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   VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19   

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VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19 (https://dejure.org/2019,40129)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 06.11.2019 - 1 S 2005/19 (https://dejure.org/2019,40129)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 06. November 2019 - 1 S 2005/19 (https://dejure.org/2019,40129)
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Volltextveröffentlichungen (8)

  • Justiz Baden-Württemberg

    Art 1 Abs 1 GG, Art 2 Abs 1 GG, Art 5 Abs 1 S 2 GG
    Anspruch eines Journalisten auf Einsicht in und Auskünfte aus Personenstandsregistern

  • fragdenstaat.de

    Konkurrierende Rechtsvorschriften

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Presse; Auskunft; Standesamt; Personenstandsregister; Pressefreiheit; Allgemeines Persönlichkeitsrecht; Recht auf informationelle Selbstbestimmung; Postmortaler Persönlichkeitsschutz; Abwägung; Datenschutz; Recherchezweck; NS-Kriegsverbrecher; Josef Mengele

  • rechtsportal.de

    Interesse eines Journalisten an Registereinträgen aus Personenstandsregistern für die Zwecke einer Presserecherche begründet allein kein rechtliches Interesse im Sinne des § 62 Abs. 1 S. 2 PStG ; Keine Verdrängung des § 4 LPresseG durch § 62 PStG ; Abwägung zwischen dem ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Einsicht in und Auskünfte aus Personenstandsregistern für eine journalistische Recherche

  • lda.brandenburg.de (Kurzinformation)

    Konkurrierende Rechtsvorschriften

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ESVGH 70, 124
  • DÖV 2020, 157 (Ls.)
 
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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (42)

  • VGH Baden-Württemberg, 07.07.2015 - 1 S 802/15

    Anspruch auf Nutzung personenbezogen Archivguts unter Sperrzeitverkürzung;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19
    Nach dem Ablauf dieser Fristen sind gemäß § 61 Abs. 2 PStG die archivrechtlichen Vorschriften (der Länder, vgl. Berkl, Personenstandsrecht, S. 174) für die Benutzung maßgebend (vgl. zur Auskunftserteilung und Sperrfristverkürzung nach dem Landesarchivgesetz bei Presseanfragen Senat, Beschl. v. 01.07.2015 - 1 S 802/15 - DVBl. 2015, 1257).

    Aus der Verpflichtung der Behörden aus § 4 Abs. 1 LPresseG, den Vertretern der Presse die der Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgabe dienenden Auskünfte zu erteilen, folgt ein entsprechender Auskunftsanspruch der Vertreter der Presse (vgl. nur Senat, Urt. v. 11.09.2013 - 1 S 509/13 - VBlBW 2014, 260; Beschl. v. 01.07.2015, a.a.O.).

    Die Vorschrift vermittelt insbesondere grundsätzlich keinen Anspruch auf Akteneinsicht (vgl. zu § 4 ThürPrG BVerfG, Beschl. v. 14.09.2015 - 1 BvR 857/15 - NJW 2015, 3708; zu § 4 LPresseG Senat, Beschl. v. 01.07.2015, a.a.O.; VGH Bad.-Württ., Urt. v. 10.06.1998, a.a.O.; ferner Groß, Presserecht, 3., Aufl. Rn. 449; OVG Bln.-Bbg., Urt. v. 28.01.2015, a.a.O.).

    Ein Anspruch auf Akteneinsicht oder Kopien kann folglich nur bestehen, wenn ausschließlich auf diese Art sachgemäß Auskunft erteilt werden kann (vgl. Senat, Beschl. v. 01.07.2015, a.a.O.).

    Der Informationsanspruch ist damit auf die Beantwortung konkreter Fragen gerichtet (Senat, Beschl. v. 01.07.2015, a.a.O., m.w.N.).

    Das Verwaltungsgericht hat zu Recht entschieden, dass ein Rückgriff unmittelbar auf Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG ausscheidet, wenn die Auskunftspflicht von Behörden gegenüber der Presse - wie hier in § 4 LPresseG - einfachgesetzlich geregelt ist (vgl. Senat, Beschl. v. 01.07.2015, a.a.O., m.w.N.).

