Rechtsprechung
OLG Düsseldorf, 05.03.2019 - I-1 U 74/18 |
Volltextveröffentlichungen (15)
- NRWE (Rechtsprechungsdatenbank NRW)
- verkehrslexikon.de
Schätzung der ortsüblichen Mietwagenkosten auf der Grundlage des arithmetischen Mittels aus Schwacke und Fraunhofer
- IWW
Unfallregulierung
- IWW
- urteilsdatenbank.bav.de(kostenpflichtig) (Kurzinformation, ggf. mit Volltext)
Schätzung mit Mischmodell / Frackeliste -> vorgelegte Internetbeispiele erschüttern diese Auffassung... | EE Eigenersparnis-Abzug; Erkundigungspflicht; Schwacke-Automietpreisspiegel; Fraunhofer-Marktpreisspiegel; Mittelwert Fraunhofer-Schwacke; Internetangebote
- Wolters Kluwer
Umfang der Ersatzfähigkeit unfallbedingter Mietwagenkosten
- rewis.io
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
- rechtsportal.de
BGB § 249 Abs. 1
Umfang der Ersatzfähigkeit unfallbedingter Mietwagenkosten - rechtsportal.de
BGB § 249 Abs. 1
Umfang der Ersatzpflicht unfallbedingter Mietwagenkosten - juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
- juris (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Wolters Kluwer (Kurzinformation)
Ermittlung der ortsüblichen Mietwagenkosten
Verfahrensgang
- LG Krefeld, 19.04.2018 - 3 O 198/17
- OLG Düsseldorf, 05.03.2019 - I-1 U 74/18
Papierfundstellen
- NJW-RR 2019, 731
- MDR 2019, 800
Wird zitiert von ... (35)
- OLG Düsseldorf, 02.04.2019 - 1 U 108/18
Schadensersatzansprüche nach einem Verkehrsunfall
Dabei ist ein pauschaler Abzug in Höhe von 5 % der Mietkosten im Wege der Vorteilsausgleichung vorzunehmen, weil der Geschädigte regelmäßig Eigenaufwendungen erspart (Senat, Urteil vom 05. März 2018, I-1 U 74/18). - OLG Schleswig, 28.11.2019 - 7 U 39/19
Zur Höhe der ersatzfähigen Mietwagenkosten: Bei der Schätzung kann von dem …
b) Für die Berechnung des Normaltarifs wird der größte, für die Anmietung erforderliche Zeitabschnitt entsprechend den Tabellenwerken entnommen und daraus ein entsprechender Tageswert errechnet, der sodann mit der Anzahl der tatsächlichen Gesamtmiettage multipliziert wird (OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019 - 1 U 74/18 -, DAR 2019, 328-331 = Juris Rn. 31; OLG Dresden…, Urteil vom 18.07.2012 - 7 U 269/12 -, MRW 2012, 51 -52 = juris Rn. 30). - LG Mönchengladbach, 04.05.2021 - 5 S 41/20 In Fällen wie dem vorliegenden, in denen die zunächst abgerechneten Mietwagenkosten nicht erstattungsfähig sind, kommt es entscheidend darauf an, zu welchen Bedingungen die Klägerin einen Mietwagen hätte erlangen können, wenn sie dem Wirtschaftlichkeitsgebot entsprochen hätte - also wie hoch der grundsätzlich ersatzfähige sog. "Normaltarif" ist (OLG Hamm, Urteil vom 18.03.2016, 9 U 142/15; OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019, I-1 U 74/18; OLG Köln, Urteil vom 18.03.2008, 15 U 145/07).
Ebenso ist anerkannt, dass - neben anderen geeigneten Schätzgrundlagen - das arithmetische Mittel der Schwacke-Liste und des Fraunhofer Marktpreisspiegels (genannt "Fracke") für eine Schätzung i.S.d. § 287 ZPO herangezogen werden kann (OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019, I-1 U 74/18; OLG Hamm, Urteil vom 18.03.2016, I-9 U 142/15; OLG Köln, Urteil vom 18.03.2008, 15 U 145/07; OLG Köln, Urteil vom 30.07.2013, 15 U 212/12; BGH, Urteil vom 18.05.2010, VI ZR 293/08, OLG Schleswig, Urteil vom 28.11.2019, 7 U 39/19).
