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   VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14   

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VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14 (https://dejure.org/2015,1841)
VG Oldenburg, Entscheidung vom 11.02.2015 - 11 A 2497/14 (https://dejure.org/2015,1841)
VG Oldenburg, Entscheidung vom 11. Februar 2015 - 11 A 2497/14 (https://dejure.org/2015,1841)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    § 1599 Abs 1 BGB; § 4 Abs 1 S 2 RuStAG; Art 16 Abs 1 S 2 GG; Art 16 Abs 1 S 1 GG; Art 20 AEUV
    Deutsche Staatsangehörigkeit; Gesetzesvorbehalt; Scheinvater; Vaterschaftsanfechtung

  • Informationsverbund Asyl und Migration

    GG Art. 16 Abs. 1 S. 1, BGB § 1599 Abs. 1, StAG § 4 Abs. 1 S. 2, GG Art. 19 Abs. 1 S. 2, GG Art. 16 Abs. 1 S. 2
    Vaterschaftsanfechtung, deutsche Staatsangehörigkeit, Entziehung der Staatsangehörigkeit, Entziehung der deutschen Staatsangehörigkeit, Zitiergebot, Behördenanfechtung, Ausländerbehörde, Verfassungsmäßigkeit, Grundgesetz

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (13)

  • EuGH, 02.03.2010 - C-135/08

    Die Rücknahme einer durch Täuschung erschlichenen Einbürgerung kann zur

    Auszug aus VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14
    Auch aus der Rechtsprechung des EuGH ("Rottmann"- Urteil vom 2. März 2010, - C 135/08 -) ergebe sich keine andere Beurteilung.

    Der Erwerb und der Verlust der Unionsbürgerschaft unterliegt den Regeln der Mitgliedstaaten (vgl. EuGH, Urteile vom 19. Oktober 2004, C - 200/02 -, Rn. 37 sowie 2. März 2010, C-135/08 -, Rn. 39).

    Bei einem solchen Eingriff ist nach der Rechtsprechung des EuGH (Urteil vom 2. März 2010, C-135/08 -, Rn. 55) insbesondere der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz zu beachten.

    Dabei spielt es eine Rolle wie viel Zeit zwischen Erwerb und Verlust der Staatsangehörigkeit vergangen ist (vgl. EuGH Urteil vom 2. März 2010, C-135/08 -, Rn. 56).

    Außerdem drohte ihr bei Verlust - anders als im Fall "Rottmann" - (EuGH, Urteil vom 2. März 2010, C-135/08 -) nicht die Staatenlosigkeit.

  • BVerfG, 17.12.2013 - 1 BvL 6/10

    Regelungen zur behördlichen Vaterschaftsanfechtung sind nichtig

    Auszug aus VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14
    Die Maßstäbe des Bundesverfassungsgerichts (Beschluss vom 17. Dezember 2013, 1 BvL 6/10) zur Behördenanfechtung sind nicht übertragbar auf die Anfechtung nach § 1600 Abs. 1 Nr. 1 BGB.

    So habe auch das Bundesverfassungsgericht in seiner Entscheidung vom 17. Dezember 2013 (1 BvL 6/10) festgestellt, dass eine erfolgreiche Vaterschaftsanfechtung durch die Ausländerbehörde nicht gleichsam zu einem Wegfall der deutschen Staatsangehörigkeit führe.

    Außerdem setzt eine Entziehung voraus, dass keine Einflussmöglichkeit des Kindes oder seiner Eltern hinsichtlich des Verlusts besteht (vgl. BVerfG, Beschluss vom 17. Dezember 2013, - 1 BvL 6/10 -, juris Rn. 31 f.).

    Denn mit dieser Vaterschaftsanfechtung wird im Unterschied zu der vom Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 17. Dezember 2013 (a.a.O.) für nichtig erklärten Regelung über die Behördenanfechtung nach § 1600 Abs. 1 Nr. 5 BGB nicht zielgerichtet durch die öffentliche Gewalt in die Rechte aus Art. 16 Abs. 1 GG eingegriffen.

    Es sind nicht die gleichen strengen Anforderungen wie bei einem finalen Eingriff im Fall einer Behördenanfechtung zu stellen (vgl. zu Letzterem BVerfG, Beschluss vom 17. Dezember 2013, a.a.O., juris Rn 81 ff).

  • BVerfG, 24.10.2006 - 2 BvR 696/04

    Wegfall der deutschen Staatsangehörigkeit bei erfolgreicher

    Auszug aus VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14
    Hierbei handele es sich nicht um einen Fall der unzulässigen Entziehung der Staatsangehörigkeit, wie das Bundesverfassungsgericht bereits im Jahr 2006 (Beschluss vom 24. Oktober 2006, 2 BvR 696/04) entschieden habe.

