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   VGH Bayern, 16.07.2019 - 15 ZB 17.2529   

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VGH Bayern, 16.07.2019 - 15 ZB 17.2529 (https://dejure.org/2019,31881)
VGH Bayern, Entscheidung vom 16.07.2019 - 15 ZB 17.2529 (https://dejure.org/2019,31881)
VGH Bayern, Entscheidung vom 16. Juli 2019 - 15 ZB 17.2529 (https://dejure.org/2019,31881)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • BAYERN | RECHT

    VwGO § 88, § ... 113 Abs. 5 S. 2, § 124 Abs. 2 Nrn. 1 u 2, § 124a Abs. 4 S. 4, Abs. 5 S. 2, § 144 Abs. 4 analog; BImSchG § 3 Abs. 1, § 22 Abs. 1, § 24 S. 1, § 25 Abs. 2, § 52 Abs. 2; BayVwVfG Art. 24, Art. 26; BayBO Art. 54 Abs. 2, Abs. 4, Art. 76 S. 2
    Prüfung Zumutbarkeitsschwelle bei angezeigter Lärmbelästigung

  • rewis.io

    Prüfung Zumutbarkeitsschwelle bei angezeigter Lärmbelästigung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

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Wird zitiert von ... (29)Neu Zitiert selbst (91)

  • VGH Bayern, 16.04.2019 - 15 CE 18.2652

    Antrag auf Erlassung einer Regelungsanordnung

    Auszug aus VGH Bayern, 16.07.2019 - 15 ZB 17.2529
    Hinzukommen muss vielmehr eine subjektive Rechtsverletzung dergestalt, dass die beanstandete Anlage oder ihre Nutzung gegen eine sog. Schutznorm verstößt, die nicht lediglich Allgemeininteressen dient, sondern vielmehr zumindest auch den Interessen des Anspruchsstellers zu dienen bestimmt ist (BayVGH, B.v. 16.4.2019 - 15 CE 18.2652 - juris Rn. 19; HessVGH, B.v. 3.3.2016 - 4 B 403/16 - NVwZ 2016, 1101 = juris Rn. 12).

    Soweit - wie vorliegend - ein Rücksichtnahmeverstoß aufgrund von Immissionsbelastungen geltend gemacht wird, wird zur Konturierung der Zumutbarkeitsschwelle des Rücksichtnahmegebots auf die materiell-rechtlichen Maßstäbe des Immissionsschutzrechts, also auf die Schwelle schädlicher Umwelteinwirkungen i.S. von § 3 Abs. 1, § 22 Abs. 1 BImSchG zurückgegriffen (vgl. BVerwG, U.v. 18.5.1995 - 4 C 20.94 - BVerwGE 98, 235 = juris Rn. 26; U.v. 23.9.1999 - 4 C 6.98 - BVerwGE 109, 314 = juris Rn. 22 m.w.N.; BayVGH, B.v. 15.11.2011 - 14 AS 11.2305 - juris Rn. 29; B.v. 3.5.2016 - 15 CS 15.1576 - UPR 2017, 32 = juris Rn. 11; B.v. 16.4.2019 - 15 CE 18.2652 - juris Rn. 20; VGH BW, U.v. 23.2.2017 - 3 S 149/17 - ZfBR 2017, 360 = juris Rn. 28).

    Hierbei kann je nach Sachlage zur Konkretisierung auf rechtlich bindende Vorgaben in Rechtsverordnungen auf Basis von § 23 BImSchG (vgl. OVG Rh-Pf, U.v. 24.3.2010 - 1 A 10876/09 - juris Rn. 25), auf die TA Lärm als normkonkretisierende Verwaltungsvorschrift gem. § 48 BImSchG (vgl. BayVGH, B.v. 16.4.2019 - 15 CE 18.2652 - juris Rn. 26 m.w.N.) oder auf sonstige sachverständig erarbeitete Richtlinien und private Regelwerke als Orientierungshilfe ("grober Anhalt") zurückgegriffen werden.

