Rechtsprechung
VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- openjur.de
- Justiz Hessen
Eilantrag eines Nachbarn gegen einen Bauvorbescheid für einen SB-Verbrauchermarkt
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Anforderungen an einen Bauvorbescheid; Vorläufiger Rechtsschutz eines Nachbarn gegen eine Baugenehmigung; Erledigung "auf andere Weise" durch Nutzungsunterbrechung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NVwZ-RR 2005, 232
Wird zitiert von ... (5) Neu Zitiert selbst (48)
- OVG Nordrhein-Westfalen, 09.12.1996 - 11a B 1710/96
Verwaltungsprozeßrecht: Fehlendes Rechtsschutzbedürfnis auf Erlaß einer …
Auszug aus VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04
Denn mit dem Bauvorbescheid werden einzelne klärungsbedürftige Fragen vor Stellung eines Bauantrages und vor Erteilung einer Baugenehmigung verbindlich entschieden (vgl. BVerwG, Urteil vom 09.12.1983 - 4 C 44.80 -, BVerwGE 68, 241 = NJW 1984, 1474 = BRS 40 Nr. 176; Urteil vom 03.02.1984 - 4 C 39.92 -, BVerwGE 69, 1 = NJW 1984, 1473 = BRS 42 Nr. 170; Urteil vom 17.03.1989 - 4 C 14.85 -, NVwZ 1989, 863 = BRS 49 Nr. 168; Hess. VGH, Urteil vom 11.12.1991 - 4 UE 3721/89 -, NuR 1992, 283 = RdL 1992, 203; Urteil vom 17.08.2000 - 4 UE 2634/95 -, BRS 63 Nr. 84; Bayerischer VGH, Urteil vom 30.04.1993 - 1 B 91.2198 -, NVwZ 1994, 307 = BRS 55 Nr. 164; Sächsisches OVG, Beschluss vom 04.04.1997 - 1 S 149/97 -, BRS 59 Nr. 160; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 09.12.1996 - 11a B 1710/96.NE -, NVwZ 1997, 1006 = BRS 58 Nr. 52; OVG Brandenburg, Beschluss vom 19.02.1997 - 3 B 137/96 -, NVwZ-RR 1998, 484; Degenhart, DVBl. 1981, 994; Goerlich, NVwZ 1985, 90; Ortloff, NVwZ 1983, 705 u. NVwZ 1996, 647).Bindungswirkung ist nicht dahingehend zu verstehen, dass die Bauaufsichtsbehörde bei der Erteilung der späteren Baugenehmigung an den Inhalt des Bauvorbescheides gebunden ist (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 09.12.1996 - 11a B 1710/96.NE -, NVwZ 1997, 1006 = BRS 58 Nr. 52), sondern bedeutet vielmehr, dass entsprechend der Rechtsnatur des Bauvorbescheides als vorweggenommenem Teil der Baugenehmigung bereits eine abschließende Entscheidung über das Vorhaben vorliegt, mit der Folge, dass die Bauaufsichtsbehörde die in dem Bauvorbescheid entschiedenen Fragen, solange der Bauvorbescheid wirksam ist, bei der Entscheidung über die mit dem Bauantrag beantragte Baugenehmigung nicht mehr prüft und auch nicht mehr entscheidet (…vgl. Simon/Bauer, Bayerische Bauordnung, Art. 75 Rn. 4;… Degenhart/Ruß, Sächsische Bauordnung, § 66 Rn. 49).
Da im Falle des noch nicht bestandskräftigen Bauvorbescheides in der Baugenehmigung nur sein Inhalt ohne erneute Sachprüfung übernommen wird, ist die in dem Bauvorbescheid getroffene Regelung erneut für den Dritten anfechtbar, denn es erfolgt nur die Übernahme des Regelungsinhalts, nicht aber die Wiederholung des Regelungsvorgangs (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 09.12.1996 - 11a B 1710/96.NE -, NVwZ 1997, 1006 = BRS 58 Nr. 52;… Simon/Bauer. a.a.O., Art. 75 Rn. 4;… Degenhart/Ruß, a.a.O., § 66 Rn. 50;… Degenhart/Dahlke-Piel, a.a.O., § 70 Rn. 131 f.).
