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Rechtsprechung
   OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07   

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OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,9492)
OLG Hamburg, Entscheidung vom 14.03.2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,9492)
OLG Hamburg, Entscheidung vom 14. März 2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,9492)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Anspruch eines Insolvenzverwalters gegen die Krankenkasse eines Insolvenzschuldners auf Rückzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen wegen Insolvenzanfechtung; Gläubigerbenachteiligung aufgrund der Pfändbarkeit des Anspruchs eines Bankkunden gegen sein Kreditinstitut auf ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 2008, 749
 
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (21)

  • BGH, 20.12.2007 - IX ZR 93/06

    Prüfung der Zahlungsunfähigkeit - Keine Berücksichtigung der von einem

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dabei sind bei einem kongruenten Deckungsgeschäft, bei dem der Schuldner dem Gläubiger nur das gewährt, worauf dieser einen Anspruch hat, erhöhte Anforderungen an die Darlegung und den Beweis des Benachteiligungsvorsatzes zu stellen (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 -, WM 2008, 452; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512; BGH v. 21.01.1999 - IX ZR 329/97 -, ZIP 1999, 406; MünchKommInsO, a.a.O., § 133 Rn. 13 m.w.N.).

    Gemäß § 133 Abs. 1 S. 2 InsO wird diese Kenntnis vermutet, wenn der andere Teil im Zeitpunkt der Vornahme der Handlung wusste, dass die Zahlungsunfähigkeit des Schuldners drohte und dass die Handlung die Gläubiger benachteiligte (BGH v. 20.12.2007 - IX Zr 93/06 - WM 2008, 452, 454).

    Hiervon ausgenommen sind solche Verpflichtungen, die von Gläubigern gestundet werden, wozu auch ein bloßes Stillhalteabkommen zählt (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 -, WM 2008, 452, 454; MünchKommInsO, a.a.O., § 17 Rn. 7).

    In Rechtsprechung und Literatur ist anerkannt, dass die Bitte um Stundung fälliger Verbindlichkeiten ein "weiterer Umstand" sein kann, der die Kenntnis des Sozialversicherungsträgers von der Zahlungseinstellung des Schuldners mitbegründen kann (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 - WM 2008, 452, 455).

    Insofern obliegt es der Beklagten, die von der einmal eingetretenen Zahlungsunfähigkeit wusste, darzulegen und zu beweisen, warum sie davon ausging, die Schuldnerin habe ihre Zahlungen allgemein wieder aufgenommen (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 - WM 2008, 452, 455).

  • BGH, 20.11.2001 - IX ZR 48/01

    Insolvenzanfechtung nach erledigtem Eröffnungsantrag; Beseitigung einer einmal

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Denn erfahrungsgemäß sind Unternehmer schon wegen der Strafandrohung des § 266a StGB bestrebt, solche Beitragsrückstände zu vermeiden (BGH v. 10.07.2003 - IX 89/02 -, WM 2003, 1776; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 187) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    So hat der Bundesgerichtshof einen Beitragsrückstand von vier Monaten in einem Fall für ausreichend erachtet, in dem der Schuldner den Sozialversicherungsträger mit uneingelösten Versprechungen vertröstet hatte, fruchtlose Pfändungsversuche unternommen worden waren und trotz eines sodann gestellten Gläubigerantrags auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens die Beitragsrückstände weiter angestiegen waren (BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 187) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Eine einmal nach außen hin in Erscheinung getretene Zahlungseinstellung wirkt grundsätzlich fort und kann nur dadurch wieder beseitigt werden, dass die Zahlungen im Allgemeinen wieder aufgenommen werden (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05-, ZIP 2006, 1457; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 188) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Diese Erfahrungswerte verbieten einen Schluss des Gläubigers dahin, dass - nur weil er selbst Zahlungen erhalten hat - der Schuldner seine Zahlungen auch im Allgemeinen wieder aufgenommen habe (BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 190 [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01]; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]).

  • BGH, 13.05.2004 - IX ZR 190/03

    Darlegungs- und Beweislast im Hinblick auf die Kenntnis vom

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dabei sind bei einem kongruenten Deckungsgeschäft, bei dem der Schuldner dem Gläubiger nur das gewährt, worauf dieser einen Anspruch hat, erhöhte Anforderungen an die Darlegung und den Beweis des Benachteiligungsvorsatzes zu stellen (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 -, WM 2008, 452; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512; BGH v. 21.01.1999 - IX ZR 329/97 -, ZIP 1999, 406; MünchKommInsO, a.a.O., § 133 Rn. 13 m.w.N.).

