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   VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20, VGH A 83/20   

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VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20, VGH A 83/20 (https://dejure.org/2021,905)
VerfGH Rheinland-Pfalz, Entscheidung vom 28.01.2021 - VGH O 82/20, VGH A 83/20 (https://dejure.org/2021,905)
VerfGH Rheinland-Pfalz, Entscheidung vom 28. Januar 2021 - VGH O 82/20, VGH A 83/20 (https://dejure.org/2021,905)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Justiz Rheinland-Pfalz

    Art 21 Abs 1 GG, Art 17 Abs 1 Verf RP, Art 76 Abs 1 Verf RP, Art 80 Abs 1 Verf RP, Art 82 S 3 Verf RP
    Erfolglose Organklage bzgl Unterschriftenquoren für Wahlvorschläge zur Landtagswahl 2021 - keine Verletzung des Rechts einer politischen Partei auf Wahlchancengleichheit (Art 21 GG iVm Art 17 Abs 1 LV ) - hinreichender Ausgleich der pandemiebedingten Erschwernisse durch ...

  • Wolters Kluwer

    Anpassung der Bestimmungen zu Unterstützungsunterschriften für Landtagswahllisten an die Corona-Pandemie

  • esovgrp.de

    LV Art 17,LV Art 17 Abs 1,LV Art 76,LV Art 76 Abs 1,LV Art 80,LV Art 80 Abs 1,LV Art 82,LV Art 82 S 3,LV Art 130,LV Art 130 Abs 1,LV Art 130 Abs 1 S 2,LWahlG § 35,LWahlG § 35 Abs 4... ,LWahlG § 35 Abs 4 S 3,LWahlG § 35 Abs 5,LWahlG § 36,LWahlG § 57
    Chancengleichheit, Chancengleichheit der Parteien, Corona, Corona-Bekämpfungsverordnung, Corona-Pandemie, Covid-19-Pandemie, Differenzierungsverbot, Eilantrag, Ernsthaftigkeit, Exklusivität der Wahlprüfungsbeschwerde, Funktionsfähigkeit der Volksvertretung, Gleichheit, ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Zulässigkeit von wahlrechtlichen Unterschriftenquoren

Papierfundstellen

  • NVwZ-RR 2021, 473

Corona: Rechtsprechungsübersichten

 
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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (54)

  • VerfGH Baden-Württemberg, 09.11.2020 - 1 GR 101/20

    Erfordernis von 150 Unterstützungsunterschriften nach

    Auszug aus VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20
    Insoweit steht der Zulässigkeit der Anträge der grundsätzliche Vorrang des Wahlprüfungsverfahrens nicht entgegen (vgl. auch VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 51 f. i.V.m. Rn. 62; im Ergebnis ebenso VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 31 ff.).

    Die vorgenannten Grundsätze unterliegen nach ständiger verfassungsgerichtlicher Rechtsprechung zwar keinem absoluten Differenzierungsverbot (vgl. BVerfG, Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [286 Rn. 51]; Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [350 f. Rn. 61]; BayVerfGH, Entscheidung vom 4. Oktober 2012 - Vf. 14-VII-11 u.a. -, juris Rn. 75; LVerfG Schleswig-Holstein, Urteil vom 13. September 2013 - LVerfG 9/12 -, juris Rn. 84; HambVerfG, Urteil vom 26. Januar 2016 - 2/15 -, juris Rn. 66; SächsVerfGH, Beschluss vom 3. Mai 2019 - Vf. 30-II-19 [e.A.] -, juris Rn. 54; VerfGH NRW, Beschluss vom 30. Juni 2020 - VerfGH 76/20 -, juris Rn. 50; VerfG Brandenburg, Urteil vom 23. Oktober 2020 - 55/19 -, juris Rn. 196; VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 49; dazu auch Strelen, in: Schreiber [Hrsg.], BWahlG, 10. Aufl. 2017, § 1 Rn. 62).

    Der Verfassungsgerichtshof prüft lediglich, ob die verfassungsrechtlichen Grenzen eingehalten sind, nicht aber, ob der Gesetzgeber eine ihm, dem Verfassungsgerichtshof, zweckmäßig oder rechtspolitisch erwünscht erscheinende Lösung gefunden hat (BVerfG, Urteil vom 23. Januar 1957 - 2 BvE 2/56 -, BVerfGE 6, 84 [94]; Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [352 Rn. 63]; VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 50).

    Es bedarf keiner abschließenden Entscheidung, ob vorliegend überhaupt eine Pflicht des Antragsgegners zur Überprüfung und Anpassung des Landtagswahlrechts bestand (vgl. auch VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 71 [bejahend]; sowie VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 71 [offenlassend]).

    Unter Berücksichtigung des erwähnten Beurteilungs- und Gestaltungsspielraums des Gesetzgebers und der Dynamik hinsichtlich der Einschränkungen des öffentlichen Lebens ist eine exakte zahlenmäßige Bestimmung der beizubringenden Unterstützungsunterschriften allerdings nicht möglich (vgl. auch VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -â , juris Rn. 72).

    So haben die Landesverfassungsgerichte anderer Bundesländer - zu früheren Zeitpunkten - pandemiebedingte Absenkungen des Quorums um 60 v.H. (verbunden mit einer Verlängerung der Frist zur Einreichung der Wahlvorschläge) sowie um 50 v.H. unbeanstandet gelassen (VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 75) bzw. angeregt (VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 72).

    Es bedarf vorliegend keiner Entscheidung, ob ein "Ausschöpfen" dieses Richtwertes durch den Gesetzgeber stets den Anforderungen an die Herstellung praktischer Konkordanz genügte (kritisch jüngst VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 56).

