Rechtsprechung
   VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555, 8 N 16.2556   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2020,25830
VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555, 8 N 16.2556 (https://dejure.org/2020,25830)
VGH Bayern, Entscheidung vom 12.03.2020 - 8 N 16.2555, 8 N 16.2556 (https://dejure.org/2020,25830)
VGH Bayern, Entscheidung vom 12. März 2020 - 8 N 16.2555, 8 N 16.2556 (https://dejure.org/2020,25830)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2020,25830) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (3)

  • BAYERN | RECHT

    VwGO § 47; WHG § 51 Abs. 1 S. 1 Nr. 1, Abs. 2, § 52 Abs. 1 S. 1; BayVwVfG Art. 73 Abs. 3 S. 1; BayWG Art. 73 Abs. 3, Abs. 6
    Zum Erfordernis der Auslegung von Unterlagen und der Erörterung von Dargebotsalternativen im Rahmen der Aufstellung einer Wasserschutzgebietsverordnung

  • rewis.io

    Zum Erfordernis der Auslegung von Unterlagen und der Erörterung von Dargebotsalternativen im Rahmen der Aufstellung einer Wasserschutzgebietsverordnung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (12)Neu Zitiert selbst (75)

  • VGH Bayern, 08.04.2020 - 8 N 16.2210

    Normenkontrollanträge gegen eine Wasserschutzgebietsverordnung

    Auszug aus VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555
    Die statthaften Normenkontrollanträge (§ 47 Abs. 1 Nr. 2 VwGO, Art. 5 Satz 1 AGVwGO) wurden fristgerecht erhoben (§ 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO); beide Antragsteller können geltend machen, als Eigentümer im Geltungsbereich der Verordnung liegender Grundstücke von rechtswidrigen Nutzungsbeschränkungen betroffen zu sein und sind daher gemäß § 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO antragsbefugt (vgl. BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - W+B 2019, 244 = juris Rn. 23; U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 21).

    1.2 Die ausgelegten Unterlagen dürfen sich aber regelmäßig nicht allein auf die in Aussicht genommene Ausführungsvariante und die durch sie hervorgerufenen Betroffenheiten beschränken; vielmehr müssen sie es grundsätzlich ermöglichen, die Erforderlichkeit eines Vorhabens unter dem Aspekt der Alternativenprüfung zumindest in groben Zügen infrage zu stellen und die Behörde dadurch zu einer Prüfung zu veranlassen (BVerwG, U.v. 3.3.2011 - 9 A 8.10 - BVerwGE 139, 150 = juris Rn. 22, m.w.N.; BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 27; Ziekow, VwVfG, 3. Aufl. 2013, § 73 Rn. 30).

    Die Vorschriften über die Auslegung von Planungsunterlagen im Verwaltungsverfahrensrecht bezwecken nämlich nicht nur eine frühzeitige Information der Öffentlichkeit, sondern ihnen kommt auch Rechtsschutzfunktion zu, weil ein Betroffener auf Grundlage der ausgelegten Unterlagen entscheiden kann und bei sonst drohender Präklusion auch entscheiden muss, ob und mit welchen Argumenten er sich gegen das Vorhaben wenden sollte (vgl. BVerfG, B.v. 24.10.2017 - 1 BvR 1026/13 - DVBl 2018, 175 = juris Rn. 58, unter Bezugnahme auf U.v. 20.12.1979 - 1 BvR 385/77 - BVerfGE 53, 30/60; s. auch BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 27).

    Beim Erlass von Schutzgebietsverordnungen für die öffentliche Wasserversorgung ist in der Regel ebenfalls eine Alternativenprüfung notwendig, was dann zur Folge hat, dass die naheliegenden oder sich aufdrängenden planerischen Entscheidungsalternativen jedenfalls in groben Zügen grundsätzlich zum Gegenstand der Auslegung zu machen sind (BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 31).

    Nach ständiger Rechtsprechung des Senats bedarf es daher im Festsetzungsverfahren grundsätzlich einer Alternativenprüfung (vgl. zuletzt BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 29 m.w.N.).

    Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat dazu in seinem Urteil vom 8. April 2020 (Az.: 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 43 ff.) ausgeführt:.

    1.1 Ein erheblicher Fehler im Normsetzungsverfahren führt grundsätzlich zur Unwirksamkeit der Norm, soweit gesetzlich nichts Anderes geregelt ist (BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 46; Hufen, Fehler im Verwaltungsverfahren, Rn. 758; Schwind in Berendes/Frenz/Müggenborg, WHG, § 51 Rn. 58).

    Eine solche Unterscheidung gibt es bei Rechtsnormen nicht (vgl. BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 50; OVG LSA, U.v. 17.3.2011 - 2 K 174/09 - juris Rn. 46; OVG Bremen, U.v. 20.12.2016 - 1 D 83/14 - NVwZ-RR 2017, 486 = juris Rn. 38).

    Es handelt sich dabei um Sonderbestimmungen, die schon aufgrund ihres Ausnahmecharakters nicht analogiefähig sind (BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 48; vgl. auch OVG SH, U.v. 17.6.1999 - 1 K 7/98 - juris Rn. 24) und bei denen einzelne Regelungen nicht aus dem Gesamtzusammenhang herausgelöst werden können.

    Schließlich wäre auch § 215 Abs. 2 BauGB einzubeziehen, der als Voraussetzung für ein Unbeachtlichwerden eine Hinweispflicht auf diese Obliegenheit bei Inkraftsetzung der Rechtsnorm statuiert (BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 49), woran es hier fehlt.

    Der Senat hat dazu in seinem Urteil vom 8. April 2020 (Az.: 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 50) ausgeführt:.

    Zudem ist zu beachten, dass die materiellrechtliche Überprüfung der vom Normgeber getroffenen Entscheidung, die auch Elemente der Ermessensausübung und der Abwägung einschließen kann (vgl. oben C. 3.), die notwendigen Schutzfunktionen für die Grundrechtsträger nicht ersetzen könnte, nicht zuletzt wegen des hohen Rangs der Belange der öffentlichen Trinkwasserversorgung und der fachlichen Autorität der Wasserwirtschaftsämter (vgl. BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23; U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 45).

    Bei der Beurteilung dieser Fragen darf ein Gericht nach obergerichtlicher- und höchstrichterlicher Rechtsprechung eine eigene hypothetische Abwägungsentscheidung nicht an die Stelle derjenigen des Verordnungsgebers setzten (BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 53, m.w.N. und unter Verweis auf BVerfG, B.v. 24.10.2017 - 1 BvR 1026/13 - NVwZ 2018, 573 = juris Rn. 47 und B.v. 16.12.2015 - 1 BvR 685/12 - NVwZ 2016, 524 = juris Rn. 23).

    Dagegen ist ein Fehler im Anhörungsverfahren regelmäßig ergebnisrelevant, wenn Betroffene konkrete Fragen und Einwände zu entscheidungsrelevanten, aber verfahrensfehlerhaft nicht erörterten Themenkreisen aufwerfen, die nicht von vorneherein als nicht erörterungswürdig oder als nicht diskussionswürdig abgetan werden können (vgl. BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41 f. U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - a.a.O.).

    Die Öffentlichkeitsbeteiligung bezweckt nicht nur den Schutz der Betroffenen, sondern hat zugleich auch die Informationsgewinnung der Behörde zum Ziel (BVerwG, U.v. 8.6.1995 - 4 C 4.94 - BVerwGE 98, 339/345 = juris Rn. 18; U.v. 26.5.2011 - 7 A 10/10 - IR 2011, 214 = juris Rn. 32; BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 44; Schink in Knack/Hennecke, VwVfG, 11. Aufl. 2020, § 73 Rn. 9 ff., 64; Uschkereit in: Pautsch/Hofmann, VwVfG, 2016, § 73 Rn. 41, jew. m.w.N.; Wahl/Dreier, NVwZ 1999, 606/611 f.).

    Vielmehr können diese Aspekte sogar - angesichts der eingeschränkten gerichtlichen Kontrolle (vgl. BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 45) - für einen effektiven Grundrechtsschutz im Verwaltungsverfahren sprechen.

  • VGH Bayern, 28.08.2019 - 8 N 17.523

    Wasserrecht - Wasserschutzgebiet in der Gemeinde Schwangau

    Auszug aus VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555
    Die statthaften Normenkontrollanträge (§ 47 Abs. 1 Nr. 2 VwGO, Art. 5 Satz 1 AGVwGO) wurden fristgerecht erhoben (§ 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO); beide Antragsteller können geltend machen, als Eigentümer im Geltungsbereich der Verordnung liegender Grundstücke von rechtswidrigen Nutzungsbeschränkungen betroffen zu sein und sind daher gemäß § 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO antragsbefugt (vgl. BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - W+B 2019, 244 = juris Rn. 23; U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 21).