Der Eintritt der aufschiebenden Wirkung von Widerspruch und Anfechtungsklage (§ 80 Abs. 1 Satz 2 VwGO) beseitigt nicht die Bindung der Bauaufsichtsbehörde an den Bauvorbescheid, sondern es wird der Eintritt der Bindungswirkung gegenüber dem Anfechtenden verhindert und es dürfen aus den in dem Bauvorbescheid getroffenen Feststellungen keine rechtlichen und tatsächlichen Folgerungen gezogen werden (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 09.12.1996 - 11a B 1710/96.NE -, NVwZ 1997, 1006 = BRS 58 Nr. 52;… Finkelnburg/Ortloff, Öffentliches Baurecht, Band II Bauordnungsrecht, Nachbarschutz, Rechtsschutz, 4. Aufl. 1998, S. 141).
- VGH Hessen, 16.12.1991 - 4 TH 1814/91
Nachbarantrag auf Aussetzung der Vollziehung einer Baugenehmigung; Gegenantrag …
Auszug aus VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04
28 Der Antrag des Dritten auf gerichtlichen Rechtsschutz setzt nicht generell voraus, dass zuvor erfolglos ein Antrag auf Aussetzung der Vollziehung bei der Behörde gestellt worden ist (vgl. Hess. VGH, Beschluss vom 16.12.1991 - 4 TH 1814/91 -, ESVGH 42, 172 = DVBl. 1992, 780 m.w.N.).Voraussetzung für den Erfolg eines Antrages auf gerichtlichen Rechtsschutz nach § 80a Abs. 3 VwGO ist zunächst, dass die erstrebte Maßnahme (noch) notwendig ist, um mögliche Rechte des Dritten zu sichern (vgl. Hess. VGH, Beschluss vom 16.12.1991 - 4 TH 1814/91 -, ESVGH 42, 172 = DVBl. 1992, 780).
Zum anderen hat es zu würdigen, ob der Rechtsbehelf des Dritten - auch unter Berücksichtigung des von ihm eventuell glaubhaft gemachten Tatsachenvorbringens - wahrscheinlich Erfolg haben wird (vgl. Hess. VGH, Beschluss vom 16.12.1991 - 4 TH 1814/91 -, ESVGH 42, 172 = DVBl. 1992, 780).
Ein Abwehrrecht des Dritten gegen eine dem Bauherrn erteilte Baugenehmigung besteht nur, wenn ein genehmigtes Vorhaben gegen Vorschriften des öffentlichen Rechts verstößt und die Voraussetzungen für eine Abweichung, Ausnahme oder Befreiung nicht vorliegen und die verletzten Vorschriften auch zum Schutz des Nachbarn zu dienen bestimmt, also nachbarschützend sind und durch das rechtswidrige Vorhaben eine tatsächliche Beeinträchtigung des Nachbarn hinsichtlich der durch die Vorschriften geschützten nachbarlichen Belange eintritt (vgl. Hess. VGH, Beschluss vom 16.12.1991 - 4 TH 1814/91 -, ESVGH 42, 172 = DVBl. 1992, 780; Beschluss vom 01.08.1991 - 4 TG 1244/91 -, HSGZ 1993, 22 m.w.N.).
- BVerwG, 22.05.1987 - 4 C 19.85
Großflächiger Einzelhandelsbetrieb
Auszug aus VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04
Da sich die Baunutzungsverordnung bei der Definition von Baugebieten und von Nutzungsarten in Baugebieten durchweg typisierenden Merkmalen, die einen von den jeweiligen örtlichen Verhältnissen unabhängigen Begriffsinhalt haben, bedient, kommt es auf die örtlichen Verhältnisse grundsätzlich nicht an (vgl. BVerwG, Urteil vom 22.05.1987 - 4 C 19.85 -, BauR 1987, 528).Andererseits will § 11 Abs. 3 Satz 3 BauNVO mit der Regelvermutung ab einer Geschossfläche von über 1.200 qm gerade, wie § 11 Abs. 3 Satz 2 BauNVO zeigt, nicht ausschließen, dass auch Einzelhandelsbetriebe mit weniger als 1.200 qm Geschossfläche und ca. 900 qm Verkaufsfläche (s.o.) nur in Kern- und Sondergebieten zulässig sind, wenn nämlich nachteilige städtebauliche Auswirkungen der in § 11 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2, Satz 2 BauNVO genannten Art zu erwarten sind (vgl. BVerwG, Urteil vom 22.05.1987, - 4 C 19.85 -, BauR 1987, 528).