Die Vor- und Nachteile der Schwacke-Liste einerseits und des Fraunhofer Marktpreisspiegels andererseits sind in der Rechtsprechung hinlänglich diskutiert worden (siehe beispielsweise OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019, I-1 U 74/18; OLG Hamm, Urteil vom 18.03.2016, I-9 U 142/15; OLG Köln, Urteil vom 30.07.2013, 15 U 212/12 m.w.N.; OLG Schleswig, Urteil vom 28.11.2019, 7 U 39/19).
Die Kammer hält die Heranziehung des arithmetischen Mittels der Schwacke-Liste und des Fraunhofer Marktpreisspiegels insbesondere aus den in dem Urteil des OLG Düsseldorf vom 05.03.2019, I-1 U 74/18, angeführten Gründen für sachgerecht und schließt sich insoweit den dortigen Ausführungen an.
- AG Düsseldorf, 14.01.2021 - 24 C 543/20 Nach dem aus dem Grundsatz der Erforderlichkeit hergeleiteten Wirtschaftlich- keitsgebot kann der Geschädigte für die Anmietung eines vergleichbaren Ersatzfahrzeugs von mehreren auf dem örtlich relevanten Markt erhältlichen Tarifen grundsätzlich nur den günstigeren Mietpreis verlangen (BGH NJW 2006, 1506; BGH NJW 2009, 58; OLG Düsseldorf NJW-RR 2019, 731).
Unterlässt der Geschädigte die Nachfrage nach günstigeren Tarifen, geht es nicht um die Verletzung der Schadensminderungspflicht, für die grundsätzlich der Schädiger die Beweislast trägt, sondern um die Schadenshöhe, die der Geschädigte darzulegen und erforderlichenfalls zu beweisen hat (BGH NJW 2009, 58; OLG Düsseldorf NJW-RR 2019, 731).
Entscheidend ist, zu welchen Bedingungen der Geschädigte in Duisburg einen Mietwagen erlangt hätte, wenn er dem Wirtschaftlichkeitsgebot entsprochen und sich über die örtlich zugänglichen Mietwagenangebote unterrichtet hätte (vgl. zum Ganzen OLG Düsseldorf NJOZ 2015, 1675; OLG Düsseldorf NJW-RR 2019, 731).
Er kann im Rahmen seines Ermessens unter Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalls von diesen - etwa durch Abschläge oder Zuschläge auf den sich aus ihnen ergebenden "Normaltarif" - abweichen (BGH NJW 2013, 1539;… OLG Düsseldorf, Urt. v. 21.4.2015 - I-1 U 114/14, BeckRS 2016, 7155; OLG Düsseldorf NJW-RR 2019, 731).
Listen zu erreichen, legt das Gericht seiner Schätzung das arithmetische Mittel zwischen dem Frauenhofer-Marktpreisspiegel und dem Schwacke-Marktpreisspiegel ("Fracke") zugrunde (so auch OLG Karlsruhe, Urteil vom 01.02.2013 - 1 U 130/12, BeckRS 2014, 02868, beckonline; OLG Köln NZV 2014, 314; OLG Hamm NZV 2016, 336; OLG Celle, Urteil vom 01.02.2017 - 14 U 61/16, BeckRS 2017, 140012, beckonline) und schließt sich damit ausdrücklich auch der Rechtsprechung des Oberlandesgerichts Düsseldorf an (NJW-RR 2019, 731).
- OLG Hamm, 08.11.2019 - 9 U 10/19
Erstunfall; Zweitunfall; Haftungseinheit
Diese Mietwagenkosten sind indes unter Berücksichtigung der Grundsätze der diesbezüglichen ständigen Senatsrechtsprechung (…vgl. grundlegend Senatsurteil vom 18.03.2016 - I-9 U 142/15, veröffentlicht etwa MDR 2016, 516, vgl. dort Rn. 13 ff. bei juris), der sich jüngst auch das OLG Düsseldorf angeschlossen (vgl. OLG Düsseldorf, NJW-RR 2019, 731), hat nur i.H. von 608, 79 EUR ersatzfähig. - OLG Frankfurt, 27.11.2019 - 7 U 147/18 - so OLG Celle, Urteile vom 01.12.2017 - 14 U 61/16 - und vom 29.02.2012 - 14 U 49/11 -, OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019 - 1 U 74/18 - OLG Hamm, Urteil vom 18.03.2016 - QU 142/15 -, OLG Köln, Urteile vom 10.11.2016 - 15 U 59/16 und vom 30.07.2013 - 15 U 186/12 -, OLG Karls- .ü-.