    Zum anderen wäre selbst ein verfassungsunmittelbar abgeleiteter Anspruch grundsätzlich - und aus den oben genannten Gründen auch hier - nicht auf Akteneinsicht gerichtet (vgl. BVerfG, Beschl. v. 14.09.2015, a.a.O..; BVerwG, Urt. v. 27.11.2013 - 6 A 5.13 - NJW 2014, 1126; Senat, Beschl. v. 01.07.2015, a.a.O.; jeweils m.w.N.).

    Das Verwaltungsgericht hat zu Recht sinngemäß entschieden, dass aus Art. 10 EMRK in Bezug auf Auskunftsbegehren gegen Behörden kein weitergehender Gewährleistungsgehalt als aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG und § 4 LPresseG folgt (vgl. Senat, Urt. v. 11.09.2013 - 1 S 509/13 - VBlBW 2014, 260; Beschl. v. 01.07.2015, a.a.O.).

    Es ist ihm zuzumuten, näher darzulegen, warum er gerade die angefragten Dokumente für eine effektive Presseberichterstattung sofort benötigt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 08.09.2014 - 1 BvR 23/14 - NJW 2014, 3711 - NJW 2014, 3711; Senat, Beschl. v. 01.07.2015, a.a.O.).

  • BVerwG, 20.02.2013 - 6 A 2.12

    Auskunftsanspruch der Presse; Bundesnachrichtendienst; Gesetzgebungskompetenz des

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19
    Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG gewährleistet nicht nur ein Abwehrrecht gegen staatliche Eingriffe, sondern garantiert darüber hinaus in seinem objektiv-rechtlichen Gehalt die institutionelle Eigenständigkeit der Presse (BVerfG, Urt. v. 05.08.1966 - 1 BvR 586/62 u.a. - BVerfGE 20, 162; BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 6 A 2.12 - BVerwGE 146, 56, und v. 13.12.1984 - BVerwG 7 C 139.81 - BVerwGE 70, 310).

    Hierzu zählt auch die Schaffung von behördlichen Auskunftspflichten (vgl. BVerfG, Urt. v. 05.08.1966, a.a.O.; BVerwG, Urt. v. 20.02.2013, a.a.O., und v. 13.12.1984, a.a.O.), die es der Presse erleichtern oder in Einzelfällen sogar überhaupt erst ermöglichen, ihre Kontroll- und Vermittlungsfunktionen zu erfüllen, die in der repräsentativen Demokratie unerlässlich sind.

    Er kann die aus seiner Sicht der Auskunftserteilung entgegenstehenden privaten und öffentlichen Interessen berücksichtigen und gegenüber dem Auskunftsinteresse der Presse bzw. der Öffentlichkeit in Abwägung bringen (vgl. BVerwG, Urt. v. 20.02.2013, a.a.O., und v. 13.12.1984, a.a.O.).

    Ebenso wenig ist er grundsätzlich gehindert, auf der Grundlage typisierender bzw. pauschalierender Interessensgewichtungen und -abwägungen bestimmte behördliche Funktionsbereiche von der Pflicht zur Auskunftserteilung ganz auszunehmen (vgl. BVerwG, Urt. v. 20.02.2013, a.a.O.).

    Entscheidend ist, dass die Auskunftsregelungen insgesamt hinreichend effektiv sind, d.h. der Presse im praktischen Gesamtergebnis eine funktionsgemäße Betätigung sichern (vgl. BVerwG, Urt. v. 25.03.2015, a.a.O., und v. 20.02.2013, a.a.O.).

    Sie berührt damit nicht nur die der Presse zukommende Informationsfunktion, sondern - was ihr zusätzliches Gewicht verleiht - potentiell auch ihre Kontrollfunktion (vgl. dazu BVerfG, Beschl. v. 25.06.2009 - 1 BvR 134/03 - DVBl 2009, 1166; BVerwG, Urt. v. 01.10.2014, a.a.O., und v. 20.02.2013 - BVerwG 6 A 2.12 - BVerwGE 146, 56).

  • BVerfG, 05.06.1973 - 1 BvR 536/72

    Der Soldatenmord von Lebach

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19
    Ebenso können, wenn die Veröffentlichung - wie hier - in Konflikt mit anderen Rechtsgütern gerät, das mit ihr verfolgte Interesse, die Art und Weise der Darstellung und die erzielte oder voraussehbare Wirkung in der Abwägung Bedeutung erlangen (vgl. BVerfG, Urt. v. 05.06.1973 - 1 BvR 536/72 - BVerfGE 35, 202, für die Rundfunkfreiheit).

