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   VGH Baden-Württemberg, 12.02.1990 - 1 S 588/89   

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VGH Baden-Württemberg, 12.02.1990 - 1 S 588/89 (https://dejure.org/1990,1231)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 12.02.1990 - 1 S 588/89 (https://dejure.org/1990,1231)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 12. Februar 1990 - 1 S 588/89 (https://dejure.org/1990,1231)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • openjur.de

    Ordnungsgemäße Ladung zur Gemeinderatssitzung - Klagebefugnis eines Gemeinderatsmitgliedes - rechtzeitige Zuleitung von Sitzungsunterlagen

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NVwZ-RR 1990, 369
  • VBlBW 1990, 457
  • VBlBW 1990, 458
  • DÖV 1990, 627
 
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Wird zitiert von ... (49)Neu Zitiert selbst (4)

  • VGH Baden-Württemberg, 14.12.1987 - 1 S 2832/86

    Klagebefugnis bei Organstreit und Recht auf ordnungsgemäße Einberufung einer

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 12.02.1990 - 1 S 588/89
    Der Kläger ist entgegen der Auffassung des Verwaltungsgerichts klagebefugt (§ 42 Abs. 2 VwGO entspr.; zu diesem Erfordernis vgl. BVerwG, Beschluß vom 5.11.1971, DÖV 1972, 350; Beschluß vom 22.12.1988, NVwZ 1989, 470; Urteile des Senats vom 14.12.1987 -- 1 S 2832/86 -- DÖV 1988, 469 = NVwZ-RR 1989, 153, und vom 18.1.1988 -- 1 S 1036/87 --, DÖV 1988, 472 = VBlBW 1988, 407).

    Da diese Vorschrift eine Schutznorm zugunsten des einzelnen Gemeinderates ist (Urteil des Senats vom 14.12.1987, aaO.; ebenso Kunze/Bronner/Katz/v. Rotberg, Gemeindeordnung, RdNr. 8 zu § 34; Seeger, Handbuch der Gemeinderatssitzung, 3. Aufl., Abschn. 5.2, S. 52), wäre der Kläger durch einen Verfahrensmangel dieser Art in seinen Mitgliedschaftsrechten verletzt.

    Denn das Mitgliedschaftsrecht des einzelnen Gemeinderats umfaßt keinen Anspruch auf formell und materiell rechtmäßige Sachentscheidungen des Gemeinderats (Senatsurteil vom 14.12.1987, a.a.O.).

    Wie allgemein anerkannt ist (VGH Bad.-Württ., Urt. v. 8.4.1976, BWVPr. 1976, 275, Senatsurt. v. 14.12.1987, a.a.O.; Seeger, a.a.O., Kunze/Bronner/Katz/v.Rotberg, a.a.O., RdNr. 11 zu § 34), sind die in einer nicht ordnungsgemäß einberufenen Sitzung gefaßten Beschlüsse wegen des vorangegangenen Einberufungsmangels rechtswidrig.

    Wenngleich der einzelne Gemeinderat je nach Lage des Falles auch die Feststellung begehren kann, ein in nicht ordnungsgemäß einberufener Sitzung ergangener Beschluß sei rechtswidrig (s. Senatsurt. v. 14.12.1987, a.a.O.), kann er sich mit einer solchen Klage nur darauf berufen, der Gemeinderat habe seinen Vertagungsantrag zu Unrecht abgelehnt, weil er wegen der fehlerhaften Sitzungseinberufung durch den Bürgermeister in seinen organschaftlichen Rechten verletzt sei.

