhaften Fällen mit einem für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewissheit begnügen, der den Zweifeln Schweigen gebietet, auch wenn sie nicht völlig auszuschließen sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 04. Juli 2019 - 1 C 33.18 -, juris Rn. 20; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19-juris, Rn. 55).

    Bei der Bewertung der Stimmigkeit des Sachverhalts müssen unter ande­ rem Persönlichkeitsstruktur, Wissensstand und Herkunft des Ausländers berücksichtigt werden (BVerwG, Beschluss vom 3. August 1990 - 9 B 45.90 - , juris, Rn. 2; VGH Ba­ den-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19 - juris, Rn. 58).

    An der Glaubhaftmachung fehlt es hingegen in der Regel, wenn der Kläger im Laufe des Verfahrens unterschiedliche Angaben macht und sein Vorbringen nicht auflösbare Widersprüche enthält, wenn seine Darstellung nach der Lebenserfahrung oder aufgrund der Kenntnis entsprechender vergleichbarer Ge­ schehensabläufe unglaubhaft erscheint, sowie auch dann, wenn er sein Vorbringen im Laufe des Asylverfahrens steigert, insbesondere wenn er Tatsachen, die er für sein Be­ gehren als maßgeblich bezeichnet, ohne vernünftige Erklärung erst sehr spät in das Verfahren einführt (vgl. VG Kassel, Urteil vom 24. Januar 2018 - 7 K 877/17.KS.A, beck online, Rn. 27; vgl. auch VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19-juris, Rn. 59).

    Entscheidend ist somit, ob die interne Neuansiedlung unter Umständen möglich ist, die nicht in einem Maße schlecht sind, dass der Betroffene keinen anderen Ausweg sieht, als sich in Gebiete zu begeben, in denen ihm Verfolgung oder ein ernsthafter Schaden droht (ausführlich dazu VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19, juris, Rn. 27 ff.).

    Vorliegend kann dahinstehen, ob - wie das OVG Bremen meint - an den Zumutbarkeitsmaßstab bzw. das Zumutbarkeitsniveau des § 3e Abs. 1 Nr. 2 AsylG im Vergleich zu den Abschiebungsverboten wegen schlechter, nicht durch einen verantwortlichen Akteur verursachter humanitärer Verhältnisse nach § 60 Abs. 5 AufenthG i.V.m. Art. 3 EMRK und § 60 Abs. 7 AufenthG höhere Anforderungen zu stellen sind (vgl. ausführlich dazu OVG Bremen, Urteil vom 26. Mai 2020 - 1 LB 56/20 - , juris, Rn. 68 ff.) oder ob - wie der VGH Baden-Württemberg vertritt - bereits dann eine Zumutbarkeit zu bejahen ist, wenn bei umfassender Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls ein die Ge­ währleistungen des Art. 3 EMRK bzw. Art. 4 GRCh wahrendes Existenzminimum gesi­ chert ist und auch keine anderweitige schwerwiegende Verletzung grundlegender Grund- oder Menschenrechte oder eine sonstige unerträgliche Härte droht (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19 - , juris, Rn. 25 ff.).

    Etwas anderes war nur dann anzunehmen, wenn bei Zugehörigen zu dieser Gruppe persönliche Umstände hinzutraten, die eine andere rechtliche Bewertung erfor­ derten (vgl. ausführlich zur Sicherheits- und der humanitären Lage in Kabul mit vielen weiteren Nachweisen: Hess. VGH, Urteil vom 23. August 2019 - 7 A 2750/15.A - , juris, Rn. 69 ff. (Sicherheitslage), Rn. 99 ff. (sozioökonomische und humanitäre Lage), Rn. 90 bzw. Rn. 144 ff. (rechtliche Bewertung); vgl. auch VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 29. Oktober 2019 - A 11 S 1203/19 - , juris, Rn. 42 ff. (sozioökonomische Lage), Rn. 49 ff. (Sicherheitslage), Rn. 77 f. (rechtliche Bewertung); ders., Urteil vom 29. November 2019 - A 11 S 2376/19 - , juris, Rn. 73 ff. (sozioökonomische Lage), Rn. 80 ff. (Sicher­ heitslage), Rn. 110 ff. (rechtliche Bewertung); vgl. auch OVG Niedersachsen, Urteil vom 29. Januar 2019 - 9 LB 93/18 -, juris).