    Das allgemeine Persönlichkeitsrecht gewährleistet auch das Recht, in gewählter Anonymität zu bleiben und die eigene Person nicht in der Öffentlichkeit dargestellt zu sehen (vgl. BVerfG, Urt. v. 05.06.1973, a.a.O.).

    In dieser hat der Einzelne die Einschränkungen hinzunehmen, die im überwiegenden Allgemeininteresse oder im Hinblick auf grundrechtlich geschützte Interessen Dritter unter strikter Wahrung der Verhältnismäßigkeit vorgenommen werden (st. Rspr., vgl. BVerfG, Urt. v. 05.06.1973, a.a.O., S. 220; Beschl. v. 14.09.1989 - 2 BvR 1062/87 - BVerfGE 80, 367 ; Beschl. v. 06.05.1997 - 1 BvR 409/90 - BVerfGE 96, 56 ; Beschl. v. 13.06.2007, a.a.O., S. 29 f.; BGH, Urt. v. 13.11.1990 - VI ZR 104/90 - NJW 1991, 1532 ; Urt. v. 23.06.2009, a.a.O., Rn. 29 f.; Urt. v. 19.03.2013, a.a.O., S. 1681 f.; je m.w.N.).

    Der Einzelne tritt mit diesen Daten ungeachtet ihrer Verortung in der Sozialsphäre mit anderen Worten grundsätzlich nicht "als ein in der Gemeinschaft lebender Bürger in Kommunikation mit anderen", er wirkt hier grundsätzlich nicht "durch sein Sein oder Verhalten auf andere ein" (vgl. erneut BVerfG, Urt. v. 05.06.1973, a.a.O.; BGH, Urt. v. 21.11.2006 - VI ZR 259/05 - NJW-RR 2007, 619).

    Solche Folgen und Wirkungen sind in der Abwägung zu berücksichtigen (vgl. erneut BVerfG, Urt. v. 05.06.1973, a.a.O.).

  • BVerwG, 01.10.2014 - 6 C 35.13

    Presseauskunftsersuchen; Namen von Funktionsträgern im gerichtlichen Verfahren;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19
    Erst der prinzipiell ungehinderte Zugang zur Information versetzt die Presse in den Stand, die ihr in der freiheitlichen Demokratie zukommende Funktion wirksam wahrzunehmen (BVerfG, Beschl. v. 14.07.1994 - 1 BvR 1595, 1606/92 - BVerfGE 91, 125; BVerwG, Urt. v. 01.10.2014 - 6 C 35/13 - NJW 2015, 807).

    Sie berührt damit nicht nur die der Presse zukommende Informationsfunktion, sondern - was ihr zusätzliches Gewicht verleiht - potentiell auch ihre Kontrollfunktion (vgl. dazu BVerfG, Beschl. v. 25.06.2009 - 1 BvR 134/03 - DVBl 2009, 1166; BVerwG, Urt. v. 01.10.2014, a.a.O., und v. 20.02.2013 - BVerwG 6 A 2.12 - BVerwGE 146, 56).

    Der Schutz der Pressefreiheit reicht in einem solchen Fall deutlich weiter als in Fällen, in denen die Presse eine Berichterstattung lediglich über private Umstände zu Unterhaltungszwecken anstrebt (vgl. zu dieser Abstufung BVerfG, Urt. v. 15.12.1999 - 1 BvR 653/96 - BVerfGE 101, 361; Beschl. v. 14.02.1973 - 1 BvR 112/65 - BVerfGE 34, 269; BVerwG, Urt. v. 01.10.2014, a.a.O.).

    Ist eine publizistisch geeignete Information zu erwarten, wenn sich die Vermutung als zutreffend erweist, dann ist mit der Darlegung dieser Vermutung auch das Informationsinteresse hinreichend belegt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 28.08.2000, a.a.O.; BVerwG, Urt. v. 01.10.2014, a.a.O.).