    - ob (ggf. im Übrigen) für die Lärmbeurteilung die Vorgaben der TA Lärm, insbesondere die Immissionsrichtwerte für allgemeine Wohngebiete gem. Nr. 6.1 Satz 1 Buchst. e TA Lärm einschließlich der Vorgaben für höchstzulässige Geräuschspitzen gem. Nr. 6.1 Satz 2 TA Lärm sowie des Zuschlags von 6 dB(A) für Tageszeiten und Tage mit erhöhter Empfindlichkeit gem. Nr. 6.5 TA Lärm heranzuziehen sind (vgl. z.B. BayVGH, B.v. 16.4.2019 - 15 CE 18.2652 - juris Rn. 26; VG Hannover, U.v. 24.1.2019 - 4 A 3641/18 - juris Rn. 33 m.w.N.),.

    So fehlt es etwa an einer Thematisierung der Rechtsprechung, wonach der aus grundrechtlicher Sicht kritische Wert einer Lärmbetroffenheit jedenfalls in Wohngebieten grundsätzlich erst bei einer Gesamtbelastung (summierte Lärmbelastung/Dauerschallpegel) oberhalb von 70 dB(A) tags und 60 dB(A) nachts anzusetzen ist (vgl. BayVGH, B.v. 18.8.2016 - 15 B 14.1623 - juris Rn. 17 m.w.N.; B.v. 16.4.2019 - 15 CE 18.2652 - juris Rn. 41).

    Unabhängig davon wäre insofern zu berücksichtigen, dass das baurechtliche Gebot der Rücksichtnahme nicht personenbezogen ist, sodass besondere individuelle Empfindlichkeiten oder der Gesundheitszustand von Einzelpersonen bei der Bewertung von Immissionen grundsätzlich keine ausschlaggebende Rolle spielen (BVerwG, U.v. 23.9.1999 - 4 C 6.98 - BVerwGE 109, 314 = juris Rn. 29 m.w.N.; BayVGH, B.v. 2.3.2015 - 9 ZB 12.1377 - juris Rn. 20; B.v. 28.8.2015 - 9 ZB 13.1876 - juris Rn. 26; B.v. 16.4.2019 - 15 CE 18.2652 - juris Rn. 40).

  • VG Hannover, 24.01.2019 - 4 A 3641/18

    Biergarten; Lärm; Lärmbelästigung; Lärmvorbelastung

    Auszug aus VGH Bayern, 16.07.2019 - 15 ZB 17.2529
    Es spricht Vieles dafür, dass diese Bescheidbegründung an einem Ermessensfehler leidet, weil die Behörde auf eine schalltechnische Ermittlung durch Lärmmessung oder prognostische Berechnung, die gerichtlich zumindest auf Plausibilität überprüfbar wäre (zum Maßstab vgl. z.B. BVerwG, U.v. 4.4.2012 - 4 C 8.09 u.a. - BVerwGE 142, 234 - juris Rn. 59; B.v. 23.4.2014 - 9 A 25.12 - BVerwGE 149, 289 = juris Rn. 30; OVG NRW, U.v. 4.5.2016 - 7 A 615/14 - juris Rn. 71; VG Hannover, U.v. 24.1.2019 - 4 A 3641/18 - juris Rn. 39), gänzlich verzichtet hat und stattdessen in bewusster Unkenntnis der tatsächlichen Immissionslage auf dem klägerischen Nachbargrundstück diese als zumutbar unterstellt hat.

    Auch soweit der Behörde hinsichtlich des "Wie" der Ermittlung der Lärmbelastung ein weiter Spielraum verbleibt [s.u. 2. b) ], müssen ihre Aufklärungsmaßnahmen daher die nötige Gewissheit vermitteln, ob der Lärm auf dem klägerischen Grundstück zumutbar oder unzumutbar ist (vgl. VG Hannover, U.v. 24.1.2019 - 4 A 3641/18 - juris Rn. 37, u.a. unter Rekurs auf BVerwG, U.v. 7.5.1996 - 1 C 10.95 - BVerwGE 101, 157 = juris Rn. 36).

    - ob (ggf. im Übrigen) für die Lärmbeurteilung die Vorgaben der TA Lärm, insbesondere die Immissionsrichtwerte für allgemeine Wohngebiete gem. Nr. 6.1 Satz 1 Buchst. e TA Lärm einschließlich der Vorgaben für höchstzulässige Geräuschspitzen gem. Nr. 6.1 Satz 2 TA Lärm sowie des Zuschlags von 6 dB(A) für Tageszeiten und Tage mit erhöhter Empfindlichkeit gem. Nr. 6.5 TA Lärm heranzuziehen sind (vgl. z.B. BayVGH, B.v. 16.4.2019 - 15 CE 18.2652 - juris Rn. 26; VG Hannover, U.v. 24.1.2019 - 4 A 3641/18 - juris Rn. 33 m.w.N.),.