    Zudem liegt es für einen Sozialversicherungsträger auf der Hand, dass ein gewerblich tätiger Schuldner nicht nur ihm gegenüber, sondern auch gegenüber anderen Gläubigern Verbindlichkeiten haben wird, zumal die für die Arbeitnehmer abzuführenden Sozialversicherungsbeiträge wegen der Strafandrohung von § 266a StGB üblicherweise vorrangig bedient werden (BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02-, NJW 2003, 3347; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, der der Senat folgt, kann die Kenntnis des Anfechtungsgegners von dem Benachteiligungsvorsatz des Schuldners schon dann gem. § 133 Abs. 1 S. 2 InsO vermutet werden, wenn die Verbindlichkeiten des Schuldners bei dem späteren Anfechtungsgegner über einen längeren Zeitraum hinweg ständig in beträchtlichem Umfang nicht ausgeglichen wurden und jenem den Umständen nach bewusst ist, dass es noch weitere Gläubiger mit ungedeckten Ansprüchen gibt (BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512; BGH v. 17.02.2004 - IX ZR 318/01 -, ZIP 2004, 186).

  • BGH, 25.10.2001 - IX ZR 17/01

    Benachteiligung der Gläubiger durch Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dies entspricht der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes, der der Senat folgt (BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; 513 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 08.12.2005 - IX ZR 182/01 -, NJW 2006, 1348 [BGH 08.12.2005 - IX ZR 182/01]).

    Eine einmal nach außen hin in Erscheinung getretene Zahlungseinstellung wirkt grundsätzlich fort und kann nur dadurch wieder beseitigt werden, dass die Zahlungen im Allgemeinen wieder aufgenommen werden (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05-, ZIP 2006, 1457; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 188) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Diese Erfahrungswerte verbieten einen Schluss des Gläubigers dahin, dass - nur weil er selbst Zahlungen erhalten hat - der Schuldner seine Zahlungen auch im Allgemeinen wieder aufgenommen habe (BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 190 [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01]; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]).

  • BGH, 17.07.2003 - IX ZR 272/02

    Anforderungen an den Gläubigerbenachteilungsvorsatz

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Einem Schuldner, der weiß, dass er nicht alle seine Gläubiger befriedigen kann und der Forderungen eines einzelnen Gläubigers vorwiegend deshalb erfüllt, um diesen von der Stellung eines Insolvenzantrages abzuhalten, kommt es nicht in erster Linie auf die Erfüllung seiner gesetzlichen oder vertraglichen Pflichten, sondern auf die Bevorzugung dieses einzelnen Gläubigers an; damit nimmt er die Benachteiligung der anderen Gläubiger im Allgemeinen in Kauf (BGH v. 17.07.2003 - IX ZR 272/02 -, NJW 2003, 3560; BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02 -, NJW 2003, 3347).

    Er nimmt dies jedenfalls dann billigend in Kauf, wenn er damit den begünstigten Gläubiger von der Stellung eines Insolvenzantrages abhalten will (BGH v. 17.07.2003 - IX ZR 272/02 -, NJW 2003, 3560).

  • BGH, 10.07.2003 - IX ZR 89/02

    Gläubigerbenachteiligung durch Abführung von Beiträgen zur Sozialversicherung;

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Denn erfahrungsgemäß sind Unternehmer schon wegen der Strafandrohung des § 266a StGB bestrebt, solche Beitragsrückstände zu vermeiden (BGH v. 10.07.2003 - IX 89/02 -, WM 2003, 1776; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 187) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Dementsprechend kann eine halbjährige Nichtabführung von Sozialversicherungsbeiträgen bereits hinreichend auf eine Zahlungseinstellung hindeuten (BGH v. 10.07.2003 - IX ZR 89/02 -, WM 2003, 1776 ff.).

  • BGH, 27.05.2003 - IX ZR 169/02

    Anfechtbarkeit von Zahlungen zur Abwendung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Einem Schuldner, der weiß, dass er nicht alle seine Gläubiger befriedigen kann und der Forderungen eines einzelnen Gläubigers vorwiegend deshalb erfüllt, um diesen von der Stellung eines Insolvenzantrages abzuhalten, kommt es nicht in erster Linie auf die Erfüllung seiner gesetzlichen oder vertraglichen Pflichten, sondern auf die Bevorzugung dieses einzelnen Gläubigers an; damit nimmt er die Benachteiligung der anderen Gläubiger im Allgemeinen in Kauf (BGH v. 17.07.2003 - IX ZR 272/02 -, NJW 2003, 3560; BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02 -, NJW 2003, 3347).

    Zudem liegt es für einen Sozialversicherungsträger auf der Hand, dass ein gewerblich tätiger Schuldner nicht nur ihm gegenüber, sondern auch gegenüber anderen Gläubigern Verbindlichkeiten haben wird, zumal die für die Arbeitnehmer abzuführenden Sozialversicherungsbeiträge wegen der Strafandrohung von § 266a StGB üblicherweise vorrangig bedient werden (BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02-, NJW 2003, 3347; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512).

  • BGH, 13.06.2006 - IX ZB 238/05

    Anforderungen an die Glaubhaftmachung der Zahlungsunfähigkeit; Rechtsfolgen von

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Die strafbewehrte Sanktion lässt das Vorliegen einer bloßen Zahlungsunwilligkeit als unwahrscheinlich erscheinen, insbesondere bei einer monatelangen Nichtabführung von Sozialversicherungsbeiträgen (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05 -, ZIP 2006, 1457).