  • VGH Baden-Württemberg, 19.04.1983 - 9 S 1466/81

    Wahl des studentischen Verwaltungsratsmitglieds

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 12.02.1990 - 1 S 588/89
    Im körperschaftsinternen Organstreit sind stets diejenigen Organe bzw. Organteile am verwaltungsgerichtlichen Verfahren beteiligt, zwischen denen Streit besteht (Urt. d. Senats v. 25.5.1976, a.a.O.; Urt. des 9. Senats v. 19.4.1983 -- 9 S 1466/81 -- DÖV 1983, 862, zum universitätsinternen Organstreit).
  • BVerwG, 22.12.1988 - 7 B 208.87

    Fraktionsantrag atomwaffenfreie Zone - Kommunalverfassungsstreit, § 42 Abs. 2

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 12.02.1990 - 1 S 588/89
    Der Kläger ist entgegen der Auffassung des Verwaltungsgerichts klagebefugt (§ 42 Abs. 2 VwGO entspr.; zu diesem Erfordernis vgl. BVerwG, Beschluß vom 5.11.1971, DÖV 1972, 350; Beschluß vom 22.12.1988, NVwZ 1989, 470; Urteile des Senats vom 14.12.1987 -- 1 S 2832/86 -- DÖV 1988, 469 = NVwZ-RR 1989, 153, und vom 18.1.1988 -- 1 S 1036/87 --, DÖV 1988, 472 = VBlBW 1988, 407).
  • VGH Baden-Württemberg, 18.01.1988 - 1 S 1036/87

    Ausschußbesetzung im Gemeinderat

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 12.02.1990 - 1 S 588/89
    Der Kläger ist entgegen der Auffassung des Verwaltungsgerichts klagebefugt (§ 42 Abs. 2 VwGO entspr.; zu diesem Erfordernis vgl. BVerwG, Beschluß vom 5.11.1971, DÖV 1972, 350; Beschluß vom 22.12.1988, NVwZ 1989, 470; Urteile des Senats vom 14.12.1987 -- 1 S 2832/86 -- DÖV 1988, 469 = NVwZ-RR 1989, 153, und vom 18.1.1988 -- 1 S 1036/87 --, DÖV 1988, 472 = VBlBW 1988, 407).
  • VG Karlsruhe, 13.02.2024 - 14 K 24/24

    Kreistagsentscheidung über eine Klinikfusion; Verkürzung der Regelfrist von

    Eine Rechtsverletzung tritt bereits unmittelbar durch die fehlerhafte Ladung ein (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.2.1990 - 1 S 588/89 - juris Rn. 16; ferner zur Parallelnorm im sächsischen Kommunalrecht: Sächsisches OVG, Beschluss vom 28.7.2009 - 4 B 406/09 - juris Rn. 18).

    Hierbei handelt es sich um die verfahrensrechtlich gebotene Form, die es ermöglicht, rechtzeitig eine Abhilfe zu schaffen, bevor ein Beschluss des Kreistages in der Sache ergeht, der aufgrund eines etwaigen vorausgegangenen Einberufungsmangels rechtswidrig wäre (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 2.8.2018 - 3 S 1523/16 - juris Rn. 79; Urteil vom 24.6.2002 - 1 S 896/00 - juris Rn. 25; Urteil vom 25.3.1999 - 1 S 2059/98 - juris Rn. 27; Urteil vom 12.2.1990 - 1 S 588/89 - juris Rn. 18).

    Ein in einer nicht ordnungsgemäß einberufenen Sitzung gefasster Beschluss ist wegen des vorausgegangenen Einberufungsmangels rechtswidrig (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 2.8.2018 - 3 S 1523/16 - juris Rn. 79; Urteil vom 24.6.2002 - 1 S 896/00 - juris Rn. 25; Urteil vom 25.3.1999 - 1 S 2059/98 - juris Rn. 27; Urteil vom 12.2.1990 - 1 S 588/89 - juris Rn. 18).

    Der Rechtsmangel einer fehlerhaften Sitzungseinberufung ist dann geheilt, wenn die in der Sitzung vollständig erschienenen Ratsmitglieder der Verhandlung und Beschlussfassung ausdrücklich oder stillschweigend, also rügelos, zustimmen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.2.1990 - 1 S 588/89 - juris Rn. 19; ferner: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 24.6.2002 - 1 S 896/00 - juris Rn. 25; Urteil vom 2.8.2018 - 3 S 1523/16 - juris Rn. 82; Aker/Hafner/Notheis, GemO, GemhaushaltsVO Baden-Württemberg, 2. Aufl. 2019, § 34 Rn. 13; Heilungsmöglichkeit nach teilweise vertretener Auffassung auch, wenn nicht alle Ratsmitglieder anwesend sind: Brenndörfer, in: BeckOK Kommunalrecht Baden-Württemberg, Dietlein/Pausch, Stand: 1.11.2023, § 34 GemO Rn. 2).

