Rechtsprechung
LAG Berlin-Brandenburg, 17.08.2009 - 10 Sa 506/09 |
Volltextveröffentlichungen (13)
- openjur.de
- IWW
- REHADAT Informationssystem (Volltext/Leitsatz/Kurzinformation)
Krankheitsbedingte Kündigung - Alkoholismus - negative Prognose - Rückfall
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Unwirksamkeit außerordentlicher Kündigung wegen Alkoholabhängigkeit; Prognose bei Rückfall
- Wolters Kluwer
Unwirksame außerordentliche Kündigung wegen Alkoholabhängigkeit; Prognose bei Rückfall
- RA Kotz
Alkoholismus -personenbedingte Kündigung
- hensche.de
Kündigung: Personenbedingt, Alkohol
- Judicialis
- Judicialis
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Unwirksame außerordentliche Kündigung wegen Alkoholabhängigkeit; Prognose bei Rückfall
- rechtsportal.de
Unwirksamkeit außerordentlicher Kündigung wegen Alkoholabhängigkeit; Prognose bei Rückfall
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
- juris (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (2)
- anwaltonline.com(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Kurzinformation)
Kündigung wegen Alkoholismus - Personenbedingte Kündigung ist maßgeblich
- bauersfeld-rechtsanwaelte.de (Leitsatz)
Arbeitsrecht - Kündigung - personenbedingt - Rückfall nach Alkoholentwöhnungskur
Besprechungen u.ä. (2)
- meyer-koering.de (Entscheidungsbesprechung)
Kündigung bei Alkoholismus: Erster Rückfall für negative Prognose ausreichend?
- hensche.de (Entscheidungsbesprechung)
Keine Kündigung bei Rückfall eines Alkoholikers
Verfahrensgang
- ArbG Berlin, 23.01.2009 - 5 Ca 16653/08
- LAG Berlin-Brandenburg, 17.08.2009 - 10 Sa 506/09
Wird zitiert von ... (8)
- ArbG Berlin, 27.02.2015 - 28 Ca 16939/14
Zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz - Beleidigungen über dienstliches …
Insofern böte sich nicht nur eine Anlehnung an die bekannten Prinzipien zur Klärung der sogenannten Negativprognose bei Suchterkrankungen 167 S. dazu etwa LAG Hamm 21.9.2007 - 7 Sa 916/07 - (Volltext: "Juris") [Orientierungssatz]: "Einer negativen Zukunftsprognose steht eine im Zeitpunkt des Zugangs der Kündigung bestehende Therapiebereitschaft des Arbeitnehmers entgegen"; dass. 4.9.2011 - 11 Sa 1918/00 - LAGE § 1 KSchG Krankheit Nr. 33 [Leitsatz]: "Bei Therapiefähigkeit und Therapiebereitschaft des alkoholerkrankten Arbeitnehmers indiziert ein alkoholbedingter Rückfall nach einer erfolgreichen Entwöhnungskur allein noch nicht die für eine soziale Rechtfertigung einer ordentlichen Kündigung des Arbeitgebers notwendige negative Prognose, bei dem gekündigten Arbeitnehmer sei auch in Zukunft mit alkoholbedingter Arbeitsunfähigkeit oder Leistungseinschränkungen zu rechnen"; Wolfhard Kohte , Anm. LAG Berlin-Brandenburg [17.8.2009 - 10 Sa 506/09] jurisPR-ArbR 15/2011 Anm. 6 [B.]: "Auch wenn Entziehungsmaßnahmen nicht selten scheitern oder erst nach mehrfachem Anlauf erfolgreich sind, kann bei einem Kläger, der zum Kündigungszeitpunkt zu einer ersten Entziehungsmaßnahme bereit ist, regelmäßig keine Negativprognose angenommen werden.S. dazu etwa LAG Hamm 21.9.2007 - 7 Sa 916/07 - (Volltext: "Juris") [Orientierungssatz]: "Einer negativen Zukunftsprognose steht eine im Zeitpunkt des Zugangs der Kündigung bestehende Therapiebereitschaft des Arbeitnehmers entgegen"; dass. 4.9.2011 - 11 Sa 1918/00 - LAGE § 1 KSchG Krankheit Nr. 33 [Leitsatz]: "Bei Therapiefähigkeit und Therapiebereitschaft des alkoholerkrankten Arbeitnehmers indiziert ein alkoholbedingter Rückfall nach einer erfolgreichen Entwöhnungskur allein noch nicht die für eine soziale Rechtfertigung einer ordentlichen Kündigung des Arbeitgebers notwendige negative Prognose, bei dem gekündigten Arbeitnehmer sei auch in Zukunft mit alkoholbedingter Arbeitsunfähigkeit oder Leistungseinschränkungen zu rechnen"; Wolfhard Kohte , Anm. LAG Berlin-Brandenburg [17.8.2009 - 10 Sa 506/09] jurisPR-ArbR 15/2011 Anm. 6 [B.]: "Auch wenn Entziehungsmaßnahmen nicht selten scheitern oder erst nach mehrfachem Anlauf erfolgreich sind, kann bei einem Kläger, der zum Kündigungszeitpunkt zu einer ersten Entziehungsmaßnahme bereit ist, regelmäßig keine Negativprognose angenommen werden.