    Ungeachtet der beschränkten Verweisung (Art. 73 Abs. 3 Satz 1 BayWG nimmt nicht auf Art. 73 Abs. 1 BayVwVfG Bezug) gilt diese Regelung nach der Gesetzessystematik entsprechend, weil sie vom Gesetzgeber in Art. 73 Abs. 3 Satz 1 BayVwVfG vorausgesetzt wird (vgl. BayVGH, U.v. 18.12.1996 - 22 N 95.3196 - BayVBl 1997, 467 = juris Rn. 12; U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 27).

    Daher sind nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts grundsätzlich nicht alle Unterlagen auszulegen, die möglicherweise zur umfassenden Beurteilung der Rechtmäßigkeit einer Planung erforderlich sind (BVerwG, U.v. 24.11.2004 - 9 A 42.03 - juris Rn. 27; U.v. 3.4.2019 - 4 A 1.18 - juris Rn. 16 m.w.N.; vgl. auch BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 27; weitergehend dagegen Lieber in Mann/Sennekamp/Uechtritz, VwVfG, 2. Aufl. 2019, § 73 Rn. 114).

    Die Auslegung kann sich vielmehr "auf die Unterlagen beschränken, deren der Einzelne bedarf, um als Laie den Grad seiner Betroffenheit abschätzen und sich das Interesse, Einwendungen zu erheben, bewusst machen zu können" (BVerwG, U.v. 3.3.2011 - 9 A 8.10 - BVerwGE 139, 150 = juris Rn. 19; U.v. 28.4.2016 - 9 A 9.15 - BVerwGE 155, 91 = juris Rn. 19; vgl. auch BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - a.a.O.).

    Dabei darf sich die Betrachtung nicht nur auf die Standortfrage verengen; vielmehr können sowohl alternative Trinkwassererschließungen (etwa durch Mitversorgung) oder Alternativstandorte für Gewinnungsanlagen (vgl. BayVGH, U.v. 12.7.2018 - 8 N 16.2563 - juris Rn. 83 ff., 88 m.w.N.; U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 128 ff. m.w.N.) als auch alternative Lösungen zur Gewinnung von Trinkwasser am bestehenden Standort (BayVGH, U.v. 24.10.2007 - 22 N 05.2524 - BayVBl 2008, 239 = juris Rn. 25 ff. für eine Umgestaltung einer Brunnenanlage) in Betracht kommen.

    Die Frage, in welcher Weise, d.h. vor allem in welcher Intensität eine derartige Prüfung im Aufstellungsverfahren erfolgen muss (vgl. dazu BayVGH, U.v. 12.7.2018 - 8 N 16.2563 - juris Rn. 88; U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 129, 132; s. auch OVG RhPf, U.v. 8.10.2015 - 1 C 10843/13 - juris Rn. 33), hängt von den Umständen des Einzelfalls ab: Während in Fällen, in denen ein wasserrechtlich bewilligter Brunnenstandort unverändert weiterbetrieben werden soll, aus dem bisher Trinkwasser in der benötigten Menge und Qualität gefördert werden konnte, regelmäßig geringere Anforderungen zu stellen sind (BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 129, 132), sind bei geringer Schutzfähigkeit des Gewinnungsgebiets in der Regel eingehendere Untersuchung erforderlich (BayVGH, U.v. 12.7.2018 - 8 N 16.2563 - juris Rn. 88 m.w.N.).

    Soweit sich der Antragsgegner sowie die Beigeladenen zu 1 und zu 2 darauf berufen, dass Alternativen in anderen Fallgestaltungen regelmäßig nur dann näher zu prüfen sind, wenn sie als vollständiger Ersatz in Betracht kommen (vgl. dazu oben 1.2.2 und BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 132, 135 m.w.N.) und dass dabei auch die an anderen Orten ausgelösten Betroffenheiten zu berücksichtigen sind, verkennen sie die Besonderheit, dass die Teilalternativen hier nicht dazu dienen sollen, Betroffene zu entlasten.

    Zwar ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung zum Fachplanungsrecht anerkannt, dass von einer Alternative nicht mehr gesprochen werden kann, wenn sie im Hinblick auf die verfolgten Ziele auf ein anderes Projekt hinauslaufen würde, was auf Wasserschutzgebiete grundsätzlich übertragbar ist (vgl. BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 150 m.w.N.).

    Der Verweis auf das Urteil des Senats vom 28. August 2019 (Az. 8 N 17.523 - juris Rn. 150) überzeugt ebenfalls nicht.

    Auf den Meinungsstreit zum Prüfungsumfang bei unverändertem Fortbestehen der Gewinnungsanlagen (vgl. BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 128 m.w.N.) kommt es daher nicht an.

    Auch wenn es sich um Brunnenverlegungen gehandelt haben mag und die früheren Brunnenstandorte, die inzwischen aufgegeben worden sind, sich in der Nähe befinden, spricht allein diese Größenordnung dafür, angesichts der geänderten Lage und der nur vorläufigen Genehmigungssituation einen - im Vergleich zu Fällen der unveränderten Fortführung bestehender, bestandskräftig bewilligter Brunnen - erhöhten Prüfungsumfang für die Alternativenprüfung zu fordern (vgl. BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 129 m.w.N.; Sellmann, DVBl 1992, 235/236).

    Die Notwendigkeit der Alternativenprüfung ist auch für diese Fälle im Grundsatz zu bejahen, um den grundgesetzlich gewährleisteten Eigentumsschutz der von der Schutzgebietsverordnung Betroffenen effektiv zu gewährleisten (BayVGH, U.v. 29.12.2011 - 8 N 08.190 - BayVBl 2012, 500 = juris Rn. 45 ff.; U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 128 ff. m.w.N.).

    Soweit der Vertreter des Wasserwirtschaftsamts in der mündlichen Verhandlung dies für von vornherein fernliegend gehalten und die Formulierung "voraussichtlich" als zu optimistisch bewertet hat, mag dies an den besonderen Kenntnissen der Mitarbeiter des amtlichen Sachverständigen liegen (vgl. dazu BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 43 m.w.N.), möglicherweise aber auch daran, dass diese das gesamte Standortgutachten kennen.

    Daran ist festzuhalten, ohne dass es hier im Einzelnen darauf ankommt, inwiefern nach der entsprechenden Verordnungsermächtigung (§ 51 Abs. 1 WHG; vgl. auch § 19 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 Nr. 1 WHG a.F.) der Inhalt der Schutzgebietsverordnungen determiniert ist (vgl. dazu BVerwG, B.v. 28.3.1989 - 4 NB 39.88 - NVwZ-RR 1989, 617 = juris Rn. 8; B.v. 30.9.1996 - 4 NB 31.96 u.a. - BayVBl 1997, 249 = juris Rn. 18 ff.; BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41; Sellmann, DVBl 1992, 235/236) und inwiefern die Entscheidung auf Bewertungs-, Abwägungs- und Einschätzungsvorgängen beruht (vgl. dazu BayVGH, U.v. 5.12.2007 - 22 N 05.194 - juris Rn. 34; U.v. 25.1.2008 - 22 N 04.3471 - ZfW 2010, 177 = juris Rn. 24; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - a.a.O.; U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 130 f. m.w.N.; vgl. auch BVerwG, B.v. 17.10.2005 - 7 BN 1.05 - BayVBl 2006, 377 = juris Rn. 21; B.v. 29.9.2010 - 7 BN 1.10 - juris Rn. 7; Czychowski/Reinhardt, WHG, 12. Aufl. 2019, § 51 Rn. 47 ff. m.w.N.; Hünnekens in Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Stand Februar 2020, § 51 WHG Rn. 44 f.), die Entscheidung also Ergebnis eines differenzierten Bewertungs- und Gestaltungsprozesses ist (Czychowski/Reinhardt, a.a.O. Rn. 40, m.w.N.; Hünnekens, a.a.O. Rn. 43).

  • VGH Bayern, 04.08.2008 - 22 N 06.1407

    Normenkontrolle; Wasserschutzverordnung; erforderliche Erörterung

    Auszug aus VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555
    Das Anhörungs- und Erörterungsverfahren ist Ausfluss der grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 18.12.1996 - 22 N 95.3196 - ZfW 1997, 236 = juris Rn. 13; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 30; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - a.a.O. Rn. 17; NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 43 jew. m.w.N.).