Das Bundesverwaltungsgericht (Urteil vom 22.05.1987 - 4 C 19.85 -, BauR 1987, 528; Urteil vom 17.06.1993 - BVerwG 4 C 17.91 -, NVwZ 1994, 294) sieht die Verkaufsflächen-Obergrenze für Einzelhandelsbetriebe der wohnungsnahen Versorgung im Bereich von 700 qm ("nicht wesentlich unter 700 qm, aber auch nicht wesentlich darüber").
- BVerwG, 17.03.1989 - 4 C 14.85
Bauvorbescheid - Babauungsgenehmigung - Baugenehmigung - Bindungswirkung - …
Auszug aus VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04
Denn mit dem Bauvorbescheid werden einzelne klärungsbedürftige Fragen vor Stellung eines Bauantrages und vor Erteilung einer Baugenehmigung verbindlich entschieden (vgl. BVerwG, Urteil vom 09.12.1983 - 4 C 44.80 -, BVerwGE 68, 241 = NJW 1984, 1474 = BRS 40 Nr. 176; Urteil vom 03.02.1984 - 4 C 39.92 -, BVerwGE 69, 1 = NJW 1984, 1473 = BRS 42 Nr. 170; Urteil vom 17.03.1989 - 4 C 14.85 -, NVwZ 1989, 863 = BRS 49 Nr. 168; Hess. VGH, Urteil vom 11.12.1991 - 4 UE 3721/89 -, NuR 1992, 283 = RdL 1992, 203; Urteil vom 17.08.2000 - 4 UE 2634/95 -, BRS 63 Nr. 84; Bayerischer VGH, Urteil vom 30.04.1993 - 1 B 91.2198 -, NVwZ 1994, 307 = BRS 55 Nr. 164; Sächsisches OVG, Beschluss vom 04.04.1997 - 1 S 149/97 -, BRS 59 Nr. 160; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 09.12.1996 - 11a B 1710/96.NE -, NVwZ 1997, 1006 = BRS 58 Nr. 52; OVG Brandenburg, Beschluss vom 19.02.1997 - 3 B 137/96 -, NVwZ-RR 1998, 484; Degenhart, DVBl. 1981, 994; Goerlich, NVwZ 1985, 90; Ortloff, NVwZ 1983, 705 u. NVwZ 1996, 647).Dies gilt unstrittig für den Fall, dass der Bauvorbescheid zum Zeitpunkt der Erteilung der Baugenehmigung bereits bestandskräftig geworden ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 09.12.1983 - 4 C 44.80 -, BVerwGE 68, 241 = NJW 1984, 1474 = BRS 40 Nr. 176; NVwZ 1989, 863 = BRS 49 Nr. 168).
Für den Fall, dass der Bauvorbescheid zum Zeitpunkt der Erteilung der Baugenehmigung - wie hier - noch nicht bestandskräftig ist, wird der Bauvorbescheid mangels einer gesetzlichen Regelung ebenfalls nicht konsumiert (vgl. BVerwG, Urteil vom 09.02.1995 - 4 C 23.94 -, NVwZ 1995, 894 = BauR 1995, 523 = UPR 1995, 306) und erfolgt keine erneute Regelung in der Art eines Zweitbescheides (so aber noch BVerwG, Urteil vom 09.12.1983 - 4 C 44.80 -, BVerwGE 68, 241 = NJW 1984, 1474 = BRS 40 Nr. 176; Urteil vom 17.03.1989 - 4 C 14.85 -, NVwZ 1989, 863 = BRS 49 Nr. 168).