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 30.10.2015 - VGH B 14/15

    Verfassungsgerichtliche Überprüfung eines Neuzuschnitts einzelner Wahlkreise

    Auszug aus VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20
    Eine Sperrwirkung besteht daher nur in dem vom Regelungsgehalt des § 57 LWahlG erfassten Umfang und damit für wahlorganisatorische Entscheidungen und Maßnahmen, die sich unmittelbar auf das Wahlverfahren beziehen (VerfGH RP, Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [160 f.]; vgl. entsprechend BVerfG, Kammerbeschluss vom 24. August 2009 - 2 BvQ 50/09 -, NVwZ 2009, 1367 f.; Schmidt-Bleibtreu, in: Maunz/Schmidt-Bleibtreu/Klein/Bethge [Hrsg.], BVerfGG, § 48 Rn. 41, 43 [Juli 2020]).

    Dies sind auf die konkrete Wahl bezogene Einzelentscheidungen und Maßnahmen (VerfGH RP, Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [160]; vgl. entsprechend BVerfG, Beschluss vom 15. Dezember 1986 - 2 BvE 1/86 -, BVerfGE 74, 96 [101]; Kammerbeschluss vom 24. August 2009 - 2 BvR 1898/09 -, juris Rn. 2, 7; Schmidt-Bleibtreu, in: Maunz/Schmidt-Bleibtreu/Klein/Bethge [Hrsg.], BVerfGG, § 48 Rn. 41 [Juli 2020]).

    Dies macht den Erlass eines Wahlgesetzes hingegen nicht zu einer Einzelentscheidung, die sich unmittelbar auf das Wahlverfahren bezieht (VerfGH RP, Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [161]; vgl. auch BVerfG, Urteil vom 15. April 2019 - 2 BvQ 22/19 -, BVerfGE 151, 152 [162 ff. Rn. 30 ff.], zur abstrakten Normenkontrolle).

    Dieser ist wegen seines Zusammenhangs mit dem Demokratieprinzip im Sinne einer strengen und formalen Gleichheit zu verstehen (VerfGH RP, Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [162]; vgl. entsprechend BVerfG, Beschluss vom 21. Juni 1988 - 2 BvR 638/84 -, BVerfGE 78, 350 [357 f.]; Urteil vom 29. September 1990 - 2 BvE 1/90 u.a. -, BVerfGE 82, 322 [337]; Urteil vom 9. April 1992 - 2 BvE 2/89 -, BVerfGE 85, 264 [315]; Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [284 Rn. 44]; Kammerbeschluss vom 18. Juli 2001 - 2 BvR 1252/99 u.a. -, NVwZ 2002, 71).

    Mit der Wahlrechtsgleichheit ist das Recht von politischen Parteien und ihren Bewerbern auf Chancengleichheit verknüpft (VerfGH RP, Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [162]).

    Danach ist verfassungsrechtlich gefordert, dass die Rechtsordnung jeder Partei und ihren Wahlbewerbern grundsätzlich die gleichen Möglichkeiten in Wahlkampf und Wahlverfahren und damit eine gleiche Chance im Wettbewerb um die Wählerstimmen gewährleistet (vgl. VerfGH RP, Urteil vom 15. Dezember 2014 - VGH O 22/14 -, AS 43, 149 [165]; Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [163]; BVerfG, Beschluss vom 21. April 2009 - 2 BvC 2/06 -, BVerfGE 124, 1 [20]).

    Das Recht der Wahlchancengleichheit gilt somit nicht nur für den Wahlvorgang selbst, sondern im gesamten Vorfeld von Wahlen (VerfGH RP, Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [163]; vgl. auch BVerfG, Beschlüsse vom 21. Juni 1988 - 2 BvR 638/84 -, BVerfGE 78, 350 [358]; vom 22. Mai 2001 - 2 BvE 1/99 u.a. -, BVerfGE 104, 14 [20]; VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 66).

    Der Schutzbereich der Wahlchancengleichheit ist nicht auf die gleiche Behandlung bei der Zuteilung der Mandate begrenzt, sondern ist auch auf die Chancengleichheit der Bewerber, d.h. die "Wahlgleichheit im Wahlwettbewerb" (H. Meyer, in: Isensee/Kirchhof [Hrsg.], Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, Bd. III, 3. Aufl. 2005, § 46 Rn. 35) erstreckt (vgl. VerfGH RP, Beschluss vom 24. Oktober 2001 - VGH B 1/01 -, AS 29, 207 [213]; Beschluss vom 21. Mai 2014 - VGH A 39/14 -, AS 42, 316 [319 ff.]; Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [163]; ferner BVerfG, Beschluss vom 15. Januar 1985 - 2 BvR 1163/82 -, BVerfGE 69, 92 [106]; und Urteil vom 29. September 1990 - 2 BvE 1/90 u.a. -, BVerfGE 82, 322 [336]).

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 07.07.2020 - VerfGH 88/20

    Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen das Erfordernis zur

    Auszug aus VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20
    Insoweit steht der Zulässigkeit der Anträge der grundsätzliche Vorrang des Wahlprüfungsverfahrens nicht entgegen (vgl. auch VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 51 f. i.V.m. Rn. 62; im Ergebnis ebenso VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 31 ff.).

    Alle Wählenden sollen mit der Stimme, die sie abgeben, den gleichen Einfluss auf das Wahlergebnis haben (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [359 f. Rn. 59]; VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 64).