    Dieser rückwirkende Verlust der Vaterschaft geht mit einem rückwirkenden Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit einher (vgl. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 24. Oktober 2006, - 2 BvR 696/04 -, Rn. 11; OVG NRW, Beschluss vom 29.10.2014, - 19 E 1060/14 -, juris; sowie VG Hamburg, Urteil vom 21. Mai 2014, 9 E 1523/14 - InfAuslR 2014, 285 ff.).

    Es entspricht allgemeiner Rechtsüberzeugung, dass der Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit nach § 4 Abs. 1 StAG unter den Vorbehalt gestellt ist, dass die Vaterschaft nicht erfolgreich angefochten wird (vgl. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 24. Oktober 2006, - 2 BvR 696/04 -, Rn. 16; Hailbronner in: Hailbronner/Renner/Maaßen, Staatsangehörigkeitsrecht, 5. Auflage 2010, Art. 16 Abs. 1 GG Rn. 53; sowie BT-Drs. 15/2145, S. 31: Der Bundesgesetzgeber hat in der Anlage 1 Nr. 2 zur Denkschrift zum Europäischen Übereinkommen vom 6. November 1997 über die Staatsangehörigkeit in dem Vorbehalt zu Art. 7 Abs. 1 lit. f zum Ausdruck gebracht, dass er von der Möglichkeit des Verlusts bei Minderjährigen ausgeht, wenn die Voraussetzungen, die zum Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit geführt haben, nicht mehr erfüllt sind.).

  • BVerfG, 24.05.2006 - 2 BvR 669/04

    Einbürgerung

    Auszug aus VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14
    a) Vorliegend handelt es sich nicht um eine verfassungsrechtlich generell unzulässige Entziehung der Staatsangehörigkeit nach Art. 16 Abs. 1 Satz 1 GG, denn hierunter fällt nur die Verlustzufügung, die die Funktion der Staatsangehörigkeit als verlässliche Grundlage gleichberechtigter Zugehörigkeit beeinträchtigt (vgl. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 24. Oktober 2006, juris Rn. 18 sowie BVerfG, Urteil vom 24. Mai 2006 2 BvR 669/04, BVerfGE 116, 24, juris Rn. 49).

    Dass § 4 Abs. 1 Satz 2 StAG (in der Fassung vom 14. März 2005) keine zeitliche Begrenzung des Verlusts der deutschen Staatsangehörigkeit vorsieht, ist vor dem Hintergrund der bei der Klägerin im frühen Kindesalter erfolgten Vaterschaftsanfechtung unproblematisch (ebenso BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 24. Oktober 2006, a.a.O., Rn. 27).

  • EuGH, 19.10.2004 - C-200/02

    EIN MÄDCHEN IM KLEINKINDALTER, DAS DIE STAATSANGEHÖRIGKEIT EINES MITGLIEDSTAATS

    Auszug aus VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14
    Der Erwerb und der Verlust der Unionsbürgerschaft unterliegt den Regeln der Mitgliedstaaten (vgl. EuGH, Urteile vom 19. Oktober 2004, C - 200/02 -, Rn. 37 sowie 2. März 2010, C-135/08 -, Rn. 39).
  • BGH, 20.05.1981 - IVb ZR 571/80

    Bereicherungsanspruch des Scheinvaters wegen unberechtigter Unterhaltsleistungen

    Auszug aus VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14
    Diese Entscheidung bedeutet familienrechtlich, dass mit der Rechtskraft des Urteils des Familiengerichts die Klägerin rückwirkend mit dem Tag ihrer Geburt als nicht von dem Anfechtenden abstammend anzusehen ist (vgl. Wellenhofer in: Münchener Kommentar zum BGB, 6. Auflage 2012, § 1599 Rn. 44 m.w.N., sowie BGH, Urteil vom 20. Mai 1981 - IVb ZR 571/80).
  • BVerfG, 18.02.1970 - 2 BvR 531/68

    Zitiergebot

    Auszug aus VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14
    Zwar findet das Zitiergebot grundsätzlich Anwendung auf Art. 16 Abs. 1 Satz 2 GG (vgl. Jarass in: Jarass/Pieroth, GG 11. Auflage 2011, Art. 19 Rn. 4), jedoch ist für seine Auslösung ein zielgerichteter (finaler) Eingriff durch die öffentliche Gewalt erforderlich (vgl. BVerfG, Kammerbeschluss vom 11. August 1999, - 1 BvR 2181/98, 1 BvR 2182/98, 1 BvR 2183/98 -, juris Rn. 56; sowie BVerfG, Entscheidung vom 18. Februar 1970 2 BvR 531/68, BVerfGE 28, 36).
  • BVerfG, 11.08.1999 - 1 BvR 2181/98