  • VG Hamburg, 30.09.2020 - 1 A 2533/20

    Widerruf eines nationalen Abschiebungsverbotes, hier: Afghanistan

  • OVG Hamburg, 23.02.2022 - 1 Bf 282/20

    Keinen Anspruch auf Feststellung eines nationalen Abschiebungsverbots eines

  • OVG Bremen, 24.11.2020 - 1 LB 351/20

    Afghanistan: Berufung abgewiesen; Abschiebungsverbot wegen fehlender Möglichkeit

  • VG Karlsruhe, 09.06.2021 - A 2 K 2602/18

    Afghanistan: Bescheid des Bundesamts rechtmäßig.

  • VG Frankfurt/Main, 08.01.2021 - 10 K 4592/17

    Afghanistan: inländische Fluchtalternative nicht zumutbar; Bedrohung durch

  • VG Hamburg, 14.04.2021 - 1 A 4960/19

    Afghanistan: Subsidiärer Schutz wegen Bedrohung durch Onkel und Taliban; fehlende

  • VG Bremen, 30.01.2020 - 5 K 693/17

    Zum Maßstab der Zumutbarkeit einer internen Fluchtalternative - Afghanistan;

  • VG Hannover, 28.02.2024 - 1 A 416/19

    Rückführungsrichtlinie; Rückführungsverbesserungsgesetz; Aufhebung der

  • VGH Bayern, 06.07.2020 - 13a B 18.32817

    Keine Feststellung nationaler Abschiebungsverbote zugunsten eines afghanischen

  • VG Hamburg, 26.02.2021 - 1 A 53/19

    Zu den Voraussetzungen eines nationalen Abschiebungsverbots aus § 60 Abs. 5

  • VGH Bayern, 01.10.2020 - 13a B 20.31004

    Weiterhin kein nationales Abschiebungsverbot hinsichtlich des Ziellandes

  • VG Hamburg, 07.08.2020 - 1 A 3562/17

    Zur Sicherheitslage in der Provinz Kabul i.S.v. § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG und

  • VG Köln, 25.08.2020 - 14 K 1041/17

    Inländische Fluchtmöglichkeit, Zwangsrekrutierung, Corona-Pandemie, Corona, Covid

  • VGH Bayern, 26.10.2020 - 13a B 20.31087

    Kein Anspruch auf Feststellung eines nationalen Abschiebungsverbots bezogen auf

  • VG Freiburg, 21.07.2020 - A 15 K 2291/17

    Abschiebungsschutz Afghanistan; Auswirkungen der Corona-Krise

  • VG Hamburg, 30.03.2021 - 1 A 852/19

    Afghanistan: Klage abgewiesen. Kein Anspruch auf die Zuerkennung der

  • VG Hamburg, 11.03.2021 - 1 A 756/18

    Afghanistan: kein Abschiebungsverbot wegen humanitärer Lage in Afghanistan

  • VG Hamburg, 24.02.2021 - 1 A 9034/17

    Afghanistan: Flüchtlingseigenschaft wegen Verfolgung durch Taliban

  • VG Wiesbaden, 14.03.2022 - 2 K 1157/21

    Pakistan: Rücknahme des Abschiebungsverbots für älteren Mann nach vorübergehender