    Verweigert eine staatliche Stelle aus diesen Gründen die Herausgabe einer personenbezogenen Information und erläutert die Presse daraufhin nicht zumindest ansatzweise die von ihr zugrunde gelegte Einschätzung des Werts dieser Information für ihre Recherche bzw. die ins Auge gefasste Berichterstattung, muss die staatliche Stelle davon ausgehen, dass dem Informationsverlangen ein ernsthafter Hintergrund fehlt, und ist sie daher ausnahmsweise nicht zur Informationsherausgabe verpflichtet (BVerwG, Urt. v. 01.10.2014, a.a.O.).

  • BVerfG, 28.08.2000 - 1 BvR 1307/91

    Zum Einsichtsrecht der Presse in das Grundbuch

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19
    Der Wortlaut und gesetzessystematische Vergleich der beiden Absätze zeigen, dass jener Begriff weiter gefasst ist als dieser (vgl. zum Wortlaut BVerfG, Beschl. v. 28.08.2000 - 1 BvR 1307/91 - NJW 2001, 503; BGH, Beschl. v. 22.01.1952 - IV ZB 82/51 - BGHZ 4, 323).

    Der beabsichtigte Verwertungszweck von Daten, über die Auskunft begehrt wird, kann daher im Rahmen der Abwägung mit kollidierenden Persönlichkeitsrechten bedeutsam werden (st. Rspr., vgl. BVerfG, Beschl. v. 14.02.1973, a.a.O., S. 283 f.; Urt. v. 15.12.1999 - 1 BvR 653/96 - BVerfGE 101, 361; Beschl. v. 28.08.2000 - 1 BvR 1307/91 - NJW 2001, 503).

    Ist eine publizistisch geeignete Information zu erwarten, wenn sich die Vermutung als zutreffend erweist, dann ist mit der Darlegung dieser Vermutung auch das Informationsinteresse hinreichend belegt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 28.08.2000, a.a.O.; BVerwG, Urt. v. 01.10.2014, a.a.O.).

    (c) Dieses gewichtige publizistische Informationsinteresse überwiegt im Rahmen der Abwägung die Persönlichkeitsrechte derjenigen Personen, die bereits verstorben sind, wobei deren Interessen in einer Fallkonstellation wie der vorliegenden - mangels Möglichkeit einer Anhörung - notwendigerweise nur in einer abstrakt-generellen Weise Berücksichtigung finden (vgl. dazu BVerfG, Beschl. v. 28.08.2000, a.a.O.).

    Im Gegenteil kann insbesondere auch eine erweiterte Melderegisterauskunft gemäß § 45 Abs. 1 BMG nur bei Glaubhaftmachung eines "berechtigten Interesses" erteilt werden (vgl. zum Begriff Breckwoldt, in: dems., Melderechts-Kommentar, 2. Aufl., § 45 BMG Rn. 7 m.w.N. und erneut BVerfG, Beschl. v. 28.08.2000, a.a.O.), was es als einfachgesetzliches Tatbestandsmerkmal erlaubt, bei der Geltendmachung eines Informationsinteresses der Presse eine Abwägung anhand der oben genannten Maßstäbe durchzuführen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 28.08.2000, a.a.O., zur Auslegung des Tatbestandsmerkmals des "berechtigten Interesses" im Sinne von § 12 GBO im Lichte von Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG).

  • BVerwG, 25.03.2015 - 6 C 12.14

    Verfassungsunmittelbarer Presseauskunftsanspruch; Gesetzgebungskompetenz;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19
    Ob ein solcher Vorrang zulässig wäre, bedarf der eigenständigen Prüfung anhand der Maßgabe, dass eine effektive funktionsgemäße Betätigung der Presse gesichert sein muss (vgl. BVerwG, Urt. v. 25.03.2015 - 6 C 12.14 - BVerwGE 151, 348; Beschl. v. 22.09.2015 - 6 VR 2.15 - NVwZ 2016, 945; s. ferner zu § 1 Abs. 1 VIG Senat, Beschl. v. 10.05.2011 - 1 S 570/11 - VBlBW 2012, 25).

    Das bedeutet aber nicht, dass er berechtigt wäre, ganze Verwaltungsbereiche auszunehmen (BVerwG, Urt. v. 25.03.2015 - 6 C 12.14 - BVerwGE 151, 348).

    Entscheidend ist, dass die Auskunftsregelungen insgesamt hinreichend effektiv sind, d.h. der Presse im praktischen Gesamtergebnis eine funktionsgemäße Betätigung sichern (vgl. BVerwG, Urt. v. 25.03.2015, a.a.O., und v. 20.02.2013, a.a.O.).

