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   VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04   

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VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04 (https://dejure.org/2005,42072)
VerfG Hamburg, Entscheidung vom 20.09.2005 - HVerfG 10/04 (https://dejure.org/2005,42072)
VerfG Hamburg, Entscheidung vom 20. September 2005 - HVerfG 10/04 (https://dejure.org/2005,42072)
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (11)

  • BVerfG, 31.10.1990 - 2 BvF 3/89

    Ausländerwahlrecht II

    Auszug aus VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04
    Er berief sich insbesondere auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 31. Oktober 1990 (BVerfGE 83 S. 60 ff.) zur Unzulässigkeit eines Wahlrechts für Ausländer bei den Wahlen zu den hamburgischen Bezirksversammlungen.

    Art. 28 Abs. 1 Satz 2 GG sei nicht einschlägig, da die auf der Grundlage des § 4 Abs. 2 HV geschaffenen Bezirke keine Gebietskörperschaften und auch nicht mit diesen vergleichbar seien (BVerfGE 83 S. 60 ff.).

    Da eine Abweisung der Wahlbeschwerde in einem oder mehreren entscheidenden Punkten von dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 31. Oktober 1990 (BVerfGE 83 S. 60 ff.) abweichen müsste, sei in diesem Fall eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nach Art. 100 Abs. 3 GG einzuholen.

    Zugleich hat er angeregt und hilfsweise beantragt, einen Vorlagebeschluss gem. Art. 100 Abs. 3 GG zu fassen, sofern das Hamburgische Verfassungsgericht in Abweichung zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 31. Oktober 1990-2 BvF 3/89, BVerfGE 83 S. 60 ff. festzustellen beabsichtigt, der § 6 Abs. 2 BezWG in der am 29. Februar 2004 gültigen Fassung sei mit Art. 28 Abs. 1 S. 1 i.V.m. Art. 20 Abs. 2 GG bzw. Art. 3 Abs. 2 S. 1 HV vereinbar und gültig.

    Das Wahlrecht für Unionsbürger auf Bezirksebene sei - zeitlich nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 31. Oktober 1990 (BVerfGE 83 S. 60 ff.) - infolge der Einfügung des Art. 28 Abs. 1 S. 3 GG im Jahre 1992 zulässig.

    So habe das Bundesverfassungsgericht zum kommunalen Ausländerwahlrecht in Schleswig-Holstein (BVerfGE 83 S. 37 ff.) einerseits und zum Wahlrecht in den hamburgischen Bezirken andererseits (BVerfGE 83 S. 60 ff.) entschieden.

    In einem weiteren Urteil vom 31. Oktober 1990 (BVerfGE 83 S. 60 ff.) hat das Bundesverfassungsgericht die Einführung eines Wahlrechts für Ausländer zu den hamburgischen Bezirksversammlungen (§§ 6 Abs. 2, 21 Abs. 1 S. 2 und 22 S. 2 BezWG 1989) wegen Verstoßes gegen die Verfassung für nichtig erklärt.

    Diese könne durch Wahlen nicht vermittelt werden, wenn Ausländer zu den Wahlberechtigten gehörten (BVerfGE 83 S. 60, 71, 76).

    Zwar üben sowohl die Bezirke einerseits als auch die Kreise und Gemeinden andererseits Staatsgewalt aus (vgl. BVerfGE 83 S. 60, 76; BVerfGE 83 S. 37, 54).

    Es fehlt den Bezirken aber an der die gemeindliche Selbstverwaltung kennzeichnenden Rechtsfähigkeit und Allzuständigkeit (BVerfGE 83 S. 60, 76; HVerfG, Beschl. v. 3.4.1998, - HVerfG 2/97 -, HmbJVBI 1998 S. 57, 61; Urt. v. 2.7.2001, - HVerfG 3/00 -, NordÖR 2001 S. 390).

    Eine Vorlage an das Bundesverfassungsgericht nach Art. 100 Abs. 3 GG kommt nicht in Betracht, weil das Hamburgische Verfassungsgericht nicht von der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 21. Oktober 1990 (BVerfGE 83, 60 ff.) abweicht.

  • BVerfG, 31.10.1990 - 2 BvF 2/89

    Ausländerwahlrecht I

    Auszug aus VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04
    Das Bundesverfassungsgericht habe die Verfassungswidrigkeit eines möglichen Wahlrechts für Unionsbürger auf Bezirksebene im Übrigen damals bereits erkannt; denn der Hinweis in der das Ausländerwahlrecht in den Kreisen und Gemeinden Schleswig-Holsteins betreffenden Entscheidung, dass die Einführung eines Kommunalwahlrechts für Ausländer durchaus Gegenstand einer Verfassungsänderung sein könne (BVerfGE 83 S. 37, 59), fehle in der die hamburgischen Bezirke betreffenden Entscheidung.