    Eine einmal nach außen hin in Erscheinung getretene Zahlungseinstellung wirkt grundsätzlich fort und kann nur dadurch wieder beseitigt werden, dass die Zahlungen im Allgemeinen wieder aufgenommen werden (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05-, ZIP 2006, 1457; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 188) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

  • BGH, 12.10.2006 - IX ZR 228/03

    Anforderungen an die Feststellung der Zahlungsunfähigkeit

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dass nicht lediglich eine Zahlungsstockung vorlag, ist im Nachhinein ohne weiteres feststellbar (BGH v. 12.10.2006 - IX ZR 228/03 -, ZIP 2006, 2222, 2224).

    In seinem Urteil vom 12.10.2006 (IX ZR 228/03, ZIP 2006, 2222, 2223) hat der BGH zur Frage der Kenntnis der Zahlungseinstellung gem. § 17 Abs. 2 S. 2 InsO ausgeführt:.

  • BGH, 25.01.2001 - IX ZR 6/00

    Gutschriften auf debitorisch geführtem Konto

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Schon die Nichtbezahlung einer einzelnen, für die Verhältnisse des Schuldners erheblichen Schuld kann die Zahlungseinstellung zum Ausdruck bringen (BGH v. 25.01.2001 - IX ZR 6/00 -, NJW 2001, 689), wobei als unwesentlich allenfalls ein Anteil von weniger als 10% angesehen werden kann.
  • BGH, 11.12.2003 - VII ZB 14/03

    Unterbrechung des selbständigen Beweisverfahrens durch die Insolvenz einer Partei

  • BGH, 11.01.2007 - IX ZR 31/05

    Anfechtung der Befriedigung eines Gläubigers aus einer geduldeten

  • BGH, 17.02.2004 - IX ZR 318/01

    Anfechtung der Pfändung von Ansprüchen des Schuldners aus einem vereinbarten

  • BGH, 21.01.1999 - IX ZR 329/97

    Nachweis der Gläubigerbenachteiligungsabsicht des Schuldners

  • BVerwG, 31.01.1997 - 1 B 2.97

    Erwerb der Staatsangehörigkeit durch Geburt - Nichteheliches Kind eines deutschen

  • BVerfG, 08.07.1976 - 1 BvL 19/75

    Contergan

  • BGH, 08.12.2005 - IX ZR 182/01

    Anfechtung der Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen

  • BGH, 26.02.1953 - III ZR 214/50

    Revision. Berücksichtigung neuen Rechts

  • LG Hamburg, 12.01.2007 - 303 O 209/06
  • BAG, 07.03.2001 - GS 1/00

    Zinsen auf Bruttolohn

  • BVerfG, 31.03.1965 - 2 BvL 17/63

    Verschollenheitsrente

  • LG Dortmund, 29.05.2009 - 3 O 90/09
    Die mit der Gesetzesänderung vom 19. Dezember 2007 zum 01. Januar 2008 in Kraft getretene Neuregelung des § 28 e Abs. 1 Satz 2 SGB IV, wonach die vom Arbeitgeber abgeführten Arbeitnehmeranteile als aus dem Vermögen des Beschäftigten erbracht gelten, wirkt nicht auf Zeiträume vor ihrem in Kraft treten zurück (BGH IX ZR 210/07 Beschluss vom 27.03.2008, OLG München 19 U 5187/07 Beschluss vom 11.03.2008, OLG Hamburg 1 U 19/07 Urteil vom 14.03.2008, a. A. LG Stendal 22 S 136/08 Urteil vom 07.05.2009).

    Da ohne diese Anordnung die Rechtsfolge eine andere wäre, hat der Gesetzgeber das Recht ändern wollen (BGH IX ZR 210/07), und zwar ab 01.01.2008 (OLG Hamburg 1 U 19/07 Rdnr. 37 ff.).

    Das bedeutet, dass die Fiktion des § 28 e Abs. 1 Satz 2 SGB IV nicht für Anfechtungsansprüche eingreift, die aufgrund von Zahlung von Arbeitnehmeranteilen zur Sozialversicherung aus dem Vermögen des Arbeitgebers vor dem 01.01.2008 entstanden sind (OLG Hamburg 1 U 19/07, OLG München 19 U 5187/07).

    Dahinstehen kann, ob sich aus der Begründung des Gesetzentwurfes zu § 28 e Abs. 1 Satz 2 SGB IV oder der Entstehungsgeschichte des Gesetzes eine Rückwirkung herleiten lässt (verneinend OLG Hamburg 1 U 19/07 Rdnr. 39 - 44 des Urteils), denn die Rückwirkung eines Gesetzes ist die Ausnahme von der Regel, wonach Gesetze nur für die Zeit nach ihrer Verkündung gelten und so für gegenwärtige und künftige Rechtsverhältnisse zur Anwendung kommen.

    Demgemäß muss der Wille des Gesetzgebers, dass der Geltungsbereich des Gesetzes auch auf in der Vergangenheit liegende Vorgänge erstreckt werden soll, im Gesetz selbst zum Ausdruck kommen (OLG Hamburg 1 U 19/07 Rdnr. 45 des Urteils) was vorliegend nicht der Fall ist.