  • BVerwG, 13.12.1984 - 7 C 139.81

    Programmförderung beim Südwestfunk - Presseauskunft, § 4 PresseG, Art. 5 Abs. 1

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19
    Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG gewährleistet nicht nur ein Abwehrrecht gegen staatliche Eingriffe, sondern garantiert darüber hinaus in seinem objektiv-rechtlichen Gehalt die institutionelle Eigenständigkeit der Presse (BVerfG, Urt. v. 05.08.1966 - 1 BvR 586/62 u.a. - BVerfGE 20, 162; BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 6 A 2.12 - BVerwGE 146, 56, und v. 13.12.1984 - BVerwG 7 C 139.81 - BVerwGE 70, 310).

    Hierzu zählt auch die Schaffung von behördlichen Auskunftspflichten (vgl. BVerfG, Urt. v. 05.08.1966, a.a.O.; BVerwG, Urt. v. 20.02.2013, a.a.O., und v. 13.12.1984, a.a.O.), die es der Presse erleichtern oder in Einzelfällen sogar überhaupt erst ermöglichen, ihre Kontroll- und Vermittlungsfunktionen zu erfüllen, die in der repräsentativen Demokratie unerlässlich sind.

    Er kann die aus seiner Sicht der Auskunftserteilung entgegenstehenden privaten und öffentlichen Interessen berücksichtigen und gegenüber dem Auskunftsinteresse der Presse bzw. der Öffentlichkeit in Abwägung bringen (vgl. BVerwG, Urt. v. 20.02.2013, a.a.O., und v. 13.12.1984, a.a.O.).

  • BVerfG, 05.08.1966 - 1 BvR 586/62

    Spiegel-Affäre ("Bedingt abwehrbereit")

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19
    Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG gewährleistet nicht nur ein Abwehrrecht gegen staatliche Eingriffe, sondern garantiert darüber hinaus in seinem objektiv-rechtlichen Gehalt die institutionelle Eigenständigkeit der Presse (BVerfG, Urt. v. 05.08.1966 - 1 BvR 586/62 u.a. - BVerfGE 20, 162; BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 6 A 2.12 - BVerwGE 146, 56, und v. 13.12.1984 - BVerwG 7 C 139.81 - BVerwGE 70, 310).

    Hierzu zählt auch die Schaffung von behördlichen Auskunftspflichten (vgl. BVerfG, Urt. v. 05.08.1966, a.a.O.; BVerwG, Urt. v. 20.02.2013, a.a.O., und v. 13.12.1984, a.a.O.), die es der Presse erleichtern oder in Einzelfällen sogar überhaupt erst ermöglichen, ihre Kontroll- und Vermittlungsfunktionen zu erfüllen, die in der repräsentativen Demokratie unerlässlich sind.

    Die durch Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG geschützte Freiheit der Presse stellt damit im heutigen demokratischen Staat letztlich eine wesentliche Voraussetzung für eine freie politische Willensbildung des Volkes dar (st. Rspr., vgl. nur BVerfG, Urt. v. 05.08.1966 - 1 BvR 586/62 u.a. - BVerfGE 20, 162 ; Beschl. v. 06.02.1979 - 2 BvR 154/78 - BVerfGE 50, 234 , m.w.N.).

  • VGH Baden-Württemberg, 11.09.2013 - 1 S 509/13

    Zum Informationsinteresse der Presse - auch über an einem Gerichtsverfahren

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19
    Aus der Verpflichtung der Behörden aus § 4 Abs. 1 LPresseG, den Vertretern der Presse die der Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgabe dienenden Auskünfte zu erteilen, folgt ein entsprechender Auskunftsanspruch der Vertreter der Presse (vgl. nur Senat, Urt. v. 11.09.2013 - 1 S 509/13 - VBlBW 2014, 260; Beschl. v. 01.07.2015, a.a.O.).

    Das Verwaltungsgericht hat zu Recht sinngemäß entschieden, dass aus Art. 10 EMRK in Bezug auf Auskunftsbegehren gegen Behörden kein weitergehender Gewährleistungsgehalt als aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG und § 4 LPresseG folgt (vgl. Senat, Urt. v. 11.09.2013 - 1 S 509/13 - VBlBW 2014, 260; Beschl. v. 01.07.2015, a.a.O.).

