Rechtsprechung
OLG München, 26.11.2009 - 1 U 3658/09 |
Volltextveröffentlichungen (2)
- openjur.de
Arzt- und Krankenhaushaftung: Beweisfälligkeit eines Patienten für Ansprüche im Zusammenhang mit einer Bandscheibenfusionsoperation
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (3)
- BGH, 16.03.1999 - VI ZR 34/98
Darlegungs- und Beweislast bei Diagnosefehlern eines Arztes
Auszug aus OLG München, 26.11.2009 - 1 U 3658/09
Ein Behandlungsfehler liegt dann vor, wenn der Arzt nicht diejenigen Maßnahmen ergreift und die Vorgehensweise wählt, die von einem gewissenhaften und aufmerksamen Arzt aus berufsfachlicher Sicht seines Fachbereichs vorausgesetzt und erwartet werden (vgl. BGH NJW 1999, 1778). - BGH, 11.06.1996 - VI ZR 172/95
Begriff des groben Behandlungsfehlers
Auszug aus OLG München, 26.11.2009 - 1 U 3658/09
Diese Entscheidung muss auf tatsächlichen Anhaltspunkten beruhen, die sich in der Regel aus der medizinischen Bewertung des Behandlungsgeschehens durch den Sachverständigen ergibt (vgl. BGH, NJW 1996, 2428 m.w.N.). - BGH, 14.07.1981 - VI ZR 35/79
Schadensersatz und Feststellung der Ersatzpflicht für Zukunftsschäden - Vorliegen …
Auszug aus OLG München, 26.11.2009 - 1 U 3658/09
Es muss ein fundamentaler Diagnoseirrtum vorliegen (vgl. BGH VersR 1981, 1033).
- OLG Naumburg, 09.12.2010 - 1 U 53/10
Neurolyse - Arzthaftung: Voraussetzungen einer Haftung bei Diagnoseirrtum; …
Ein Fehler liegt daher erst dann vor, wenn die diagnostische Bewertung für einen gewissenhaften Arzt nicht mehr vertretbar erscheint (vgl. BGH NJW 2003, 2827 zitiert nach juris; OLG Frankfurt NJW-RR 2009, 1103 - 1106 zitiert nach juris; Thüringer OLG Jena OLGR Jena 2009, 242 - 246 zitiert nach juris; OLG München, Urteil vom 26. November 2009, 1 U 3658/09 zitiert nach juris; OLG München, Urteil vom 12. April 2007, 1 U 2267/04 zitiert nach juris; OLG Hamm OLGR 2002, 271 f zitiert nach juris; OLG Naumburg VersR 2010, 1041 - 1042 zitiert nach juris;… Martis/Winkhart, Arzthaftungsrecht, 3. Aufl., Rdn. D. 2/ D 3;… Geiß/Greiner, Arzthaftpflichtrecht, 6. Aufl., Rdn. 55), wobei es für die Frage der Vertretbarkeit maßgeblich auf die Sicht des Arztes zum Zeitpunkt der Diagnoseerstellung, die sog. ex- ante Sicht, ankommt (vgl. OLG Naumburg VersR 2010, 1041 - 1042 zitiert nach juris).Der Diagnosefehler muss fundamentaler Natur sein(vgl. BGH VersR 1981, 1033; BGH VersR 1992, 1263 - 1265 zitiert nach juris; BGH VersR 2008, 644 - 646 zitiert nach juris; OLG Koblenz MedR 2010, 196 - 197 zitiert nach juris; OLG München, Urteil vom 26. November 2009, 1 U 3658/09 zitiert nach juris).
Allein der Misserfolg der Operation bzw. ein unbefriedigendes Operationsergebnis begründet aber selbst noch keinen Behandlungsfehler (vgl. OLG München, Urteil vom 26. November 2009, 1 U 3658/09 zitiert nach juris).