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 14.06.2018 - 8 B 594/18

    Bewilligung von Prozesskostenhilfe für die Beschwerde gegen die Versagung

    Auszug aus VGH Bayern, 16.07.2019 - 15 ZB 17.2529
    Die Sollvorschrift des § 25 Abs. 2 BImSchG verschafft betroffenen Dritten bei Vorliegen der engen tatbestandlichen Voraussetzungen zwar grundsätzlich einen Rechtsanspruch auf ein Einschreiten, soweit kein atypischer Fall anzunehmen ist (vgl. BVerwG, U.v. 19.1.1989 - 7 C 77.87 - BVerwGE 81, 197 = juris Rn. 35; OVG NRW, B.v. 14.6.2018 - 8 B 594/18 - BauR 2018, 1710 = juris Rn. 16 f. m.w.N.; Sparwasser/Heilshorn in Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Stand: Februar 2019, zu § 25 BImSchG Rn. 68; Jarass, BImSchG, 12. Aufl. 2017, § 25 Rn. 34).

    Eine Gefahr für die Gesundheit als tatbestandliche Eingriffsvoraussetzung ist allerdings erst anzunehmen, wenn der Eintritt des Schadens im Sinne eines Krankheitszustandes aufgrund der konkreten Umstände überwiegend wahrscheinlich ist (zum Ganzen vgl. VGH BW, U.v. 21.9.1993 - 10 S 1735/91 - juris Rn. 31, U.v. 4.11.2014 - 10 S 1663/11 - VBlBW 2015, 197 = juris Rn. 37; OVG NRW, B.v. 14.6.2018 - 8 B 594/18 - BauR 2018, 1710 = juris Rn. 18; Jarass, BImSchG, 12. Aufl. 2017, § 25 Rn. 27).

    Auch insofern ist grundsätzlich darauf abzustellen, dass die grundrechtliche Zumutbarkeitsgrenze zum Schutz der Gesundheit (Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG) regelmäßig bei Lärmwerten von mehr als 70 dB(A) tags bzw. 60 dB(A) zur Nachtzeit liegt (OVG NRW, B.v. 14.6.2018 - 8 B 594/18 - BauR 2018, 1710 = juris Rn. 20; Sparwasser/Heilshorn, in: Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Stand: August 2015, § 25 BImSchG Rn. 47; für eine Ermessensreduzierung bei einer Dauerbelastung bereits von 60 bis 65 dB(A) tags: VGH BW, U.v. 4.11.2014 - 10 S 1663/11 - VBlBW 2015.197 - juris Rn. 41 f.).

  • VGH Bayern, 08.11.2021 - 15 B 21.1473

    Lärmbelastung des Nachbarn durch ein Feuerwehrgerätehaus

    Der Beklagte trägt die Kosten des erstinstanzlichen Verfahrens, soweit über diese noch nicht im Beschluss des Senats vom 16. Juli 2019 - 15 ZB 17.2529 - entschieden wurde, sowie die Kosten des Berufungsverfahrens.

    Die Klage hat hinsichtlich des im vorliegenden Berufungsverfahren verbleibenden Streitgegenstands (vgl. den Zulassungsbeschluss des Senats vom 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529) - Geltendmachung eines Anspruchs auf ermessensfehlerfreie Entscheidung hinsichtlich des vom Antrag vom 26. März 2014 umfassten Begehrens, über eine behördliche Anordnung gegenüber der Beigeladenen und / oder der Freiwilligen Feuerwehr dafür Sorge zu tragen, dass sich die Lärmbelastung auf ihrem Grundstück auf ein nach Maßgabe des Rücksichtnahmegebots bzw. nach Maßgabe von § 3 Abs. 1 Nr. 1 BImSchG zumutbares Maß beschränkt - auf Basis von Art. 54 Abs. 2 Satz 2, Art. 76 Satz 2 BayBO sowie § 24 Satz 1 BImSchG als Anspruchsgrundlagen Erfolg.