Jedoch kann hierdurch jedenfalls im Ansatz Rechtssicherheit, Rechtsgleichheit und Vorhersehbarkeit des zu bestimmenden Normalpreises hergestellt werden (Diels, Anmerkung zu OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019 - 1 U 74/18 -, in: zfs 2019, S. 495).
- AG Rheinberg, 05.11.2020 - 12 C 115/20 Der Umstand, dass die vorhandenen Markterhebungen im Einzelfall zu deutlich voneinander abweichenden Ergebnissen führen können, genügt nicht, um Zweifel an der Eignung der einen oder anderen Erhebung als Schätzgrundlage zu begründen (OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019, Az. 1 U 74/18, Rn. 22).
Die Heranziehung von Tabellen kann im Einzelfall auf Bedenken stoßen, wenn seitens der Parteien deutlich günstigere oder ungünstigere Angebote anderer Anbieter für den konkreten Zeitraum am Ort der Anmietung aufgezeigt werden (OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019, Az. 1 U 74/18, Rn. 23).
Nach der Rechtsprechung des OLG Düsseldorf wird unter Berücksichtigung der Einheitlichkeit der Rechtsanwendung in dessen Bezirk der Schätzung der erforderlichen Mietwagenkosten das arithmetische Mittel zwischen dem Fraunhofer-Marktpreisspiegel und dem Schwacke-Mietpreisspiegel ("Fracke") zugrundegelegt (OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019, Az. 1 U 74/18, Rn. 25 ff.).
Weiter ist nach ständiger Rechtsprechung des OLG Düsseldorf ein pauschaler Abzug in Höhe von 5 % der Mietkosten im Wege der Vorteilsausgleichung vorzunehmen, weil der Geschädigte regelmäßig Eigenaufwendungen erspart (z.B. von sog. "beweglichen Betriebskosten" wie Öl-Nachfüllkosten, Reparatur, Wartung und Reifen wie auch den sog. "ersparten Verschleißkosten" durch die vorübergehende Nichtbenutzung des eigenen Fahrzeugs, vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019, Az. 1 U 74/18, Rn. 32).
- OLG Frankfurt, 27.11.2019 - 7 U 22/19 - so OLG Celle, Urteile vom 01.12.2017 - 14 U 61/16 - und vom 29.02.2012 - 14 U 49/11 -, OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019 - 1 U 74/18 -, OLG Hamm, Urteil vom 18.03.2016 - 9 U 142/15 -, OLG Köln, Urteile vom 10.11.2016 - 15 U 59/16 und vom 30.07.2013 - 15 U 186/12 -, OLG Karlsruhe, Urteil vom 11.08.2011 - 1 U 27/11 -, OLG Saarbrücken, Urteil vom 22.12.2009 - 4 U 294/09 -, OLG Zweibrücken, Urteil vom 22.01.2014 -.
doch kann hierdurch jedenfalls im Ansatz Rechtssicherheit, Rechtsgleichheit und V'orhersehbarkeit des zu bestimmenden Normalpreises hergestellt werden (Diels, Anmerkung zu OLG Düsseldorf, Urteil vom 05.03.2019 - 1 U 74/18 -, in: zfs 2019, S. 495).
- AG Viersen, 21.08.2019 - 33 C 179/18
Unfallregulierung, Mietwagen
Dabei kam es nicht darauf an, ob für die durch das Gericht vorzunehmend: Sc;hätzung nach $ 287 Abs. 1 Satz 1 ZPQ die Schwacke-Liste oder der FraunhoferMiietpreisspiegel bzw. ein Mittelwert der beiden Mietpreisspiegel (so OLG Düsseldorf, NJW-RR 2019, 731 ff.) zugrunde zu legr3p war, da die Klägerin aus abgetretenern Recht.Dijsseldorf, Urteil vom 21 .04.2015 - l-1 U 114114) zl Sofern die Klägerin darüber hinaus einen Abschlag von 5 % für ersparte Aufwendungen - und damit weniger als; 10 %, die die Beklagte als angemessen erachtet - ansetzt, begegnet dies ebenfalls keinen Bedenken, da hierdurch derr Vorteil der Geschädigten angemessen berücksichtigt wird (vgl. so ebenfalls OL(3 Dijsseldorf, NJW-RR 2019, 731 ff.) J) Auch ein Zuschlag für eine Haftungsbegrenzung ist erstattungsfähig.