  • VGH Baden-Württemberg, 05.03.2020 - A 10 S 1272/17

    Weder für den Irak insgesamt noch für die Herkunftsregion des Klägers, die

  • OVG Bremen, 22.09.2020 - 1 LB 258/20

    Abschiebungsverbot für alleinstehenden jungen Mann; Auswirkungen der

  • VG Hamburg, 19.01.2021 - 1 A 5327/17

    Asylverfahren: Glaubhaftigkeit eines Vortrags hinsichtlich einer Verfolgung in

  • VG Köln, 03.03.2020 - 14 K 4026/17
  • VGH Bayern, 29.01.2024 - 11 ZB 24.30065

    Anspruch auf Gewährung subsidiären Schutzes, Zumutbarkeit einer internen

  • VG Potsdam, 07.04.2021 - 13 K 1838/17

    Afghanistan: Flüchtlingseigenschaft bei Zugehörigkeit zur sozialen Gruppe der

  • VG Stuttgart, 17.09.2021 - A 4 K 94/21

    Sri Lanka; Muslim; Gruppenverfolgung; interner Schutz; Krankheit;

  • VG Köln, 18.02.2020 - 14 K 2676/17
  • VG Hamburg, 18.11.2020 - 1 A 5933/18
  • OVG Hamburg, 23.02.2022 - 1 Bf 228/20

    Afghanistan: Aufhebung der Verpflichtung zur Feststellung eines

  • VG Hamburg, 31.03.2021 - 4 A 1879/19

    Afghanistan: Regelmäßiges Abschiebungshindernis aufgrund wirtschaftlicher Lage

  • VG Karlsruhe, 15.05.2020 - A 19 K 16467/17

    Abschiebungsverbot für einen afghanischen Asylbewerber wegen der wirtschaftlichen

  • VG Frankfurt/Main, 28.01.2021 - 10 K 4784/17

    Afghanistan: Flüchtlingsschutz für Regierungsmitarbeiter; Abschiebungsverbot für

  • VG Hamburg, 20.07.2021 - 10 A 5156/18

    Zu der Frage, ob eine in ihrer Identität westlich geprägte iranische Frau im

  • VG München, 11.12.2020 - M 2 K 17.36599

    Asylrecht, Herkunftsland: Afghanistan (Provinz, Kunar), Verfolgung durch die

  • BVerwG, 24.06.2021 - 1 C 27.20

    Zuerkennung des subsidiären Schutzes eines afghanischen Staatsangehörigen wegen

  • VG Karlsruhe, 28.05.2021 - A 18 K 7758/17

    Nigeria: Existenzminimum für alleinstehende Frauen möglich

  • VG Karlsruhe, 24.02.2021 - A 18 K 5741/17

    Pakistan: Gruppenverfolgung von Hazara bejaht

  • VG Chemnitz, 22.02.2021 - 3 K 2640/17

    Irak: subsidiärer Schutz wegen Gewalt von schiitischen Milizen gegen junge,

  • VG München, 09.11.2020 - M 2 S7 20.30874

    Unbegründeter Asylantrag eines afghanischen Asylbewerbers (Zeitpunkt September

  • VG Karlsruhe, 15.11.2023 - A 4 K 1753/23

    Asyl Nigeria; Aufhebung der Abschiebungsandrohung aufgrund Trennung der

  • BVerwG, 24.06.2021 - 1 C 54.20

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft eines afghanischen Staatsangehörigen aus

  • VGH Baden-Württemberg, 22.02.2021 - A 12 S 2583/18

    Asylklageverfahren gegen ohne Anhörung ergangene Asylantragsablehnung

  • VG Oldenburg, 21.11.2022 - 15 A 2679/17

    Irak: Kein Flüchtlingsschutz für schiitischen Mann aus Bagdad; vorgeblich

  • VG Stuttgart, 26.11.2021 - A 12 K 3847/19
  • VGH Bayern, 17.12.2020 - 13a B 20.30957

    Keine Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die (wirtschaftliche) Lage von