    Zwar wird der Einberufungsmangel hierdurch nicht aus der Welt geschafft, mit der Vertagung wird jedoch der Zweck des § 29 Abs. 1 Satz 1 LKrO erreicht, dem einzelnen Kreisrat eine ausreichende Vorbereitung auf den Verhandlungsgegenstand zu ermöglichen (vgl. zu § 34 Abs. 1 Satz 1 GemO: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.2.1990 - 1 S 588/89 - juris Rn. 19).

    Der Umstand, dass der Vertagungsantrag des Antragstellers mit 33 Nein-Stimmen abgelehnt wurde und somit die Mehrheit der Kreistagsmitglieder eine Verletzung ihres Rechtes aus § 29 Abs. 1 Satz 1 LKrO nicht als gegeben angesehen hat, kann vorliegend nicht zu einer etwaigen Heilung eines in einer nicht ordnungsgemäß einberufenen Sitzung ergangenen rechtswidrigen Beschlusses gegenüber dem eine Verletzung seines Mitwirkungsrechtes aus § 29 Abs. 1 Satz 1 LKrO geltend machenden Kreisrats führen (vgl. zu § 34 GemO: Kunze/Bronner/Katz, GemO Baden-Württemberg, Stand: 2022, § 34 Rn. 4b; zur Möglichkeit einer Klage gegen den Gemeinderat wegen eines zu Unrecht abgelehnten Vertagungsantrags: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.2.1990 - 1 S 588/89 - juris Rn. 18; anders wohl noch VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 14.12.1987 - 1 S 2832/86 - NVwZ-RR 1989, 153, 155 hinsichtlich eines Antrags gerichtet auf eine umfangreichere Vorabinformation: Hier sei der einzelne Gemeinderat auf die Ausübung eigener Handlungsrechte innerhalb des Gemeinderats beschränkt und insoweit der Mehrheitsentscheidung unterworfen, unter Bezugnahme auf Schmidt-Jotzig, DVBl. 1980, S. 719, 721, dessen Ausführungen indes die Rechte der Ratsfraktionen betreffen).

    Wird die Fehlerhaftigkeit der Sitzungseinberufung geltend gemacht, ist der Landrat das Pflichtsubjekt, gegenüber dem die behauptete Verletzung einer Innenrechtsposition geltend gemacht werden kann (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 25.3.1999 - 1 S 2059/98 - juris Rn. 24, 29; Urteil vom 12.2.1990 - 1 S 588/89 - juris Rn. 18).

    Gegebenenfalls kann er, sofern sich ihm bei pflichtgemäßer Vorbereitung Unklarheiten oder Ungewissheiten über Einzelheiten ergeben, vor oder in der Sitzung Fragen an die Verwaltung stellen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 2.11.2005 - 5 S 2662/04 - juris Rn. 32; Urteil vom 12.2.1990 - 1 S 588/89 - juris Rn. 29; VG Stuttgart, Urteil vom 19.6.2020 - 7 K 5890/18 - juris Rn. 92).

    Hinsichtlich des § 34 GemO in den Fassungen vor dem 1. Dezember 2015, der regelte, dass die Einberufung des Gemeinderates durch den Bürgermeister in angemessener Frist erfolgte und die Verhandlungsgegenstände rechtzeitig mitzuteilen und dabei die für die Verhandlung erforderlichen Unterlagen beizufügen waren, entsprach es der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg zur Beurteilung der Angemessenheit der Frist im Einzelfall insbesondere auf die Ortsgröße, den Umfang der Tagesordnung sowie die Bedeutung und Schwierigkeit des jeweiligen Beratungsgegenstandes abzustellen, wobei als Regelfall bei kleineren Gemeinden eine Frist von drei Tagen und in größeren Gemeinden sowie allgemein schwierigen oder für die Gemeinde bedeutenden Verhandlungsgegenständen eine Frist von einer Woche angenommen wurde ( vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 24.6.2002 - 1 S 896/00 - juris Rn. 24; Urteil vom 16.4.1999 - 8 S 5/99 - juris Rn. 26; Urteil vom 12.2.1990 - 1 S 588/89 - juris Rn. 24; Aker, in: Aker/Hafner/Notheis, GemO/GemeindehaushaltsVO Baden-Württemberg, 2. Aufl. 2019, § 34 GemO Rn. 4).