4) e Kosten für die Zustellung und Abrholung des Mietfahrzeugs sind ebenfalis erstattungsfähig, da sie eine adäquate Schadensfolge darstellen, weil die D Mietwagenunternehmen gehalten sind, Mietwagen bei verschiedenen Abhol- und Rückgabeorten der Kunden zu unterschiedlichen Standorten zu verbringen, um in jedem Standod genügend Fahrzeuge eruch bei unfallbedingten Anmietungen zur Verfügung zu haben (vgl. so ebenfalls OLG Düsseldorf, NJW-RR 2019, 731 ff.), Der von der Klägerin angesetzte Betrag ist hier angemessen und begegnet keinen Br:denken.
- LG Würzburg, 21.08.2019 - 42 S 905/19
Kriterien zum Ersatz von Mietwagenkosten
(4) Für die Berechnung des Normaltarifs wird der größte, für die Anmietung erforderliche Zeitabschnitt entsprechend den Tabellenwerken entnommen und daraus ein entsprechender 1-Tages-Wert errechnet, der sodann mit der Anzahl der tatsächlichen Gesamtmiettage multipliziert wird (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 05.03.2019 - 1 U 74/18 -, juris, Rn. 31;… OLG Dresden, Urt. v. 18.07.2012 - 7 U 269/12 -, juris, Rn. 30). - AG Stuttgart, 07.10.2019 - 45 C 209/19
- LG Düsseldorf, 23.08.2019 - 20 S 185/18
- LG Hagen, 13.12.2019 - 7 S 55/19
Verkehrsunfall; Mietwagenkosten; Fraunhofer; Schwacke
- LG Freiburg, 20.03.2020 - 5 O 71/19
Verkehrsunfall - Ersatzfähigkeit einzelner Schadenspositionen bei konkreter …
- AG Duisburg-Hamborn, 15.06.2021 - 9 C 108/21
- OLG Stuttgart, 29.10.2019 - 7 U 128/19
Schadensersatzanspruch nach einem Verkehrsunfall
- LG Wuppertal, 08.07.2021 - 9 S 41/21
Verkehrsunfall - unfallbedingter Mehraufwand als Schadensposition
- AG Geldern, 06.04.2022 - 31 C 224/21
- OLG Hamm, 08.09.2020 - 21 U 120/19
Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen Kfz mit einem Motor der Baureihe EA …
- AG Duisburg-Hamborn, 30.11.2020 - 23 C 308/20
- LG Wuppertal, 26.11.2020 - 9 S 95/20
- LG Hagen, 19.06.2020 - 1 S 18/20
- LG Kleve, 23.11.2022 - 5 S 9/22
- AG Braunschweig, 17.06.2021 - 11 C 2148/20
- AG Braunschweig, 17.06.2021 - 111 C 2148/20
Nutzungsausfall: Mietwagen bei kurzer Strecke
- AG Köln, 04.06.2021 - 271 C 37/21
- AG Mülheim/Ruhr, 02.03.2022 - 27 C 864/21
- AG Mönchengladbach-Rheydt, 03.03.2020 - 10 C 306/19
- AG Stuttgart, 19.09.2019 - 45 C 1168/19
- AG Köln, 18.05.2021 - 267 C 216/20
- AG Neuss, 12.11.2020 - 83 C 959/20
- AG Erkelenz, 04.05.2021 - 15 C 12/21
- AG Hannover, 08.05.2020 - 410 C 8443/19
- AG Düsseldorf, 30.12.2021 - 28 C 114/21
- AG Duisburg-Hamborn, 17.02.2021 - 7 C 249/20
Rechtsprechung
OLG Schleswig, 25.10.2019 - 1 U 74/18 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- openjur.de
- Justiz Schleswig-Holstein
§ 280 BGB, § 634 Nr 4 BGB, § 7 Abs 1 HOAI, § 7 Abs 3 HOAI, § 7 Abs 4 HOAI
Architektenhaftung und Architektenhonorar: Nutzungsentschädigung bei Planungsfehlern beim Dachgeschossausbau in einem Einfamilienhaus hinsichtlich der Wohnraumgröße; Ausschluss einer Honorarnachforderung in Anwendung der Mindestsätze der HOAI - rechtsportal.de
Nutzungsentschädigung; Architektenvertrag; Mindestsatz
- rechtsportal.de
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Mindestsätze der HOAI sind auch in Altfällen nicht mehr anwendbar!