    Die ablehnende Entscheidung des Beklagten über den klägerischen Antrag auf ordnungsrechtliches Einschreiten ist am Maßstab von Art. 76 Satz 2, Art. 54 Abs. 2 BayBO, § 24 Satz 1 BImSchG ermessensfehlerhaft und verletzt Rechte der Klägerin auf ermessensfehlerfreie Entscheidung, wobei mangels Spruchreife aufgrund verbleibenden Ermessens der Klageantrag im Berufungsverfahren zu Recht auf die Verpflichtung zur (erneuten) Bescheidung begrenzt wurde (§ 113 Abs. 5 Satz 2 VwGO; vgl. bereits den Beschluss des Senats über die Zulassung der Berufung vom 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529).

    Nach der Bewertung des Senats sind mithin bereits die erstinstanzlich gestellten Klageanträge dementsprechend erweiternd gem. § 88 VwGO auszulegen, dass die Klägerin in der Sache (konkludent) und zumindest hilfsweise auch die Verpflichtung des Beklagten begehrt, über ihren Antrag vom 26. März 2014 erneut zu entscheiden, soweit dieser in der Sache auf das vorgenannte Ziel ausgerichtet ist (vgl. bereits den Zulassungsbeschluss des Senats vom 16.7.2017 - 15 ZB 17.2529).

    Ein Schutzanspruch auf ermessensfehlerfreie Entscheidung aus Art. 76 Satz 2 BayBO und / oder Art. 54 Abs. 2 Satz 2 BayBO setzt dabei voraus, dass es dem Nachbarn (hier: der Klägerin) um die Abwehr einer Schutznormverletzung geht, also um die Abwehr der Verletzung einer Vorschrift des öffentlichen Baurechts, die auch den Interessen des betroffenen Nachbarn zu dienen bestimmt ist (BayVerfGH, E.v. 3.12.1993 - Vf. 108-VI- 92 - BayVBl 1994, 110 = juris Rn. 26; BayVGH, B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 15; U.v. 31.7.2020 - 15 B 19.832 - NVwZ-RR 2020, 1004 = juris Rn. 22; U.v. 18.11.2020 - 15 B 20.679 - juris Rn. 26; OVG NW, U.v. 15.8.1995 a.a.O.).

    Erhebliche Gefahren für Leben und Gesundheit stehen vorliegend nicht ernstlich zu Debatte (vgl. den Zulassungsbeschluss des Senats vom 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529), sodass die engen Voraussetzungen des Art. 54 Abs. 4 BayBO, wonach ausnahmsweise auch gegen bestandsgeschützte bauliche Anlagen und deren Nutzung vorgegangen werden kann, jedenfalls nicht vorliegen.

    h) Im Rahmen der Neubescheidung wird das Landratsamt u.a. die bereits im Zulassungsbeschluss vom 16. Juli 2019 (15 ZB 17.2529) unter Rn. 26 - 30 aufgeworfenen Folgefragen zu klären haben.

  • VGH Bayern, 22.01.2020 - 15 ZB 18.2547

    Nachbarschutz gegen Umbau eines Gewerbegebäudes in Boardinghaus

    Soweit - wie vorliegend - ein Rücksichtnahmeverstoß aufgrund von Immissionsbelastungen geltend gemacht wird, wird zur Konturierung der Zumutbarkeitsschwelle des Rücksichtnahmegebots auf die materiell-rechtlichen Maßstäbe des Immissionsschutzrechts, also auf die Schwelle schädlicher Umwelteinwirkungen i.S. von § 3 Abs. 1, § 22 Abs. 1 BImSchG zurückgegriffen (vgl. BayVGH, B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 15 m.w.N.).
  • VGH Bayern, 15.10.2019 - 15 ZB 19.1221

    Erfolgloser Berufungszulassungsantrag wegen Nichtvorliegens eines

    Mit bloßer Wiederholung des erstinstanzlichen Vorbringens wird dem Gebot der Darlegung im Sinn von § 124a Abs. 4 Satz 4, Abs. 5 Satz 2 VwGO ebenso wenig genügt wie mit der Darstellung der eigenen Rechtsauffassung (BayVGH, B.v. 20.1.2016 - 22 ZB 15.2277 - GewArch 2016, 203 = juris Rn. 7 m.w.N.; B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 36 m.w.N.).
  • VGH Bayern, 12.02.2020 - 15 CS 20.45

    Lärm eines Kindergartens grundsätzlich hinzunehmen

    Soweit - wie vorliegend - ein Rücksichtnahmeverstoß aufgrund von Immissionsbelastungen geltend gemacht wird, wird zur Konturierung der Zumutbarkeitsschwelle des Rücksichtnahmegebots auf die materiell-rechtlichen Maßstäbe des Immissionsschutzrechts, also auf die Schwelle schädlicher Umwelteinwirkungen i.S. von § 3 Abs. 1, § 22 Abs. 1 BImSchG zurückgegriffen (zum Ganzen jeweils m.w.N. vgl. BayVGH, B.v. 27.12.2017 - 15 CS 17.2061 - juris Rn. 26; B.v. 21.8.2018 - 15 ZB 17.1890 - juris Rn. 11; B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 15; B.v. 4.12.2019 - 15 CS 19.2048 - juris Rn. 23; B.v. 22.1.2020 - 15 ZB 18.2547 - noch nicht veröffentlicht).