    Das Recht der Wahlchancengleichheit gilt somit nicht nur für den Wahlvorgang selbst, sondern im gesamten Vorfeld von Wahlen (VerfGH RP, Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [163]; vgl. auch BVerfG, Beschlüsse vom 21. Juni 1988 - 2 BvR 638/84 -, BVerfGE 78, 350 [358]; vom 22. Mai 2001 - 2 BvE 1/99 u.a. -, BVerfGE 104, 14 [20]; VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 66).

    Es bewirkt, dass sich nicht alle Wählbaren, sondern nur diejenigen zur Wahl stellen können, die für ihre Kandidatur die vorherige schriftliche Unterstützung mehrerer Wahlberechtigter finden; insoweit beschränkt es die Allgemeinheit der Wahl bei Durchführung des Wahlaktes (VerfGH Berlin, Beschluss vom 24. Januar 2003 - VerfGH 155/01 -, NVwZ-RR 2003, 466; VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 70).

    Es bedarf keiner abschließenden Entscheidung, ob vorliegend überhaupt eine Pflicht des Antragsgegners zur Überprüfung und Anpassung des Landtagswahlrechts bestand (vgl. auch VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 71 [bejahend]; sowie VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 71 [offenlassend]).

    So haben die Landesverfassungsgerichte anderer Bundesländer - zu früheren Zeitpunkten - pandemiebedingte Absenkungen des Quorums um 60 v.H. (verbunden mit einer Verlängerung der Frist zur Einreichung der Wahlvorschläge) sowie um 50 v.H. unbeanstandet gelassen (VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 75) bzw. angeregt (VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 72).

  • BVerfG, 19.09.2017 - 2 BvC 46/14

    Wahlprüfungsbeschwerde gegen die Wahl zum 18. Deutschen Bundestag erfolglos

    Auszug aus VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20
    Alle Wählenden sollen mit der Stimme, die sie abgeben, den gleichen Einfluss auf das Wahlergebnis haben (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [359 f. Rn. 59]; VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 64).

    Die vorgenannten Grundsätze unterliegen nach ständiger verfassungsgerichtlicher Rechtsprechung zwar keinem absoluten Differenzierungsverbot (vgl. BVerfG, Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [286 Rn. 51]; Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [350 f. Rn. 61]; BayVerfGH, Entscheidung vom 4. Oktober 2012 - Vf. 14-VII-11 u.a. -, juris Rn. 75; LVerfG Schleswig-Holstein, Urteil vom 13. September 2013 - LVerfG 9/12 -, juris Rn. 84; HambVerfG, Urteil vom 26. Januar 2016 - 2/15 -, juris Rn. 66; SächsVerfGH, Beschluss vom 3. Mai 2019 - Vf. 30-II-19 [e.A.] -, juris Rn. 54; VerfGH NRW, Beschluss vom 30. Juni 2020 - VerfGH 76/20 -, juris Rn. 50; VerfG Brandenburg, Urteil vom 23. Oktober 2020 - 55/19 -, juris Rn. 196; VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 49; dazu auch Strelen, in: Schreiber [Hrsg.], BWahlG, 10. Aufl. 2017, § 1 Rn. 62).

    Allerdings müssen differenzierende Regelungen zur Verfolgung ihrer Zwecke geeignet und erforderlich sein (BVerfG, Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [352 f. Rn. 64]).

    Es ist grundsätzlich Sache des Gesetzgebers, innerhalb dieses ihm von der Verfassung gesetzten Rahmens kollidierende Ziele mit Verfassungsrang und die Grundsätze der Wahlrechtsgleichheit und der Chancengleichheit zum Ausgleich zu bringen (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [352 Rn. 63]).

    Der Verfassungsgerichtshof prüft lediglich, ob die verfassungsrechtlichen Grenzen eingehalten sind, nicht aber, ob der Gesetzgeber eine ihm, dem Verfassungsgerichtshof, zweckmäßig oder rechtspolitisch erwünscht erscheinende Lösung gefunden hat (BVerfG, Urteil vom 23. Januar 1957 - 2 BvE 2/56 -, BVerfGE 6, 84 [94]; Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [352 Rn. 63]; VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 50).

    Wird die verfassungsrechtliche Rechtfertigung einer die Wahlrechtsgleichheit und die Chancengleichheit berührenden Norm des Wahlrechts durch neue Entwicklungen - etwa durch eine Änderung der vom Gesetzgeber vorausgesetzten tatsächlichen oder normativen Grundlagen - in Frage gestellt, ist der Gesetzgeber verpflichtet, diese Norm zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern (BVerfG, Urteil vom 13. Februar 2008 - 2 BvK 1/07 -, BVerfGE 120, 82 [108]; Urteil vom 9. November 2011 - 2 BvC 4/10 u.a. -, BVerfGE 129, 300 [321 f.]; Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [287 f. Rn. 54]; Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [353 Rn. 65]; H.H. Klein, in: Maunz/Dürig [Begr.], GG, Art. 38 Rn. 123 [August 2020] m.w.N.).

  • BVerfG, 26.02.2014 - 2 BvE 2/13

    Europawahl: Drei-Prozent-Sperrklausel für Wahl zum Europäischen Parlament

    Auszug aus VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20
    Dieser ist wegen seines Zusammenhangs mit dem Demokratieprinzip im Sinne einer strengen und formalen Gleichheit zu verstehen (VerfGH RP, Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [162]; vgl. entsprechend BVerfG, Beschluss vom 21. Juni 1988 - 2 BvR 638/84 -, BVerfGE 78, 350 [357 f.]; Urteil vom 29. September 1990 - 2 BvE 1/90 u.a. -, BVerfGE 82, 322 [337]; Urteil vom 9. April 1992 - 2 BvE 2/89 -, BVerfGE 85, 264 [315]; Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [284 Rn. 44]; Kammerbeschluss vom 18. Juli 2001 - 2 BvR 1252/99 u.a. -, NVwZ 2002, 71).

