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   BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19   

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BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19 (https://dejure.org/2019,42785)
BayObLG, Entscheidung vom 03.12.2019 - 1 VA 101/19 (https://dejure.org/2019,42785)
BayObLG, Entscheidung vom 03. Dezember 2019 - 1 VA 101/19 (https://dejure.org/2019,42785)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • BAYERN | RECHT

    FamFG § 76 Abs. 1; ZPO § 117 Abs. 2 S. 2, § 229 Abs. 2; BGB § 1361 Abs. 4 S. 4, § 1605; EGGVG § 23
    Einsicht in Verfahrenskostenhilfeakten durch die Gegenseite

  • rewis.io

    Einsicht in Verfahrenskostenhilfeakten durch die Gegenseite

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

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Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (9)

  • BGH, 29.04.2015 - XII ZB 214/14

    Justizverwaltungssache: Akteneinsichtsrecht des Verfahrensgegners in die

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19
    Statthaft sei vielmehr ein Antrag auf gerichtliche Entscheidung gemäß §§ 23 ff. EGGVG (vgl. BGH, Beschluss vom 29. April 2015, XII ZB 214/14, NJW 2015, 1827).

    Der Meistbegünstigungsgrundsatz gilt auch, wenn eine funktional unzuständige Stelle über das Akteneinsichtsgesuch entschieden hat (BGH, Beschluss vom 29. April 2015, XII ZB 214/14, NJW 2015, 1827 Rn. 13).

    Im vorliegenden Fall ist der Antrag auf gerichtliche Entscheidung nach § 23 EGGVG das statthafte Rechtsmittel, denn bei der angefochtenen Bewilligung von Akteneinsicht für die weitere Beteiligte als Dritte (§ 113 Abs. 1 Satz 2 FamFG i. V. m. § 299 Abs. 2 ZPO) handelt es sich um eine Maßnahme einer Justizbehörde auf dem Gebiet des bürgerlichen Rechts im Sinne der genannten Vorschrift (vgl. BGH, NJW 2015, 1827 Rn. 10; Lückemann in Zöller, ZPO, 33. Aufl. 2020, § 23 EGGVG Rn. 12 m. w. N.).

    Der Gegner im Hauptsacheverfahren ist an dem Verfahrenskostenhilfeverfahren, soweit es um die Prüfung der persönlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen geht, nicht beteiligt und insoweit Dritter im Sinne des § 299 Abs. 2 ZPO (BGH, NJW 2015, 1827 Rn. 12; OLG Frankfurt, Beschluss vom 1. Februar 2017, 20 VA 1/17, juris Rn. 8; OLG Schleswig, Beschluss vom 9. Juni 2016, 10 VA 3/16, juris Rn. 10 ff.; Fischer in Münchener Kommentar zum FamFG, 3. Aufl. 2018, § 58 Rn. 99; Rasch in Ehinger/ Rasch/Schwonberg/Siede, Handbuch Unterhaltsrecht, 8. Aufl. 2018, Verfahren in Unterhaltsstreitsachen, Rn. 11.127).

    Auf Fälle, in denen statt der Verwaltung zu Unrecht ein Gericht entschieden hat (Art. 20 Abs. 2 Satz 2, Abs. 3 GG), ist § 65 Abs. 4 FamFG nicht ohne weiteres anwendbar (a. A. zur entsprechenden Vorschrift des § 72 FamFG: Obermann in Hahne/Schlögel/Schlünder, BeckOK FamFG, 32. Ed. 1. Oktober 2019, § 72 Rn. 5 unter Berufung auf BGH, NJW 2015, 1827, Rn. 16).

    Es kann dahinstehen, ob im Falle eines Verpflichtungsantrags (§ 28 Abs. 2 EGGVG) der Umstand, dass die zuständige Gerichtsverwaltung noch keine Ausgangsentscheidung nach § 299 Abs. 2 ZPO getroffen hat, einer Sachentscheidung entgegenstehen würde oder nicht (BGH, NJW 2015, 1827 Rn. 16).