    Ein in einer nicht ordnungsgemäß einberufenen Sitzung gefasster Beschluss ist wegen des vorausgegangenen Einberufungsmangels rechtswidrig (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 2.8.2018 - 3 S 1523/16 - juris Rn. 79; Urteil vom 24.6.2002 - 1 S 896/00 - juris Rn. 25; Urteil vom 25.3.1999 - 1 S 2059/98 - juris Rn. 27; Urteil vom 12.2.1990 - 1 S 588/89 - juris Rn. 18).

  • VGH Baden-Württemberg, 24.06.2002 - 1 S 896/00

    Normenkontrollantrag gegen Geschäftsordnungsregelung zur Mindestfraktionsstärke

    Auch Vorbehandlungen des Beratungsgegenstandes in früheren Sitzungen kommt insoweit Bedeutung zu (VGH Bad.-Württ., Urteil vom 16.04.1999 - 8 S 5/99 - Urteil vom 12.02.1990, VBlBW 1990, 457).

    Ein in einer nicht ordnungsgemäß einberufenen Sitzung gefasster Beschluss ist wegen des vorausgegangenen Einberufungsmangels rechtswidrig (Urteil des erk. Senats vom 12.02.1990 - 1 S 588/89 -, VBlBW 1990, S. 457).

    Angesichts dieses Verhaltens des Antragstellers und der übrigen Ratsmitglieder, die nahezu vollzählig (es war lediglich ein Ratsmitglied verhindert) erschienen und zur Sache abgestimmt haben (vgl. hierzu VGH Bad.-Württ., Urteil vom 12.02.1990, aaO), wäre der von ihm behauptete Verfahrensfehler, die nicht ordnungsgemäße Einberufung der Gemeinderatssitzung sowie verspätete Übermittlung der Tischvorlage, geheilt.

  • VG Stuttgart, 19.06.2020 - 7 K 5890/18

    Inhalt und Umfang des Mitgliedschaftsrechts im Gemeinderat

    Bei - wie hier - der Vergangenheit angehörenden Rechtsverhältnissen ist ein berechtigtes Interesse grundsätzlich nur anzuerkennen, wenn das Rechtsverhältnis über seine Beendigung hinaus anhaltende Wirkung in der Gegenwart äußert, insbesondere bei Wiederholungsgefahr, d.h. wenn es nicht nur abstrakt denkbar, sondern konkret möglich erscheint, das sich in Zukunft ein ähnlich gelagerter Sachverhalt ergibt (vgl. Kopp/Schenke/Schenke, VwGO Kommentar, 24. Auflage 2018, § 43 Rn 24 f.; vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12. Februar 1990 - 1 S 588/89 -, juris).

    Macht der Kläger nicht die Rechtswidrigkeit eines Gemeinderatsbeschlusses, sondern die Fehlerhaftigkeit der Sitzungseinberufung geltend, ist der Bürgermeister das Pflichtsubjekt, gegenüber dem der Kläger die behauptete Verletzung seiner Innenrechtsposition geltend machen kann (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 25. März 1999 - 1 S 2059/98 und vom 12. Februar 1990 - 1 S 588/89 -, jeweils juris).

    Es wäre daher ohne Probleme möglich gewesen, zumindest die wesentlichen Eckpunkte der Aufhebungsvereinbarung zu benennen und auf die Möglichkeit der Akteneinsicht hinzuweisen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12. Februar 1990 - 1 S 588/89 -, juris).

    Insoweit ist das individuelle Recht des Gemeinderatsmitglieds vielmehr im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Verfahrensregeln durch das Mehrheitsprinzip begrenzt (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 14. Dezember 1987 - 1 S 2832/86 -, NVwZ-RR 1989, 153 und vom 12. Februar 1990 - 1 S 588/89 -, juris).