- juris (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Wolters Kluwer (Kurzinformation)
Entschädigung für Nutzungsausfall aufgrund eines Planungsfehlers
Besprechungen u.ä.
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Entscheidungsbesprechung)
Mindestsätze der HOAI sind auch in Altfällen nicht mehr anwendbar! (IBR 2020, 26)
Verfahrensgang
- LG Flensburg, 05.11.2018 - 4 O 134/15
- OLG Schleswig, 25.10.2019 - 1 U 74/18
Papierfundstellen
- NJW-RR 2020, 208
- NZBau 2020, 171
Wird zitiert von ... (10)
- BGH, 14.05.2020 - VII ZR 174/19
Vorabentscheidungsersuchen an den EuGH zur Frage der Unionsrechtswidrigkeit der …
Zu berücksichtigen sei dabei auch, dass die Dienstleistungsrichtlinie der Beseitigung von Hindernissen für die Niederlassungsfreiheit von Dienstleistungserbringern diene (OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 25. Oktober 2019 - 1 U 74/18, BauR 2020, 671 = NZBau 2020, 171, juris Rn. 28; Schwenker, jurisPR-PrivBauR 10/2019 Anm. 1). - OLG Celle, 08.01.2020 - 14 U 96/19
Folgen eines Verstoßes gegen die Formvorschriften des § 7 Abs. 1 HOAI für …
Die für unionsrechtswidrig erklärte Norm darf nicht mehr angewendet werden (Senat, Urteile vom 17.7.2019 - 14 U 188/18; vom 23.7.2019 - 14 U 182/18, vom 14.8.2019 - 14 U 198/18; OLG Düsseldorf, Urteil vom 17.9.2019 - 23 U 155/18; Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht, Urteil vom 25.10.2019 - 1 U 74/18, Rn. 27, alle zitiert nach juris; KG Berlin, Urteil vom 13.9.2019 - 7 U 87/18; LG München, Beschluss vom 24.9.2019 - 5 O 13187/19, LG Bonn, Urteil vom 18.9.2019 - 20 O 299/16, noch nicht veröffentlicht; VK Bund, Beschluss vom 30.8.2019 - VK 2-60/19, VPR 2019, 3347; Thode, jurisPR-PrivBauR 11/2019 Anm. 1.; Steeger, IBR 2019, 1144; Lederer, jurisPR-PrivBauR 8/2019 Anm. 1.; Stellungnahme des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vom 4.7.2019 - I B6-20614/001;… Erlass des BMI vom 5.8.2019 zur Anwendung der HOAI nach dem EuGH, Urt. v. 4.7.2019 - C-377/17, MDR 2019, 1124; Schwenker, jurisPR-PrivBauR 10/2019 Anm. 1.; Schwenker, jurisPR-PrivBauR 9/2019 Anm. 2.; Oriwol/Honer, NVwZ 2019, 1124, 1125; Gratz, AnwZert BauR 19/2019, Anm. 1 (B.II); Orlowski, NJW 2019, 2505, 2506 f.; Wessel, MDR 2019, 1349 ff.).In dem dortigen Sachverhalt war die Schriftform gewahrt, so dass es keiner Entscheidung hinsichtlich der Anwendbarkeit der Formvorschriften des § 7 Abs. 1 HOAI bedurfte (wohl anders: Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht, Urteil vom 25.10.2019 - 1 U 74/18, Rn. 27, juris).
Die Auffassung des Senats zur unionsrechtskonformen Auslegung der Vorschriften der HOAI, die Mindest- und Höchstsätze regeln (OLG Celle, Urteile vom 17.7.2019 - 14 U 188/18, anhängig BGH - VII ZR 179/19; vom 23.Juli 2019 - 14 U 182/18; vom 14.8.2019 - 14 U 198/18, anhängig BGH - VII ZR 205/19; sowie in der vorliegenden Sache), wird geteilt vom KG (Urteil vom 13.9.2019 - 7 U 87/18, anhängig BGH - VII ZR 229/19), dem OLG Düsseldorf (Urteil vom 17.9.2019 - 23 U 155/18), dem OLG Schleswig (Urteil vom 25.10.2019 - 1 U 74/18, Revision zum BGH zugelassen), überdies von der VK Bund (Beschluss vom 30.8.2019 - VK 2-60/19), der VK Sachsen-Anhalt (Beschluss vom 24.10.2019 - 1 VK LSA 04/19) sowie verschiedenen Landgerichten (LG Bonn, Urteil vom 18.9.2019 - 20 O 299/16; LG München I, Beschluss vom 24.9.2019 - 5 O 13187/19).