    Eine unterschiedliche Behandlung ist daher nur in engen Grenzen und bei dem Vorliegen von Gründen mit zwingendem Charakter zulässig (vgl. VerfGH RP, Urteil vom 15. Dezember 2014 - VGH O 22/14 -, AS 43, 149 [165]; BVerfG, Beschluss vom 21. April 2009 - 2 BvC 2/06 -, BVerfGE 124, 1 [20]; Urteil vom 9. November 2011 - 2 BvC 4/10 -â , BVerfGE 129, 300 [320]; Urteil vom 31. Januar 2012 - 2 BvC 3/11 u.a. -, BVerfGE 130, 212 [227]; Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [286 Rn. 51]).

    Die vorgenannten Grundsätze unterliegen nach ständiger verfassungsgerichtlicher Rechtsprechung zwar keinem absoluten Differenzierungsverbot (vgl. BVerfG, Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [286 Rn. 51]; Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [350 f. Rn. 61]; BayVerfGH, Entscheidung vom 4. Oktober 2012 - Vf. 14-VII-11 u.a. -, juris Rn. 75; LVerfG Schleswig-Holstein, Urteil vom 13. September 2013 - LVerfG 9/12 -, juris Rn. 84; HambVerfG, Urteil vom 26. Januar 2016 - 2/15 -, juris Rn. 66; SächsVerfGH, Beschluss vom 3. Mai 2019 - Vf. 30-II-19 [e.A.] -, juris Rn. 54; VerfGH NRW, Beschluss vom 30. Juni 2020 - VerfGH 76/20 -, juris Rn. 50; VerfG Brandenburg, Urteil vom 23. Oktober 2020 - 55/19 -, juris Rn. 196; VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 49; dazu auch Strelen, in: Schreiber [Hrsg.], BWahlG, 10. Aufl. 2017, § 1 Rn. 62).

    Wird die verfassungsrechtliche Rechtfertigung einer die Wahlrechtsgleichheit und die Chancengleichheit berührenden Norm des Wahlrechts durch neue Entwicklungen - etwa durch eine Änderung der vom Gesetzgeber vorausgesetzten tatsächlichen oder normativen Grundlagen - in Frage gestellt, ist der Gesetzgeber verpflichtet, diese Norm zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern (BVerfG, Urteil vom 13. Februar 2008 - 2 BvK 1/07 -, BVerfGE 120, 82 [108]; Urteil vom 9. November 2011 - 2 BvC 4/10 u.a. -, BVerfGE 129, 300 [321 f.]; Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [287 f. Rn. 54]; Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [353 Rn. 65]; H.H. Klein, in: Maunz/Dürig [Begr.], GG, Art. 38 Rn. 123 [August 2020] m.w.N.).

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 21.05.2014 - VGH A 39/14

    Äußerung der Ministerpräsidentin im Kommunalwahlkampf - Eilantrag der NPD

    Auszug aus VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20
    Die Antragstellerin ist als politische Partei, die sich auf ihre Rechte aus Art. 76 Abs. 1 LV und aus Art. 21 Abs. 1 des Grundgesetzes - GG - in Verbindung mit Art. 17 Abs. 1 LV berufen kann, im Organstreitverfahren gemäß Art. 130 Abs. 1 Satz 2 LV als ein durch die Landesverfassung mit eigenen Rechten ausgestatteter anderer Beteiligter antragsberechtigt (VerfGH RP, Urteil vom 27. November 2007 - VGH A 22/07 und VGH O 27/07 -, AS 35, 263 [265 f.]; Beschluss vom 4. April 2014 - VGH A 15/14, VGH A 17/14 -, AS 42, 229 [258]; Beschluss vom 21. Mai 2014 - VGH A 39/14 -, AS 42, 316 [319]; Jutzi, in: Brocker/Droege/Jutzi [Hrsg.], Verfassung für Rheinland-Pfalz, 2014, Art. 130 Rn. 19; vgl. entsprechend BVerfG, Urteil vom 2. März 1977 - 2 BvE 1/76 -, BVerfGE 44, 125 [136 f.]; Beschluss vom 24. Januar 1984 - 2 BvH 3/83 -, BVerfGE 66, 107 [114]).

    Denn beide Verfahren haben unterschiedliche Begehren zum Gegenstand (VerfGH RP, Beschluss vom 21. Mai 2014 - VGH A 39/14 -, AS 42, 316 [319]; vgl. auch VerfGH RP, Urteil vom 23. Oktober 2006 - VGH O 17/05 -, AS 33, 376 [380]).

    Es folgt aus Art. 21 GG i.V.m. Art. 17 Abs. 1 und 2 LV (VerfGH RP, Beschlüsse vom 4. April 2014 - VGH A 15/14 und VGH A 17/14 -, AS 42, 229 [248]; und vom 21. Mai 2014 - VGH A 39/14 -, AS 42, 316 [320]; zur verfassungsunmittelbaren Geltung von Art. 21 GG VerfGH RP, Urteil vom 27. November 2007 - VGH A 22/07 und VGH O 27/07 -, AS 35, 263 [266]; Jutzi, in: Brocker/Droege/Jutzi [Hrsg.], Verfassung für Rheinland-Pfalz, 2014, Art. 130 Rn. 19; vgl. auch BVerfG, Urteil vom 13. Februar 2008 - 2 BvK 1/07 -, BVerfGE 120, 82 [104 f.]; VerfGH NRW, Urteile vom 26. Mai 2009 - VerfGH 2/09 -â , juris Rn. 81; und vom 21. November 2017 - VerfGH 21/16 -, juris Rn. 37).