    Ein solches Recht entsteht erst recht nicht nach Abschluss des Verfahrens (BGH, NJW 2015, 1827, Rn. 23).

  • OLG Frankfurt, 24.11.2017 - 2 WF 311/17

    Verfahrenskostenhilfe: Zugänglichmachung der Belege aus Erklärung für den

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19
    Auf dieser Grundlage könne sie Einsicht in das Verfahrenskostenhilfeheft verlangen (OLG Frankfurt, Beschluss vom 24. November 2017, 2 WF 311/17).

    In dem Fall, der der vom Amtsgericht Straubing im Beschluss vom 16. April 2019 zitierten Entscheidung des Oberlandgerichts Frankfurt vom 24. November 2017, 2 WF 311/17, zugrunde lag, war dagegen über das Verfahrenskostenhilfegesuch noch nicht entschieden worden (juris Rn. 15).

  • OLG Nürnberg, 13.02.2015 - 4 VA 2462/14

    Zuständigkeit für die Entscheidung über ein Akteneinsichtsgesuch einer Partei

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19
    In der Stellungnahme der Direktorin des Amtsgerichts Straubing wird ausgeführt, der Entscheidung des Oberlandesgerichts Nürnberg vom 13. Februar 2015, 4 VA 2462/14 folgend, habe das Prozessgericht über den Antrag auf Akteneinsicht entschieden.

    Die in der Stellungnahme der Direktorin des Amtsgerichts Straubing zitierte Entscheidung des Oberlandesgerichts Nürnberg vom 13. Februar 2015, 4 VA 2462/14, betrifft eine andere Fallkonstellation; die Einsicht in das Verfahrenskostenhilfeheft war nicht Gegenstand dieser Entscheidung.

  • BayObLG, 12.09.2019 - 1 VA 86/19

    Abgrenzung des rechtlichen Interesses vom wirtschaftlichen Interesse an

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19
    b) Akteneinsicht nach § 299 Abs. 2 ZPO kann nur gewährt werden, wenn ein rechtliches Interesse an der Einsicht glaubhaft gemacht wird (vgl. allgemein zum Begriff BayObLG, Beschluss vom 12. September 2019, 1 VA 86/19, juris Rn. 19 m. w. N.).
  • OLG Karlsruhe, 29.08.2014 - 2 WF 167/14

    Verfahrenskostenhilfe in Familiensachen: Befugnis des Gerichts zur Überlassung

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19
    Bei Anwendung des Meistbegünstigungsgrundsatzes müssen die Zulässigkeitsvoraussetzungen desjenigen Rechtsmittels eingehalten werden, für das sich der Beteiligte entschieden hat, hier also - entsprechend der Rechtsbehelfsbelehrung:- der sofortigen Beschwerde gemäß § 127 Abs. 2, §§ 567 ff. ZPO (vgl. OLG Karlsruhe, Beschluss vom 29. August 2014, 2 WF 167/14, juris Rn. 10; Rasch in Ehinger/Rasch/ Schwonberg/Siede, Handbuch Unterhaltsrecht, Verfahren in Unterhaltsstreitsachen, Rn. 11.127).
  • OLG Schleswig, 09.06.2016 - 10 VA 3/16

    Einsichtnahme in Verfahrenskostenhilfeunterlagen; statthafter Rechtsbehelf

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19
    Der Gegner im Hauptsacheverfahren ist an dem Verfahrenskostenhilfeverfahren, soweit es um die Prüfung der persönlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen geht, nicht beteiligt und insoweit Dritter im Sinne des § 299 Abs. 2 ZPO (BGH, NJW 2015, 1827 Rn. 12; OLG Frankfurt, Beschluss vom 1. Februar 2017, 20 VA 1/17, juris Rn. 8; OLG Schleswig, Beschluss vom 9. Juni 2016, 10 VA 3/16, juris Rn. 10 ff.; Fischer in Münchener Kommentar zum FamFG, 3. Aufl. 2018, § 58 Rn. 99; Rasch in Ehinger/ Rasch/Schwonberg/Siede, Handbuch Unterhaltsrecht, 8. Aufl. 2018, Verfahren in Unterhaltsstreitsachen, Rn. 11.127).
  • BGH, 29.05.2013 - XII ZB 374/11