  • VGH Bayern, 15.01.2024 - 11 ZB 23.30922

    Anspruch auf Gewährung subsidiären Schutzes, Zumutbarkeit einer internen

  • VG Karlsruhe, 25.03.2021 - A 18 K 10880/17

    Nigeria: keine glaubwürdige Verfolgung durch Ayelala Gruppierung; inländische

  • VG Chemnitz, 21.04.2021 - 6 K 1094/18

    Pakistan: keine flüchtlingsrelevante Verfolgung bei drohender Zwangsheirat;

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 20.11.2023 - 4 LB 82/19

    Fluchtalternative; unerträgliche Härte nach Folterung im Herkunftsstaat und

  • VGH Baden-Württemberg, 20.07.2020 - A 9 S 482/19

    Keine landesweite Verfolgung von Mitgliedern eines Studentenkultes in Nigeria

  • VG Regensburg, 04.05.2022 - RO 16 K 19.32232

    Äthiopien: Unglaubhafter Vortrag zu Angriff durch OLF; Verweis auf internen

  • VG Regensburg, 22.04.2021 - RN 16 K 20.31114

    Afghanistan: Widerruf nach Volljährigkeit rechtmäßig; Verweis auf inländische

  • VG Karlsruhe, 24.02.2021 - A 18 K 8369/17

    Pakistan: arbeitsfähiger, gesunder Mann; keine Zuerkennung von

  • VG Cottbus, 26.08.2020 - 6 K 710/17

    Asyl, Abschiebungsschutz nach § 60, Abs. 1 und Abs. 2-7 AufenthG,

  • VG Minden, 23.03.2023 - 12 K 692/21
  • VG Sigmaringen, 30.10.2020 - A 7 K 7173/18

    Nigeria: Kein Anspruch auf die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft.

  • VG Cottbus, 21.08.2020 - 2 K 1561/16
  • OVG Sachsen, 01.12.2020 - 2 A 900/17

    Tschetschenien ; Tschetschenen; richterliche Überzeugung; unglaubhafte

  • OVG Sachsen, 21.04.2021 - 3 A 328/18

    Asylverfahren Indien; politischer Sekretär der Akali Dal-Partei; innerfamiliärer

  • VG Aachen, 07.03.2022 - 5 K 1494/18

    Mitgliedstaat; Fortbestand; Schutzstatus; vulnerable Personen; Lebensbedingungen;

  • VG Aachen, 03.02.2022 - 5 K 5443/17

    Mitgliedstaat; vulnerable Personen; Lebensbedingungen; NGOs

  • VG Sigmaringen, 05.05.2021 - A 13 K 4096/18

    Vorverfolgung; Wiederlegung der Vermutung fortgesetzter Verfolgung; Islamischer

  • VG Düsseldorf, 02.03.2020 - 28 K 8621/17
  • VG Freiburg, 10.07.2023 - A 6 K 601/22

    Türkei; staatliche Schutzgewährung für weibliche Opfer häuslicher Gewalt; bei

  • VG Köln, 19.02.2021 - 14 K 3838/17
  • OVG Bremen, 22.09.2020 - 1 L B 258/20

    Afghanistan: Berufung zurückgewiesen; Hazara, im Iran geboren und aufgewachsen;

  • VG Cottbus, 26.08.2020 - 6 K 639/17
  • VG Cottbus, 19.06.2020 - 6 K 919/17

    Asyl, Abschiebungsschutz nach § 60, Abs. 1 und Abs. 2-7 AufenthG,

  • VG Karlsruhe, 03.06.2020 - A 19 K 14017/17
  • VG Gelsenkirchen, 16.11.2021 - 18a K 5200/17

    Libanon; zeitweilige mehrmonatige Untersuchungshaft; Haftbedingungen;

  • OVG Sachsen, 15.07.2021 - 3 A 665/18

    Pakistan; Sindh-Ranger; extralegale Tötung; MQM-Partei

  • VG Aachen, 01.06.2021 - 2 K 922/18

    Nigeria; Familienasyl

  • VG Hamburg, 19.05.2021 - 4 A 2493/17

    Afghanistan: Bescheid rechtmäßig.