    Der Schutzbereich der Wahlchancengleichheit ist nicht auf die gleiche Behandlung bei der Zuteilung der Mandate begrenzt, sondern ist auch auf die Chancengleichheit der Bewerber, d.h. die "Wahlgleichheit im Wahlwettbewerb" (H. Meyer, in: Isensee/Kirchhof [Hrsg.], Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, Bd. III, 3. Aufl. 2005, § 46 Rn. 35) erstreckt (vgl. VerfGH RP, Beschluss vom 24. Oktober 2001 - VGH B 1/01 -, AS 29, 207 [213]; Beschluss vom 21. Mai 2014 - VGH A 39/14 -, AS 42, 316 [319 ff.]; Beschluss vom 30. Oktober 2015 - VGH B 14/15 -, AS 44, 156 [163]; ferner BVerfG, Beschluss vom 15. Januar 1985 - 2 BvR 1163/82 -, BVerfGE 69, 92 [106]; und Urteil vom 29. September 1990 - 2 BvE 1/90 u.a. -, BVerfGE 82, 322 [336]).

  • BVerfG, 23.03.1982 - 2 BvL 1/81

    Verfassungswidrigkeit des Bremischen Personalvertretungsgesetzes

    Auszug aus VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20
    Hierbei ist ihm ein gewisser Beurteilungs- und Gestaltungsspielraum eröffnet (vgl. BVerfG, Beschluss vom 23. März 1982 - 2 BvL 1/81 -, BVerfGE 60, 162 [168]; Kammerbeschluss vom 18. Juli 2001 - 2 BvR 1252/99 u.a. -, NVwZ 2002, 71 f.).

    Es führt außerdem zur Nichtberücksichtigung der Wahlvorschläge aller, die nicht die erforderliche Unterschriftenzahl aufgebracht haben, und beschränkt insoweit die Gleichheit des Wahlvorschlagsrechts und die Chancengleichheit (vgl. BVerfG, Beschluss vom 23. März 1982 - 2 BvL 1/81 -, BVerfGE 60, 162 [168]; Morlok, in: Dreier [Hrsg.], GG, Band II, 3. Aufl. 2015, Art. 38 Rn. 107).

    Allerdings hat das Bundesverfassungsgericht wahlrechtliche Unterschriftenquoren in ständiger Rechtsprechung als sachlich gerechtfertigt angesehen, wenn und soweit sie dazu dienen, den Wahlakt auf ernsthafte Bewerber zu beschränken, dadurch das Stimmgewicht der einzelnen Wählerstimmen zu sichern und so indirekt der Gefahr der Stimmenzersplitterung vorzubeugen (vgl. BVerfG, Urteil vom 23. Januar 1957 - 2 BvE 2/56 -, BVerfGE 6, 84 [98]; Beschlüsse vom 23. März 1982 - 2 BvL 1/81 -, BVerfGE 60, 162 [168], vom 17. Oktober 1990 - 2 BvE 6/90 u.a. -, BVerfGE 82, 353 [364]; und vom 12. Oktober 2004 - 1 BvR 2130/98 -, BVerfGE 111, 289 [302]; vgl. auch Badura, in: Bonner Kommentar zum Grundgesetz, Anh. zu Art. 38 Rn. 21 [Oktober 2018]; Hahlen, in: Schreiber [Hrsg.], BWahlG, 10. Aufl. 2017, § 20 Rn. 8 m.w.N. in Fn. 26; zu § 35 Abs. 4 LWahlG auch Unglaub/Lehmler, Rheinland-Pfälzisches Landeswahlrecht, 17. Aufl. 2015, § 35 Erl.

  • BVerfG, 23.01.1957 - 2 BvE 2/56

    5%-Sperrklausel II

    Auszug aus VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20
    Der Verfassungsgerichtshof prüft lediglich, ob die verfassungsrechtlichen Grenzen eingehalten sind, nicht aber, ob der Gesetzgeber eine ihm, dem Verfassungsgerichtshof, zweckmäßig oder rechtspolitisch erwünscht erscheinende Lösung gefunden hat (BVerfG, Urteil vom 23. Januar 1957 - 2 BvE 2/56 -, BVerfGE 6, 84 [94]; Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [352 Rn. 63]; VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20 -, juris Rn. 50).

    Allerdings hat das Bundesverfassungsgericht wahlrechtliche Unterschriftenquoren in ständiger Rechtsprechung als sachlich gerechtfertigt angesehen, wenn und soweit sie dazu dienen, den Wahlakt auf ernsthafte Bewerber zu beschränken, dadurch das Stimmgewicht der einzelnen Wählerstimmen zu sichern und so indirekt der Gefahr der Stimmenzersplitterung vorzubeugen (vgl. BVerfG, Urteil vom 23. Januar 1957 - 2 BvE 2/56 -, BVerfGE 6, 84 [98]; Beschlüsse vom 23. März 1982 - 2 BvL 1/81 -, BVerfGE 60, 162 [168], vom 17. Oktober 1990 - 2 BvE 6/90 u.a. -, BVerfGE 82, 353 [364]; und vom 12. Oktober 2004 - 1 BvR 2130/98 -, BVerfGE 111, 289 [302]; vgl. auch Badura, in: Bonner Kommentar zum Grundgesetz, Anh. zu Art. 38 Rn. 21 [Oktober 2018]; Hahlen, in: Schreiber [Hrsg.], BWahlG, 10. Aufl. 2017, § 20 Rn. 8 m.w.N. in Fn. 26; zu § 35 Abs. 4 LWahlG auch Unglaub/Lehmler, Rheinland-Pfälzisches Landeswahlrecht, 17. Aufl. 2015, § 35 Erl.