- BVerwG, 09.12.1983 - 4 C 44.80
Bebauungsfähigkeit - Baugenehmigung - Feststellungswirkung - Bauvorbescheid - …
Auszug aus VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04
Denn mit dem Bauvorbescheid werden einzelne klärungsbedürftige Fragen vor Stellung eines Bauantrages und vor Erteilung einer Baugenehmigung verbindlich entschieden (vgl. BVerwG, Urteil vom 09.12.1983 - 4 C 44.80 -, BVerwGE 68, 241 = NJW 1984, 1474 = BRS 40 Nr. 176; Urteil vom 03.02.1984 - 4 C 39.92 -, BVerwGE 69, 1 = NJW 1984, 1473 = BRS 42 Nr. 170; Urteil vom 17.03.1989 - 4 C 14.85 -, NVwZ 1989, 863 = BRS 49 Nr. 168; Hess. VGH, Urteil vom 11.12.1991 - 4 UE 3721/89 -, NuR 1992, 283 = RdL 1992, 203; Urteil vom 17.08.2000 - 4 UE 2634/95 -, BRS 63 Nr. 84; Bayerischer VGH, Urteil vom 30.04.1993 - 1 B 91.2198 -, NVwZ 1994, 307 = BRS 55 Nr. 164; Sächsisches OVG, Beschluss vom 04.04.1997 - 1 S 149/97 -, BRS 59 Nr. 160; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 09.12.1996 - 11a B 1710/96.NE -, NVwZ 1997, 1006 = BRS 58 Nr. 52; OVG Brandenburg, Beschluss vom 19.02.1997 - 3 B 137/96 -, NVwZ-RR 1998, 484; Degenhart, DVBl. 1981, 994; Goerlich, NVwZ 1985, 90; Ortloff, NVwZ 1983, 705 u. NVwZ 1996, 647).Dies gilt unstrittig für den Fall, dass der Bauvorbescheid zum Zeitpunkt der Erteilung der Baugenehmigung bereits bestandskräftig geworden ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 09.12.1983 - 4 C 44.80 -, BVerwGE 68, 241 = NJW 1984, 1474 = BRS 40 Nr. 176; NVwZ 1989, 863 = BRS 49 Nr. 168).
Für den Fall, dass der Bauvorbescheid zum Zeitpunkt der Erteilung der Baugenehmigung - wie hier - noch nicht bestandskräftig ist, wird der Bauvorbescheid mangels einer gesetzlichen Regelung ebenfalls nicht konsumiert (vgl. BVerwG, Urteil vom 09.02.1995 - 4 C 23.94 -, NVwZ 1995, 894 = BauR 1995, 523 = UPR 1995, 306) und erfolgt keine erneute Regelung in der Art eines Zweitbescheides (so aber noch BVerwG, Urteil vom 09.12.1983 - 4 C 44.80 -, BVerwGE 68, 241 = NJW 1984, 1474 = BRS 40 Nr. 176; Urteil vom 17.03.1989 - 4 C 14.85 -, NVwZ 1989, 863 = BRS 49 Nr. 168).
- OVG Nordrhein-Westfalen, 14.03.1997 - 7 A 5179/95
Bestandsschutz
Auszug aus VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04
Eine Erledigung "auf andere Weise" i.S.d. § 43 Abs. 2 HVwVfG ist regelmäßig durch die Nutzungsunterbrechung nicht eingetreten, da die Baugenehmigung keine Pflicht zur genehmigten Nutzung enthält; etwas anderes kann nur bei einer definitiven Nutzungsaufgabe gelten (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 14.03.1997 - 7 A 5179/95 -, BRS 59 Nr. 149 = BauR 1997, 811; OVG Thüringen, Beschluss vom 29.11.1999 - 1 EO 658/99 -, ThürVBl. 2000, 62;… Degenhart, a.a.O., § 77 Rn. 89).Danach rechnet im ersten Jahr der Unterbrechung die Verkehrsauffassung mit einer Wiederaufnahme der Nutzung, spricht im zweiten Jahr die Regelvermutung dafür, wenn nicht Anhaltspunkte für das Gegenteil vorhanden sind, und kehrt sich diese Regelvermutung nach Ablauf von zwei Jahren um und der Nutzer (Bauherrschaft) muss besondere Gründe dafür darlegen, dass die während der Unterbrechung gegebene Nichtnutzung noch keinen endgültigen Zustand darstellt (vgl. BVerwG, Urteil vom 18.05.1995 - 4 C 20.94 -, BVerwGE 98, 235 = NVwZ 1996, 379 = BRS 57 Nr. 67; Urteil vom 07.11.1997 - 4 C 7.97 -, NVwZ 1998, 735; Beschluss vom 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557; Hess. VGH, Beschluss vom 30.07.2002 - 4 TG 1460/03 - OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 13.11.1995 - 11 B 2161/95 -, NWVBl. 1996, 220 = BRS 57 Nr. 184; Urteil vom 14.03.1997 - 7 A 5179/95 -, BauR 1997, 811 = BRS 59 Nr. 149;… Finkelnburg/Ortloff, a.a.O., S. 198;… Degenhart, a.a.O., § 77 Rn. 88).