    Diese Regelungen stellen besondere gesetzliche Ausprägungen eines Rechtsgrundsatzes dar, wonach bei der Beurteilung von Immissionen Elemente wie Herkömmlichkeit, Sozialadäquanz und allgemeiner Akzeptanz zu berücksichtigenden sind (speziell bei Kindertagesstätten NdsOVG, B.v. 3.1.2011 - 1 ME 146/10 - NVwZ-RR 2011, 185 = juris Rn. 12; allgemein vgl. z.B. BVerwG, U.v. 29.4.1988 - 7 C 33/87 - BVerwGE 79, 254 = juris Rn. 16 m.w.N.; BayVGH, B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 24 m.w.N.; B.v. 24.7.2019 - 22 ZB 19.132 - juris Rn. 13).

  • VGH Bayern, 31.07.2020 - 15 B 19.832

    Verwirkung des Schutzanspruchs auf bauordnungsrechtliches Eingreifen

    Der Senat geht allerdings davon aus, dass den Klägern an sich - d.h. vorbehaltlich einer hier vorliegenden materiellen Verwirkung (s.u. 2.) - ein Schutzanspruch auf bauordnungsrechtliches Eingreifen aus Art. 76 Satz 1 und / oder Satz 2 BayBO - sei es im Sinne eines strikten Anspruchs bei gleichzeitiger Ermessensreduzierung (hierzu vgl. BayVGH, B.v. 15.1.2019 - 15 ZB 17.317 - juris Rn. 4 m.w.N.; B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 38 m.w.N.), sei es bei verbleibendem Ermessen auf ermessensfehlerfreie Bescheidung ihres bei der Bauaufsichtsbehörde gestellten Antrags vom 10. April 2013 - zustünde.

    b) Die für einen Schutzanspruch auf bauordnungsrechtliches Eingreifen aus Art. 76 Satz 1 und / oder Satz 2 BayBO zudem erforderliche Schutznormverletzung zulasten der Kläger (vgl. BayVerfGH, E.v. 3.12.1993 - Vf. 108-VI- 92 - BayVBl 1994, 110 = juris Rn. 26; BayVGH, B.v. 16.4.2019 - 15 CE 18.2652 - BayVBl 2020, 53 = juris Rn. 19; B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 15; HessVGH, B.v. 3.3.2016 - 4 B 403/16 - NVwZ 2016, 1101 = juris Rn. 12) liegt ebenfalls vor.

  • VGH Bayern, 18.03.2021 - 9 CS 21.119

    Wohnnutzung neben Rettungswache

    Diese richtet sich insbesondere nach der durch die Gebietsart und die tatsächlichen Verhältnisse bestimmten Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit, wobei wertende Elemente wie die Herkömmlichkeit, die Sozialadäquanz und die allgemeine Akzeptanz mitbestimmend sind (vgl. BayVGH, B.v. 16. Juli 2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 24 m.w.N.).

    Unabhängig von der Frage der direkten Anwendbarkeit der TA Lärm wird sich vorliegend ggf. die Frage stellen, ob Gesichtspunkte der sozialen Adäquanz der Geräuschimmissionen eine besondere Betrachtung erfordern und zu einer Verschiebung der Zumutbarkeitsgrenze führen können (vgl. 3.2.2 TA Lärm; BayVGH, B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 30 m.w.N.).