    Die Erörterungspflicht kann sich auch auf Gutachten beziehen (vgl. BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 29 ff.; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 12 ff.; Schwind in Berendes/Frenz/Müggenborg, WHG, § 51 Rn. 56 m.w.N.).

    Den Betroffenen ist dann Gelegenheit zu gegeben, sich mit den im Termin anwesenden Fachleuten, etwa des Wasserwirtschaftsamts oder der Wasserversorger, über die in den gutachterlichen Stellungnahmen enthaltenen Erkenntnisse und über die sich daraus für das beabsichtigte Vorhaben ergebenden Folgerungen auseinanderzusetzen (BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - a.a.O. Rn. 34; vgl. auch Lieber in Mann/Sennekamp/Uechtritz, VwVfG, § 73 Rn. 306 f.).

    Es kann grundsätzlich auch zulässig sein, wenn in bestimmten Fällen Beteiligten Gelegenheit zu einer schriftlichen Stellungnahme und ggf. der anderen Seite zu einer Erwiderung darauf gegeben wird (vgl. BVerwG, B.v. 9.7.2003 - 9 VR 1.03 - juris Rn. 5; U.v. 18.3.2009 - 9 A 39.07 - BVerwGE 133, 239 = juris Rn. 28; vgl. zu den Grenzen BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - a.a.O. Rn. 35).

    Inwiefern ein solches nachgelagertes schriftliches Verfahren überhaupt zur Heilung von Erörterungsmängeln führen könnte (vgl. dazu etwa BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 35 und andererseits BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 44), kann daher dahinstehen.

    Daran ist festzuhalten, ohne dass es hier im Einzelnen darauf ankommt, inwiefern nach der entsprechenden Verordnungsermächtigung (§ 51 Abs. 1 WHG; vgl. auch § 19 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 Nr. 1 WHG a.F.) der Inhalt der Schutzgebietsverordnungen determiniert ist (vgl. dazu BVerwG, B.v. 28.3.1989 - 4 NB 39.88 - NVwZ-RR 1989, 617 = juris Rn. 8; B.v. 30.9.1996 - 4 NB 31.96 u.a. - BayVBl 1997, 249 = juris Rn. 18 ff.; BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41; Sellmann, DVBl 1992, 235/236) und inwiefern die Entscheidung auf Bewertungs-, Abwägungs- und Einschätzungsvorgängen beruht (vgl. dazu BayVGH, U.v. 5.12.2007 - 22 N 05.194 - juris Rn. 34; U.v. 25.1.2008 - 22 N 04.3471 - ZfW 2010, 177 = juris Rn. 24; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - a.a.O.; U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 130 f. m.w.N.; vgl. auch BVerwG, B.v. 17.10.2005 - 7 BN 1.05 - BayVBl 2006, 377 = juris Rn. 21; B.v. 29.9.2010 - 7 BN 1.10 - juris Rn. 7; Czychowski/Reinhardt, WHG, 12. Aufl. 2019, § 51 Rn. 47 ff. m.w.N.; Hünnekens in Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Stand Februar 2020, § 51 WHG Rn. 44 f.), die Entscheidung also Ergebnis eines differenzierten Bewertungs- und Gestaltungsprozesses ist (Czychowski/Reinhardt, a.a.O. Rn. 40, m.w.N.; Hünnekens, a.a.O. Rn. 43).

    1.5 In der Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zu Wasserschutzgebietsverordnungen sind aber für Fälle der Verletzung von Verfahrensvorschriften - unter Rückgriff auf allgemeine Grundsätze der Normerhaltung - Ausnahmen vom Grundsatz der Unwirksamkeit als Fehlerfolge anerkannt (BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 24; U.v. 25.1.2008 - 22 N 04.3471 - juris Rn. 19; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - juris Rn. 30; vgl. auch OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2017, 45 = juris Rn. 285).

    "5.2 Dennoch hat der Verwaltungsgerichtshof ein berechtigtes Anliegen der Normerhaltung von Wasserschutzgebietsverordnungen in eng umrissenen Grenzen anerkannt (BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 40 f.; U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23).

    Dagegen ist ein Fehler im Anhörungsverfahren regelmäßig ergebnisrelevant, wenn Betroffene konkrete Fragen und Einwände zu entscheidungsrelevanten, aber verfahrensfehlerhaft nicht erörterten Themenkreisen aufwerfen, die nicht von vorneherein als nicht erörterungswürdig oder als nicht diskussionswürdig abgetan werden können (vgl. BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41 f. U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - a.a.O.).

    Dabei reicht es aus, wenn nur partielle Änderungen in Betracht kommen (vgl. BayVGH, B.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 42), wie sie der Vertreter des Wasserwirtschaftsamts in der mündlichen Verhandlung im Hinblick auf die Verwirklichung von Alternativstandorten zumindest für möglich gehalten hat (vgl. oben A. 2.1.1).

    Das bei der Festsetzung von Wasserschutzgebieten eingeräumte Ermessen bezieht sich dabei regelmäßig nicht nur auf die Ausweisung als Ganzes, sondern auch auf die räumliche Abgrenzung des Gebiets, das nicht zuletzt im Zusammenhang mit den Fördermengen und der Förderverteilung von Brunnen Veränderungen erfahren kann (vgl. BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - juris Rn. 41 f.; OVG LSA, U.v. 17.3.2011 - 2 K 174/09 - juris Rn. 46).

    Daher sind Grundstückseigentümer und Betroffene zur Gewährleistung eines vorbeugenden Grundrechtsschutzes gerade unter dem Aspekt der grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts in das Normerlassverfahren einzubeziehen (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 18.12.1996 - 22 N 95.3196 - ZfW 1997, 236 = juris Rn. 13; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 30; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - BayVBl 2012, 192 = juris Rn. 17; NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 43 jew. m.w.N.).

  • VGH Bayern, 29.12.2011 - 22 N 08.190

    Normenkontrollverfahren gegen Festsetzung eines Wasserschutzgebietes zum Schutz

    Auszug aus VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555
    Für die Beurteilung, ob eine solche Alternative vorliegt, kommt es in erster Linie auf die dadurch hervorgerufenen Belastungen für Betroffene und auf die Zumutbarkeit der Verwirklichung für den Wasserversorger im jeweiligen Einzelfall an (vgl. BayVGH, U.v. 24.10.2007 - 22 N 05.2524 - a.a.O. m.w.N.; U.v. 29.12.2011 - 8 N 08.190 - BayVBl 2012, 500 = juris Rn. 71 ff.).

    Die Notwendigkeit der Alternativenprüfung ist auch für diese Fälle im Grundsatz zu bejahen, um den grundgesetzlich gewährleisteten Eigentumsschutz der von der Schutzgebietsverordnung Betroffenen effektiv zu gewährleisten (BayVGH, U.v. 29.12.2011 - 8 N 08.190 - BayVBl 2012, 500 = juris Rn. 45 ff.; U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 128 ff. m.w.N.).

    1.1 In der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist anerkannt, dass Art. 73 Abs. 6 BayVwVfG eine substanzielle Erörterung gewährleistet, die sich nicht nur auf die ausgelegten Unterlagen und die dagegen vorgebrachten Einwendungen, sondern auf die maßgeblichen Entscheidungsgrundlagen einschließlich der eingeholten Stellungnahmen der am Vorhaben beteiligten Behörden bezieht (BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - BayVBl 2012, 500 = juris Rn. 17; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 12; Lieber in Mann/Sennekamp/Uechtritz, VwVfG, § 73 Rn. 304 f.; Neumann/Külpmann in Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, § 73 Rn. 128, jew. m.w.N.).

    Das Anhörungs- und Erörterungsverfahren ist Ausfluss der grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 18.12.1996 - 22 N 95.3196 - ZfW 1997, 236 = juris Rn. 13; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 30; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - a.a.O. Rn. 17; NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 43 jew. m.w.N.).

    Dem folgend bejaht der Verwaltungsgerichtshof in Normsetzungsverfahren mit dem Ziel des Erlasses von Wasserschutzgebietsverordnungen einen Anspruch der Betroffenen aus Art. 73 Abs. 6 BayVwVfG auf eine substanzielle Erörterung (BayVGH, U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - a.a.O. Rn. 17 m.w.N.).