  • VG München, 30.04.2021 - M 1 K 17.40851

    Erfolglose Asylklage eines türkischen Staatsangehörigen

  • VG München, 30.04.2021 - M 1 K 17.40855

    Erfolglose Asylklage türkischer Staatsangehöriger

  • VG Hamburg, 19.04.2021 - 4 A 611/21

    Afghanistan: Abschiebungsverbot für jungen Mann wegen fehlender Lebenserfahrung

  • VG Osnabrück, 31.03.2021 - 1 A 273/19

    Afghanistan: Widerruf des Abschiebungsverbotes statthaft, Anfechtungsklage

  • VG Wiesbaden, 17.03.2021 - 4 K 924/17

    Afghanistan: Flüchtlingsschutz wegen begründeter Furcht vor Verfolgung durch

  • VG Cottbus, 08.09.2020 - 3 K 1500/16
  • VG Cottbus, 02.09.2020 - 6 K 1389/17
  • VG Aachen, 11.04.2022 - 5 K 3571/18

    Mitgliedstaat; Fortbestand; Schutzstatus; vulnerable Personen; Lebensbedingungen;

  • VG Wiesbaden, 23.04.2021 - 4 K 2099/17

    Afghanistan: subsidiärer Schutz wegen Verfolgung durch Taliban, keine inländische

  • VG Wiesbaden, 09.03.2021 - 4 K 643/17

    Afghanistan: interne Schutzmöglichkeit in Kabul

  • VG Köln, 18.02.2021 - 14 K 3724/17
  • VG Berlin, 25.01.2023 - 32 K 420.18

    Ägypten: Verfolgung einer koptisch-christlichen Familie nicht glaubhaft; nach

  • VG München, 19.05.2021 - M 6 K 17.38923

    Afghanistan: Subsidiärer Schutz wegen Bedrohung durch Kriminelle; religiöse

  • VG Köln, 25.03.2021 - 14 K 7043/17

    Inländische Fluchtmöglichkeit, Iran, Zwangsrekrutierung

  • VG Osnabrück, 10.03.2021 - 1 A 874/17

    Afghanistan: Flüchtlingseigenschaft für homosexuell angesehene Vorverfolgte

  • VG Köln, 03.03.2021 - 14 K 6161/20
  • VG Köln, 18.02.2021 - 14 K 378/17
  • VG Cottbus, 04.02.2021 - 3 K 303/17

    Afghanistan: Klage abgewiesen. Keine Gruppenverfolgung der Hazara.

  • VG Cottbus, 19.11.2020 - 3 K 304/17
  • VG Bremen, 20.02.2020 - 5 K 3686/16

    Unglaubhaftes Vorbrigen wegen erheblicher Steigerung im Sachvortrag; Lage in der

  • VG Hamburg, 08.11.2022 - 10 A 2821/20

    Iran: Flüchtlingseigenschaft wegen geschlechtsspezifischer Verfolgung

  • VG Köln, 31.08.2021 - 14 K 6369/17
  • VG Schleswig, 09.08.2023 - 11 A 104/20

    Irak: Flüchtlingseigenschaft bei Zugehörigkeit zur sozialen Gruppe der Frauen im

  • VG München, 17.05.2021 - M 1 K 17.42425

    Asylbegehren eines kurdischen Jesiden aus der Türkei

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 26.10.2020 - 9 A 302/19
  • VG München, 17.03.2021 - M 1 K 17.41734