167) S. dazu etwa LAG Hamm 21.9.2007 - 7 Sa 916/07 - (Volltext: "Juris") [Orientierungssatz]: "Einer negativen Zukunftsprognose steht eine im Zeitpunkt des Zugangs der Kündigung bestehende Therapiebereitschaft des Arbeitnehmers entgegen"; dass. 4.9.2011 - 11 Sa 1918/00 - LAGE § 1 KSchG Krankheit Nr. 33 [Leitsatz]: "Bei Therapiefähigkeit und Therapiebereitschaft des alkoholerkrankten Arbeitnehmers indiziert ein alkoholbedingter Rückfall nach einer erfolgreichen Entwöhnungskur allein noch nicht die für eine soziale Rechtfertigung einer ordentlichen Kündigung des Arbeitgebers notwendige negative Prognose, bei dem gekündigten Arbeitnehmer sei auch in Zukunft mit alkoholbedingter Arbeitsunfähigkeit oder Leistungseinschränkungen zu rechnen"; Wolfhard Kohte , Anm. LAG Berlin-Brandenburg [17.8.2009 - 10 Sa 506/09] jurisPR-ArbR 15/2011 Anm. 6 [B.]: "Auch wenn Entziehungsmaßnahmen nicht selten scheitern oder erst nach mehrfachem Anlauf erfolgreich sind, kann bei einem Kläger, der zum Kündigungszeitpunkt zu einer ersten Entziehungsmaßnahme bereit ist, regelmäßig keine Negativprognose angenommen werden.
- ArbG Berlin, 09.05.2014 - 28 Ca 4045/14
Abmahnungserfordernis - Kündigung wegen privater Internetnutzung
Bleibt es nach allem dabei, dass der Beklagten der Versuch nicht zu ersparen ist, der Klägerin - äußerstenfalls - durch Abmahnung zu verdeutlichen, das ihre Vorgaben aus dem betrieblichen "Handbuch" trotz einwandfreier Arbeitsleistungen auch für sie und trotz etwaiger "Abhängigkeit" 171 Dass sich die Rechtslage ohnehin grundlegend anders als hier abgehandelt darstellte, wenn hinter der diesbezüglichen Diktion der Klägerin psychische Bindungen mit Krankheitswert stehen sollten, sei lediglich vorsorglich ergänzend angemerkt; s. zur diesbezüglichen Problemlage statt vieler nur Wolfhard Kohte/Ulrich Faber , Anm. LAG Berlin-Brandenburg [17.8.2009 - 10 Sa 506/09] jurisPR-ArbR 15/2011 Anm. 6 [A.]: "Alkoholerkrankungen und andere Suchterkrankungen gehören zu den typischen Herausforderungen betrieblicher Personalpolitik.Dass sich die Rechtslage ohnehin grundlegend anders als hier abgehandelt darstellte, wenn hinter der diesbezüglichen Diktion der Klägerin psychische Bindungen mit Krankheitswert stehen sollten, sei lediglich vorsorglich ergänzend angemerkt; s. zur diesbezüglichen Problemlage statt vieler nur Wolfhard Kohte/Ulrich Faber , Anm. LAG Berlin-Brandenburg [17.8.2009 - 10 Sa 506/09] jurisPR-ArbR 15/2011 Anm. 6 [A.]: "Alkoholerkrankungen und andere Suchterkrankungen gehören zu den typischen Herausforderungen betrieblicher Personalpolitik.
171) Dass sich die Rechtslage ohnehin grundlegend anders als hier abgehandelt darstellte, wenn hinter der diesbezüglichen Diktion der Klägerin psychische Bindungen mit Krankheitswert stehen sollten, sei lediglich vorsorglich ergänzend angemerkt; s. zur diesbezüglichen Problemlage statt vieler nur Wolfhard Kohte/Ulrich Faber , Anm. LAG Berlin-Brandenburg [17.8.2009 - 10 Sa 506/09] jurisPR-ArbR 15/2011 Anm. 6 [A.]: "Alkoholerkrankungen und andere Suchterkrankungen gehören zu den typischen Herausforderungen betrieblicher Personalpolitik.
- ArbG Köln, 29.05.2013 - 9 Ca 9134/12
Verschulden "alkoholbedingte Arbeitsunfähigkeit" Alkoholabhängigkeit …
Denn allein der Umstand, dass es sich bei dem Geschehen vom 23.11.2011 möglicherweise um einen "Rückfall" im Sinne der zitierten Rechtsprechung gehandelt haben mag, bildet noch kein ausreichendes Indiz für ein entsprechendes Verschulden (vgl. Nachweis bei LAG Berlin-Brandenburg v. 17.8.2009 - 10 Sa 506/09, juris-Rz. 66 zur über 50%tigen Rückfallquote, ebenso: Fleck/Körkel, BB 1995, 722 [727]).
- LAG München, 12.03.2014 - 5 Sa 789/13
Krankenschwester, außerordentliche Kündigung mit sozialer Auslauffrist, Rückfall, …
Es gibt keinen Erfahrungssatz, wonach ein Rückfall nach einer zunächst erfolgreichen Entwöhnungskur und längerer Abstinenz einen endgültigen Fehlschlag jeglicher Alkoholtherapie für die Zukunft bedeutet (LAG Berlin-Brandenburg vom 05.09.2012 - 15 Sa 911/12, Rn 13; LAG München vom 25.02.2011 - 10 Sa 936/10 unter Berufung auf LAG Berlin-Brandenburg vom 07.08.2009 - 10 Sa 506/09;… LAG Rheinland-Pfalz vom 10.02.2011 - 10 Sa 419/10, Rn. 40). - LAG München, 10.05.2012 - 3 Sa 1134/11
Personenbedingte Kündigung, Alkoholerkrankung, erhebliche betriebliche …
Zu den personenbedingten Kündigungsgründen gehört die Alkoholerkrankung bzw. -sucht eines Arbeitnehmers, die wie eine krankheitsbedingte Kündigung in drei Stufen zu prüfen ist (vgl. BAG, 13.12.1990 - 2 AZR 336/90 - BeckRS 1990, 30735892; Urteil vom 16.09.1999 - 2 AZR 123/99 - NZA 2000, 141; Urteil vom 26.01.1995 - 2 AZR 649/94 - NZA 1995, 513; Urteil vom 17.06.1999 - 2 AZR 339/98 - NZA 1999, 1328; LAG Köln, Urteil vom 17.05.2010 5 Sa 1072/09 - NZA-RR 2010, 518; LAG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 10.02.2011 - 10 Sa 419/10 - BeckRS 2011, 71394; LAG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 17.08.2009 - 10 Sa 506/09 und 10 Sa 1568/09 - BeckRS 2009, 72819). - LAG Berlin-Brandenburg, 05.09.2012 - 15 Sa 911/12
Krankheitsbedingte Kündigung - Alkoholsucht - Beeinträchtigung betrieblicher …
So wird betont, dass es keinen Erfahrungssatz gebe, wonach ein Rückfall nach einer zunächst erfolgreichen Entwöhnungskur und längerer Abstinenz ein endgültiger Fehlschlag jeglicher Alkoholtherapie für die Zukunft bedeute (LAG Berlin-Brandenburg vom 17.08.2009 - 10 Sa 506/09 - juris Rd.-Nr. 66 mit zustimmender Anmerkung Kohte, juris PR-ArbR 15/2100 Anm. 6; LAG Rheinland-Pfalz vom 10.02.2011 - 10 Sa 419/10 - juris Rd.-Nr. 40).Dass Alkoholerkrankte bei dem Beklagten als Betriebselektriker aufgrund von Unfallverhütungsvorschriften oder sonstigen öffentlich-rechtlichen Vorschriften nicht beschäftigt werden können, hat der Beklagte nicht vorgetragen (vgl. hierzu LAG Berlin-Brandenburg 17.08.2009 - 10 Sa 506/09 - juris Rd.-Nr. 69).
- LAG Rheinland-Pfalz, 05.05.2015 - 7 Sa 641/14
Verhaltensbedingte hilfsweise personenbedingte Kündigung - unentschuldigtes …
Maßgebend ist stets die Beurteilung im Einzelfall (LAG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 17. August 2009 - 10 Sa 506/09 und 10 Sa 1568/09 - BeckRS 2009, 72819; LAG Hamm, Urteil vom 4. September 2001 - 11 Sa 1918/00 - BeckRS 2001, 30793167). - ArbG Emden, 28.10.2011 - 3 Ca 122/11
Alkoholsucht - Kündigung
Der Alkoholiker kann auf Alkohol nicht verzichten, weshalb die Grundsätze zur Rechtfertigung krankheitsbedingter Gründe Anwendung finden müssen (so auch bereits BAG…, Urteil vom 09.04.1987 - 2 AZR 210/86, AP Nr. 18 zu § 1 KSchG 1969 Krankheit = EzA § 1 KSchG Krankheit Nr. 18, unter B. II. 1. der Entscheidungsgründe = Juris Rn. 24 f. m. w. N.; vgl. auch LAG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 17.08.2009 - 10 Sa 506/09 = LAGE § 1 KSchG Personenbedingte Kündigung Nr. 24, unter II. 1. der Entscheidungsgründe = Juris Rn. 63 m. w. N.; LAG Rheinland-Pfalz…, Urteil vom 10.02.2011 - 10 Sa 419/10, unter II. 3.2 der Entscheidungsgründe = Juris Rn. 35 m. w. N.).Zu den mitzuteilenden Kündigungsgründen gehören dann (auch) die Tatsachen, die den jeweiligen Kündigungsaspekt bedingen sollen (vgl. LAG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 17.08.2009 - 10 Sa 506/09, LAGE § 1 KSchG Personenbedingte Kündigung Nr. 24, unter II. 4. der Entscheidungsgründe m. w. N.).