    Abänderung des Ehegattenunterhalts: Abänderung eines titulierten

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19
    Das Rechtsmittelgericht hat das Verfahren so weiter zu betreiben, wie dies im Falle einer formell richtigen Entscheidung durch die Vorinstanz und dem danach gegebenen Rechtsmittel geschehen wäre (BGH, Beschluss vom 29. Mai 2013, XII ZB 374/11, juris Rn. 7 m. w. N.).
  • BGH, 28.06.2002 - V ZR 74/01

    Anfechtung der Verweisung eines Rechtsstreits an das Landwirtschaftsgericht

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19
    Der Meistbegünstigungsgrundsatz ermöglicht es dagegen nicht, die Vorteile des einen Rechtsmittels (z. B. kein Begründungszwang bei der sofortigen Beschwerde) mit denen des anderen (z. B. längere Rechtsmittelfrist bei der Berufung) zu verbinden (BGH, Urt. v. 28. Juni 2002, V ZR 74/01, juris Rn. 12; Meyer-Holz in Keidel, FamFG, 19. Aufl. 2017, § 58 Rn. 110).
  • OLG Frankfurt, 01.02.2017 - 20 VA 1/17

    Verfahrenskostenhilfe: Antrag des Gegners auf Einsicht in Erklärung über

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2019 - 1 VA 101/19
    Der Gegner im Hauptsacheverfahren ist an dem Verfahrenskostenhilfeverfahren, soweit es um die Prüfung der persönlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen geht, nicht beteiligt und insoweit Dritter im Sinne des § 299 Abs. 2 ZPO (BGH, NJW 2015, 1827 Rn. 12; OLG Frankfurt, Beschluss vom 1. Februar 2017, 20 VA 1/17, juris Rn. 8; OLG Schleswig, Beschluss vom 9. Juni 2016, 10 VA 3/16, juris Rn. 10 ff.; Fischer in Münchener Kommentar zum FamFG, 3. Aufl. 2018, § 58 Rn. 99; Rasch in Ehinger/ Rasch/Schwonberg/Siede, Handbuch Unterhaltsrecht, 8. Aufl. 2018, Verfahren in Unterhaltsstreitsachen, Rn. 11.127).
  • BayObLG, 06.08.2020 - 1 VA 33/20

    Aktenübersendung an die Staatsanwaltschaft durch das Betreuungsgericht

    In § 28 Abs. 1 Satz 1 EGGVG wird das Gericht wie in § 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO ermächtigt, die Aufhebung des rechtswidrigen und deshalb die Rechte der antragstellenden Person verletzenden Justizverwaltungsakts durch kassatorische Entscheidung selbst auszusprechen; es ist dagegen nicht befugt, die Rechtslage oder das Rechtsverhältnis zwischen Bürger und (Justiz-)Verwaltung in einem aktiven Sinn zu gestalten (vgl. Senatsentscheidung vom 3. Dezember 2019, 1 VA 101/19, juris Rn. 24 f.; Riese in Schoch/Schneider/Bier/Riese, VwGO, 37. EL Stand: Juli 2019, § 113 Rn. 7 mit Rn. 74 und 77).
  • BayObLG, 27.01.2021 - 1 VA 37/20