  • LG Rostock, 29.07.2009 - 1 S 51/09

    Arbeitgeberinsolvenz: Anfechtung der Überweisung von Arbeitnehmerbeiträgen zur

    Vielmehr werden auch Arbeitnehmeranteile am Gesamtsozialversicherungsbeitrag - ebenso wie der Nettoarbeitslohn - aus dem Vermögen des Arbeitgebers gezahlt, soweit und solange sie nicht ausnahmsweise durch den Arbeitgeber von dessen Vermögen getrennt treuhänderisch verwaltet werden ( vgl. nur BGH, NJW 2006, 1348; OLG Hamburg, ZIP 2008, 749, juris-Rn. 35; OLG München, Beschluss vom 11.03.2008 - 19 U 5187/07, juris-Rn. 7; Kirchhof in Münchener Kommentar zur Insolvenzordnung, 2. Aufl. 2008, § 129 Rn. 78c, § 143 Rn. 5a; Dauernheim in Wimmer, FK-InsO, 5. Aufl 2009, § 129 Rn. 47a, § 143 Rn. 14).

    Sie entfaltet keine Rückwirkung ( vgl. BGH, NJW 2008, 1535; OLG Hamburg, ZIP 2008, 749, juris-Rn. 34, 36; OLG Koblenz, ZIP 2008, 1987, juris-Rn. 22; OLG München, Beschluss vom 11.03.2008 - 19 U 5187/07, juris-Rn. 4; LG Hamburg, ZInsO 2008, 277; aA. Blank, ZInsO 2008, 1).

    Allein hierauf kommt es an, nicht auf den Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung und damit der Vollendung des Anfechtungstatbestandes ( vgl. Bräuer, ZInsO 2008, 781; Brinkmann/Luttmann, ZIP 2008, 901; Büchler, EWiR 2008, 113; von der Heydt, ZInsO 2008, 178; Kreft, aaO., § 129 Rn. 5; O. Bauer/Esser, ZInsO 2008, 296; obiter dicta OLG Koblenz, ZIP 2008, 1987, juris-Rn. 22; LG Hamburg, ZInsO 2008, 277; undeutlich OLG Hamburg, ZIP 2008, 749, juris-Rn. 37; aA.

  • OLG Hamburg, 24.07.2009 - 1 U 23/09

    Insolvenzanfechtung: Voraussetzungen der Zahlungsunfähigkeit einer GmbH; Nachweis

    Nach der Rechtsprechung des BGH (Urteil vom 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03, a.a.O.), der der Senat folgt (Urteil vom 14. März 2008, 1 U 19/07, hier zitiert nach juris), ist eine Liquiditätsbilanz jedoch nicht erforderlich, wenn anderweitig festgestellt werden kann, dass der Schuldner einen wesentlichen Teil seiner fälligen Verbindlichkeiten nicht bezahlen konnte.
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Rechtsprechung
   OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2008,7152
OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,7152)
OLG Naumburg, Entscheidung vom 29.04.2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,7152)
OLG Naumburg, Entscheidung vom 29. April 2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,7152)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • IWW
  • Wolters Kluwer

    Voraussetzung für das Bestehen von Schmerzensgeldansprüchen und Schadensersatzansprüchen aufgrund einer fehlerhaften Therapiewahl bei Verdacht auf Morbus Hodgkin; Voraussetzungen für das Vorliegen eines groben Behandlungsfehlers; Anforderung an die Prüfungspflicht des ...

  • anwalt-recht-und-gesetz.de
  • Judicialis

    BGB § 823 Abs. 1; ; BGB § 831 Abs. 1; ; BGB § 847 Abs. 1 a.F.; ; ZPO § 256

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Prüfungspflichten des hinzugezogenen Arztes bzgl. der erbetenen ärztlichen Leistungen - Grober Behandlungsfehler durch unterlassene Konsultation eines versierten Spezialisten - Schmerzensgeld für unnötige OP

  • juris (Volltext/Leitsatz)

Besprechungen u.ä.

  • arzthaftung-aktuell.de (Entscheidungsbesprechung)

    Maximalinvasive Operation statt kombinierter Chemo- und Strahlentherapie bei Verdacht auf Morbus Hodgkin stellt einen groben Behandlungsfehler dar

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Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (11)

  • OLG Karlsruhe, 10.12.2007 - 17 U 85/07

    Nichterhebung von Verfahrenskosten: Leichter Verfahrensverstoß als unrichtige

    Auszug aus OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07
    Dagegen ist es nicht Zweck des Kostenniederschlagungsverfahrens, die richterlich Sachentscheidung und das dabei eingeschlagenen Verfahren zu überprüfen (vgl. OLGR Karlsruhe 2008, 242 f.; OLG Stuttgart, NZBau 2005, 640; OLG München, NJW-RR 2003, 1294).
  • BGH, 04.10.1994 - VI ZR 205/93