- VG Gießen, 03.11.2000 - 1 G 3096/00
Vorübergehender Verkauf von Teppichen in bereits genehmigtem Möbelmarkt keine …
Auszug aus VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04
37 Unschädlich sind Nutzungsänderungen, die sich innerhalb der jede Nutzungsart kennzeichnende Variationsbreite halten (vgl. BVerwG, Urteil vom 18.05.1995 - 4 C 20.94 -, BVerwGE 98, 235 = NVwZ 1996, 379 = BRS 57 Nr. 67; VG Gießen, Beschluss vom 03.11.2000 - 1 G 3096/00 -, NVwZ-RR 2001, 431;…Simon/Decker, a.a.O., Art. 82 Rn. 283;… Degenhart, a.a.O., § 77 Rn. 88; Fickert, DVBl. 1996, 251).Dies ist selbst bei einer nur vorübergehenden kurzfristigen Nutzung, die Teil der genehmigten Gesamtnutzung ist, nicht der Fall, denn anders als bei einer rechtsbedeutsamen Nutzungsänderung i.S. des Vorstehenden wird die bisherige Nutzung nicht endgültig durch eine neue Nutzung ersetzt, sondern es wird lediglich nicht in vollem Umfang von der erteilten Baugenehmigung Gebrauch gemacht (vgl. VG Gießen, Beschluss vom 03.11.2000 - 1 G 3096/00 -
, NVwZ-RR 2001, 431). - BVerwG, 18.05.1995 - 4 C 20.94
Autolackiererei im allgemeinen Wohngebiet?
Auszug aus VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04
37 Unschädlich sind Nutzungsänderungen, die sich innerhalb der jede Nutzungsart kennzeichnende Variationsbreite halten (vgl. BVerwG, Urteil vom 18.05.1995 - 4 C 20.94 -, BVerwGE 98, 235 = NVwZ 1996, 379 = BRS 57 Nr. 67; VG Gießen, Beschluss vom 03.11.2000 - 1 G 3096/00 -, NVwZ-RR 2001, 431;…Simon/Decker, a.a.O., Art. 82 Rn. 283;… Degenhart, a.a.O., § 77 Rn. 88; Fickert, DVBl. 1996, 251).Danach rechnet im ersten Jahr der Unterbrechung die Verkehrsauffassung mit einer Wiederaufnahme der Nutzung, spricht im zweiten Jahr die Regelvermutung dafür, wenn nicht Anhaltspunkte für das Gegenteil vorhanden sind, und kehrt sich diese Regelvermutung nach Ablauf von zwei Jahren um und der Nutzer (Bauherrschaft) muss besondere Gründe dafür darlegen, dass die während der Unterbrechung gegebene Nichtnutzung noch keinen endgültigen Zustand darstellt (vgl. BVerwG, Urteil vom 18.05.1995 - 4 C 20.94 -, BVerwGE 98, 235 = NVwZ 1996, 379 = BRS 57 Nr. 67; Urteil vom 07.11.1997 - 4 C 7.97 -, NVwZ 1998, 735; Beschluss vom 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557; Hess. VGH, Beschluss vom 30.07.2002 - 4 TG 1460/03 - OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 13.11.1995 - 11 B 2161/95 -, NWVBl. 1996, 220 = BRS 57 Nr. 184; Urteil vom 14.03.1997 - 7 A 5179/95 -, BauR 1997, 811 = BRS 59 Nr. 149;… Finkelnburg/Ortloff, a.a.O., S. 198;… Degenhart, a.a.O., § 77 Rn. 88).
- OVG Nordrhein-Westfalen, 13.11.1995 - 11 B 2161/95
Genehmigungsbedürftige Nutzungsänderung; Zulässigkeit eines geänderten Vorhabens; …
Auszug aus VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04
1990, 95; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 13.11.1995 - 11 B 2161/95 -, BRS 57 Nr. 184).Danach rechnet im ersten Jahr der Unterbrechung die Verkehrsauffassung mit einer Wiederaufnahme der Nutzung, spricht im zweiten Jahr die Regelvermutung dafür, wenn nicht Anhaltspunkte für das Gegenteil vorhanden sind, und kehrt sich diese Regelvermutung nach Ablauf von zwei Jahren um und der Nutzer (Bauherrschaft) muss besondere Gründe dafür darlegen, dass die während der Unterbrechung gegebene Nichtnutzung noch keinen endgültigen Zustand darstellt (vgl. BVerwG, Urteil vom 18.05.1995 - 4 C 20.94 -, BVerwGE 98, 235 = NVwZ 1996, 379 = BRS 57 Nr. 67; Urteil vom 07.11.1997 - 4 C 7.97 -, NVwZ 1998, 735; Beschluss vom 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557; Hess. VGH, Beschluss vom 30.07.2002 - 4 TG 1460/03 - OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 13.11.1995 - 11 B 2161/95 -, NWVBl. 1996, 220 = BRS 57 Nr. 184; Urteil vom 14.03.1997 - 7 A 5179/95 -, BauR 1997, 811 = BRS 59 Nr. 149;… Finkelnburg/Ortloff, a.a.O., S. 198;… Degenhart, a.a.O., § 77 Rn. 88).