    So habe das Bundesverfassungsgericht zum kommunalen Ausländerwahlrecht in Schleswig-Holstein (BVerfGE 83 S. 37 ff.) einerseits und zum Wahlrecht in den hamburgischen Bezirken andererseits (BVerfGE 83 S. 60 ff.) entschieden.

    Zwar hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 31. Oktober 1990 die Einführung des Kommunalwahlrechts für Ausländer in Schleswig-Holstein verworfen (BVerfGE 83 S. 37 ff.).

    Auch soweit Art. 28 Abs. 1 S. 2 GG eine Vertretung des Volkes für die Kreise und Gemeinden vorschreibe, bildeten ausschließlich Deutsche das Volk und wählten dessen Vertretung (BVerfGE 83 S. 37 Leitsätze 3 bis 5, S. 50 ff.).

    Allerdings folge daraus nicht, dass die im Bereich der Europäischen Gemeinschaften erörterte Einführung eines Kommunalwahlrechts für Ausländer nicht Gegenstand einer nach Art. 79 Abs. 3 GG zulässigen Verfassungsänderung sein könne (BVerfGE 83 S. 37, 59).

    Zwar üben sowohl die Bezirke einerseits als auch die Kreise und Gemeinden andererseits Staatsgewalt aus (vgl. BVerfGE 83 S. 60, 76; BVerfGE 83 S. 37, 54).

    So ergibt es sich aus den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts vom 31. Oktober 1990 (BVerfGE 83 S. 37 ff. und 60 ff.).

    Gleichwohl hat das Bundesverfassungsgericht in einem obiter dictum die Zulässigkeit einer möglichen Verfassungsänderung zur Einführung des Kommunalwahlrechts für Unionsbürger aufgezeigt (BVerfGE 83 S. 37, 59).

  • VerfG Hamburg, 02.07.2001 - HVerfG 3/00

    Art. 6 Abs. 2 HV - Anwendungsbereich dieser Vorschrift - Grundsatz der

    Auszug aus VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04
    Das Hamburgische Verfassungsgericht ist nach Art. 65 Abs. 3 Nr. 7, Abs. 4 HV, § 14 Nrn. 7, 10 HVerfGG zur Entscheidung über Rechtsmittel im Wahlprüfungsverfahren für die Bezirksversammlungen zuständig (HVerfG, Beschl. v. 5.7.2000, HVerfG 2/00; Urt. v. 2.7.2001, HVerfG 3/00, NordÖR 2001 S. 390).

    Wenn § 6 Abs. 2 BezWG 1995 nicht gegen das Grundgesetz verstößt, scheidet auch eine Unvereinbarkeit mit der Hamburgischen Verfassung aus (vgl. zu allem HVerfG, Urt. v. 6.11.1998, HVerfG 1/98, LVerfGE 9 S. 157, 160 ff.; Urt. v. 2.7.2001, a.a.O.).

    Es fehlt den Bezirken aber an der die gemeindliche Selbstverwaltung kennzeichnenden Rechtsfähigkeit und Allzuständigkeit (BVerfGE 83 S. 60, 76; HVerfG, Beschl. v. 3.4.1998, - HVerfG 2/97 -, HmbJVBI 1998 S. 57, 61; Urt. v. 2.7.2001, - HVerfG 3/00 -, NordÖR 2001 S. 390).

  • VerfG Hamburg, 06.11.1998 - HVerfG 1/98
    Auszug aus VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04
    Wenn § 6 Abs. 2 BezWG 1995 nicht gegen das Grundgesetz verstößt, scheidet auch eine Unvereinbarkeit mit der Hamburgischen Verfassung aus (vgl. zu allem HVerfG, Urt. v. 6.11.1998, HVerfG 1/98, LVerfGE 9 S. 157, 160 ff.; Urt. v. 2.7.2001, a.a.O.).
  • BVerfG, 12.10.1993 - 2 BvR 2134/92

    Maastricht

    Auszug aus VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04
    Entsprechend hat das Bundesverfassungsgericht in der Maastricht-Entscheidung vom 12. Oktober 1993 (BVerfGE 89 S. 155, 179 f.) die Verfassungsmäßigkeit von Art. 28 Abs. 1 S. 3 GG implizit bestätigt, indem es die Vorschrift nicht weiter erörtert oder verfassungsrechtlich problematisiert hat.
  • EuGH, 09.03.1978 - 106/77

    Amministrazione delle finanze dello Stato / Simmenthal

    Auszug aus VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04
    Sie hätten im übrigen nach ständiger Rechtsprechung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaft (EuGH) Anwendungsvorrang (vgl. std. Rspr., z.B. EuGH Rs. 26/62 - van Gend & Loos - Slg. 1963, S. 1; EuGH Rs. 6/64 - Costa ./. E.N.E.L. - Slg. 1964, S. 1251; EuGH Rs. 106/77 - Simmenthai II -, Slg. 1978, S. 626; EuGH Rs. 103/88 - Fratelli Costanzo -, Slg. 1989, S. 1839).
  • VerfG Hamburg, 25.02.1998 - HVerfG 2/97