    Haftung des Arztes wegen Nichterhebung von Befunden; Begriff des groben

    Auszug aus OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07
    Bei der Frage, ob ein Behandlungsfehler vorliegt und ob dieser als "grob" zu beurteilen ist, handelt es sich um eine Rechtsfrage (vgl. BGH VersR 1983, 729; BGH VersR 1995, 46; BGH VersR 1996, 1148), die jedoch auf tatsächlichen Anhaltspunkten beruht, welche sich regelmäßig nur aus der medizinischen Bewertung des Behandlungsgeschehens durch einen Sachverständigen ergeben können.
  • BFH, 21.02.2008 - X E 2/08

    Widerspruch gegen eine Kostenrechnung als unzulässige Erinnerung

    Auszug aus OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07
    Vielmehr setzt § 21 GKG ein erkennbares Versehen oder offensichtliche Verstöße gegen eindeutige Vorschriften voraus (vgl. BGH, zuletzt Beschluss v. 21.02.2008, X E 2/08; ebenso BFH/NV 2006, 326).
  • OLG München, 10.03.2003 - 11 W 891/03

    Beschwerde gegen einen Gerichtskostenansatz; Hälftige Anrechnung eines

    Auszug aus OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07
    Dagegen ist es nicht Zweck des Kostenniederschlagungsverfahrens, die richterlich Sachentscheidung und das dabei eingeschlagenen Verfahren zu überprüfen (vgl. OLGR Karlsruhe 2008, 242 f.; OLG Stuttgart, NZBau 2005, 640; OLG München, NJW-RR 2003, 1294).
  • BGH, 11.06.1996 - VI ZR 172/95

    Begriff des groben Behandlungsfehlers

    Auszug aus OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07
    Bei der Frage, ob ein Behandlungsfehler vorliegt und ob dieser als "grob" zu beurteilen ist, handelt es sich um eine Rechtsfrage (vgl. BGH VersR 1983, 729; BGH VersR 1995, 46; BGH VersR 1996, 1148), die jedoch auf tatsächlichen Anhaltspunkten beruht, welche sich regelmäßig nur aus der medizinischen Bewertung des Behandlungsgeschehens durch einen Sachverständigen ergeben können.
  • BGH, 10.05.1983 - VI ZR 270/81

    Schadenersatz bei Erblindung aufgrund Sauerstoffüberdosierung eines Frühgeborenen

    Auszug aus OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07
    Bei der Frage, ob ein Behandlungsfehler vorliegt und ob dieser als "grob" zu beurteilen ist, handelt es sich um eine Rechtsfrage (vgl. BGH VersR 1983, 729; BGH VersR 1995, 46; BGH VersR 1996, 1148), die jedoch auf tatsächlichen Anhaltspunkten beruht, welche sich regelmäßig nur aus der medizinischen Bewertung des Behandlungsgeschehens durch einen Sachverständigen ergeben können.
  • OLG Naumburg, 07.05.2007 - 10 W 19/07
    Auszug aus OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07
    Mit Beschluss vom 07.05.2007 (10 W 19/07) hat der 10. Zivilsenat des Oberlandesgerichts auf die sofortige Beschwerde der Klägerin deren Ablehnungsgesuch gegen den Sachverständigen für begründet erklärt.
  • OLG Stuttgart, 17.03.2005 - 8 W 71/05

    Kosten des Bausachverständigen: Einholung eines gerichtlichen

    Auszug aus OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07
    Dagegen ist es nicht Zweck des Kostenniederschlagungsverfahrens, die richterlich Sachentscheidung und das dabei eingeschlagenen Verfahren zu überprüfen (vgl. OLGR Karlsruhe 2008, 242 f.; OLG Stuttgart, NZBau 2005, 640; OLG München, NJW-RR 2003, 1294).
  • BGH, 05.10.1993 - VI ZR 237/92

    Schadensersatz und Schmerzensgeld: Arzthaftung, Verletzung der Berichtspflicht,

    Auszug aus OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07
    Er bestimmt in eigener Verantwortung nicht nur die Art und Weise der Leistungserbringung (hier der Operation), sondern er muss auch prüfen, ob die von ihm erbetene Leistung den Regeln der ärztlichen Kunst entspricht und nicht etwa kontraindiziert ist (so BGH, NJW 1994, 797 ff.; BSG, ArztR 1981, 314 f.).
  • BGH, 19.11.1996 - VI ZR 350/95

    Annahme eines groben Behandlungsfehlers

    Auszug aus OLG Naumburg, 29.04.2008 - 1 U 19/07
    aa) Ein grober Behandlungsfehler ist nach der ständigen Rechtsprechung des BGH anzunehmen, wenn der Arzt eindeutig gegen bewährte ärztliche Behandlungsregeln oder gesicherte medizinische Erkenntnisse verstoßen und einen Fehler begangen hat, der aus objektiver Sicht nicht mehr verständlich erscheint, weil er einem Arzt schlechterdings nicht unterlaufen darf (vgl. BGH NJW 1997, 798 m.w.N).
  • BFH, 12.10.2005 - X E 2/05

    Erinnerung gegen Kostenansatz

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Rechtsprechung
   OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2010,39379
OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2010,39379)
OLG Hamburg, Entscheidung vom 10.12.2010 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2010,39379)
OLG Hamburg, Entscheidung vom 10. Dezember 2010 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2010,39379)
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Volltextveröffentlichung

  • Wolters Kluwer

    Vermutung einer vorsätzlichen Gläubigerbenachteiligung bei Kenntnis des Schuldners von seiner drohenden Zahlungsunfähigkeit; Erforderlichkeit der Einreichung einer Liquiditätsbilanz i.R.e. Anfechtungsprozesses zur Feststellung der Zahlungsunfähigkeit; Vermutung der ...