    Bei der abschließenden Bewertung der Einwände und der gestellten Anträge durch das Landratsamt nach Beendigung des Erörterungstermins (Behördenakte des Landratsamts S. 413 ff., insb. S. 414 f. und S. 415 f.) ist dann davon die Rede, dass die Erörterung der Gutachteninhalte anhand der Kurzfassung als ausreichend angesehen wurde (unter wörtlicher Zitierung von BayVGH, U.v. 29.11.2011 [richtig 29.12.2011] - 22 N 08.190 - juris Rn. 71 bis 73).

    Die gerichtliche "Richtigkeitskontrolle" der Norm, die im Hinblick auf behördliche Bewertungs-, Abwägungs- und Einschätzungsvorgänge Einschränkungen unterliegt (BayVGH, U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - BayVBl 2012, 500 = juris Rn. 30), kann grundlegende Defizite im Normerlassverfahren nicht kompensieren.

    1.5 In der Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zu Wasserschutzgebietsverordnungen sind aber für Fälle der Verletzung von Verfahrensvorschriften - unter Rückgriff auf allgemeine Grundsätze der Normerhaltung - Ausnahmen vom Grundsatz der Unwirksamkeit als Fehlerfolge anerkannt (BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 24; U.v. 25.1.2008 - 22 N 04.3471 - juris Rn. 19; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - juris Rn. 30; vgl. auch OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2017, 45 = juris Rn. 285).

    Daher sind Grundstückseigentümer und Betroffene zur Gewährleistung eines vorbeugenden Grundrechtsschutzes gerade unter dem Aspekt der grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts in das Normerlassverfahren einzubeziehen (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 18.12.1996 - 22 N 95.3196 - ZfW 1997, 236 = juris Rn. 13; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 30; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - BayVBl 2012, 192 = juris Rn. 17; NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 43 jew. m.w.N.).

  • BVerwG, 12.12.1996 - 4 C 29.94

    Klagen gegen Autobahn A 7 im wesentlichen erfolglos

    Auszug aus VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555
    1.2.1 Das Bundesverwaltungsgericht hat dazu in dem auch von den Beigeladenen zu 1 und zu 2 zitierten Urteil vom 12. Dezember 1996 (Az.: 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331/338 = juris Rn. 30) grundlegend ausgeführt:.

    Die Unterrichtung Betroffener kann danach auch dem Ziel dienen, es ihnen zu ermöglichen, insofern sachkundige Einwendungen zu erheben (vgl. BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331/338 f. = Rn. 32, unter Bezugnahme auf U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214/224 ff. = juris Rn. 35 ff.).

    Daher sind zu den Alternativen, die sich zum Zeitpunkt der Einleitung des Verfahrens aufdrängen mussten, die entsprechenden Unterlagen mitauszulegen (vgl. BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - a.a.O. Rn. 34, 39).

    Gleiches kann für die Offenlegung von näheren Informationen gelten, wenn den Betroffenen bestimmte erwägenswerte Alternativen bereits anderweitig in ausreichender Weise vor Augen geführt wurden (vgl. BVerwG, U.v. 27.10.2000 - 4 A 18.99 - BVerwGE 112, 140 = juris Rn. 22), oder für Varianten, die erst während des Verfahrens hinzukommen und die nicht geeignet sind, den Umfang oder die Art der Betroffenheit von Beteiligten in von dem Vorhaben berührten Belangen und die Möglichkeiten der Abhilfe in einem grundlegend anderen Licht erscheinen zu lassen (BVerwG, U.v. 24.11.2004 - 9 A 42.03 - a.a.O. Rn. 28, unter Verweis auf U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331/340 ff. = juris Rn. 35 ff.).

    1.2.2 Diese im Hinblick auf die enteignende Vorwirkung im Planfeststellungsrecht (vgl. BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331/338 = juris Rn. 30; U.v. 3.3.2011 - 9 A 8.10 - BVerwGE 139, 150 = juris Rn. 22) entwickelten Grundsätze gelten entsprechend, wenn Wasserschutzgebietsverordnungen Gegenstand des Aufstellungsverfahrens sind, die als Inhaltsbestimmungen i. S. des Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG (teilweise erhebliche) Einschränkungen der Eigentumspositionen mit sich bringen.

    2.1.1.4 Darlegungen zur Alternativenprüfung im Rahmen der Auslegung waren nach Überzeugung des Senats erforderlich, weil sich die Prüfung der im Standortgutachten beschriebenen, naheliegenden Alternativen aus objektiver Sicht aufdrängen musste (vgl. BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331/338 ff. = juris Rn. 30 ff.).

    Ausweislich des Übersendungsschreibens des Landratsamts vom 9. Dezember 2014 an das Wasserwirtschaftsamt R ... (Wasserrechtsakte des Wasserwirtschaftsamts) lagen den Behörden beide Fassungen des Standortgutachtens spätestens in der ersten Dezemberhälfte 2014 vor, also vor Beginn des Auslegungszeitraums (7. Januar bis 6. Februar 2015) zu einem Zeitpunkt, als das Auslegungsverfahren gerade eingeleitet wurde (vgl. dazu auch BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331/339 f. = juris Rn. 34).

    Die Frage von erst nachträglich hinzukommenden Alternativen und einer daraus resultierenden Verpflichtung, ein erneutes Anhörungsverfahren einzuleiten, stellt sich daher nicht (vgl. BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331/340 ff. = juris Rn. 35 ff.).

    Im oben zitierten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 12. Dezember 1996 (Az.: 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331/338 = juris Rn. 30, vgl. oben A. 1.2) heißt es dazu, dass es "eine Verkürzung des Anhörungs- und Erörterungsverfahrens [wäre], wenn sich die zuständigen Behörden darauf beschränken dürften, nur die in Aussicht genommene Plantrasse darzustellen".

    Ob es für die Heilung ausreichen kann, dass der Auslegungszweck im weiteren Verfahren dadurch erreicht wird, dass im Erörterungstermin eine substanzielle Information und Erörterung zu fehlerhaft unzureichend ausgelegten Alternativen erfolgt (vgl. BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331 = juris Rn. 34) oder dass später eine umfassende Akteneinsicht in die maßgeblichen Unterlagen gewährt und die hinreichende Möglichkeit zur Stellungnahme eingeräumt wird (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 44; U.v. 15.2.2018 - 9 C 1.17 - BVerwGE 161, 180 = juris Rn. 33; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 15; s. auch U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 40), bedarf hier keiner näheren Erörterung.

  • BVerwG, 05.12.1986 - 4 C 13.85

    Flughafenplanung, Verkehrsflughafen München II

    Auszug aus VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555
    Danach richtet sich der Umfang der Unterlagen, die mit dem Plan auszulegen sind, nach dem jeweiligen Informationszweck der Planauslegung (BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214/224 = juris Rn. 38).

    Die Unterrichtung Betroffener kann danach auch dem Ziel dienen, es ihnen zu ermöglichen, insofern sachkundige Einwendungen zu erheben (vgl. BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331/338 f. = Rn. 32, unter Bezugnahme auf U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214/224 ff. = juris Rn. 35 ff.).

    Es ist am Maßstab der Gebote der Gewährung ausreichenden Gehörs und des fairen Verfahrens zu führen (vgl. Neumann/Külpmann in Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 9, Aufl. 2018, § 73 Rn. 128 und zum Anspruch auf Gehör BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 44; Gößl in Sieder/Zeitler, BayWG, Stand Febr. 2019, Art. 73 Rn. 35; Knemeyer, in Isensee/Kirchhof, HdBStR, 3. Aufl. 2007, § 178 Rn. 63 ff.).

    1.1 In der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist anerkannt, dass Art. 73 Abs. 6 BayVwVfG eine substanzielle Erörterung gewährleistet, die sich nicht nur auf die ausgelegten Unterlagen und die dagegen vorgebrachten Einwendungen, sondern auf die maßgeblichen Entscheidungsgrundlagen einschließlich der eingeholten Stellungnahmen der am Vorhaben beteiligten Behörden bezieht (BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - BayVBl 2012, 500 = juris Rn. 17; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 12; Lieber in Mann/Sennekamp/Uechtritz, VwVfG, § 73 Rn. 304 f.; Neumann/Külpmann in Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, § 73 Rn. 128, jew. m.w.N.).

    Das Anhörungs- und Erörterungsverfahren ist Ausfluss der grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 18.12.1996 - 22 N 95.3196 - ZfW 1997, 236 = juris Rn. 13; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 30; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - a.a.O. Rn. 17; NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 43 jew. m.w.N.).