- VGH Hessen, 23.08.1990 - 4 TH 1910/90
Zur Frage der Genehmigungsfähigkeit einer Nutzungsänderung, wenn eine Fläche als …
Auszug aus VG Gießen, 17.05.2004 - 1 G 2027/04
Eine genehmigungspflichtige Nutzungsänderung liegt vor, wenn sich die neue Nutzung von der bisherigen dergestalt unterscheidet, dass die Zulässigkeit des geänderten Vorhabens nach den im Baugenehmigungsverfahren zu prüfenden Vorschriften anders beurteilt werden kann, d.h. anderen oder weitergehenden Anforderungen unterworfen ist oder sein kann, z.B. wenn planungsrechtlich relevante Belange i.S.v. § 1 Abs. 5 BauGB berührt werden (vgl. BVerwG, Beschluss vom 15.06.2000 - 4 B 30.00 -, NVwZ-RR 2000, 758; Hess. VGH, Beschluss vom 25.04.1983 - 4 TH 12/83 -, NVwZ 1983, 687 = HSGZ 1983, 428; Beschluss vom 23.08.1990 - 4 TH 1910/90 -, HessVGRspr.Eine rechtsbedeutsame Nutzungsänderung i.S. dieser Vorschrift liegt nur vor, wenn sich eine neue Nutzung von der bisherigen dadurch unterscheidet, dass sie anderen oder weitergehenden Anforderungen unterworfen ist oder sein könnte (s.o.; vgl. auch Hess. VGH, Beschluss vom 23.08.1990 - 4 TH 1910/90 -, HessVGRspr.
- BVerwG, 23.02.1979 - 4 C 86.76
Bestandsschutz im Rahmen einer Untersagungsverfügung
- VGH Hessen, 20.12.1994 - 3 TH 2631/94
Umbau einer Jagdhütte im Außenbereich und Nutzung als Wochenendhaus; zum Wegfall …
- BVerwG, 28.06.1956 - I C 93.54
- VGH Hessen, 09.06.1983 - III OE 73/82
- VGH Baden-Württemberg, 22.01.1996 - 8 S 2964/95
Nutzungsuntersagung wegen formeller Baurechtswidrigkeit; mehrere an sich …
- VGH Hessen, 17.08.2000 - 4 UE 2634/95
Cash und Carry Markt - zur Einstufung als großflächiger Handelsbetrieb
- OVG Thüringen, 29.11.1999 - 1 EO 658/99
Bauplanungs-, Bauordnungs- und Städtebauförderungsrecht; Baueinstellung; …
- VGH Bayern, 30.04.1993 - 1 B 91.2198
- BVerwG, 03.02.1984 - 4 C 17.82
Bebauungsplan - Flächennutzungsplan - Wirksamkeit - Unwirksamkeit - Landesrecht - …
- BVerwG, 03.02.1984 - 4 C 25.82
Bebauungsrecht - Großhandel - Einzelhandel - Wechsel - Nutzungsänderung - …
- BVerwG, 21.08.1981 - 4 C 65.80
Auslegung und Anwendung von § 35 Abs. 5 S. 1 BBauG im Hinblick auf die …
- BVerwG, 17.06.1993 - 4 C 17.91
Was wird bei Erweiterung einer vorhandenen baulichen Anlage geprüft?