    Voraussetzungen für die Annahme einer Gruppenverfolgung von Kurden und einer

  • VG Karlsruhe, 02.03.2021 - A 13 K 8336/17

    Irak: Flüchtlingseigenschaft bei Verfolgung durch Badr Miliz

  • VG Würzburg, 29.01.2021 - W 9 K 20.30736

    Kein internationaler Schutz und keine Abschiebungsverbot für somalische

  • OVG Sachsen-Anhalt, 16.06.2022 - 2 L 37/20

    Gehörsverstoß durch Beweisantragsablehnung bzw. Wahrunterstellung und späterer

  • VG Würzburg, 17.03.2021 - W 9 K 19.32129

    Somalia: inländische Fluchtalternative für junge, gesunde, arbeitsfähige Klägerin

  • VG Aachen, 12.01.2021 - 6 K 816/17
  • VG München, 07.08.2020 - M 18 K 17.43616

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft - Abwendung von den Taliban

  • VG Hamburg, 08.12.2021 - 8 A 5783/19

    Irak: Abschiebungsverbot für weibliche Schutzsuchende mit ausgeprägter westlicher

  • VG Frankfurt/Oder, 03.12.2020 - 2 K 1688/15

    Somalia: Klage abgewiesen. Kläger ist kein Flüchtling im Sinne der

  • VG Gießen, 31.05.2023 - 1 K 1925/20

    Guinea: Flüchtlingseigenschaft nach Zwangsverheiratung; keine zumutbare

  • VG Bremen, 21.12.2022 - 1 K 1535/20

    Asylrecht, Urteil vom 21.12.2022 - Frau; Nachfluchtgrund; westlicher Lebensstil

  • VG München, 27.05.2021 - M 11 K 18.33281

    Somalia: Bescheid rechtmäßig. Zur Sicherheitslage in Somalia und insbesondere in

  • VG Bremen, 18.01.2023 - 1 K 1738/21

    Iran: Weiteres Asylverfahren für westlich geprägte Konvertitin wegen Änderung der

  • VG Berlin, 24.02.2022 - 32 K 354.17

    Ägypten: Apostasie unglaubhaft; Interner Schutz; Grundversorgung und

  • VG München, 17.05.2021 - M 1 K 17.40825

    Asyl Türkei, Familie mit minderjährigen Kindern, PKK-/YPG-Verdacht gegenüber der

  • VG Chemnitz, 23.04.2021 - 5 K 2615/17

    Venezuela: Keine glaubhaft vorgebrachte Verfolgung durch Colectivos wegen

  • VG Cottbus, 10.02.2021 - 3 K 1656/18

    Afghanistan: keine Anerkennung sowie kein Abschiebeverbot für Familie, Covid-19

  • VG Cottbus, 10.02.2021 - 3 K 2904/17
  • VG Cottbus, 28.12.2020 - 3 K 2310/16
  • VG Gießen, 27.09.2023 - 1 K 2662/20

    Guinea: Anspruch auf Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft nach § 3 AsylG für

  • VG Bremen, 31.08.2022 - 1 K 1177/20

    Ägypten: Flüchtlingsschutz bei Verfolgung durch Muslimbrüderschaft; Kein interner

  • VG Stuttgart, 08.03.2022 - A 2 K 3688/20

    Indien: Verfolgung wegen Zugehörigkeit zu niedriger Kaste nicht glaubhaft

  • VG Stuttgart, 08.11.2021 - A 8 K 6180/19

    Nigeria: Schutz durch nigerianischen Staat und interner Schutz gemäß § 3e AsylG

  • VG Cottbus, 03.11.2021 - 3 K 372/17
  • VG Karlsruhe, 16.04.2021 - A 7 K 543/20

    Kamerun: Flüchtlingseigenschaft wegen geschlechtsspezifischer Gewalt bei Opfer

  • VG Potsdam, 02.12.2020 - 13 K 3688/16
  • VG Bremen, 30.11.2022 - 1 K 1527/20

    Iran: Flüchtlingseigenschaft für Frau mit westlich geprägtem Lebensstil

  • VG Cottbus, 17.12.2020 - 3 K 474/17
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