- KG, 12.05.2020 - 21 U 125/19
Tragwerksplaner muss keine eigene Kostenermittlung erstellen; Private Laptops der …
aa) Die Vorschriften der HOAI 2009, insbesondere § 7 Abs. 6 Satz 1 HOAI 2009 sind im hier vorliegenden Fall fehlender schriftlicher Honorarvereinbarung trotz der Entscheidung des EuGH vom 04.07.2019 - C-377/17, wonach die Bundesrepublik Deutschland gegen ihre Verpflichtungen aus Art. 15 Abs. 1, Abs. 2 Buchst. g und Abs. 3 der Richtlinie 2006/123 (im Folgenden: Dienstleistungsrichtlinie) verstoßen hat, indem sie verbindliche Honorare für Architekten und Ingenieure beibehalten hat, anwendbar (vgl. u.a. KG…, Beschluss vom 19.08.2019 - 21 U 20/19, Rn. 18 ff.; OLG Hamm…, Urteil vom 23.07.2019 - 21 U 24/18, Rn. 46 ff.;… Koeble, in: Kniffka u.a., Kompendium des Baurechts a.a.O., 11. Teil Rn. 250b sowie in: Koeble/Locher/Frik a.a.O., Einleitung Rn. 38; a.A. u.a. OLG Celle…, Urteil vom 14.08.2019 - 14 U 198/18, Rn. 20 ff.; Schleswig-Holsteinisches OLG, Urteil vom 25.10.2019 - 1 U 74/18, Rn. 27 m.w.N.; OLG Düsseldorf…, Urteil vom 28.01.2020 - 21 U 21/19, Rn. 75 ff.).
- OLG Celle, 01.04.2020 - 14 U 185/19
Honorarvereinbarungen können wirksam auch per E-Mail geschlossen werden
Die Auffassung des Senats zur unionsrechtskonformen Auslegung der Vorschriften der HOAI, die Mindest- und Höchstsätze regeln (Urteile vom 17. Juli 2019 - 14 U 188/18 -, vom 23. Juli 2019 - 14 U 182/18 -, vom 14. August 2019 - 14 U 198/18 -, vom 08. Januar 2020 - 14 U 96/19 - sowie in der vorliegenden Sache), wird geteilt vom KG (Urteil vom 13. September 2019 - 7 U 87/18 -), dem OLG Düsseldorf (Urteil vom 17. September 2019 - 23 U 155/18 -), dem OLG Schleswig (Urteil vom 25. Oktober 2019 - 1 U 74/18 -), überdies von der VK Bund (Beschluss vom 30. August 2019 - VK 2-60/19 -), der VK Sachsen-Anhalt (Beschluss vom 24. Oktober 2019 - 1 VK LSA 04/19 -) sowie verschiedenen Landgerichten (LG Bonn, Urteil vom 18. September 2019 - 20 O 299/16 - LG München I, Beschluss vom 24. September 2019 - 5 O 13187/19 - sowie LG Hannover in der vorliegenden Sache). - OLG Celle, 13.05.2020 - 14 U 71/19
Mündliche Honorarvereinbarungen: Anwendbarkeit der Mindestsätze gem. § 7 Abs. 1 …
Die Auffassung des Senats zur unionsrechtskonformen Auslegung der Vorschriften der HOAI, die Mindest- und Höchstsätze regeln (Urteile vom 17. Juli 2019 - 14 U 188/18 -, vom 23. Juli 2019 - 14 U 182/18 -, vom 14. August 2019 - 14 U 198/18 -, vom 08. Januar 2020 - 14 U 96/19 - sowie in der vorliegenden Sache), wird geteilt vom KG (Urteil vom 13. September 2019 - 7 U 87/18 -), dem OLG Düsseldorf (Urteil vom 17. September 2019 - 23 U 155/18 -), dem OLG Schleswig (Urteil vom 25. Oktober 2019 - 1 U 74/18 -), überdies von der VK Bund (Beschluss vom 30. August 2019 - VK 2-60/19 -), der VK Sachsen-Anhalt (Beschluss vom 24. Oktober 2019 - 1 VK LSA 04/19 -) sowie verschiedenen Landgerichten (LG Bonn, Urteil vom 18. September 2019 - 20 O 299/16 - LG München I, Beschluss vom 24. September 2019 - 5 O 13187/19 - sowie LG Hannover in der vorliegenden Sache). - OLG Hamm, 16.03.2021 - 24 U 101/20