  • VGH Bayern, 04.12.2019 - 15 CS 19.2048

    Nachbarklage gegen Baugenehmigung für die Errichtung eines Rinderstalles

    Soweit - wie vorliegend - ein Rücksichtnahmeverstoß aufgrund von Immissionsbelastungen geltend gemacht wird, wird zur Konturierung der Zumutbarkeitsschwelle des Rücksichtnahmegebots auf die materiell-rechtlichen Maßstäbe des Immissionsschutzrechts, also auf die Schwelle schädlicher Umwelteinwirkungen i.S. von § 3 Abs. 1, § 22 Abs. 1 BImSchG zurückgegriffen (vgl. BayVGH, B.v. 3.5.2016 - 15 CS 15.1576 - UPR 2017, 32 = juris Rn. 11 m.w.N.; B.v. 21.8.2018 - 15 ZB 17.2351 - juris Rn. 11; B.v. 21.8.2018 - 15 ZB 17.1890 - juris Rn. 11; B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 15 m.w.N.; B.v. 27.11.2019 - 15 CS 19.1906 - noch unveröffentlicht).
  • VGH Bayern, 01.04.2022 - 15 CS 22.642

    Nachbarschutz des dinglich Berechtigten

    Soweit drittschützende Normen des Immissionsschutzrechts auch "Nichteigentümer", die im Umkreis einer emittierenden Anlage wohnen, in den persönlichen Schutzbereich einbeziehen, nutzt dies dem Antragsteller im vorliegenden Verfahren deshalb nichts, weil es hier nicht um einen mit der Verpflichtungsklage bzw. im Eilverfahren über § 123 VwGO zu verfolgenden Anspruch auf immissionsschutzrechtliches Eingreifen gem. §§ 24, 25 BImSchG (hierzu BayVGH, B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris; B.v. 8.11.2021 - 15 B 21.1473 - juris), sondern um die anfechtende Abwehr einer Baugenehmigung geht.

    In der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung werden im Fall von Lärmbelastungen grundrechtlich relevante Zumutbarkeitsgrenze zum Schutz der Gesundheit (Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG) in Wohngebieten regelmäßig erst bei (Summen-) Mittelungspegeln ab 70 dB(A) tags bzw. 60 dB(A) zur Nachtzeit in Erwägung gezogen (zu einer ähnlichen Fallgestaltung vgl. BayVGH, B.v. 9.5.2017 a.a.O.; im Verhältnis zwischen den Mitgliedern derselben Wohnungseigentümergemeinschaft: OVG Rh-Pf, U.v. 26.2.2019 - 8 A 11076/18.OVG - NVwZ-RR 2019, 801/802; allgemein zur "grundrechtlichen Zumutbarkeitsschwelle" bei Lärm: BVerwG, U.v. 10.11.2004 - 9 A 67.03 - NVwZ 2005, 591 = juris Rn. 44; U.v. 23.2.2005 - 4 A 5.04 - BVerwGE 123, 23 = juris Rn. 42; U.v. 7.3.2007 - 9 C 2.06 - BVerwGE 128, 177 = juris Rn. 29; U.v. 13.5.2009 - 9 A 72.07 - BVerwGE 134, 45 ff. = juris Rn. 69; U.v. 15.12.2011 - 7 A 11.10 - NVwZ 2012, 1120 = juris Rn. 30; B.v. 30.7.2013 - 7 B 40.12 - juris Rn. 10; U.v. 17.11.2016 - 3 C 5.15 - BVerwGE 156, 306 = juris Rn. 31; BayVGH, U.v. 4.8.2015 - 15 N 12.2124 - juris Rn. 35; B.v. 18.8.2016 - 15 B 14.1623 - juris Rn. 17; B.v. 16.4.2019 - 15 CE 18.2652 - NVwZ-RR 2019, 983 = juris Rn. 41; B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 40; B.v. 1.2.2022 - 9 ZB 19.1400 - juris Rn. 16; NdsOVG, U.v. 10.2.2022 - 1 KN 171/20 - juris Rn. 65; OVG NRW, B.v. 14.6.2018 a.a.O. Rn. 20).

  • VGH Bayern, 27.11.2019 - 15 CS 19.1906

    Zumutbarkeit von Biergartenlärm

    Soweit - wie vorliegend - ein Rücksichtnahmeverstoß aufgrund von Immissionsbelastungen geltend gemacht wird, wird zur Konturierung der Zumutbarkeitsschwelle des Rücksichtnahmegebots auf die materiell-rechtlichen Maßstäbe des Immissionsschutzrechts, also auf die Schwelle schädlicher Umwelteinwirkungen i.S. von § 3 Abs. 1, § 22 Abs. 1 BImSchG zurückgegriffen (vgl. BayVGH, B.v. 16.7.2019 - 15 ZB 17.2529 - juris Rn. 15 m.w.N.).
  • VG Koblenz, 18.09.2020 - 1 K 141/20