    Ob es für die Heilung ausreichen kann, dass der Auslegungszweck im weiteren Verfahren dadurch erreicht wird, dass im Erörterungstermin eine substanzielle Information und Erörterung zu fehlerhaft unzureichend ausgelegten Alternativen erfolgt (vgl. BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331 = juris Rn. 34) oder dass später eine umfassende Akteneinsicht in die maßgeblichen Unterlagen gewährt und die hinreichende Möglichkeit zur Stellungnahme eingeräumt wird (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 44; U.v. 15.2.2018 - 9 C 1.17 - BVerwGE 161, 180 = juris Rn. 33; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 15; s. auch U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 40), bedarf hier keiner näheren Erörterung.

    Inwiefern ein solches nachgelagertes schriftliches Verfahren überhaupt zur Heilung von Erörterungsmängeln führen könnte (vgl. dazu etwa BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 35 und andererseits BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 44), kann daher dahinstehen.

    Einer Heilung mag zwar nicht entgegenstehen, dass die Antragsteller im gerichtlichen Verfahren keine Akteneinsicht in das Standortgutachten genommen haben, weil insofern die Möglichkeit der Kenntniserlangung als ausreichend angesehen werden kann (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 44; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 15), die hier für die Beteiligten nach Vorlage der vollständigen Langfassung mit Anlagen sowohl durch die Beigeladene zu 1 als auch durch den Antragsgegner bestand.

    Daher sind Grundstückseigentümer und Betroffene zur Gewährleistung eines vorbeugenden Grundrechtsschutzes gerade unter dem Aspekt der grundrechtsschützenden Funktion des Verfahrensrechts in das Normerlassverfahren einzubeziehen (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 18.12.1996 - 22 N 95.3196 - ZfW 1997, 236 = juris Rn. 13; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 30; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - BayVBl 2012, 192 = juris Rn. 17; NdsOVG, U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 43 jew. m.w.N.).

  • BVerfG, 12.10.2010 - 2 BvF 1/07

    Legehennenhaltung

    Auszug aus VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555
    Auch mag die Heilung nicht die Wiederholung des gesamten Verfahrens ab dem fehlerhaften Verfahrensschritt erfordern; Heilungsvoraussetzung ist aber jedenfalls, dass die nachgeholten Verfahrensschritte - hier die nachträgliche Akteneinsicht und die anschließende problembezogene Erörterung - ihre Funktion für den Entscheidungsprozess der Behörde uneingeschränkt erreichen können (vgl. BVerwG, U.v. 24.6.2010 - 3 C 14.09 - BVerwGE 137, 199 = juris Rn. 37 m.w.N.; B.v. 18.4.2017 - 9 B 54.16 - juris Rn. 4; HessVGH, B.v. 6.11.2012 - 6 B 1267/12 - juris LS 1 und Rn. 21; Emmenegger in Mann/Sennekamp/Uechtritz, VwVfG, § 45 Rn. 107 f.; Hufen, JuS 1999, 313/317 f.; Reus, MDR 1992, 735; s. zur Funktion des Anhörungsverfahrens beim Normerlass auch BVerfG, B.v. 12.10.2010 - 2 BvF 1/07 - BVerfGE 127, 293/321 = juris Rn. 105), was hier nicht der Fall wäre.

    So mag § 214 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BauGB einen Anhaltspunkt dafür geben, dass bestimmte Fehler bei der Öffentlichkeitsbeteiligung regelmäßig als wesentlich anzusehen sind (vgl. dazu BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23; OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2017, 45 = juris Rn. 284; OVG RhPf, U.v. 2.8.2018 - 1 C 11685/16 - UPR 2019, 158 = juris Rn. 53), wofür aber bereits allgemeine rechtsstaatliche Grundsätze sprechen können (vgl. BVerfG, B.v. 12.10.2010 - 2 BvF 1/07 - BVerfGE 127, 293/331 f. = juris Rn. 127 f. m.w.N.).

    2.3 Ob die Unwirksamkeit nur bei Evidenz eines Verfahrensfehlers eintritt, bedarf ebenfalls keiner Entscheidung (ebenso offen gelassen bei BVerfG, B.v. 12.10.2010 - 2 BvF 1/07 - BVerfGE 127, 293/332 = juris Rn. 129).

    Es überzeugt nicht, wenn die Beigeladene zu 1 unter Berufung auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (U.v. 12.10.2010 - 2 BvF 1/07 - BVerfGE 127, 293/331 f. = juris Rn. 128) die festgestellten Verfahrensfehler für unbeachtlich hält, weil die hier in Frage stehenden Regelungen nicht im Interesse einer sachrichtigen Normierung statuiert und nicht in funktionserheblicher Weise verletzt worden seien.

    Das Bundesverfassungsgericht führt darin aus, dass "der Verstoß gegen Anhörungs- und Beteiligungspflichten, die der Gesetzgeber für das Verfahren des Erlasses von Rechtsverordnungen vorgesehen hat, ... nach ganz herrschender Auffassung regelmäßig zur Ungültigkeit der Verordnung [führt]" (BVerfG, U.v. 12.10.2010 - 2 BvF 1/07 - BVerfGE 127, 293/332 = juris Rn. 128 m.w.N.), ohne dies näher einzugrenzen.

    Der von ihr zitierten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts lässt sich entnehmen, dass in Bereichen, in denen der verfassungsgerichtlichen Inhaltskontrolle von Rechtsnormen auf ihre Vereinbarkeit mit Verfassungsaufträgen enge Grenzen gesetzt sind, der Beachtung von Verfahrensnormen umso größere Bedeutung zukommt (BVerfG, U.v. 12.10.2010 - 2 BvF 1/07 - BVerfGE 127, 293/333 = juris Rn. 130).

  • VGH Bayern, 11.04.2000 - 22 N 99.2159
    Auszug aus VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555
    Im Übrigen sind die Erfolgschancen gerichtlicher Normenkontrollanträge betroffener Grundstückseigentümer durch den hohen Rang der öffentlichen Trinkwasserversorgung (vgl. BVerfG, B.v. 15.7.1981 - 1 BvL 77/78 - BVerfGE 58, 300 = juris Rn. 164; BVerwG, U.v. 13.6.1996 - 3 C 13.95 - NuR 1997, 188 = juris Rn. 27) und der fachlichen Autorität der Wasserwirtschaftsämter (Art. 63 Abs. 3 Satz 1 BayWG) nicht unwesentlich begrenzt (BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23).".

    1.2 Spezielle gesetzliche Regelungen zur Folge von Verfahrensverstößen beim Erlass von Wasserschutzgebietsverordnungen (gemäß § 51 Abs. 1 Satz 1 WHG i.V.m. Art. 73 Abs. 3 BayWG) etwa in Form einer Verweisung im BayWG auf Art. 46 BayVwVfG oder auf §§ 214 ff. BauGB (vgl. dazu BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23) bestehen nicht.

    So mag § 214 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BauGB einen Anhaltspunkt dafür geben, dass bestimmte Fehler bei der Öffentlichkeitsbeteiligung regelmäßig als wesentlich anzusehen sind (vgl. dazu BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23; OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2017, 45 = juris Rn. 284; OVG RhPf, U.v. 2.8.2018 - 1 C 11685/16 - UPR 2019, 158 = juris Rn. 53), wofür aber bereits allgemeine rechtsstaatliche Grundsätze sprechen können (vgl. BVerfG, B.v. 12.10.2010 - 2 BvF 1/07 - BVerfGE 127, 293/331 f. = juris Rn. 127 f. m.w.N.).

    1.5 In der Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zu Wasserschutzgebietsverordnungen sind aber für Fälle der Verletzung von Verfahrensvorschriften - unter Rückgriff auf allgemeine Grundsätze der Normerhaltung - Ausnahmen vom Grundsatz der Unwirksamkeit als Fehlerfolge anerkannt (BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 24; U.v. 25.1.2008 - 22 N 04.3471 - juris Rn. 19; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 41; U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - juris Rn. 30; vgl. auch OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2017, 45 = juris Rn. 285).

    "5.2 Dennoch hat der Verwaltungsgerichtshof ein berechtigtes Anliegen der Normerhaltung von Wasserschutzgebietsverordnungen in eng umrissenen Grenzen anerkannt (BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 40 f.; U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23).