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (17)

  • BGH, 13.08.2009 - IX ZR 159/06

    Zur Anfechtung wegen vorsätzlicher Gläubigerbenachteiligung

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Dabei steht auch im Rahmen des § 133 Abs. 1 InsO der Kenntnis von der drohenden Zahlungsunfähigkeit die Kenntnis von Umständen gleich, die zwingend auf eine drohende oder bereits eingetretene Zahlungsunfähigkeit hinweisen ( BGH, Urt. v. 24. Mai 2007 - IX ZR 97/06 , ZIP 2007, 1511, 1513 Rn. 25; BGH, Urt. vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07 , ZIP 2009, 189, 190 Rn. 10 m.w.N.; BGH, Urt. vom 13. August 2009 - IX ZR 159/06 , ZIP 2009, 1966, 1967 Rn. 8).

    seiner Entscheidung vom 1. Juli 2010 (Bl. 301 R ff. d.A.) ist im Rahmen der gebotenen Gesamtwürdigung (vgl. BGH, Urt. vom 13. August 2009, ZIP 2009, 1966, 1967 f. [BGH 13.08.2009 - IX ZR 159/06] Rn 10. ff.) die Feststellung zu treffen, dass auf Seiten der Beklagten die Kenntnis des Gläubigerbenachteiligungsvorsatzes der Schuldnerin vorgelegen hat.

    Da davon auszugehen ist dass diese keinen konkreten Einblick in die fälligen Gesamtverbindlichkeiten der Schuldnerin gehabt hat, muss für ihre Kenntnis von einer zumindest drohenden Zahlungsunfähigkeit der Schuldnerin darauf abgestellt werden, ob sich die zunächst ausgebliebene und dann in Ratenzahlung angebotene Tilgung der offenen Beitragsforderung bei einer Gesamtbetrachtung der für die Beklagte ersichtlichen Umstände als ein ausreichendes Indiz für eine zumindest drohende Zahlungsunfähigkeit darstellte ( BGH, Urt. v. 13. August 2009, IX ZR 159/06 , ZIP 2009, 1966, 1967 Rn. 10; Ganter WM 2009, 1441, 1445).

  • BGH, 01.07.2010 - IX ZR 70/08

    Insolvenzanfechtung: Kenntnis des Anfechtungsgegners von einer drohenden

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Auf die gegen dieses Urteil vom Kläger eingelegte Nichtzulassungsbeschwerde hat der BGH die Revision auch bezüglich des abgewiesenen Teils der Klage zugelassen und durch Urteil vom 1. Juli 2010 (Az. IX ZR 70/08) auf die Revision des Klägers das Urteil des Senats vom 14. März 2008 aufgehoben, soweit die Klage in Höhe von 76.919,74 EUR abgewiesen worden ist, und in diesem Umfang die Sache zur neuen Verhandlung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

    Der BGH hat insoweit unter III. seines Urteils vom 1. Juli 2010 zum Az. IX ZR 70/08 (Bl. 303 R d.A.) vorgegeben, dass für die Zahlungen vom 15. Mai, 16. Juni und 8. Juli 2003 von einer objektiven Gläubigerbenachteiligung auszugehen sei.

    Wie der BGH in der Entscheidung vom 1. Juli 2010 ( IX ZR 70/08 , WM 2010, 1756 f. Rn. 10) ausgeführt hat, ist ein Betrag in dieser Höhe absolut betrachtet schwerlich geringfügig.

  • BGH, 24.05.2005 - IX ZR 123/04

    Begriff der Zahlungsunfähigkeit

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Erstreckte sich demnach der Stundungszeitraum auf mehr als drei Wochen (vgl. BGH, Urt. vom 24. Mai 2005, IX ZR 123/04 , BGHZ 163, 134, 139 f.; BGH, Urt. v. 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2224f. Rn. 27 f.), so konnte die Stundungsbitte aus der Sicht der Beklagten dahin zu verstehen sein, dass die Schuldnerin selbst der Auffassung gewesen ist, zahlungsunfähig zu sein (vgl. BGH, Urt. v. 4. Oktober 2001 - IX ZR 81/99 , ZIP 2001, 2097, 2098; BGH, Urt. vom 12. Oktober 2006 - IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2223 Rn. 15; BGH, Urt. vom 20. Dezember 2007 - IX ZR 93/06 , ZIP 2008, 420, 422 Rn. 21 m.w.N.).