    Als Pflichtsubjekt des gemeinderätlichen Anspruchs aus § 34 Abs. 1 Satz 1 GemO, ist er auch passivlegitimiert, wenn das Gemeinderatsmitglied die gerichtliche Feststellung der nicht ordnungsgemäßen Ladung einer Gemeinderatssitzung geltend macht (so VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12. Februar 1990 - 1 S 588/89 -, VBlBW 1990, 457).

    Ein in einer nicht ordnungsgemäß einberufenen Sitzung gefasster Gemeinderatsbeschluss ist wegen des vorausgegangenen Einberufungsmangels rechtswidrig (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12. Februar 1990 - 1 S 588/89 -, VBlBW 1990, 457).

  • VGH Baden-Württemberg, 02.08.2017 - 1 S 542/17

    Auslagenersatz für ein Verfahren gegen ein Gemeinderatsmitglied bezüglich einer

    Ausnahmen von diesen auf dem Rechtsträgerprinzip beruhenden Grundsätzen kommen bei Organstreitigkeiten, d.h. bei Streitigkeiten zwischen Organen oder Organteilen öffentlich-rechtlicher Körperschaften untereinander über organschaftliche Rechte und Pflichten aus dem Körperschaftsverhältnis, in Betracht (vgl. Senat, Urt. v. 12.02.1990 - 1 S 588/89 - NVwZ-RR 1990, 369; W.-R. Schenke, a.a.O., Vorb § 40 Rn. 6 m.w.N.).

    a) Streiten sich Organe oder Organteile einer Gemeinde aus Anlass eines konkreten Sachverhalts unmittelbar über Bestand und Reichweite zwischenorganschaftlicher Rechte und Pflichten, dient der Rechtsstreit also unmittelbar der Klärung, welche "Innenrechtsstellung" ein Organ oder Organteil gegenüber einem anderen innehat (sog. kommunalverfassungsrechtlicher Organstreit, vgl. Senat, Urt. v. 24.02.1992 - 1 S 2242/91 - VBlBW 1992, 375), sind diejenigen Organe bzw. Organteile am Verwaltungsgerichtsverfahren beteiligt, zwischen denen der Streit besteht (vgl. Senat, Urt. v. 12.02.1990, a.a.O.).

    Passivlegitimiert für die inter- oder intraorganschaftliche (in der Regel Feststellungs-)Klage ist nicht der Rechtsträger der Organe bzw. Organteile, sondern das Organ, dem die behauptete Kompetenz- oder Rechtsverletzung anzulasten wäre bzw. das eine solche Verletzung in Bezug auf ein anderes Organ oder Organteil behauptet (vgl. Senat, Urt. v. 12.02.1990 - 1 S 588/89 - NVwZ-RR 1990, 369).

  • VG Karlsruhe, 09.02.2017 - 9 K 933/16

    Weigerung des Bürgermeisters, einen Antrag eines Gemeinderatsmitglieds zu einem

    Die Kläger zu 1., 3., 4. und 5. sind insoweit auch klagebefugt (§ 42 Abs. 2 VwGO entspr.; zu diesem Erfordernis vgl. BVerwG, Beschluss vom 22.12.1988 - 7 B 208/87 -, NVwZ 1989, 470; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 12.02.1990 - 1 S 588/89 -, NVwZ-RR 1990, 369), da sie sich dem Vorbringen von Gemeinderat Dr. XXX angeschlossen haben.
  • VGH Baden-Württemberg, 09.03.2012 - 1 S 3326/11

    Kommunalverfassungsrechtlicher Organstreit - kein Mitentscheidungsrecht des

    Richtiger Beklagter ist folglich das Organ, dem die behauptete Kompetenz- oder Rechtsverletzung anzulasten wäre (vgl. BVerwG, Beschl. v. 07.03.1980 - 7 B 58/79 - Buchholz 310 § 40 VwGO Nr. 179; Senatsurteil vom 12.02.1990 - 1 S 588/89 - NVwZ-RR 1990, 369 ).