    Zudem ist zu beachten, dass die materiellrechtliche Überprüfung der vom Normgeber getroffenen Entscheidung, die auch Elemente der Ermessensausübung und der Abwägung einschließen kann (vgl. oben C. 3.), die notwendigen Schutzfunktionen für die Grundrechtsträger nicht ersetzen könnte, nicht zuletzt wegen des hohen Rangs der Belange der öffentlichen Trinkwasserversorgung und der fachlichen Autorität der Wasserwirtschaftsämter (vgl. BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl 2000, 531 = juris Rn. 23; U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 45).

  • OVG Niedersachsen, 28.08.1995 - 3 L 14/90

    Verwaltungsverfahren; Anhörung; Substantielle Anhörung; Gutachten;

    Auszug aus VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555
    1.1 In der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist anerkannt, dass Art. 73 Abs. 6 BayVwVfG eine substanzielle Erörterung gewährleistet, die sich nicht nur auf die ausgelegten Unterlagen und die dagegen vorgebrachten Einwendungen, sondern auf die maßgeblichen Entscheidungsgrundlagen einschließlich der eingeholten Stellungnahmen der am Vorhaben beteiligten Behörden bezieht (BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 41; BayVGH, U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - BayVBl 2012, 500 = juris Rn. 17; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 12; Lieber in Mann/Sennekamp/Uechtritz, VwVfG, § 73 Rn. 304 f.; Neumann/Külpmann in Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, § 73 Rn. 128, jew. m.w.N.).

    Die Erörterungspflicht kann sich auch auf Gutachten beziehen (vgl. BayVGH, U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - BayVBl 2009, 567 = juris Rn. 29 ff.; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 12 ff.; Schwind in Berendes/Frenz/Müggenborg, WHG, § 51 Rn. 56 m.w.N.).

    Dazu dürfen sie auch externe Fachleute als Beistand (Art. 14 Abs. 4 BayVwVfG) heranziehen (vgl. NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 14).

    Ob es für die Heilung ausreichen kann, dass der Auslegungszweck im weiteren Verfahren dadurch erreicht wird, dass im Erörterungstermin eine substanzielle Information und Erörterung zu fehlerhaft unzureichend ausgelegten Alternativen erfolgt (vgl. BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331 = juris Rn. 34) oder dass später eine umfassende Akteneinsicht in die maßgeblichen Unterlagen gewährt und die hinreichende Möglichkeit zur Stellungnahme eingeräumt wird (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 44; U.v. 15.2.2018 - 9 C 1.17 - BVerwGE 161, 180 = juris Rn. 33; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 15; s. auch U.v. 14.11.2018 - 13 KN 249/16 - juris Rn. 40), bedarf hier keiner näheren Erörterung.

    Einer Heilung mag zwar nicht entgegenstehen, dass die Antragsteller im gerichtlichen Verfahren keine Akteneinsicht in das Standortgutachten genommen haben, weil insofern die Möglichkeit der Kenntniserlangung als ausreichend angesehen werden kann (vgl. BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 44; NdsOVG, U.v. 28.8.1995 - 3 L 14/90 - juris Rn. 15), die hier für die Beteiligten nach Vorlage der vollständigen Langfassung mit Anlagen sowohl durch die Beigeladene zu 1 als auch durch den Antragsgegner bestand.

  • VGH Bayern, 12.07.2018 - 8 N 16.2563

    Festsetzung eines Wasserschutzgebiets zum Schutz des Grundwassers

    Auszug aus VGH Bayern, 12.03.2020 - 8 N 16.2555
    Dabei darf sich die Betrachtung nicht nur auf die Standortfrage verengen; vielmehr können sowohl alternative Trinkwassererschließungen (etwa durch Mitversorgung) oder Alternativstandorte für Gewinnungsanlagen (vgl. BayVGH, U.v. 12.7.2018 - 8 N 16.2563 - juris Rn. 83 ff., 88 m.w.N.; U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 128 ff. m.w.N.) als auch alternative Lösungen zur Gewinnung von Trinkwasser am bestehenden Standort (BayVGH, U.v. 24.10.2007 - 22 N 05.2524 - BayVBl 2008, 239 = juris Rn. 25 ff. für eine Umgestaltung einer Brunnenanlage) in Betracht kommen.

    Die Frage, in welcher Weise, d.h. vor allem in welcher Intensität eine derartige Prüfung im Aufstellungsverfahren erfolgen muss (vgl. dazu BayVGH, U.v. 12.7.2018 - 8 N 16.2563 - juris Rn. 88; U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 129, 132; s. auch OVG RhPf, U.v. 8.10.2015 - 1 C 10843/13 - juris Rn. 33), hängt von den Umständen des Einzelfalls ab: Während in Fällen, in denen ein wasserrechtlich bewilligter Brunnenstandort unverändert weiterbetrieben werden soll, aus dem bisher Trinkwasser in der benötigten Menge und Qualität gefördert werden konnte, regelmäßig geringere Anforderungen zu stellen sind (BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - juris Rn. 129, 132), sind bei geringer Schutzfähigkeit des Gewinnungsgebiets in der Regel eingehendere Untersuchung erforderlich (BayVGH, U.v. 12.7.2018 - 8 N 16.2563 - juris Rn. 88 m.w.N.).

    Nicht ausreichend ist jedenfalls der bloße Verweis darauf, dass ein Wasserversorger selbst entscheiden kann, welche Art der Trinkwasserversorgung er wählt (vgl. BayVGH, U.v. 12.7.2018 - 8 N 16.2439 - juris Rn. 49; U.v. 12.7.2018 - 8 N 16.2563 - juris Rn. 84).

    Denn es verbleiben erhebliche Beurteilungsspielräume der Behörde, z.B. bei der Ausübung eines "administrativen Vereinfachungsspielraums" bei der Schutzgebietsabgrenzung (BVerwG, U.v. 2.8.2012 - 7 CN 1.11 - NVwZ 2013, 227 = juris Rn. 22) oder bei der Bewertung etwaiger Standortalternativen (BayVGH, U.v. 12.7.2018 - 8 N 16.2563 - juris Rn. 88; U.v. 30.7.2010 - 22 N 08.2749 - juris Rn. 33); hierzu wurden die Antragsteller nicht substanziell beteiligt.

  • OVG Niedersachsen, 14.11.2018 - 13 KN 249/16

    50-Tage-Linie; anerkannte Regeln der Technik; antizipiertes

  • VGH Bayern, 18.12.1996 - 22 N 95.3196
  • BVerwG, 24.11.2004 - 9 A 42.03

    Anspruch auf Planaufhebung für den Neubau einer Ortsumgehung in Stollberg -

  • BVerwG, 03.03.2011 - 9 A 8.10

    Planauslegung; Anstoßfunktion; Gutachten; Ausführungsplanung; informelles

  • BVerwG, 23.02.2017 - 7 C 31.15

    Anspruchsberechtigung; Betriebs- und Geschäftsgeheimnis; Gemeinde; Monopol;

  • BVerfG, 07.05.2001 - 2 BvK 1/00

    Naturschutzgesetz Schleswig-Holstein

  • VGH Bayern, 17.02.1998 - 23 B 95.1954

    Außerhalb eines Verwaltungsverfahrens kann ein Rechtsanspruch auf Akteneinsicht

  • OVG Sachsen-Anhalt, 17.03.2011 - 2 K 174/09

    Voraussetzungen und Zuständigkeitsregelungen für die Festsetzung eines

  • BVerwG, 15.02.2018 - 9 C 1.17

    Autobahn A 43: Oberverwaltungsgericht muss über Klage neu entscheiden

  • BVerwG, 28.04.2016 - 9 A 9.15

    Planfeststellung; Planfeststellungsbeschluss; Bestandskraft; Verfahrensfehler;

  • BVerfG, 24.10.2017 - 1 BvR 1026/13

    Erfolglose Verfassungsbeschwerde gegen die Planfeststellung über den Ausbau des

  • BGH, 14.07.2015 - KVR 55/14

    Kartellverwaltungsverfahren: Außergesetzliches Akteneinsichtsrecht eines am

  • BVerwG, 24.06.2010 - 3 C 14.09

    Linienverkehrsgenehmigung; Busverkehr; Busfernverkehr; Buslinienfernverkehr;

  • VGH Bayern, 24.10.2007 - 22 N 05.2524

    Wasserschutzgebiet; Erforderlichkeit der Festsetzung; Schutzbedürftigkeit;

  • OVG Rheinland-Pfalz, 08.10.2015 - 1 C 10843/13

    Normenkontrollverfahren gegen Wasserschutzgebietsverordnung "Goldene Meile"