    Die Zahl der Unterschriften muss allerdings in einem engen Rahmen bleiben, um der Wählerentscheidung möglichst wenig vorzugreifen (BVerfG, Urteil vom 23. Januar 1957 - 2 BvE 2/56 -, BVerfGE 6, 84 [98]) und darf nur so hoch festgesetzt werden, wie es für die Erreichung dieses Zwecks erforderlich ist (vgl. BVerfG, Beschluss vom 12. Oktober 2004 - 1 BvR 2130/98 -, BVerfGE 111, 289 [303]).

  • BVerfG, 13.02.2008 - 2 BvK 1/07

    Sperrklausel Kommunalwahlen

    Auszug aus VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20
    Es folgt aus Art. 21 GG i.V.m. Art. 17 Abs. 1 und 2 LV (VerfGH RP, Beschlüsse vom 4. April 2014 - VGH A 15/14 und VGH A 17/14 -, AS 42, 229 [248]; und vom 21. Mai 2014 - VGH A 39/14 -, AS 42, 316 [320]; zur verfassungsunmittelbaren Geltung von Art. 21 GG VerfGH RP, Urteil vom 27. November 2007 - VGH A 22/07 und VGH O 27/07 -, AS 35, 263 [266]; Jutzi, in: Brocker/Droege/Jutzi [Hrsg.], Verfassung für Rheinland-Pfalz, 2014, Art. 130 Rn. 19; vgl. auch BVerfG, Urteil vom 13. Februar 2008 - 2 BvK 1/07 -, BVerfGE 120, 82 [104 f.]; VerfGH NRW, Urteile vom 26. Mai 2009 - VerfGH 2/09 -â , juris Rn. 81; und vom 21. November 2017 - VerfGH 21/16 -, juris Rn. 37).

    Hierzu zählen insbesondere die mit der Wahl verfolgten Ziele, namentlich die Sicherung des Charakters der Wahl als eines Integrationsvorgangs bei der politischen Willensbildung des Volkes sowie die Sicherung der Funktionsfähigkeit der zu wählenden Volksvertretung (vgl. BVerfG, Urteil vom 10. April 1997 - 2 BvC 3/96 -, BVerfGE 95, 408 [418]; Urteil vom 13. Februar 2008 - 2 BvK 1/07 -, BVerfGE 120, 82 [107]; Urteil vom 9. November 2011 - 2 BvC 4/10 u.a. -, BVerfGE 129, 300 [320 f.]; Beschluss vom 4. Juli 2012 - 2 BvC 1/11 u.a. -, BVerfGE 132, 39 [50]; und Beschluss vom 29. Januar 2019 - 2 BvC 62/14 -, BVerfGE 151, 1 [19 Rn. 44]).

    Wird die verfassungsrechtliche Rechtfertigung einer die Wahlrechtsgleichheit und die Chancengleichheit berührenden Norm des Wahlrechts durch neue Entwicklungen - etwa durch eine Änderung der vom Gesetzgeber vorausgesetzten tatsächlichen oder normativen Grundlagen - in Frage gestellt, ist der Gesetzgeber verpflichtet, diese Norm zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern (BVerfG, Urteil vom 13. Februar 2008 - 2 BvK 1/07 -, BVerfGE 120, 82 [108]; Urteil vom 9. November 2011 - 2 BvC 4/10 u.a. -, BVerfGE 129, 300 [321 f.]; Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [287 f. Rn. 54]; Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [353 Rn. 65]; H.H. Klein, in: Maunz/Dürig [Begr.], GG, Art. 38 Rn. 123 [August 2020] m.w.N.).

  • BVerfG, 09.11.2011 - 2 BvC 4/10

    "Fünf-Prozent-Sperrklausel im Europawahlrecht"

    Auszug aus VerfGH Rheinland-Pfalz, 28.01.2021 - VGH O 82/20
    Eine unterschiedliche Behandlung ist daher nur in engen Grenzen und bei dem Vorliegen von Gründen mit zwingendem Charakter zulässig (vgl. VerfGH RP, Urteil vom 15. Dezember 2014 - VGH O 22/14 -, AS 43, 149 [165]; BVerfG, Beschluss vom 21. April 2009 - 2 BvC 2/06 -, BVerfGE 124, 1 [20]; Urteil vom 9. November 2011 - 2 BvC 4/10 -â , BVerfGE 129, 300 [320]; Urteil vom 31. Januar 2012 - 2 BvC 3/11 u.a. -, BVerfGE 130, 212 [227]; Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [286 Rn. 51]).

    Hierzu zählen insbesondere die mit der Wahl verfolgten Ziele, namentlich die Sicherung des Charakters der Wahl als eines Integrationsvorgangs bei der politischen Willensbildung des Volkes sowie die Sicherung der Funktionsfähigkeit der zu wählenden Volksvertretung (vgl. BVerfG, Urteil vom 10. April 1997 - 2 BvC 3/96 -, BVerfGE 95, 408 [418]; Urteil vom 13. Februar 2008 - 2 BvK 1/07 -, BVerfGE 120, 82 [107]; Urteil vom 9. November 2011 - 2 BvC 4/10 u.a. -, BVerfGE 129, 300 [320 f.]; Beschluss vom 4. Juli 2012 - 2 BvC 1/11 u.a. -, BVerfGE 132, 39 [50]; und Beschluss vom 29. Januar 2019 - 2 BvC 62/14 -, BVerfGE 151, 1 [19 Rn. 44]).