    Weitere erfolglose Verfassungsbeschwerden gegen das Transplantationsgesetz

    Auszug aus VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14
    Zwar findet das Zitiergebot grundsätzlich Anwendung auf Art. 16 Abs. 1 Satz 2 GG (vgl. Jarass in: Jarass/Pieroth, GG 11. Auflage 2011, Art. 19 Rn. 4), jedoch ist für seine Auslösung ein zielgerichteter (finaler) Eingriff durch die öffentliche Gewalt erforderlich (vgl. BVerfG, Kammerbeschluss vom 11. August 1999, - 1 BvR 2181/98, 1 BvR 2182/98, 1 BvR 2183/98 -, juris Rn. 56; sowie BVerfG, Entscheidung vom 18. Februar 1970 2 BvR 531/68, BVerfGE 28, 36).
  • BVerfG, 26.06.2002 - 1 BvR 670/91

    Osho

    Auszug aus VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14
    So hat das Bundesverfassungsgericht in seiner "Osho" - Entscheidung (Beschluss vom 26. Juni 2002 1 BvR 670/91, BVerfGE 105, 279, juris Rn. 83) eine Kompetenznorm als gesetzliche Grundlage für staatliches Informationshandeln ausreichen lassen; ebenso in seiner Entscheidung zur Bundeszentrale für Politische Bildung (vgl. BVerfG, Beschluss vom 17. August 2010 1 BvR 2585/06, juris Rn. 23).
  • BVerfG, 17.08.2010 - 1 BvR 2585/06

    Herabsetzende Kritik der Bundeszentrale für Politische Bildung an einem

    Auszug aus VG Oldenburg, 11.02.2015 - 11 A 2497/14
    So hat das Bundesverfassungsgericht in seiner "Osho" - Entscheidung (Beschluss vom 26. Juni 2002 1 BvR 670/91, BVerfGE 105, 279, juris Rn. 83) eine Kompetenznorm als gesetzliche Grundlage für staatliches Informationshandeln ausreichen lassen; ebenso in seiner Entscheidung zur Bundeszentrale für Politische Bildung (vgl. BVerfG, Beschluss vom 17. August 2010 1 BvR 2585/06, juris Rn. 23).
  • OVG Hamburg, 10.02.2004 - 3 Bf 238/03

    Fortfall der deutschen Staatsangehörigkeit eines Kindes bei erfolgreicher

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 29.10.2014 - 19 E 1060/14

    Voraussetzungen für die Erteilung der deutschen Staatsbürgerschaft

  • VG Hamburg, 21.05.2014 - 9 E 1523/14

    Einziehung des Personalausweises und Reisepasses

  • BVerwG, 19.04.2018 - 1 C 1.17

    Kleinkind kann deutsche Staatsangehörigkeit durch Vaterschaftsanfechtung

    Auf diesen Unterschied hat zu Recht bereits das Verwaltungsgericht in der hier zugrunde liegenden erstinstanzlichen Entscheidung hingewiesen (VG Oldenburg, Urteil vom 11. Februar 2015 - 11 A 2497/14 - UA S. 6 f.).
  • BVerfG, 17.07.2019 - 2 BvR 1327/18

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde betreffend den Verlust der Staatsangehörigkeit

    Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 19. April 2018 - BVerwG 1 C 1.17 -, das Urteil des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts vom 7. Juli 2016 - 13 LC 21/15 - und das Urteil des Verwaltungsgerichts Oldenburg vom 11. Februar 2015 - 11 A 2497/14 - verletzen die Beschwerdeführerin in ihrem Grundrecht aus Artikel 16 Absatz 1 Satz 2 Grundgesetz.
  • VG Schleswig, 27.09.2016 - 9 A 169/15

    Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit nach erfolgreicher Anfechtung der

    Das VG Oldenburg habe mit Urteil vom 11.02.2015 bestätigt, dass der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 17.12.2013 nicht auf die Anfechtung durch den Scheinvater übertragbar sei.

    Diese Voraussetzungen sieht die Kammer als erfüllt an und folgt dabei dem VG Oldenburg (U. v. 11.02.2015 - 11 A 2497/14 -, juris) und dem OVG Lüneburg, das dessen Entscheidung bestätigt hat (U. v. 07.07.2016, a.a.O.).

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