  • BVerwG, 26.04.2006 - 6 C 19.05

    Äquivalenzprinzip, Beitrag, Gleichbehandlungsgrundsatz, Handwerkskammer,

  • VGH Bayern, 25.01.2008 - 22 N 04.3471

    Wasserschutzgebiet; zeitlich aufgespaltene Auslegung; Anliegen der Normerhaltung;

  • BVerwG, 08.06.1995 - 4 C 4.94

    Straßenrechtliche Planfeststellung - Entscheidung durch Teilurteil - Teilbarkeit

  • BVerwG, 02.08.2012 - 7 CN 1.11

    Normenkontrolle; Beschwer; Grundwasser; Trinkwasservorkommen; Wasserschutzgebiet;

  • BVerwG, 09.07.2003 - 9 VR 1.03

    Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung der Klage gegen einen

  • BVerwG, 15.09.2016 - 9 B 13.16

    Planfeststellungsbeschluss; FFH-Gebiet; nachgemeldetes FFH-Gebiet;

  • OVG Bremen, 20.12.2016 - 1 D 83/14

    Anfechtung der Hochwassergebietsverordnung Weser - Auslegungsfrist;

  • OVG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - 2 K 127/15

    Kormoranverordnung des Landes Sachsen-Anhalt ist rechtmäßig

  • BVerfG, 20.12.1979 - 1 BvR 385/77

    Mülheim-Kärlich

  • VGH Baden-Württemberg, 07.12.2009 - 3 S 170/07

    Normenkontrollverfahren gegen eine Rechtsverordnung zur Festsetzung eines

  • VGH Bayern, 12.07.2018 - 8 N 16.2439

    Festsetzung eines Wasserschutzgebiets zum Schutz des Grundwassers

  • VGH Hessen, 24.11.2006 - 7 N 1420/05

    Normenkontrolle: Festsetzung eines Wasserschutzgebiets durch Rechtsverordnung

  • VGH Bayern, 30.07.2010 - 22 N 08.2749

    Normenkontrollverfahren; Antragsbefugnis; Wasserschutzgebiet; Präklusion von

  • VGH Bayern, 05.12.2007 - 22 N 05.194

    Ausreichende Bemessung des Schutzgebiets

  • BVerwG, 08.07.1998 - 11 A 30.97

    Eisenbahn; Planfeststellung; Anhörungsverfahren; Änderung der Planung;

  • BVerwG, 09.06.2010 - 9 A 20.08

    Planfeststellung; Planrechtfertigung; Artenschutz; Tötungsverbot; Störungsverbot;

  • OVG Rheinland-Pfalz, 02.08.2018 - 1 C 11685/16

    Rechtsverordnung über die Festsetzung des Wasserschutzgebietes; Auslegung;

  • BVerwG, 10.02.2016 - 9 A 1.15

    Bundesfernstraße; Bundesstraße; Verkehrsanlage; Verkehrsweg; Gewinnungsbetrieb;

  • VGH Hessen, 17.05.2002 - 7 N 4645/98

    Festsetzung eines Wasserschutzgebietes; Grenzziehung; Einzugsbereich der Brunnen

  • VGH Baden-Württemberg, 11.02.2004 - 5 S 387/03

    Planergänzung betr. Erschütterung bei eisenbahnrechtlicher Planfeststellung

  • BVerwG, 02.07.2003 - 3 C 46.02

    Auskunftsanspruch, verfassungsunmittelbarer; Informationsanspruch,

  • BVerwG, 18.03.2009 - 9 A 39.07

    Planfeststellung; Verfahrensfehler; Doppelzuständigkeit als

  • BVerwG, 26.05.2011 - 7 A 10.10

    Planfeststellungsbeschluss für den dreigleisigen Ausbau der Eisenbahnstrecke im

  • BVerwG, 29.09.2010 - 7 BN 1.10

    Ermessen der Wasserbehörde: Festsetzung eines Wasserschutzgebietes; räumliche

  • BVerwG, 05.03.2020 - 20 F 3.19

    Bauartzulassungsverfahren; Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse; Dateiendungen;

  • VGH Hessen, 06.11.2012 - 6 B 1267/12

    Heilung eines Anhörungsfehlers

  • VGH Bayern, 09.07.2010 - 22 N 06.1741

    Normenkontrollverfahren; Wasserschutzgebiet; Antragsbefugnis bei ehevertraglicher

  • BVerfG, 08.02.1983 - 1 BvL 20/81

    Gegendarstellung

  • BVerwG, 08.07.1982 - 5 C 84.80

    Flurbereinigungsverfahren - Beschwerdekarte - Anspruch auf Überlassung

  • BVerwG, 15.03.1968 - IV C 5.67

    Rechtsmittel

  • BVerwG, 18.04.2017 - 9 B 54.16

    Heilung der unterbliebenen Anhörung nach § 45 Abs. 1 Nr. 3 VwVfG;

  • BVerwG, 26.11.2015 - 7 CN 1.14

    Normenkontrollverfahren; Antragsbefugnis; Wasserschutzgebiet; Festsetzung;

  • BAG, 21.09.2016 - 10 ABR 33/15

    Wirksamkeit einer Allgemeinverbindlicherklärung

  • BVerfG, 18.06.1986 - 1 BvR 787/80

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an Auswahl von Notarbewerbern und Vergabe von

  • BVerwG, 31.07.2012 - 4 A 7001.11

    Luftrechtlicher Planfeststellungsbeschluss; Bestandskraft; Anfechtungsverfahren;

  • BVerwG, 17.02.1997 - 4 VR 17.96

    Bundesautobahn A 20 (Ostsee-Autobahn)

  • BVerwG, 21.01.2016 - 4 A 5.14

    Energieleitung; 380 kV-Höchstpannungs-Freileitung; Uckermarkleitung;

  • BVerwG, 17.10.2005 - 7 BN 1.05

    Wasserschutzgebiet; Festsetzung; Rechtsverordnung; Verfahren;

  • BVerfG, 15.07.1981 - 1 BvL 77/78

    Naßauskiesung

  • VGH Baden-Württemberg, 24.03.2014 - 3 S 280/10

    Normenkontrolle gegen Wasserschutzgebietsverordnung; Wohl der Allgemeinheit;

  • BVerfG, 16.12.2015 - 1 BvR 685/12

    Erfolglose Verfassungsbeschwerde gegen den Wesertunnel der A 281 in Bremen

  • OVG Schleswig-Holstein, 17.06.1999 - 1 K 7/98
  • BAG, 21.09.2016 - 10 ABR 48/15

    Wirksamkeit einer Allgemeinverbindlicherklärung

  • BVerwG, 24.10.1967 - I C 64.65

    Geltendmachung einer Rechtsverletzung im Sinne des § 42 Abs. 2

  • BVerwG, 30.09.1996 - 4 NB 31.96

    Verfassungsrecht - Bestimmung von Inhalt und Schranken des Eigentums; Wasserrecht

  • BVerwG, 28.03.1989 - 4 NB 39.88

    Wasserrecht - Veränderungssperre - Wasserschutzgebiet - Ausweisung

  • BVerwG, 13.06.1996 - 3 C 13.95

    Recht der Landwirtschaft: Genehmigungsvorbehalt für das Ausbringen von

  • VGH Baden-Württemberg, 25.03.1971 - II 504/69
  • BVerwG, 03.04.2019 - 4 A 1.18

    "Freihaltebelang"; 380 kV-Höchstspannungsleitung; 400 m-Abstand zu Wohngebieten;

  • BVerwG, 27.10.2000 - 4 A 18.99

    FFH-Richtlinie; potentielles Schutzgebiet; Schutzregime; gemeinschaftsrechtliche

  • VGH Bayern, 05.10.2021 - 8 N 17.1354

    Schutzkonzept bei Festsetzung von Wasserschutzgebiet

    Im Hinblick auf die grundrechtsschützende Funktion des Verfahrensrechts muss die Möglichkeit einer substanziellen Einflussnahme durch die Betroffenen bestehen und daher eine hinreichende Problembezogenheit der Erörterung gewährleistet sein (BVerwG, U.v. 5.12.1986 - 4 C 13.85 - BVerwGE 75, 214 = juris Rn. 42 ff.; BayVGH, U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - juris Rn. 17 m.w.N.; U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 79; vgl. auch Gößl in Sieder/Zeitler, BayWG, Stand Februar 2019, Art. 73 Rn. 52).

    Dies setzt regelmäßig voraus, dass Betroffene schon vor dem Erörterungstermin ausreichend Gelegenheit haben, sich über relevante Aspekte zu informieren, um sich auf die Erörterung ihrer betroffenen Belange vorbereiten zu können (BayVGH, U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - a.a.O. Rn. 81 m.w.N.).