    Da sich die Beteiligten damit aus Anlass eines konkreten Sachverhalts über Bestand und Reichweite zwischenorganschaftlicher Rechte und Pflichten streiten, besteht zwischen ihnen ein im kommunalverfassungsrechtlichen Organstreit feststellungsfähiges Rechtsverhältnis (Senatsurteil vom 12.02.1990 - 1 S 588/89 - a.a.O.).

  • VGH Baden-Württemberg, 09.02.2010 - 3 S 3064/07

    Beschlussfassung über einen Bebauungsplan: Befangenheit und Sitzungsunterlagen

    Der Beschluss über den Bebauungsplan ist - entgegen der Ansicht der Antragsteller - nicht deshalb rechtswidrig, weil er in einer nicht ordnungsgemäß einberufenen Sitzung gefasst worden wäre (vgl. hierzu VGH Baden-Württ., Urteil vom 12.02.1990 - 1 S 588/89 -, NVwZ-RR 1990, 369).

    Fragen hierzu hätten vielmehr auch noch in der Sitzung gestellt werden können (vgl. dazu VGH Baden-Württ., Urteil vom 12.02.1990 - 1 S 588/89 -, NVwZ-RR 1990, 369, 371).

  • VGH Baden-Württemberg, 20.11.2018 - 1 S 1824/18

    (Unzulässiger) Normenkontrollantrag gegen Einschränkung des Rederechts im

    Wenn sich Organe oder Organteile einer Gemeinde aus Anlass eines konkreten Sachverhalts unmittelbar über Bestand und Reichweite zwischenorganschaftlicher Rechte und Pflichten streiten, sind diejenigen Organe bzw. Organteile am Verwaltungsgerichtsverfahren beteiligt, zwischen denen der Streit besteht (vgl. Senat, Urt. v. 02.08.2017 - 1 S 542/17 - VBlBW 2018, 358, v. 24.02.1992 - 1 S 2242/91 - VBlBW 1992, 375, und v. 12.02.1990 - 1 S 588/89 - NVwZ-RR 1990, 369).

    Das hat zur Folge, dass eine Klage nicht gegen den Rechtsträger der Organe bzw. Organteile zu richten ist, sondern gegen das Organ, dem die behauptete Kompetenz- oder Rechtsverletzung anzulasten wäre bzw. das eine solche Verletzung in Bezug auf ein anderes Organ oder Organteil behauptet (vgl. Senat, Urt. v. 02.08.2017, a.a.O., und v. 12.02.1990 - 1 S 588/89 - NVwZ-RR 1990, 369).

  • OVG Sachsen, 28.07.2009 - 4 B 406/09

    Gemeinderat; Kommunalverfassungsrecht; ordnungsgemäße Einberufung; einstweilige

    Mit der Behauptung, die erforderlichen Beratungsunterlagen zum Tagesordnungspunkt 34 der Stadtratssitzung vom 25./26.6.2009 seien ihnen hinsichtlich Nr. 4 und 5 der Beschlussvorlage V 3271 mit der Ladung nicht vollständig übersandt worden, berufen sich die Antragsteller auf ein Verfahrensrecht aus § 36 Abs. 3 Satz 1 Halbsatz 2 SächsGemO, das nach der Sächsischen Gemeindeordnung als wehrfähiges Mitgliedschaftsrecht des einzelnen Gemeinderatsmitglieds ausgestaltet ist (siehe Menke, in: Quecke/Schmid, SächsGemO, § 36 Rn. 11; zur vergleichbaren Regelung des § 34 Abs. 1 Satz 1 GemO BW VGH BW, Urt. v. 14.12.1987, NVwZ-RR 1989, 153, 154; Urt. v. 12.2.1990, NVwZ-RR 1990, 369 f.).

    Insoweit geht der Senat mit der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (Urt. v. 12.2.1990 a. a. O., S. 370) zur vergleichbaren Regelung des § 34 Abs. 1 GemO BW davon aus, dass die Rechtsverletzung im Falle der fehlerhaften Einberufung einer Gemeinderatssitzung bereits unmittelbar durch die Ladung erfolgt, wobei es dem einzelnen Gemeinderatsmitglied nicht verwehrt ist, den Ladungsmangel im Organstreitverfahren gegenüber dem Bürgermeisters geltend zu machen.