    Wird die verfassungsrechtliche Rechtfertigung einer die Wahlrechtsgleichheit und die Chancengleichheit berührenden Norm des Wahlrechts durch neue Entwicklungen - etwa durch eine Änderung der vom Gesetzgeber vorausgesetzten tatsächlichen oder normativen Grundlagen - in Frage gestellt, ist der Gesetzgeber verpflichtet, diese Norm zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern (BVerfG, Urteil vom 13. Februar 2008 - 2 BvK 1/07 -, BVerfGE 120, 82 [108]; Urteil vom 9. November 2011 - 2 BvC 4/10 u.a. -, BVerfGE 129, 300 [321 f.]; Urteil vom 26. Februar 2014 - 2 BvE 2/13 u.a. -, BVerfGE 135, 259 [287 f. Rn. 54]; Beschluss vom 19. September 2017 - 2 BvC 46/14 -, BVerfGE 146, 327 [353 Rn. 65]; H.H. Klein, in: Maunz/Dürig [Begr.], GG, Art. 38 Rn. 123 [August 2020] m.w.N.).

  • BVerfG, 12.10.2004 - 1 BvR 2130/98

    Zu den verfassungsrechtlichen Anforderungen an ein Unterschriftenquorum bei

  • BVerfG, 02.03.1977 - 2 BvE 1/76

    Öffentlichkeitsarbeit

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 27.11.2007 - VGH A 22/07

    "Parteienprivileg" steht in wehrhafter Demokratie Aufklärung über

  • BVerfG, 21.04.2009 - 2 BvC 2/06

    Nachwahl

  • BVerfG, 24.08.2009 - 2 BvQ 50/09

    Eingeschränkte Rechtskontrolle von auf das Bundestagswahlverfahren bezogenen

  • BVerfG, 09.04.1992 - 2 BvE 2/89

    Parteienfinanzierung II

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 15.12.2014 - VGH O 22/14

    Keine Verletzung von Rechten der Piratenpartei (Landesverband Rheinland-Pfalz)