    Insbesondere bedarf es der Abwägung zwischen dem Informationsrecht der Presse und dem nach Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG geschützten allgemeinen Persönlichkeitsrecht (Geheimhaltungsinteresse) des jeweils Betroffenen sowie - als Ausprägung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts - dessen Recht auf informationelle Selbstbestimmung (ausführlich dazu Senat, Urt. v. 11.09.2013, a.a.O., m.w.N.).

  • OLG Frankfurt, 08.02.1995 - 20 W 411/94

    Erteilung einer Personenstandsurkunde (hier: Sterbeurkunde) für einen

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 06.11.2019 - 1 S 2005/19
    Im Anwendungsbereich des § 62 Abs. 1 Satz 2 PStG wird deshalb ein "rechtliches Interesse" nur anerkannt, wenn die Einsicht begehrende Person auf die Kenntnis der Personenstandsdaten angewiesen ist, um Rechte zu verfolgen oder Ansprüche abzuwehren (vgl. BayObLG, Beschl. v. 12.05.1998 - 1Z BR 5/98 - NJW-RR 1999, 661; OLG Frankfurt a.M., Beschl. v. 08.02.1995 - 20 W 411/94 - NJW-RR 1995, 846 m.w.N.; Bornhofen, a.a.O., § 62 Rn. 12; Berkl., a.a.O., Rn. 324; vgl. auch Nr. 62.1.1 PStG-VwV).

    Der Gesetzgeber hat diese Vorschrift mit dem Zweiten Personenstandsänderungsgesetz (2. PSt-ÄndG, BGBl. I. S. 1125) vom 18.05.1957 geändert und durch die Einführung des Tatbestandsmerkmals "rechtliches Interesse" bewusst enger gefasst (vgl. OLG Frankfurt a.M., Beschl. v. 08.02.1995, a.a.O., m.w.N. zur Entstehungsgeschichte).

    Ebenso wird das rechtliche Interesse eines Antragstellers an der Erteilung von Personenstandsurkunden zum Zwecke der Feststellung von Personenstandsdaten seiner Angehörigen beispielsweise bejaht, wenn bestehende oder bevorstehende Erbrechte in Frage stehen (vgl. OLG Frankfurt a.M., Beschl. v. 08.02.1995, a.a.O., m.w.N.; jeweils mit weiteren Beispielen Bornhofen, a.a.O., § 62 Rn. 12; Berkl., a.a.O., Rn. 325; Pfeiffer/Strickert, a.a.O., § 61 Anm. 5).

  • VG Stuttgart, 12.07.2019 - 1 K 4809/18
  • BVerfG, 15.12.1983 - 1 BvR 209/83

    Volkszählung

  • BVerfG, 15.12.1999 - 1 BvR 653/96

    Caroline von Monaco II

  • BVerfG, 14.09.2015 - 1 BvR 857/15

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde auf Zusendung einer Urteilskopie an einen

  • VGH Baden-Württemberg, 10.06.1998 - 10 S 58/97

    Anspruch auf freien Zugang zu Informationen über die Umwelt: Umfang -

  • BVerfG, 14.02.1973 - 1 BvR 112/65

    Soraya

  • OVG Berlin-Brandenburg, 28.01.2015 - 12 B 21.13

    Aufsichtsratsprotokolle der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH müssen nicht an die

  • VGH Baden-Württemberg, 10.05.2011 - 1 S 570/11

    Auskunftsanspruch der Presse; Untersuchungsergebnisse eines chemischen und

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 18.10.2017 - 15 A 651/14

    Presserechtlicher Auskunftsanspruch betreffend einen behördlichen Einsatz der

  • BVerfG, 13.06.2007 - 1 BvR 1783/05

    Roman Esra

  • BVerfG, 09.03.1988 - 1 BvL 49/86

    Verfassungswidrigkeit des § 687 ZPO

  • BayObLG, 12.05.1998 - 1Z BR 5/98

    Voraussetzungen der Erteilung von Auskünften über einen Verstorbenen

  • BGH, 22.01.1952 - IV ZB 82/51

    Todeserklärung. Rechtliches Interesse

  • BVerfG, 11.04.2018 - 1 BvR 3080/09

    Stadionverbot - Zur Ausstrahlungswirkung des allgemeinen Gleichheitssatzes in das