    In diesem Sinne besteht ein prozessuales Wahlrecht des einzelnen Gemeinderats, das einen Organstreit je nach den Umständen des Falles gegen den Bürgermeister oder gegen den Gemeinderat führen kann (siehe VGH BW, Urt. v. 12.2.1990 a. a. O. S. 370).

    Mit Blick auf die zwischen den Beteiligten streitigen Rechtsfragen bei der Anwendung der Ladungsvorschrift des § 36 Abs. 3 Satz 1 SächsGemO dürfte unter dem Gesichtspunkt der Wiederholungsgefahr (siehe SächsOVG, Urt. v. 15.3.2005, SächsVBl. 2006, 12, 15; VGH BW, Urt. v. 12.2.1990 a. a. O. S. 370) ein berechtigtes Interesse an der von den Antragstellern in der Hauptsache begehrten gerichtlichten Feststellung bestehen.

  • VGH Baden-Württemberg, 25.03.1999 - 1 S 2059/98

    Kommunalverfassungsrechtlicher Organstreit: Verletzung organschaftlicher Befugnis

    Da diese Vorschrift eine Schutznorm des einzelnen Gemeinderats ist (VGH Bad.-Württ., Urteile vom 14.12.1987 - 1 S 2832/96 -, DÖV 1988, 469 und vom 12.02.1990 - 1 S 588/89 -, VBlBW 1990, 457), wäre die Klägerin durch ein Verfahrensmangel dieser Art in ihren Mitgliedschaftsrechten verletzt.

    Als Pflichtsubjekt des gemeinderätlichen Anspruchs aus § 34 Abs. 1 Satz 1 GemO, ist er auch passivlegitimiert, wenn das Gemeinderatsmitglied die gerichtliche Feststellung der nicht ordnungsgemäßen Ladung einer Gemeinderatssitzung geltend macht (so Urteil des Senats vom 12.02.1990 - 1 S 588/89 -, VBlBW 1990, 457).

    Ein in einer nicht ordnungsgemäß einberufenen Sitzung gefaßter Gemeinderatsbeschluß ist wegen des vorausgegangenen Einberufungsmangels rechtswidrig (Urteil des Senats vom 12.02.1990 a.a.O.).

    Dies rechtfertigt die Annahme, daß - von einer Änderung der Tagesordnung bei Anwesenheit sämtlicher Gemeinderatsmitglieder abgesehen (vgl. hierzu VGH Bad.-Württ., Urteile vom 08.04.1976 - V 1299/75 -, BWVPR 1996, 275 und vom 12.02.1990 a.a.O.) - dann ein dem Gemeinderat als Kollegium zurechenbarer Verstoß gegen § 34 Abs. 1 Satz 1 1. Halbs. GemO vorliegen kann, wenn entgegen der mit der Einladung übersandten Tagesordnung über einen anderen Verhandlungsgegenstand Beschluß gefaßt wird.

  • BVerwG, 08.04.2010 - 6 C 3.09

    Gleichstellungsbeauftragte; Dienststelle; Dienststellenleitung; Hauptzollamt;