    Inwiefern es ausreichen kann, Beteiligten im Erörterungstermin die Gelegenheit zu nachträglichen Stellungnahmen zu geben, kann offenbleiben (vgl. BayVGH, U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 80 m.w.N.).

    Der Mangel der unzureichenden substanziellen Erörterung ist im Normaufstellungsverfahren nicht geheilt worden (vgl. dazu BayVGH, U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 116 ff. m.w.N.).

    Auch die Gewährung von Rechtsschutz in einem Normenkontrollverfahren kann hier die fehlende substanzielle Erörterung im Anhörungsverfahren nicht ersetzen (vgl. BayVGH, U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - a.a.O. Rn. 120 ff.).

    Nach ständiger Rechtsprechung des Senats führt die Verletzung von grundrechtssichernden Beteiligungsregelungen im Normsetzungsverfahren dann nicht zur Unwirksamkeit der angegriffenen Norm, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass diese ohne den Verfahrensfehler einen anderen Inhalt erhalten hätte (BayVGH, U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 137 m.w.N.).

  • VGH Bayern, 16.08.2022 - 8 N 19.1138

    Normenkontrollantrag gegen Wasserschutzgebietsverordnung

    Auch das Gebot der substanziellen Erörterung der maßgeblichen Entscheidungsgrundlagen (vgl. hierzu BayVGH, U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - BayVBl 2020, 556 = juris Rn. 37; U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 79 ff., jeweils m.w.N.) wurde deshalb nicht verletzt.

    Die damit verbundenen Unwägbarkeiten sind dem Beigeladenen, der über einen funktionsfähigen Standort zur Abdeckung des Großteils seines überschaubaren Wasserbedarfs verfügt, bei einer Gesamtbetrachtung nicht zuzumuten (vgl. auch BayVGH, U.v. 28.8.2019 - 8 N 17.523 - W+B 2019, 244 = juris Rn. 135; U.v. 30.7.2010 - 22 N 08.2749 - juris Rn. 34; vgl. aber in einem Einzelfall mit hoher Fördermenge aus verschiedenen Brunnen BayVGH, U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 2, 45).

  • VGH Bayern, 14.03.2023 - 8 BV 21.1145

    Beteiligten- und Prozessfähigkeit einer liquidierten UG (haftungsbeschränkt),

    Denn für den Normerlass ist der im Verwaltungsverfahren geltende Untersuchungsgrundsatz des Art. 24 BayVwVfG weder unmittelbar noch analog anwendbar (vgl. BayVGH, U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 87; U.v. 13.5.2022 - 8 N 19.2038 u.a. - juris Rn. 61 jeweils m.w.N.).
  • VGH Bayern, 30.11.2023 - 14 NE 23.1503

    Zulassung der Tötung von Fischottern im Verordnungswege

    Zwar soll nach dieser Ansicht allgemein eine Nichtigkeit bei Verfahrensfehlern nicht eintreten, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass bei fehlerfreier Verfahrensgestaltung eine für die Betroffenen günstigere Entscheidung getroffen worden wäre; ein Verfahrensfehler führt danach nicht zur Nichtigkeit der angegriffenen Norm, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass diese ohne den Verfahrensfehler einen anderen Inhalt erhalten hätte (vgl. OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2019, 45 zu einer Kormoranverordnung; vgl. auch BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl. 2000, 531; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - VGH n.F. 61, 138 Rn. 37 ff.; U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 137 m.w.N.; jeweils zu Wasserschutzgebietsverordnungen).
  • VGH Bayern, 30.11.2023 - 14 NE 23.1658

    BayVGH setzt Verordnungen über die Tötung von Fischottern vorläufig außer Vollzug

    Zwar soll nach dieser Ansicht allgemein eine Nichtigkeit bei Verfahrensfehlern nicht eintreten, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass bei fehlerfreier Verfahrensgestaltung eine für die Betroffenen günstigere Entscheidung getroffen worden wäre; ein Verfahrensfehler führt danach nicht zur Nichtigkeit der angegriffenen Norm, wenn von vorneherein ausgeschlossen werden kann, dass diese ohne den Verfahrensfehler einen anderen Inhalt erhalten hätte (vgl. OVG LSA, U.v. 22.11.2017 - 2 K 127/15 - NuR 2019, 45 zu einer Kormoranverordnung; vgl. auch BayVGH, U.v. 11.4.2000 - 22 N 99.2159 - BayVBl. 2000, 531; U.v. 4.8.2008 - 22 N 06.1407 - VGH n.F. 61, 138 Rn. 37 ff.; U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 137 m.w.N.; jeweils zu Wasserschutzgebietsverordnungen).
  • VGH Bayern, 13.05.2022 - 8 N 19.2035

    Kanufahren auf der Isar bleibt im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zeitweise

    (b) Unabhängig davon ist für den Normerlass der im Verwaltungsverfahren geltende Untersuchungsgrundsatz des Art. 24 BayVwVfG weder unmittelbar noch analog anwendbar (vgl. BayVGH, U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 87 m.w.N.).
  • VGH Bayern, 13.05.2022 - 8 N 19.2038

    Verbot des Befahrens der Isar mit kleinen Wasserfahrzeugen

    (b) Unabhängig davon ist für den Normerlass der im Verwaltungsverfahren geltende Untersuchungsgrundsatz des Art. 24 BayVwVfG weder unmittelbar noch analog anwendbar (vgl. BayVGH, U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 87 m.w.N.).
  • VGH Bayern, 13.05.2022 - 8 N 19.2037

    Verbot des Befahrens der Isar mit kleinen Wasserfahrzeugen

    (b) Unabhängig davon ist für den Normerlass der im Verwaltungsverfahren geltende Untersuchungsgrundsatz des Art. 24 BayVwVfG weder unmittelbar noch analog anwendbar (vgl. BayVGH, U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 87 m.w.N.).
  • VGH Bayern, 26.11.2020 - 8 N 15.2460

    Normenkontrollantrag gegen eine Wasserschutzgebietsverordnung

    In der Rechtsprechung des Senats ist weiterhin geklärt, dass auch die Behandlung in Betracht kommender Standortalternativen regelmäßig zum Gegenstand der auszulegenden Unterlagen gehört, damit die von einer Schutzgebietsausweisung Betroffenen substanzielle Einwendungen auch gegen die Standortwahl erheben können (vgl. BayVGH, U.v. 29.12.2011 - 22 N 08.190 - BayVBl 2012, 500 = juris Rn. 49; U.v. 12.3.2020 - 8 N 16.2555 u.a. - juris Rn. 38 f.; U.v. 8.4.2020 - 8 N 16.2210 u.a. - juris Rn. 27 jeweils m.w.N.; zur ausnahmsweisen Entbehrlichkeit der Auslegung von Unterlagen zur Alternativenprüfung vgl. BVerwG, U.v. 12.12.1996 - 4 C 29.94 - BVerwGE 102, 331 = juris Rn. 30 und 34; BVerwG, U.v. 24.11.2004 - 9 A 42.03 - juris Rn. 30).
  • OVG Sachsen, 08.08.2022 - 3 B 178/22

    Zur Gewährung von Arbeitsassistenzleistungen im Wege der einstweiligen Anordnung

    Unabhängig davon, dass nicht alle betrieblichen Umstände der Verschwiegenheitspflicht unterfallen dürften, sondern nur diejenigen, an denen der Arbeitgeber ein berechtigtes Interesse hat (vgl. Müller, in: Personal-Lexikon, 37. Edition, 2022, Stichwort: Schadenersatz - Verstoß gegen Verschwiegenheitsgebot m. w. N.), hätte der Antragsteller bei einer Verweigerung der Mitwirkung unter Verweis auf den Schutz von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen jeweils für die konkrete Angabe auch substantiiert darzulegen, welche schützenswerten Interessen in welchem Umfang eine Beschränkung der Auskunft erfordern sollen (vgl. BGH, Urt. v. 7. September 2021 - EnZR 29/20 -, juris Rn. 12; BayVGH, Urt. v. 12. März 2020 - 8 N 16.2555 -, juris Rn. 110).
  • VGH Bayern, 05.08.2021 - 1 NE 21.1791

    Regelungsumfang einer Einbeziehungssatzung

  • VGH Bayern, 05.08.2021 - 1 NE 21.1886

    Erfolgreicher vorläufiger Rechtsschutz gegen eine Einbeziehungssatzung gem. § 34

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht