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   OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21   

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OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21 (https://dejure.org/2021,16646)
OLG Köln, Entscheidung vom 14.06.2021 - 1 U 9/21 (https://dejure.org/2021,16646)
OLG Köln, Entscheidung vom 14. Juni 2021 - 1 U 9/21 (https://dejure.org/2021,16646)
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Volltextveröffentlichungen (9)

  • RA Kotz

    Coronabedingte Hotel-Stornierung: Kostenteilung Buchungskosten

  • degruyter.com(kostenpflichtig, erste Seite frei)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Anspruch auf Stornierungskosten für Hotelreservierungen; Vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie gebuchte Hotelzimmer; Hälftige Teilung der Buchungskosten; Grundsätze zur Störung der Geschäftsgrundlage

  • rechtsportal.de

    Anspruch auf Stornierungskosten für Hotelreservierungen; Vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie gebuchte Hotelzimmer; Hälftige Teilung der Buchungskosten; Grundsätze zur Störung der Geschäftsgrundlage

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

    Hälftige Kostenteilung bei coronabedingter Hotel-Stornierung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (11)

  • nrw.de (Pressemitteilung)

    Covid19-Pandemie: Bei pandemiebedingter Stornierung von Hotelzimmern hälftige Kostenteilung gerechtfertigt

  • beckmannundnorda.de (Kurzinformation)

    Bei in Vor-Corona-Zeit gebuchten Hotelzimmern die pandemiebedingt storniert werden müssen kann hälftige Kostenteilung der Stornierungskosten gerechtfertigt sein

  • raschlosser.com (Kurzinformation)

    Kostenteilung bei Stornierung eines Hotelzimmers wegen der Corona-Pandemie

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2021, 1218
  • MDR 2021, 1121
  • NZM 2021, 860

Corona: Rechtsprechungsübersichten

 
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Wird zitiert von ... (10)Neu Zitiert selbst (29)

  • OLG Dresden, 24.02.2021 - 5 U 1782/20

    Coronapandemie und Gewerberaummiete: Reduzierung der Miete um 50% wegen Störung

    Auszug aus OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21
    Einigkeit besteht, dass auch die "große Geschäftsgrundlage" von § 313 BGB erfasst ist (OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021 - 5 U 1782/20, n.v., zitiert juris Rn. 37; OLG München, Beschluss vom 17. Februar 2021 - 32 U 6358/20, NZM 2021, 226, zitiert juris Rn. 11 ff ; MünchKomm-BGB/Finkenauer, aaO; BeckOK-BGB/Lorenz, aaO; Palandt/Grüneberg, BGB, 80. Aufl., § 313 Rn. 5; jeweils mwN; vgl. auch BGH, Urteil vom 23. November 1989 - VII ZR 60/89, BGHZ 109, 224, zitiert juris Rn. 17).

    Zur Geschäftsgrundlage der Parteien als Anbieter und Nachfrager von Beherbergungsleistungen gehörte danach die Vorstellung, dass es nicht zu einer weltweiten Pandemie mit weitgehender Stilllegung des öffentlichen Lebens kommen würde, so dass das Auftreten der Pandemie mit den entsprechenden weitreichenden staatlichen Eingriffen in das wirtschaftliche und soziale Leben eine schwerwiegende Änderung der für die Vertragsabwicklung vorgestellten Umstände bedeutet und damit das tatsächliche Element der Störung der Geschäftsgrundlage verwirklicht (vgl. auch OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021 - 5 U 1782/20, n.v., zitiert juris Rn. 37 sowie Beschluss vom 15. Februar 2021 - 5 U 1782/20, NZM 2021, 231, zitiert juris 42; OLG München, Beschluss vom 17. Februar 2021 - 32 U 6358/20, NZM 2021, 226, zitiert juris Rn. 11 ff.; LG Mönchengladbach, Urteil vom 2. November 2020 - 12 O 154/20, n.v., zitiert juris Rn. 48; LG Heidelberg, Urteil vom 30. Juli 2020 - 5 O 66/20, ZMR 2021, 44, zitiert juris Rn. 50 jeweils mwN).

    Es liegt insoweit eine Systemkrise vor, weil durch sie das allgemeine soziale und wirtschaftliche Gefüge nachhaltig erschüttert wird (OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021, aaO; Weller/Lieberknecht/Habrich NJW 2020, 1017, 1021; Häublein/Müller NZM 2020, 481, 486 f.; jeweils mwN).

    Dies berücksichtigt aber nicht hinreichend, dass sich im Streitfall mit einer weltweiten Pandemie ein außergewöhnliches Risiko verwirklicht hat, das nicht mehr eindeutig in den Risikobereich einer Partei fällt (so für den Bereich der Gewerberaummiete etwa OLG Frankfurt, Urteil vom 19. März 2021 - 2 U 143/20, zitiert juris Rn. 43ff; OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021, 5 U 1782/20, zitiert juris Rn. 35ff; LG Mönchengladbach, Urteil vom 02. November 2020 - 12 O 154/20, zitiert juris; LG München I, Urteil vom 12. Februar 2021 - 31 O 11516/20, zitiert juris; vgl. auch Palandt/Grüneberg, BGB, 80. Aufl., § 313 Rn. 37a; Zehelein, NZM 20, 390ff; Häublein/Müller, NZM 20, 481ff).

    Da keine Partei eine Ursache für die Störung der Geschäftsgrundlage gesetzt hat und auch keine Gründe für eine anderweitige Aufteilung ersichtlich sind, erscheint es angemessen, das von keiner Partei zu tragende Pandemierisiko auf beide Parteien je zur Hälfte zu verteilen (vgl. BGH, Urteil vom 23. November 1989 - VII ZR 60/89, NJW 90, 572, zitiert juris Rn. 17; OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021, 5 U 1782/20, zitiert juris Rn. 44; Zehelein, NZM 20, 390, 399).

    Dass diese auch in Fällen anwendbar sind, welche die Literatur der "großen Geschäftsgrundlage" zuordnet (MünchKomm-BGB/Finkenauer, 8. Aufl. § 313 Rn. 17; BeckOK-BGB/Lorenz, Stand: 1. Februar 2021, § 313 Rn. 7; Palandt/Grüneberg, BGB, 80. Aufl., § 313 Rn. 5; jeweils mwN), ist auch in der Rechtsprechung einhellig anerkannt (OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021 - 5 U 1782/20, n.v., zitiert juris Rn. 37; OLG München, Beschluss vom 17. Februar 2021 - 32 U 6358/20, NZM 2021, 226, zitiert juris Rn. 11 ff; vgl. auch BGH, Urteil vom 23. November 1989 - VII ZR 60/89, BGHZ 109, 224, zitiert juris Rn. 17).

  • OLG München, 17.02.2021 - 32 U 6358/20

    Coronapandemie und Gewerberaummiete: Reduzierung der Miete wegen Störung der

    Auszug aus OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21
    Einigkeit besteht, dass auch die "große Geschäftsgrundlage" von § 313 BGB erfasst ist (OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021 - 5 U 1782/20, n.v., zitiert juris Rn. 37; OLG München, Beschluss vom 17. Februar 2021 - 32 U 6358/20, NZM 2021, 226, zitiert juris Rn. 11 ff ; MünchKomm-BGB/Finkenauer, aaO; BeckOK-BGB/Lorenz, aaO; Palandt/Grüneberg, BGB, 80. Aufl., § 313 Rn. 5; jeweils mwN; vgl. auch BGH, Urteil vom 23. November 1989 - VII ZR 60/89, BGHZ 109, 224, zitiert juris Rn. 17).

    Zur Geschäftsgrundlage der Parteien als Anbieter und Nachfrager von Beherbergungsleistungen gehörte danach die Vorstellung, dass es nicht zu einer weltweiten Pandemie mit weitgehender Stilllegung des öffentlichen Lebens kommen würde, so dass das Auftreten der Pandemie mit den entsprechenden weitreichenden staatlichen Eingriffen in das wirtschaftliche und soziale Leben eine schwerwiegende Änderung der für die Vertragsabwicklung vorgestellten Umstände bedeutet und damit das tatsächliche Element der Störung der Geschäftsgrundlage verwirklicht (vgl. auch OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021 - 5 U 1782/20, n.v., zitiert juris Rn. 37 sowie Beschluss vom 15. Februar 2021 - 5 U 1782/20, NZM 2021, 231, zitiert juris 42; OLG München, Beschluss vom 17. Februar 2021 - 32 U 6358/20, NZM 2021, 226, zitiert juris Rn. 11 ff.; LG Mönchengladbach, Urteil vom 2. November 2020 - 12 O 154/20, n.v., zitiert juris Rn. 48; LG Heidelberg, Urteil vom 30. Juli 2020 - 5 O 66/20, ZMR 2021, 44, zitiert juris Rn. 50 jeweils mwN).

    Dass diese auch in Fällen anwendbar sind, welche die Literatur der "großen Geschäftsgrundlage" zuordnet (MünchKomm-BGB/Finkenauer, 8. Aufl. § 313 Rn. 17; BeckOK-BGB/Lorenz, Stand: 1. Februar 2021, § 313 Rn. 7; Palandt/Grüneberg, BGB, 80. Aufl., § 313 Rn. 5; jeweils mwN), ist auch in der Rechtsprechung einhellig anerkannt (OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021 - 5 U 1782/20, n.v., zitiert juris Rn. 37; OLG München, Beschluss vom 17. Februar 2021 - 32 U 6358/20, NZM 2021, 226, zitiert juris Rn. 11 ff; vgl. auch BGH, Urteil vom 23. November 1989 - VII ZR 60/89, BGHZ 109, 224, zitiert juris Rn. 17).

  • LG Mönchengladbach, 02.11.2020 - 12 O 154/20

    Geschäftsraummiete: Mietminderung auf die Hälfte wegen Corona - Gesichtspunkt der

    Auszug aus OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21
    Die Maßnahmen zur Verlangsamung des Pandemiegeschehens durch Kontaktreduzierung, die letztlich auch Grundlage für die Absage der Messe A waren, dienen dem Gemeinwohl, das weder speziell durch das Verhalten der Klägerin, noch der Beklagten gefährdet wurde (vgl. LG Mönchengladbach, Urteil vom 2. November 2020 - 12 O 154/20, n.v., zitiert juris Rn. 40).

    Zur Geschäftsgrundlage der Parteien als Anbieter und Nachfrager von Beherbergungsleistungen gehörte danach die Vorstellung, dass es nicht zu einer weltweiten Pandemie mit weitgehender Stilllegung des öffentlichen Lebens kommen würde, so dass das Auftreten der Pandemie mit den entsprechenden weitreichenden staatlichen Eingriffen in das wirtschaftliche und soziale Leben eine schwerwiegende Änderung der für die Vertragsabwicklung vorgestellten Umstände bedeutet und damit das tatsächliche Element der Störung der Geschäftsgrundlage verwirklicht (vgl. auch OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021 - 5 U 1782/20, n.v., zitiert juris Rn. 37 sowie Beschluss vom 15. Februar 2021 - 5 U 1782/20, NZM 2021, 231, zitiert juris 42; OLG München, Beschluss vom 17. Februar 2021 - 32 U 6358/20, NZM 2021, 226, zitiert juris Rn. 11 ff.; LG Mönchengladbach, Urteil vom 2. November 2020 - 12 O 154/20, n.v., zitiert juris Rn. 48; LG Heidelberg, Urteil vom 30. Juli 2020 - 5 O 66/20, ZMR 2021, 44, zitiert juris Rn. 50 jeweils mwN).

    Dies berücksichtigt aber nicht hinreichend, dass sich im Streitfall mit einer weltweiten Pandemie ein außergewöhnliches Risiko verwirklicht hat, das nicht mehr eindeutig in den Risikobereich einer Partei fällt (so für den Bereich der Gewerberaummiete etwa OLG Frankfurt, Urteil vom 19. März 2021 - 2 U 143/20, zitiert juris Rn. 43ff; OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021, 5 U 1782/20, zitiert juris Rn. 35ff; LG Mönchengladbach, Urteil vom 02. November 2020 - 12 O 154/20, zitiert juris; LG München I, Urteil vom 12. Februar 2021 - 31 O 11516/20, zitiert juris; vgl. auch Palandt/Grüneberg, BGB, 80. Aufl., § 313 Rn. 37a; Zehelein, NZM 20, 390ff; Häublein/Müller, NZM 20, 481ff).

  • BGH, 23.11.1989 - VII ZR 60/89

    Kündigung einer von einer Schulklasse gebuchten Reise wegen des Reaktorunfalls in

    Auszug aus OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21
    Einigkeit besteht, dass auch die "große Geschäftsgrundlage" von § 313 BGB erfasst ist (OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021 - 5 U 1782/20, n.v., zitiert juris Rn. 37; OLG München, Beschluss vom 17. Februar 2021 - 32 U 6358/20, NZM 2021, 226, zitiert juris Rn. 11 ff ; MünchKomm-BGB/Finkenauer, aaO; BeckOK-BGB/Lorenz, aaO; Palandt/Grüneberg, BGB, 80. Aufl., § 313 Rn. 5; jeweils mwN; vgl. auch BGH, Urteil vom 23. November 1989 - VII ZR 60/89, BGHZ 109, 224, zitiert juris Rn. 17).

    Da keine Partei eine Ursache für die Störung der Geschäftsgrundlage gesetzt hat und auch keine Gründe für eine anderweitige Aufteilung ersichtlich sind, erscheint es angemessen, das von keiner Partei zu tragende Pandemierisiko auf beide Parteien je zur Hälfte zu verteilen (vgl. BGH, Urteil vom 23. November 1989 - VII ZR 60/89, NJW 90, 572, zitiert juris Rn. 17; OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021, 5 U 1782/20, zitiert juris Rn. 44; Zehelein, NZM 20, 390, 399).

    Dass diese auch in Fällen anwendbar sind, welche die Literatur der "großen Geschäftsgrundlage" zuordnet (MünchKomm-BGB/Finkenauer, 8. Aufl. § 313 Rn. 17; BeckOK-BGB/Lorenz, Stand: 1. Februar 2021, § 313 Rn. 7; Palandt/Grüneberg, BGB, 80. Aufl., § 313 Rn. 5; jeweils mwN), ist auch in der Rechtsprechung einhellig anerkannt (OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021 - 5 U 1782/20, n.v., zitiert juris Rn. 37; OLG München, Beschluss vom 17. Februar 2021 - 32 U 6358/20, NZM 2021, 226, zitiert juris Rn. 11 ff; vgl. auch BGH, Urteil vom 23. November 1989 - VII ZR 60/89, BGHZ 109, 224, zitiert juris Rn. 17).

  • BGH, 01.06.1979 - V ZR 80/77

    Risiko der Bebaubarkeit von Bauerwartungsland

    Auszug aus OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21
    Hiervon abzugrenzen sind die Fälle der Störung des Verwendungszwecks, in welchen der Leistungserfolg noch herbeigeführt werden kann, der Gläubiger an ihm aber kein Interesse mehr hat; da der Gläubiger das Verwendungsrisiko trägt, sind diese Fälle nicht von Unmöglichkeit erfasst, es bestehen für den Gläubiger allenfalls Rechts aus Störung der Geschäftsgrundlage (vgl. BGH, Urteil vom 1. Juni 1979 - V ZR 80/77, BGHZ 74, 370, zitiert juris Rn. 9; Palandt/Grüneberg, aaO).

    Selbst für vollständig erfüllte Verträge ist die Berücksichtigung einer Störung der Geschäftsgrundlage nicht von vornherein ausnahmslos ausgeschlossen (BGH, Urteil vom 1. Juni 1979 - V ZR 80/77, BGHZ 74, 370, zitiert juris Rn. 8; vom 24. November 1995 - V ZR 164/94, BGHZ 131, 209, zitiert juris Rn. 27 f).

  • BGH, 01.02.2012 - VIII ZR 307/10

    Vertragsübernahme: Pflicht des Übernehmers zur Übernahme der Verbindlichkeiten

    Auszug aus OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21
    Geschäftsgrundlage sind nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes die nicht zum eigentlichen Vertragsinhalt erhobenen, bei Vertragsabschluss aber zutage getretenen gemeinsamen Vorstellungen beider Vertragsparteien oder die dem Geschäftsgegner erkennbaren und von ihm nicht beanstandeten Vorstellungen der anderen Vertragspartei von dem Vorhandensein oder dem künftigen Eintritt bestimmter Umstände, auf denen der Geschäftswille der Parteien sich aufbaut (BGH, Urteil vom 27. September 1991 - V ZR 191/90, ZIP 1991, 1600, zitiert juris Rn. 16; vom 15. November 2000 - VIII ZR 324/99, NJW 2001, 1204, zitiert juris Rn. 21; vom 1. Februar 2012 - VIII ZR 307/10, NJW 2012, 1718, zitiert juris Rn. 26).

    Die Auflösung (oder Anpassung) eines Vertrages wegen Störung der Geschäftsgrundlage muss zur Vermeidung untragbarer, mit Recht und Gerechtigkeit schlechthin unvereinbarer Folgen unabweislich erscheinen (BGH, Urteil vom 26. September 1996 - I ZR 265/95, BGHZ 133, 321, zitiert juris Rn. 27: vom 1. Februar 2012 - VIII ZR 307/10, NJW 2012, 1718, zitiert juris Rn. 30; Palandt/Grüneberg, BGB, § 313 Rn. 24; jeweils mwN).

  • BGH, 22.10.2015 - VII ZR 58/14

    Auslegung eines Vertrages über die Lieferung und Verwertung von Restabfällen:

    Auszug aus OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21
    a) Objektive Unmöglichkeit liegt vor, wenn die Leistung von niemanden, weder vom Schuldner noch von einem Dritten, erbracht werden kann (vgl. nur Palandt/Grüneberg, BGB, 80. Aufl., § 275 Rn. 13), wobei unter Leistung im genannten Sinne nicht nur die Leistungshandlung, sondern auch der Leistungserfolg gemeint ist; Unmöglichkeit liegt daher auch vor, wenn die Leistungshandlung weiterhin möglich ist, sie aber den Leistungserfolg nicht mehr herbeiführen kann (vgl. BGH, Urteil vom 13. Januar 2011 - III ZR 87/10, BGHZ 188, 71, zitiert juris Rn. 10; vom 22. Oktober 2015 - VII ZR 58/14, NZM 2016, 408, zitiert juris Rn. 14 f; MünchKomm-BGB/Ernst, 8. Aufl., § 275 Rn. 36; BeckOGK/Riehm, Stand: 15. Oktober 2020, § 275 Rn. 83; Palandt/Grüneberg, BGB, 80. Aufl., § 275 Rn. 18).

    Ob der Leistungserfolg oder die Modalität der Ausführung vorrangiger Inhalt der Leistungspflicht ist, muss durch Auslegung ermittelt werden (vgl. BGH, Urteil vom 22. Oktober 2015 - VII ZR 58/14, NZM 2016, 408, zitiert juris Rn. 15; BeckOGK/Riehm, Stand: 15. Oktober 2020, § 275 Rn. 83).

  • LG Köln, 29.10.2020 - 86 O 21/20

    Corona, Absage von Veranstaltungen

    Auszug aus OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21
    Auf die Berufung der Klägerin wird das Urteil des Landgerichts Köln vom 29. Oktober 2020 - 86 O 21/20 - abgeändert und wie folgt neu gefasst:.

    Die Klägerin beantragt, die Beklagte und Berufungsbeklagte unter Abänderung des am 29. Oktober 2020 verkündeten Urteils des Landgerichts Köln, Az. 86 O 21/20, zu verurteilen, einen Betrag in Höhe von EUR 13.653,90 nebst Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit Rechtshängigkeit an sie zu zahlen.

  • BGH, 06.04.1995 - IX ZR 61/94

    Anfechtung der Tilgung einer Schuld in der Gesamtvollstreckung; Sittenwidrigkeit

    Auszug aus OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21
    Durch Umstände, die in den Risikobereich einer Vertragspartei fallen, wird die Geschäftsgrundlage des Vertrages grundsätzlich nicht berührt (BGH, Urteil vom 6. April 1995 - IX ZR 61/94, BGHZ 129, 253, zitiert juris Rn. 61).
  • LG Heidelberg, 30.07.2020 - 5 O 66/20

    Gewerberaummiete: Wegfall der Mietzahlungspflicht wegen Geschäftsschließung zur

    Auszug aus OLG Köln, 14.06.2021 - 1 U 9/21
    Zur Geschäftsgrundlage der Parteien als Anbieter und Nachfrager von Beherbergungsleistungen gehörte danach die Vorstellung, dass es nicht zu einer weltweiten Pandemie mit weitgehender Stilllegung des öffentlichen Lebens kommen würde, so dass das Auftreten der Pandemie mit den entsprechenden weitreichenden staatlichen Eingriffen in das wirtschaftliche und soziale Leben eine schwerwiegende Änderung der für die Vertragsabwicklung vorgestellten Umstände bedeutet und damit das tatsächliche Element der Störung der Geschäftsgrundlage verwirklicht (vgl. auch OLG Dresden, Urteil vom 24. Februar 2021 - 5 U 1782/20, n.v., zitiert juris Rn. 37 sowie Beschluss vom 15. Februar 2021 - 5 U 1782/20, NZM 2021, 231, zitiert juris 42; OLG München, Beschluss vom 17. Februar 2021 - 32 U 6358/20, NZM 2021, 226, zitiert juris Rn. 11 ff.; LG Mönchengladbach, Urteil vom 2. November 2020 - 12 O 154/20, n.v., zitiert juris Rn. 48; LG Heidelberg, Urteil vom 30. Juli 2020 - 5 O 66/20, ZMR 2021, 44, zitiert juris Rn. 50 jeweils mwN).
  • LG München I, 12.02.2021 - 31 O 11516/20

    C&A zu Mietzahlung in Millionenhöhe verurteilt - Modekette kann sich nicht auf

  • BGH, 26.09.1996 - I ZR 265/95

    Altunterwerfung I - Wegfall des Unterlassungsanspruchs

  • BGH, 14.10.1992 - VIII ZR 91/91

    Anwendung des DDR-Vertragsgesetzes - Aufhebung von Preisvorschriften - Anpassung

  • OLG Frankfurt, 19.03.2021 - 2 U 143/20

    Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Mietzahlungspflicht

  • BGH, 24.11.1995 - V ZR 164/94

    Keine Anpassung von DDR-Grundstückskaufverträgen wegen Wertsteigerung

  • BGH, 31.05.1990 - I ZR 233/88

    "Salome"; Anpassung der urheberrechtlichen Vergütung für die Aufführung einer

  • OLG Dresden, 15.02.2021 - 5 U 1782/20

    Ansprüche aus einem Mietvertrag über ein Objekt zum Betrieb eines

  • BGH, 13.01.2011 - III ZR 87/10

    Zum Anspruch auf Vergütung für Kartenlegen

  • BGH, 29.11.2002 - V ZR 105/02

    Zulässigkeit sog. "Einheimischenmodelle"

  • BGH, 23.10.1996 - XII ZR 55/95

    Formularmäßige Vereinbarung der Entgeltfortzahlung in den AGB eines Sport- und

  • BGH, 28.11.2007 - VIII ZR 16/07

    Zum Anspruch des Käufers auf Erstattung von Mietwagenkosten nach Rücktritt vom

  • BGH, 15.11.2000 - VIII ZR 324/99

    Wegfall der Geschäftsgrundlage beim Kauf eines Rückübertragungsanspruchs

  • BGH, 08.11.1984 - VII ZR 256/83

    Anwendbarkeit des Abzahlungsgesetzes auf Fertighausverträge

  • BGH, 29.05.1991 - IV ZR 187/90

    Angemessenheit der Vergütung eines Partnerverschaftsvermittlers bei vorzeitiger

  • BGH, 29.10.2008 - VIII ZR 258/07

    Rücktrittsrecht in den AGB eines Leasingvertrags über eine noch anzupassende und

  • BGH, 17.03.2010 - XII ZR 108/08

    Gewerberaummiete: Wegfall der Geschäftsgrundlage bei Änderung der vorgesehenen

  • BGH, 21.09.2005 - XII ZR 66/03

    Zusicherung von Eigenschaften bei der Vermietung von Gewerbeflächen;

  • BGH, 02.12.1992 - VIII ARZ 5/92

    Formularmäßige Übertragung der Pflicht zur Vornahme von Schönheitsreparaturen bei

  • BGH, 27.09.1991 - V ZR 191/90

    Haftung des Grundstücksverkäufers für Verfehlung des von dem Käufer

  • BGH, 12.01.2022 - XII ZR 8/21

    Mietzahlungspflicht bei coronabedingter Geschäftsschließung

    Deshalb kommt eine Vertragsanpassung dahingehend, dass ohne Berücksichtigung der konkreten Umstände die Miete für den Zeitraum der Geschäftsschließung grundsätzlich um die Hälfte herabgesetzt wird, weil das Risiko einer pandemiebedingten Gebrauchsbeschränkung der Mietsache keine der beiden Mietvertragsparteien allein trifft, nicht in Betracht (vgl. auch OLG München NJW 2021, 948, 952; OLG Hamm Urteil vom 24. September 2021 - 30 U 114/21 - juris Rn. 79; OLG Karlsruhe NJW 2021, 945, 947; Klose NZM 2021, 832, 839; a.A. KG GE 2021, 570, 572; OLG Köln NJW-RR 2021, 1218, 1221; Zehelein NZM 2020, 390, 399 f.; Römermann NJW 2021, 265, 269; Säcker/Schubert BB 2020, 2563, 2570; Klimesch/Walther ZMR 2020, 556, 557 f.).
  • BGH, 13.07.2022 - VIII ZR 329/21

    Coronabedingtes Veranstaltungsverbot: Anspruch eines Käufers von

    (1) Das Festhalten am Vertrag ist der Klägerin hier zwar nicht bereits deshalb zuzumuten, weil sie das Risiko der Verwendung der Eintrittskarten trägt (zur Bedeutung der Risikozuweisung vgl. BGH, Urteile vom 12. Januar 2022 - XII ZR 8/21, aaO Rn. 49 ff.; vom 2. März 2022 - XII ZR 36/21, aaO Rn. 32; vom 14. Oktober 1992 - VIII ZR 91/91, BGHZ 120, 10, 24; vom 1. Juni 1979 - V ZR 80/77, BGHZ 74, 370, 373; OLG Köln, NJW-RR 2021, 1218 Rn. 29 f.; Großmann/Deranco, CoVuR 2021, 263, 269).

    Letztlich hat sich durch die COVID-19-Pandemie ein Risiko verwirklicht, das von der kaufvertraglichen Risikoverteilung nicht umfasst ist (vgl. Grüneberg/Grüneberg, BGB, 81. Aufl., § 313 Rn. 29, 37a; MünchKommBGB/Finkenauer, 9. Aufl., § 313 Rn. 306, 334; jurisPK-BGB/Pfeiffer, 9. Aufl., Stand: 31. Mai 2021, § 313 Rn. 13.5; Großmann/Deranco, COVuR 2021, 263, 269; siehe auch BGH, Urteile vom 12. Januar 2022 - XII ZR 8/21, NJW 2022, 1370 Rn. 55 [für die Gewerberaummiete]; vom 2. März 2022 - XII ZR 36/21, NJW 2022, 1382 Rn. 32 [für die Anmietung von Räumen zur Hochzeitsfeier]; OLG Köln, NJW-RR 2021, 1218 Rn. 30 [für die Buchung eines Hotelzimmers]).

  • BGH, 13.07.2022 - VIII ZR 317/21

    Anspruch auf Rückerstattung von Eintrittskarten bei coronabedingter Absage der

    (1) Das Festhalten am Vertrag ist dem Kläger hier zwar nicht bereits deshalb zuzumuten, weil er das Risiko der Verwendung der Eintrittskarten trägt (zur Bedeutung der Risikozuweisung vgl. BGH, Urteile vom 12. Januar 2022 - XII ZR 8/21, aaO Rn. 49 ff.; vom 2. März 2022 - XII ZR 36/21, aaO Rn. 32; vom 14. Oktober 1992 - VIII ZR 91/91, BGHZ 120, 10, 24; vom 1. Juni 1979 - V ZR 80/77, BGHZ 74, 370, 373; OLG Köln, NJW-RR 2021, 1218 Rn. 29 f.; Großmann/Deranco, CoVuR 2021, 263, 269).

    Letztlich hat sich durch die COVID-19-Pandemie ein Risiko verwirklicht, das von der kaufvertraglichen Risikoverteilung nicht umfasst ist (vgl. Grüneberg/Grüneberg, BGB, 81. Aufl., § 313 Rn. 29, 37a; MünchKommBGB/Finkenauer, 9. Aufl., § 313 Rn. 306, 334; jurisPK-BGB/Pfeiffer, 9. Aufl., Stand: 31. Mai 2021, § 313 Rn. 13.5; Großmann/Deranco, COVuR 2021, 263, 269; siehe auch BGH, Urteile vom 12. Januar 2022 - XII ZR 8/21, NJW 2022, 1370 Rn. 55 [für die Gewerberaummiete]; vom 2. März 2022 - XII ZR 36/21, NJW 2022, 1382 Rn. 32 [für die Anmietung von Räumen zur Hochzeitsfeier]; OLG Köln, NJW-RR 2021, 1218 Rn. 30 [für die Buchung eines Hotelzimmers]).

  • BGH, 06.03.2024 - VIII ZR 363/21

    Hotelkosten bei Beherbergungsverbot im Rahmen der Corona-Pandemie

    Das Berufungsgericht hat hieraus lediglich geschlossen, dass der Klägerin nicht - wie bei der möglichen Vereinbarung eines Stornierungsrechts (vgl. hierzu OLG Köln, NZM 2021, 860 Rn. 16; Stenzel in Tonner/Bergmann/Blankenburg, Reiserecht, 2. Aufl., § 6 Rn. 57) - ein über die gesetzlichen Regelungen hinausgehendes Rücktrittsrecht "ohne Angabe von Gründen" eingeräumt werden sollte.
  • LG Heidelberg, 19.05.2022 - 8 S 4/21

    Reisevermittlungsvertrag / Beherbergungsvertrag / Behördliche Allgemeinverfügung

    Zwischenzeitlich ist zwar anerkannt, dass auch durch die Corona-Pandemie grundsätzlich eine Störung der sog. großen Geschäftsgrundlage eintreten kann, so dass diese im Verbund mit den daran anknüpfenden weitreichenden staatlichen Eingriffen in das wirtschaftliche und soziale Leben im Einzelfall eine schwerwiegende Änderung der für die Vertragsabwicklung vorgestellten Umstände bedeuten und damit das tatsächliche Element der Störung der Geschäftsgrundlage verwirklichen kann (vgl. OLG Köln, Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21).

    Auch insoweit kann eine Anpassung in Ausnahmefällen in Betracht kommen, wenn ein Festhalten am bisherigen Vertragsinhalt trotz Erfüllung unzumutbar ist (vgl. OLG Köln, Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21).

    (1) Es handelt sich insoweit um die vertragliche Vereinbarung eines mit einer reuegeldähnlichen Vergütung verknüpften Rücktrittsrechtes und nicht - wie die Beklagte meint - um eine Pauschalierung von Schadensersatz (ebenso OLG Köln, Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21).

    Dieses Stornierungsrecht war zeitlich unbeschränkt, abhängig vom Zeitpunkt der Stornierung aber mit der Zahlung einer Stornierungsgebühr verknüpft (ebenso OLG Köln, Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21).

    Ungeachtet der (offengebliebenen) Frage, in welcher Form die Stornierungsgebühren im konkreten Fall zwischen der Klägerin und dem S. Hotel vereinbart wurden, beinhaltet eine solche Vereinbarung auch unter Berücksichtigung der Wertungen der gemäß § 310 Abs. 1 BGB in diesem Verhältnis nicht unmittelbar anwendbaren § 308 Nr. 7 und § 309 Nr. 5 BGB keine unangemessene Benachteiligung des Vertragspartners i.S.v. § 307 BGB (ebenso OLG Köln, Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21).

    Es bleibt auch dann dabei, dass die Rechtsposition der Klägerin im Vergleich zur gesetzlichen Regellage verbessert ist (OLG Köln, Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21).

    Vor diesem Hintergrund kann im vorliegenden Einzelfall dahinstehen, ob - wie das Oberlandesgericht Köln (Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21) in einem ähnlich gelagerten Fall annimmt - auf das durch die Stornierung bzw. den erklärten Rücktritt zwischen der Klägerin und dem S. Hotel modifizierte Beherbergungsvertragsverhältnis die Regelung des § 313 Abs. 1 BGB angewendet werden muss.

    Durch die Pandemie sei das allgemeine soziale und wirtschaftliche Gefüge nachhaltig erschüttert worden, mit der Folge, dass eine Systemkrise vorliege, die sich auch bei dem Gast verwirklicht und diesem damit ein unverändertes Festhalten am Vertrag unzumutbar gemacht habe (vgl. OLG Köln, Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21).

    Unter Berücksichtigung u.a. der - wie auch in dem vom OLG Köln entschiedenen Fall - abgesagten Messe, die Anlass für die Hotelbuchung war, des Einflusses der Durchführung der Messe auf die Preisgestaltung des Beherbergungsbetriebes sowie der erfolgten Stornierung noch vor Ausspruch eines erst später ergangenen behördlichen Beherbergungsverbotes, erachtete das OLG Köln eine hälftige Teilung des Risikos und damit eine hälftige Teilung der Buchungskosten für sachgerecht (OLG Köln, Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21).

    Dies gilt auch dann, wenn dem Hotel vor der Buchung mitgeteilt wird, dass die Zimmer aus Anlass eines geplanten Messebesuches gebucht werden, denn damit gibt der Gast lediglich einseitig sein Motiv für die Buchung kund, ohne dass die Durchführung der Messe damit ohne Hinzutreten weiterer Umstände automatisch zum Vertragsinhalt oder zur Vertragsgrundlage werden würde (vgl. OLG Köln, Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21).

    Die Kammer schließt sich insoweit den Erwägungen des OLG Köln an: Da keine Partei eine Ursache für die Störung der Geschäftsgrundlage gesetzt hat und auch keine Gründe für eine anderweitige Aufteilung ersichtlich sind, erscheint es angemessen, das von keiner Partei zu tragende Pandemierisiko auf beide Parteien je zur Hälfte zu verteilen (vgl. OLG Köln, Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, RRa 2022, 21).

  • OLG Hamm, 24.09.2021 - 30 U 114/21

    Corona; Covid-19; Miete; Minderung; Pandemie; Unmöglichkeit; Vertragsanpassung;

    04.2021 - 8 U 1099/20 -, ZMR 2021, 579 ff. und zu OLG Köln, Urt. v. 14.05.2021 - 1 U 9/21 - BeckRS 2021, 16198, Rn. 26 ff.).
  • LG Gießen, 27.10.2021 - 2 O 154/21

    Mietmessestand, Absage wegen der Corona-Pandemie

    Die Absage der IFAT, der Weltmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, für das Jahr 2020 begründet keinen Fall der Unmöglichkeit (§ 275 BGB) der Leistungserbringung, aufgrund derer die Klägerin ihrerseits gemäß § 326 Abs. 1 BGB von der Gegenleistung befreit worden wäre und die geleistete Anzahlung gemäß § 326 Abs. 4 BGB zurückverlangen könnte (vgl. insoweit auch OLG Köln Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, COVuR 2021, 530).

    Das Verwendungsrisiko trägt grundsätzlich der Gläubiger; ausnahmsweise können ihm Rechte wegen des Wegfalls der Geschäftsgrundlage zustehen (vgl. Palandt/ Grüneberg , 80. Auflage 2021, § 275 Rn. 20; BGH, Urteil vom 1.6. 1979 - V ZR 80/77, NJW 1979, 1818; OLG Köln Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, COVuR 2021, 530).

    Im Mietvertragsrecht trägt grundsätzlich der Mieter das Verwendungsrisiko; der Vermieter schuldet lediglich die Gebrauchsüberlassung (vgl. Palandt/ Weidenkaff , 80. Auflage 2021, § 537 Rn. 1; OLG Köln Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, COVuR 2021, 530 m.w.N.).

    Der in der Corona-Pandemie liegende Grunde für die Absage der Messe fällt zudem weder in die Sphäre der Klägerin noch in die des Beklagten (vgl. AG München, Endurteil vom 28.06.2021 - 191 C 15959/20, BeckRS 2021, 17065; OLG Köln Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, COVuR 2021, 530).

    Das durch die Corona-Pandemie verwirklichte Risiko der Absage der Messe geht über das gewöhnliche Verwendungsrisiko deutlich hinaus und steht in gleichem Maße außerhalb des Risikobereichs der Vertragsparteien (vgl. OLG Köln Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, COVuR 2021, 530).

    Die Maßnahmen zur Verlangsamung des Pandemiegeschehens durch Kontaktreduzierung, die letztlich auch Grundlage für die Absage der Messe waren, dienen dem Gemeinwohl, das weder speziell durch das Verhalten der Klägerin, noch des Beklagten gefährdet wurde (vgl. OLG Köln Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, COVuR 2021, 530 m.w.N.).

    Bei der vorliegenden Sachlage erscheint eine hälftige Teilung des Risikos und mithin eine hälftige Vergütung sachgerecht (vgl. u.a. OLG Köln Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, COVuR 2021, 530).

    Da keine Partei eine Ursache für die Störung der Geschäftsgrundlage gesetzt hat und auch keine Gründe für eine anderweitige Aufteilung ersichtlich sind, erscheint es angemessen, das von keiner Partei zu tragende Pandemierisiko auf beide Parteien je zur Hälfte zu verteilen (vgl. OLG Köln Urt. v. 14.5.2021 - 1 U 9/21, COVuR 2021, 530 m.w.N.).

  • OLG Köln, 24.11.2021 - 22 U 79/21

    Corona-Virus; Covid-19-Pandemie; Schließungsanordnung; Gebrauchsbeschränkung;

    bb) Im Falle von zeitlich nicht völlig zu vernachlässigenden Schließungsanordnungen sowie von pandemiebedingten, deutlich spürbaren hoheitlich verordneten Gebrauchsbeschränkungen, ist nach Auffassung des Senats regelmäßig davon auszugehen, dass sich Umstände, die zur Grundlage des Vertrags im Sinne von § 313 BGB geworden sind, nach Vertragsabschluss schwerwiegend verändert haben (Senat, Hinweisbeschluss vom 31.05.2021 - 22 U 205/20 -, juris Rn. 22 ff.; ebenso OLG München, Hinweisbeschluss vom 17.02.2021 - 32 U 6358/20 -, juris Rn. 29 ff.; OLG Dresden, Urteil vom 24.02.2021 - 5 U 1782/20 -, juris Rn. 37; OLG Frankfurt, Urteil vom 19.03.2021 - 2 U 143/20 -, juris Rn. 45 f.; Urteil vom 17.09.2021 - 2 U 18/21 -, juris Rn. 36 ff.; KG, Urteil vom 01.04.2021 - 8 U 1099/20 -, BeckRS 2021, 8005 Rn. 42; OLG Köln, Urteil vom 14.05.2021 - 1 U 9/21 -, juris Rn. 33 f.; OLG Hamm, Urteil vom 24.09.2021 - 30 U 114/21 -, juris Rn. 54 f.).

    Ohnehin gehört die Grundannahme des Ausbleibens einer Pandemie zur sogenannten "großen Geschäftsgrundlage" (vgl. Senat, Hinweisbeschluss vom 31.05.2021 - 22 U 205/20 -, juris Rn. 22 ff.; OLG Dresden, Urteil vom 24.02.2021 - 5 U 1782/20 -, juris Rn. 37; KG Berlin, Urteil vom 01.04.2021 - 8 U 1099/20 -, juris Rn.46; OLG Köln, Urteil vom 14.05.2021 - 1 U 9/21 -, juris Rn. 33).

    Das mit der Störung der "großen Geschäftsgrundlage" verbundene Risiko kann jedoch regelmäßig keiner Vertragspartei allein zugewiesen werden (Senat, Hinweisbeschluss vom 31.05.2021 - 22 U 205/20 -, juris Rn. 22 ff.; vgl. auch KG Berlin, Urteil vom 01.04.2021 - 8 U 1099/20 -, juris Rn. 46; OLG Köln, Urteil vom 14.05.2021 - 1 U 9/21 -, juris Rn. 35).

  • OLG Köln, 07.09.2022 - 16 U 208/21

    Rückzahlung einer geleisteten Anzahlung für gebuchte Hotelzimmer Untersagung der

    Wird eine vertraglich vereinbarte Leistung durch eine behördliche Corona-Anordnung untersagt, kommen bei der Frage der rechtlichen Zuordnung grundsätzlich die Rechtsfiguren der Unmöglichkeit (§ 275 Abs. 1 BGB) und der Störung der Geschäftsgrundlage (§ 313 BGB) in Betracht - wobei sich die beiden Kategorien ausschließen (s. BGH, Urt. v. 04.05.2022 - XII ZR 64/21, NJW 2022, 2024 ff, Rz. 30; auch OLG Köln, Urt. v. 14.05.2021 - 1 U 9/21, MDR 2021, 1121 f., zitiert nach juris Rz. 27).
  • LG Düsseldorf, 10.05.2023 - 23 O 48/21
    Eine vertragsgemäße Leistung ist vielmehr bereits in Form der Bereitstellung einer Übernachtungsmöglichkeit erbracht, was vorliegend unstreitig gegeben war (siehe dazu OLG Köln, Urt. v. 14.05.2021 - 1 U 9/21).
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Rechtsprechung
   OLG Brandenburg, 18.10.2021 - 1 U 9/21   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2021,50140
OLG Brandenburg, 18.10.2021 - 1 U 9/21 (https://dejure.org/2021,50140)
OLG Brandenburg, Entscheidung vom 18.10.2021 - 1 U 9/21 (https://dejure.org/2021,50140)
OLG Brandenburg, Entscheidung vom 18. Oktober 2021 - 1 U 9/21 (https://dejure.org/2021,50140)
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Volltextveröffentlichungen (4)

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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (8)

  • BGH, 07.03.2018 - XII ZR 129/16

    Mietvertrag: Schriftformerfordernis setzt Zugang der Vertragsurkunden nicht

    Auszug aus OLG Brandenburg, 18.10.2021 - 1 U 9/21
    Auch daraus kann eine Wahrung der Schriftform nach § 126 BGB nicht hergeleitet werden, da empfangsbedürftige Willenserklärungen in der Schriftform des § 126 BGB dem Erklärungsempfänger zugehen müssen (BGH, Urteil vom 7.3.2018, XII ZR 129/16, zitiert nach juris; Urteil vom 28.1.1993, IX ZR 259/91, zitiert nach juris; Palandt/Ellenberger, a. a. O., § 126, Rn. 12; Staudinger/Hertel, BGB, Neubearbeitung 2017, § 126, Rn. 159), was hier nicht geschehen ist.
  • BGH, 12.07.1995 - I ZR 176/93

    Kurze Verjährungsfrist - Verjährung

    Auszug aus OLG Brandenburg, 18.10.2021 - 1 U 9/21
    Es ist anerkannt, dass die Eingehung einer Unterlassungsverpflichtung der hier gegebenen Art jedenfalls dann, wenn sie - wie vorliegend - unter einer Vertragsstrafebewehrung erfolgt, ein selbstständiges Schuldversprechen im Sinne des § 780 BGB darstellt (BGH, Urteil vom 5.3.1998, I ZR 202/95, zitiert nach juris; Urteil vom 12.7.1995, I ZR 176/93, zitiert nach juris).
  • OLG Düsseldorf, 20.03.2019 - 3 Wx 20/18

    Keine Erklärungspflicht des den Liquidator bei Anmeldung der Auflösung der

    Auszug aus OLG Brandenburg, 18.10.2021 - 1 U 9/21
    Schon deshalb kann die Übermittlung allein eines PDF-Dokuments nicht zur Wahrung der Schriftform ausreichen (vgl. OLG Düsseldorf, Beschluss vom 20.3.2019, 3 Wx 20/18, zitiert nach juris).
  • LG Cottbus, 01.02.2021 - 1 O 290/19
    Auszug aus OLG Brandenburg, 18.10.2021 - 1 U 9/21
    Der Senat beabsichtigt, die Berufung des Klägers gegen das Urteil der 1. Zivilkammer des Landgerichts Cottbus vom 1. Februar 2021 - 1 O 290/19 - durch Beschluss zurückzuweisen.
  • BGH, 28.01.1993 - IX ZR 259/91

    Formwidrigkeit der Telefax-Bürgschaftserklärung

    Auszug aus OLG Brandenburg, 18.10.2021 - 1 U 9/21
    Auch daraus kann eine Wahrung der Schriftform nach § 126 BGB nicht hergeleitet werden, da empfangsbedürftige Willenserklärungen in der Schriftform des § 126 BGB dem Erklärungsempfänger zugehen müssen (BGH, Urteil vom 7.3.2018, XII ZR 129/16, zitiert nach juris; Urteil vom 28.1.1993, IX ZR 259/91, zitiert nach juris; Palandt/Ellenberger, a. a. O., § 126, Rn. 12; Staudinger/Hertel, BGB, Neubearbeitung 2017, § 126, Rn. 159), was hier nicht geschehen ist.
  • KG, 09.12.2016 - 5 U 163/15

    vorgeschobene Marktbereinigung II - Wettbewerbsrechtliches

    Auszug aus OLG Brandenburg, 18.10.2021 - 1 U 9/21
    Etwas anderes folgt nicht aus der vom Kläger herangezogenen Rechtsprechung des Kammergerichts (Urteil vom 9.12.2016, 5 U 163/15, zitiert nach juris).
  • BGH, 05.03.1998 - I ZR 202/95

    "Altunterwerfung III"; Konditierung eines in der Unterwerfungserklärung liegenden

    Auszug aus OLG Brandenburg, 18.10.2021 - 1 U 9/21
    Es ist anerkannt, dass die Eingehung einer Unterlassungsverpflichtung der hier gegebenen Art jedenfalls dann, wenn sie - wie vorliegend - unter einer Vertragsstrafebewehrung erfolgt, ein selbstständiges Schuldversprechen im Sinne des § 780 BGB darstellt (BGH, Urteil vom 5.3.1998, I ZR 202/95, zitiert nach juris; Urteil vom 12.7.1995, I ZR 176/93, zitiert nach juris).
  • BGH, 09.11.2007 - V ZR 25/07

    Beginn der Verjährung von Schadensersatzansprüchen wegen Beratungsfehlern;

    Auszug aus OLG Brandenburg, 18.10.2021 - 1 U 9/21
    Bei elektronischen Dokumenten handelt es sich nicht um Urkunden im Sinne des § 126 Abs. 1 BGB (BGH, Urteil vom 9.11.2007, V ZR 25/07, zitiert nach juris; MünchKomm./Einsele, BGB, 9. Aufl., Rn. 7, 26).
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Rechtsprechung
   OLG Brandenburg, 25.11.2021 - 1 U 9/21   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2021,50128
OLG Brandenburg, 25.11.2021 - 1 U 9/21 (https://dejure.org/2021,50128)
OLG Brandenburg, Entscheidung vom 25.11.2021 - 1 U 9/21 (https://dejure.org/2021,50128)
OLG Brandenburg, Entscheidung vom 25. November 2021 - 1 U 9/21 (https://dejure.org/2021,50128)
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Volltextveröffentlichungen (4)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)

    Folgeentscheidung zu OLG Brandenburg 1 U 9/21 v. 18.10.2021

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (2)

  • BGH, 08.05.2019 - XII ZB 8/19

    Beschwerde in familiengerichtlichem Verfahren: Einhaltung der Schriftform bei

    Auszug aus OLG Brandenburg, 25.11.2021 - 1 U 9/21
    Die darin in Bezug genommene Entscheidung des BGH (Beschluss vom 8.5.2019, XII ZB 8/19, zitiert nach juris) vermag der Berufung nicht zum Erfolg zu verhelfen.
  • LG Cottbus, 01.02.2021 - 1 O 290/19
    Auszug aus OLG Brandenburg, 25.11.2021 - 1 U 9/21
    Die Berufung des Klägers gegen das Urteil der 1. Zivilkammer des Landgerichts Cottbus vom 1. Februar 2021 - 1 O 290/19 - wird zurückgewiesen.
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