Europarechtswidrigkeit der Mindestsätze der HOAI ; Bauüberwachungspflicht
Dabei kann hier dahinstehen, ob aufgrund dieser Entscheidung die Vorschriften zu den Mindestsätzen in der HOAI in laufenden Gerichtsverfahren zwischen Privatpersonen durch die deutschen Gerichte nicht mehr anzuwenden sind (vgl. OLG Celle, Beschluss vom 09. Dezember 2020 - 14 U 92/20 - zitiert nach juris; OLG Celle, Urteil vom 13. Mai 2020 - 14 U 71/19 - zitiert nach juris; OLG Celle, Urteil vom 08. Januar 2020 - 14 U 96/19 - zitiert nach juris; OLG Celle, Urteil vom 14. August 2019 - 14 U 198/18 - zitiert nach juris; OLG Celle, Urteil vom 23. Juli 2019 - 14 U 182/18 - zitiert nach juris; OLG Celle, Urteil vom 17. Juli 2019 - 14 U 188/18 - zitiert nach juris; OLG München, Entscheidung vom 07. Juli 2020 - 9 U 2001/19 Bau - zitiert nach juris; KG Berlin, Urteil vom 13. September 2019 - 7 U 87/18 - zitiert nach juris; Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht, Urteil vom 25. Oktober 2019 - 1 U 74/18 - zitiert nach juris; OLG Düsseldorf, Urteil vom 17. September 2019 - I-23 U 155/18 - zitiert nach juris; LG München I, Beschluss vom 31. Januar 2020 - 8 O 1866/13 - zitiert nach juris; Wessel, MDR 2019, 1349 (1354); Fuchs/van der Hout/Opitz, NZBau 2019, 483 (483); Schwenker, in: jurisPR-PrivBauR 10/2019 Anm. 1; Thode, in: zitiert nach jurisPR-PrivBauR 11/2019 Anm. 1) oder mit der Gegenansicht, welcher der BGH zuzuneigen scheint (vgl. BGH, EuGH-Vorlage vom 14. Mai 2020 - VII ZR 174/19 - NJW 2020, 2328), davon auszugehen ist, dass die Mindestsätze der HOAI in laufenden Gerichtsverfahren zwischen Privatpersonen weiterhin Geltung beanspruchen, bis der nationale Gesetz- und Verordnungsgeber den verbindlichen Preisrahmen aufhebt (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 23. Juli 2019 - 21 U 24/18 - zitiert nach juris; KG Berlin, Urteil vom 12. Mai 2020 - 21 U 125/19 - zitiert nach juris; KG Berlin, Urteil vom 27. August 2019 - 21 U 160/18 - zitiert nach juris; KG Berlin, Beschluss vom 19. August 2019 - 21 U 20/19 - zitiert nach juris; OLG Dresden, Beschluss vom 30. Januar 2020 - 10 U 1402/17 - zitiert nach juris; Oberlandesgericht des Landes Sachsen-Anhalt, Urteil vom 13. April 2017 - 1 U 48/11 - zitiert nach juris; Gundel, BauR 2020, 23; Sturmberg, BauR 2019, 1505). - OLG Düsseldorf, 28.01.2020 - 21 U 21/19
Honoraransprüche einer Planungsgesellschaft
Die der Entscheidung zugrundeliegende maßgebliche Rechtsfrage, ob sich ein Architekt trotz der Feststellungen des EuGH in seinem Urteil vom 04.07.2019, dass die HOAI 2013 gegen die Dienstleistungsrichtlinie verstößt, weiterhin auf die Unwirksamkeit der Vereinbarung eines Pauschalhonorar gem. § 7 Abs. 1 und Abs. 3 HOAI 2009 berufen kann, wird von den verschiedenen Oberlandesgerichten unterschiedlich beantwortet (…vgl. etwa: für eine Unanwendbarkeit der Regelungen der HOAI: OLG Celle, Urt. v. 17.07.2019 - 14 U 188/18, juris;… Urt. v. 23.07.2019 - 14 U 182/18, juris;… Urt. v. 14.08.2019 - 14 U 198/18, juris;… OLG Düsseldorf, Urt. v. 17.09.2018 - I-23 U 155/18, juris; Schleswig-Holsteinisches OLG, Urt. v. 25.10.2019 - 1 U 74/18, juris;… gegen eine Unanwendbarkeit: OLG Hamm, Urt. v. 23.07.2019 - 21 U 24/18, juris; KG Berlin, Beschl. v. 19.08.2019 - 21 U 20). - OLG Celle, 09.12.2020 - 14 U 92/20