    Rechtswidrige Versendung des Jahresberichts einer Betreuerin

    In § 28 Abs. 1 Satz 1 EGGVG wird das Gericht wie in § 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO ermächtigt, die Aufhebung des rechtswidrigen und deshalb die Rechte der antragstellenden Person verletzenden Justizverwaltungsakts durch kassatorische Entscheidung selbst auszusprechen; es ist dagegen nicht befugt, die Rechtslage oder das Rechtsverhältnis zwischen Bürger und (Justiz-)Verwaltung in einem aktiven Sinn zu gestalten (vgl. BayObLG, Beschluss vom 3. Dezember 2019, 1 VA 101/19, juris Rn. 24 f.; Riese in Schoch/Schneider/Bier/Riese, VwGO, 39. EL Stand: Juli 2020, § 113 Rn. 7 mit Rn. 74 und 77).
  • BayObLG, 31.01.2024 - 101 VA 239/23

    Verfahrenskostenhilfeverfahren, Verfahrenskostenhilfeantrag, Persönliche und

    bb) Vorliegend steht das Einsichtsgesuch in unmittelbarem Zusammenhang mit dem noch laufenden Verfahrenskostenhilfeverfahren und ist nicht als Antrag des weiteren Beteiligten als Dritter (vgl. BGH, Beschluss vom 29. April 2015, XII ZB 214/14, NJW 2015, 1827 Rn. 12) auf Akteneinsicht gemäß § 113 Abs. 1 FamFG, § 299 Abs. 2 ZPO auszulegen (vgl. BayObLG, Beschluss vom 3. Dezember 2019, 1 VA 101/19, juris Rn. 15 ff. zu einem nach Abschluss des Verfahrenskostenhilfeverfahrens gestellten Gesuch auf Akteneinsicht).

    Über den Antrag der Antragstellerin auf Gewährung von Verfahrenskostenhilfe hatte das Amtsgericht zum Zeitpunkt der Anregung (vgl. BayObLG, Beschluss vom 3. Dezember 2019, 1 VA 101/19, juris Rn. 19 m. w. N.) des weiteren Beteiligten, ihm nach § 117 Abs. 2 Satz 2 ZPO Einsicht in die maßgeblichen Unterlagen zu gewähren, noch nicht entschieden.

  • BayObLG, 06.04.2022 - 101 VA 122/21

    Anfechtung von Justizverwaltungsakten: Zulässigkeit und Begründetheit eines

    Zur formellen Rechtmäßigkeit des Verwaltungsakts gehört die Zuständigkeit der Behörde (vgl. BayObLG, Beschl. v. 3. Dezember 2019, 1 VA 101/19, juris Rn. 24 m.w.N.; Maurer/Waldhoff, Allgemeines Verwaltungsrecht, 20. Aufl. 2020, § 10 Rn. 38).

    Auf Fälle, in denen statt der Verwaltung zu Unrecht ein Gericht entschieden hat (Art. 20 Abs. 2 Satz 2, Abs. 3 GG), ist § 65 Abs. 4 FamFG allerdings nicht ohne weiteres anwendbar (a.A. zur entsprechenden Vorschrift des § 72 FamFG: Obermann in BeckOK FamFG, 41. Ed. Stand: 1. Januar 2022, § 72 Rn. 5 unter Berufung auf BGH, Beschl. v. 29. April 2015, XII ZB 214/14, NJW 2015, 1827 Rn. 16), § 65 Abs. 4 FamFG steht jedenfalls der Aufhebung einer die Akteneinsicht bewilligenden Entscheidung, die nicht durch die Justizverwaltung getroffen wurde, nicht entgegen (vgl. BayObLG, Beschl. v. 3. Dezember 2019, 1 VA 101/19, juris Rn. 24).

  • OLG Bamberg, 10.01.2023 - 2 UF 108/22

    Akteneinsicht in einer Kindschaftssache

    In dieser Fallgestaltung kann ein Einsichtsgesuch in die Verfahrenskostenhilfeunterlagen des Gegners nicht mehr auf § 117 Abs. 2 Satz 2 ZPO (hier iVm § 76 Abs. 1 FamFG) gestützt werden (vgl. nur Bayerisches Oberstes Landesgericht, Beschluss vom 03.12.2019, 1 VA 101/19 - juris).
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