- BVerwG, 21.11.2000 - 4 B 36.00
Anlagen des Bundes; öffentliche Zweckbestimmung; Vorhaben der Landesverteidigung; …
- OVG Nordrhein-Westfalen, 20.06.1991 - 11 A 728/88
Verpflichtungsfortsetzungsfeststellungsklage; Beurteilung der Sach- und …
- OVG Brandenburg, 19.02.1997 - 3 B 137/96
Widerspruch; Anfechtungsklage; Aufschiebende Wirkung; Begünstigender …
- OVG Sachsen-Anhalt, 04.04.1997 - 1 S 149/97
- BVerwG, 03.02.1984 - 4 C 39.82
Bindende Wirkung und Vorrang einer Bebauungsgenehmigung (Bauvorbescheid) vor …
- BVerwG, 07.11.1997 - 4 C 7.97
Bauvorhaben; landesrechtliche Anforderungen; Abstandsflächenrecht; …
- VGH Hessen, 12.12.1991 - 4 UE 3721/89
AUßENBEREICH; BAUVORANFRAGE; DILLKREIS; FORSTWIRTSCHAFT; GERÄTEHALLE; HAUBERG; …
- VGH Baden-Württemberg, 17.10.1996 - 3 S 193/96
Einzelhandelsbetrieb mit einer Verkaufsfläche von 654,52 qm ist kein …
- OVG Sachsen, 04.04.1997 - 1 S 149/97
Bindungswirkung; Bauvorbescheid; Nachbar; Bauherr; Unzulässigkeit; Bauvorhaben; …
- VGH Hessen, 02.05.1989 - 4 TH 1336/88
Baugenehmigung für Nutzungsänderung
- VGH Bayern, 01.04.1999 - 2 CS 98.2646
- VG Dessau, 26.05.2000 - 1 A 157/00
Aufschiebende Wirkung des Nachbarwiderspruchs gegen einen Bauvorbescheid)
- BVerwG, 27.02.1993 - 4 B 5.93
Rechtmäßigkeit einer Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision - …
- BVerwG, 15.06.2000 - 4 B 30.00
Landwirtschaftlicher Betrieb; Betriebsgebäude; Errichtung; Nutzungsänderung
- OVG Niedersachsen, 30.03.1999 - 1 M 897/99
Aufschiebende Wirkung; Nachbarrechtsbehelf; Suspensiveffekt; Baurecht
- VGH Hessen, 10.11.1994 - 4 TH 1864/94
Bestandsschutz bei illegaler Nutzung - Duldungsverwaltungsakt - Nutzungsverbot - …
- VGH Hessen, 01.08.1991 - 4 TG 1244/91
Vorläufiger Rechtsschutz des Nachbarn gegen Bauvorhaben
- VGH Hessen, 25.04.1983 - 4 TH 12/83
- BVerwG, 08.10.1998 - 4 C 6.97
Bauen im Außenbereich; Ersatzbau für durch Brand zerstörtes Gebäude; …
- BVerwG, 15.11.1974 - IV C 32.71
Begriff des Außenbereichsvorhabens; Fehlender Bestandsschutz bei …
- VGH Baden-Württemberg, 27.12.1983 - 5 S 1077/83
Abbruch baulicher Anlage bei Widerspruch zur Baulast
- VGH Hessen, 18.05.2000 - 4 UE 2901/95
Regelungsgehalt einer Voranfrage hinsichtlich der von einem Vorhaben ausgehenden …
- OVG Nordrhein-Westfalen, 13.07.1995 - 11 B 1543/95
Rechtsschutzinteresse; Baunachbarrechtlicher Antrag; Fertigstellung des …
- BVerwG, 09.02.1995 - 4 C 23.94
Rechtsschutzinteresse für eine Nachbarklage; Verhältnis Bauvorbescheid - …
- OVG Rheinland-Pfalz, 31.01.1967 - 1 B 52/66
- BVerwG, 21.06.1961 - VIII C 398.59
- VG Frankfurt/Main, 12.11.2010 - 8 K 3407/09
Bauvorbescheid, Befreiung, Erschließungsvertrag, Baugenehmigung