  • BVerwG, 17.11.2016 - 6 A 3.15

    Presserechtlicher Auskunftsanspruch gegen den Bundesnachrichtendienst;

  • BGH, 21.11.2006 - VI ZR 259/05

    Klinik-Geschäftsführer

  • BVerfG, 08.09.2014 - 1 BvR 23/14

    Keine überhöhten Anforderungen an die Gewährung von Eilrechtsschutz bei

  • BVerfG, 06.05.1997 - 1 BvR 409/90

    Vaterschaftsauskunft

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 26.10.2018 - 19 B 843/18

    Notwendige Glaubhaftmachung eines berechtigten Interesses an der erweiterten

  • OVG Berlin-Brandenburg, 11.11.2010 - 10 S 32.10

    Anspruch der Presse auf Auskunft über die Begleitumstände des Todes der Berliner

  • VG Gelsenkirchen, 28.05.2018 - 20 L 762/18

    Melderegisterauskunft Presse

  • VGH Baden-Württemberg, 23.07.2010 - 1 S 501/10

    Löschung einer veröffentlichten Gerichtsentscheidung bei Bestimmbarkeit einer

  • BVerfG, 14.07.1994 - 1 BvR 1595/92

    Fernsehaufnahmen im Gerichtssaal I

  • BVerwG, 27.11.2013 - 6 A 5.13

    Archivgut; Aktennutzungsanspruch; Schutzfrist; Bundesnachrichtendienst;

  • BVerfG, 25.06.2009 - 1 BvR 134/03

    Haftung für Pressespiegel

  • BVerfG, 15.01.1958 - 1 BvR 400/51

    Lüth - Boykottaufruf, mittelbare Drittwirkung der Grundrechte

  • BVerfG, 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04

    Der blaue Engel

  • OVG Berlin-Brandenburg, 28.10.2011 - 10 S 33.11

    Brandenburger Justizministerium muss Identität belasteter Richter und

  • BGH, 13.11.1990 - VI ZR 104/90

    Veröffentlichung der Einteilung eines Kassenarztes zum Notfalldienst; Verletzung

  • BVerfG, 14.09.1989 - 2 BvR 1062/87

    Tagebuch

  • BVerwG, 22.09.2015 - 6 VR 2.15

    Presserechtlicher Auskunftsanspruch; Bundesnachrichtendienst; Verletzung von

  • BVerfG, 06.02.1979 - 2 BvR 154/78

    Gerichtspresse

  • VG Hamburg, 24.02.2022 - 17 E 5455/21

    Teilweise erfolgreicher Eilantrag eines Journalisten auf Erteilung von Auskünften

    Einen Anspruch auf Akteneinsicht vermittelt der presserechtliche Auskunftsanspruch aber grundsätzlich nicht (vgl. OVG Münster, Beschl. v. 8.5.2018, 15 A 2080/15, juris, Rn. 16 ff., zum verfassungsunmittelbaren Auskunftsanspruch aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG; VG Köln, Urt. v. 9.6.2020, 6 K 9484/17, juris, Rn. 67 ff.; vgl. auch VGH Mannheim, Beschl. v. 6.11.2019, 1 S 2005/19, juris, Rn. 68 und Beschl. v. 1.7.2015, 1 S 802/15, juris, Rn. 39 f., zu § 4 PresseG BW; jeweils m.w.N.; siehe im Einzelnen unten unter bb.).

    Die Vorschrift vermittelt insbesondere grundsätzlich keinen Anspruch auf Akteneinsicht (vgl. zu § 4 PresseG BW VGH Mannheim, Beschl. v. 6.11.2019, 1 S 2005/19, juris, Rn. 68, m.w.N.; vgl. auch BVerwG, Urt. v. 30.1.2020, 10 C 18/19, juris, Rn. 31; Urt. v. 27.11.2013, 6 A 5/13, juris, Rn. 22, zum verfassungsunmittelbaren Informationsanspruch aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG).

    Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass es sich in der Sache noch um ein Auskunftsverlangen im Sinne von § 4 HmbPresseG handelt und nicht um ein reines Akteneinsichtsbegehren (vgl. VGH Mannheim, Beschl. v. 6.11.2019, 1 S 2005/19, juris, Rn. 68, zu § 4 PresseG BW).