    Bei objektiver Betrachtungsweise dürfte der Beitragsrückstand von 32.939,74 EUR für den Monat März 2003 bei den vom Kläger gemäß Anlage K 44 für den Zeitpunkt 5. Mai 2003 dargelegten Gesamtverbindlichkeiten von insgesamt 358.644,78 EUR zwar - wenn auch geringfügig - unter 10% gelegen haben (vgl. hierzu BGH, Urt. vom 24. Mai 2005, IX ZR 123/04 ; BGHZ 163, 134 ff.), wobei noch nicht berücksichtigt ist, dass die Schuldnerin Anfang Mai 2003 darüber hinaus mit Steuerverbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt xxx in Rückstand gewesen ist.

  • BGH, 20.12.2007 - IX ZR 93/06

    Prüfung der Zahlungsunfähigkeit - Keine Berücksichtigung der von einem

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Erstreckte sich demnach der Stundungszeitraum auf mehr als drei Wochen (vgl. BGH, Urt. vom 24. Mai 2005, IX ZR 123/04 , BGHZ 163, 134, 139 f.; BGH, Urt. v. 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2224f. Rn. 27 f.), so konnte die Stundungsbitte aus der Sicht der Beklagten dahin zu verstehen sein, dass die Schuldnerin selbst der Auffassung gewesen ist, zahlungsunfähig zu sein (vgl. BGH, Urt. v. 4. Oktober 2001 - IX ZR 81/99 , ZIP 2001, 2097, 2098; BGH, Urt. vom 12. Oktober 2006 - IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2223 Rn. 15; BGH, Urt. vom 20. Dezember 2007 - IX ZR 93/06 , ZIP 2008, 420, 422 Rn. 21 m.w.N.).

    Die einmal gewonnene Kenntnis von der Zahlungsunfähigkeit der Schuldnerin wirkt für die weiteren Zahlungen fort, da die Schuldnerin zwischenzeitlich die Zahlungen nicht vollen Umfangs wieder aufgenommen hatte (vgl. BGH, Urt. vom 25. Oktober 2001, IX ZR 17/01 , NJW 2002, 512, 514; BGH, Urt. vom 20. Dezember 2007, IX ZR 93/06 , ZIP 2008, 420, 422 Rn. 24).

  • BGH, 12.10.2006 - IX ZR 228/03

    Anforderungen an die Feststellung der Zahlungsunfähigkeit

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Dass nicht lediglich eine Zahlungsstockung vorlag, ist im Nachhinein ohne weiteres feststellbar ( BGH, Urt. vom 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2224 Rn. 28).

    Erstreckte sich demnach der Stundungszeitraum auf mehr als drei Wochen (vgl. BGH, Urt. vom 24. Mai 2005, IX ZR 123/04 , BGHZ 163, 134, 139 f.; BGH, Urt. v. 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2224f. Rn. 27 f.), so konnte die Stundungsbitte aus der Sicht der Beklagten dahin zu verstehen sein, dass die Schuldnerin selbst der Auffassung gewesen ist, zahlungsunfähig zu sein (vgl. BGH, Urt. v. 4. Oktober 2001 - IX ZR 81/99 , ZIP 2001, 2097, 2098; BGH, Urt. vom 12. Oktober 2006 - IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2223 Rn. 15; BGH, Urt. vom 20. Dezember 2007 - IX ZR 93/06 , ZIP 2008, 420, 422 Rn. 21 m.w.N.).

  • BGH, 20.11.2008 - IX ZR 188/07

    Kenntnis vom Benachteiligungsvorsatz des Schuldners

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Dabei steht auch im Rahmen des § 133 Abs. 1 InsO der Kenntnis von der drohenden Zahlungsunfähigkeit die Kenntnis von Umständen gleich, die zwingend auf eine drohende oder bereits eingetretene Zahlungsunfähigkeit hinweisen ( BGH, Urt. v. 24. Mai 2007 - IX ZR 97/06 , ZIP 2007, 1511, 1513 Rn. 25; BGH, Urt. vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07 , ZIP 2009, 189, 190 Rn. 10 m.w.N.; BGH, Urt. vom 13. August 2009 - IX ZR 159/06 , ZIP 2009, 1966, 1967 Rn. 8).

    Vielmehr ist im Regelfall davon auszugehen, dass jemand, der gewerblich tätig ist, auch noch andere Gläubiger hat (vgl. BGH, Urt. vom 27. Mai 2003, IX ZR 169/02 , BGHZ 155, 75, 84; BGH, Urt. vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07 , ZIP 2009, 189, 190 Rn. 10; BGH, Urt. vom 18. Dezember 2008 - IX ZR 79/07 , WM 2009, 615, 617 Rn. 16).