    Stadt Koblenz muss nicht gegen Betrieb des Gesellschaftsclubs "The Big Bamboo"

    Vor diesem Hintergrund kommt ein ermessensfehlerhaftes Handeln vor allem dann in Betracht, wenn sich die Behörde hinsichtlich des Maßes der Lärmbelastung in bewusster Unkenntnis befindet, es aber dennoch unterlässt, in geeigneter Weise die konkrete Lärmbelastung auf dem Nachbargrundstück tatsächlich aufzuklären und sie mithin von einer unzureichenden Tatsachengrundlage ausgeht (vgl. VGH München, Beschluss vom 16. Juli 2019 - 15 ZB 17.2529 -, juris, Rn. 23; OVG Münster, Urteil vom 18. Februar 2010 - 10 A 1013/08 -, juris, Rn. 30).

    Auf das subjektive Empfinden der Klägerin kommt es hingegen nicht an (vgl. OVG RP, Urteil vom 22. November 2019 - 1 A 10554/19.OVG -, juris, Rn. 31; VGH München, Beschluss vom 16. Juli 2019 - 15 ZB 17.2529 -, juris, Rn. 24; VG Koblenz, Urteil vom 17. Februar 2012 - 1 K 1018/10.KO -, juris, Rn. 32, 33).

  • VG Ansbach, 14.01.2022 - AN 3 S 21.02157

    Erfolgloser Eilantrag in baurechtlichen Nachbarstreit gegen Baugenehmigung für

  • VG Ansbach, 28.04.2022 - AN 3 K 20.01168

    Erfolglose Nachbarklage gegen Nutzungsänderung zu Ferienwohnungen

  • VGH Bayern, 13.01.2022 - 9 ZB 19.984

    Erfolgloser Antrag auf Zulassung der Berufung: Kein Anspruch des Nachbarn auf

  • VG Ansbach, 22.05.2020 - AN 17 S 19.02158

    Eilantrag gegen Neubau eines Logistik- und Industrieparks

  • VG Ansbach, 22.11.2023 - AN 3 K 22.01523

    Nachbarklage gegen Nutzungsänderung und erstmalige Genehmigung von Freiflächen

  • VGH Bayern, 01.02.2022 - 9 ZB 19.1400

    Erfolglose Berufungszulassung in Bezug auf eine Nachbarklage gegen eine

  • VGH Bayern, 15.06.2021 - 9 ZB 19.50

    Erteilung einer Baugenehmigung zur Nutzungsänderung von einem Laden mit

  • VG Ansbach, 03.05.2022 - AN 3 S 22.01039

    Erfolgloser Eilantrag der Nachbarin gegen Pferdekoppel

  • VGH Bayern, 07.10.2020 - 9 CS 20.976

    Nachbarklage gegen Baugenehmigung für Biergarten

  • VGH Bayern, 22.03.2021 - 1 CS 20.2787

    Eilantrag gegen die Genehmigung einer Heizzentrale

  • VGH Bayern, 18.03.2021 - 1 CS 20.2788

    Bestimmtheit einer Baugenehmigung

  • VG Ansbach, 23.03.2022 - AN 3 S 22.00235

    Erfolgloses Eilverfahren einer Standortgemeinde gegen eine Baugenehmigung für die

  • VG Ansbach, 20.10.2021 - AN 3 K 20.01052

    Nachbarklage gegen Baugenehmigung für den Betrieb eines Biergartens

  • VGH Bayern, 17.04.2020 - 15 ZB 19.2388

    Bauaufsichtliches Einschreiten wegen Abstandsflächenunterschreitung -

  • VG Ansbach, 20.10.2021 - AN 3 K 20.01053

    Nachbarklage gegen Baugenehmigung für den Betrieb eines Biergartens

  • VG Würzburg, 12.05.2022 - W 5 K 21.948

    Ertfolglose Nachbarklage gegen Lagerhalle im Gewerbegebiet

  • VG Freiburg, 20.04.2021 - 13 K 369/21

    Kein Anspruch des Einstellungsbewerbers auf Stelleneinrichtung

  • VG Ansbach, 27.07.2023 - AN 3 S 23.1132

    Baurecht, Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung, Änderungsgenehmigung,

  • VG Cottbus, 21.04.2022 - 3 K 174/19
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