  • VG Neustadt, 07.11.2023 - 5 K 75/23

    Pressevertreter hat Anspruch auf Einsicht in Ermittlungsakten zum Mord an der

    Beide Ausprägungen des postmortalen Persönlichkeitsschutzes werden nicht durch die Offenlegung wahrer Tatsachen berührt, da hiermit weder eine herabwürdigende oder erniedrigende oder vergleichbare Behandlung noch eine Verfälschung des Lebensbildes verbunden ist (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 6. November 2019 - 1 S 2005/19 -, Rn. 110, juris, m.w.N.).
  • VG Schleswig, 16.04.2020 - 11 B 25/20

    Presserechtlicher Auskunftsanspruch; Personenstandsregister

    Der Anwendungsbereich der Norm wird insbesondere nicht durch § 62 PStG verdrängt (vgl. zu § 4 PresseG BW ausführlich: Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Beschluss vom 06. November 2019 - 1 S 2005/19 -, juris, Rn. 62 ff.).

    Denn der Einzelne wird, ohne darin eingewilligt zu haben oder auch nur angehört worden zu sein, in seinem Privatleben auf Vorgänge aus seinem Privatleben oder dem von nächsten Angehörigen angesprochen (vgl. zum Ganzen: Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Beschluss vom 06. November 2019 - 1 S 2005/19 -, juris, Rn. 113; dort Auskunftsanspruch verneint in Bezug auf Namen, Geburtsdaten und Geburtsorte naher Angehöriger einer Person, über die im Zusammenhang mit der Aufklärung von Verbrechen während des NS-Regimes berichtet werden sollte).

  • VG Stuttgart, 20.06.2023 - 1 K 873/23

    Kein Anspruch eines Strafgefangenen auf Auskunft über ein konkretes

    In der Abwägung ist nach den in der Rechtsprechung entwickelten Grundsätzen vor allem zu berücksichtigen, zu welchem Zweck die mit der Auskunft begehrten Daten verwendet werden sollen, ob eine Berichterstattung die Betroffenen nur in ihrer Sozialsphäre berühren würde und ob mit der Berichterstattung eine Prangerwirkung verbunden wäre (vgl. VGH Bad.-Württ., Beschl. v. 06.11.2019 - 1 S 2005/19 -, juris Rn. 95; VGH Bad.-Württ., Urt. v. 11.09.2013 - 1 S 509/13 -, juris Rn. 25 f.).

    Je geringer der Eingriff in das Recht des Privaten, desto geringere Anforderungen sind an das Informationsinteresse der Allgemeinheit zu stellen; je intensiver und weitergehend die begehrte Auskunft reicht, desto gewichtiger muss das öffentliche Informationsinteresse sein (vgl. VGH Bad.-Württ., Beschl. v. 06.11.2019 - 1 S 2005/19 -, juris Rn. 96).

  • VG Berlin, 27.06.2022 - 2 K 98.20

    Informationszugang im Zusammenhang mit der Gewährung von Altersentschädigung

    Der Schutz kann nicht etwa im Zuge einer Güterabwägung relativiert werden (vgl. BVerwG, Urteil vom 29. Juni 2017 - BVerwG 7 C 24/15 - BVerwGE 159, 194 Rn. 53; s. aus der st. Rspr. auch BVerwG, Urteil vom 28. Februar 2019 - BVerwG 7 C 20/17 - BVerwGE 165, 1 Rn. 28; Beschlüsse vom 3. Dezember 2020 - BVerwG 6 A 3/20 - DVBl. 2021, 588 Rn. 14 und vom 3. Januar 2020 - BVerwG 20 F 13/17 u.a. - juris Rn. 19; BVerfG, Beschlüsse vom 24. Januar 2018 - 1 BvR 2465/13 - NJW 2018, 770 Rn. 20 und vom 13. Juni 2017 - 2 BvE 1/15 - BVerfGE 146, 1 Rn. 103; VGH Mannheim, Beschluss vom 6. November 2019 - 1 S 2005/19 - juris Rn. 110; BGH, Urteil vom 12. Juli 2018 - III ZR 183/17 - BGHZ 219, 243 Rn. 53).
  • VG Köln, 30.07.2021 - 25 K 3925/20
    vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 06.11.2019 - 1 S 2005/19 -, juris Rn. 55 m.w.N.
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