    Hoheitlicher Charakter der Tätigkeit einer technischen Sachbearbeiterin bei einer

    Auszug aus VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04
    Es fehlt den Bezirken aber an der die gemeindliche Selbstverwaltung kennzeichnenden Rechtsfähigkeit und Allzuständigkeit (BVerfGE 83 S. 60, 76; HVerfG, Beschl. v. 3.4.1998, - HVerfG 2/97 -, HmbJVBI 1998 S. 57, 61; Urt. v. 2.7.2001, - HVerfG 3/00 -, NordÖR 2001 S. 390).
  • EuGH, 15.07.1964 - 6/64

    Costa / E.N.E.L.

    Auszug aus VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04
    Sie hätten im übrigen nach ständiger Rechtsprechung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaft (EuGH) Anwendungsvorrang (vgl. std. Rspr., z.B. EuGH Rs. 26/62 - van Gend & Loos - Slg. 1963, S. 1; EuGH Rs. 6/64 - Costa ./. E.N.E.L. - Slg. 1964, S. 1251; EuGH Rs. 106/77 - Simmenthai II -, Slg. 1978, S. 626; EuGH Rs. 103/88 - Fratelli Costanzo -, Slg. 1989, S. 1839).
  • EuGH, 05.02.1963 - 26/62

    Van Gend & Loos - Direkte Anwendbarkeit von Primärrecht

    Auszug aus VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04
    Sie hätten im übrigen nach ständiger Rechtsprechung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaft (EuGH) Anwendungsvorrang (vgl. std. Rspr., z.B. EuGH Rs. 26/62 - van Gend & Loos - Slg. 1963, S. 1; EuGH Rs. 6/64 - Costa ./. E.N.E.L. - Slg. 1964, S. 1251; EuGH Rs. 106/77 - Simmenthai II -, Slg. 1978, S. 626; EuGH Rs. 103/88 - Fratelli Costanzo -, Slg. 1989, S. 1839).
  • BVerfG, 15.12.1970 - 2 BvF 1/69

    Abhörurteil

    Auszug aus VerfG Hamburg, 20.09.2005 - HVerfG 10/04
    Art. 79 Abs. 3 GG will aber lediglich verhindern, dass die Verfassungsordnung in ihrer Substanz ausgehöhlt wird; Modifikationen aus sachgerechten Gründen sind zulässig (BVerfGE 30 S. 1, 24).
  • EuGH, 22.06.1989 - 103/88

    Fratelli Costanzo / Comune di Milano

  • VerfG Hamburg, 07.09.2009 - HVerfG 3/08
    Daher sei in diesem Fall eine Vorabentscheidung des Bundesverfassungsgerichts über diese Rechtsfrage einzuholen, da sich die Rechtslage seit 1990 nicht verändert habe, auch wenn das Hamburgische Verfassungsgericht mit Urteil vom 20. September 2005 (HVerfG 10/04) das Gegenteil behauptet habe.

    Das Hamburgische Verfassungsgericht habe über die mit der Beschwerde aufgeworfenen Rechtsfragen bereits mit seinem Urteil vom 20. September 2005 (HVerfG 10/04) entschieden.

    a) Das Hamburgische Verfassungsgericht ist nach Art. 65 Abs. 4 HV, § 14 Nr. 10 HVerfGG zur Entscheidung über Beschwerden gegen Entscheidungen der Bürgerschaft, welche die Gültigkeit der Wahl zu den Bezirksversammlungen betreffen, zuständig (HVerfG, Urteil vom 20. September 2005, HVerfG 10/04 m.w.N.).

    b) Jedenfalls ergibt sich aber aus der Vorschrift des Art. 28 Abs. 1 Satz 3 GG, in deren Licht Art. 3 Abs. 2 Satz 1 HV zu interpretieren ist, dass Unionsbürgern das Wahlrecht bei den Wahlen zu den Bezirksversammlungen zusteht (HVerfG, Urteil vom 20. September 2005, HVerfG 10/04).

    Dem entspricht es, dass das Bundesverfassungsgericht in seiner Entscheidung weder die Argumente aus der Begründung des Urteils des Hamburgischen Verfassungsgerichts vom 20. September 2005 (HVerfG 10/04) nennt, noch Art. 28 Abs. 1 Satz 3 GG und Art. 19 (früher Art. 8b) EGV i.V.m. der Richtlinie 94/80/EG überhaupt nur erwähnt, geschweige denn sich mit diesen Vorschriften und den in ihrem Zusammenhang aufgeworfenen Fragen argumentativ befasst.

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