  • BVerfG, 18.07.2001 - 2 BvR 1252/99

    Wahlkreiseinteilung Krefeld bleibt - Verfahren beim BVerfG erfolglos

  • BVerfG, 21.06.1988 - 2 BvR 638/84

    § 10b EStG

  • BVerfG, 29.09.1990 - 2 BvE 1/90

    Gesamtdeutsche Wahl

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 04.04.2014 - VGH A 15/14

    Vorschriften über Angaben zur Geschlechterparität auf dem Stimmzettel der

  • BVerfG, 17.10.1990 - 2 BvE 6/90

    Unterschriftenquorum - Vorläufige Suspension von Vorschriften des

  • BVerfG, 06.02.1956 - 2 BvH 1/55

    Schwerpunktparteien

  • VerfGH Berlin, 24.01.2003 - VerfGH 155/01

    Trotz vorzeitiger Beendigung der Wahlperiode und vorgezogener Neuwahlen zum

  • BVerfG, 11.12.2018 - 2 BvE 1/18

    Das Organstreitverfahren eröffnet nicht die Möglichkeit einer objektiven

  • BVerfG, 25.01.1961 - 2 BvR 582/60

    Verfassungsrechtliche Unbedenklichkeit der Begrenzung des Wahlvorschlagsrechts

  • BVerfG, 20.05.1997 - 2 BvH 1/95

    Antrag auf Erstattung notwendiger Auslagen für das Landesorganstreitverfahren

  • BVerfG, 01.08.1953 - 1 BvR 281/53

    Unterschriftenquorum

  • BVerfG, 03.06.1954 - 1 BvR 183/54

    Gesamtdeutscher Block

  • BVerfG, 24.01.1984 - 2 BvH 3/83

    Organstreitigkeiten in einem Bundesland - Parteienfinanzierung durch Spenden

  • VerfGH Bayern, 04.10.2012 - 14-VII-11

    Unbegründete Popularklagen gegen Änderungen des Landeswahlgesetzes

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 24.10.2001 - VGH B 1/01

    Zur Zulässigkeit der Wahlwerbung von Amtsträgern

  • BVerfG, 10.04.1997 - 2 BvC 3/96

    Grundmandatsklausel

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 26.05.2009 - VerfGH 2/09

    Wahl von Bürgermeistern und Landräten mit relativer Mehrheit verfassungsgemäß

  • BVerfG, 16.07.1998 - 2 BvR 1953/95

    Bayerische Kommunalwahlen

  • BVerfG, 09.03.1976 - 2 BvR 89/74

    Wahlkampfkostenpauschale

  • BVerfG, 15.04.2019 - 2 BvQ 22/19

    Keine Wahlrechtsausschlüsse für Betreute in allen Angelegenheiten und wegen

  • BVerfG, 17.06.2004 - 2 BvR 383/03

    Rechenschaftsbericht

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 30.06.2020 - VerfGH 76/20

    Erfolgloser Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen die

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 21.11.2017 - VerfGH 21/16

    2,5 %-Sperrklausel für die Wahlen der Gemeinderäte und Kreistage

  • BVerfG, 22.05.2001 - 2 BvE 1/99

    Wahlkreiseinteilung Krefeld

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 23.10.2006 - VGH O 17/05

    Tag der offenen Tür in der Staatskanzlei

  • BVerfG, 29.01.2019 - 2 BvC 62/14

    Wahlrechtsausschlüsse für Betreute in allen Angelegenheiten und wegen

  • BVerfG, 24.08.2009 - 2 BvR 1898/09

    Weitere Anträge auf Zulassung zur Teilnahme an der Bundestagswahl nicht

  • BVerfG, 14.07.1986 - 2 BvE 2/84

    3. Parteispenden-Urteil

  • BVerfG, 04.07.2012 - 2 BvC 1/11

    Wahlberechtigung der Auslandsdeutschen

  • BVerfG, 24.03.1976 - 2 BvP 1/75

    Volksentscheid über die Angliederung des Regierungsbezirks Montabaur an Hessen

  • VerfG Schleswig-Holstein, 13.09.2013 - LVerfG 9/12

    Befreiung des SSW von der 5 % Klausel ist verfassungsgemäß

  • BVerfG, 15.01.1985 - 2 BvR 1163/82

    Spenden an kommunale Wählergruppen

  • VerfGH Sachsen, 03.05.2019 - 30-II-19

    Keine Wahlrechtsausschlüsse für Betreute in allen Angelegenheiten bei den

  • BVerwG, 15.03.1968 - IV C 5.67

    Rechtsmittel

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 26.05.2009 - VerfGH 3/09

    Kommunalwahlen 2009 dürfen am 30. August 2009 stattfinden

  • BVerfG, 15.12.1986 - 2 BvE 1/86

    Nichtzulassung einer "Partei" zur Bundestagswahl

  • BVerfG, 31.01.2012 - 2 BvC 3/11

    Einteilung der Wahlkreise auf der Grundlage der deutschen Wohnbevölkerung

  • VerfGH Berlin, 17.03.2021 - VerfGH 4/21

    Höhe der Unterschriftenquoren für die Wahlen 2021 in Berlin infolge der

    Das Rechtsschutzbedürfnis ist auch nicht durch die Möglichkeit eines nachträglichen Wahlprüfungsverfahrens, das sich auf die Prüfung der Gültigkeit einer konkreten Wahl ausrichtet, ausgeschlossen (vgl. bereits ausführlich: VerfGH Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 28. Januar 2021 - VGH O 82/20 und VGH A 83/20 -, juris Rn. 35 und VerfGH Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 62).

    Es umfasst namentlich auch das Recht auf chancengleiche Zulassung zur Wahl (VerfGH Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 28. Januar 2021 - VGH O 82/20 und VGH A 83/20 -, juris Rn. 38).

  • VerfGH Berlin, 17.03.2021 - VerfGH 20/21

    Höhe der Unterschriftenquoren für die Wahlen 2021 infolge der Corona-Pandemie

    Das Rechtsschutzbedürfnis ist auch nicht durch die Möglichkeit eines nachträglichen Wahlprüfungsverfahrens, das sich auf die Prüfung der Gültigkeit einer konkreten Wahl ausrichtet, ausgeschlossen (vgl. bereits ausführlich: VerfGH Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 28. Januar 2021 - VGH O 82/20 und VGH A 83/20 -, juris Rn. 35 und VerfGH Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 62).

    Es umfasst namentlich auch das Recht auf chancengleiche Zulassung zur Wahl (VerfGH Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 28. Januar 2021 - VGH O 82/20 und VGH A 83/20 -, juris Rn. 38).

  • VerfGH Thüringen, 22.06.2022 - VerfGH 17/21

    Urteil im Organstreitverfahren des Landesverbands Thüringen der ÖDP

    Ferner scheitert das Rechtsschutzbedürfnis auch nicht daran, dass die Antragstellerin kein Wahlprüfungsverfahren angestrengt hat, da dieses Verfahren nicht die Prüfung gesetzgeberischer Handlungspflichten gegenüber einem Wahlbewerber zum Gegenstand hat, um die es der Antragstellerin geht, sondern die Gültigkeit einer bestimmten Wahl (wie hier VerfGH RP, Beschluss vom 28. Januar 2021 - VGH O 82/20 und VGH A 83/20 -, juris Rn. 35 und VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 - VerfGH 88/20 -, juris Rn. 62; BerlVerfGH, Beschluss vom 17. März 2021 - 4/21 -, juris Rn. 25).
  • VerfG Brandenburg, 05.05.2021 - VfGBbg 10/21

    Eilantrag auf Aussetzung des Unterschriftenquorums zur Bürgermeisterwahl

    In diesen Entscheidungen wird die Zumutbarkeit von Unterschriftenquoren sowohl im Hinblick auf die beizubringende Gesamtzahl als auch im Hinblick auf die Prozentzahl aller Wahlberechtigten thematisiert (vgl. VerfGH RP, Beschluss vom 28. Januar 2021 - VGH O 82/20, VGH A 83/20 -, Rn. 29, juris; VerfGH Berlin, Beschluss vom 17. März 2021 - 20/21, 20 A/21 -, Rn. 4, juris).
  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 21.06.2022 - VerfGH 89/20

    Organstreitverfahren wegen des Erfordernisses der Beibringung von

    Andererseits hatte er darauf zu achten, dass eine für bestimmte Parteien und Wählerverbände durch das Unterschriftenerfordernis bereits bestehende - wenn auch gerechtfertigte - Ungleichbehandlung in Zeiten der Pandemie nicht erheblich verstärkt wird (vgl. VerfGH BW, Urteil vom 9. November 2020 - 1 GR 101/20, NVwZ-RR 2021, 137 = juris, Rn. 72; VerfGH RP, Beschluss vom 28. Januar 2021 - VGH O 82/20, VGH A 83/20, NVwZ-RR 2021, 473 = juris, Rn. 51).
  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 11.07.2023 - 1 K 808/20

    Zulässigkeit eines Normenkontrollantrags nach Außerkrafttreten einer Norm;

    Eine unterschiedliche Behandlung ist daher nur in engen Grenzen und bei dem Vorliegen von Gründen mit zwingendem Charakter zulässig (vgl. VerfGH Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 28. Januar 2021 - VGH O 82/20 -, juris Rn. 39 m. w. N.).
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