  • VG Freiburg, 17.05.2021 - 4 K 1478/21

    Recht auf Absetzung eines Tagesordnungspunktes von der Tagesordnung einer

  • VGH Baden-Württemberg, 26.03.2020 - 1 S 424/20

    In einem Kommunalverfassungsstreit kann eine Gemeinderatsfraktion nicht die

  • VG Karlsruhe, 25.01.2012 - 4 K 2622/10

    Beteiligung des Ortschaftsrates

  • VG Karlsruhe, 07.04.2011 - 6 K 1487/10

    Kein Beteiligungsrecht des Rats bei Entscheidungen einer Gemeinde als

  • VG Freiburg, 25.03.2021 - 4 K 3145/20

    Grenzen der Äußerungsbefugnis eines Bürgermeisters in einer öffentlichen

  • VGH Baden-Württemberg, 27.10.2010 - 5 S 875/09

    Zur Berücksichtigung von Bestandsschutz für Einzelhandelsbetriebe bei der

  • VGH Baden-Württemberg, 06.06.2018 - 4 S 756/17

    Aufhebung der Stellungnahme des Präsidialrats im Rahmen der Bundesrichterwahl

  • VGH Baden-Württemberg, 18.03.2019 - 1 S 1023/18

    Bekanntmachung der Geschäftsordnung eines Gemeinderats

  • VGH Baden-Württemberg, 16.04.1999 - 8 S 5/99

    Normenkontrolle eines Bebauungsplans: Mängel im Normsetzungsverfahren vor

  • VG Freiburg, 28.09.2020 - 4 K 3113/20

    Zulässige Verkürzung der Mitteilungsfrist für die Gemeinderatssitzung bei eiliger

  • VGH Baden-Württemberg, 02.11.2005 - 5 S 2662/04

    Verneinung eines potenzielles FFH-Gebiets

  • VGH Baden-Württemberg, 01.09.1992 - 1 S 506/92

    Zur Klage eines Gemeinderatsmitgliedes gegen eine Eilentscheidung des

  • VGH Baden-Württemberg, 02.06.1998 - 2 S 3110/97

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  • VG Karlsruhe, 03.08.2010 - 6 K 1488/10

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  • VG Stuttgart, 16.05.2007 - 7 K 3581/06

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  • VG Freiburg, 29.04.2021 - 6 K 3214/19

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  • VG Freiburg, 11.11.2021 - 4 K 1858/21

    Umfang des Auskunftsrechts nach

  • AGH Bayern, 15.07.2013 - BayAGH I - 19/12

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  • VG Koblenz, 19.04.2010 - 1 K 1202/09

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  • VGH Baden-Württemberg, 02.11.1998 - 9 S 2434/98

    Prozessuale Folgen unrichtiger Rechtswegverweisung; öffentlich-rechtlicher

  • VGH Hessen, 14.06.1994 - 4 UE 2433/88

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  • VG Dresden, 14.04.2004 - 12 K 2496/01
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  • VG Freiburg, 13.09.2023 - 3 K 2809/23

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  • VG Schwerin, 15.02.2021 - 1 A 770/20

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  • VG Chemnitz, 24.09.2008 - 1 K 416/07

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  • VG Bremen, 09.12.2015 - 1 K 2236/15

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  • VG Stuttgart, 13.01.2022 - 10 K 3106/19

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  • VG Hannover, 21.12.2006 - 1 B 8861/06

    Ratssitzung zum Wellnessbad kann stattfinden !

  • OVG Sachsen, 15.04.2014 - 4 A 473/13

    Organstreit, Rechtsverhältnis, Stadtratsbeschluss, Unterlagen, Vertagung

  • VG Sigmaringen, 20.12.2010 - 8 K 3873/10

    Verwaltungsrechtlicher Organstreit; Antragsbefugnis; organschaftliche Rechte

  • VG Leipzig, 06.04.1999 - 6 K 223/00

    Rechtmäßigkeit der Erhebung von Erschließungsbeiträgen; Überprüfung von

  • OVG Niedersachsen, 04.08.1994 - 10 L 5985/92

    Überlassung gemeindlicher Räume an Fraktion;; Fraktion; Fraktionssitzung; Rathaus

  • OVG Niedersachsen, 02.10.1991 - 10 L 227/89
  • VerfVwG der Vereinigten Ev.-Luth. Kirche Deutschlands, 16.11.2003 - RVG 2/03

    Organstatus des Kirchenkreistagsvorstandes

  • VG Koblenz, 15.11.1995 - 7 K 3176/94

    Änderung eines Flächennutzungsplans ; Aufstellung neuer Ziele der Raumordnung und

  • VG Koblenz, 15.11.1995 - 7 K 2549/95

    Unzulässigkeit einer Anfechtungsklage und einer Leistungsklage; Qualifizierung

  • OVG Niedersachsen, 03.09.1991 - 10 M 5462/91
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