§ 212a Abs. 1 BauGB findet auf den Bauvorbescheid keine Anwendung, da dieser keine bauaufsichtliche Zulassung ist, denn diese Vorschrift erfasst nur Genehmigungen i.S.d. § 29 BauGB, mit denen die Befugnis zum Bauen unmittelbar erteilt wird, und zu diesen zählt nicht der Bauvorbescheid, da in § 66 HBO der § 65 HBO über die Baufreigabe nicht aufgenommen ist und der Bauvorbescheid deshalb keine Baufreigabe bewirkt (vgl. z.B. Hess. VGH, Beschluss vom 08.01.1993 - 3 TH 1944/93 - VG Gießen, Beschluss vom 17.05.2004 - 1 G 2027/04 -, NVwZ-RR 2005, 232;… Hornmann, a.a.O., § 66 Rn. 99;… Hornmann in Spannowsky/Uechtritz, a.a.O., jeweils § 212a Rn. 11, 17 f. m.w.N.). - OVG Nordrhein-Westfalen, 13.11.2007 - 6 B 1565/07
Zulassung eines Beamten zur Ausbildung für den Laufbahnabschnitt II als …
vgl. BVerwG, Urteil vom 21. Juni 2007 - 2 A 6.06 - (Juris); ferner zur Bedeutung der gesundheitlichen Eignung im Rahmen einer Beförderungsentscheidung: OVG NRW, Beschluss vom 8. Dezember 1998 - 6 B 2211/98 -, ZBR 2000, 100; OVG Niedersachsen, Beschluss vom 22. April 2005 - 2 ME 141/05 -, NVwZ-RR 2005, 232. - VG Frankfurt/Main, 15.09.2010 - 8 K 3407/09
Beiladung der Widerspruchsführer gegen einen Bauvorbescheid im Verfahren auf …
§ 212a Abs. 1 BauGB findet auf den Bauvorbescheid keine Anwendung, da dieser keine bauaufsichtliche Zulassung ist, denn § 212a Abs. 1 BauGB erfasst nur Genehmigungen i.S.d. § 29 Baugesetzbuch - BauGB -, mit denen die Befugnis zum Bauen unmittelbar erteilt wird, und zu diesen zählt nicht der Bauvorbescheid, da in § 66 HBO § 65 HBO über die Baufreigabe nicht aufgenommen ist und der Bauvorbescheid keine Baufreigabe bewirkt (vgl. z.B. Hess. VGH, Beschluss vom 08.01.1993 - 3 TH 1944/93 - VG Gießen, Beschluss vom 17.05.2004 - 1 G 2027/04 -, NVwZ-RR 2005, 232;… Hornmann, a.a.O., § 66 Rn. 99;… Hornmann in Spannowsky/Uechtritz, a.a.O., § 212a Rn. 11, 17 f. m.w.N.). - VG Mainz, 02.03.2007 - 3 L 8/07
§ 212 BauBG findet auf den Bauvorbescheid keine Anwendung
Denn die Vorschrift des § 212 a BauGB ist auf den Bauvorbescheid nicht anwendbar (vgl. BayVGH, Beschluss vom 1. April 1999 - 2 CS 98.2646 -, NvWZ 1999, 1363; VG Dessau, Beschluss vom 26. Mai 2000 - 1 A 157/00 -, BRS 63 Nr. 100; VG Gießen, Beschluss vom 17. Mai 2004 - 1 G 2027/04 -, NvWZ-RR 2005, 232, 233;… Jeromin in: Jeromin/Schmidt/Lang, LBauO, Band 1, Stand: Dezember 2004, § 72 Rdnr. 39; a. A.: OVG Niedersachsen, Beschlüsse vom 30. März 1999 - 1 M 897/99 - und vom 8. Juli 2004 - 1 ME 164/04 -, jeweils bei JURIS;… Kalb in: Ernst/Zinkahn/Bielenberg, BauGB, Band 4, Stand: 1 Juni 2006, § 212 a Rdnr. 27). - VG Köln, 13.01.2012 - 8 L 1804/11 Das aber bedeutet, dass die in einem Vorbescheid getroffenen Feststellungen mangels Bestandskraft gegenüber dem klagenden Nachbarn auch in einem später folgenden Baugenehmigungsverfahren keine bindende Wirkung entfalten, die eine Anordnung der aufschiebenden Wirkung erforderlich machen könnten; vgl. OVG NRW, Beschluss vom 9.12.1996 - 11a B 1710/96.NE -, NVwZ 1997, 1006; VG Gießen, Beschluss vom 17.5.2004 - 1 G 2027/04 -, NVwZ-RR 2005, 232, m.w.N.; VG Mainz, Beschluss vom 2.3.2007 - 3 L 8/07 MZ -, juris; VG Frankfurt Beschluss vom 12.11.2010 - 8 K 3407/09.F -, juris; Finkelnburg/Ortloff/Otto, Öffentliches Baurecht, Band II Bauordnungsrecht, 6. A., 144 ff., 272; Gädtke, Czepuck, Johlen, Plietz, Wenzel, a. a. O., § 71 Rz 3a und 14.