  • BGH, 27.05.2003 - IX ZR 169/02

    Anfechtbarkeit von Zahlungen zur Abwendung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Vielmehr ist im Regelfall davon auszugehen, dass jemand, der gewerblich tätig ist, auch noch andere Gläubiger hat (vgl. BGH, Urt. vom 27. Mai 2003, IX ZR 169/02 , BGHZ 155, 75, 84; BGH, Urt. vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07 , ZIP 2009, 189, 190 Rn. 10; BGH, Urt. vom 18. Dezember 2008 - IX ZR 79/07 , WM 2009, 615, 617 Rn. 16).
  • BGH, 19.02.2009 - IX ZR 62/08

    Kenntnis des Arbeitnehmers von der Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Daher genügt es, dass der Anfechtungsgegner die tatsächlichen Umstände kennt, aus denen bei zutreffender rechtlicher Bewertung die (drohende) Zahlungsunfähigkeit zweifelsfrei folgt ( BGH, Urt. von 19. Februar 2009, IX ZR 62/08 , BGHZ 180, 63, 66 f. Rn. 13 m.w.N.).
  • BGH, 25.10.2001 - IX ZR 17/01

    Benachteiligung der Gläubiger durch Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Die einmal gewonnene Kenntnis von der Zahlungsunfähigkeit der Schuldnerin wirkt für die weiteren Zahlungen fort, da die Schuldnerin zwischenzeitlich die Zahlungen nicht vollen Umfangs wieder aufgenommen hatte (vgl. BGH, Urt. vom 25. Oktober 2001, IX ZR 17/01 , NJW 2002, 512, 514; BGH, Urt. vom 20. Dezember 2007, IX ZR 93/06 , ZIP 2008, 420, 422 Rn. 24).
  • BGH, 18.12.2008 - IX ZR 79/07

    Verschlechterung der Befriedigungsaussichten durch die Vereinbarung eines nicht

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Vielmehr ist im Regelfall davon auszugehen, dass jemand, der gewerblich tätig ist, auch noch andere Gläubiger hat (vgl. BGH, Urt. vom 27. Mai 2003, IX ZR 169/02 , BGHZ 155, 75, 84; BGH, Urt. vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07 , ZIP 2009, 189, 190 Rn. 10; BGH, Urt. vom 18. Dezember 2008 - IX ZR 79/07 , WM 2009, 615, 617 Rn. 16).
  • BGH, 25.01.2001 - IX ZR 6/00

    Gutschriften auf debitorisch geführtem Konto

  • BGH, 24.05.2007 - IX ZR 97/06

    Widerlegung der Vermutung der Gläubigerbenachteiligungsabsicht

  • BGH, 04.10.2001 - IX ZR 81/99

    Zahlungseinstellung und Kenntnis von der Zahlungsunfähigkeit bei späterer

  • BGH, 13.04.2006 - IX ZR 158/05

    Fälligkeit der Anwaltsgebühren bei Beendigung einzelner Angelegenheiten im Rahmen

  • LG Hamburg, 12.01.2007 - 303 O 209/06
  • BGH, 11.01.2007 - IX ZR 31/05

    Anfechtung der Befriedigung eines Gläubigers aus einer geduldeten

  • BGH, 29.11.2007 - IX ZR 121/06

    Insolvenzanfechtung von Zahlungen im Anweisungsverhältnis; Bestimmung des

  • LG Bonn, 06.08.2012 - 6 T 133/12

    Keine Sperrfrist für Schuldner, der Antrag auf Fortsetzung im

    Die vom Amtsgericht angeführte Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, der sich die Kammer grundsätzlich anschließt, bezieht sich ausschließlich auf Fälle, die im Zusammenhang mit der Stellung bzw. gerade unterlassenen Stellung oder Rücknahme des Antrags auf Restschuldbefreiung oder vorheriger Versagung der Restschuldbefreiung wegen Verletzung der Auskunfts- oder Mitwirkungspflichten standen und in denen ein neues - vom Schuldner beabsichtigtes - Verfahren zu einem erheblichen Mehraufwand des Insolvenzgerichts geführt hätte (vgl. BGH ZinsO 2009, 1777; ZinsO 2010, 344; ZinsO 2010, 140; ZinsO 2011, 815).

    Zum einen liegt schon kein erheblicher Mehraufwand des Amtsgerichts in der Durchführung des Zweitverfahrens vor, da das Erstverfahren - Insolvenzverfahren 97 IK 82/12 - im Gegensatz zu den vom Bundesgerichtshof entschiedenen Fällen , soweit dort die Voraussetzungen einer Sperrfrist anerkannt wurden (vgl. BGH ZinsO 2009, 1777; ZinsO 2010, 344; ZinsO 2010, 140; ZinsO 2011, 815), bereits im ersten Stadium des Insolvenzverfahrens, dem Eröffnungsverfahren, durch zurückweisenden Beschluss erledigt wurde, wobei der Arbeitsaufwand des Amtsgerichts sich im Kern darin erschöpfte, die Unterlagen des Insolvenzantrags zu überprüfen und - zu Recht - auf die angegebene Forderung der Knappschaft und die damit verbundene Unzulässigkeit des Antrags hinzuweisen und dann den Eröffnungsantrag durch Beschluss zurückzuweisen.

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