Preisrecht der HOAI 2009/2013 findet auch "zwischen Privaten" keine Anwendung
Dies jeweils mit unterschiedlicher Begründung (…KG Urt. v. 13.9.2019, Az.: 7 U 87/18; OLG Schleswig Urt. v. 25.10.2019, Az.: 1 U 74/18; OLG München, Beschl. v. 7.7.2020, Az.: 9 U 2001/19 Bau;… OLG Düsseldorf Urt. v. 28.1.2020, Az.: 21 U 21/19;… Urt. v. 17.9.2019, Az.: 23 U 155/18;… OLG Celle, Urt. v. 13.5.2020, Az.: 14 U 71/19;… Urt. v. 8.1.2020, Az.: 14 U 96/19;… Urt. v.14.8.2019, Az.: 14 U 198/18;… Urt. v. 23.7.2019, Az.: 14 U 182/18;… Urt. v. 17.7.2019, Az.: 14 U 188/18; LG München I Beschl. v. 31.1.2020, Az.: 8 O 1866/13; Fuchs BauR 2020, 348; Fuchs/van der Hout/Opitz NZBau 2019, 483, 486; Sienz BauR 2020, 1069, 1070; Wessel MDR 2019, 1349, 1354; Orlowski NJW 2019, 2505, 2506; Ehlers JZ 2019, 889, 892; Bitzer/Wittig NZBau 2019, 683; Steeger IBR 2019, 1144; Oriwol/Honer NVwZ 2019, 1123, 1125; Thode jurisPR-PrivBauR 11/2019 Anm. 1; Schwenker jurisPR-PrivBauR 10/2019, Anm. 1; Lederer jurisPR-PrivBauR 8/2019, Anm. 1). - OLG Karlsruhe, 22.11.2019 - 15 U 73/19
Planervertrag vor dem 28.12.2009 geschlossen: HOAI-Mindestsätze verbindlich!
Die Frage, ob die Entscheidung des EuGH vom 04.07.2019 unmittelbare Bindungswirkung für die Gerichte hat und sich auf anhängige Verfahren und bestehende Vertragsverhältnisse auswirkt, ist in der obergerichtlichen Rechtsprechung sehr umstritten (für eine Bindungswirkung: OLG Schleswig, Urteil vom 25.10.2019, 1 U 74/18, IBRRS 2019, 3688; OLG Celle, Urteil vom 17.07.2019, 14 U 188/18, BeckRS 2019, 15002; OLG Celle, Urteil vom 14.08.2019, 14 U 198/18, IBRRS 2019, 2603; OLG Düsseldorf, Urteil vom 17.09.2019, 23 U 155/18, IBRRS 2019, 2957; LG Bonn, Urteil vom 18.09.2019, 20 O 299/16; dagegen OLG München, Beschluss vom 08.10.2019, 20 U 94/19, BeckRS 2019, 26538; OLG Hamm, Urteil vom 23.07.2019, 21 U 24/18, IBRRS 2019, 2355; KG, Beschluss vom 19.08.2019, 21 U 20/19, IBR 2019, 564; OLG Naumburg, Urteil vom 13.04.2017, 1 U 48/11, NJW-RR 2017, 1231; KG, Urteil vom 01.12.2017, 21 U 19/12, IBR 2018, 690; Meurer IBR 2019, 1143).Das OLG Schleswig (Urteil vom 25.10.2019 - 1 U 74/18, IBRRS 2019, 3688) hat zwar entschieden, dass die Mindestsätze der HOAI wegen Verstoßes gegen europäisches Gemeinschaftsrecht auch "in Altfällen" nicht mehr anwendbar sind.
- LG Mainz, 09.08.2021 - 9 O 287/10
Verstoßen die Mindestsätze der HOAI 1996/2002 gegen Europarecht?
Zu berücksichtigen sei dabei auch, dass die Dienstleistungsrichtlinie der Beseitigung von Hindernissen für die Niederlassungsfreiheit von Dienstleistungserbringem diene (OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 25. Oktober 2019 - 1 U 74/18, BauR 2020, 671 = NZBau 2020, 171; Schwenker, jurisPR-PrivBauR 10/2019 Anm. 1).